Rüstungsaktien lassen niemanden kalt - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 31.10.01 18:53:53 von
neuester Beitrag 02.11.01 17:13:48 von
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Rüstungsaktien lassen niemanden kalt
Trends in der Rüstungsbranche werden durch die kriegerischen Ereignisse vestärkt
Von Thomas Wyss
Paris
Die neue geopolitische Lage verstärkt in der Rüstungsbranche Trends, die schon seit einiger Zeit zu beobachten sind und Rüstungsunternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks Impulse geben. Die Verteidigungsbudgets werden angesichts der neuen Bedrohungslage erhöht, und die transatlantische Zusammenarbeit wird intensiviert. Vor diesem Hintergrund kann es nicht erstaunen, dass reine Rüstungsaktien seit dem 11.September auf beiden Seiten des Atlantiks gesucht sind.
Aktien für alle Eventualitäten
Keine Aktienkategorie – mit Ausnahme vielleicht von Tabakaktien – spaltet die die Anlegergemeinde derart, wie es Rüstungs- oder Verteidigungsaktien tun. Das zeigt schon die Diskussion über die Namensgebung. Soll man von der Rüstungsbranche oder der Verteidigungsbranche sprechen? Die «Finanz und Wirtschaft» entschied sich nicht aus ideologischen, sondern aus praktischen Gründen für die erste Variante.
Es gibt private und professionelle Anleger, die solche Aktien aus ethischen Gründen nicht anrühren, geschweige denn kaufen. Die jüngsten Kursbewegungen an den Aktienmärkten dies- und jenseits des Atlantiks machen allerdings deutlich, dass diese Investoren derzeit nicht den Ton angeben. Für viele Marktteilnehmer gehören solche Dividendenpapiere ins Portefeuille, um gegen alle Eventualitäten abgesichert zu sein. Die jüngste Veränderung in der geopolitischen Lage gibt diesen Investoren recht. In Krisenzeiten steigen Gold, Franken und Rüstungsaktien in der Gunst der Anleger. Gerade die Kursentwicklung seit dem 11.September zeigt allerdings, dass Rüstungsaktien nicht gleich Rüstungsaktien sind. Die meisten Unternehmen sind sowohl im Rüstungs- als im Luftfahrtbereich tätig. Je grösser die Sparte Rüstung des einzelnen Unternehmen ist, umso grösser ist die nun registrierte Kurssteigerung – und vice versa. Die Perspektiven der stark im zivilen Flugzeugbau aktiven Konzerne Eads und Boeing haben sich verdüstert: Die beiden Aktien notierten zum Wochenende 27 und 21% unter dem Schlussstand vom 10.September. Die Titel der französischen Thales (+5%) und der britischen BAE Systems (–3%) halten sich vergleichsweise gut. Die grösste Kurssteigerung wurde jedoch in den Aktien der US-Rüstungsbetriebe Raytheon (+38,5%), Lockheed Martin (+21%) und Northrop Grumman (+27%) registriert.
Hat der Markt auch diesmal Recht? Die künftige Nachfrage in der Luftfahrtindustrie ist nur schwer abzuschätzen. Zwar kann davon ausgegangen werden, dass die gegenwärtig so akute Flugangst auf beiden Seiten des Atlantiks über kurz oder lang überwunden wird – unter der Voraussetzung, dass gleiche oder ähnliche Vorfälle wie am 11.September ausbleiben.
Mehr Geld für Rüstung
Die seit langem angeschlagene Airline-Branche ist indes durch die Krise weiter geschwächt. Die Swissair ist kein Einzelfall. Es kommt hinzu, dass sich die nun auch in Europa erwartete Wirtschaftsabschwächung nachteilig auf Luftfahrtgesellschaften auswirken muss. Stornierungen von bereits bestellten Flugzeugen sind zu erwarten; Analysten rechnen mit Bestellrückgängen von 20 bis 50%.
Vor dem Hintergrund solcher Schätzungen können die Rückschläge im Kurs von Boeing und Eads nicht erstaunen. Und es ist nur logisch, dass Eads nun eine vermehrte Konzentration auf das Rüstungsgeschäft verspricht. Der Anteil
des Militärgeschäfts soll nach Angaben der deutsch-französischen Unternehmensleitung von 20 auf 30% erhöht werden. «Unsere Kampfjets, Hubschrauber, Truppentransporter und auch unsere Raketen und Militärelektronik – vor allem in den Bereichen Aufklärung und Kommunikation – sind die richtigen Mittel, um für künftige Herausforderungen gewappnet zu sein», sagte der Chief Executive Officer von Eads, Rainer Hertrich, im Gespräch mit dem deutschen Magazin «Capital».
Transatlantische Bündnisse
An der Spitze von Eads und anderen Rüstungsanbietern ist man überzeugt, dass die Verteidigungsbudgets auf beiden Seiten des Atlantiks erhöht werden. Während des Kalten Kriegs wurden in den USA 5 bis 10% des Bruttoinlandprodukts und 25 bis 50% der Staatsausgaben in die Rüstung investiert. Gemäss Berechnungen von Finanzanalysten von Credit Suisse First Boston (CSFB) wurden im vergangenen Jahr 330 Mrd.$ für diese Bereiche eingesetzt, was 2,6% des BIP entspricht. In Washington wird nun darüber diskutiert, das Verteidigungsbudget auf 400 bis 500 Mrd.$ zu erhöhen, was 3 bis 4% des geschätzten Bruttoinlandprodukts ausmachen würde.
Selbst im sozialdemokratisch geprägten Europa scheint nun der politische Wille vorhanden zu sein, die Verteidigungs- und Rüstungsbudgets zu erhöhen. Ob das im gleichen Ausmass wie in den USA geschehen wird, ist allerdings zu bezweifeln. Letztlich haben die derzeit an der Macht stehenden Regierungen andere Prioritäten. Europäische Rüstungsunternehmen sind denn auch mehr denn je an transatlantischen Bündnissen interessiert. Der Wille dazu ist schon längst vorhanden, und der Trend in diese Richtung ist seit mehreren Monaten unübersehbar: BAE und Boeing betreiben im Tankflugzeuggeschäft ein Joint venture. Eads arbeitet im Raketenbereich mit Boeing zusammen und fand für die Überwachungsdrohne Eurohawk in Northrop Grumman einen Partner.
Gerade im Hause Eads gibt man sich überzeugt, dass es vor dem Hintergrund des jüngsten Konflikts zu vermehrten transatlantischen Gemeinschaftsunternehmen kommen wird. Die Verantwortlichen von Thales sind ebenfalls sicher, dass sich ihre Rüstungselektronik in den Vereinigten Staaten künftig leichter verkaufen lässt.
Der an Rüstungsaktien interessierte Anleger wird sich allerdings die Frage stellen, ob diese Trends und Aussichten in den Aktienkursen nicht bereits enthalten sind – oder ob der Markt nicht sogar überreagiert hat. Vorsichtige Anleger werden sich an die bisherigen Gewinner Raytheon, Northrop Grumman, Lockheed Martin und Thales halten. Risikofreudigere Anleger setzen auf die Erholung von Boeing und Eads.
Quelle: FuW
Trends in der Rüstungsbranche werden durch die kriegerischen Ereignisse vestärkt
Von Thomas Wyss
Paris
Die neue geopolitische Lage verstärkt in der Rüstungsbranche Trends, die schon seit einiger Zeit zu beobachten sind und Rüstungsunternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks Impulse geben. Die Verteidigungsbudgets werden angesichts der neuen Bedrohungslage erhöht, und die transatlantische Zusammenarbeit wird intensiviert. Vor diesem Hintergrund kann es nicht erstaunen, dass reine Rüstungsaktien seit dem 11.September auf beiden Seiten des Atlantiks gesucht sind.
Aktien für alle Eventualitäten
Keine Aktienkategorie – mit Ausnahme vielleicht von Tabakaktien – spaltet die die Anlegergemeinde derart, wie es Rüstungs- oder Verteidigungsaktien tun. Das zeigt schon die Diskussion über die Namensgebung. Soll man von der Rüstungsbranche oder der Verteidigungsbranche sprechen? Die «Finanz und Wirtschaft» entschied sich nicht aus ideologischen, sondern aus praktischen Gründen für die erste Variante.
Es gibt private und professionelle Anleger, die solche Aktien aus ethischen Gründen nicht anrühren, geschweige denn kaufen. Die jüngsten Kursbewegungen an den Aktienmärkten dies- und jenseits des Atlantiks machen allerdings deutlich, dass diese Investoren derzeit nicht den Ton angeben. Für viele Marktteilnehmer gehören solche Dividendenpapiere ins Portefeuille, um gegen alle Eventualitäten abgesichert zu sein. Die jüngste Veränderung in der geopolitischen Lage gibt diesen Investoren recht. In Krisenzeiten steigen Gold, Franken und Rüstungsaktien in der Gunst der Anleger. Gerade die Kursentwicklung seit dem 11.September zeigt allerdings, dass Rüstungsaktien nicht gleich Rüstungsaktien sind. Die meisten Unternehmen sind sowohl im Rüstungs- als im Luftfahrtbereich tätig. Je grösser die Sparte Rüstung des einzelnen Unternehmen ist, umso grösser ist die nun registrierte Kurssteigerung – und vice versa. Die Perspektiven der stark im zivilen Flugzeugbau aktiven Konzerne Eads und Boeing haben sich verdüstert: Die beiden Aktien notierten zum Wochenende 27 und 21% unter dem Schlussstand vom 10.September. Die Titel der französischen Thales (+5%) und der britischen BAE Systems (–3%) halten sich vergleichsweise gut. Die grösste Kurssteigerung wurde jedoch in den Aktien der US-Rüstungsbetriebe Raytheon (+38,5%), Lockheed Martin (+21%) und Northrop Grumman (+27%) registriert.
Hat der Markt auch diesmal Recht? Die künftige Nachfrage in der Luftfahrtindustrie ist nur schwer abzuschätzen. Zwar kann davon ausgegangen werden, dass die gegenwärtig so akute Flugangst auf beiden Seiten des Atlantiks über kurz oder lang überwunden wird – unter der Voraussetzung, dass gleiche oder ähnliche Vorfälle wie am 11.September ausbleiben.
Mehr Geld für Rüstung
Die seit langem angeschlagene Airline-Branche ist indes durch die Krise weiter geschwächt. Die Swissair ist kein Einzelfall. Es kommt hinzu, dass sich die nun auch in Europa erwartete Wirtschaftsabschwächung nachteilig auf Luftfahrtgesellschaften auswirken muss. Stornierungen von bereits bestellten Flugzeugen sind zu erwarten; Analysten rechnen mit Bestellrückgängen von 20 bis 50%.
Vor dem Hintergrund solcher Schätzungen können die Rückschläge im Kurs von Boeing und Eads nicht erstaunen. Und es ist nur logisch, dass Eads nun eine vermehrte Konzentration auf das Rüstungsgeschäft verspricht. Der Anteil
des Militärgeschäfts soll nach Angaben der deutsch-französischen Unternehmensleitung von 20 auf 30% erhöht werden. «Unsere Kampfjets, Hubschrauber, Truppentransporter und auch unsere Raketen und Militärelektronik – vor allem in den Bereichen Aufklärung und Kommunikation – sind die richtigen Mittel, um für künftige Herausforderungen gewappnet zu sein», sagte der Chief Executive Officer von Eads, Rainer Hertrich, im Gespräch mit dem deutschen Magazin «Capital».
Transatlantische Bündnisse
An der Spitze von Eads und anderen Rüstungsanbietern ist man überzeugt, dass die Verteidigungsbudgets auf beiden Seiten des Atlantiks erhöht werden. Während des Kalten Kriegs wurden in den USA 5 bis 10% des Bruttoinlandprodukts und 25 bis 50% der Staatsausgaben in die Rüstung investiert. Gemäss Berechnungen von Finanzanalysten von Credit Suisse First Boston (CSFB) wurden im vergangenen Jahr 330 Mrd.$ für diese Bereiche eingesetzt, was 2,6% des BIP entspricht. In Washington wird nun darüber diskutiert, das Verteidigungsbudget auf 400 bis 500 Mrd.$ zu erhöhen, was 3 bis 4% des geschätzten Bruttoinlandprodukts ausmachen würde.
Selbst im sozialdemokratisch geprägten Europa scheint nun der politische Wille vorhanden zu sein, die Verteidigungs- und Rüstungsbudgets zu erhöhen. Ob das im gleichen Ausmass wie in den USA geschehen wird, ist allerdings zu bezweifeln. Letztlich haben die derzeit an der Macht stehenden Regierungen andere Prioritäten. Europäische Rüstungsunternehmen sind denn auch mehr denn je an transatlantischen Bündnissen interessiert. Der Wille dazu ist schon längst vorhanden, und der Trend in diese Richtung ist seit mehreren Monaten unübersehbar: BAE und Boeing betreiben im Tankflugzeuggeschäft ein Joint venture. Eads arbeitet im Raketenbereich mit Boeing zusammen und fand für die Überwachungsdrohne Eurohawk in Northrop Grumman einen Partner.
Gerade im Hause Eads gibt man sich überzeugt, dass es vor dem Hintergrund des jüngsten Konflikts zu vermehrten transatlantischen Gemeinschaftsunternehmen kommen wird. Die Verantwortlichen von Thales sind ebenfalls sicher, dass sich ihre Rüstungselektronik in den Vereinigten Staaten künftig leichter verkaufen lässt.
Der an Rüstungsaktien interessierte Anleger wird sich allerdings die Frage stellen, ob diese Trends und Aussichten in den Aktienkursen nicht bereits enthalten sind – oder ob der Markt nicht sogar überreagiert hat. Vorsichtige Anleger werden sich an die bisherigen Gewinner Raytheon, Northrop Grumman, Lockheed Martin und Thales halten. Risikofreudigere Anleger setzen auf die Erholung von Boeing und Eads.
Quelle: FuW
Erscheinungsdatum: 31.10.2001
Ausgabe: 85
Seite: 7
Rubrik: BÖRSE NEW YORK
Von Jan Schwalbe
New York
Die US-Regierung will neue Kampfflugzeuge im Gegenwert von rund 200 Mrd.$ kaufen. Das ist der grösste Auftrag in der Geschichte der US-Armee. Lockheed-Martin (49$, +0,2%) hat sich den Löwenanteil an den ersten Aufträgen gesichert, während Konkurrent Boeing (33.75$, –6%) leer ausging. Langfristig gesehen wird die gesamte Rüstungsindustrie von den Investitionen profitieren. United Technologies, Northrop Grumman, Honeywell International, BAE Systems, Goodrich oder Raytheon sind gut positioniert. Angesichts der Krise in der kommerziellen Luftfahrt sind Boeing zu meiden. Lockheed wird in den kommenden zehn Jahren dank des Auftrags 20 Mrd.$ einnehmen und ist für die Vergabe künftiger Aufträge ebenfalls zu favorisieren. Obschon die Titel in den vergangenen Wochen bereits 20% zugelegt haben, laden sie zum Kauf ein.
Quelle: FuW
Ausgabe: 85
Seite: 7
Rubrik: BÖRSE NEW YORK
Von Jan Schwalbe
New York
Die US-Regierung will neue Kampfflugzeuge im Gegenwert von rund 200 Mrd.$ kaufen. Das ist der grösste Auftrag in der Geschichte der US-Armee. Lockheed-Martin (49$, +0,2%) hat sich den Löwenanteil an den ersten Aufträgen gesichert, während Konkurrent Boeing (33.75$, –6%) leer ausging. Langfristig gesehen wird die gesamte Rüstungsindustrie von den Investitionen profitieren. United Technologies, Northrop Grumman, Honeywell International, BAE Systems, Goodrich oder Raytheon sind gut positioniert. Angesichts der Krise in der kommerziellen Luftfahrt sind Boeing zu meiden. Lockheed wird in den kommenden zehn Jahren dank des Auftrags 20 Mrd.$ einnehmen und ist für die Vergabe künftiger Aufträge ebenfalls zu favorisieren. Obschon die Titel in den vergangenen Wochen bereits 20% zugelegt haben, laden sie zum Kauf ein.
Quelle: FuW
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