Die Zukunft der Börse.Wie lange geht das noch gut ? - 500 Beiträge pro Seite

[Bolany]

Wenn man sich einmal vor Augen hält, wie rasant die Staatsverschuldung voranschreitet, dann muß man doch zwangsläufig ins Grübeln kommen.
Die USA hat die Schallmauer von 8 Billionen Dollar Verschuldung durchbrochen, ein Hurrikan jagt den nächsten und ein Ende der Spirale in die Schuldenfalle ist nicht in Sicht.
Auch Deutschland muß jedes Jahr gut 65 Milliarden Euro nur für Zinsen ausgeben.
Dass da die Steuern und Abgaben in der nächsten Zeit heftig
erhöht werden müssen ist kein Wunder und ergibt sich aus finanzmathematischen Gesetzmäßigkeiten.
Wie soll denn da noch eine Wirtschaft laufen, wo soll das
Geld herkommen um den Konsum anzukurbeln. Werden wir nicht
alle zu "Angstsparern" weil wir nicht wissen was kommt ?
Sitzen manche nicht jetzt schon bei 18 Grad im Wohnzimmer um
die Heizkostennachzahlung gering zu halten und warum sollte
man sein Auto zur Inspektion geben ? Wenn wir mal Tapeten kaufen müssen, dann warten wir bis es bei Praktiker 20 Prozent auf alles gibt und schlagen dann zu. Die Übersicht über die vielen Rabattgutscheine haben wir eh verloren.
Nein im ernst, ich hab irgendwie arge Bedenken dass es
für die Zukunft der Börse nicht so rosig aussieht.In der
nächsten Zeit wird man ja vielleicht noch gute Gewinne machen können aber langfristig sollte man
wirklich auf der Hut sein.
Schlaftablette nehmen und abwarten kann zur bösen Falle werden.
Was meint Ihr ?

Gruß
Bolany

[JuliaPapa]

Ich meine, daß gute Aktien immer laufen werden. Und wenn diese Aktien mal stark fallen, gibt es gute Einstiegsmöglichkeiten.

Gerade wenn Du Angst vor dem Staatsbankrott hast, wäre Angstsparen genau das Falsche, weil Cash dann weg ist.

Deswegen: Gute, breit diversifizierte (räumlich gesehen) Aktien kaufen, damit fühle ich mich derzeit wohl.

[Atze2]

Hallo Bolany,

Börse lässt sich einfach nicht vorhersagen, weder aus fundamentaler Sicht noch aus charttechnischer Sicht.

Am besten beachtest du einfach den DOW JONES.



Solange der DOW noch wunderschön seitwärts weiterläuft, kann doch eigentlich nix Schlimmes passieren passieren, d.h. andere Indizes können ihren Aufwärtstrend fortsetzen.

JuliaPapa hat es sehr schön ausgedrückt.
Deswegen: Gute, breit diversifizierte (räumlich gesehen) Aktien kaufen, damit fühle ich mich derzeit wohl.

Es gibt zwar immer wieder einige Experten , die meinen eine Trendwende vorhersehen zu können, aber i.d.R. liegen sie daneben.

Und wenn´s mal einen Crash gibt? Auch da hat´s JuliaPapa sehr gut beschrieben.
Und wenn diese Aktien mal stark fallen, gibt es gute Einstiegsmöglichkeiten.

Ich wünsche dir viel Glück und gute Nerven bzw. gute Schlaftabletten (lt.Kostolany).

Gruss
Atze 2

[HoppundTop]

Hallo Bolany,

bei aller Angst: Gute Aktien sind auch Sachwerte.

Schwankungen gibt es immer.

Bei Papiergeld wäre ich sehr vorsichtig. Dazu zählen dann auch Lebensversicherungen usw.

Viele Grüße
H+T

[big_mac]

Wie soll denn da noch eine Wirtschaft laufen, wo soll das
Geld herkommen um den Konsum anzukurbeln.

ausser in Deutschland und Frankreich läuft die Wirtschaft nicht schlecht

Das mit den Schulden höre ich, seitdem ich mich mit Finanzen beschäftige - also seit knappen 30 Jahren.
Offensichtlich läßt sich mit Panikmache doch ein bißchen Geld verdienen - dumm ist nur, daß diese Leute irgendwann Recht bekommen werden.
Bis dahin sollte man sich aber keine unnötigen Sorgen machen

Das Auto sollte man übrigens unbedingt zur Inspektion geben wegen
a.) dem TÜV
b.) dem Werterhalt
c.) weil Reparaturen sonst noch viel teurer werden
d.) weil das Ding zum Fahren da ist und nicht zum Werkstatt stehen

Natürlich wird es an der Börse auch wieder bergab gehen. Na und ? Das ist der Lauf der Welt

Ich glaube übrigens nicht, daß argentinische Angstsparer gut abgeschnitten haben (so sie in Argentinien gespart haben)

[ThBoe]

Mahlzeit...

ich denke, man sollte sich nicht nervös machen lassen. Irgendwo auf diesem Planeten gibt es immer eine Investmentmöglichkeit. Mit der Panikmache beschäftigen sich ganze Heerscharen von Analysten, „Experten“, Weisen und weiß Gott wer noch. Im Prinzip hat doch Japan vorgemacht, das es auch mal steil nach unten gehen kann, doch auch dort ist Geld zu verdienen.


Jedenfalls ist es müßig, sich über diese Dinge Gedanken zu machen….

Vorne ist das Ziel, wo auch immer vorne ist!

Gruß Thomas

Ach ja, lass dich nicht von der Panikmache und Mittelmäßigkeit anstecken

[SenfDazuGeber]

Man verfällt leicht in die Denkweise, daß wir in harten Zeiten leben. Die Generationen vor uns würden sich darüber kaputtlachen. Uns Deutschen ging es noch nie so gut wie heute. Es gibt auf der Welt mindestens 1 Milliarde Menschen, die liebend gerne mit uns tauschen würden.

Wenn man im privaten Bereich merkt, daß sich das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben verschlechtert, gibt es nur zwei Möglichkeiten:

1) Ausgaben reduzieren (Sparen)
2) Einnahmen erhöhen

Unsere Nation kennt immer nur #1. Sparen bis es kracht. Den wenigsten Leuten wird dabei bewußt, daß sie dabei nicht nur ihre Lebensqualität einschränken sondern auch die ihrer Mitmenschen. Wir sparen uns gegenseitig zugrunde.

Ich habe vor ein paar Jahren beschlossen, aus meinem Leben keine Sparnummer zu machen. Habe nebenbei noch ein Gewerbe eröffnet was prächtig läuft und meine Einnahmen drastisch erhöht hat. Meine Lebensqualität hat sich verbessert und die meiner Mitmenschen, bei denen ich das Geld lasse, auch.

Also hört auf alles schlecht zu reden und nehmt lieber die Chancen wahr, die sich Euch bieten. Nörgler und Schlechtwetterpropheten hat es schon immer gegeben. Aber Menschen, die in die Zukunft investiert haben auch. Den größeren Erfolg haben mit Sicherheit letztere gehabt.

[Bolany]

@SenfDazuGeber ( klasse Name)

Nein, ich bin im Grunde nicht pessimistisch sonst würde ich
ja der Börse auch den Rücken zukehren.
Ich will nur einfach nicht glauben, dass so ein großes
Land, wo der Dow Jones nunmal beheimatet ist und alles
von diesem Index abhängt, dass ein Schuldenstand von
8 Billionen nur eine Zahl ist woran man sich gewöhnen muß.
Irgendwann werden diese Zinsen nicht mehr bezahlt werden
können und was ist dann? Man kann halt so eine Schuldengeschichte nicht unendlich fortsetzen und sich
müde lächelnd zurücklehnen.
Schon Einstein hat mal gesagt, dass der Zinseszins das
größte mathematische Wunder der Welt ist. Ich glaube die
meisten erahnen gar nicht, welches Potenzial hinter einer
so großen Zahl steckt.Hier spielt halt der Faktor Zeit eine
wichtige Rolle.

Bolany

[big_mac]

[posting]18.838.306 von Bolany am 16.11.05 12:56:43[/posting]Doch, 8 (europäische)Billionen $ sind eine Zahl an die man sich durchaus gewöhnen kann. Immerhin sind die USA groß, und die Steuerquote niedrig, die Alterspyramide ok und Wachstum kein Fremdwort

Der Spiegel hatte da im Sommer runde 6 Billionen Euro (einschließlich Loch in der Rentenkasse) für Deutschland allein !
(wenn du dich unbedingt beunruhigen willst ist das das naheliegendere Problem )

[SenfDazuGeber]

Ja, aber lass Dich doch durch solche Zahlen nicht abschrecken. Es sind gedruckte Zahlen, nichts anderes. Lenke doch Deinen Blick auf das Land. Da ist eine gute Infrastruktur, eine gute Wirtschaft, ein hoher Lebensstandard. Das werden keine Zahlen kaputtmachen können, egal wie hoch oder niedrig sie sein mögen.

Es ist nur so, daß irgendwann die Zahlen in schlechtem Verhältnis zu den Underlyings sind. Dann platzen halt wieder Kredite, die Währung wird abgewertet und Geld wird vernichtet bzw. die Zahlen gekürzt. Es gleicht sich halt immer irgendwie an. Das sind eben die Spielregeln. Wir können Angst davor haben und nicht mitspielen - dann haben wir bereits verloren. Oder wir können die Regeln zu unserem Vorteil nutzen und auf der Gewinnerseite sein.

Wie hat Kostolany festgestellt? Durch Wirtschaftswachstum und allgemeinem Wohlstand sind viele Leute wohlhabend geworden. Die Grundlage für die richtigen Reichtümer sind aber meistens bei den Depressionen gelegt worden.

[Bolany]

Klar, wer den Mut hat im Börsencrash oder bestenfalls
direkt danach einen größeren Betrag einzusetzten, der
hatte bisher immer die besten Chancen sehr schnell
reich zu werden. Aber, Hand aufs Herz, wer hat denn
so ein goldenes Händchen dass er abschätzen kann, wann der
beste Zeitpunkt für einen Kauf gekommen ist. Wer dann
dieses enge Zeitfenster verpaßt, für den geht halt das ganze Spiel von vorne los und muß sich eben auf eventuelle Gewinne
nach einer längeren Zeit einstellen. Ich hatte jedenfalls
bei einem DAX Stand unter 3000 Punkten nicht den Mut (leider)
und hätte so sicherlich bei einem entsprechenden Einsatz
heute die finanzielle Unabhängigkeit schon längst erreicht.
Die Geschichte zeigt uns also dass man auch in den schlechtesten Zeiten zu den Gewinnern gehören kann.

Gruß
Bolany