Mynaric AG (Seite 85)
eröffnet am 27.09.17 14:31:09 von
neuester Beitrag 07.05.24 19:08:42 von
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Antwort auf Beitrag Nr.: 65.930.715 von thoraab am 03.12.20 09:10:03
Anfangs des Jahres hieß es das 2020 das jahr für mynaric werden könnte. Mal abwarten.. Kurs vorab gestiegen. Geliefert wurde nicht viel.... Ausser 3 KE
Zitat von thoraab: Hallo guten Morgen Alle,
hat den jemand irgendwelche Neuigkeiten oder hoert das Gras wachsen bezueglich der zu erwartenden Order in Dezember ?
Wueder gerne mein Weihnachtsgeld ein bisschen auffrischen ;-).
Vielleicht versteckt sich ja auch ein Mynariac Influenzer /Mitarbeiter hier im Forum und hat ein grosses Herz fuer uns Kleinanleger ;-)
schoene Gruesse .
Anfangs des Jahres hieß es das 2020 das jahr für mynaric werden könnte. Mal abwarten.. Kurs vorab gestiegen. Geliefert wurde nicht viel.... Ausser 3 KE
Moin!
Ich habe irgendwo in einem der unzähligen Artikel gelesen, dass Ende diesen Jahres der Ankerinvestor (glaube hält ca. 7%) bekannt gegeben werden soll. Leider weiß ich nicht mehr woher mein Gehin diese Information hat - vll hat hier ja jemand die Quelle parat?
Es handelt sich dabei wohl um eine Firma die eine Satellitenkonstellation aufbauen will und ca. 1000 Einheiten über ein paar Jahre von Mynaric ordern wird. Mein Tipp: es wird Telesat sein. Die Frage ist nun, wird das noch diesen Monat öffentlich gemacht? Wenn ja, dann wird's noch was mit dem Weihnachtsgeld! Ansonsten einfach geduldig bleiben
Ich habe irgendwo in einem der unzähligen Artikel gelesen, dass Ende diesen Jahres der Ankerinvestor (glaube hält ca. 7%) bekannt gegeben werden soll. Leider weiß ich nicht mehr woher mein Gehin diese Information hat - vll hat hier ja jemand die Quelle parat?
Es handelt sich dabei wohl um eine Firma die eine Satellitenkonstellation aufbauen will und ca. 1000 Einheiten über ein paar Jahre von Mynaric ordern wird. Mein Tipp: es wird Telesat sein. Die Frage ist nun, wird das noch diesen Monat öffentlich gemacht? Wenn ja, dann wird's noch was mit dem Weihnachtsgeld! Ansonsten einfach geduldig bleiben
Hallo guten Morgen Alle,
hat den jemand irgendwelche Neuigkeiten oder hoert das Gras wachsen bezueglich der zu erwartenden Order in Dezember ?
Wueder gerne mein Weihnachtsgeld ein bisschen auffrischen ;-).
Vielleicht versteckt sich ja auch ein Mynariac Influenzer /Mitarbeiter hier im Forum und hat ein grosses Herz fuer uns Kleinanleger ;-)
schoene Gruesse .
hat den jemand irgendwelche Neuigkeiten oder hoert das Gras wachsen bezueglich der zu erwartenden Order in Dezember ?
Wueder gerne mein Weihnachtsgeld ein bisschen auffrischen ;-).
Vielleicht versteckt sich ja auch ein Mynariac Influenzer /Mitarbeiter hier im Forum und hat ein grosses Herz fuer uns Kleinanleger ;-)
schoene Gruesse .
Antwort auf Beitrag Nr.: 65.834.073 von der_Inquisitor am 25.11.20 09:17:37Daumen hoch für die neutrale und doch gute Darstellung dieser noch relativ kelinen Perle
Antwort auf Beitrag Nr.: 65.833.401 von DJHLS am 25.11.20 08:31:30
Man darf davon ausgehen, daß zumindest Instis als wesentliche Treiber der Preisbildung den notwendigen Research betreiben um den Markt halbwegs zu verstehen. Daß Mynaric kein Monopol hat und andere schon vor zwanzig Jahren Laserterminals gebaut haben, erfordert auch keinen großen Rechercheaufwand, denn das ist u.a. bei Wikipedia zu lesen: https://en.wikipedia.org/wiki/Laser_communication_in_space#S…
Daß im Bereich der Laserkommunikation Wettbewerb herrscht, ist also abermals nichts neues und anders als Du befürchtest, kein Problem, sondern vielmehr einen Notwendigkeit für die Kommerzialisierung, denn potentielle Anwender scheuen sich Monopoltechnologien zu verwenden und sich damit den Risiken eines "vendor lock-in" von Preismißbrauch bis zum Insolvenzrisiko zu exponieren. Erst durch die Aufträge der Pentagons entsteht gerade ein offener Standard zur herstellerübergreifenden Laserkommunikation und dadurch ein Ökosystem, das die Kommerzialisierung erlaubt. Gerade in der Telekommunikation ist Interoperabilität und Wettbewerb eine Grundvoraussetzung für den Erfolg neuer Technologien. Bestes Beispiel hierfür ist der Mobilfunk, für den der Markt bis in die 90er Jahre durch proprietäre Standards aufgeteilt war und entsprechend klein blieb und erst durch den internationalen GSM-Standard exponentiell wachsen konnte.
Insofern mag Wettbewerb den Marktteilnehmern Kostendisziplin und Innovation abverlangen, aber gleichzeitig treibt er die Nachfrage massiv, was etwaigen Margendruck unter dem Strich überkompensieren wird. Mynarics Ziel und Chance liegt insbesondere darin bei der Serienfertigung und Automatisierung einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und durch die Pentagon-Aufträge sowie dem Draht zu Telesat spielen sie bereits ganz vorne mit.
Zitat von DJHLS: Ob nun neu oder nicht neu, ist ja wie von Dir genannt, eine Frage des Kenntnisstands. Die kleine Gruppe der Experten, denen das schon bekannt war, hat möglicherweise eben nur eine kleine Schnittmenge mit den Marktteilnehmern.
Der Elefant im raum ist aber, dass Mynaric ja offensichtlich kein technologisches Alleinstellungsmerkmal hat. Ich hätte ja vermutet, dass bei diesen Produkten durch Patente ein natürliches Monopol entsteht.
Wie Du aber schreibst: Es gibt einen Wettbewerber und das Pentagon sorgt bei der Auftragsvergabe dafür, dass es genug Wettbewerb gibt, um die Margen zu drücken.
Man darf davon ausgehen, daß zumindest Instis als wesentliche Treiber der Preisbildung den notwendigen Research betreiben um den Markt halbwegs zu verstehen. Daß Mynaric kein Monopol hat und andere schon vor zwanzig Jahren Laserterminals gebaut haben, erfordert auch keinen großen Rechercheaufwand, denn das ist u.a. bei Wikipedia zu lesen: https://en.wikipedia.org/wiki/Laser_communication_in_space#S…
Daß im Bereich der Laserkommunikation Wettbewerb herrscht, ist also abermals nichts neues und anders als Du befürchtest, kein Problem, sondern vielmehr einen Notwendigkeit für die Kommerzialisierung, denn potentielle Anwender scheuen sich Monopoltechnologien zu verwenden und sich damit den Risiken eines "vendor lock-in" von Preismißbrauch bis zum Insolvenzrisiko zu exponieren. Erst durch die Aufträge der Pentagons entsteht gerade ein offener Standard zur herstellerübergreifenden Laserkommunikation und dadurch ein Ökosystem, das die Kommerzialisierung erlaubt. Gerade in der Telekommunikation ist Interoperabilität und Wettbewerb eine Grundvoraussetzung für den Erfolg neuer Technologien. Bestes Beispiel hierfür ist der Mobilfunk, für den der Markt bis in die 90er Jahre durch proprietäre Standards aufgeteilt war und entsprechend klein blieb und erst durch den internationalen GSM-Standard exponentiell wachsen konnte.
Insofern mag Wettbewerb den Marktteilnehmern Kostendisziplin und Innovation abverlangen, aber gleichzeitig treibt er die Nachfrage massiv, was etwaigen Margendruck unter dem Strich überkompensieren wird. Mynarics Ziel und Chance liegt insbesondere darin bei der Serienfertigung und Automatisierung einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und durch die Pentagon-Aufträge sowie dem Draht zu Telesat spielen sie bereits ganz vorne mit.
Antwort auf Beitrag Nr.: 65.828.688 von der_Inquisitor am 24.11.20 19:25:02
Ob nun neu oder nicht neu, ist ja wie von Dir genannt, eine Frage des Kenntnisstands. Die kleine Gruppe der Experten, denen das schon bekannt war, hat möglicherweise eben nur eine kleine Schnittmenge mit den Marktteilnehmern.
Der Elefant im raum ist aber, dass Mynaric ja offensichtlich kein technologisches Alleinstellungsmerkmal hat. Ich hätte ja vermutet, dass bei diesen Produkten durch Patente ein natürliches Monopol entsteht.
Wie Du aber schreibst: Es gibt einen Wettbewerber und das Pentagon sorgt bei der Auftragsvergabe dafür, dass es genug Wettbewerb gibt, um die Margen zu drücken.
Zitat von der_Inquisitor: Der eingangs erwähnte SpaceNews-Artikel von gestern laviert nun um Lockheed Martins Herangehensweise an die beiden Pentagon-Programme (Blackjack und Transport Layer) herum, vermengt alle vier oben dargelegten Aufträge und zitiert abschließend Lockheed Martin, die betonen, daß die Laserterminals für ihre zehn "Transport Layer Tranche 0"-Satelliten nicht von Mynaric kommen. Was für manche Marktteilnehmer womöglich wie ein Rückschlag klingt, ist tatsächlich eine Banalität, denn es ist seit Anfang September bekannt, daß Lockheed Martin seine Laserterminals von Tesat bezieht und Mynaric eben den Wettbewerber York Space Systems beliefert. Die Aussage enthält also keinerlei neue Erkenntnis.
Im übrigen wird das Pentagon Aufträge für kritische Komponenten - und Laserterminals sind definitiv solche - stets auf mindestens zwei Lieferanten aufteilen um Abhängigkeiten und die damit verbundenen Risiken zu eliminieren.
Ob nun neu oder nicht neu, ist ja wie von Dir genannt, eine Frage des Kenntnisstands. Die kleine Gruppe der Experten, denen das schon bekannt war, hat möglicherweise eben nur eine kleine Schnittmenge mit den Marktteilnehmern.
Der Elefant im raum ist aber, dass Mynaric ja offensichtlich kein technologisches Alleinstellungsmerkmal hat. Ich hätte ja vermutet, dass bei diesen Produkten durch Patente ein natürliches Monopol entsteht.
Wie Du aber schreibst: Es gibt einen Wettbewerber und das Pentagon sorgt bei der Auftragsvergabe dafür, dass es genug Wettbewerb gibt, um die Margen zu drücken.
Antwort auf Beitrag Nr.: 65.828.688 von der_Inquisitor am 24.11.20 19:25:02Wow, vielen Dank für den umfassenden Überblick und die Hintergrundinfos. Die Perspektiven und Aussichten sind sehr positiv, aber so ganz sicher scheint die Auftragslage (noch) nicht zu sein. Na ja, ich glaube weiter fest an die Story und die hervorragende Kompetenz von Mynaric, auch wenn mich Rücksetzer immer nervös machen 🙈
Womöglich wurde auch der folgende, ziemlich konfuse Artikel von gestern vom Markt falsch interpretiert: https://spacenews.com/to-boost-its-military-space-business-l…
Darin heißt es im letzten Satz "Lockheed Martin said Telesat’s supplier Mynaric is not providing the optical links for the Transport Layer. A spokesman said Lockheed could not yet disclose which vendor it has selected."
Erstmal gilt es hier die diversen Aufträge und Programme des Pentagons mit Bezug zur Laserkommunikations zu unterscheiden:
1. DARPA, eine Forschungseinrichtung des US-Verteidigungsministeriums, hat im Rahmen des Blackjack-Programms bereits 2018 Telesat beauftragt die Möglichkeit der Vernetzung militärischer Satellitenkonstellationen mit zivilen und insbesondere der von Telesat geplanten LEO-Konstellation zu erforschen (https://www.telesat.com/press/press-releases/darpa-selects-t… ). Ziel ist es einerseits die Datenübertragungskapazität zu erhöhen und andererseits für den Fall, daß ein Militärsatellit keine Laserverbindung zu einem benachbarten Militärsatelliten herstellen kann, als Fallback Daten über zivile Satelliten weiterleiten zu können und so die Ausfallsicherheit zu steigern, was ein Pfeiler der amerikanischen Weltraumverteidigungsstrategie ist. Zentral ist hierbei natürlich die Kompatibilität zwischen den Laserterminals militärischer und ziviler Satelliten. Für diesen Auftrag wurde seinerzeit kein LCT-Hersteller einbezogen (zumindest ist nichts dahingehendes bekannt), da es sich dem Vernehmen nach um eine theoretische Studie handelte, also keine Satelliten gebaut oder gestartet werden sollten.
2. Am 31. August hat eine andere Abteilung des Pentagons, die Space Development Agency (SDA), zwei Aufträge für insgesamt zwanzig Prototyp-Satelliten für die sog. "Transport Layer Tranche 0" im Wert von $187m und $94m erteilt. Der "Transport Layer" soll eine rein militärische Konstellation aus hunderten Satelliten werden, die untereinander und mit Bodenstationen per Laser vernetzt werden, und ein Transportnetz für den Weitertransport von Daten von anderen Satelliten bilden sollen. Das wären wie unten abgebildet z.B. die Satelliten des "Tracking Layer", die mit allerhand Sensorik Raketenabschüsse orten und entsprechende Daten per Laserverbindung zu den Transport Layer Satelliten übertragen sollen. "Tranche 0" bezeichnet dabei die zwanzig Prototypen, die im August in Auftrag gegeben wurden.
Von diesen zwanzig werden zehn von Lockheed Martin gebaut, die die notwendigen 34 Laserterminals allesamt bei der Airbus-Tochter Tesat einkaufen.
Weitere zehn Satelliten werden von York Space Systems hergestellt, wobei vermutlich zwanzig Laserterminals von SA Photonics und 14 von Mynaric zugeliefert werden.
Das lassen zumindest die Anfang September veröffentlichte Zahlen zum Auftragswert vermuten (https://www.sda.mil/sda-awards-contracts-for-the-first-gener…
Ziel der ganzen Übung ist insbesondere die Interoperabilität zwischen den Laserterminals der diversen Hersteller zu erproben bzw. für den späteren Wirkbetrieb zu gewährleisten.
https://www.nationaldefensemagazine.org/articles/2020/8/31/s…
3. Am 14. Oktober gab Telesat bekannt von der DARPA im Rahmen des unter 1. bereits erwähnten Blackjack-Programms mit dem Bau zweier Satelliten im Wert von $18.3m beauftragt worden zu sein und drei Tage später meldete Mynaric, für diese die Laserterminals zu liefern. Interessanterweise enthält der Vertrag Telesats mit der DARPA übrigens eine Option im Wert von $175.6m für eine nicht bezifferte Zahl weiterer Satelliten.
https://www.telesat.com/press/press-releases/telesat-u-s-ser…
https://mynaric.com/news/mynaric-schliesst-vertrag-mit-teles…
4. Am 20. Oktober wurde schließlich bekannt, daß Telesat gemeinsam mit Lockheed Martin die Kompatibilität der zehn von letzteren zu bauenden Satelliten der "Transport Layer Tranche 0" mit Telesats künftigen zivilen LEO-Satelliten zu erproben und daß Telesat hierfür in den USA ein Testzentrum einrichtet.
https://www.telesat.com/press/press-releases/telesat-teams-w…
Festzuhalten ist also zunächst, daß Mynaric sowohl beim von der SDA vorangetriebenden "Transport Layer" als auch beim Blackjack-Programm der DARPA den Fuß in der Tür hat und dazu auch mit Telesat, die ja ein einer mindestens 298 Satelliten umfassenden zivilen LEO-Konstellation arbeiten, kooperiert.
Der eingangs erwähnte SpaceNews-Artikel von gestern laviert nun um Lockheed Martins Herangehensweise an die beiden Pentagon-Programme (Blackjack und Transport Layer) herum, vermengt alle vier oben dargelegten Aufträge und zitiert abschließend Lockheed Martin, die betonen, daß die Laserterminals für ihre zehn "Transport Layer Tranche 0"-Satelliten nicht von Mynaric kommen. Was für manche Marktteilnehmer womöglich wie ein Rückschlag klingt, ist tatsächlich eine Banalität, denn es ist seit Anfang September bekannt, daß Lockheed Martin seine Laserterminals von Tesat bezieht und Mynaric eben den Wettbewerber York Space Systems beliefert. Die Aussage enthält also keinerlei neue Erkenntnis.
Im übrigen wird das Pentagon Aufträge für kritische Komponenten - und Laserterminals sind definitiv solche - stets auf mindestens zwei Lieferanten aufteilen um Abhängigkeiten und die damit verbundenen Risiken zu eliminieren.
Gute Nachrichten sollten übrigens vor Jahresende kommen, denn bis dahin will Telesat den Prime, also den Hauptauftragnehmer, für seine zivile LEO-Konstellation bekanntgeben. Da jeder der 298 Satelliten mindestens vier Laserterminals (evtl. zur Vernetzung mit Militärsatelliten sogar ein fünftes) besitzen wird, sind mit diesem Auftrag auch die Beschaffung von mindestens 1192 Laserterminals verbunden und wie bereits erwähnt, stehen die Chancen bestens, daß zumindest die Hälfte dieser von Mynaric kommen. Ob der Lieferant der Laserterminals im Zuge von Telesats Bekanntmachung vor Jahresende explizit genannt wird, ist unklar, aber jeder Schritt Telesats in Richtung ihrer LEO-Konstellation steigert die Chance für einen Großauftrag für Mynaric und sollte entsprechend eingepreist werden.
Darin heißt es im letzten Satz "Lockheed Martin said Telesat’s supplier Mynaric is not providing the optical links for the Transport Layer. A spokesman said Lockheed could not yet disclose which vendor it has selected."
Erstmal gilt es hier die diversen Aufträge und Programme des Pentagons mit Bezug zur Laserkommunikations zu unterscheiden:
1. DARPA, eine Forschungseinrichtung des US-Verteidigungsministeriums, hat im Rahmen des Blackjack-Programms bereits 2018 Telesat beauftragt die Möglichkeit der Vernetzung militärischer Satellitenkonstellationen mit zivilen und insbesondere der von Telesat geplanten LEO-Konstellation zu erforschen (https://www.telesat.com/press/press-releases/darpa-selects-t… ). Ziel ist es einerseits die Datenübertragungskapazität zu erhöhen und andererseits für den Fall, daß ein Militärsatellit keine Laserverbindung zu einem benachbarten Militärsatelliten herstellen kann, als Fallback Daten über zivile Satelliten weiterleiten zu können und so die Ausfallsicherheit zu steigern, was ein Pfeiler der amerikanischen Weltraumverteidigungsstrategie ist. Zentral ist hierbei natürlich die Kompatibilität zwischen den Laserterminals militärischer und ziviler Satelliten. Für diesen Auftrag wurde seinerzeit kein LCT-Hersteller einbezogen (zumindest ist nichts dahingehendes bekannt), da es sich dem Vernehmen nach um eine theoretische Studie handelte, also keine Satelliten gebaut oder gestartet werden sollten.
2. Am 31. August hat eine andere Abteilung des Pentagons, die Space Development Agency (SDA), zwei Aufträge für insgesamt zwanzig Prototyp-Satelliten für die sog. "Transport Layer Tranche 0" im Wert von $187m und $94m erteilt. Der "Transport Layer" soll eine rein militärische Konstellation aus hunderten Satelliten werden, die untereinander und mit Bodenstationen per Laser vernetzt werden, und ein Transportnetz für den Weitertransport von Daten von anderen Satelliten bilden sollen. Das wären wie unten abgebildet z.B. die Satelliten des "Tracking Layer", die mit allerhand Sensorik Raketenabschüsse orten und entsprechende Daten per Laserverbindung zu den Transport Layer Satelliten übertragen sollen. "Tranche 0" bezeichnet dabei die zwanzig Prototypen, die im August in Auftrag gegeben wurden.
Von diesen zwanzig werden zehn von Lockheed Martin gebaut, die die notwendigen 34 Laserterminals allesamt bei der Airbus-Tochter Tesat einkaufen.
Weitere zehn Satelliten werden von York Space Systems hergestellt, wobei vermutlich zwanzig Laserterminals von SA Photonics und 14 von Mynaric zugeliefert werden.
Das lassen zumindest die Anfang September veröffentlichte Zahlen zum Auftragswert vermuten (https://www.sda.mil/sda-awards-contracts-for-the-first-gener…
Ziel der ganzen Übung ist insbesondere die Interoperabilität zwischen den Laserterminals der diversen Hersteller zu erproben bzw. für den späteren Wirkbetrieb zu gewährleisten.
https://www.nationaldefensemagazine.org/articles/2020/8/31/s…
3. Am 14. Oktober gab Telesat bekannt von der DARPA im Rahmen des unter 1. bereits erwähnten Blackjack-Programms mit dem Bau zweier Satelliten im Wert von $18.3m beauftragt worden zu sein und drei Tage später meldete Mynaric, für diese die Laserterminals zu liefern. Interessanterweise enthält der Vertrag Telesats mit der DARPA übrigens eine Option im Wert von $175.6m für eine nicht bezifferte Zahl weiterer Satelliten.
https://www.telesat.com/press/press-releases/telesat-u-s-ser…
https://mynaric.com/news/mynaric-schliesst-vertrag-mit-teles…
4. Am 20. Oktober wurde schließlich bekannt, daß Telesat gemeinsam mit Lockheed Martin die Kompatibilität der zehn von letzteren zu bauenden Satelliten der "Transport Layer Tranche 0" mit Telesats künftigen zivilen LEO-Satelliten zu erproben und daß Telesat hierfür in den USA ein Testzentrum einrichtet.
https://www.telesat.com/press/press-releases/telesat-teams-w…
Festzuhalten ist also zunächst, daß Mynaric sowohl beim von der SDA vorangetriebenden "Transport Layer" als auch beim Blackjack-Programm der DARPA den Fuß in der Tür hat und dazu auch mit Telesat, die ja ein einer mindestens 298 Satelliten umfassenden zivilen LEO-Konstellation arbeiten, kooperiert.
Der eingangs erwähnte SpaceNews-Artikel von gestern laviert nun um Lockheed Martins Herangehensweise an die beiden Pentagon-Programme (Blackjack und Transport Layer) herum, vermengt alle vier oben dargelegten Aufträge und zitiert abschließend Lockheed Martin, die betonen, daß die Laserterminals für ihre zehn "Transport Layer Tranche 0"-Satelliten nicht von Mynaric kommen. Was für manche Marktteilnehmer womöglich wie ein Rückschlag klingt, ist tatsächlich eine Banalität, denn es ist seit Anfang September bekannt, daß Lockheed Martin seine Laserterminals von Tesat bezieht und Mynaric eben den Wettbewerber York Space Systems beliefert. Die Aussage enthält also keinerlei neue Erkenntnis.
Im übrigen wird das Pentagon Aufträge für kritische Komponenten - und Laserterminals sind definitiv solche - stets auf mindestens zwei Lieferanten aufteilen um Abhängigkeiten und die damit verbundenen Risiken zu eliminieren.
Gute Nachrichten sollten übrigens vor Jahresende kommen, denn bis dahin will Telesat den Prime, also den Hauptauftragnehmer, für seine zivile LEO-Konstellation bekanntgeben. Da jeder der 298 Satelliten mindestens vier Laserterminals (evtl. zur Vernetzung mit Militärsatelliten sogar ein fünftes) besitzen wird, sind mit diesem Auftrag auch die Beschaffung von mindestens 1192 Laserterminals verbunden und wie bereits erwähnt, stehen die Chancen bestens, daß zumindest die Hälfte dieser von Mynaric kommen. Ob der Lieferant der Laserterminals im Zuge von Telesats Bekanntmachung vor Jahresende explizit genannt wird, ist unklar, aber jeder Schritt Telesats in Richtung ihrer LEO-Konstellation steigert die Chance für einen Großauftrag für Mynaric und sollte entsprechend eingepreist werden.
Jetzt drehts grad hoch
Antwort auf Beitrag Nr.: 65.826.624 von sneakee am 24.11.20 17:07:16Ja, das stimmt wohl. Ich "jammere" auf hohem Niveau 😉 Mich wundert nur, dass der Kurs in den vergangenen Tagen/Wochen ziemlich stabil bei um die 66 € gelaufen ist, ohne größere Schwankungen und dann heute so plötzlich nach unten absackt, ohne erkennbaren Grund, für mich zumindest.
Mynaric AG