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    Achtung--Das betrifft auch die Zukunft von netIPO und w-o!!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.03.01 22:04:54 von
    neuester Beitrag 18.03.01 15:20:52 von
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      Avatar
      schrieb am 17.03.01 22:04:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      werfen wir nun einen Blick
      ...auf das Modell der Informationswelt, das diesen Traum verwirklichen soll. Es handelt sich um ein Konzept, das ich seit 20 Jahren verfolge: den Marktplatz der Informationen.
      In den nächsten zehn Jahren gibt es eine halbe Milliarde durch Menschen bedienten Maschinen und zahllose vernetzte Computer. Diese Maschinen und ihre Nutzer werden drei Dinge tun: Informationen und passende Dienstleistungen kaufen, verkaufen und gratis austauschen. Schon jetzt werden über das Internet jährlich Geschäfte für etwa 50 Milliarden Dollar abgewickelt. Ich schätze, dass dieses Volumen bis zum Jahr 2030 auf vier Billionen Dollar (heutiger Kaufkraft) anwachsen wird; das ist ein Viertel des Bruttosozialproduktes der ganzen Welt.
      Der Löwenanteil entfällt dabei auf den Dienstleistungssektor, der heute etwa die Hälfte der wirtschaftlichen Wertschöpfung ausmacht. Ein großer Teil des Geschäftsvolumens wird aus dem Kauf und Verkauf von Dienstleistungen bestehen. Stellen Sie sich etwa 1000 Buchhalter vor, die in Peking für einen Dollar pro Stunde im Dienst von General Motors arbeiten.
      Der kostenlose Bereich des Markt-Platzes der Informationen wird ähnlich bedeutend sein: Informationsaustausch in Familien; Zusammenarbeit in Interessengruppen über große Entfernungen hinweg; der Erwerb von Wissen aller Art; politische, literarische und soziale Aktivitäten. Doch wie können wir das Ziel "mit weniger Einsatz mehr erreichen` und den Marktplatz der Informationen ausbauen?
      Wir haben dafür am Informatiklabor des M.I.T. ein umfangreiches Forschungsprojekt gestartet. Ziel der Forschungen ist die Entwicklung eines vollkommen neuen Hard- und Softwarekonzepts, das wir auf den Namen Oxygen (Sauerstoff) getauft haben; es ist auf den einzelnen Menschen zugeschnitten und soll so allgegenwärtig und gleichzeitig unsichtbar werden wie der Sauerstoff zum Atmen. Das Projekt hat eine Laufzeit von fünf Jahren, ein Budget von etlichen Millionen Dollar und umfasst etwa 30 Mitarbeiter des Informatiklabors und des M.I.T.-Labors für Künstliche Intelligenz.
      Den Kern des Systems bildet das Handy 21, ein Gerät, das wie ein Mobiltelefon aussieht, aber zusätzlich einen Bildschirm, eine Kamera, einen Infrarot-Detektor und einen Computer enthält. Das Handy 21 hilft Ihnen immer da, wo Sie gerade sind. Es ist ein Verwandlungskünstler: Sekundenschnell wird es vom Mobiltelefon zum Funkgerät und kommuniziert mit anderen Handy-21-Modellen - oder es stellt eine drahtlose Verbindung mit einem Internet-Knotenpunkt her.
      Das zweite Kernstück von Oxygen ist das Enviro 21. Es wird fest in Ihre Wohn oder Arbeitsumgebung integriert und steckt in der Wand des Wohnzimmers oder Büros oder im Kofferraum des Autos. Zum Handy 21 verhält es sich wie die Steckdose zur Batterie: Es kann im Prinzip dasselbe, aber schneller und mit größerer Kapazität. Das Enviro 21 kann auch zur Steuerung diverser Geräte, Sensoren, Telefone, Faxgeräte, Kameras und Mikrofone eingesetzt werden.
      Oxygen tritt mit der Umwelt auf zweierlei Weise in Kontakt: durch die bereits erwähnten steuerbaren Geräte und die Infrarotdetektoren des Handy 21. So können Sie etwa eine Tür mit einem Infrarot-Label versehen. Ein Handy 21, das auf diese Tür gerichtet wird, erkennt, um welche Tür es sich handelt, und "weiß`, was sich dahinter verbirgt. So stattet das System den Nutzer fast mit einer Art Röntgenblick aus.
      Handy 21 und Enviro 21 werden durch ein neuartiges Netzwerk verbunden, das Net 21. Seine Hauptfunktion ist es, eine sichere Verbindung zwischen Oxygen-Nutzern herzustellen - und zwar über das chaotische und riesige Internet. Das Net 21 wird Sie finden, egal, wo auf der Welt Sie gerade sind. Es verbindet Sie mit den verschiedensten Geräten. Und es verknüpft Sie mit den weltweiten Netzwerken.
      Da wir nicht mit Tastatur und MausAnschluss, sondern mit Ohren und Mund zur Welt kommen, soll Oxygen sich mit dem Menschen auch auf seine natürliche Weise verständigen. Spracherkennung ist eines der wichtigsten Systeme, die in Oxygen eine Rolle spielen werden. Alle Oxygen-Geräte werden mit Spracherkennungs-Software ausgestattet sein. Die schon von uns entwickelten Systeme können bereits Anfragen über begrenzte Wissensgebiete wie Wetter oder Flugverkehr beantworten. Wir fügen immer mehr dieser Gebiete an, ergänzen sie bei Bedarf durch Bilderkennung und grafische Ausgabe und gewinnen so einen großen Flickenteppich, der einen wesentlichen Bereich der Mensch-Maschine-Kommunikationabdeckt.
      Der fünfte Teil von Oxygen befasst sich mit der Beschaffung nützlicher Informationen. Wir richten das System so ein, dass Sie zuerst Ihre persönlichen Unterlagen in einer Ihnen vertrauten Art durchforsten können. Ein Befehl wie "Gib mir den großen roten Briefumschlag, der vor einem Monat kam!" wird genügen - Dateinamen oder andere Kennzeichen werden Sie sich nicht mehr merken müssen. Wenn Sie in Ihrem eigenen Datenbestand nicht fündig werden, wird Oxygen in den Unterlagen von Freunden und Kollegen - soweit freigegeben - nachsehen. Schließlich wird es die riesigen Wissensspeicher des World Wide Weh durchsuchen. Mit Hilfe von Oxygen werden Sie Routinearbeiten auf elektronische Bulldozer abwälzen können. Sie sagen einfach: Dreh die Heizung auf","Druck das mal` oder "Gib mir jeden Mittag den Wert meines Aktienpakets und das Wetter in Athen durch".
      Ein weiterer Teil des Systems hilft dem Menschen, den Überblick über seine Aktivitäten zu behalten. So kann Oxygen ein mit Intemet-Links versehenes Sitzungsprotokoll bereithalten und ins Mikrofon gesprochene Fragen zur Sitzung mit einem gesprochenen Text beantworten. Wenn Sie fragen, was gestern über das neue Glasdach entschieden wurde, wird
      das System zunächst antworten:"Es ist abgelehnt worden." Genau wie eine menschliche Sekretärin. Sie können dann nachhaken und den gesamten Entscheidungsprozess über Video und Ton nachvollziehen.
      Schließlich wird Oxygen sich an die persönlichen Bedürfnisse des Benutzers anpassen lassen. Es wird keine Standard-Software geben. Alle Programme werden einzeln vom Net 21 auf das Handy 21 und das Enviro 21 geladen - jeweils automatisch an die ganz speziellen Bedürfnisse des Nutzers angepasst. Oxygen ist also ein System, das auf acht Komponenten basiert: tragbaren und fest installierten Computern, einem neuen Netzwerk, eingebauter Spracherkennung, dem Zugriff auf virtuelle Wissensspeicher, Assistenzfunktionen, der Automatisierung und dem individuellen Zuschnitt auf die Person - Seine volle Wirkung wird es nicht durch eine der Komponenten entfalten, sondern in ihrem Zusammenspiel. Ich erwarte, dass sie unser Bild vom Computer radikal verändern werden, vergleichbar dem Übergang von rein textorientierten Systemen zur grafischen Benutzeroberfläche (wie bei Windows, d. Red.).
      Ich behaupte aber auch, dass die fünf letztgenannten Technologien Spracherkennung, Wissensbeschaffung, Automatisierung, Assistenz und individuelle Anpassung die einzig bemerkenswerten Neuerungen überhaupt sind. Zumindest für die nächsten zehn Jahre werden sie das Lenkrad, das Gaspedal und die Bremse sein, nach denen wir suchen. Zugleich werden sie den Informationsmarkt zur vollen Blüte bringen. Jede neue Technologie, die uns produktiver macht, wird - mit oder ohne Oxygen eine dieser fünf Neuerungen nutzen. Jeder Mensch, jede Organisation wird Zugang zu ihnen haben.
      Stelllen Sie sich ein auf Basis von Oxygen geschriebenes Assistenzprogramm im Gesundheitswesen vor. Es arbeitet auf Zuruf. Zur Wissensbeschaffung verwendet es die Online-Datenbank Medline, in der die USNationalbibliothek Artikel aus medizinischen Zeitschriften zur Verfügung stellt, und die Patientenkarteien der Krankenhäuser. Routinearbeit - sowohl im medizinischen als auch im Verwaltungsbereich würde automatisiert, die Zusammenarbeit der Ärzte untereinander erleichtert und vieles andere mehr. Das zugrunde liegende Oxygen-System wird dem Ganzen dabei sogar so etwas wie Persönlichkeit verleihen.
      Ich hoffe, dass uns diese Vision, realisiert in Oxygen und ähnlichen Systemen, nach 40 Jahren endlich weg vom Maschinendenken und hin zum menschenorientierten Computer führt.
      Die ersten drei sozial-ökonomischen Revolutionen waren alle an Dingen orientiert: die Agrarrevolution am Pflug, die industrielle Revolution am Motor und die Informationsrevolution am Computer. Vielleicht ist es an der Zeit, dass die Welt über eine vierte technologische Revolution nachdenkt, aber dieses Mal mit der kostbarsten Ressource dieser Erde im Mittelpunkt: dem Menschen selbst.

      TOMORROW-Autor Michael L. Dertouzos ist seit mehr als 25 Jahren Direktor des Informatiklabors am Massachusetts Institute of Technology (M.LT) i . n
      Avatar
      schrieb am 18.03.01 15:20:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ein interessanter Bericht. :D


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