Intercard, Gute Zahlen aus dem Schwarzwald (Seite 37)

[dueker]

InterCard: Rekordhoch von 2015 naht
Micro Caps, Redaktion November 22, 2021November 22, 2021 Gereon Kruse

Das muss man auch erstmal hinbekommen: Unmittelbar vor dem Start der aktuellen Kapitalerhöhung, steuert der Aktienkurs von InterCard mit Schwung auf das bisherige All-Time-High von 9,69 Euro aus dem Dezember 2015 zu. Entsprechend dürfte es wohl eine stattliche Nachfrage nach den bis zu knapp 303.000 neuen Aktien des hauptsächlich für ihre ID-Karten an Universitäten und Hochschulen in Deutschland sowie der Schweiz bekannten Unternehmens geben. Potenzieller Mittelzufluss: Knapp 2,3 Mio. Euro brutto. Das ist jetzt – verglichen mit größeren börsennotierten Unternehmen – nicht unbedingt die Welt. Für Intercard ist die Transaktion aber ein nächster wichtiger Schritt, um die eigene Produktplattform weiter zu optimieren und gegebenenfalls auch auf der Akquisitionsseite tätig zu werden – wie schon so häufig in der Vergangenheit.

Dabei hat sich die grundlegende Investmentstory von Intercard seit unserer jüngsten ausführlichen Besprechung (HIER) vom Frühjahr nicht grundlegend geändert: Die Gesellschaft adressiert nicht nur neue Kundengruppen, etwa aus dem Kliniksektor, sondern setzt darüber hinaus zunehmend auf Smartphone-basierte Lösungen mit einer deutlich größeren Bandbreite als früher. So lassen sich mit den modernen Systemen Bereiche wie Zutrittskontrolle, Bezahlvorgänge etwa in Kantinen oder dem Aufladen von E-Auto auf dem Betriebsgelände oder auch die Zeiterfassung locker miteinander kombinieren und auch in die ERP-Systeme der Kunden integrieren. Auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse betont CEO Gerson Riesle: „InterCard wandelt sich immer mehr von einem Hardware- hin zu einem Softwareanbieter.“ Und genau diese Transformation spiegelt sich im Aktienkurs wider.


InterCard Zur Profilseite Kurs: 9,650 €
Durch eine Kombination aus organischem und anorganischem Wachstum will die Gesellschaft dabei ihren Umsatz von zuletzt etwas mehr als 20 Mio. Euro auf das Doppelte hieven. Die EBITDA-Marge – definiert als die Relation von Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zum Umsatz – wird sich dabei gegenüber dem bisherigen Niveau von rund zehn Prozent ein wenig verbessern, „aber nicht exorbitant“, wie das Management auf dem Eigenkapitalforum einräumte. Das wiederum liegt nicht etwa an der mangelnden Skalierbarkeit des Geschäfts, sondern vielmehr daran, dass InterCard weiter in die eigene Plattform investiert. „Von der Chip-Karte zum zentralen ID-System“, beschreibt Riesle die Reiseroute. Nicht wirklich optimal ist derweil die Firmenbezeichnung InterCard. Wer intercard.de im Internet eingibt, landet auf der Seite eines in der Nähe von Münchner beheimateten Zahlungsabwicklers. Und so musste die börsennotierte InterCard auf die Domain intercard.org als Marke ausweichen.

Um hier Besserung zu verschaffen, ist das Unternehmen aus Villingen-Schwenningen gerade dabei, den Kunstnamen SECANDA als neue Marke zu etablieren – die entsprechende Webseite ist bereits live. Boersengefluester.de ist gespannt, ob es perspektivisch womöglich sogar zu einer kompletten Umfirmierung kommt. Bewertungstechnisch ist die seit einigen Wochen auch über Xetra handelbare Intercard-Aktie auf den ersten Blick sicher kein Schnäppchen – gerade bezogen auf die klassischen Ergebnismultiples. Und auch das jüngste 10,80-Euro-Kursziel der GBC-Analysten rückt bereits in Sichtweite. Dennoch gefällt uns die Story weiterhin überdurchschnittlich gut. Das hat uns die Präsentation auf dem Eigenkapitalforum einmal mehr gezeigt. Kaum ein Unternehmen aus dem Wettbewerbsumfeld ist so breit aufgestellt wie InterCard und durch die vielen kleinen Zukäufe wachsen die technologische und auch die Kundenbasis weiter kontinuierlich an.

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
InterCard
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
A0JC0V 9,650 Kaufen 22,42
KGV 2022e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
38,60 24,05 0,81 46,17
KBV KCV KUV EV/EBITDA
2,46 10,68 1,09 9,91
Dividende '20 in € Dividende '21e in € Div.-Rendite '21e
in % Hauptversammlung
0,00 0,00 0,00 22.06.2021
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
06.08.2021 29.04.2021
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
11,50% 50,25% 160,81% 160,81%

Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021e
Umsatzerlöse1 13,26 14,91 14,18 14,45 19,15 20,66 23,95
EBITDA1,2 0,97 1,02 0,75 0,99 1,84 2,32 2,10
EBITDA-Marge3 7,32 6,84 5,29 6,85 9,61 11,23 8,77
EBIT1,4 0,60 0,52 0,19 0,34 0,80 1,18 0,88
EBIT-Marge5 4,52 3,49 1,34 2,35 4,18 5,71 3,67
Jahresüberschuss1 0,37 0,29 -0,04 0,08 0,24 0,53 0,48
Netto-Marge6 2,79 1,95 -0,28 0,55 1,25 2,57 2,00
Cashflow1,7 0,30 0,60 -0,48 2,34 2,83 2,10 1,95
Ergebnis je Aktie8 0,25 0,19 -0,03 0,05 0,14 0,29 0,21
Dividende8 0,06 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

[catocencoris]

Umbenennung in SECANDA

Interessanter Artikel von Gereon Kruse zur heutigen Präsentation des Intercard-CEO auf dem Eigenkapitalforum.

[Straßenkoeter]

Bewertung

Heute ein Artikel im Börse Online, die gute Einstiegskurse bei Intercard sehen.

Kernaussage: Intercard steht bei einer lächerlichen Marktkapitalisierung von 20 Millionen Euro und das bei diesen Zukunftsthemen. Wäre Intercard ein Startup dann stünde die Marktkapitalisierung bei mindestens 100 Millionen Euro.

[moneymakerzzz]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.918.776 von JohannesWild am 15.11.21 11:24:10

Danke für die Erklärung! Dann machen deine 12,5% auch Sinn. Ich kann alles was du sagst unterschreiben - und klar, ein Hype ist grade bei so ner kleinen Mcap nie auszuschließen. Viel Erfolg euch allen!

[JohannesWild]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.913.709 von moneymakerzzz am 14.11.21 12:59:40

Mein Senf zu Intercard

Dass Intercard nächstes Jahr noch einmal in den Vertrieb investiert hatte ich beim Schreiben meines Artikels nicht auf dem Plan. Die Aussagen von Herrn Riesle hörten sich auf der M:ACCESS Konferenz etwas anders an als im Sommer. Im Sommer wurde mehr der Fokus auf Margensteigerung betont - jetzt will man wieder mehr investieren. Ich denke die Gross-Margin wird mit steigendem Software Anteil steigen. Durch die Erhöhung der Strukturkosten wird man das aber im EBITDA nicht 1:1 sehen. Meine Kursziele waren 11,5€ für 2022 und 16,2€ für 2023. Ich denke meine Multiples waren relativ konservativ gewählt. Ich kann mir vorstellen, dass die Aktie etwas gehyped werden könnte.
Mittel- und langfristig ist die Story sehr spannend. Aber kurzfristig ist nach dem Anstieg von >100% seit April schon einiges eingepreist. Da bin ich bei Dir. Die fundamental krasse Unterbewertung ist erst mal abgebaut. Für 2022 werde ich Intercard nicht als Top Favorit nennen. Die Kapitalerhöhung zu 7,5€ sollte man aber auf jeden Fall zeichnen.

Gruß,

Johannes

Zitat von moneymakerzzz: Ja hab ich gelesen. Schätze den User auch sehr für seine guten Fundamentalanalysen. Ich sehe halt keine 12,5% EBITDA-Marge wenn man in den Rollout, die Entwicklung und den int. Vertrieb investiert + bei mehr Hardwareumsatz (durch die offenen Hochschulen) der niedrigmargiger ist. Denn die 12,5% wären in der jüngeren Vergangenheit ein Rekord (die GSC-Analyse kommt glaub auch nur auf 11%). Und die Risiken nennt er ja auch die ich sehe. Ich verstehe deine Argumente und warum Intercard in Zukunft besser laufen wird. Ich glaube einfach, dass du für 2022 zu optimistisch bist - die von dir genannten Effekte werden sich in steigenden Margen niederschlagen. Aber das wird länger dauern als 1 Jahr. Mal sehen wie es kommt

[Straßenkoeter]

Money das mag sein, dass dies alles länger dauert. Hat man ja oft. Entscheidend ist, dass die Richtung stimmt. Nimm eine Ecotel, da kam auch immer wieder was dazwischen und dann ist der Korken geknallt. Entscheidend ist, dass man bei Intercard durch das neue ID System jetzt die Möglichkeit hat richtig Geld zu verdienen. Alles andere kommt von allein. Ob ein Jahr früher oder später ist nicht so entscheidend. Hängt auch von der Aktionärsstruktur ab, die bei Intercard ja nicht ganz so klar ist.

[moneymakerzzz]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.912.047 von Straßenkoeter am 14.11.21 00:32:12

Ja hab ich gelesen. Schätze den User auch sehr für seine guten Fundamentalanalysen. Ich sehe halt keine 12,5% EBITDA-Marge wenn man in den Rollout, die Entwicklung und den int. Vertrieb investiert + bei mehr Hardwareumsatz (durch die offenen Hochschulen) der niedrigmargiger ist. Denn die 12,5% wären in der jüngeren Vergangenheit ein Rekord (die GSC-Analyse kommt glaub auch nur auf 11%). Und die Risiken nennt er ja auch die ich sehe. Ich verstehe deine Argumente und warum Intercard in Zukunft besser laufen wird. Ich glaube einfach, dass du für 2022 zu optimistisch bist - die von dir genannten Effekte werden sich in steigenden Margen niederschlagen. Aber das wird länger dauern als 1 Jahr. Mal sehen wie es kommt

[Straßenkoeter]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.912.002 von moneymakerzzz am 14.11.21 00:04:40

Hier noch eine sehr ausführliche Analyse, die 2022 deutliche Verbesserungen bei Intercard sieht. Der sehr geschätzte Johannes Wild hat die geschrieben als Gastbeitrag.

https://langfristanleger.net/die-intercard-ag-bericht-de…

[moneymakerzzz]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.911.993 von Straßenkoeter am 13.11.21 23:55:33

Alles klar so hatte ich es auch verstanden. Dein Erfolg gibt dir ja Recht mit deinem Ansatz - kann mich bei dieser Aktie natürlich auch täuschen. Mal sehen ob hier oder bei Softline 2022 mehr zu holen ist

[Straßenkoeter]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.911.708 von moneymakerzzz am 13.11.21 21:47:00

Zitat von moneymakerzzz: Ja, ich weiss ja das wir unterschiedlich investieren - trotzdem sind wir ja ähnlich investiert aber ich darf doch meine Sicht auf den Investmentcase hier genauso äußern wie du, oder nicht?

Money das darfst du. Ich war auch in keinster Weise verärgert über deine Beiträge. Das war aus meiner Sicht ein sachlicher Austausch. Dich rechne ich zu meinen Börsenfreunden und ich erwarte nicht, dass du mir nach dem Mund redest. Ich denke ich muss nicht erwähnen, dass ich dich schätze und dich für kompetent halte. Das solltest du in einer Diskussion zwischen uns immer unterstellen. Wenn ich mich angegriffen fühle, hätte ich dir eine Bordmail geschrieben. Ich bin aber nach wie vor der Meinung, dass du meine Argumentation nicht gewürdigt hast, da du eben nur auf die Zahlen verweist und ich ja dargelegt hatte, dass man eben auch bewerten muss wie die Zahlen zu Stande kamen und dass aufgrund der wiederkehrenden Einnahmen die Kosten der Vergangenheit auf einen längeren Zeitraum gedanklich gestreckt werden müssten und dann wäre die Ertragskraft gar nicht so schlecht. Bei reiner Betrachtung der Zahlenreihen ist dies eben nicht berücksichtigt. Money ich wollte dieses Thema aber nicht weiter vertiefen. Nur damit zum Ausdruck bringen, dass es für mich eine sachliche Diskussion war und ich es bedauere, wenn ich da vielleicht einen anderen Eindruck erweckt habe.