Grundsatzfrage: lineare vs. logarithmische Chartskalierung - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 25.08.00 09:43:59 von
neuester Beitrag 26.08.00 13:59:51 von
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Hi Chartfreunde,
Folgendes soll nur ein Beispiel dafür sein, dass allein die Skalierung eines Charts zu untersschiedlichen Ergebnissen einer Analyse führen kann:
Ich analysiere eine Aktie XY mit linearer und logarithmischer Chartskalierung. Der logarithmische Chart zeigt einen intakten mittelfristigen Abwärtstrend, und der lineare Chart zeigt mir einen gebrochenen mittelfristigen Abwärtstrend der Aktie XY. Welcher Chart ist nun aussagekräftiger ? Im Zweifelsfall der, der die "schlechtere" Chartsituation zeigt ? ( Finden logarithmische Charts häufiger Anwendung, oder ist das nur mein subjektiver Eindruck ? )
danke für Meinungen und Anregungen
FR
Folgendes soll nur ein Beispiel dafür sein, dass allein die Skalierung eines Charts zu untersschiedlichen Ergebnissen einer Analyse führen kann:
Ich analysiere eine Aktie XY mit linearer und logarithmischer Chartskalierung. Der logarithmische Chart zeigt einen intakten mittelfristigen Abwärtstrend, und der lineare Chart zeigt mir einen gebrochenen mittelfristigen Abwärtstrend der Aktie XY. Welcher Chart ist nun aussagekräftiger ? Im Zweifelsfall der, der die "schlechtere" Chartsituation zeigt ? ( Finden logarithmische Charts häufiger Anwendung, oder ist das nur mein subjektiver Eindruck ? )
danke für Meinungen und Anregungen
FR
Hallo firstrate!
Soweit man charttechnik überhaupt Glauben schenken sollte ist der logarithmische Chart eindeutig der interessantere.
Logarithmen sind, da sie e (natürlicher Logarithmus) als Basis benutzen in der Darstellung der Veränderung eindeutiger. (Man kann logarithmisierte Werte addieren und braucht sie nicht zu multiplizieren um Veränderungen darzustellen)
servus
gimbl
Soweit man charttechnik überhaupt Glauben schenken sollte ist der logarithmische Chart eindeutig der interessantere.
Logarithmen sind, da sie e (natürlicher Logarithmus) als Basis benutzen in der Darstellung der Veränderung eindeutiger. (Man kann logarithmisierte Werte addieren und braucht sie nicht zu multiplizieren um Veränderungen darzustellen)
servus
gimbl
hi firstrate,
der logarithmus wandelt im prinzip nur multiplikation und division in addition und subtraktion um. viele indika-
toren basieren auf formeln mit diesen rechenarten. ihre grafische darstellung kommt eigentlich nur für log.
charts in frage. vielleicht hilft dir das.
gruß bea
der logarithmus wandelt im prinzip nur multiplikation und division in addition und subtraktion um. viele indika-
toren basieren auf formeln mit diesen rechenarten. ihre grafische darstellung kommt eigentlich nur für log.
charts in frage. vielleicht hilft dir das.
gruß bea
Hallo "FirstRate"!
Der grundlegende Interpretationsunterschied der beiden Skalierungsarten liegt m.K. nach in dem Bewertungsmaßstab der Veränderungen.
Wie schon vorher ausgeführt, werden im log. (ob nun natürlicher -Basis e- oder zu sonst irgendeiner Basis) Kursmaßstab (KM) Strecken im Verhältnis prozentuallen Veränderung dargestellt, während eben im linearen Kursmaßstab, Kursdifferenzen dargestellt werden.
Somit bestimmt das Analyseverfahren letztendlich die Wahl des Maßstabes, wobei, im Falle des Einsatzes von Software, darauf zu achten ist, wie diese mit den unterschiedlichen Skalierungen umzugehen versteht.
Für Kurse, die im Beobachtungszitraum einer größere Range durchschreiten ist der log. Maßstab wohl der sinnvollere, während im kleine Bereich, wo die Asgangsgröße nur unwesentlich von den Betrachtungsgrößen entfernt liegen, der lineare Maßstab vorzuziehen ist.
GANN-Analysen sollen per Definition nur im linearen Chart eingesetzt werden.
Für Fibonacci-Linien/-Relationen gilt dieses ebenso, wenn die Software nicht die Umsetzung auf den logarithmischen Maßstab ordnungsgemäß durchführt
Start bei 7000, Range 1000
-> 0,628er Retracement
im linear-KM bei 7628,0
im log.-KM bei 7612,3
da ja
7000+0,628*(1000)=7628,0
ist, während
e^(ln(7000)+0,628*(ln(8000)-ln(7000)) = 7612,3
ergibt.
Hier wurde die Strecke, die durch die Differenz zwischen zwei Chartpunkten gegeben ist, nämlich hier zwischen 7000 und 8000, im Verhältnis des "Goldenen Schnittes" einmal im linearen Chart und einmal im logarithmischen Chart geteilt.
Die Ergebnisse sind unterschiedlich (wenn mir keine Rechenfehler unterlaufen ist). Das von Dir angesprochene Verhalten von Trendlinien beim Wechsel der Skalierungsart macht diesen Umstand genauso deutlich.
Uwe
Der grundlegende Interpretationsunterschied der beiden Skalierungsarten liegt m.K. nach in dem Bewertungsmaßstab der Veränderungen.
Wie schon vorher ausgeführt, werden im log. (ob nun natürlicher -Basis e- oder zu sonst irgendeiner Basis) Kursmaßstab (KM) Strecken im Verhältnis prozentuallen Veränderung dargestellt, während eben im linearen Kursmaßstab, Kursdifferenzen dargestellt werden.
Somit bestimmt das Analyseverfahren letztendlich die Wahl des Maßstabes, wobei, im Falle des Einsatzes von Software, darauf zu achten ist, wie diese mit den unterschiedlichen Skalierungen umzugehen versteht.
Für Kurse, die im Beobachtungszitraum einer größere Range durchschreiten ist der log. Maßstab wohl der sinnvollere, während im kleine Bereich, wo die Asgangsgröße nur unwesentlich von den Betrachtungsgrößen entfernt liegen, der lineare Maßstab vorzuziehen ist.
GANN-Analysen sollen per Definition nur im linearen Chart eingesetzt werden.
Für Fibonacci-Linien/-Relationen gilt dieses ebenso, wenn die Software nicht die Umsetzung auf den logarithmischen Maßstab ordnungsgemäß durchführt
Start bei 7000, Range 1000
-> 0,628er Retracement
im linear-KM bei 7628,0
im log.-KM bei 7612,3
da ja
7000+0,628*(1000)=7628,0
ist, während
e^(ln(7000)+0,628*(ln(8000)-ln(7000)) = 7612,3
ergibt.
Hier wurde die Strecke, die durch die Differenz zwischen zwei Chartpunkten gegeben ist, nämlich hier zwischen 7000 und 8000, im Verhältnis des "Goldenen Schnittes" einmal im linearen Chart und einmal im logarithmischen Chart geteilt.
Die Ergebnisse sind unterschiedlich (wenn mir keine Rechenfehler unterlaufen ist). Das von Dir angesprochene Verhalten von Trendlinien beim Wechsel der Skalierungsart macht diesen Umstand genauso deutlich.
Uwe
Charts können mit den technischen Methoden NUR richtig
> im logarithmischen Kursmaßstab gewertet werden !
> Das hat damit zu tun, daß Anleger ja nicht mit absoluten Preisen
> rechnen, sondern mit prozentualen Veränderungen am Kapitaleinsatz,
> der am Markt zu tätigen ist, egal wie "hoch" die einzelnen Aktienpreise
> notieren. D.h. mit Faktoren auf den aktuellen Preis, diese werden durch
> den logarithmischen Maßstab linearisiert (Schulmathematik !),
> so daß mit Linealen und nicht mit Kurvenschablonen die Haltelinien,
> Widerstandslinien und Trendkanäle gezogen werden können.
> Beispiel !! Eine Aktie X hat einen ungebrochenen Aufwärtstrend mit
> einer konstanten Steigerungsrate. 1999 stieg sie von 1 E auf 10 E
> und im Jahr darauf von 10E demzufolge auf 100E. Wenn man die
> 90 Einheiten vom 2. Jahr im linearen Maßstab anfügen würde, sieht es
> trotz konstanter Steigerungsrate (die Anlegern die gleichen prozentualen
> Gewinnchancen für den gleichen Zeitraum des Engagements einräumt,
> unabhängig davon, wann sie in diesen Trend einsteigen) nach einer
> hyperprogressiven Explosion im Diagramm aus, im logarithmischen
> Maßstab fällt der Verlauf jedoch linear aus. Dieses Beispiel ist ein
> bißchen krass, macht dafür das Wesen sofort deutlich. Selbstverständlich
> ist die mathematische Begründung auch für Preise gültig, die sich weniger
> stark ändern als um tausend Prozent pro Jahr.
> Es gibt Trendverläufe, die sind so eindeutig, daß die Bewertungen im
> linearen und logarithmischen Maßstab identisch ausfallen. Das hängt
> auch stark davon ab, welche Figuren herangezogen werden - es gilt
> insbesondere für die in der Zeitachse symmetrischen Figuren.
> Ein hanging man, zu deutsch also eine umgestülpte Kopf-Schulter-
> Formation, sieht ähnlich dramatisch aus, egal ob ich sie in dem einen oder
> in dem anderen Diagramm betrachte.
> im logarithmischen Kursmaßstab gewertet werden !
> Das hat damit zu tun, daß Anleger ja nicht mit absoluten Preisen
> rechnen, sondern mit prozentualen Veränderungen am Kapitaleinsatz,
> der am Markt zu tätigen ist, egal wie "hoch" die einzelnen Aktienpreise
> notieren. D.h. mit Faktoren auf den aktuellen Preis, diese werden durch
> den logarithmischen Maßstab linearisiert (Schulmathematik !),
> so daß mit Linealen und nicht mit Kurvenschablonen die Haltelinien,
> Widerstandslinien und Trendkanäle gezogen werden können.
> Beispiel !! Eine Aktie X hat einen ungebrochenen Aufwärtstrend mit
> einer konstanten Steigerungsrate. 1999 stieg sie von 1 E auf 10 E
> und im Jahr darauf von 10E demzufolge auf 100E. Wenn man die
> 90 Einheiten vom 2. Jahr im linearen Maßstab anfügen würde, sieht es
> trotz konstanter Steigerungsrate (die Anlegern die gleichen prozentualen
> Gewinnchancen für den gleichen Zeitraum des Engagements einräumt,
> unabhängig davon, wann sie in diesen Trend einsteigen) nach einer
> hyperprogressiven Explosion im Diagramm aus, im logarithmischen
> Maßstab fällt der Verlauf jedoch linear aus. Dieses Beispiel ist ein
> bißchen krass, macht dafür das Wesen sofort deutlich. Selbstverständlich
> ist die mathematische Begründung auch für Preise gültig, die sich weniger
> stark ändern als um tausend Prozent pro Jahr.
> Es gibt Trendverläufe, die sind so eindeutig, daß die Bewertungen im
> linearen und logarithmischen Maßstab identisch ausfallen. Das hängt
> auch stark davon ab, welche Figuren herangezogen werden - es gilt
> insbesondere für die in der Zeitachse symmetrischen Figuren.
> Ein hanging man, zu deutsch also eine umgestülpte Kopf-Schulter-
> Formation, sieht ähnlich dramatisch aus, egal ob ich sie in dem einen oder
> in dem anderen Diagramm betrachte.
@alle,
danke für Eure Ausführungen ( brauche aber keinen Nachhilfekurs in Mathe ;-))
Die Vorteile eines log. Charts sind mir schon bekannt. Klar, dass die log. Skalierung umso mehr Sinn macht, je höher die Vola einer Aktie, da die lin. Skalierung sonst oft nur noch Fahnenstangencharts liefert.
Ich sag es mal etwas konkreter. Obiges Szenario war bei EM.TV zu beobachten. Die Chartsituation ist mittlerweile wieder eine andere. Der mittelfristige Abwärtstrend seit Febr. galt nach lin. Skalierung zwischenzeitlich ( vorige Woche ) als gebrochen. Gleichzeitig wurde unter erhöhten Umsätzen die 38-Tage-Linie nach oben durchbrochen. Hätte man dies als Kaufsignal gedeutet, wäre man gnadenlos in eine Bullenfalle getappt. Nach dem jüngsten Kursrutsch ist alles Makulatur. Dann sollte man vielleicht doch, wie rrathmann schon sagte nur noch log. Chart benutzen. Allerdings wundere ich mich, warum so viele „Experten“, ihre Trendlinien bei stark gestiegenen bzw. gefallenen Aktien in lineare Charts einbauen.
FR
danke für Eure Ausführungen ( brauche aber keinen Nachhilfekurs in Mathe ;-))
Die Vorteile eines log. Charts sind mir schon bekannt. Klar, dass die log. Skalierung umso mehr Sinn macht, je höher die Vola einer Aktie, da die lin. Skalierung sonst oft nur noch Fahnenstangencharts liefert.
Ich sag es mal etwas konkreter. Obiges Szenario war bei EM.TV zu beobachten. Die Chartsituation ist mittlerweile wieder eine andere. Der mittelfristige Abwärtstrend seit Febr. galt nach lin. Skalierung zwischenzeitlich ( vorige Woche ) als gebrochen. Gleichzeitig wurde unter erhöhten Umsätzen die 38-Tage-Linie nach oben durchbrochen. Hätte man dies als Kaufsignal gedeutet, wäre man gnadenlos in eine Bullenfalle getappt. Nach dem jüngsten Kursrutsch ist alles Makulatur. Dann sollte man vielleicht doch, wie rrathmann schon sagte nur noch log. Chart benutzen. Allerdings wundere ich mich, warum so viele „Experten“, ihre Trendlinien bei stark gestiegenen bzw. gefallenen Aktien in lineare Charts einbauen.
FR
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