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    TELES AG TELES wehrt sich gegen eklatante Fehlinformationen - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 14.07.00 12:24:02 von
    neuester Beitrag 14.07.00 13:34:32 von
    Beiträge: 4
    ID: 185.305
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 14.07.00 12:24:02
      Beitrag Nr. 1 ()

      Über die Hauptversammlung der Teles
      AG am 11.7.2000 sind in den letzten Tagen grob irreführende Berichte
      in mehreren Tageszeitungen veröffentlicht worden: Sie vermitteln den
      Eindruck, die Hauptversammlung habe das Management der TELES massiv
      kritisiert und insgesamt einen völlig desolaten Eindruck
      hinterlassen. Ein Beispiel hierfür ist der Bericht in der gestrigen
      Börsen-Zeitung.

      Der Kurs der TELES-Aktie wurde und wird von diesen eklatanten
      Fehlinformationen negativ beeinträchtigt. Der Vorstand betrachtet
      deshalb die nachfolgende Richtigstellung als unerläßlich.

      Die Fakten zur Hauptversammlung sehen nämlich ganz anders und sehr
      positiv aus. Aufsichtsrat und Vorstand der TELES wurden mit rund 99
      bzw. 85 Prozent der Stimmen des in diesen beiden Voten
      stimmberechtigten und anwesenden Kapitals entlastet. Alle anderen
      Beschlüsse kamen mit Mehrheiten zwischen 99,78 Prozent und 99,97
      Prozent zustande. Die Hauptversammlung billigte damit die
      Neuausrichtung der TELES fast einstimmig.

      Diese überzeugenden Voten spiegeln auch den Verlauf der
      Hauptversammlung wider: Sie folgte weitestgehend einvernehmlich den
      Ausführungen und Empfehlungen des Aufsichtsrates und des Vorstandes
      der Gesellschaft - in einigen Fällen nach detaillierten Nachfragen.
      Selbst die Diskussion der bedauerlichen Fehlentwicklungen im 4.
      Quartal 1999 und im 1. Quartal dieses Jahres verlief sehr
      diszipliniert. Auch die kritischsten Redner - die beiden Vertreter
      von Aktionärsvereinigungen - unterstützten nach längerer Diskussion
      die Entlastung und den Strategiewechsel des Managements. Die
      Hauptversammlung war mit über 780 externen Teilnehmern sehr gut
      besucht.

      Prof. Dr.-Ing. Sigram Schindler Vorstandsvorsitzender der Teles
      AG

      Avatar
      schrieb am 14.07.00 12:35:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Kein Kommentar...







      Kursziel November/Dezember 2000 = Euro 40-45




      ...Steuerreform ist durch...


      Grüße


      Euer Henry III
      Avatar
      schrieb am 14.07.00 13:22:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      Schindler soll lieber schauen, dass in seinem Konzern was
      weitergeht und nicht die beleidigte Leberwurscht spielen,

      wurbala
      Avatar
      schrieb am 14.07.00 13:34:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      WKN
      745490

      HV-Bericht TELES AG

      Die Berliner TELES AG ist ein Komplettanbieter für die Bereiche
      Endsysteme und Infrastruktur-Systeme im Telekommunikationsmarkt
      sowie im Bereich Internet-Mehrwert-Dienste engagiert. Nach dem
      Börsengang an den Neuen Markt am 30.6.1998 zählte die TELES AG zu
      den ersten „Highflyern“ dieses Börsensegments. Inzwischen hat man sich
      von dieser Auszeichnung jedoch relativ weit entfernt.

      Am Dienstag, dem 11. Juli 2000, hatte die TELES AG ihre Aktionäre in den
      Ballsaal des Hotels Grand Hyatt in Berlin eingeladen. Rund 750 Anleger
      folgten dieser Einladung, um sich vor Ort die neue Struktur der TELES AG
      präsentieren zu lassen. Für GSC Research nahm Norbert Muhs an der
      Veranstaltung teil und erstellte diesen ausführlichen Bericht.


      Bericht des Vorstands

      Um 10:00 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Rust die
      Hauptversammlung und begrüßte die Anwesenden. Nach Abhandlung der
      Formalitäten übergab er das Wort an den Vorstandsvorsitzenden und
      Unternehmensgründer Prof. Dr. Schindler. Dieser begrüßte die
      Anwesenden ebenfalls recht herzlich und bedankte sich dafür, dass die
      Anleger „dabei geblieben“ seien, obwohl das, was er im vergangenen Jahr
      versprochen bzw. in Aussicht gestellt habe, teilweise nicht eingetroffen
      sei. Doch manchmal bleibe man eben stecken.

      Dr. Schindler begann seine Ausführungen mit einigen Bemerkungen zum
      Telekommunikationsmarkt, wo er die weiterhin fehlende Deregulierung
      kritisierte. Alle entsprechenden großen US-Firmen (u.a. CISCO, 3COM)
      seien erst nach der Deregulierung entstanden. Die Liberalisierung der
      europäischen Telekommunikations-Märkte sei aber bei Weitem nicht so
      weit voran geschritten, wie er das erwartet habe. Zudem fresse die
      Fusionswelle das, was an Wettbewerb entstanden sei, wieder auf
      (Übernahme Mannesmann durch Vodafone-Airtouch). Diese
      Entwicklungen hätten zwangsläufig dazu geführt, dass das Wachstum bei
      Netzwerken und Systemen, also der „alten Teles“, ebenfalls nicht wie
      erwartet voran geschritten sei.

      Dr. Schindler zeigte sich jedoch sicher, dass die umfassende
      Liberalisierung kommen werde, aber der Zeitrahmen werde erheblich
      länger anzusetzen sein. Anschließend präsentierte Dr. Schindler die neue
      Unternehmensstruktur mit fünf Bereichen. Das Hauptgeschäftsfeld I Ö
      Telekommunikations-Systeme Ö bildet der Unternehmensbereich TELES
      Communication Systems AG (TCS) mit den Bereichen
      ISDN/skyDSL-End- & Computer-Systeme sowie Infrastruktur-Systeme.
      Dieses Geschäftsfeld, das den ursprünglichen Kernbereich der TELES
      AG umfasst, betreibt die Entwicklung und den Vertrieb innovativer
      Telekommunikations-Systeme, wie z.B. integrierte Vermittlungssysteme
      für Telefon- und Datennetze.

      Das neue Hauptgeschäftsfeld II - Internet-Mehrwert-Dienste - gliedert sich
      in die Bereiche e-commerce-Infrastruktur-Service (TELES eTrack AG),
      Breitband-Internet-Access-Service (TELES EuroService Ltd.) und Internet
      Akademie (TELES Internet Academy AG). Die TELES eTrack AG (TET)
      bietet e-commerce-Dienstleistungen für das gesamte Spektrum der
      mittelständischen Wirtschaft. Zur TELES eTrack gehört die STRATO AG,
      der deutsche und europäische Marktführer in Domain-Hosting, und die
      cyPOS AG mit dem Angebot höher entwickelter, aber noch
      standardisierter e-commerce-Infrastruktur-Services.

      Den dritten Geschäftsbereich bildet die CRONON AG als Anbieter von
      individuellen e-commerce-Infrastruktur-Services und einem
      kundenspezifischem Full-Service für den gesamten Internetauftritt
      größerer Mittelstandsunternehmen. Die TELES EuroService Ltd. (TES)
      betreibt mit skyDSL europaweit einen satellitengestützten breitbandigen
      Internet-Zugangsdienst, der bis zu 120 mal schneller ist als der normale
      ISDN-Zugang, und vermarktet diesen Dienst weltweit. In Kürze soll sie
      auch mit der weltweiten Vermarktung des hochwertigen terrestrischen
      intraSTAR-Zugangsdienstes im Internet beginnen.

      Mit der TELES Internet Academy AG (TIA), einem elektronischen
      Fernstudium, will man speziell Mitarbeiter für den Mittelstand für alle
      zentralen Internet-Bereiche qualifizieren. „Wir werden hier völlig neue
      Wege gehen,“ so Dr. Schindler, „und Bildung verkaufen wie Fahrräder
      oder Wurst.“ Der fünfte Geschäftsbereich, die von TELES übernommene
      Gravis AG, ist der Marktführer im deutschen „Apple-Markt“. Durch die
      Gravis AG und ihr bundesweites Vertriebsnetz biete man den anderen
      Unternehmensbereichen des TELES-Konzerns u.a. den direkten Zugang
      zu diesem äußerst attraktiven Markt.

      Durch die Kooperation dieser fünf Unternehmensbereiche und die
      Zusammenfassung zu einer gemeinsamen Holding ergeben sich laut Dr.
      Schindler weit reichende Synergien und große Potenziale für Wachstum
      und zusätzlichen Ertrag.

      Als Nächstes berichtete Dr. Schindler über die Umsatzentwicklung in den
      Produktsegmenten. Auf der Darstellung von 1996 bis 2002 war eine
      kontinuierliche Steigerung der einzelnen Segmente bis 1999 abzulesen.
      Für 1999 hatte man einen Umsatz von 308 Mio. DM und ein Ergebnis von
      10,1 Mio. DM erreicht. Ab 2000 bis 2002 waren keine Planzahlen mehr
      angegeben, sondern nur ein grafischer Trend.

      Dr. Schindler begründete diese Darstellung damit, dass man in der
      Vergangenheit durch den Neuen Markt sehr hart abgestraft worden sei, als
      man sehr ehrgeizige Planzahlen abgegeben und die dann nicht erreicht
      habe. Mit der Aussage, dass man die Anleger aber keinesfalls im Dunkeln
      lassen wolle, gab Dr. Schindler an, dass er besonderes
      Umsatzwachstum für die profitablen Unternehmensbereiche TET, TES,
      TIA und Gravis erwarte und für das Jahr 2000 einen Umsatz von 500 Mio.
      DM anstrebe.

      Anschließend kommentierte er die Geschäftsentwicklung der letzten zehn
      Jahre. Die TELES AG beweise nach wie vor eine hohe Flexibilität und
      Reaktionsfähigkeit, und er sei enorm stolz darauf, dass man diese
      Fähigkeiten durch ein jährliches Umsatzwachstum von mehr als 60
      Prozent belegen könne. Abschließend erklärte Dr. Schindler, dass
      Wachstum so strukturiert sein müsse, dass Liquiditätsengpässe
      vermieden würden. Daher wolle man weiterhin hoch kapitalisiert bleiben,
      da alle Übernahmen und Umstrukturierungen ohne entsprechende
      Cash-Positionen nicht möglich seien.


      Allgemeine Aussprache

      Herr Weigert von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) gab
      an, dass er noch zu keiner Hauptversammlung so viele Fragen der
      Mitglieder erhalten habe, und meinte weiter: „Ich frage mich, ob Vorstand
      und Aufsichtsrat noch in der Lage sind, die Neuausrichtung glaubwürdig
      umzusetzen.“ Er kritisierte den über 70prozentigen Kursrückgang und
      fragte, ob die neue Strategie glaubwürdig sei und vom Aufsichtsrat mit
      getragen würde.

      Die nächsten Fragen bezogen sich auf die Personalpolitik. Er erkundigte
      sich nach den Gründen für die vielen Kündigungen zu Beginn des Jahres
      und für die allgemein hohe Fluktuation, besonders im Bereich Investors
      Relations. Ebenso fragte er nach dem Grund für das Ausscheiden von Dr.
      Jiranek aus dem Vorstand, den man ja einmal als „Kronprinzen“ gehandelt
      habe.

      Außerdem wollte Herr Weigert wissen, ob es Prämien für neue Mitarbeiter
      gäbe und ob das „Hire-and-Fire“-Prinzip die richtige Personalpolitik sei. In
      einem Internet-Board seien Interna aus dem Teles Vorstand aufgetaucht,
      weshalb Herr Weigert wissen wollte, ob es im Vorstand eine undichte
      Stelle gebe.

      Weiterhin fragte er nach der Gewinnverteilung des letzten Jahres auf die
      einzelnen Sparten und nach der Umsatzangabe für die Bereiche TCS und
      TET. Ihn interessierte auch, welchen Anteil am Erfolg die
      Tochtergesellschaft RVS Datentechnik GmbH habe und wie erfolgreich
      man in Irland sei. Gegenüber dem sehr guten Geschäftsbericht des
      letzten Jahres bezeichnete Herr Weigert den aktuellen Bericht als
      „kümmerliche Pflichtlektüre“. Zum Abschluss bemerkte Herr Weigert,
      dass die TELES AG sehr stark mit der Person von Dr. Schindler
      verbunden sei, und er fragte, ob für den Fall der Fälle Vorsorge getroffen
      worden sei.

      Als nächster Redner sprach Dr. Disselhorst für die Deutsche
      Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Nachdem gerade die
      neue TELES AG vorgestellt worden sei, wolle er sich erst mal der alten
      TELES zuwenden. Im letzten Jahr sei massiv Aktienkapital vernichtet
      worden, und er fragte, wer dafür verantwortlich sei. Die Aktionäre hätten
      bei der Emission ein ganz anderes Unternehmen gekauft, und ihm sei
      nicht klar, wie mit dem neuen Konzept Erfolge erzielt werden sollen. Das
      Risiko der Verzögerung bei der Liberalisierung hätte man schon im
      Vorjahr einkalkulieren müssen.

      Herr Dr. Disselhorst erkundigte sich, ob man plane, den
      Telekommunikationsbereich (TCS) auszugliedern, falls im nächsten Jahr
      Veräußerungsgewinne steuerfrei blieben. Die vorgestellten drei neuen
      Unternehmensbereiche halte er auf den ersten Blick für interessant, sehe
      jedoch nicht den Zusammenhang. So fragte er, wo das Besondere an der
      Internet-Akademie sei, da es ja bereits Fernuniversitäten gebe und warum
      man gerade einen Fernkurs bei Gravis kaufen solle. Dr. Disselhorst
      vermisste die Schlüssigkeit des Gesamtkonzepts und fragte, ob sich
      TELES mit seiner neuen Struktur zu einer Beteiligungsgesellschaft
      entwickeln werde. Er kritisierte weiterhin die fehlenden Planzahlen zu
      Umsatz und Ertrag.

      Im Zusammenhang mit dem deutlich unter Plan erzielten Gewinn fragte
      sich Dr. Disselhorst, ob der auf acht Mitglieder angewachsene Vorstand
      nicht zu groß und dem entsprechend zu teuer sei. Er kenne wenige
      vergleichbare Unternehmen, die über einen so großen Vorstand verfügen.
      Weiterhin fragte er nach den Zielen des neuen Optionsplans.

      Abschließend stellte er fest, dass die Darstellung des Konzepts der
      Schlüssel für den Erfolg sei. Dafür fehlten seiner Meinung nach aber noch
      wesentliche Kernaussagen, und TELES habe hier noch einiges zu tun,
      auch im Bereich Investor Relations. Es bleibe das Prinzip Hoffnung,
      hoffen, dass sich das Konzept verwirklichen lasse.

      Weitere Fragen stellte Herr Wittich, ein Kleinaktionär. Er sei begeistert,
      dass Dr. Schindler so von den Produkten überzeugt sei und hoffe, dass
      sich dies auch auf den Aktienkurs übertrage. Er vermisse jedoch eine
      stärkere Motivation der Aktionäre durch den Vorstand. Weiterhin fragte
      Herr Wittich nach Informationen zu den Vorstandsgehältern und wann
      sich der Aktienkurs um 10 Prozent besser als der NEMAX 50 entwickelt
      habe.

      Dr. Schindler gestand ein, dass die Kritik nicht nur gerechtfertigt, sondern
      nach der Entwicklung im letzten Geschäftsjahr auch unumgänglich sei. Er
      verteidigte sich damit, dass der überwiegende Anteil der schlechten
      Entwicklung nicht auf Fehler im Unternehmen, sondern auf
      Fehlentwicklungen im Markt zurück zu führen sei.

      Man habe eine andere Marktentwicklung bei der Liberalisierung des
      Telekommunikationsmarktes erwartet. „Aber da kann man nichts machen,
      das ist wie bei einer Naturkatastrophe.“ Er räumte jedoch auch ein, zu
      gutgläubig gehandelt zu haben. Hinzu gekommen sei, dass das
      Controlling nicht im gleichen Maße wie das Unternehmen gewachsen sei.

      Das neue Konzept sei jedoch richtig und auch gut für die Aktionäre. Er
      wäre glücklich gewesen, wenn er dieses Konzept bereits vor zwei Jahren
      gehabt hätte, und ihm sei keine Gegenstimme zum Konzept, weder im
      Vorstand noch im Aufsichtsrat, bekannt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr.
      Rust, bestätigte, dass das Gremium einstimmig hinter dem Konzept
      stehe. Im Personalbereich, speziell im Vertrieb, habe es Vorgänge
      gegeben, die nicht tolerabel waren, so seien z.B. Scheinrechnungen
      ausgestellt worden. Von den verantwortlichen Mitarbeitern habe man sich
      aber sofort getrennt.

      Dass er eine „Hire-and-Fire“-Politik betreibe, bezeichnete Dr. Schindler als
      völligen Blödsinn. Bei Mitarbeitern in der Probezeit habe man zwar eine
      Kündigungsquote von rund 50 Prozent, aber es sei nun mal sehr
      schwierig, geeignete Leute für den Entwicklungsbereich zu finden, da die
      Qualifikation vieler Bewerber einfach sehr schlecht sei. In diesem
      Zusammenhang begründete Dr. Schindler auch die Notwendigkeit einer
      qualifizierten Ausbildung und das große Potenzial der Internet Akademie,
      die den enormen aktuellen und vor allem zukünftigen Bedarf an
      IT-Fachkräften ausbilden könne.

      Gerade mittelständische Unternehmen würden Hände ringend
      Spezialisten in Sachen Internet suchen, um in den e-commerce
      einzusteigen. Die Zahl der Betriebe, die vor dem Einstieg ins Internet
      stehen, bezifferte Dr. Schindler mit rund 300.000. Bereits für das nächste
      Jahr plant er als ehrgeiziges Ziel mit rund 10.000 Lernenden einen Umsatz
      von bis zu 100 Mio. DM ein.
      Ansonsten habe er aber traumhaft gute Leute, und es herrsche ein sehr
      gutes Arbeitsklima. Für den Bereich Investor Relations sei es immer
      wieder nicht geglückt, den richtigen Mitarbeiter zu finden. Inzwischen habe
      man jedoch die Position neu besetzt und erwarte eine positive
      Entwicklung.

      Im vierten Quartal 1999 und im ersten Quartal 2000 habe man fast alle
      neu eingestellten Mitarbeiter wieder entlassen müssen, da die erwarteten
      Aufträge aus dem Ausland nicht gekommen seien. Bezüglich der Frage
      zu Dr. Jiranek antwortete Dr. Schindler, dass der Eindruck vom
      Kronprinzen durchaus richtig gewesen sei. Aufgrund seiner persönlichen
      Lebensplanung und auch aus familiären Gründen sei Dr. Jiranek aber aus
      dem Unternehmen ausgeschieden, was er außerordentlich bedauert
      habe. Dr. Jiranek befinde sich unter den Anwesenden im Saal, und man
      habe nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis zueinander.

      Dr. Schindler bestätigte, dass es für die Mitarbeiter eine Prämie von einem
      Monatsgehalt gebe, falls Sie einen neuen Kollegen werben, der die
      Probezeit übersteht. Ebenfalls bestätigte er die undichte Stelle im
      Vorstand. Man habe hier aber reagiert, und er hoffe, dass das Problem
      behoben sei. Einzelergebnisse zu den Segmenten konnte er nicht
      angeben, da erst für das Jahr 2000 eine Segmentberichterstattung geplant
      sei.

      Zur RVS Datentechnik führte Dr. Schindler aus, dass das Unternehmen
      sehr erfolgreich und hoch profitabel sei, und zu den Aktivitäten in Irland
      gab er an, dass hier vor allem die steuerlichen Vorteile (10 Prozent
      Körperschaftssteuer) positive Auswirkungen brächten. Insgesamt sei der
      Apparat aber teurer als gedacht, und man habe den geplanten Umsatz
      nicht erreicht.

      Den Tadel zum Geschäftsbericht müsse er akzeptieren, und er
      versprach, noch eine entsprechende Nachbesserung zu liefern. Zur Frage
      nach der starken Verbundenheit seiner Person mit dem Unternehmen
      sagte er: „Auch ein Junger kann gegen den Baum fahren.“ Es sei jedoch
      Vorsorge getroffen, dass im Fall der Fälle sein Aktienpaket einer Stiftung
      zugeführt werde, um erbschaftssteuerliche Auswirkungen zu vermeiden.

      Dr. Schindler zeigte sich überzeugt, dass die Umsätze für die
      iSWITCH-Systeme (Vermittlungsanlagen), die er als Hoffnungsträger
      bezeichnete, noch kommen werden, vielleicht nicht mit dem hohen
      Wachstum, jedoch sei man bei dieser Technik weltweit führend und den
      bestehenden, hoffnungslos überalterten Anlagen deutlich überlegen.

      Zu den Tochtergesellschaften bemerkte Dr. Schindler, dass diese
      Gesellschaften alle profitabel seien, und er machte keinen Hehl daraus,
      dass diese Töchter Schritt für Schritt an die Börse gebracht werden
      sollen. Zu den erfragten Planzahlen wollte er keine Detailangaben
      machen. Er verwies jedoch auf eine ad-hoc-Mitteilung, in der man als
      vorsichtige Zahl einen Nettogewinn von mindestens 5 Mio. DM für 2000
      erwarte.

      Die Kursentwicklung kommentierte Dr. Schindler als völlig inakzeptabel
      und sagte: „Wir vom Vorstand sitzen alle hier, um den Kurs wieder in
      Ordnung zu bringen.“ Zur Frage nach der unzureichenden Motivation der
      Aktionäre meinte er jedoch, dass er kein Marktschreier oder Gaukler sei,
      sondern jemand, der ein seriöses Unternehmen wolle. Er habe aber keine
      Zweifel, Ertragslage und Kurs wieder hin zu bekommen.

      Die Vorstandsgehälter mit insgesamt 768.000 Euro für den gesamten
      Vorstand bezeichnete er als geradezu lächerlich niedrig. Die Mitarbeiter
      würden erst fürstlich belohnt, wenn der Aktienkurs wieder bei 100 Euro
      stehe, und somit ständen sie voll mit im Risiko. Er sei seinen Vorständen
      für dieses Engagement sehr dankbar. Der neue Optionsplan sei etwas
      anders gestrickt als der alte, da man die Ausübung des Optionsrechts an
      die Entwicklung des NEMAX 50 gekoppelt habe. Die TELES-Aktie müsse
      sich um mindestens 10 Prozentpunkte besser entwickeln als der Index,
      und dies sei ein extrem ehrgeiziges Ziel.

      Zu einer Kursprognose ließ sich Dr. Schindler jedoch nicht hinreißen. Er
      erwarte eine Stabilisierung gegen Ende des dritten Quartals, und wenn
      regelmäßig gute Zahlen herauskommen würden, werde man zum Ende
      des Jahres erkennen, dass das nächste Jahr wieder sehr gut verlaufen
      werde.


      Abstimmungen

      Zum Zeitpunkt der Abstimmung wurde seitens des Vorsitzenden eine
      Präsenz von 12.224.867 Stimmen entsprechend 54,24 Prozent des
      Grundkapitals festgestellt. Zu TOP3 (Entlastung des Vorstands) gab es
      218.273 Neinstimmen und 282.439 Enthaltungen, so dass nur eine
      Zustimmung von 85,34 Prozent erzielt wurde. Zu allen anderen
      Tagesordnungspunkten erfolgte eine Zustimmung von jeweils rund 99
      Prozent.

      Um 13:35 Uhr beendete der Aufsichtsratsvorsitzende die
      Hauptversammlung. Von der Ausstattung des Mittagsbüfetts zeigten sich
      viele Aktionäre enttäuscht. Im Vergleich zum Vorjahr sei eine Parallele
      zum Verlauf des Aktienkurses feststellbar.


      Fazit und Schlussworte

      Die weitere Entwicklung der TELES AG ist schwer einzuschätzen. Die
      Zahlen des letzten Geschäftsjahres waren doch recht enttäuschend. Das
      Unternehmen verfügt aber über eine sehr gute Produktpalette, und auch
      die neue Unternehmensstruktur ist positiv zu bewerten. Es bleibt aber
      abzuwarten, ob sich diese neue Struktur auch erfolgreich umsetzen lässt
      und ob somit wieder Vertrauen bei den Anlegern aufgebaut werden kann.

      Die Abhängigkeit von einer weiteren Liberalisierung des
      Telekommunikationsmarktes für einzelne Unternehmensbereiche ist auch
      weiterhin vorhanden, und hier ist nur mit einer moderaten Verbesserung
      der Situation zu rechnen. Fantasie beinhalten in jedem Fall aber die
      geplanten Börsengänge der einzelnen Unternehmensbereiche.


      Kontaktadressen

      TELES AG
      Dovestraße 2-4
      10587 Berlin

      Telefon: 030-3992800
      Telefax: 030-3992801

      E-mail: irinfo@teles.de
      Internet: www.teles.com


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