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    Familie Quandt schädigt Börsenkultur von BMW, Altana und Thiel! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.08.02 14:43:27 von
    neuester Beitrag 16.08.02 10:01:01 von
    Beiträge: 30
    ID: 620.140
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      Avatar
      schrieb am 14.08.02 14:43:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Leute,

      jetzt ist es raus! Die Familienclan Quandt schädigt nicht nur Kleinanleger sondern den gesamten Aktienmarkt in Deutschland! Was die Verletzung der Pflichtmitteilung betrifft, wird vermutlich eine Strafe fällig, die Quandt allerdings eingeplant haben dürfte und überdies aus der Portokasse zahlt! Wie wäre es wenn Herr Quandt ein Bußgeld in Höhe des Umsatz von Thiel auferlegt wird! Warum hat wiedereinmal die Börsenaufsicht versagt? Steckt wohlmöglich der Bundeskanzler Schröder dahinter, der bekannt ist sein Kopf gern in den A..... von Millionäre zu stecken?;rolleyes:


      Gruß Albatossa



      Aus der FTD vom 14.8.2002 www.ftd.de/kapital
      Das Kapital: Die Kampagne gegen Thiel war doch fair

      Wenigstens in einer Hinsicht weiß man, woran man ist. Minderheitsaktionäre liegen weder Günter Thiel noch Stefan Quandt von der Delton AG groß am Herzen. Wer ein Interesse an der Thiel-Aktie hat, sollte mit hohen Risikoprämien kalkulieren.

      Ansonsten fällt es extrem schwer zu glauben, dass ein Investor wie Quandt Hunderte Millionen Euro in eine Firma steckt, die ihm die Bücher nicht zuvor offen gelegt hätte. Dass es bei dem "Logistiker" drüber und drunter geht, ist jedenfalls eindeutig. Hätte Thiel sonst für 7,5 Euro je Aktie verkauft, nachdem er bis zuletzt dauernd davon faselte, die böswilligen Medien zerstörten sein Lebenswerk. Ein Spitzbub’, der wähnt, dass der Deal von langer Hand vorbereitet wurde.

      Soweit man von Fakten sprechen kann, hat Delton jedenfalls am 15. Juli damit angefangen, Thiel-Aktien aufzukaufen - also just nach der vernichtenden Gewinnwarnung für 2002. Etwa einen Monat zuvor haben - rein zufällig - die ehemaligen und langjährigen Mehrheitseigner Lorenzo und Industrial Performance ihre Beteiligungen außerbörslich auf jeweils unter fünf Prozent reduziert.


      Jetzt - fast einen Monat nach dem Beginn der in der Tat freundlichen Übernahme - hat Quandt auf einmal 45 Prozent der Aktien. Per 31.3.2002 lagen genau 44 Prozent in Händen der Beteiligungsgesellschaften und des Verwaltungsrats. Unterdessen keine Pflichtmitteilung, die gemäß der europäischen Transparenzrichtlinie sogar bei einer luxemburgischen Firma fällig gewesen wäre - und selbstredend kein Übernahmeangebot, dessen Usancen in der EU nur das Herzogtum noch nicht geregelt hat. Was die Pflichtmitteilung betrifft, wird vermutlich eine Strafe fällig, die Quandt allerdings eingeplant haben dürfte und überdies aus der Portokasse zahlt. Hinsichtlich des Übernahmeangebots müssten Juristen noch einmal nachdenken. Immerhin hat Thiel den wirtschaftlichen Schwerpunkt des Geschäfts in Deutschland. Insofern mag man argumentieren, dass zumindest für hier notierte Unternehmen auch deutsches Recht zum Tragen kommt. Sonst könnte schließlich jede deutsche Firma das Gesetz ziemlich leicht umgehen.


      Erfreulich ist sicher, dass die Firma Thiel langfristig gesehen nun bessere Chancen hat. Aber erstmal muss der Laden ausgemistet werden. Dazu kommen weitere Integrationsrisiken im Zuge der Übernahme von Microlog, wobei zu bezweifeln ist, ob die Managementkapazitäten ausreichen. Die Familie Quandt muss sich derweil fragen, ob sie tatsächlich so mit Minderheitsaktionären umgehen will. Wenn das der neue Stil ist, sollten auch BMW- oder Altana-Aktionäre überlegen, woran sie sind - und diesen Titeln vorsorglich einen kräftigen Abschlag verpassen.
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 14:57:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      dpa-AFX-Nachricht
      Dienstag, 13.08.2002, 14:22

      "BAFin weitet Voruntersuchung bei Thiel Logistik auf Marktmanipulationen aus"



      Delton ist auch Großaktionär von CEAG (76,82 %).
      Der Kurs kennt auch nur noch eine Richtung.
      Mit kleinen Orders wird der Kurs gen Süden geprügelt.
      Da könnte das BAFin gleich weiter untersuchen.

      Avatar
      schrieb am 14.08.02 15:07:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      @Albatossa
      Meine vollste Zustimmung.
      Wie sich manche Großaktionäre über bestehende Gesetze (WpÜG)hinwegsetzen können ohne das es für sie scheinbar Konsequenzen hat ist mittlerweile nicht mehr nachvollziehbar.
      Und ob das BaFin wie schon so oft hier wirklich was aufklären kann - ich sage jetzt schon mal dabei kommt nix raus.
      Ein zahnloser Tiger halt.
      Da war die SdK im Juli schon viel weiter.
      Und sie hatte Recht.

      Thiel nicht mehr glaubhaft

      Thiel nicht mehr glaubhaft – Wer steckt hinter den ehemaligen Großaktionären?


      Die Schutzgemeinschaft hält die Aussagen der Thiel AG für nicht mehr glaubhaft.

      Nachdem die Gesellschaft heute mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung überraschte, bittet die SdK die Bundesanstalt für Wertpapieraufsicht (BAFIN), Ermittlungen gegen die Vorstände der Firma und deren ehemalige Großaktionäre einzuleiten.

      Das BAFIN wird gebeten, die tatsächlichen Besitzverhältnisse der ehemaligen Großaktionäre Lorenzo Holding und Industrial Performance zu prüfen. Die beiden Gesellschaften hatten unter fadenscheinigen Begründungen vor wenigen Wochen den Großteil ihrer Aktien verkauft. Nach Anfrage der SdK bei Thiel ist der Firma angeblich nicht bekannt, wer tatsächlich hinter den beiden Firmen steckt. Bei der Firma verweist man auf eine Analystin, die sich intensiv bemüht hat, die Hintermänner der beiden sonst völlig unbekannten Gesellschaften herauszufinden. Diese Nachforschungen blieben jedoch trotz Handelsregisteranfragen ergebnislos.

      Die SdK hält es für nicht glaubhaft, dass der Firma und dem Firmengründer Günther Thiel die tatsächlichen Verhältnisse über ihre Großaktionäre selbst nicht bekannt sind. Für durchaus möglich hält die SdK jedoch die Gerüchte, dass Günther Thiel bzw. seine Familienangehörigen die tatsächlichen Besitzer der Gesellschaften sind. Daher bittet die SdK das BAFIN, im Rahmen ihrer Insiderermittlungen die tatsächlichen Eigentümer der abgebenden Gesellschaften herauszufinden.

      Müchen, den 12.07.02

      Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre e.V.
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 15:30:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo kamischke ,

      die Quandt kann man nicht mit einen kleinen Bußgeld beeindrucken! Aber wenn man außer einer Gelstrafe auch noch mindestens ein halbes Jahr hinter Gittern müßte(ohne Bewährung), dann sieht das ganze schon anders aus! Kursmanipulation und Verletzung der Pflichtmitteilung und ganz nebenbei einen Flurschaden in 3stelligen Millionenhöhe in Euro, stellte ein schwerers Verbrechen dar!

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 15:57:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      @

      >>>Gleich explodieren die STOPLOSS

      :eek:bei 4,85

      Dort warten über 750.000 Aktien auf neue Besitzer!


      q

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      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:02:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo VASCO@DAGAMA,

      das nenne ich wahre Börsenkultur, gefördert durch den Clan Quandt.:rolleyes:

      Gruß Albatossa


      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:08:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      ____________________________________________________________

      Quant spielt das gleiche kriminelle "Spiel" noch einmal!!!


      >>>Runterdrücken und billigst einsammeln.


      ...Millionen verdienen!


      ____________________________________________________________
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:12:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      .

      Thiel...rettet euer Geld!


      Wenn die Theorie von Vasco richtig ist
      gibt es kein Halten mehr!

      Kursziel wieder 2 Euro? oder 3? oder 4?


      Wer weiss mehr?

      .
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:19:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Na klar delton will 100%
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:29:36
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hallo BrokerHK,


      da verbluten gerade die Zocker! Wer nicht investiert ist kann sich einen in den Bart grinzen!:rolleyes:

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:39:02
      Beitrag Nr. 11 ()
      #1

      Jetzt heisst es erst mal die Kurse in den Keller purzeln zu lassen ! :D

      Wer geglaubt hat, dass Thiel trotz der miserablen angekündigten Zahlen, die ja bald veröffentlicht werden mirnicht dirnichts 2stell. Kurse machen würde, der musste
      schon ein hartgesottender Zocker oder Träumer sein !

      Viele Aktionäre können sogar von Glück reden, dass Quandt sich aktiv ins Thiel-Wertpapiergeschäft eingemischt hat !

      Zocker konnten Ihren Einsatz vervierfachen und die Longinvestierten, die 2 Mon. Geduld mitgebracht hatten, konnten ihre Verluste einigermassen deckeln !

      Ohne Quandt würde die Thiel bei Werten von 2,80 - 4,00 Euro pendeln ! :D

      Langfristig betrachtet, könnte Quandt sogar als Gütesiegel betrachtet werden ! Demnächst dürfte erst mal ein umfassendes Restrukturierungskonzept folgen !

      Es wird sich nur die Frage stellen, ob Thiel 1 - 2 Grossaufträge realisieren kann ! Wenn nicht, dann wirds ab nächstes Jahr wahrscheinlich zappenduster werden ! :D

      Denke aber, dass die Familie Quandt keinen Schrott ohne Zukunftsperspektiven käuft !

      Unser Freund Günni wird sich wohl unter einer federführenden Herrschaft von Quandt keine Insolvenz oder Missmanagement leisten dürfen. Das ist doch schon mal pos. oder ? :D

      Gruss, der HEXER :D
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:43:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo Hexer,

      der Günni wird sehr bald seinen Arbeitsplatz aufräumen! Es sollte schon mal ein Foto machen, damit er sich später noch daran erinnern kann wie er alle verarscht hat!:D

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:45:28
      Beitrag Nr. 13 ()
      Nur mal ne Überlegung im prinzip könnte Delton einstieg
      Thiel bei der Gewinnung von Großaufträgen behilflich sein.
      Und für Sicherheit bei Kunden sorgen. War einfach mal ne Idee. Dennoch ist art und weise des Einstiegs einfach nur aufs schärfste zu Verurteilen genauso wie die ganze Informations politik von thiel.
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:52:47
      Beitrag Nr. 14 ()
      #12

      Das wäre doch schon mal eine pos. Massnahme bzw. eine gute Einleitung für ein Restrukturierungskonzept ! :D :laugh:

      Gruss, der HEXER ;)
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:54:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wenn man milliardenschwer ist, dann kann man die Kleinanleger nach belieben abzocken. Das machen die Big-Boys in Amiland auch immer so. Das Geld haben andere :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:55:14
      Beitrag Nr. 16 ()
      #13

      Wahrscheinlich werden demnächst bei Thiel und Microlog evtl. Freisetzungen anstehen und dann wird man ein plattformübergreifendes Konzept entwickeln bzw. aus der Schublade ziehen müssen !

      Taktisch ist das evtl. garnicht verkehrt, wass die Familie Quandt da Hinzaubern lässt :D

      Gruss, der HEXER ;)
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 16:58:18
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo Hexer,

      war für ein unschönes Wort: "Freisetzungen"

      Dadurch wird Thiel unterstellt noch mehr Leichen im Keller zu haben!:D

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:03:16
      Beitrag Nr. 18 ()
      Auszug aus BO:

      "Außerdem wirkt es merkwürdig, dass Günter Thiel, der bei Kursen weit über 20 Euro zum Einstieg in die Aktie getrommelt hat, jetzt zum Preis von 7,50 Euro verkauft. Der Mann, der das Unternehmen am besten kennen muss, hält diesen Preis also für akzeptabel. Zwar verspricht er heute, bis 2005 an Bord zu bleiben. Eine Ausrede für einen früheren Ausstieg wird sich aber sicher finden.

      Außerdem ist die wirtschaftliche Lage bei Thiel nach wie vor unklar. Im Juli haben die Wirtschaftsprüfer von Arthur Andersen das Unternehmen unter die Lupe genommen und nach Thiel-Angaben keine weiteren Probleme ausgemacht.

      Anleger sollten sich jedoch an die Gewinnwarnung vom Juli erinnern. Auch damals hieß es, die Probleme seien völlig überraschend aufgetreten, obwohl sie seit März schon hätten auffallen müssen.

      Empfehlung: VERKAUFEN
      Kurs am 13. August: 7,30 Euro
      Rückschlagpotenzial: 70 Prozent
      "
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 19:41:56
      Beitrag Nr. 19 ()
      hatte nicht börse online bei 20Euro kaufen gesagt
      und bei 2 euro Verkaufen .
      na ja Börse Online ist auch nicht mehr das was es einmal
      gewesen schien. Aber nach diesem Statement überlege ich ernsthaft wieder bei Thiel einzusteigen:)
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 08:11:20
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo Leute,

      hier ein interessanter Bericht aus der Financial Times Deutschland.

      Gruß Albatossa



      Die Quandts machen von sich reden: Die Geschwister Susanne Klatten und Stefan Quandt beginnen, ihr Familienerbe umzubauen und auf Ertrag zu trimmen. Der Aufstieg von Altana in den Dax und der Einstieg von Delton bei Thiel Logistik sind erst der Anfang.

      Es läuft zurzeit gut für die Quandts. Sehr gut sogar. Am späten Dienstagabend teilt die Deutsche Börse mit, sie werde Altana in den Hochadel der deutschen Aktien, den Dax, aufnehmen. Internationale Großinvestoren werden die Aktie des Unternehmens künftig auf dem Radar haben. Die Hälfte des Pharma- und Chemieherstellers gehört Susanne Klatten, geborene Quandt. Wenige Stunden zuvor hat die Beteiligungsgesellschaft Delton angekündigt, den Luxemburger Logistik-Dienstleister Thiel zu übernehmen und mit der Mehrheitsbeteiligung Microlog zu verschmelzen. Damit stößt die Holding in eine neue Dimension vor. Alleinaktionär von Delton ist Stefan Quandt.

      Die Quandt-Geschwister profilieren sich in einer bislang unbekannten Rolle: als aktive Unternehmer. Die Milliardenerben des Bad Homburger Clans - er ist 36, sie 40 Jahre alt - ordnen das Familienportfolio neu. Die Investments, die sie von der Vorgängergeneration übernommen haben, entwickeln die Nachkommen zu schlagkräftigen Einheiten - behutsam zwar, aber zielstrebig. Mit der neuen Strategie wollen sie jenes Familienimperium bewahren, das die Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik prägte.


      Keimzelle AFA

      Der Aufstieg der Familie beginnt 1923. Günther Quandt erwirbt die Accumulatoren-Fabrik AG - kurz AFA -, die 1962 in Varta AG umbenannt wird. Das Hannoveraner Unternehmen ist die Keimzelle des Industrie-Konglomerats, das Quandt, ursprünglich Textilfabrikant aus Pritzwalk in der Mark Brandenburg, in den folgenden Jahrzehnten kontinuierlich aufbaut.

      Zu den Kernbeteiligungen zählen nach dem Zweiten Weltkrieg die Pharmafirma Byk Gulden, das Herzstück der heutigen Altana, und die Industrie-Werke Karlsruhe, die heute im MDax notierte IWKA. Nach dem Tod von Günther Quandt im Jahr 1954 übernehmen seine Söhne Harald und Herbert die Geschäfte. Harald kümmert sich vor allem um IWKA. Herbert Quandt nimmt AFA unter seine Fittiche und kauft in den 50er Jahren ein ansehnliches Paket an Daimler-Benz- und BMW-Aktien zusammen.

      Ein Coup gelingt Herbert Quandt bei der der BMW-Hauptversammlung im Jahr 1959, bei der die Übernahme durch Daimler-Benz besiegelt werden soll. Die Mehrheit der BMW-Aktionäre ist dagegen; Quandt übernimmt das Steuer beim Münchner Autobauer. Kurz nach dem Unfalltod von Harald Quandt 1967 kommt es zum Familienstreit. Anfang der 70er Jahre werden Vermögen und Beteiligungen unter den beiden Zweigen des Clans aufgeteilt.


      Tradition mit Diskretion

      Im Juni 1982 stirbt Herbert Quandt, seine Frau Johanna übernimmt die Position des Familienoberhaupts und setzt die Tradition des Clans fort: das Erbe diskret zu verwalten. Unter ihrer Ägide steigen die Quandts nach Berechnungen des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes" zur zweitreichsten Familie Deutschlands auf - mit einem Vermögen von 18,4 Mrd. $. Vor ihnen rangieren nur noch die Aldi-Brüder Karl und Theo Albrecht, die es auf 26,8 Mrd. $ bringen.

      Die dritte Generation will diesen Wohlstand weiter mehren. Das Tempo, mit dem Beteiligungen abgestoßen, zugekauft und umgebaut werden, ist gestiegen. So hat Stefan Quandt dem Vorstandschef seiner Delton-Holding, Berndt-Michael Winter, das Signal zum Angriff gegeben: "Herr Quandt hat deutlich gemacht, dass die Delton das unternehmerische Vehikel ist, über das er seine unternehmerischen Investments laufen lassen will", sagt Winter, "er wird nicht unwesentliche Finanzmittel in die Delton stecken."


      Investitionen in Wachstumsmärkte

      Bis vor kurzem war die unscheinbare Holding ein mehr oder weniger zufällig zusammengewachsenes Gestrüpp aus Unternehmens-Beteiligungen. Das ist vorbei: "Wenn wir in Geschäfte investieren, muss es sich um zukunftsorientierte Wachstumsmärkte handeln, und eine marktführende Position sollte zumindest in absehbarer Zeit erreichbar sein", sagt Winter. Zu solchen Investments zählt Winter den Logistik-Anbieter Microlog, bei dem Delton 2001 die Mehrheit übernahm. Und den Luxemburger Wettbewerber Thiel, bei dem sich die Quandt-Holding im Juli und August - von der Öffentlichkeit unbemerkt - eingekauft hat.

      Die traditionsreiche Modefirma van Laack, die seit Jahrzehnten zum Portfolio gehört, fällt aus dieser Erfolgskategorie heraus. Seit 2001 sucht Delton einen Käufer für die blasse Tochter. Während ihr Bruder seine Beteiligungen auf Ertrag trimmt, holt Susanne Klatten die Pharmafirma Altana zielstrebig aus der provinziellen Ecke. Inzwischen erwirtschaftet das Unternehmen aus Bad Homburg mehr als 86 Prozent des Umsatzes von zuletzt 2,3 Mrd. Euro im Ausland. Seit Mai ist die Altana-Aktie sogar in New York gelistet.

      Vorstandschef Nikolaus Schweickart gibt sich neuerdings kaufhungrig: "In der Spezialchemie sind Objekte auf dem Markt, die zwischen 20 und 500 Mio. Euro Jahresumsatz erzielen. Auf beiden Seiten dieser Bandbreite kann ich mir vorstellen, Akquisitionen zu tätigen", kündigte er vor kurzem an. "Das dürften nicht nur kleine Arrondierungs-Akquisitionen sein, sondern Erweiterungskäufe." Schweickart der seit 1990 an der Spitze des Konzerns steht, ist bereits seit 25 Jahren für die Familie tätig, davon eine Zeit lang als als persönlicher Mitarbeiter von Senior Herbert Quandt.


      Altana hilft bei der Expansion

      Der Aufstieg von Altana in den Dax dürfte es dem Manager erleichtern, weiter zu expandieren. Zielstrebig hat sich der Konzern für die erste Börsenliga aufgehübscht: den Übernahmekodex der Deutschen Börse unterzeichnet, eine Imagekampagne gestartet, den Markennamen gepusht. "In diesem Jahr hatte der Konzern sein Coming-out", jubelt Altana-Sprecher Thomas Gauly, bis vor kurzem persönlicher Referent der Familie Quandt.

      Für Rüdiger Jungbluth sind die neuesten Nachrichten aus dem Hause Quandt symptomatisch für den Epochenwechsel in dem Clan. "Stefan Quandt und Susanne Klatten treten aus dem Schatten ihres Vaters hervor und zeigen eigenes Profil", sagt der Hamburger Autor. Für die Recherchen zu seinem Buch "Die Quandts - Ihr leiser Aufstieg zur mächtigsten Wirtschaftsdynastie Deutschlands", das Ende des Monats erscheint, konnte Jungbluth mit sämtlichen Familienmitgliedern sprechen, die wirtschaftliche Macht ausüben. Ein Novum.


      Privates bleibt privat

      Der Öffentlichkeit erlauben die Quandts seit jeher so gut wie keinen Einblick in ihr Geschäftsgebaren oder gar ins Privatleben. Mit der Presse kommunizieren die Familienmitglieder über ihre Vertrauten. Stefan Quandt sagte Jungbluth, dass er nur dann ein Interview geben würde, "wenn er damit einen Nutzen erzeugen könnte". Ende der 90er Jahre, kurz vor dem Rover-Verkauf durch BMW, wäre es für ihn fast so weit gewesen. VW-Chef Ferdinand Piëch machte dem bayerischen Automobilhersteller Übernahme-Avancen. Der forsche Konzernchef ließ damals öffentlich verkünden, dass Teile der Quandt-Familie durchaus über den Verkauf ihrer BMW-Anteile nachdächten. Stefan Quandt wollte daraufhin öffentlich diese Behauptung dementieren. Er tat es dann doch nicht, sondern schrieb einen Brief an Piëch.

      So knausrig die Quandts mit Informationen über ihre Familie sind, so großzügig räumen sie ihren Vertrauten Freiräume ein. Hektische Finanzmanöver aus kurzfristigem Gewinnmaximierungskalkül muss kein Manager fürchten. Die Quandts sind eine sichere Bank und stehen langfristig zu ihren Investments. Spekulationen, sie würden sich angesichts des Rover-Desasters von BMW trennen, perlten an den Geschwistern und ihrer Mutter Johanna ab wie Regen von frischem Autolack.

      Das heißt keineswegs, dass sich die Familie nicht einmischt. Offiziell gilt zwar die Sprachregelung, die Quandts betätigten sich lediglich als unternehmerische Aktionäre, die sich im Rahmen von Aufsichtsrats-Sitzungen über den Gang der Dinge informieren. Doch zumindest von Stefan Quandt ist bekannt, dass er sich immer wieder bei den Strategie-Treffen seiner Topmanager blicken lässt.

      Die Geschwister verstehen sich als traditionelle Familien-Unternehmer. Das will Stefan Quandt auch den Studenten der Technischen Universität Karlsruhe vermitteln, die er während seiner akademischen Ausbildung selbst besucht hat: "Bevor Sie jetzt anfangen zu gähnen: Tradition ist für ein Familienunternehmen kein sentimentaler Wert, sondern ein echtes Asset", rief der Erbe im vorigen Jahr auf der Diplomfeier den Absolventen zu. Dieses Credo haben auch die Quandt-Manager verinnerlicht: "Das Wichtigste bei einer Akquisition ist die Unternehmenskultur", sagt Klaus Oehmichen, Vorstandsmitglied bei Altana, "die können Sie nachher nicht mehr ändern."

      An der Tradition der Unternehmerfamilie, sich gesellschaftspolitisch zu engagieren, wollen die Vertreter der jungen Quandt-Generation ebenfalls nicht rütteln: "Ich bin der Überzeugung, dass ein Gemeinwesen, in dem man der kulturellen und gesellschaftlichen Betätigung mit Geringschätzung begegnet, keine Zukunft hat", teilt Susanne Klatten auf der Internetseite ihres Altana-Konzerns mit. Die schweigsamen Geschwister fördern Kunst, Kultur und Unternehmertum. Seit 1995 schreiben sie sogar einen Journalistenpreis aus.

      © 2002 Financial Times Deutschland, 15.08.2002
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 08:23:52
      Beitrag Nr. 21 ()
      Mit (ererbten) 18,4 Milliarden Dollar im Rücken läßt sich gut schweigen.
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 16:06:00
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hallo Viva2,

      da kann man sowieso nicht mehr neidische werden! Die leben doch sowieso auf einen anderen Stern!;)

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 16:32:19
      Beitrag Nr. 23 ()
      ................Wie jedes Jahr findet vom 1. bis 3. Februar in München die »Konferenz für Sicherheitspolitik« statt. Angekündigt haben sich dazu 30 Außen- und Kriegsminister der NATO- und EU-Staaten, deren Generalsekretäre von NATO und EU, eine Delegation von Kongressabgeordneten und Senatoren aus den USA, sowie eine Reihe von hochkarätigen Militärstrategen, Generälen und Rüstungsexperten. Außerdem werden Delegationen aus Russland und China erwartet, was jedoch nichts daran ändert, dass diese Konferenz inhaltlich und politisch von EU und NATO bestimmt wird. Offizielle Organisatorin der Sicherheitskonferenz ist die BMW - eigene »Herbert Quandt-Stiftung«. Anschaulicher lässt sich die Allianz zwischen Kapital und Militär kaum darstellen.

      Den TeilnehmerInnen der Münchner Sicherheitskonferenz geht es um die Planung gegenwärtiger und zukünftiger Kriege, die Aufstellung schlagkräftiger mobiler Eingreiftruppen und die Entwicklung neuer milliardenschwerer Rüstungsprogramme. Themen der diesjährigen Sicherheitskonferenz sind der »internationale Terrorismus« und die »globale Sicherheit«. Unter diesen Kampfbegriffen werden sich die Staaten der sogenannten »zivilisierten Welt« darin bestärken, überall dort Krieg zu führen, wo sie ihre Interessen gefährdet sehen. Zum anderen ist die Sicherheitskonferenz eine Gelegenheit, um konkurrierende militärpolitische Machtansprüche zu verhandeln.

      Bereits in den letzten Jahren wurden brisante Fragen der Kriegsplanung diskutiert: 1998 ging es zum Beispiel um die Planung von Kriegseinsätzen der USA gegen den Irak und die Frage der Nutzung deutscher Luftwaffenbasen. Bei der letzten Sicherheitskonferenz wurden die Weltraumrüstungspläne der USA im Rahmen des »National Missile Defense System« und die Beteiligung der EU-Staaten an diesem Projekt diskutiert. Zum anderen zeigten sich massive Interessensgegensätze zwischen den USA und ihren europäischen NATO-Verbündeten, die zunehmend auf eine eigene EU-Militärstreitmacht drängen. Bei der diesjährigen Sicherheitskonferenz wird die BRD die Gelegenheit nutzen, um ihrem Großmachtanspruch innerhalb der internationalen »Anti-Terrror«-Kriegskoalition Nachdruck zu verleihen...........



      http://www.lahn.net/dfgvk/wehrkund.html
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 16:41:23
      Beitrag Nr. 24 ()
      Der Quandt-Artikel, ist für mich ein klares Kaufargument für Thiel-Aktien.
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 16:51:48
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo Bossmen,

      erst wenn alle Leichen im Keller beseitigt wurden!:D

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 17:47:57
      Beitrag Nr. 26 ()
      bossmen...
      na denn......
      gehörst du vielleicht auch bald zu den geschädigten
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 18:19:12
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hallo antigone,

      danke für deinen Artikel!:cool: Habe garnicht gewußt das du dich auch sehr gut in Aktien auskennst!;)

      MfG Albatossa
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 01:45:08
      Beitrag Nr. 28 ()
      Die Kampagne gegen Thiel war doch fair

      Wenigstens in einer Hinsicht weiß man, woran man ist. Minderheitsaktionäre liegen weder Günter Thiel noch Stefan Quandt von der Delton AG groß am Herzen. Wer ein Interesse an der Thiel-Aktie hat, sollte mit hohen Risikoprämien kalkulieren.

      Ansonsten fällt es extrem schwer zu glauben, dass ein Investor wie Quandt Hunderte Millionen Euro in eine Firma steckt, die ihm die Bücher nicht zuvor offen gelegt hätte. Dass es bei dem "Logistiker" drüber und drunter geht, ist jedenfalls eindeutig. Hätte Thiel sonst für 7,5 Euro je Aktie verkauft, nachdem er bis zuletzt dauernd davon faselte, die böswilligen Medien zerstörten sein Lebenswerk. Ein Spitzbub’, der wähnt, dass der Deal von langer Hand vorbereitet wurde.

      Soweit man von Fakten sprechen kann, hat Delton jedenfalls am 15. Juli damit angefangen, Thiel-Aktien aufzukaufen - also just nach der vernichtenden Gewinnwarnung für 2002. Etwa einen Monat zuvor haben - rein zufällig - die ehemaligen und langjährigen Mehrheitseigner Lorenzo und Industrial Performance ihre Beteiligungen außerbörslich auf jeweils unter fünf Prozent reduziert.

      Jetzt - fast einen Monat nach dem Beginn der in der Tat freundlichen Übernahme - hat Quandt auf einmal 45 Prozent der Aktien. Per 31.3.2002 lagen genau 44 Prozent in Händen der Beteiligungsgesellschaften und des Verwaltungsrats. Unterdessen keine Pflichtmitteilung, die gemäß der europäischen Transparenzrichtlinie sogar bei einer luxemburgischen Firma fällig gewesen wäre - und selbstredend kein Übernahmeangebot, dessen Usancen in der EU nur das Herzogtum noch nicht geregelt hat. Was die Pflichtmitteilung betrifft, wird vermutlich eine Strafe fällig, die Quandt allerdings eingeplant haben dürfte und überdies aus der Portokasse zahlt. Hinsichtlich des Übernahmeangebots müssten Juristen noch einmal nachdenken. Immerhin hat Thiel den wirtschaftlichen Schwerpunkt des Geschäfts in Deutschland. Insofern mag man argumentieren, dass zumindest für hier notierte Unternehmen auch deutsches Recht zum Tragen kommt. Sonst könnte schließlich jede deutsche Firma das Gesetz ziemlich leicht umgehen.

      Erfreulich ist sicher, dass die Firma Thiel langfristig gesehen nun bessere Chancen hat. Aber erstmal muss der Laden ausgemistet werden. Dazu kommen weitere Integrationsrisiken im Zuge der Übernahme von Microlog, wobei zu bezweifeln ist, ob die Managementkapazitäten ausreichen. Die Familie Quandt muss sich derweil fragen, ob sie tatsächlich so mit Minderheitsaktionären umgehen will. Wenn das der neue Stil ist, sollten auch BMW- oder Altana-Aktionäre überlegen, woran sie sind - und diesen Titeln vorsorglich einen kräftigen Abschlag verpassen.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 09:30:24
      Beitrag Nr. 29 ()
      Hallo Biglinus,

      du hast das ja tatsächlich zweimal geschrieben! Zwischen Dax und NEMAX sind doch auch tatsächlich verschiedene Welten! Die Schnittstelle heißt eindeutig Quandt!;) Blos vorher heißt es tatsächlich den Stall auszumisten!

      MfG Albatossa
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 10:01:01
      Beitrag Nr. 30 ()
      Wie heute bekannt wurde, hat sich das Management der Thiel Logistik AG in den vergangenen Tagen von insgesamt 2,6 Mio. Aktien getrennt. Verkauft wurden die Wertpapiere an die Delton AG, die jüngst zum Großaktionär bei Thiel wurde. Der Verkaufspreis lag jeweils bei 7,5 Euro je Aktie, was deutlich über dem aktuellen Kurs von 5,60 Euro liegt.

      Insgesamt hält die Delton AG 45 Prozent an Thiel.

      Günther Thiel begrüßte den Einstieg der Delton AG: "Ich darf betonen, dass der Einstieg der DELTON AG auffreundlichem Wege erfolgt ist. Um der DELTON den Einstiegschnell zu ermöglichen, war das Management bereit, seineAktien der DELTON zur Verfügung zu stellen."

      Günther Thiel verkaufte rund 2,1 Mio. Aktien zu einem Gesamtpreis von 15,8 Mio. Euro.

      Wertpapiere des Artikels:
      THIEL LOGISTIK AG


      Autor: (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),09:50 16.08.2002


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