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    !!!Wichtig - Stimmungsindikatoren - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.09.00 00:00:41 von
    neuester Beitrag 06.03.03 16:43:57 von
    Beiträge: 9
    ID: 251.621
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      Avatar
      schrieb am 25.09.00 00:00:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was mir schon seit mindestens einem halben Jahr durch den Kopf geht:

      These:

      Die Theorie der Stimmungsindikatoren (contrarian opinion) ist an sich gut und aussagekräftig.
      Inzwischen entbehrt sie aber jeder Aussagekraft, weil alle Marktteilnehmer sie anwenden.

      Begründung:

      Denn inzwischen sagt jeder Marktanalyst, Guru, etc.: "Der Markt ist noch zu optimistisch. Ein schlechtes Zeichen. Deshalb werden die Märkte weiter nachgeben".

      Wer ist denn aber "der Markt" ? Eben die anderen Analysten, Anleger, Institutionellen, die inzwischen alle zu einem großen Teil auch den Stimmungsindikator als zentralen Bestandteil ihrer Anlagephilosophie gemacht haben. Und die beobachten auch alle anderen Marktteilnehmer, u.a. auch den ersten Analysten, der bearish ist, WEIL sie selbst optimistisch sind. Sie selbst sind aber bullish, WEIL der andere bearish ist.

      Sieht mir ganz nach einer selbstbezüglichen Schleife aus
      Lest mal "Gödel, Escher, Bach" von D. Hofstadter.
      Hier haben wir eine Regel, die sich dadurch auflöst, daß sie allgemein bekannt ist.

      Auf Dauer werden dann vieleicht die Meinungen darüber, ob Optimismus oder Pessimismus vorherrscht, so weit auseinander gehen, daß der Indikator nicht mehr benutzt wird.
      Geschehen übrigens am Freitag auf NTV, wo Risse von NTV meinte, die Stimmung sei noch VIEL zu optimistisch, was ihn persönlich skeptisch stimme und Frey von Kant! meinte, die Stimmung sei schlecht und dies stimmte ihn dann optimistisch.

      Vielleicht pendelt sich dies zurzeit schon ein, denn wenn zu viele Analysten pessimistisch sind, müßten eigentlich die ganzen Stimmungsindikator-Optimisten auf den Plan treten und andersherum.


      Ich bitte um Kommentare zu diesen Überlegungen!!
      Avatar
      schrieb am 25.09.00 00:48:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      is was dran, mal drüber nachdenken...

      der morgie tag wird schon mal ein erstes indiz für oder gegen deine prognose sein...:yawn:

      bf
      Avatar
      schrieb am 07.06.01 15:35:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hier nochmal ein Beitrag aus der heutigen FAZ, der gut zum Thema paßt.
      Im Artikel unten werden zwei Indikatoren angesprochen. Ich meine hier muß man differenzieren, wenn man der Thread-Frage näher kommen will und herausfinden will, welche Indikatoren überhaupt als Kontraindikatoren taugen.
      Die tatsächlichen momentanen Werte der zwei Indikatoren scheinen sich ja zunächst zu widersprechen.
      Welcher Indikator ist denn nun als Kontraindikator überhaupt sinnvoll?

      1) Optimismus/Pessimismus der Investmentstrategen der Wall-Street-Häuser

      oder

      2) Kassenbestand der Fondsmanager


      Meines Erachtens ist 2) als Kontraindikator aussagekräftiger, da er tatsächliches, jetziges Verhalten abbildet.

      Nr. 1) hat mehr Meinungscharakter und ist noch nicht so stark bereits in Verhalten "umgesetzt". Weiterhin bezieht er sich auf Marktanalysen der Strategen, die vielleicht als eine Art Meinungsführer für Investoren fungieren (zeitverzögert).
      Für mich ist auf jeden Fall undifferenziertes Gerede (wie so oft in Börsenblättchen angeführt) in Form von "der Markt ist zu optimistisch" eine No-Information. Hier muß man schon genauer werden, weil dieser Indikator ansonsten nahezu beliebig erzeugbar ist.


      Anregungen????

      leary99



      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.06.2001, Nr. 130 / Seite 33

      Der Optimismus der Wall-Street-Strategen ist auf einem neuem Hoch

      Aktienanteil von 70 Prozent in den Musterportfolios / "Große Zuversicht war oft ein schlechtes Omen"


      dri. NEW YORK, 6. Juni. An der Wall Street sind die Investmentstrategen der großen Wertpapierhäuser für den Aktienmarkt so optimistisch gestimmt wie seit vielen Jahren nicht mehr. In ihren Musterportfolios, die sie für ihre Klientel zusammenstellen, liegt der Aktienanteil inzwischen bei knapp 70 Prozent. Dies zeigt der "Sell Side Indicator", den Richard Bernstein, der quantitative Marktstratege von Merrill Lynch, zusammenstellt. Der Indikator ist im Mai auf 69,6 Prozent gestiegen, das achte monatliche Hoch in Folge. Es ist sogar der höchste Wert, seit Merrill Lynch vor 16 Jahren damit begonnen hat, die Musterportfolios aller Wall-Street-Häuser zu konsolidieren. Doch Bernstein warnt, daß sich sein Indikator bisher als ein sogenannter "contrarian" Indikator erwiesen hat: Wenn also die Wall Street sehr positiv für den Aktienmarkt gestimmt war, hat sich dies als ein schlechtes Omen erwiesen. Entsprechend galt der umgekehrte Fall. Und in der Tat sind die Kurse deutlich gefallen, seit der Sell Side Indicator im Oktober vergangenen Jahres sein erstes Hoch erreicht hatte. Der Referenzindex von Standard & Poor`s, der S&P 500, gab seither um 12 Prozent nach, der Nasdaq Composite um 36 Prozent.

      Dies zeigt, daß die "Buy Side", also die Fondsmanager und sonstigen institutionellen Investoren, für die die Empfehlungen der Wall-Street-Häuser (der "Sell Side") bestimmt sind, deutlich vorsichtiger handeln, als die Markt-Gurus empfehlen. Ihre Zurückhaltung belegt auch die jüngste Umfrage bei Fondsmanagern, die Thomas Galvin, der Investmentstratege von Credit Suisse First Boston, organisiert hat. Laut Galvin, selbst einer der größten Optimisten auf der "Sell Side", haben es die Fondsmanager derzeit nicht eilig, mehr Geld in den Markt zu pumpen, da nur wenige mit einer schnellen Erholung von Konjunktur und Unternehmenserträgen rechneten. 92 Prozent aller Befragten würden zwar unterstellen, daß der Aktienmarkt schon sein Tief hinter sich habe. Über die nächsten drei Monate hinweg rechneten die Fondsmanager aber mit keinen großen Marktsprüngen. Das Aufwertungspotential werde in der Regel auf weniger als 10 Prozent beziffert. 79 Prozent der Befragten sehen den S&P 500 während dieser Zeit zwischen 1200 und 1400 Punkten. Den Nasdaq Composite wiederum sehen 63 Prozent in einem Korridor von 2000 bis 2500 Punkten.

      Die Barbestände, die Fondsmanager vorhalten, seien denn auch historisch betrachtet hoch, sagt Galvin. Immerhin 37 Prozent aller Befragten würden es auf Barbestände von 10 Prozent und mehr bringen. Diese Vorsicht deckt sich auch mit den jüngsten Kapitalbewegungen in der Fondsbranche. In den zurückliegenden vier Wochen sind nach Schätzungen von AMG Data durchschnittlich 11,6 Milliarden Dollar in Geldmarktfonds geflossen, mehr als das Zehnfache dessen, was gleichzeitig in Aktienfonds ging. Nach den offiziellen Daten des Investment Company Institute (ICI) sind schon in der Periode von Januar bis April 164,9 Milliarden Dollar in Geldmarktfonds gegangen, achtmal soviel wie in Aktienfonds. Bei den Aktienfonds lag der Nettozufluß mit 20,6 Milliarden Dollar um 88 Prozent unter Vorjahr. Selbst Anleihefonds zogen mehr Gelder als Aktienfonds an, was letztmals im Jahr 1991 der Fall gewesen war.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.06.2001, Nr. 130 / Seite 33
      Avatar
      schrieb am 07.06.01 16:13:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Weil niemand sagen kann, warum sich die Börse so verhält wie sie sich verhält (und der Mensch Ungewißheit schwer erträgt, deshalb nach einer Erklärung giert), braucht es ein paar Blubber - wohlklingend aber nichtssagend, unangreifbar, weil nicht zu widerlegen:

      * der Markt ist immer noch zu optimistisch
      * es fehlen Impulse aus Amerika
      * der Markt wartet auf Greenspan/die Zinsentscheidung/Zahlen/Konjunkturdaten
      * Ursache sind Gewinnmitnahmen

      Wer meint, "der Aktienmarkt sei derzeit so optimistisch wie seit Jahren nicht mehr", soll sich mal die Presse von 1998, 1999 bis März 2000 vornehmen. DAS war Optimismus. Und die Börse stieg.

      Eher ist es schon die "sich selbst erfüllende Prophezeiung": Wenn jeder vorsichtig ist und überlegt, ob die Stimmung denn wohl auch die richtige ist, oder erst noch anders werden sollte, dann kauft er nicht. Und wenn keiner kauft, dann kann der Markt nicht drehen.

      Molch
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 14:56:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      Mal sehen, was der "neue Guru" Nabil aus seinem Experiment
      Thread: Ich möchte nur 1 Mal etwas von Euch! zieht:

      wenn er seiner Strategie treu bleibt und starkes Gewicht auf Stimmungsindikatoren legt, müßte er jetzt umschwenken und bullish werden.

      Dann gibt es einen Bullen mehr und vielleicht schließen sich einige dieser Meinung an.
      Das sollte dann wieder tendenziell die Argumentation der auf die Stimmungsindikatoren (als Kontraindikator) verweisenden Bären stärken, weil ja die Bullenrate zugenommen hat!

      Womit nun die bearishe Meinung mehr Anhänger finden sollte, was wiederum.........

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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 15:55:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1
      Dies gilt allgeimein für alle technischen und
      Marktsentiment-Indikatoren. Sie sind immer nur solange von
      Nutzen wie sie nicht von allen Markteilnehmern angewand
      werden.

      Wer weiss, dass auf ein bestimmtes Signal alle kaufen, wird
      etwas frueher kaufen, dass heisst die Signale in Relation
      zu den Indikatoren werden verschoben, bis auch diese
      Regel bekannt wird und sie sich immer schneller
      verschieben, bis sie unbrauchbar werden.

      Jede Gesetzmässigkeit eines Aktienmarktes ist immer nur
      temporär gültig, da die zunehmende Bekanntheit des Gesetzes das Gesetz selbst verändert.
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 16:07:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      scheint mir auch so!

      Bezüglich der Sentimentindikatoren sollte demnach vielleicht mal eine Umfrage unter allen MArktteilnehmern gemacht werden a la "Richten sie ihre Anlageentscheidungen auch nach Sentimentindikatoren?"

      Je mehr hier mit "Ja" antworten, desto weniger aussagekräftig sind diese dann.

      Meine These ist, daß inzwischen nahezu alle Marktteilnehmer auch auf Sentimentindikatoren schauen, diese also inzwischen wertlos sind.

      Gibt es hierzu irgendwo Daten??
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 16:22:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wäre eine interessant Umfrage. Mir ist nur folgendes
      bekannt:

      http://www.sentix.de/statistik/index.php

      was leider wenig aussagekräftig ist

      Ich vermute aber, dass im institutionellen Bereich
      nahezu jeder Analyst oder Portfoliomanager das
      Sentiment zumindest berücksichtigt. Bei Kleinanlegern
      ist der Bekannheistgrad von Sentimentindikatoren sicher
      weitaus geringer.

      Aussagekräftig wäre dann vielleicht folgendes:

      Wie gross ist die Zahl von Privatanlegern an der
      Zahl aller Anleger an einer bestimmten Börse.
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 16:43:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      zu meiner Vermutung unter #5 schreibt Nabil:

      "Als ich die vielen Bären gesehen habe, es dürften ungefähr 95 % sein, gingen bei mir sofort die Sirenen los. Vorsicht, die Mehrheit ist bärisch und das heißt: Bullisch werden!

      Er schwächt dieses dann ab, indem er sagt:

      Leider ist es jedoch kein repräsentativer Schnitt,
      da es sich größtenteils um regelmäßige Leser meiner Beiträge handelt. Dennoch freut es mich, dass die Argumente so vielfältig sind, und ich finde es etwas schade, dass nicht mehr Bullen mit ihren Argumenten zu Tage treten.


      Hätte es eine Mehrheit an Bullen-Bekundungen gegeben, hätte er diesen Einwand sicherlich nicht gelten lassen und sich in seiner bearishen Position bestärkt gefühlt.


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