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    Bin ich Ami, bin ich Laden - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.09.01 11:25:54 von
    neuester Beitrag 25.09.01 17:46:19 von
    Beiträge: 5
    ID: 477.888
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      schrieb am 25.09.01 11:25:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      ***ohne Kommentar***

      ---Sozialdemokraten im Krieg: die Abschaltung des Restverstandes mit humanitärer Hilfe---


      Am 12. September 2001 war Peter Struck ein Amerikaner. Weil ihm dabei nicht recht wohl war, wollte er, dass alle anderen ebenfalls Amerikaner sein müssten. "Heute sind wir alle Amerikaner", ächzte der glücklose Zuchtmeister der SPD. Hatte er eine Green Card gewonnen? Oder war es nur der ganz normale, habituelle Lug und Trug? Struck mag sich tatsächlich in den Wahn hineinhypnotisiert haben, er fühle sich als leidender Bürger der USA. Wenn er an diesem Mittwoch ein Amerikaner war, was war er am Donnerstag? Lybier? Und am Freitag? Nubier? Finne? Afghane? Vietnamese? Nigerianer? Nichts von allem - sondern immer nur der immergleiche, unteroffiziersdumme Sozialdemokrat Peter Struck.

      Struck war nicht einzige, der sich aufführte, als sei die Friseuse Diana Spencer in Paris ein zweites Mal getunnelt worden. Auch seine Kollegen weideten die Angelegenheit medial aus. Stupide Technokraten konnten sich als Gefühlsmenschen deklarieren, und sie taten es in hysterischer Freude über die Gelegenheit. Der Abschiebeanthroposoph Otto Schily brachte die Hohlformel "unsere amerikanischen Freunde" in MPi-Salven- Geschwindigkeit an den Mann, und Rudolf Ussama Bin Scharping freute sich ausnahmsweise, kein Medienthema zu sein. Tausende Amerikaner mussten sterben, damit der Hormonbomber Scharping weiter Kriegsminister sein darf. Sein Kanzler Gerhard Schröder, der an Scharping festhält, sprach beständig von einem Angriff auf "unsere zivilisierte Welt". Eine Welt aber, die den Verteidigungsminister Rudolf Scharping duldet, gibt Zivilisation keine Chance.

      Was ist Zivilisation? Wer repräsentiert sie? George Bush, dem die rechte Hand vom Unterzeichnen von Todesurteilen lahmt? Die Schläge gegen das World Trade Center, das Pentagon und das Weiße Haus verhelfen Bush zur Gelegenheit seines Lebens: Eine Knallcharge darf sich als Führer der freien Welt aufspielen, und keiner lacht. So gesehen war die Attacke gegen die USA ein echter Schlag ins Kontor.

      Die Botschaft von New York ist klar: Es geht. Man kann, wenn man skrupellos genug dazu ist, zigtausendfachen und sogar den eigenen Tod in Kauf nimmt und also ein Drecksack de luxe ist, den führenden Drecksäcken richtig wehtun. Und ihnen deutlich machen, dass die Welt alles braucht, aber ganz sicher keine Supermacht. Diese Botschaft scheint deshalb nicht gut, weil sie von Leuten stammt, denen ein Menschenleben vielleicht sogar noch weniger wert ist als George Bush. Dennoch ist die Botschaft richtig.

      Darüber wird nicht gesprochen. Politik und Verstand finden medial nicht statt. Gefühle werden ausgestellt, und da gilt: Je weniger einer hat, desto mehr muss er vorzeigen. Gefühle kann man erzeugen, steuern und mobilisieren. Erst heißen sie Trauer und Verzweiflung, dann Rache und Vergeltung. Wer etwas von der Psychologie der Massen weiß und sie nicht für seine Zwecke ausbeuten will, müsste sich hier also zurückhalten. Nicht immer nur das eine Bild zeigen, zu dem "unsere pluralistische Medienlandschaft", wie der Schleim sich nennt, fähig ist. Sondern sich der Mühe des Wissens und Begreifens unterziehen. Seine Tränen, so man welche dafür hat, für sich behalten. Den Kopf benutzen. Und zur Sicherheit einen Zweizeiler parat haben: Ich kann die Fernsehflennerei nicht leiden. / Wer heulen will, soll Zwiebeln schneiden.

      Man ist kein Zyniker, wenn man kühl bleibt angesichts einer Sache, die einen persönlich wenig, politisch aber einiges angeht. Ein Zyniker ist man, wenn man sagt: "Heute sind wir alle Amerikaner." Ich war kein Amerikaner und werde auch keiner sein. Peter Struck übrigens auch nicht, aber der Mann ist Sozialdemokrat, also in Friedenszeiten entschieden gegen und in Kriegszeiten mit großem Bedauern sehr für den Krieg. Rudolf Scharping, der Irre aus Lahnstein, singt frei nach Petar Radenkovic: "Bin ich Rudi, bin ich König, bin ich Ami, bin ich Laden."

      Die paar Handvoll jubelnde Palästinenser, die man wieder und wieder zu sehen bekommt, um - ohne zu wissen, wo und wann die Bilder aufgenommen wurden - alle Palästinenser zu präjudizieren und richtig schön billig hassen zu dürfen, sind wahrscheinlich nicht restlos repräsentativ. Sie erinnern aber an die alte Regel, dass arme Schweine sehr leicht eben auch Schweine sind. Solange daran nichts geändert wird, so lange ändert sich nichts.

      taz Nr. 6549 vom 14.9.2001, Seite 24, 150 Kommentar, WIGLAF DROSTE, Glosse * in taz-Bremen, -Hamburg, -Ffm: S.20
      Avatar
      schrieb am 25.09.01 11:43:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      so isses!


      superbaer
      Avatar
      schrieb am 25.09.01 11:52:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wir befinden uns in einer tiefen Rezession. Alle Möglichkeiten, diese abzuwenden sind erschöpft.

      Schon immer waren und sind Kriege durch wirtschaftliche Schwierigkeiten ausgebrochen oder besser, inszeniert worden. Ich erinnere hier nur an die Rolle der deutschen Industriebosse im 2ten Weltkrieg.

      Der Wirtschaft ist anscheinend jedes Mittel recht; Hauptsache es wird genug zerstört, damit es wieder was zum Aufbauen gibt.

      Nun kann man ja nicht so ohne weiteres einen Krieg inszenieren. In den Köpfen der Menschen muß ein Feind aufgebaut werden, gegen den es dann Pflicht ist, zu kämpfen.
      Ist dieser Feind installiert, fehlt dann nur noch ein finales Ereignis und die ganze Maschinerie läuft dann generalstabsmäßig ab.

      Dieses finale Ereignis hatten wir am 11.9.2001. Wie es dazu kam, da kann sich jeder anhand der Entwicklung seine Gedanken machen; ich möcht es an dieser Stelle nichts bewerten. Die Warheit wird wohl nie an´s Tageslicht kommen.

      Das finale Ereignis bzw. die weiter Entwicklung war bzw. wird mit Blut und Tränen einhergehen; keine Frage.

      Fazit: So traurig jedes Einzelschicksal ist. Jeder Tote, jegliche Zerstörung sind von wirtschaftlicher Bedeutung.

      Ich bin betroffen und traurig. Meine abschließende Frage lautet: Ist es das, was man gewollt hat?

      Gulak
      Avatar
      schrieb am 25.09.01 11:59:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      der Verfassler des Artikels ist selbst der arroganteste und selbstherrlichste Schmierer den ich seit langem gelesen habe. Zynisch, ekelerregend und menschenverachtend sind seine "gnadenlose Ehrlichkeit" selbst. Leute, die in ihren bissigen Texten immer ihre Ehrlichkeit und wahre Wahrheit herauskehren, sind oftmals selbst die größten Wildsauen. Anderen Leuten ihre ehrliche Betroffenheit abzusprechen ist die primitivste und dreckigste Art sich selbst zu projizieren. Wer anderen immer nur der Lüge und der Heuchelei bezichtigt, ist ein armes Schwein, und, wer dem auch noch kritiklos zustimmt, ist ein eben solches.


      Haagelany
      Avatar
      schrieb am 25.09.01 17:46:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Nur mal so: up.
      Und eine kurze Meinung zum 11.9.
      Nichts, gar nichts rechtfertigt diesen Terror! Und die spontane Betroffenheit sollte - für sich gesehen - auch ernst genommen werden.
      Aber: Die entscheidende Frage ist m.M. nach JETZT nicht
      die Ausschaltung der Hintermänner, sondern die Beseitigung
      der Basis für diesen Hass. Auf den Punkt gebracht:
      Wenn wir im Westen nicht wirklich anfangen zu verstehen
      - und auch umzusetzen! - , daß es ein Primat EINER
      Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung auf dieser Erde
      nicht geben kann, wird der Schoß (nach Brecht) fruchtbar
      bleiben, der diesen zu allem entschlossenen Hass gebiert.
      Deshalb (aus früherem Thread): "Globalisierung" (in der heute diskuttierten und zT schon erlebbaren Variante)bedeutet Amerikanisierung. Derartige Unterschiede zwischen Reich und Arm in einer Welt, die Humanität und Menschenrechte als unumstrittene big points deklariert,
      sind meiner Meinung nach das eigentliche Problem. Die Rattenfänger (gleich welcher Coloeur) sind dann niemals weit. Einigen mag das letztlich zu einfach dargestellt klingen; zB wäre die konkrete - und zT ja sehr unterschiedliche wirtschaftliche Situation in den arabischen Ländern - näher zu betrachten und zu untersuchen.
      Aber an dem Standpunkt ändert sich deshalb nichts.

      Für die Wirtschaft: Unsicherheit wird allerorten noch länger anhalten, aber es werden sich auch wieder neue Chancen ergeben. Ein Zurückziehen nach erfolgter Ausschaltung der Terroristen wäre vom Westen letztlich nur eine Demonstration einer Politik der Stärke. Und das hielte ich für einen schlechten Fortgang nach den Lehren des 11.9. Hoffen wir alle, daß es nicht zu einem großen Brand kommt. Es sind nur wenige Leute, die darüber entscheiden.
      praktiker1


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