Staat könnte Fortis retten - ING soll ABN Amro-Teile übernehmen
BRÜSSSEL/AMSTERDAM - Der angeschlagene Finanzkonzern Fortis soll seine Anteile an der niederländischen Bank ABN Amro für zehn Milliarden Euro verkaufen und teilweise verstaatlicht werden. Das
verlautete am Sonntagabend aus den Brüsseler Krisengesprächen zur Rettung des belgisch-niederländischen Bankriesen. Wie die Zeitung „De Standaard” auf ihrer Internetseite berichtete, soll die
niederländische ING-Bank die ABN Amro von Fortis übernehmen. Der belgische und der luxemburgische Staat sollen bereit sein, zusammen sieben Milliarden Euro in Fortis zu investieren. Belgien steige
mit 4,5 Milliarden Euro bei Fortis ein und Luxemburg mit 2,5 Milliarden Euro, hieß in einer Verhandlungsunterlage von Fortis-Chef Filip Dierckx.
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Luxemburgs Budgetminister Luc Frieden hatte die Bereitschaft seines Landes zum Einstieg bei Fortis laut „De Standaard” schon zuvor im luxemburgischen Fernsehen bekundet. Der
Fortis-Aufsichtsratsvorsitzende Maurice Lippens müsse seinen Hut nehmen, meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga weiter. Am Freitag hatte Bank-Chef Herman Verwilst nach massiven Verlusten der
Fortis-Aktie seinen Posten an Filip Dierckx abgeben müssen. An den Gesprächen über die Zukunft der Bank bei der belgischen Regierung nahm neben dem Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude
Trichet, unter anderem auch EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes teil. Der niederländische Finanzminister Wouter Bos und der Chef der niederländischen Zentralbank, Nout Wellink, eilten ebenfalls
nach Brüssel. Minister Bos erklärte laut niederländischen Medien, er sei derzeit eher gegen staatliche Eingriffe in den Markt./ff/DP/zb
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