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    KOOPERATION UMTS-Netzaufbau - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.02.01 23:16:47 von
    neuester Beitrag 03.05.02 10:33:34 von
    Beiträge: 13
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      schrieb am 26.02.01 23:16:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Liebe Community,

      was haltet Ihr von den momentanen Verhandlungen der Telekommunikationsfirmen beim UMTS-Aufbau zu kooperieren.
      Somit wären Einsparungen von 20-40% möglich.

      "Einsicht ist der erste Weg zur Besserung"


      Gruss

      THE CANADIEN
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 23:07:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      D R U C K V E R S I O N



      27. Februar 2001 P O L I T I K | W I R T S C H A F T | N E T Z W E L T




      U M T S

      Behörde untersagt Kooperation

      Wer in Deutschland eine UMTS-Lizenz gekauft hat, muss ein eigenes Netz aufbauen, sagt die Regulierungsbehörde. Damit macht sie Plänen der Telefongesellschaften, Netze gemeinsam zu nutzen, einen Strich durch die Rechnung.


      UMTS: Keine gemeinsamen Netze erlaubt

      Bonn - Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation sieht keinen Spielraum für einen gemeinsamen UMTS-Netzaufbau mehrerer Anbieter in Deutschland. Es werde sicher zu keinen Änderungen in den grundsätzlichen Lizenzaussagen kommen, sagte ein Sprecher der Behörde.
      Bislang habe es nur von dem einen oder anderen Unternehmen Auslegungsfragen gegeben. Laut Presseberichten loten einige Mobilfunkanbieter aus, wie sie die Investitionskosten senken können. MobilCom-Sprecher Matthias Quaritsch bestätigte, dass Netzbetreiber miteinander redeten.

      Konkrete Verhandlungen gebe es aber noch nicht. "Es macht Sinn, Synergien beim Netzaufbau zu nutzen", sagte er. So könnten beim Aufstellen von Antennen Standorte gemeinsam genutzt werden. Allerdings sähen die Lizenzauflagen den Aufbau eigener Netze vor.

      Die Höhe der Kosteneinsparungen konnte Quaritsch noch nicht genau beziffern. Laut "Handelsblatt" hatten Branchenkreise Einsparungen zwischen 20 und 40 Prozent beim Netzaufbau in Aussicht gestellt.



      Quelle: Der Spiegel

      Gruss

      THE CANADIEN
      Avatar
      schrieb am 08.03.01 18:45:34
      !
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      Avatar
      schrieb am 08.03.01 19:03:44
      !
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      Avatar
      schrieb am 09.03.01 14:40:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      09.03.2001


      U M T S


      Nun fehlt noch Mannesmann Mobilfunk


      Die Lizenznehmer rücken enger zusammen. Um jeden Preis wollen sie die Netz-Kosten senken.


      (© DPA)



      Mainzer Niederlassung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post

      Berlin - Nach Viag Interkom, der Mobilfunksparte der British Telecom, MobilCom und der spanischen Telefonica sind jetzt auch T-Mobil und die E-Plus Mobilfunk GmbH zum gemeinsamen Aufbau des UMTS-Netz in Deutschland bereit. Damit haben sich fünf der sechs Lizenznehmer des neuen Mobilfunkstandards für eine Kooperation entschieden. Das teilte T-Mobil, ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom am Donnerstag auf einem Symposium in Berlin mit.
      Bislang nicht mit von der Partie ist die deutsche Mobilfunktochter der britischen Vodafone, Mannesmann Mobilfunk. Für das Unternehmen sei es noch zu früh für eine Entscheidung, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

      Appell an die Regulierungsbehörde

      Mehrere UMTS-Lizenznehmer haben an die Regulierungsbehörde für Telekosmmunikation appelliert, möglichst weitgehende Kooperationen beim Aufbau der neuen Mobilfunknetze zuzulassen. Angesichts der drückenden Zinslast müssten alle Sparpotenziale ausgeschöpft werden, zitiert das "Handelsblatt" in seiner Freitagausgabe E-Plus-Geschäftsführer Horst Lennertz.




      Die Zusammenarbeit darf laut Lennertz nicht auf die gemeinsame Nutzung von Standorten beschränkt sein. Er forderte gemeinsam genutzte Antennen und Sendetechnik. Auch Viag Interkom und die France Telecom-Tochter Mobilcom sprachen sich für die Zusammenarbeit mehrerer Anbieter aus.

      Die Vergabe von UMTS-Lizenzen in Deutschland wurde an Bedingungen geknüpft, die einen Wettbewerb ermöglichen sollen. Zu den zentralen Bestimmungen gehört nach Angaben von Matthias Kurth, dem Präsidenten der Regulierungsbehörde, dass der einzelne Betreiber die Herrschaft über sein Netz ausübt, es beispielsweise ein- oder ausschalten kann.

      Experten schätzen die Kosten für den UMTS-Netzaufbau auf rund 100 Milliarden Mark pro Anbieter. Nach den Lizenzauflagen müssen die einzelnen Betreiber bis Ende 2003 mit ihren Netzten ein Viertel der Bevölkerung abdecken.

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      schrieb am 03.04.01 12:01:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Telekom-Regulierer sehen Möglichkeit für UMTS-Kooperationen

      Die Berater der vier kleineren Telekombetreiber hätten bereits Gespräche über Zusammenarbeit und mögliche Zusammenschlüsse unter den Unternehmen geführt, würden jedoch von dem Verbot behindert, das zwei Lizenzen in einem Unternehmen untersagt, berichtete die Wirtschaftszeitung "Financial Times" in ihrer Dienstagsausgabe. Die Behörde habe die Unternehmen unterdessen erneut aufgefordert, ihre Kooperationspläne einzureichen, hieß es. Ohne konkrete Pläne wolle die Behörde keine Stellung beziehen.

      Nach Ansicht des ehemaligen Chefs der Behörde, Klaus-Dieter Scheurle, könnte die Behörde trotz des Verbotes Fusionen zwischen den Lizenzbesitzern zulassen. "Ich glaube, die Behörde würde einer Lösung zustimmen, aus der am Ende fünf, wenn nicht gar vier Telekombetreiber hervorgingen", zitiert ihn die Financial Times.

      Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hatte bereits Ende Februar mitgeteilt, dass sie mit Mobilfunkbetreibern Gespräche über die Möglichkeit von Kooperationen bei der neuen UMTS-Technik führe. "Wir sind offen für alle Ideen, die die Einführung von UMTS voranbringen", hatte ein RegTP-Sprecher gesagt. Mehrere Mobilfunkbetreiber hatten zuvor bestätigt, dass sie über eine Zusammenarbeit beim Aufbau des neuen UMTS-Netzes nachdenken, um Kosten zu sparen. Insgesamt sechs Bewerber hatten im vergangenen Jahr für zusammen fast 100 Milliarden Mark Lizenzen für die neue Mobilfunkgeneration UMTS erworben.

      Analysten hatten die Kosten für den Aufbau eines UMTS-Netzes in Deutschland auf rund fünf Milliarden Euro für die kommenden fünf Jahre geschätzt. Durch eine Zusammenarbeit könnten die Konzerne nach Einschätzung der Branchenkenner deutlich Kosten sparen, nachdem sie bereits für die Lizenzen hohe Summen hatten bezahlen müssen. Die Telefon-Betreiber Vodafone, Deutsche Telekom, E-plus, Mobilcom und Viag Interkom sowie das Konsortium 3G hatten im vergangenen Sommer für jeweils rund 8,4 Milliarden Euro eine UMTS-Lizenz ersteigert.

      UMTS (Universal Mobile Telephone Service) ermöglicht multimediale Dienst via Handy. Die Lizenznehmer versprechen sich nach Einführung des Standards neue Einnahmequellen.
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 12:08:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wer sollte denn da mit wem fusionieren??? T-Mobil bleibt selbtsverständlich alleine ... 3G sowieso ...Mobilcom und Vodaphone/D2 auch ...bleiben maximal E-Plus und Viag. UMTS ist und bleibt das absolute Verlustgeschäft. Wenn in 2015 die Kosten endlich eingefahren worden sind gibt es bestimmt bereits die vierte Generation der Telekommunikation und wieder Milliardenkosten.
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 15:20:43
      Beitrag Nr. 8 ()
      UMTS-Netzbetreiber hoffen auf hohe Einnahmen aus dem Datenverkehr


      Mobilfunkern laufen die Kosten davon


      Von KATHARINA SLODCZYK


      Die teuren UMTS-Lizenzen liegen den Telekomfirmen schwer im Magen. Deshalb suchen die Netzbetreiber nach Partnerschaften. Statt Sprachtelefonie sollen Datenübertragungen den Großteil der Umsätze bringen.





      HB DÜSSELDORF. Die künftigen UMTS-Netzbetreiber setzen auf Partnerschaften mit anderen Unternehmen, um neue Einkommensquellen zu erschließen und die Kosten beim Aufbau der Netze der dritten Mobilfunkgeneration zu senken. Viag Interkom will dabei mit so genannten virtuellen Netzbetreibern kooperieren und ihnen Kapazitäten auf den eigenen Netzen verkaufen. E-Plus und T-Mobil wollen möglichst vielen Inhalte-Zulieferern eine Plattform für ihre Dienste anbieten. Multi Access nennt E-Plus seine Strategie. Die Kunden sollen die Inhalte mobil per Handy oder Computer zu Hause oder im Büro abrufen können.

      Nach dem Rekordjahr 2000, in dem sich die Gesamtzahl der Mobilfunkkunden auf 48 Millionen verdoppelt hat, gehen die Unternehmen jetzt von einem langsameren Wachstum aus. Statt der Sprachtelefonie soll künftig die Übertragung von Daten den Großteil der Umsätze bringen. Als eine der „Killerapplikationen“, die die Kunden für mobile Multimediaangebote einnehmen soll, gelten ortsbezogene Dienste.

      Damit können Handy-Besitzer künftig auf ihren Handys Informationen empfangen, die speziell auf den jeweiligen Standort abgestimmt sind. Solche „Location Based Services“, wie E-Plus und Viag Interkom sie bereits vorgestellt haben, nennen das nächst gelegene Restaurant oder Hotel und helfen, den Weg dorthin zu finden. Die Ortsdienste funktionieren über das Wireless Application Protocol (WAP), das einen abgespeckten Internet-Zugang über Mobiltelefone ermöglicht. Durch die ortsabhängigen Angebote hoffen die Mobilfunkanbieter auf eine WAP-Renaissance. WAP-Telefone sind schon lange auf dem Markt. Wegen mangelnder Dienste und geringer Übertragungsrate blieb das Angebot aber hinter den Erwartungen der Anbieter zurück. Der neue Mobilfunkstandard GPRS (General Packet Radio Service) soll die WAP-Angebote jetzt deutlich schneller machen. „Mit unseren standortbasierten Auskünften machen wir die Vorzüge von WAP für den Kunden jetzt konkret erlebbar“, sagt E-Plus-Geschäftsführer Uwe Bergheim.

      Einige der Unternehmen drängten erneut darauf, beim Aufbau der Netze der dritten Mobilfunkgeneration mit der Konkurrenz zusammenzuarbeiten: „Ich halte es sowohl aus ökonomischer wie auch aus ökologischer Sicht für höchst erstrebenswert, wenn sich die Netzbetreiber zusammentun“, sagt Interkom-Chef Maximilian Ardelt, „um Kosten zu sparen und möglichst schnell Flächendeckung zu erreichen.“

      In Gesprächen mit der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post versuchen die Unternehmen herauszufinden, wie weit sie kooperieren dürfen, ohne gegen die Lizenzbedingungen zu verstoßen. „Es ist ein sensibles Thema, aber es wird Bewegung geben“, sagte Bergheim. T-Mobil-Chef Rene Obermann spricht sich nur in Maßen für Kooperationen aus: „Der Qualitätswettbewerb zwischen den Anbietern muss erhalten bleiben.“ Die Unternehmen erwarten in den nächsten Wochen eine Entscheidung. Sechs Mobilfunkanbieter hatten im August vergangenen Jahres insgesamt knapp 100 Mrd. DM für UMTS-Lizenzen in Deutschland ausgegeben.

      HANDELSBLATT, Mittwoch, 11. April 2001
      Avatar
      schrieb am 27.04.01 11:31:59
      Beitrag Nr. 9 ()
      UMTS: Ideen zum Sparen Kontrollbehörde vorgelegt
      UMTS-Lizenznehmer haben nach einem Bericht des Düsseldorfer Handelsblatts Vorschläge für eine Zusammenarbeit beim Aufbau der Netze der neuen Mobilfunkgeneration vorgelegt. Die Ideen an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) konzentrierten sich auf zwei Lösungen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Informationen aus beteiligten Unternehmen.

      Erstens wäre die gemeinsame Nutzung jeweils einer Antenne denkbar. Zwei Anbieter könnten darauf mit eigener Frequenz funken. Als weitere Lösung wollten sich die Betreiber den Ausbau der Netze in ländlichen Gegenden aufteilen, damit sich Kunden in Netze von Partnern einwählen können, wenn ein Betreiber in dieser Region nicht vertreten ist. „Es macht keinen Sinn, bis in den letzten Winkel des Landes hinein sechs Netze auszurollen“, wurde ein Manager zitiert.

      Auf Partnerschaften setzten die Anbieter Group 3G, die KPN-Tochter E-Plus, die BT-Tochter Viag Interkom und MobilCom, hieß es in dem Bericht.

      Die Regulierungsbehörde hatte bekräftigt, an den Lizenzbedingungen festzuhalten, nach denen jeder Anbieter sein eigenes UMTS-Netz aufbauen muss. Darüber hinaus seien jedoch Zusammenarbeiten möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 14:22:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      M O B I L F U N K

      Rivalen auf derselben Welle

      Die Mobilfunkanbieter wollen kooperieren - müssen die ersten kapitulieren?

      Von Gunhild Lütge


      Zwei Dinge brauchen die Mobilfunkkonzerne in Europa
      ganz besonders: Jede Menge Geld und positive Signale.
      Denn allesamt stecken sie in der Bredouille. Angesichts
      der horrenden Investitionen für die neue Technik UMTS
      geraten sogar die großen Telefongesellschaften in
      Europa in Erklärungsnot, ob und wie sie das viele Geld
      für die Lizenzen und den Aufbau der Netze künftig
      wieder hereinspielen können. Ihre Schuldenberge sind
      dramatisch gewachsen.

      Wenigstens eine gute Botschaft können die gebeutelten
      Konzerne inzwischen verbreiten: Sie dürfen beim
      Aufbau der neuen Netze unter ganz bestimmten
      Bedingungen kooperieren. Das senke die Kosten und
      entlaste die Budgets, lobten zunächst vor allem die
      kleinen und neuen Anbieter in diesem Geschäft. Etwas
      voreilig, wie es scheint.

      Neben den bereits aktiven Mobilfunkern hierzulande
      (T-Mobil, D2 Vodafone, früher Mannesmann, E-Plus und
      Viag Interkom) gehen demnächst noch zwei weitere an
      den Start: Mobilcom und die Group 3G, ein
      Gemeinschaftsunternehmen der spanischen Telefónica
      Moviles und der finnischen Sonera.

      Allesamt sind laut Lizenz verpflichtet, bis zum Jahre
      2005 die Hälfte der Bevölkerung mit ihren Angeboten versorgen zu können. Alle sechs müssen ebenso, auch
      das wurde festgeschrieben, die aufwändige Technik - unabhängig voneinander - installieren. Zwischen sechs
      und acht Milliarden Mark wurden dafür bislang veranschlagt; pro Unternehmen, versteht sich und zusätzlich zu
      den jeweils 16 Milliarden Mark, die allein für die Lizenz fällig waren.

      Kaum hatte die Regulierungsbehörde ihr Jawort zur bedingten Kooperation gegeben, wurde auch schon die
      erste verkündet: Die Deutsche Telekom und BT wollen in Großbritannien und Deutschland künftig gemeinsam
      zu Werke gehen. Schon heute nutzt die Münchner BT-Tochter Viag Interkom in Deutschland das Netz der
      Telekom dort, wo sie selbst mit eigener Infrastruktur nicht vertreten ist.

      Auch andere Anbieter wie E-Plus, Mobilcom und G3, beeilten sich, ihre Bereitschaft zur Paarung auszusenden.
      Das wirkte. Nach einer bedrückenden Phase der kollektiven Nörgelei an der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der
      neuen Technik scheint die Stimmung umzuschlagen. Die trudelnden Kurse etlicher Telefonkonzerne fingen sich
      jedenfalls wieder. Kein Wunder also, dass sich selbst bei D2 Vodafone der Wind inzwischen dreht, obwohl
      sich deren britischer Chef, Chris Gent, bislang eher als Einzelkämpfer gerierte.

      Allerdings könnte der positive Effekt nur von kurzer Dauer sein. Denn bei näherer Betrachtung stellt sich
      heraus, dass der ganze Wirbel, zum Teil jedenfalls, aus heißer Luft besteht.

      Um zu verhindern, dass der so teuer verkaufte Wettbewerb der sechs Netzbetreiber am Ende auf der Strecke
      bleibt, fiel der Beschluss der Regulierungsbehörde nämlich gar nicht so weitreichend aus, wie zunächst
      erhofft. Die Netzbetreiber dürfen künftig keineswegs eine komplette Infrastruktur gemeinsam nutzen. Das
      gesamte Kernnetz muss nach wie vor von allen separat errichtet werden, nur bei der Zugangsstechnik, das
      sind vor allem Antennen und so genannte Basisstationen, dürfen die Betreiber gemeinsame Sache machen.

      Schon um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, die strengen Lizenzbedingungen aufzuweichen, zogen sich
      die Marktaufseher aber auch dabei geschickt aus der Affäre. Sie machten sich einen technischen Trick
      zunutze: Die Ausrüster der Netze hatten ihnen versprochen, die Basisstationen künftig so zu gestalten, dass
      sie demnächst von zwei Betreibern gemeinsam benutzt werden können, ohne ihre Unabhängigkeit bei der
      Netzsteuerung zu verlieren - ein anspruchsvolles Unterfangen, das noch viele technische Fragen aufwirft. Nur
      wenn das Vorhaben auch tatsächlich gelingt, sind Kooperationen gestattet. Und die wollen die Kontrolleure -
      nach wie vor - in jedem Einzelfall prüfen.

      Welche Ersparnis eine solche Kooperation dann tatsächlich bringt, darüber gehen die Schätzungen noch weit
      auseinander. So sind denn auch die euphorischen Kalkulationen der Netzbetreiber nur als Auftakt für einen
      Preispoker mit den Lieferanten zu sehen, der jetzt in eine neue Runde geht. Telekom und BT hoffen
      beispielsweise darauf, die Investitionen um ein knappes Drittel reduzieren zu können. Das aber vor allem in
      Großbritannien. Denn dort ist der Rahmen der Kooperation großzügiger gesteckt als in Deutschland.

      Angst vor Elektrosmog

      Den größten Effekt könnte die gemeinsame Nutzung von Standorten haben. Denn die sind nicht nur rar,
      sondern auch zunehmend umstritten, weil die Angst vor wachsendem Elektrosmog vielen Bürgern Sorgen
      bereitet. Um der zu begegnen, haben sich die Mobilfunkanbieter jetzt schon kurzgeschlossen: Sie gründeten
      das Informationszentrum Mobilfunk (IZM) in Berlin. Es will bei "sensiblen Themen wie Netzausbau, Gesundheit,
      Ortsbild- und Landschaftsschutz" für mehr Aufklärung sorgen.

      Bislang sind die Empfangs- und Sendestationen auf etwa 35 000 Türmen, Dächern oder Kirchen installiert.
      Künfig werden es mindestens doppelt so viele sein. Da liegt es nahe, sich zu verbünden. Allerdings
      bezweifeln Experten, ob das bisherige Gerangel um attraktive Standorte tatsächlich ein Ende hat. Denn wer
      will sich schon darauf verlassen, dass die aus der Not geborene Gemeinschaft auch auf Dauer Bestand
      haben wird? Und wer räumt das Feld und lässt seinen Anteil an der Technik zurück, wenn die Zweckehe in
      die Brüche geht?

      Außerdem: Weil alles ganz schnell gehen muss, haben viele Netzbetreiber ihre Lieferanten längst ausgewählt.
      Jetzt müssen die komplexen Vertragspakete wieder aufgeschnürt und womöglich neu verhandelt werden. Im
      Zuge dessen könnte so manche schnell geschlossene Freundschaft wieder in die Brüche gehen.

      Die Netzlieferanten haben ein ureigenes Interesse daran, ihre Technik ehetauglich zu konzipieren: Viele
      erhielten bislang die Zusage für den Auftrag nur, weil sie die Mobilfunkbetreiber mit großzügigen
      Kreditangeboten überzeugten. Deshalb ist ihnen ganz besonders an einem schnellen Erfolg der neuen Technik
      gelegen.

      Das Techtelmechtel zwischen den Betreibern und die kritische Lage so manchen Telefonkonzerns nähren
      derweil den Verdacht, dass die eine oder andere Liaison am Ende über eine lockere Allianz noch hinausgehen
      könnte. Fast täglich gibt es neuen Stoff für fantasievolle Spekulationen: Wer mit wem oder gegen wen?

      BT, das britische Pendant der Deutschen Telekom, hat inzwischen mit der Zerschlagung des Konzerns
      begonnen; der Mobilfunk wurde abgespalten. Auch die finnische Sonera leidet unter einem Schwächeanfall -
      und ist ins Visier der schwedischen Telia geraten.

      Jüngstes Gerücht: Die holländische KPN wolle sich von ihrer deutschen Tochter E-Plus trennen, hieß es
      vergangene Woche. Das wurde zwar prompt dementiert. Doch die Geschichte war nicht mehr zu stoppen.
      France Télécom soll als Übernahmekandidat bereits abgewunken haben; die Franzosen sind schon bei
      Mobilcom engagiert. Aber auch die Swisscom sei ein attraktiver Käufer; ebenso wie Italia Mobile (TIM), an der
      aber wiederum die Deutsche Telekom interessiert sei - so die Gedankenspiele in den Reihen der Analysten.
      Gespannt warten auch sie darauf, ob und wie sich der Markt konsolidiert, mit anderen Worten: wer Pleite geht
      oder geschluckt wird.

      Das Besondere in diesem Fall: Übernahmen oder Beteiligungen sind ausschließlich zwischen Partnern möglich,
      von denen nur einer eine UMTS-Lizenz hat. Ansonsten fällt eine an den Staat zurück. Das aber hieße, 16
      Milliarden Mark in den Wind zu schreiben, ebenjene Summe, mit der jeder einzelne Bewerber in Deutschland die
      Eintrittskarte für den Zukunftsmarkt ersteigert hat. Die würde also verfallen, es sei denn, die
      Regulierungsbehörde setzt auch für den echten Notfall rettende Signale.


      (c) DIE ZEIT 26/2001
      Avatar
      schrieb am 11.03.02 13:06:57
      Beitrag Nr. 11 ()
      Dritter UMTS-Flop droht


      Prototyp eines UMTS-Handys
      Der Sturm kam äußerst ungelegen. Dabei lag das Siemens-Schiff mit den schicken neuen Mobilfunkprodukten an Bord werbewirksam in der Bucht im südfranzösischen Cannes, pünktlich zum illustren Treff der internationalen Mobilfunkelite vor zwei Wochen. Doch über Nacht ging nichts mehr. Der berüchtigte Mistral sorgte für gefährlich hohe Wellen, hielt die Siemens-Manager seekrank unter Deck fest, ließ die Kunden nicht an Bord und kappte zudem die drahtlose Verbindung per UMTS-Funknetz in die Messehallen an Land. Der Mistral als Metapher für den Schiffbruch einer ganzen Branche?


      Knapp zwei Jahre nach den ersten Lizenz-Versteigerungen für den Bau des neuen drahtlosen Internets UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), kämpft Europas wichtigste Zukunftsbranche ums Überleben. Damals schauten alle Beteiligten - Telekommunikationsfirmen, Handyhersteller und Netzaufbauer - noch optimistisch in die Zukunft. Denn es galt das Wort von Weltkonzernen wie Ericsson und Nokia: Bereits im Sommer 2002 sei das neue Mobilfunknetz so ausgereift, dass mit der komerziellen Vermarktung begonnen werden könne. Mit den schönen neuen drahtlosen Multimedianetzen sei nicht nur jeder rund um die Uhr verbunden, auch interaktive Spiele, digitale Fotos und Musik liefere das Netz. Die Verschmelzung der beiden Renner der Neunziger Jahre, des Internets und des Mobiltelefons, führe dazu, dass die mobilen Webzugänge die Zahl der stationären Internetanschlüsse noch im Jahr 2002 überholen werde, so die euphorischen Prognosen.

      Ohne Rücksicht auf Verluste stürzten sich die Telekommunikationsfirmen in die Brandung und ersteigerten Lizenzen für die neue Wundertechnik zu Milliardenpreisen. Ein lukratives Schnäppchen für Finanzminister Hans Eichel. Für sechs Funklizenzen kassierte er 50 Milliarden Euro. Das entspricht 614 Euro pro Einwohner. Für die Mobilfununternehmen ein milliardenschwerer Schuldenberg.

      Wie vom Winde verweht ist die anfängliche Euphorie heute. „Die UMTS-Auktion wird als größter Blödsinn in die Geschichte eingehen,“ prophezeit Jürgen von Kuczkowski, Zentraleuropa-Chef beim Weltmarktführer Vodafone. Vor zwei Jahren ließ der D2-Chef noch als glücklicher Auktionsgewinner die Champagnerkorken knallen.

      Verrechnet, vernichtet, verschoben - lautet die Bilanz des mobilen Internets. Der mobile Hochgeschwindigkeitsanschluss kommt nicht wie angekündigt in diesem Jahr, sondern verschiebt sich auf 2003/2004. „Die UMTS-Businesspläne können nicht rechtzeitig realisiert werden,“ ist Debitel-Vorstand Dietrich-Wilhelm Gemmel überzeugt, dessen Unternehmen aus der Auktion frühzeitig ausstieg.

      Ein bedrohlicher Sturm peitscht jetzt auch über Norddeutschland hinweg. Ausgerechnet der erfolgsverwöhnte Mobilcom-Chef Gerhard Schmid wird von Anteilseigner France Télécom gegängelt, endlich einen realistischen Geschäftsplan auf den Tisch zu legen. Die Franzosen, selbst in arger Finanznot und mit 28,5 Prozent an Mobilcom beteiligt, sind nicht mehr bereit, bis zu zehn Milliarden Euro in das UMTS-Geschäft von Mobilcom zu investieren.

      Nach dem UMTS-Start in diesem Sommer, so der nach der Auktion vorgestellte Mobilcom-Plan, sollten 2005 schon fünf Millionen UMTS-Nutzer knapp fünf Milliarden Euro in die Mobilcom-Kasse spülen. Wie unrealistisch die Zahlen aus heutiger Sicht sind, zeigt der monatliche Pro-Kopf-Umsatz: Die ersten Mobilcom-Kunden sollen rund 100 Euro pro Monat ausgeben. Zum Vergleich: Mehr als 60 Euro kalkuliert derzeit kein Netzbetreiber mehr ein. Weiteren Wind aus den Segeln nahm T-Mobile-Chef Kai-Uwe: „Dass UMTS-Geschäftsmodell könne sich auch bei Umsätzen von rund 50 Euro noch rechnen.“

      Erstmals seit dem Börsengang vor fünf Jahren ist jetzt sogar die Deutsche Telekom in die Verlustzone gerutscht. Nach Steuern hat sich ein Fehlbetrag von 3,5 Milliarden Euro angehäuft. Ein Jahr zuvor erwirtschaftete der Konzern noch ein Plus von 5,9 Milliarden Euro. Negativ zu Buche schlagen vor allem der Kauf des US-Mobilfunkbetreibers Voicestream und die hohen Zinsaufwendungen für die UMTS-Mobilfunklizenzen.

      Dazu kommt, dass sich ausgerechnet Europas Vorzeigebranche seit zwei Jahren jedes Jahr einen Flop leistet. Erste Fehleinschätzung schon im Frühjahr 2000: WAP, Kurzform für eine neue mobile Technologie, die abgespeckte Internetseiten aufs Handydisplay bringt, soll die Umsätze gehörig ankurbeln. Doch das kryptische Kürzel begeistert die Kunden nicht, es ist zu langweilig, zu langsam und zu teuer. Mit der UMTS-Vorläufertechnologie GPRS (General Packet Radio Service) versprachen Handyhersteller und Mobilfunkanbieter im letzten Jahr Besserung: alles sollte schneller und einfacher gehen. Aber auch dieser mobiler Datenturbo kommt nicht in Fahrt. Es fehlen Handys und Anwendungen.

      Jetzt droht der dritte Flop mit UMTS:„Die Technik ist noch nicht ausgereift,“ rudert Kevin Loosemore, Europa-Chef des amerikanischen Konzerns Motorola zurück. Erste Testnetze von Siemens auf der Isle of Man und in Monaco sollen die Netzbetreiber bei Laune halten. Mit echten Multimediaverbindungen und Diensten für das schnelle Netz rechnen Experten aber erst 2003.

      Pessimisten erwarten sogar, dass das neue Mobilfunknetz dieselbe Wachstumskurve einschlagen werde wie die Handys Anfang der Neunzigerjahre. Damals, nach dem Start der D-Netze von T-Mobile und Mannesmann D2 im Sommer 1992, übertrafen sich die Anbieter zwar alljährlich mit höheren Prognosen. Doch auch Europas bedeutendste Boombranche schaffte es erst nach sechs Jahren, die magische Marke von zehn Millionen Teilnehmern zu überspringen. Das Massengeschäft fing sogar erst an, als alle Netzbetreiber die Subventionierung von vorausbezahlten Prepaid-Paketen in die Höhe trieben.
      Avatar
      schrieb am 11.03.02 13:08:22
      Beitrag Nr. 12 ()
      Dritter UMTS-Flop droht (Teil 2)


      Solch ein Wachstumspfad aber würde die meisten UMTS-Betreiber in den Ruin treiben. Denn die Anbieter stehen heute unter enormem Kostendruck. Gesättigte Mobilfunkmärkte in Europa mit mehr als 70 Prozent Marktdurchdringung, sinkende Umsätze pro Kunde, milliardenschwere Schuldenberge durch hohe Lizenzkosten für das mobile Zukunftsnetz – die Branche dümpelt in gefährliches Fahrwasser. Fünf oder sechs Jahre auf zehn Millionen Kunden für das mobile Internet können die Telekommunikationsfirmen nicht warten. Eine Überlebenschance geben die Analysten von Credit Suisse First Boston (CSFB) den hochverschuldeten UMTS-Startups – in Deutschland Mobilcom und Quam, Gemeinschaftsunternehmen des spanischen Konzerns Téléfonica und des finnischen Anbieters Sonera, schon jetzt nicht mehr. „Finanzierungsprobleme und das Verfehlen von Planvorgaben werden den Ausstieg der Neustarter erzwingen,“ fürchtet Klaus-Dieter Scheurle, Ex-Präsident der Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikaton und Post, der für die Leitung der UMTS-Auktion vor zwei Jahren verantwortlich war und jetzt als Managing Director bei CSFB in Frankfurt fungiert.

      Verschiebt sich der Start des mobilen Internets ein weiteres Mal, muss für die alle ein Notfallplan aufgelegt werden. Das Ruder rumreißen kann aus Sicht der Netzbetreiber vor allem der Regulierer: Er soll die strikten Lizenzbedingungen ändern und endlich den Handel mit Frequenzen und Fusionen zulassen.

      Konkurrent Viag Interkom kündigte bereits an, die Ausbauinvestitionen zu strecken. Aus Spargründen will die Londoner Muttergesellschaft mm02, Mobilfunktochter von BT, sogar einen Infrastruktur-Lieferanten aussortieren. Einer von bisher drei für den europaweiten Ausbau des mobilen Internets vorgesehenen Partner, Nortel, Nokia und Ericsson, bekommt den Laufpass.

      Trübe Aussichten für die Telekomlieferanten, die schon seit Mitte letzten Jahres wegen der zurückgeschraubten Investitionen der Telefonkonzerne Schiffbruch erlitten. In der Not verhandelten die Größten Ende letzten Jahres sogar über Fusionen. Der deutsche Siemens-Konzern plante für sein Mobilfunkgeschäft ein Zusammengehen mit dem amerikanischen Unternehmen Motorola, die französische Firma Alcatel mit dem amerikanischen Vorzeigekonzern Lucent. Beide Notehen scheiterten an unterschiedlichen Geschäftsstrategien.

      Jetzt droht auch noch der UMTS-Gau. Ausgerechnet bei der Vergabe von Aufträgen für das neue mobile Multimedianetz liegt Lucent zusammen mit Nortel und Motorola weit abgeschlagen hinter den Marktführern Ericsson, Nokia und Siemens. Die drei heimsten zusammen allein mehr als 80 Verträge für den UMTS-Netzaufbau weltweit ein. Ericsson liegt derzeit mit 37 Aufträgen an der Spitze. „Tatsächlich gibt es nur drei zuverlässige UMTS-Lieferanten – Ericsson, Nokia und Siemens“ resümiert eine Studie der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein.

      Trotzdem halten sich auch die ehemals euphorischen Marktführer und vermeintlichen Sieger des Ausleseprozesses dezent zurück. Dieses Jahr, so Ericsson-Chef Kurt Hellström, werde UMTS nur eine kleine Rolle im Markt spielen. Nicht mehr als zehn Prozent UMTS-Umsatz erwarten die Schweden für das laufende Geschäftsjahr. Siemens rechnet gar nur mit fünf Prozent. „Erst Ende nächsten Jahres wird über die nächste Runde der Auftragsvergabe entschieden,“ so Siemens-UMTS-Chef Valentin Chapero Rueda.

      Für frischen Wind will die Branche auf der Cebit sorgen. Mobiltelefone mit farbigen Displays, MP3-Musikabspielgeräten und Spielen sollen für Umsatz sorgen.

      Noch vor dem Showdown in Hannover schaut die Mobilfunkwelt gespannt auf die Düsseldorfer KPN-Tochter E-Plus, die Japans erfolgreichsten mobilen Datendienst i-mode (31 Millionen Kunden) jetzt nach Deutschland importiert. Zusammen mit vorerst einem Handyhersteller (NEC) und 60 Inhalteanbietern wagt E-Plus die Flucht nach vorn. Bis Ende des Jahres will KPN Mobile eine Million Geräte verkaufen, den Großteil davon in Deutschland. Dem ambitionierten Kapitän auf der Brücke der im Sturm treibenden Branche, E-Plus-Chef Uwe Bergheim, ist klar: „Wenn i-mode ein Flop wird, hat die gesamte Branche ein Problem.“ (Siehe Interview Seite 92).

      Die Verantwortung lastet schwer. Selbst Bergheim schürt zurückhaltende Hoffnung für die rettende Planke und hofft, dass i-mode-Kunden ihren Monatsumsatz um 20 bis 25 Prozent steigern. Dass sich das mit UMTS nicht beliebig steigern lässt, ist dem E-Plus-Finanzchef Stefan Baustert klar: „I-mode ist die Revolution, UMTS ist nur die Evolution.“
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      schrieb am 03.05.02 10:33:34
      Beitrag Nr. 13 ()
      U M T S

      Pleiten, Pech und Peinlichkeiten

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      Von Wieland Wagner

      Auf große Erwartungen folgten große Enttäuschungen. UMTS droht, in Japan ein saftiger Flop zu werden. Der Mobilfunk der nächsten Generation gilt als störungsanfällig und teuer.

      Tokio - Das japanische Mobilfunkunternehmen NTT Docomo galt mit seinem UMTS-Handy Foma bisher als Vorreiter und Hoffnungsträger der Branche. Doch selbst im technologieverliebten Nippon ist die Breitband-Telefonie ein peinlicher Flop.











      © AP








      Kein UMTS-Bedarf: Japaner mit Handys


      Am Tokioter Hauptbahnhof beginnt Nippons Zukunft - zumindest an Gleis 22: Über dem Bahnsteig, an dem alle paar Minuten der Superschnellzug "Shinkansen" ein- und abfährt, surfen Geschäftsleute und Rucksacktouristen im Internet - allerdings nicht mit UMTS-Handys. Stattdessen weist eine kleine Antenne den Weg in eine völlig neue Cyber-Ära: Die Daten werden über eine drahtlose LAN-Verbindung zu Notebooks und Palm-PDAs übetragen. Mit Breitband-Geschwindigkeit.

      Der Versuch der Bahngesellschaft Japan East und des Telefonbetreibers Nippon Telecom hat Symbolwert: Noch bevor die neue Ära der UMTS-Handys (3G) richtig begonnen hat, drohen drahtlose LAN-Verbindungen über lokale Sende-Stationen die kostspielige Infrastruktur für die nächste Handy-Generation teilweise überflüssig zu machen.

      Der Vorteil der neuen Technologie für mobile Internet-Nutzer: Statt über winzige Handy-Bildschirme können sie auf Klein-Computern oder Palm-Geräten bequem Videos anschauen oder Musik herunterladen. "Unsere Kunden sind begeistert von der mobilen LAN-Technologie", sagt Kazushi Masuya, Sprecher von Japan East. Denn am Bahnsteig können sie Daten überdies mit zehnmal so hoher Geschwindigkeit herunterladen wie auf 3G-Handys.

      Debakel beim UMTS-Lackmus-Test

      Auch in Hotel-Lobbys und Einkaufs-Passagen experimentieren japanische Firmen derzeit fieberhaft mit der neuen, mobilen Breitband-Technologie. Dabei lockt vor allem der geringere Aufwand: So kostet der Bau einer drahtlosen LAN-Station nur etwa 100.000 Yen. Dagegen müssen Mobilfunk-Betreiber für die teure 3G-Technik völlig neue Antennen-Anlagen errichten, die jeweils mehrere hundert Millionen Yen kosten. Allein Japans Mobilfunkriese NTT Docomo will in den kommenden drei Jahren rund eine Billion Yen in den Ausbau seiner UMTS-Infrastruktur investieren.




      Die neue Konkurrenz-Technologie könnte für die Handy-Branche kaum zu einem schlechteren Zeitpunkt kommen. Weltweit rutschen Mobilfunk-Firmen derzeit in die roten Zahlen, weil sie sich mit gewagten Investitionen in die hochgejubelte UMTS-Technologie gründlich übernommen haben. Besonders krass trifft das Debakel Japan, den Vorreiter der einstigen Hoffnungs-Branche.

      Als weltweit erster Betreiber brachte NTT Docomo im vergangenen Jahr 3G-Handys mit der so genannten Foma-Technologie - auf den Markt. Zuvor hatte Docomo große Erwartungen geweckt: Telefonieren über Video, bessere Ton-Qualität und schnellere Datenübertragung sollten Handy-Nutzer davon überzeugen, auf Foma


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