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    D.Logistics/Teleplan: Die Fusion ist geplatzt - Hintergründe und Stimmen - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 03.05.00 17:55:21 von
    neuester Beitrag 03.05.00 22:52:30 von
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      schrieb am 03.05.00 17:55:21
      Beitrag Nr. 1 ()

      Das war kein schöner Jahrestag für das Zukunftsunternehmen D.Logistics: Einen Börsentag nach dem einjährigen Bestehen am Neuen Markt (Emissionsdatum 29.04.1999) musste Vorstandsvorsitzender Detlef W. Hübner eine schwere Niederlage einstecken.

      Gestern hatte die niederländische Teleplan International N.V. (WKN 916 980) die bereits als sicher bekannt gegebene Fusion mit dem Spitzen-Logistik-Unternehmen abgesagt ...weiter: In der Ad Hoc-Mitteilung hieß es lapidar: „Nach weiteren intensiven Diskussionen zwischen Vorstand und Top-Management hat sich Teleplan International entschieden, die Fusion mit D.Logistics nicht zu realisieren.“

      Daraufhin wurde gestern der Kurs von dem Nemax50 Wert kurz vor 17 Uhr ausgesetzt.

      Im Gespräch mit wallstreet-online erläuterte IR-Manager Bernhard Krause die Hintergründe: Es habe bei den Fusionsplänen eine Übereinkunft bezüglich der Fusion gegeben und auch die Chemie auf Ebene der Vorstandsvorsitzenden habe gestimmt. „Danach beginnt die Arbeit in den Gruppen und es stellt sich die Frage: Wie stark sind die Synergien wirklich?,“ beschreibt Krause die Situation nach Bekanntgabe der geplanten Fusion, die deshalb sicher schien, weil die beiden CEO die jeweiligen Mehrheiten auf sich vereinten.

      „Der Partner war im Detail nicht so ausgerichtet, wie es optimal wäre,“ beschreibt Bernhard Krause die Einschätzung der Teleplan.

      Wesentliches Element der Entscheidung sei die Stimmung unter den Kunden und im Top-Management unterhalb der Vorstandsebene gewesen. Impulse von den Kunden und dem Management hätten signalisiert, „dass nicht geglaubt wurde, dass die Fusion in der Praxis richtig funktioniert.“

      Und ein verunsichertes Team sei für die Teleplan zu gefährlich gewesen, denn vom Management zu den Kunden bestehe eine hohe persönliche Beziehung. Die Kundenbeziehung sei dann gefährdet, wenn sich ein Mitarbeiter aus der zweiten Reihe entscheidet, das Unternehmen zu wechseln oder auch nur „innerlich zu kündigen“.

      „Der Vorstandsvorsitzende Edmund Krix hat sehr stark auf sein Management gehört,“ beschreibt Krause den Entscheidungsprozess.

      Den Teleplan-Aktionären wird durch den Auftrag an die Wirtschaftsprüfer nach vorläufigen Angaben des Unternehmens kein Schaden entstehen, denn die Beraterrechnung wird dem Vernehmen nach vom CEO getragen werden.

      Als Fazit zieht das Nemax50-Unternehmen Teleplan folgende Schlüsse: Die strategische Ausrichtung bleibt so, wie veröffentlicht. Auch die Planungen für den Endkunden-Markt bleiben bestehen: Hier plant das Unternehmen mit dem Reuters-Kürzel TELP Reparaturdienstleistungen und Logistik dem privaten Kunden anzubieten. Der Service soll - unter anderem - darin bestehen, dass die reparaturbedürftigen Geräte individuell abgeholt und gebracht werden - und zwar zu Zeiten, die dem Kunden genehm sind, und nicht dem Serviceunternehmen.

      „In der Lösung der Logistik besteht die eigentliche Herausforderung dieser Idee,“ schätzt Krause ein, „denn technisch ist jeder Monitor eine höhere Herausforderung.“

      Dass diese Entscheidung mit dem zunächst gesunkenen Kurs von Teleplan zu tun hat, bestreitet Krause: „Bereits am Freitag war der Kurs wieder auf 234,00 Euro gestiegen.“

      Also doch gute Nachrichten? Ja, denn das „normale Geschäft“ geht mit einer schon lange angekündigten Meldung weiter: In dieser oder der nächsten Woche könnte die Amerika-Expansion Realität werden.

      Der Kurs von Teleplan machten in den letzten Tagen eine Achterbahnfahrt. Der Kursverlauf der Teleplan-Aktie in den letzten drei Monaten:

      Heute schloss das Papier bei 206 Euro und hat damit 10,04 Prozent verloren.
      D.Logistics verlor auf dem Frankfurter Parkett um 6,93 Prozent und beendete den Handel bei 345,00 Euro.

      Die überraschende Aussage aus dem Hause der D.Logistic: „Unser CEO Detlev W. Hübner und der Teleplan CEO Helmut Krix sind immer noch gut Freund und gehen bestimmt noch einmal ein Bier trinken,“ sagte Unternehmenssprecherin Anja Bäumert.

      Natürlich sei man von der Mitteilung überrascht gewesen und habe intensiv versucht, Herrn Krix eine Lösung zu bieten. Allerdings habe der Teleplan-CEO anscheinend unter dem Druck seiner Mitarbeiter gestanden und diesem Druck nachgegeben. Was man in der Zukunft bei solchen wichtigen Gesprächen besser machen will: „Wir würden einen Psychologen hinzuziehen. Der könnte dann die Spannungen analysieren, die man selbst nicht merkt, wenn man von der Idee begeistert ist,“ sagte Anja Bäumert - allerings nur halb im Scherz.

      Ansonst wird D.Logistics seinen Weg selbstbewusst weitergehen: „Wir haben noch große Akquisitionen bekannt zu geben. Auch in der Elektronikbranche, aber auch der Automobilbereich wird in diesem Jahr noch interessant werden,“ sagte D.Logistic-Sprecherin Bäumert.
      Vorstandsvorsitzender Hübner ist gerade auf Roadshow, um den Investoren und Analysten zu erläutern, wie es weitergeht.

      Allerdings braucht D.Logistics keine Angst vor der Zukunft zu haben: Noch am 12. April, kurz vor dem Merger, haben die Neue-Markt-Experten der DG Bank Schätzungen zusammengestellt, nach denen das Gewinnwachstum der nächsten Jahre jeweils deutlich über 55 Prozent liegt - auch ohne das Zusammengehen mit Teleplan.

      "Möglichst schnell zu den Akten legen," rät DG-Bank Analyst Oliver Finger nach dieser Woche. Er schließt nicht aus, dass auch die Kursverluste der Teleplan mit zu dieser Entscheidung von Helmut Krix geführt haben: Nach der Pressekonferenz über den Merger war das Papier unter permanenten Verkaufsdruck geraten. "Eine ganz tolle Stimmung war unter den institutionellen Investoren nicht," erinnert sich Finger. Seine Bank betreut Teleplan.

      Bleibt nach dieser Woche für alle Beteiligten fast der Status Quo: Wenn der Vertrauensverlust durch positive Meldungen und insbesondere Zahlen wieder aufgeholt ist, so kann man diese Woche getrost aus dem Kalender streichen.

      Avatar
      schrieb am 03.05.00 22:52:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      Auch wenn der Kurs heute nach Süden geht, was erwartet wurde, so kann Teleplan auch ohne Fusion mit D-Logistic spätestens nach der Hauptversammlung am 16. Mai aufgrund guter Zahlen wieder ordentlich zulegen. Merkwürdig heute allerdings die gegensätzlichen Empfehlungen vom Bankhaus Metzler: Zuerst auf "sell" heruntergestuft, dann wieder auf "Kaufen" gesetzt. Na ja, besser so als umgekehrt.


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