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    Sachsenmilch - HV 2003 und Dividendenprozess - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.06.03 17:05:03 von
    neuester Beitrag 26.08.04 12:26:28 von
    Beiträge: 162
    ID: 741.820
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 17:05:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich will einmal einen neuen Diskussionsfaden anfangen, nachdem ich ewig blättern musste, um im Board bei

      "Sachsenmilch - Unentschieden" (Thread-Nr.: 263749)

      ans Ende zu kommen. Alle, die sich für die Vergangenheit interessieren, sollten dort und unter www.smil-i.de, dem Informationsbrett für die Kleinaktionäre der Sachsenmilch nachsehen.

      Wer aktuelle Nachrichten zu Sachsenmilch (wenn es welche gibt) per Mail erhalten möchte, kann sich bei smil-i.de anmelden, und seine Stimmen für die kommende HV übertragen. Achtung: Dann bitte auch die Vollmacht per Fax oder Brief einsenden.

      Auf ein Neues: Nicht alles Müller, oder was!
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 17:08:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      Sie brauchen nicht zu blättern, Sie müssen nur auf das Feld mit der Zahl "20" klicken und schon sind Sie am letzten Beitrag.

      Grüße

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      Avatar
      schrieb am 11.06.03 17:41:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Eine vollmacht per Fax? Wie soll da die Origanalunterschrift rauskommen?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 08:47:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Unterschreiben und Faxen.

      Das Original verwahren Sie bei sich. Die Faxkopie dient zum Nachweis, dass die Vollmacht ausgestellt wurde. Wenn Sie das Original verbummeln, müssen Sie eben bei Bedarf eine Zweitschrift ausstellen.

      Oder gleich das Original im Brief zusenden.
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 08:58:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      @truelies:

      "Der Erwartung, dass in 2003 der Verlustvortrag aufgebraucht ist, kann ich intellektuell nicht folgen."

      Also:

      Durch das zinslose Darlehen entstand ein steuerlicher Gewinn (aber nicht in der Handelsbilanz!) durch den Barwert der ersparten Zinsen von 41,5 Mio EUR, d.h. 28 EUR/Aktie. Wenn wird den durchschnittlichen Jahresgewinn der letzten Jahre (vor Steuerrückstellungen !) dazu addieren, dann kommen wir auf 97 EUR/Aktie zum Jahresende.

      Wir hatten ausgerechnet, dass der gesamte Verlustvortrag einem EK von 1002/Aktie entspricht. Der Rest sind Ungenauigkeiten oder ein Abweichen zwischen Handels- und Steuerbilanz. Damit ist in 2003 der Verlustvortrag voraussichtlich ausgenutzt.

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      Avatar
      schrieb am 13.06.03 08:59:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      @vittelo:

      Deine Bemerkungen sind einfach unterstes Niveau. Stop.
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 09:08:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      Fehler: Verlustvortrag natürlich 102/Aktie.

      P.S.
      Zum Nachrechnen der 97 Euro/Aktie:

      24 Euro EK in HB per 31.12.2002
      28 Euro steuerlicher Gewinn per 31.12.2002
      -------
      52 Euro EK per 31.12.2002 (tlw. Steuerbilanz)
      34 Euro Sondergewinn durch Auflösung Rückstellungen
      9 Euro Gewinn in 2003
      -------
      97 Euro
      =======
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 09:57:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      @locarekj
      Wenn wir uns schon gegenseitig zitieren, dann sollte auch den Kern der Aussagen nicht unbeachtet bleiben.
      Sowohl Sie wie ich hatten uns auf den inneren Wert bzw. den Gewinn bezogen.
      Und einen Substanzwert von rd. 100 Euro dürfte es nach wie vor Ende 2002 oder 2003 nicht geben.
      Dass das 100 Mio-Darlehen - zinslos - Einfluß auf die Steuerbilanz hat, bestreite ich ja nicht.

      "Neue Steuergesetze wird es so schnell nicht geben, und schon gar nicht rückwirkend. Der Verlustvortrag dürfte schon Ende diesen Jahres durch Gewinne kompensiert sein, und spätestens Anfang
      2003 sollte durch die nächste Betriebsprüfung und Stellungnahme des Finanzamts endgültig Klarheit über die Nutzung des Verlustvortrags herrschen. Dann müssen auch die unsinnigen
      Steuerrückstellungen in der Bilanz aufgelöst werden. Zu diesem Zeitpunkt wird der

      Buchwert ca. 100 Euro

      betragen.

      Ich habe mich etwas verschätzt, da ich mit dem "Verlust" 2002 nicht gerechnet habe. Aber ich denke in 2003 ist der Verlustvortrag durch die Auflösung der Stuerrückstellungen vom Mai (mit a.o. Ertrag
      von 33 EUR/Aktie) aufgebraucht."
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 19:22:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Das manager-magazin hat eine Liste der reichsten Deutschen aufgestellt.
      MM kommt dabei nur unter ferner liefen...

      131
      Theo Müller
      Müller Milch
      Nahrungsmittel
      0,5-0,6
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 17:03:54
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Frage ist doch, ob man einfach der Handelsbilanz glaubt (das HGB dient primär dem Gläubigerschutz und hat das Imparitätsprinzip/Vorsichtsprinzip als Basis), oder ob man ertragsorientiert/kapitalmarktoprientiert ist.

      Die Steuerbilanz ist ertragsorientiert, und auch IAS/GAAP sind das, d.h. der künftige Gewinn aus dem zinslosen Kredit wird als Barwert aktiviert.

      Damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, das ist einfach ein Trick, den Verlustvortrag auszunutzen und den Gewinn über 10 Jahre vorzuziehen. Allerdings erhöht das in meine Augen eben diesen Buchwert, weshalb 97 Euro trotzdem als Buchwert korrekt bzw. der "bessere" Wert sind, wenn ein Unternehmenswert aus der Substanz bestimmt werden soll.

      Der Nachteil ist übrigens in 2002 (für die Kleinaktionäre) die Bildung der m.E. rechtswidrigen Steuerrückstellungen, da dies wohl zum Argument genommen wird, in 2002 keine Dividende zahlen zu müssen. Müller nimmt das wahrscheinlich als zusätzlichen Vorteil. Wenn er sich da bloß nicht verrechnet!
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 18:16:25
      Beitrag Nr. 11 ()
      In der HV sollte sehr eingehend nach dem Darlehen und der Verwendungsabsicht gefragt werden.
      Insbesondere, ob etwa eine "Ausstiegsklausel" - also ein Rücktrittsrecht für den Darlehensgeber - besteht.
      Im zutreffenden Fall wäre dies ein weiterer wichtiger Beleg dafür, dass ein wesentlicher Grund das Minusergebnis war, mit der Folge, keine Div. zahlen zu müssen.
      Avatar
      schrieb am 15.06.03 13:48:59
      Beitrag Nr. 12 ()
      korrekt.
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 08:40:35
      Beitrag Nr. 13 ()
      Gestern habe ich von Müller den Probeabzug - also quasi den Vorabdruck - der Konzernbilanz 2002 der gesamten Müller-Milch-Gruppe erhalten.

      Dies ist einigermaßen erfreulich (in anderen Fällen wäre es selbstverständlich), weil offensichtlich nicht in jedem Detail vor Gericht gegangen wird.

      Der Konzernabschluss sagt aus, dass die Müller-Milch-Gruppe zum Jahresende 2002 insgesamt zu einer Holding umstrukturiert wurde. Das Geschäft soll künftig bei den Tochter-GmbH`s gemacht werden. Diese sind allerdings 100% Töchter der Sachsenmilch AG.

      Wir werden zu verhindern wissen, dass Gewinne und Substanz unkontrolliert an die Holding abfließen. Die AG selbst wird wohl ebenfalls als Holding und Vermögensverwaltung agieren. Immerhin besitzt sie fast 200 Mio. Euro an "Liquidität", ca. 150 Mio. Euro Nettovermögen. Daraus sollten sich pro Jahr doch mindestens 10 Mio. Euro risikoloser Gewinn für Sachsenmilch erzielen lassen, oder nicht, Herr Müller? Wir werden nicht erlauben, dass die AG dieses Geld zu Mini-Zinsen an die Gruppe ausleiht, ohne dass ein Beherrschungsvertrag gemacht wird.

      Es wird schwieriger für die Kleinakionäre, aber nicht unmöglich ...



      P.S.
      Die Umsatzrendite in der Müller-Gruppe liegt im Durchschnitt bei 7,4%, die Eigenkapitalrentabilität bei 26,2%.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 09:01:57
      Beitrag Nr. 14 ()
      Über die Hauptversammlung werden in diesem Jahr voraussichtlich folgende Medien berichten:

      Sächsische Zeitung
      Dresdner Neueste Nachrichten
      Deutsche Presse Agentur (dpa)
      Die Welt
      Börse-Online
      Tagesschau (über mdr)
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 18:02:26
      Beitrag Nr. 15 ()
      Im heutigen Prozess wurde ab 15.30 Uhr ein Beschluss verlesen, den der
      bisherige Richter Brauns am 30.6.2003 erlassen hatte. Danach ist er aus
      dem Amt geschieden und sein - sehr sympathischer - Nachfolger, der sich
      aber erst in die Materie einarbeiten muss, hat den Beschluss verkündet.

      Der Beschluss enthält einige wesentliche Komponenten:

      1. Der Prozess ist nicht bis zu einem BGH-Beschluss über die
      Kapitalherabsetzung auszusetzen, da es um die Dividendenzahlung überhaupt
      und nicht primär um die Höhe der Dividende geht.

      2. Die Anfechtung des Beschlusses nach §243 SächsHG ist nicht zulässig, da
      der Cash-Pool zunächst eine rechtlich mögliche Verwendung finanzieller
      Mittel darstellt, und keine verdeckte Ausschüttung.

      3. Für die Bemessung der Dividende ist nach §224 das aktuell eingetragene
      Grundkapital vom 75 Mio. DM maßgeblich, und nicht ein theoretisches
      Grundkapital von 100.000 DM. Sollte jedoch das Grundkapital rückwirkend vom
      BGH auf 100.000 DM herabgesetzt werden, dann wäre dieser Betrag die
      Bemessungsgrundlage.

      4. Die Drohung, dass die Pachtverträge gekündigt werden können, ist keine
      Begründung dafür, keine Dividende auszuschütten, vielmehr muss sich die
      Notwendigkeit einer Einbehaltung nach betriebswirtschaftlichen Kenngrößen
      richten.

      5. Es soll ein Gutachten bestellt werden; das Gericht schlägt KPMG als
      Gutachter vor. Durch das Gutachten soll festgestellt werden, ob sich die
      Sachsenmilch AG nach dem Wortlaut des §254 eine Dividende leisten kann, oder
      ob sie dadurch wirtschaftlich gefährdet würde.

      6. Die Parteien können eine Aussetzung des Verfahrens nach §148 ZPO
      beantragen bis zur BGH-Entscheidung über den Kapitalschnitt. Wenn das
      Verfahren nicht ausgesetzt wird, dann sind von jeder Seite 10.000 €
      Gutachtervorschuss zu hinterlegen.

      Mehr dazu nach der morgigen Hauptversammlung.
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 09:24:15
      Beitrag Nr. 16 ()
      Sächsische Zeitung
      Freitag, 4. Juli 2003

      Hängepartie geht weiter
      Gericht setzt auf Gutachten und Bundesgerichtshof

      Dresden. Die Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG müssen weiter auf eine
      Dividende warten. Einen Tag vor der Hauptversammlung forderte das Landgericht
      Dresden gestern ein unabhängiges Gutachten ein. Das soll klären, ob eine Divide
      die Gesellschaft gefährdet. Zudem wurde angeregt, das Verfahren auszusetzen,
      bis der Bundesgerichtshof über den umstrittenen Kapitalschnitt von 750:1
      entschieden hat. Seit neun Jahren begehren Kleinaktionäre auf gegen Theobald
      Müllers Herabsetzung des Grundkapitals (Dividendenbasis) von 38,35 Millionen
      auf 51 129 Euro.

      In dem Verfahren klagen erstmals Anteilseigner die Mindestdividende von vier
      Prozent ein. Hauptaktionär Müller verweigert ihnen seit Jahren eine
      Gewinnbeteiligung – bei zuletzt 11,9 Millionen Euro Bilanzgewinn. Bislang floss
      der Erlös in Rücklagen. Die Kleinaktionäre bestreiten die wirtschaftliche
      Notwendigkeit und wollen wenigstens 1,03 Euro pro Anteilsschein.

      Sachsenmilch war 1991 als erstes Ost-Unternehmen an die Börse gegangen. Nach
      der Insolvenz stieg 1994 die Alois Müller GmbH & Co. aus Aretsried ein. Müller
      hält über die Sachsenmilch-Anlagen Holding AG 86 Prozent an der Molkerei in
      Leppersdorf. Dort verarbeiten 1 100 Beschäftigte jährlich 1,3 Milliarden Liter
      Milch. (SZ/mr)
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 15:46:24
      Beitrag Nr. 17 ()
      Freitag, 4. Juli 2003

      Erneut keine Dividende bei Sachsenmilch
      dpa

      Dresden - Die zur Bayerischen Müller-Milch-Gruppe gehörende Sachsenmilch zahlt
      erneut keine Dividende aus. Auf die Bekanntgabe des Geschäftsberichts 2002
      reagierten Kleinaktionäre auf der Hauptversammlung in Dresden am Freitag mit
      Kritik. Der Bericht weist einen Verlust in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus. Für das
      Jahr 2001 war noch ein Gewinn nach Steuern von 17,5 Millionen Euro erreicht
      worden. Die Sachsenmilch AG mit Sitz in Leppersdorf bei Dresden war das erste
      ostdeutsche Unternehmen, das an die Börse ging.
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 17:14:28
      Beitrag Nr. 18 ()
      Sachsenmilch zahlt wieder keine Dividende

      Die börsennotierte Sachsenmilch AG (Leppersdorf bei Dresden) zahlt erneut
      keine Dividende aus. Kleinaktionäre des mehrheitlich im Besitz der
      Müllermilch-Gruppe befindlichen Unternehmens übten auf der
      Hauptversammlung am Freitag heftige Kritik an der Entscheidung.

      Kritik an der Gewinn- und
      Verlustrechnung

      In einem Gegenantrag betonte der Dresdener
      Wirtschaftsprofessor Locarek-Junge, dass
      Sachsenmilch eigentlich einen Gewinn von
      mehr als neun Millionen Euro erwirtschaftet
      habe. Dieser sei aber durch "Steuern vom
      Einkommen und Ertrag" in Höhe von etwa 18
      Millionen Euro in einen Verlust gewandelt
      worden. Die Steuern seien nach Bestätigung der Finanzverwaltung aber niemals
      angefallen. In zwei weiteren Gegenanträgen forderte Locarek-Junge, den
      Vorstand und den Aufsichtsrat nicht zu entlasten.

      Nicht der erste Fall

      Sachsenmilch hatte bereits 2001 keine
      Dividende ausgeschüttet und den Gewinn von
      11,9 Millionen Euro für Rückstellungen zur
      "Sicherung der Widerstandsfähigkeit der
      Gesellschaft" benutzt. Gegen diese
      Entscheidung läuft bereits eine Klage der Kleinaktionäre, angeführt von
      Locarek-Junge, am Landesgericht Dresden. Sie beinhaltet die Forderung nach
      einer Dividende in Höhe von 1,03 Euro je Aktie. In einer Teilentscheidung lässt
      das Gericht den Sachverhalt nun von einem Gutachter prüfen und forderte
      Sachsenmilch auf, den Streitwert gesondert zurückzulegen.

      04.07.2003 | 15:21 MDR
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 19:49:41
      Beitrag Nr. 19 ()
      manager-magazin.de, 04.07.2003, 16:47 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,255807,00.…

      S A C H S E N M I L C H

      Ärger mit dem Mega-Milchmann

      Die zur bayerischen Müller-Milch-Gruppe gehörende Sachsenmilch
      zahlt erneut keine Dividende. Dies bringt die Aktionäre auf die Palme:
      Sie ziehen gegen den Mehrheitseigner Müller aus Aretsried vor
      Gericht.

      Dresden - Auf die Bekanntgabe des Geschäftsberichts 2002 reagierten
      am Freitag auf der Hauptversammlung die Kleinaktionäre mit herber
      Kritik.

      Der Bericht weist einen Verlust in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus. Ein
      deutlicher Einbruch, nachdem für 2001 noch ein Gewinn nach Steuern von
      17,5 Millionen Euro ausgewiesen worden war.

      Ein Verlust in dieser Größenordnung sei bei den
      guten Umsätzen des Unternehmens mit Sitz in
      Leppersdorf nicht nachvollziehbar, sagte Hermann
      Locarek-Junge von der Initiative der Kleinaktionäre
      der Sachsenmilch AG. Er vermute einen
      "bilanztechnischen Trick", um den Kurs der Aktie
      gering zu halten.

      Sachsenmilch-Kleinaktionäre führen seit Jahren
      mehrere Prozesse gegen den Mehrheitseigner
      Molkerei Alois Müller GmbH & Co (Aretsried), der
      1994 die insolvente Sachsenmilch AG übernommen
      hatte. Müller besitzt 85 Prozent der Aktien.

      "Aktionären wird Dividende vorenthalten"

      Kleinaktionäre fochten unter anderem die Entscheidung an, das
      Grundkapital von rund 38,4 Millionen auf rund 51.000 Euro
      herabzusetzen. Sie lehnen den damit verbundenen Umtausch der
      Nennaktien im Verhältnis 750:1 ab, weil sie um ihren Einfluss fürchten.
      "Wir wollten eine vollständige Auflösung der damaligen Sachsenmilch
      und einen Neuanfang", sagte Locarek-Junge. Auch ein Prozess wegen
      Nichtzahlung der Dividende für 2001 läuft derzeit vor dem Dresdner
      Landgericht.

      Harald Petersen von der Schutzgemeinschaft der
      Kleinaktionäre kritisierte die Erhöhung der
      Rückstellungen für Risiken bei der Zahlung der
      Körperschafts- und Gewerbesteuern im Vorjahr um
      17 Millionen Euro auf insgesamt 49,6 Millionen
      Euro. Als unverständlich bezeichnete er die
      Aufnahme eines zinslosen Kredits von 100
      Millionen Euro von der Alois Müller GmbH. Das
      diene nur dazu, keinen Bilanzgewinn ausweisen
      zu müssen. "Und damit wird den Aktionären die
      Dividende vorenthalten", sagte Petersen.

      Sieben Prozent mehr Umsatz - Kapazität
      ausgeweitet

      Die große Nachfrage der Verbraucher nach
      Schnittkäse, Mozzarella, Milch und Milchprodukten soll der Sachsenmilch
      in diesem Jahr einen weiteren Umsatzschub bringen. Für 2002 wurde ein
      Umsatz von 720 Millionen Euro erreicht, sieben Prozent mehr als im
      Vorjahr, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Bachofer.

      Er nannte zwar keine konkrete Zahlen für Umsatzsteigerungen, jedoch
      soll die zu verarbeitende Rohmilchmenge in diesem Jahr im Vergleich zu
      2002 um rund 125 Millionen Kilogramm auf rund 1325 Millionen
      Kilogramm steigen. Die erst 2002 gegründeten vier neuen
      Tochtergesellschaften sollen dazu ihre Kapazitäten erweitern.

      Sachsenmilch galt nach der Wende als Sanierungsfall und war 1991 das
      erste ostdeutsche Unternehmen, dass an die Börse ging. Durch die
      Bildung der Tochterunternehmen sank die Zahl der Mitarbeiter auf 533.
      Avatar
      schrieb am 05.07.03 00:52:19
      Beitrag Nr. 20 ()
      Gibt es etwas Neues?
      Avatar
      schrieb am 05.07.03 09:13:22
      Beitrag Nr. 21 ()
      Kleinaktionäre wollen Sonderprüfung der
      Sachsenmilch-Bilanz
      Dresden. Dass Milch-Mogul Theobald Müller und seine
      Berater im Umgang mit Bilanz-Zahlen einiges Talent
      haben, war auf der gestrigen Hauptversammlung der
      Sachsenmilch AG wieder deutlich zu spüren. Die
      Kleinaktionäre der Gesellschaft, an der der Schwabe
      rund 85 Prozent hält und bei der er praktisch allein die
      Geschäfte führt, gingen erwartungsgemäß leer aus. Es
      wird keine Dividende für das Geschäftsjahr 2002
      geben, so der mit Müllers Stimmenmehrheit
      durchgedrückte Beschluss der Versammlung.

      Nach Ansicht von Thomas Bachofer, dem von Müller
      eingesetzten Vorstand, ist die Sachsenmilch AG sehr
      lukrativ. Die Kleinaktionäre halten das Unternehmen
      sogar für eines der effektivsten und profitabelsten der
      Bundesrepublik. Trotz Marktpreisverfall bei
      Milchprodukten stieg der Umsatz im vergangenen Jahr
      um sieben Prozent auf 721 Millionen Euro. Das
      positive operative Ergebnis von 9,5 Millionen Euro
      konnte Müller lediglich durch eine umstrittene
      Steuerrückstellung von 18,6 Millionen Euro in einen
      Jahresfehlbetrag von 9,1 Millionen Euro verwandeln.
      Die Kleinaktionärsvertreter sind überzeugt: Das war
      eiskaltes Kalkül, um an einer Dividendenzahlung vorbei
      zu kommen.

      Müller ließ den Verlust entstehen, indem er kurz vor
      Jahresende aus seinem Konzern 100 Millionen Euro
      zinsfrei als Kredit an Sachsenmilch vergab, so Harald
      Petersen von der Schutzgemeinschaft der
      Kleinaktionäre (SdK). Es bestand somit die "minimale
      Möglichkeit", dass das Finanzamt die eingesparten
      Zinsen als Einkommen wertet und darauf Steuern
      erhebt. Grund genug für die Sachsenmilch-Spitze, eine
      Steuerrückstellung zu bilden. Zufall? Einen Tag nach
      der Fertigstellung der Bilanz kam der Bescheid vom
      Finanzamt. Sachsenmilch muss keine Steuern zahlen.
      Vorstand Bachofer versichert aber: Das Darlehen ist
      zur Finanzierung der Töchter von Sachsenmilch
      gedacht und nicht zum Ausweis eines Verlustes.

      Petersen von der SdK und Professor Hermann
      Locarek-Junge von der Sachsenmilch Initiative (Smil-i)
      akzeptieren die Erklärung des Vorstands jedoch nicht
      und kündigten gestern an, bei Gericht eine
      Sonderprüfung der Steuerrückstellung zu beantragen.
      Theo Müller sieht dem nach eigenen Angaben aber
      gelassen entgegen.

      Da der Finanzamtsbescheid alle bislang gebildeten
      Steuerrückstellungen hinfällig macht, muss das
      Unternehmen in diesem Jahr einen Posten von 50
      Millionen Euro auflösen. Bereits per 31. Mai diesen
      Jahres wies Sachsenmilch deshalb ein Ergebnis von
      rund 55 Millionen Euro aus, erklärt Bachofer. Petersen
      erwartet jedoch, dass Müller sich auch 2003 etwas
      einfallen lässt, um an einer Dividende für
      Kleinaktionäre vorbei zu kommen.

      Wenn der Bundesgerichtshof demnächst jedoch zu
      Gunsten Müllers entscheiden würde und eine 1994
      beschlossene Herabsetzung des Stammkapitals für
      rechtmäßig erklärt, könnten alle Mühen der
      Kleinaktionäre um die Mindestdividende umsonst
      gewesen sein. Dann würde die vierprozentige
      Mindestdividende nicht mehr auf Basis von 38
      Millionen Euro, sondern von 51000 Euro berechnet - je
      Aktie ein minimaler Betrag.

      Locarek-Junge warf Müller und Bachofer gestern
      zudem vor, gegen den im Auftrag der Bundesregierung
      erstellten Kodex für börsennotierte Unternehmen zu
      verstoßen. So sei unter anderem der Jahresabschluss
      nicht auf der Internetseite des Unternehmens abrufbar.
      Bachofer dazu: "Ein Kodex ist Ehrensache aber keine
      Pflicht. Es hat keine Konsequenzen, wenn man sich
      nicht daran hält.

      Thomas Stölzel



      © Dresdner Neueste Nachrichten erschienen am 04.07.2003




      D
      Avatar
      schrieb am 05.07.03 16:16:57
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ostern im Juli
      Müller versteckt Dividende vor Kleinanlegern und kündigt Leppersdorf Pachtvertrag
      Von Michael Rothe

      Alle Jahre wieder zur Hauptversammlung der Sachsenmilch AG: Aktionärslob für Theo Müller als erfolgreichen Unternehmer, herbe Kritik für sein Gebaren als Hauptgesellschafter, genervter Vorstand, gelangweilte Aufsichtsräte, machtlose und gefrustete Kleinaktionäre angesichts eines Stimmenverhältnisses von 1,3 Millionen zu 47 000. Kein Wunder, dass immer mehr dem seit Jahren laufenden Film „Alles Müller oder was!“ fern bleiben. Keine zwei Dutzend Anteilseigner verlieren sich am Freitag im Dresdner Astron-Hotel – wie üblich bei Wasser und Tee. Häppchen gibt es hinter der spanischen Wand für Vorstand und Aufsichtsrat.

      Doch selbst die kleine Schar Unentwegter ist dem Herrn über eine Firmengruppe mit 1,7 Milliarden Euro noch zu viel. Am Rand der Veranstaltung macht der Milchmogul dann auch aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Ich will keine Kleinaktionäre, und ich brauche sie auch nicht.“ Die Diskussion belegt warum. „Es ist wie ein Puzzle“, sagt Harald Petersen von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SDK). Der Stammgast vergleicht die Hauptversammlung mit „Ostereier suchen“. Keiner durchschaue die Strategie von Müller – etwa warum ein Verlust ausgewiesen werde, den es tatsächlich nie gegeben habe. „Ein Bilanztrick lässt uns Kleinanleger erneut leer ausgehen“, sagt Hermann Locarek-Junge von der Aktionärsinitiative Smil-i.

      Dem Wirtschaftswissenschaftler an der Technischen Universität Dresden ist „schleierhaft, warum ein so reiches Unternehmen wie Sachsenmilch ein zinsloses Darlehen über 100 Millionen Euro von der Alois Müller GmbH in Aretsried braucht“. Vorstand Thomas Bachofer räumt ein, dass dieses Geld nur Gewinn bringend angelegt werde. Allerdings sei dieser mit 18,6 Millionen Euro zu versteuern, was die Bilanz drücke. So werden aus neun Millionen plus neun Millionen Miese. Laut Locarek-Junge fallen diese Steuern niemals an.

      Kündigung hat wohl keine Auswirkung auf Standort

      Auch SDK-Vorstand Petersen kritisiert, dass der Topf für Steuerrückstellungen schon auf fast 50 Millionen angewachsen ist. Jahr für Jahr fließt der Gewinn nach dem Willen von Theo Müller in die Rücklagen. Dividende: Fehlanzeige. Bis heute haben die Kleinanleger keinen Cent gesehen.

      Die Aktionärsschützer hegen Zweifel, dass bei der Bilanzaufstellung alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Zunächst um Monate verspätet sei der Geschäftsbericht dann binnen zwei Wochen fertiggestellt, testiert und vom Aufsichtsrat abgenickt worden – Letzteres genau einen Tag vor dem Bescheid des Finanzamtes, dass der Verlustvortrag uneingeschränkt nutzbar und damit keine Steuerrückstellung nötig ist. Vorstand Bachofer gibt auf Nachfrage zu, dass es im Vorfeld Gespräche mit der Finanzverwaltung gegeben habe, Sachsenmilch aber nicht sicher sein konnte, dass es auch so kommt.

      Für Locarek-Junge ist die Gesellschaft „die vielleicht profitabelste in ganz Deutschland“. Müller macht keinen Hehl daraus, dass ihm an einem möglichst geringen Außen- und Börsenwert der Sachsenmilch gelegen ist. Schließlich wartet sein Sohn Stefan, seit August 2002 im Aufsichtsrat, auf den Staffelstab – und Erbschaftssteuer müsse ja weiß Gott nicht sein.

      Ein Überraschungsei bekommen die Anleger noch serviert: Laut Bachofer hat Müller der Sachsenmilch zum Jahresende Pacht- und Fremd-Pack-Verträge gekündigt. Was auf Produktion und Arbeitsplätze wohl keine Auswirkungen hat, da längst neue Tochterfirmen dort arbeiten, ist für Sachsenmilch und ihre Anteilseigner schon von Belang. Vorstand Bachofer, in Aretsried auf Theo Müllers Gehaltsliste, hat nach eigenem Bekunden nichts gegen die Kündigung unternommen, will aber bis Herbst „nach einer Konzeption zum Weiterbetrieb suchen“.

      Kleinanleger bei Sachsenmilch brauchen also weiter Sitzfleisch, oder sie sehen es locker wie jener Anleger aus Düsseldorf, der sich vor drei Jahren 40 Aktien gekauft hatte: „Eigentlich bin ich nur hier, um mir Dresden anzuschauen. Ursprünglich hatte ich ein börsennotiertes Unternehmen auf Rügen gesucht, aber das gibt es ja nicht.“

      www.sachsenmilch.de

      www.smil-i.de
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 09:17:08
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ergänzung zu o. a. Bericht:
      Trügerische Idylle bei
      Leppersdorf: Wie auf der
      Hauptversammlung beiläufig
      bekannt wurde, machen sich
      Regierungspräsidium Dresden
      und Umweltschützer Sorgen um
      Tier- und Pflanzenwelt in und
      an der Röder. Sachsenmilch
      leitet schon vor
      der angepeilten
      Kapazitätserweiterung täglich
      6 000 Kubikmeter Abwasser
      mit 26 Grad Celsius in das
      Flüsschen ein.
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 16:14:16
      Beitrag Nr. 24 ()
      Agrarreform

      Sachsens Milchbauern fürchten um ihre Existenz

      Sachsens Milchbauern sehen als Folge der EU-
      Agrarreform kaum noch Spielraum für ihr
      wirtschaftliches Überleben. Manfred Uhlemann,
      Milchreferent im Sächsischen Bauernverband,
      beschreibt die Lage in einem dpa-Gespräch
      so: "Wenn die Bundesregierung nicht helfend
      eingreift, muss in naher Zukunft der letzte
      Milchbauer seinen Hof aufgeben."

      Ein Euro Verlust pro Tag und Kuh

      Bereits jetzt sei nicht Kosten deckend Milch in
      Deutschland zu produzieren. "Pro Tag und Kuh
      muss der Milchbauer mit einem Verlust von
      einem Euro rechnen", sagte Uhlemann. Durch
      die Senkung des EU- Interventionspreises für Butter und Magermilchprodukte
      von 27 Cent pro Liter Milch auf knapp 21 Cent erhöhe sich dieses Minus weiter.
      Der so genannte Interventionspreis wird gezahlt, wenn sich in den Ländern der
      EU ein Milchüberschuss aufgebaut hat und Milchprodukte vom Markt genommen
      werden.

      Deutsche Milchbauern nicht
      konkurrenzfähig

      Im Vergleich zu ihren Berufskollegen in
      anderen EU-Ländern könne der deutsche
      Milchbauer nicht konkurrenzfähig produzieren,
      sagte Uhlemann. Der Bauernverband forderte
      erneut eine deutliche Senkung der Steuern für
      den in der Landwirtschaft verwendeten Diesel,
      der derzeit mit 26 Cent je Liter besteuert wird.
      Ein dänischer Bauer müsse gar keine Steuern
      dafür zahlen, der französische lediglich sechs
      Cent. Eine strenge Umwelt-, Bau- und Tierschutzgesetzgebung und höhere
      Lohnkosten verteuerten die Produktion laut Uhlemann hierzulande zusätzlich.

      Deutschland ist größter EU-Milchproduzent

      In den EU-Ländern werden derzeit rund 120 Millionen Tonnen Milch im Jahr
      produziert. Aus Sachsen kommen etwa 1,5 Millionen Tonnen. Mit 28 Millionen
      Tonnen ist Deutschland der größte Milchproduzent der EU.

      08.07.2003 | 15:17
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 09:04:00
      Beitrag Nr. 25 ()
      "Mehr dazu nach der morgigen Hauptversammlung."
      ???
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 13:02:09
      Beitrag Nr. 26 ()
      In der aktuellen Ausgabe von Börse Online wird auf Seite 56/57 auf die HV und die Lage bei Sachsenmilch eingegangen.
      Avatar
      schrieb am 12.07.03 09:35:39
      Beitrag Nr. 27 ()
      In dem schon erwähnten Artikel in Börse Online ist auf Seite 57 oben rechts der Zeitablauf bei der Bilanzerstellung und dem Steuerbescheid abgebildet.
      Dabei fehlt ein bedeutendes - und wie ich meine das wichtigste - Datum, nämlich der 20. Mai 2003. Auf Seite 25 - 27 im Geschäftsbericht 2002 der SM AG wird erwähnt, dass die Bilanzfeststellung durch den AR am diesem Tag erfolgte. Dass ein vom 15. Mai datierendes Schreiben erst am 21. Mai eingegangen sein soll - auch wenn ein Wochenende dazwischen lag - ist mehr als fraglich.
      Fakt ist, wie vom VV zugegeben, dass zuvor einTelefonat in dieser Angelegenheit mit dem FA stattgefunden hat.
      Möglichkeit 1: Das Telefonat hatte den Bescheid zum Inhalt, dass, aber nicht was für eine Entscheidung getroffen wurde. Dann hätte der Vorstand dies dem AR mitteilen und die Bilanzfeststellung aufschieben müssen. Immerhin ging es um 50 Mio. Wäre die tatsächliche Entscheidung (wahrscheinlich, aber nur durch Aussage des FA beweisbar) angekündigt worden, läge der Fall ohnehin klar.
      Möglichkeit 2: Der Bescheid ging an den Vorstand der AG (üblich). Dann wäre er bereits spätestens am folgenden Montag im Besitz der Gesellschaft gewesen. Damit auch rechtzeitig, um die Bilanzverhältnisse anzupassen. Denn die Feststellung durch den AR wiegt schwerer, als die Unterschrift des Vorstandes auf der Bilanz. Möglicherweise war dies so und der Bescheid wurde intern weitergeleitet an den Steuerberater. Dann zählt aber wieder der Eingang bei der AG. Feststellen könnte man dies durch die Eingangsstempel auf dem Schreiben.
      Avatar
      schrieb am 12.07.03 13:01:40
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo truelies,

      kannst du den Artikel hier mal bereit stellen. Die Börse Online ist hier in meinem Dorf nirgendwo mehr zu bekommen. Na ja, heute ist ja auch schon Samstag

      Evenntuell kannst du mir den Bericht ja auch mal per PM zuschicken

      Danke im voraus

      Sabbelsepp
      Avatar
      schrieb am 12.07.03 13:31:48
      Beitrag Nr. 29 ()
      @ sabbelsepp
      Möglich wäre eine Übermittlung per Fax.
      Anders geht`s leider nicht.
      Meine E-Mail-Adresse für die Übermittlung Deines evt. FAx-Anschlusses ist im Briefkasten.

      Dieter Bohlen wirbt ab Montag für die "Müller-Partei" lt. Meldung in der heutigen WELT.
      Ab 10 Becherdeckel gibt es die Mitgliedschaft und zusätzlich noch eine Anstecknadd(!)el.
      Avatar
      schrieb am 12.07.03 19:05:23
      Beitrag Nr. 30 ()
      Sachsenmilch
      Stress mit Müller, oder was? Gewinn wird zu Verlust,
      Millionengeschenk entpuppt sich als Finte, eine Mindestdividende wird
      nicht gezahlt

      ...so lautet der Titel der Geschichte
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 09:04:38
      Beitrag Nr. 31 ()
      Zur Frage der rechtzeitigen Zustellung des Steuerbescheides weise ich auf die Ausführungen des FA hin: "...Bei Einsendung durch einfachen Brief oder Zustellung durch eingeschriebenen Brief gilt die Bekanntgabe mit dem dritten Tag nach Aufgabe zur Post als bewirkt, es sei denn, dass der Bescheid zu einem späteren Zeitpunkt zugegangen ist..."
      Letzteres hat aber der Empfänger zu beweisen.
      Avatar
      schrieb am 15.07.03 12:42:11
      Beitrag Nr. 32 ()
      Revirement bei der Nordmilch. Vorstandssprecher Tomat
      übernimmt Absatzressorts. Drei weitere
      Vorstände. Mischel wird Direktor Vertrieb.
      "Renovierung" angekündigt.
      Avatar
      schrieb am 19.07.03 18:27:40
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hochwald: Milch künftig grün
      Farbgebung. Großmolkerei peilt für 2003
      Umsatz von 800 Mio. Euro an. Übernahme
      von Bärenmarke stärkt Position auf
      deutschem Markt. Lünebest besser
      ausgelastet.
      [18. Juli 2003]
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 17:54:03
      Beitrag Nr. 34 ()
      Gesucht
      Ex-Südmilch-Chef Weber kehrt zurück

      Stuttgart - Der ehemalige Vorstandschef von Südmilch,
      Wolfgang Weber, will offenbar wieder nach Deutschland
      zurück.

      Der 68-Jährige mit internationalen Haftbefehl gesuchte frühere
      Manager verhandele mit der Justiz über eine Rückkehr,
      berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus". Ein Sprecher der
      Staatsanwaltschaft Stuttgart erklärte am Montag, es gebe
      Kontakte zur Verteidigung. Das Auslieferungsverfahren
      werde weiter betrieben. Dabei gehe es unter anderem um die
      Aberkennung der paraguayischen Staatsangehörigkeit
      Webers.

      Der frühere Manager war 1993 in das südamerikanische Land
      geflüchtet, nachdem die Staatsanwaltschaft ihn im
      Zusammenhang mit der Pleite der einstigen Südmilch-Tochter
      Sachsenmilch suchte. Mehrere Gerichte des Landes hatten
      seine Auslieferung abgelehnt. Die Sachsenmilch war 1991 als
      erstes ostdeutsches Unternehmen von der Deutschen Bank
      an die Börse gebracht worden. Nachdem die Kosten
      ausgeufert waren, ging Sachsenmilch 1993 in
      Gesamtvollstreckung und der Mutterkonzern meldete
      Vergleich an. In einem ersten Verfahren waren die
      Hauptangeklagten 1997 zu Bewährungsstrafen und der
      frühere Bauunternehmer Roland Ernst wegen Beihilfe zur
      Untreue zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

      Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte gegen Weber im
      Zusammenhang mit der Sachsenmilch-Pleite wegen
      Bilanzfälschung und Untreue ermittelt. Das Verfahren wurde
      1996 jedoch vorläufig eingestellt, da die Behörden Weber
      nicht habhaft werden konnten. Bei der Auslieferung geht es
      im wesentlichen darum, ob Weber sich die
      Staatsbürgerschaft mit einem veralteten Auszug aus dem
      Bundeszentralregister erschlichen hat, in dem seine Vorstrafe
      wegen Steuerhinterziehung noch nicht eingetragen war.
      Avatar
      schrieb am 25.07.03 09:28:49
      Beitrag Nr. 35 ()
      Sächsische Zeitung (Lokales Radeberg ), 24.07.2003

      Wirtschaft

      Zwei Firmen bei „Sachsen genießen“

      Radeberg/Leppersdorf. In dieser Woche können die Kunden von Real in allen neuen
      Bundesländern sächsische Produkte unter dem Motto „Sachsen genießen“ erleben. Darüber
      informierte jetzt das sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium. Zu probieren gibt
      es zahlreiche sächsische Spezialitäten.

      Insgesamt beteiligen sich an dieser Aktion zwanzig Firmen und zwei Vereine. Zu den
      Unternehmen gehören auch die Radeberger Exportbierbrauerei und die Sachsenmilch AG in
      Leppersdorf.

      Die Eröffnung der Genießerwoche fand in Halle statt. Die Woche über stehen
      Verkostungsaktionen auf dem Programm. „Es sollen damit neue Kunden nicht nur mit
      kulinarischen Leckerbissen gewonnen werden, sondern auch die Tourismusverbände
      Sächsisches Burgen- und Heideland sowie Westsachsen für ihre Region und um Urlauber
      werben“, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. (SZ/Jeh)
      Avatar
      schrieb am 26.07.03 13:07:29
      Beitrag Nr. 36 ()
      Klage, Millionen-Schaden?
      Naddels bittere Rache an Dieter Bohlen
      Von MARK PITTELKAU



      Hamburg – Auf so eine Gelegenheit hat sie lange gewartet!
      Naddel (38) rächt sich an Ex-Freund Dieter Bohlen (49), will
      vor Gericht seine große Werbekampagne mit „Müllermilch
      “ stoppen. Jetzt droht Millionenschaden

      Nadja Abd el Farrag (38), die alle nur Naddel nennen, lässt die
      aktuelle „Müllermilch“-Werbekampagne von Ex-Freund Dieter Bohlen
      (49) verbieten. Die Ex-Moderatorin erwirkte vor dem Landgericht
      Hamburg eine einstweilige Verfügung, nach der der Begriff
      „Anstecknaddel“ nicht mehr verwendet werden darf. Ansonsten
      drohen 250 000 Euro Strafe.

      In dem
      TV-Werbespot
      verspricht
      Bohlen als
      Vorsitzender
      der „Müller
      Partei
      €œ jedem
      eine
      „Anstecknaddel
      “, wenn er
      zehn
      Deckel
      von
      „Müllermilch
      “-Produkten sammelt und einschickt. Er
      selbst hatte den Spitznamen „Naddel“ für
      Nadja einst geprägt.

      Jetzt soll die Werbekampagne nicht
      nur gestoppt, es sollen auch alle
      „Müllermilch“-Produkte mit „Anstecknaddel“ zurückgezogen werden. Die
      Rückholaktion würde Millionen kosten.

      BILD fragte Naddel: Warum ziehen Sie vor Gericht?

      Die Bohlen-Ex: „Ich habe einen außergerichtlichen Weg gesucht, aber die
      Gegenseite war kurzfristig nicht gesprächsbereit. Man hätte mich fragen können,
      bevor man sich auf meine Kosten lustig macht.“

      Wollen Sie sich so bei Ihrem Ex rächen?

      „Es geht nicht um Dieter, sondern um meinen Namen. Und
      der ist seit längerem markenrechtlich geschützt.“

      Jens Schnückel, Geschäftsführer der ausführenden Werbeagentur
      „Wensauer & Partner“, zu BILD: „Typisch deutsch, da sorgen wir
      mit der Müller-Partei für Spaß und Genuss – und dann kommt so
      was.“

      Thomas Hinderer (44), Geschäftsführer von „Müller“: „Wir
      werden das unserer Rechtsabteilung übergeben.“
      Avatar
      schrieb am 29.07.03 19:05:29
      Beitrag Nr. 37 ()
      Sorge um den „Superstar“
      Wird Daniel alles zu viel?
      Von G. BRANDENBURG

      Berlin – Wächst dem schrägen Daniel (17) alles über den
      Kopf?

      Bei den Dreharbeiten zum „Müller Milch“-Werbespot stand der
      „Superstar“ kurz vor einem Kollaps, war nervlich völlig am Ende.
      „Das ist der härteste Tag meines Lebens. Ich kann nicht mehr“,
      bettelte er um eine Pause. Vater Günther (41) musste ihn
      beruhigen und trösten.

      Immer wieder gelangen Daniel einstudierte Tanzschritte nicht,
      die Tänzerinnen mussten ihm alles vormachen. Peinlich! Dann
      riss ihm sogar noch die Hose im Schritt auf. Daniel zu BILD: „Bei
      Superstars hab ich gemacht, was ich wollte. Hier muss ich
      funktionieren. Das fällt mir sehr schwer.“

      Sein Gesicht ist blass, der Druck, die
      viele Termine...

      Schon bei „Deutschland sucht den
      Superstar“ war Daniel einmal
      zusammen-gebrochen, musste ärztlich
      behandelt werden.

      PS: Der Werbespot wird ab 26. Mai
      ausgestrahlt.
      Avatar
      schrieb am 30.07.03 08:49:58
      Beitrag Nr. 38 ()
      Der Streit um Bohlens Milch-Werbung eskaliert
      Die Naddel-Schlacht um Geld und Ehre
      Von MARK PITTELKAU u. CHRISTIAN SCHOMMERS



      Hamburg – Jetzt hofft sie auf
      das ganz große Geld! Heute
      wird Nadja Abd el Farrags (38)
      einstweilige Verfügung vom
      Landgericht Hamburg an die
      Molkerei „Müller“ zugestellt.
      Sie will die millionenteure
      Werbeaktion von Ex-Freund
      Dieter Bohlen (49) mit den
      „Anstecknaddeln“ stoppen.

      Naddel: „Ich wünsche mir, dass
      ,Müller‘ mit meiner Marke ,Naddel
      €˜ geschäftlich kooperiert.“ Im Klartext: Sie will wie Bohlen
      einen dicken Werbevertrag mit der Firma.

      Naddel: „Ich könnte mir eine langfristige
      Zusammenarbeit vorstellen.“

      Bohlen kann darüber nur
      schmunzeln: „Zu einem Werbedeal
      gehören bekanntlich immer zwei Partner.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass ,Müller
      €˜ mit Naddel werben würde. Aber sie
      soll auch nicht leer ausgehen.

      Mein Vorschlag: ,Müller‘ liefert ihr so
      viel leckere Buttermilch, bis sie darin
      baden kann und ihre Haut jugendlich
      frisch wird.“

      Auch bei „Müller“ stößt Naddels Vorschlag auf taube Ohren: „Wir lassen die
      Anwälte verhandeln.“

      Die Naddel-Schlacht um Geld und
      Ehre! Sie sagt: „Ich habe keine Gefühle
      mehr für Dieter.“

      Ihren Spitznamen Naddel hat sie 2002
      beim Patentamt schützen lassen (u. a.
      für Schmuck, Lederwaren und
      „persönliche Dienstleistungen“).


      Aber hat nicht einst Bohlen das
      „Naddeln“ geprägt?

      Naddel: „Nein. Meine Schulfreundin nannte mich so, als ich 12 war.
      “

      BILD: Herr Bohlen, wollen Sie den Krach mit Naddel persönlich klären?

      Antwort: „Nein. Sie ist beratungsresistent, und ich habe seit über einem Jahr keine
      Handynummer mehr von ihr.“

      BILD: Was raten Sie ihr?

      Bohlen lacht: „Ich könnte mir aufgrund der überwältigenden Nachfrage noch ein
      zweites Hulla-Hoop-Tanz-Video mit Naddel vorstellen. Das ist doch das, worauf
      ganz Deutschland wartet...“













      © 2003 Bild.T-Online.de
      Avatar
      schrieb am 09.08.03 11:36:34
      Beitrag Nr. 39 ()
      Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 06.08.2003

      Aktienmarkt

      Sachsenmilch-Aktionäre begehren auf

      Steuerrückstellungen kommen unter die Lupe

      Dresden. 21 Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG (Leppersdorf) wollen die
      Steuerrückstellungen im Jahresabschluss des Unternehmens prüfen lassen. Ein
      entsprechender Antrag sei am Montag beim Amtsgericht Dresden gestellt worden, sagte
      Hermann Locarek-Junge von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SDK) gestern in
      Dresden. Das zur bayrischen Müller-Milch-Gruppe gehörende Unternehmen hatte bei der
      Bekanntgabe des Geschäftsberichtes 2002 im Juli angekündigt, seinen Aktionären erneut
      keine Dividende zu zahlen.

      Der Bericht wies einen Verlust in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus, nachdem für 2001 noch
      ein Gewinn nach Steuern von 17,5 Millionen Euro vermerkt worden war. Locarek-Junge
      hatte diese Entwicklung als nicht nachvollziehbar und bilanztechnischen Trick bezeichnet.

      Bei einem für die Kleinaktionäre positiven Ergebnis der Sonderprüfung müssen den Angaben
      zufolge die in der Bilanz gebildeten Steuerrückstellungen für 2002 aufgelöst werden. Die
      Aktionäre würden damit erreichen, dass ein steuerfreier Gewinn von rund 44 Millionen Euro
      ausgewiesen werden müsste, rund 30 Euro pro Aktie, sagte Locarek-Junge.

      Die SDK hat gestern auch die Zusammensetzung der Aufsichtsräte börsennotierter
      deutscher Konzerne sowie die Bezüge der Mitglieder dieser Kontrollorgane und der
      Unternehmensvorstände kritisiert. Eine interessengerechte Vertretung der Aktionäre sei
      nicht zu erwarten, denn Vorstände und Aufsichtsräte bildeten einen „in sich geschlossenen
      Interessenkreis, der sich gegenseitig beruft, bezahlt und schützt“, erklärte die SDK in
      Frankfurt am Main. Sie fordert die gesetzlich festgelegte Pflicht zur Offenlegung der
      vollständigen Bezüge jedes einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieds und die
      Zustimmung der Hauptversammlung zur Gesamtvergütung der einzelnen Organmitglieder.
      (dpa/ddp)
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 13:49:09
      Beitrag Nr. 40 ()
      Naddel hat jetzt doch einen Werbevertrag mit Müller-Milch.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 14:00:13
      Beitrag Nr. 41 ()
      DIETER BOHLEN. Neues von der Ansteck-Naddel: Anstelle des strittigen Wortes wird im
      Müller-Werbespot bald nur noch ein Piepton zu hören sein. Das Unternehmen kommt damit
      der Ex-Freundin des Produzenten Dieter Bohlen, Nadja „Naddel“ Abd El Farrag entgegen.
      Sie hatte eine Verfügung gegen den Spot beantragt, in dem Bohlen eine „Anstecknaddel“
      als Prämie für zehn gesammelte Müller-Milch-Deckel anpreist. (ddp)
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 11:38:08
      Beitrag Nr. 42 ()
      Orderlage in Stuttgart (finanztreff):
      Bid:
      33,10
      1.044
      Ask:
      34,00
      1.044
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 15:09:40
      Beitrag Nr. 43 ()
      In diesen Tagen müsste eigentlich der Halbjahresbericht der Sachsenmilch AG veröffentlicht werden.
      Kennt schon jemand die Zahlen?
      In der Vergangenheit war ein Inserat in der FAZ.
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 16:25:43
      Beitrag Nr. 44 ()
      ja, es ist in Nr 144 des Banz veröffentlicht worden.

      Konsolidiertes Erg. nach Steuern 55,8 Mio Euro.

      gruß 525700
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 22:28:15
      Beitrag Nr. 45 ()
      Herr Prof, Zahlen und noch nichts von smil-i????????????
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 13:05:41
      Beitrag Nr. 46 ()
      so, damit sich jeder so seine Meinung davon machen kann, habe ich es online gestellt:

      http://www.mythag.de
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 21:17:38
      Beitrag Nr. 47 ()
      Das gefällt mir gar nicht ...
      Hier will jemand mit aller Macht die Firma an den Rand des Ruins bringen ... in der Hoffnung der Kleinaktionäre verkaufen!

      Sieht mir so aus als bereite Herr A. Müller ein Geschenk an seinen Sohn vor ...

      Was meint Ihr??
      Avatar
      schrieb am 20.08.03 21:36:35
      Beitrag Nr. 48 ()
      Theo Müller zieht in die Schweiz
      Wegzug des 63 Jahre alten Unternehmens von Aystetten ist für Oktober geplant
      Aystetten/Aretsried (de/cf).

      Die Spekulationen sind beendet: Theo Müller, der 63 Jahre alte Chef des 1,8 Milliarden Euro umsetzenden Milch-Riesen, verlässt Aystetten im Augsburger Land und wird künftig in der Schweiz wohnen. Der Wechsel wird nach Informationen der AZ Augsburger Land bereits im Oktober über die Bühne gehen.

      Über die Gründe, warum der in den Medien als „Milch-Baron“ bezeichnete Theo Müller jetzt seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegen will, wird bei Prominenten und Politikern aber weiter nur hinter vorgehaltener Hand gerätselt. Fakt ist, dass schon seit Jahren seine Lebensgefährtin eine Schweizerin ist. Fakt ist aber auch, dass die Nachfolge-Regelung des Unternehmens unter steuerlichen Gesichtspunkten in der Schweiz weniger teuer zu stehen kommt. „Was wird aus diesem Imperium, wenn Müller 62, 63 Jahre alt ist?“, habe man sich schon lange gefragt, so Aystettens Bürgermeister Max Rindle gegenüber der AZ (siehe dazu auch Bericht im Wirtschaftsteil).

      Die Meldung vom Wegzug eines prominenten Bürgers trägt Aystettens Bürgermeister jedoch mit Fassung. Wohl auch deshalb, weil seine Kommune von der Einkommenssteuer sogar der Best-Verdienenden relativ wenig bekommt. Dennoch zählt Aystetten zur „Finanz-Perle“ im Augsburger Land. Aystetten ist der absolute Einkommenssteuer-Champion - gut 3000 Einwohner, aber 1,5 Millionen Euro aus der Einkommenssteuer. Mit einem Pro-Kopf-Wert von 495 Euro hat die Kommune von Max Rindle den absoluten Spitzenwert im Augsburger Land.

      Überrascht von der Meldung von Müllers Umzug in die Schweiz wurde gestern der Fischacher Bürgermeister Josef Fischer. Sorgen um die Arbeitsplätze (zirka 1200) am Heimat-Standort in Aretsried mache er sich aber deswegen zur Stunde nicht. Ein Verlagerung des Wohnsitzes hat keine Auswirkungen auf die Steuerkraft seiner Kommune.

      Der Markt hatte in den letzten Monaten mit (und gegen) das Landratsamt manchen Strauß auszufechten, bis die Pläne zum Bau eines Hochregallagers und zur Betriebserweiterung genehmigt worden waren. Dass die Vorhaben bislang nicht realisiert wurden, stört Fischer nicht. „Das hat sich verzögert, aber da ist nichts ad acta gelegt.“ Der Bürgermeister: „Ich bin überzeugt, dass Müller auch weiterhin an seinem Heimatort festhält.“

      Zuletzt allerdings hatte das Unternehmen nicht in Aretsried, sondern in den neuen Bundesländern investiert: exakt in Leppersdorf, wo Müller an der Sachsenmilch beteiligt ist. Das habe weh getan, erklärte Landrats-Stellvertreter Max Strehle auf Anfrage. Ausschlaggebend dafür sei wohl die Planungsunsicherheit in Aretsried gewesen. Wichtig sei jetzt, dass auch künftig die Arbeitsplätze und der Standort sicher bleiben. Max Strehle: „Ich würde es sehr begrüßen, wenn Theo Müller weiterhin hier investiert.“ Immerhin sei das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber und sicher auch Steuerzahler im Landkreis.

      Der Milch-Riese ist seit diesem Jahr unter dem Dach einer „Unternehmensgruppe Theo Müller“ organisiert. Bundesweiten Bekanntheitsgrad erlangte die einst schwäbische Molkerei, die längst diese engen Grenzen gesprengt hat, durch eine zum teil sehr einfallsreiche Werbung („Alles Müller - oder was“) aber auch durch sehr zugespitzte Werbekampagnen, für die auch immer wieder Prominente verpflichtet werden.

      Begonnen hatte es mit dem „Bomber der Nation“, Gerd Müller, als Werbeträger. Mittlerweile ist vor allem Dieter Bohlen dick im Geschäft. Doch der Schlagersänger und Buchschreiber hatte seine „Ex“ Naddel werbemäßig durch den Kakao gezogen und mit einer „Anstecknaddel“ geworben. Logisch, dass Nadja Abdel Farrag „Naddel“ sauer war. Vor Gericht aber gab’s nichts zu holen - wohl aber in der Werbung. Sie macht jetzt gleichfalls Spots für Müllermilch - aber nicht zusammen mit ihrem „Ex“ Dieter. Wirtschaft





      13.08.2003 00:00
      Avatar
      schrieb am 22.08.03 11:40:38
      Beitrag Nr. 49 ()
      Wenn auch bei Sachsenmilch nicht aktuell, so doch interessant...

      manager-magazin.de, 22.08.2003, 11:36 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/geld/rente/0,2828,262250,00.ht…

      S Q U E E Z E - O U T

      Angriff auf die Aktionäre

      Von Kai Lange

      Drängt ein Großaktionär die übrigen Anleger heraus, muss er sie abfinden. Doch höchst selten wird der faire
      Wert gezahlt: Meistens werden Kleinanleger abgezockt, so Aktienrechtler Harald Petersen. Mit einem neuen
      Gesetz könnte es noch schlimmer kommen.

      mm.de: Bei einem Squeeze-out wird regelmäßig über die Höhe der Barabfindung für die verbleibenden Aktionäre
      gestritten, obwohl die rechtlichen Grundlagen im Januar 2002 vereinfacht wurden und ab September weiter vereinfacht
      werden. Wo liegt das Problem?

      Petersen: Meist werden Aktionäre bei einem Squeeze-out-Verfahren über den Tisch gezogen. Seit Januar 2002 kann
      ein Großaktionär, der mindestens 95 Prozent an einem Unternehmen hält, die übrigen Aktionäre herausdrängen. Um
      die Höhe der Abfindung festzulegen, beauftragt er einen Wirtschaftsprüfer, dessen Unternehmensbewertung noch von
      einem Sachverständigen überprüft wird.

      mm.de: Das klingt zunächst fair.

      Petersen: Das Problem an dem Verfahren liegt darin, dass der Aufkäufer des Unternehmens den
      Wirtschaftsprüfer beauftragt und ihn mit Daten versorgt. Der zweite Sachverständige hat im
      Anschluss meist nur wenige Tage Zeit, um die Ergebnisse des Wirtschaftsprüfers zu überprüfen -
      Prüfer und Wirtschaftsprüfer sind also auf eine Zusammenarbeit angewiesen. In der Regel
      werden dann die Werte, die ein Unternehmen vorgibt, abgenickt.

      Der Aufkäufer und Auftraggeber des Wirtschaftsprüfers hat natürlich ein Interesse daran, den
      Wert des Unternehmens möglichst gering zu rechnen, damit er bei einer vollständigen
      Übernahme möglichst wenig bezahlen muss. Bei dem Bewertungsverfahren kommt also nicht
      unbedingt der faire Wert eines Unternehmens heraus. Mit Hilfe eigener Ertragsprognosen verfügt
      ein Unternehmen über wirksame Stellschrauben, um den Unternehmenswert je nach Interesse
      hoch- oder herunterzurechnen. Im Vorfeld eines Börsengangs hat man es meist mit sehr
      optimistischen Ertragsprognosen zu tun, im Fall eines Squeeze-out sind sie dann eher
      pessimistisch.

      mm.de: Eine "angemessene Abfindung" wird auf diese Weise also nicht erreicht?

      Petersen: Die Fehler im System kann man auch daran erkennen, dass die Abfindung bisher in 90 Prozent der Fälle
      aufgestockt werden musste, sobald das erste Abfindungsangebot gerichtlich überprüft wurde. Dies heißt nichts
      anderes, als dass in der großen Mehrheit der Fälle der Großaktionär versucht hat, die privaten Aktionäre zu
      übervorteilen. Es ist also möglich, je nach eigener Interessenlage Unternehmenswerte zu erzeugen und zu testieren,
      die hinten und vorne nicht stimmen.

      mm.de: Wie lassen sich derlei Rechentricks vermeiden?

      Petersen: Vertreter der freien Aktionäre müssen an dem Bewertungsverfahren beteiligt werden. Wir brauchen
      zusätzlich zum beauftragten Wirtschaftsprüfer eine neutrale Instanz, damit das Wertermittlungsverfahren glaubwürdig
      wird.

      Offiziell hat der Wirtschaftsprüfer diese neutrale Funktion, aber er ist häufig auf das Wohlwollen der Unternehmen
      angewiesen: Er will schließlich weitere Aufträge von seinen wichtigen Kunden bekommen. Wir brauchen also im
      Bewertungsverfahren weitere Experten, die nicht im Auftrag des Unternehmens arbeiten und denen die Investoren
      vertrauen. Viele Squeeze-out-Verfahren haben bereits zu Vertrauensverlusten bei Anlegern geführt.

      mm.de: Nennen Sie bitte ein Beispiel.

      Petersen: Nehmen Sie Eon Bayern: Dieses Papier war zu rund sechs Prozent verzinst und deshalb bei vielen
      konservativen Anlegern als Langfristanlage beliebt. Diese Leute erhalten dann die Mitteilung, dass ihnen ihre Aktie
      gegen eine Gutschrift auf ihr Girokonto abgenommen wurde. Wenn sie dann noch nicht einmal eine angemessene
      Barabfindung für ihre Papiere erhalten, schadet das der Aktienkultur empfindlich.

      mm.de: Ein Squeeze-out-Verfahren muss allerdings von der Hauptversammlung abgesegnet
      werden.

      Petersen: Derlei Verfahren sind doch eine Farce. Wenn der Aufkäufer, der sowieso schon 95
      Prozent der Stimmanteile hat, in dieser Frage mitstimmen darf, ist es nur noch Formsache, dass
      der Squeeze-out-Beschluss abgenickt wird.

      Eine Möglichkeit, hier für mehr Fairness zu sorgen, wäre ein Quorum: Der Aufkäufer müsste zum
      Beispiel 50 Prozent der übrigen Aktionäre von seinem Angebot überzeugen, damit der
      Squeeze-out in die Wege geleitet werden kann.

      mm.de: Immerhin haben Anleger eine zweite Chance. Sie können beim Landgericht eine
      Überprüfung der Abfindung beantragen, wenn sie die angebotene Barabfindung für zu niedrig
      halten.

      Petersen: Dieses Spruchstellenverfahren ist sinnvoll, war bislang aber sehr langwierig und konnte mehrere Jahre
      dauern. Sobald eine unabhängige Instanz bei der Unternehmensbewertung mit von der Partie ist, könnte man das
      Spruchstellenverfahren auf wenige Punkte reduzieren. Eine komplette Neubewertung des Unternehmens ist dann nicht
      mehr nötig.

      mm.de: Von einem solchen zusätzlichen Prüfer, der die Interessen der Aktionäre vertritt, ist derzeit nicht die Rede.
      Dennoch soll das Spruchverfahren ab 1. September beschleunigt werden. Zum Vor- oder zum Nachteil der Aktionäre?

      Petersen: Die Änderung hat es in sich. Zwar wird das Verfahren beschleunigt, gleichzeitig werden jedoch die Rechte
      der Aktionäre deutlich eingeschränkt. Das so genannte "Spruchverfahrensneuordnungsgesetz" sieht unter anderem vor,
      dass das betroffene Unternehmen nur noch die Gerichtskosten, aber nicht mehr die Anwaltskosten bezahlen muss.
      Zweitens muss der Aktionär nun konkrete Einwendungen gegen die vorgeschlagene Abfindung erheben.

      Für einen einzelnen Anleger wird ein solches Verfahren damit uninteressant, da für ihn allein seine Anwaltskosten
      höher sein dürften als die erhoffte Nachbesserung bei der Abfindung. Der Antragssteller muss unter Umständen selbst
      dann noch zahlen, wenn er Erfolg hat und eine Verbesserung der Kompensation erreicht. Spätestens mit dieser
      Regelung hat der Gesetzgeber den Unternehmen einen Freibrief ausgestellt, die verbleibenden Aktionäre zu
      übervorteilen. Dabei wollen Aktionäre in einem solchen Verfahren nur das bekommen, was ihnen zusteht: Wir sehen in
      der Neuordnung einen klaren Eingriff in die Rechte des Aktionärs.

      mm.de: Mit welchen Folgen?

      Petersen: Bislang war es für jeden Anleger grundsätzlich ratsam, eine Überprüfung der angebotenen Abfindung zu
      beantragen. Jetzt stehen die Anwaltskosten dagegen. Die Folge wird sein, dass außer den
      Aktionärsschutzvereinigungen kaum noch jemand ein solches Spruchstellenverfahren einleiten wird.
      Avatar
      schrieb am 22.08.03 18:50:21
      Beitrag Nr. 50 ()
      Ich hatte den Bericht in der Augsburger Allgemeinen an das manager-magazin.de per E-Mail gesandt.
      Nun folgt auch dort ein Artikel über den Exodus von Müller-Milch in die Schweiz.


      manager-magazin.de, 22.08.2003, 16:52 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,262417,0…

      M Ü L L E R

      Exodus des Milchschäumers

      Theobald Müller, der erfolgreichste Milchmann der Republik, geht.
      Zuletzt hat er mit eigenen Ideen für das deutsche Erbschaftsrecht
      Schaum geschlagen, doch ohne Erfolg. Jetzt will er seinen Söhnen
      das Milch-Imperium von der Schweiz aus vermachen.

      Aretsried - "Aretsried ist der ideale Standort. Da kann ich machen, was
      ich will." Es ist schon ein paar Jahre her, dass Theobald Müller diese
      schlichte Einsicht einem SPIEGEL-Reporter ins Notizbuch diktierte.

      Tatsächlich: Hier im Augsburger Land konnte der
      Milch- und Joghurt-König nach Belieben
      expandieren, schalten und walten, getreu dem
      zugkräftigen Werbemotto: Alles Müller oder was?
      Heute ist Müller die einzige nennenswerte
      bundesweite Milchmarke, macht Geschäfte in
      England, Italien und Spanien und setzt im Jahr
      rund 1,8 Milliarden Euro um. Und noch immer
      gehört Müller zu Aretsried wie der Eimer zum
      Euter.

      Doch irgendwann, so scheint es, reißt auch das
      stärkste Band zur Heimat. Müller will in die Schweiz. Die Pläne seien
      schon fertig, im Oktober soll es losgehen, meldet der journalistische
      Lieblingsfeind des Milch-Barons, die "Augsburger Allgemeine". In der
      Eidgenossenschaft kann er zwar vielleicht nicht machen was er will, aber
      billig vererben. Und darum, so die Zeitung, gehe es ihm.

      Gerüchte um Müllers langfristigen Verbleib gab es schon lange. "Was
      wird aus dem Imperium", zitiert die Lokalzeitung den Bürgermeister von
      Müllers Wohnort Aystetten, Max Rindle, "wenn Müller 62, 63 Jahre alt
      ist?" Die Frage scheint geklärt. Im Unternehmen haben sich schon seine
      Söhne Stefan, Theo und Christian warmgelaufen. Der 63-Jährige könnte
      sich nach und nach zurückziehen und sein Eigentum vom Fiskus halbwegs
      unberührt vererben. Mit welcher rechtlichen Konstruktion das vonstatten
      gehen soll, ist jedoch nicht ganz klar.

      Die Müller-Partei: Vom Staat nehmen und gehen

      Die "Lebensmittelzeitung" zitiert Müller, wie er kürzlich von der Politik
      forderte, Betriebsvermögen im Falle von Erbschaften "unbedingt
      steuerfrei" zu stellen. Sonst werde "die Substanz der vererbten
      Unternehmen in gefährlichem Maße ausgehöhlt". Dafür engagieren sich
      die Müllers auch politisch - bislang erfolglos. Ein Schelm, wer das mit der
      jüngsten Werbekampagne verwechselt, in der Pop-Prolet Dieter Bohlen
      als Vorsitzender einer imaginären "Müller-Partei" ("Alles wird Becher")
      nervt.

      Nun zieht Megamilchmann Müller also persönliche
      Konsequenzen. Allzu schwer dürfte es ihm nicht
      fallen, ist er doch schon seit einigen Jahren mit
      einer Schweizerin liiert und verbringt viel Zeit in
      der Alpenrepublik.

      Derweil macht eine andere bange Frage die Runde:
      Wenn schon nicht Müller selbst, wird wenigstens
      die Produktion in Aretsried bleiben? Immerhin, er
      hat in den vergangenen Jahren eifrig investiert -
      vornehmlich in die Sachsenmilch AG, denn da
      sorgte schon der Fiskus mit allerlei Förderung und
      Abschreibungsmöglichkeiten dafür, dass es sich lohnt. Die
      Genehmigungsverfahren für Erweiterungsgebäude in Aretsried gingen
      indes schleppend voran, weil die Gemeinde eben doch nicht alles mit
      sich machen lassen wollte.

      Trotzdem gibt sich Bürgermeister Josef Fischer, der aus der Zeitung von
      Müllers Wegzug erfuhr, demonstrativ gelassen. Er mache sich keine
      Sorgen um die 1200 Arbeitsplätze.
      Avatar
      schrieb am 23.08.03 09:30:33
      Beitrag Nr. 51 ()
      In der heutigen Ausgabe der WELT wird auf Seite 13 von Müller-Milch berichtet.
      Wer kann den Artikel hier einstellen?
      Mir ist es derzeit leider nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.08.03 14:03:09
      Beitrag Nr. 52 ()
      Auch die Lebensmittel Zeitung berichtete von Müller.
      Avatar
      schrieb am 23.08.03 15:12:25
      Beitrag Nr. 53 ()
      ...eine AP-Meldung von dem WELT-Artikel...

      Freitag 22. August 2003, 17:43 Uhr
      Müller-Milch erzielt Rekord-Bilanz

      Berlin (AP) Die als Müller-Milch bekannt gewordene Firmengruppe des Molkerei-Unternehmers
      Theo Müller hat im vergangenen Jahr offenbar ein Rekordergebnis erzielt. Wie die Tageszeitung
      «Die Welt» (Samstagausgabe) berichtete, weist der in Aretsried bei Augsburg beheimatete
      Konzern für 2002 einen Jahresüberschuss von 96,5 Millionen Euro aus.

      Laut «Welt», die aus der noch nicht testierten Konzernbilanz zitierte, übertrifft die Umsatzrendite von
      7,4 Prozent den Branchendurchschnitt um mehr als das Doppelte. Deutschlands größter privater
      Milchverarbeiter habe 2002 mit 1,78 Milliarden Euro auch einen neuen Umsatzrekord aufgestellt.
      Allein in Deutschland seien eine Milliarde Euro erlöst worden.
      Avatar
      schrieb am 23.08.03 15:29:52
      Beitrag Nr. 54 ()
      http://www.welt.de/data/2003/08/23/158221.html

      Molkerei-Mogul Müller baut Konzern um
      7,4 Prozent Umsatzrendite - Inhaber geht aus steuerlichen Gründen in die Schweiz - Investitionen in Sachsen
      von Uwe Müller

      Berlin - Dieter Bohlen kassiert 800 000 Euro, Nadja Abdel Farrag nichts. Denn "Naddel" hat entgegen Medienberichten nun doch keinen Werbevertrag von "Müller-Milch" erhalten. Gleichwohl spielt sie in einem TV-Spot der Molkerei eine Rolle. Da verspricht Bohlen, dass es für zehn gekaufte Becher eine "Anstecknaddel" gebe. Diese Aussage findet Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) schlicht "unerträglich".

      Der Allgäuer Unternehmer Theo Müller provoziert gern mit frechen Werbekampagnen. Deshalb erwägt der FDP-Politiker Hermann Otto Solms sogar rechtliche Schritte - wurden doch in einem Spot Bundestagsabgeordnete als Lügner dargestellt. So sorgt Müller ständig für Boulevard-Schlagzeilen. Dabei ist der Mann, der in geschäftlichen Dingen verschlossen wie ein Grab ist, eher ein Fall für die Wirtschaftspresse.

      Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat Müller seinem von bayerischen Aretsried aus gesteuerten Imperium eine neue Struktur gegeben. Zudem will der Milch-Baron laut "Augsburger Zeitung" seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegen. Dabei dürften steuerliche Gesichtspunkte eine zentrale Rolle spielen.


      Ob zwischen Umstrukturierung und Umzug ein Zusammenhang besteht, ist unklar. Fest steht jedenfalls, dass die bisherige Obergesellschaft Alois Müller GmbH & Co als "Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG" neu gegründet worden ist. Zu dem Vorgang, der beim Augsburger Amtsgericht unter HRA 14383 registriert ist, äußert sich in der Konzernzentrale niemand. Inhaber Müller sei in Urlaub, heißt es.


      Zumindest liegt der WELT der noch nicht testierte Jahresabschluss der Gruppe vor. Danach ist Deutschlands größter privater Milchverarbeiter, der 4156 Mitarbeiter beschäftigt und eine stolze Eigenkapitalquote von 55 Prozent aufweist, hochprofitabel. Die Umsatzrendite wird mit 7,4 Prozent angegeben - in der Branche ist dieser Wert im Durchschnitt weniger als halb so hoch. Die Umsatzerlöse konnten um 5,7 Prozent auf 1,78 Mrd. Euro erhöht werden. Ein Rekord. Der Konzernüberschuss liegt bei 96,5 Mio. Euro.

      Doch zu den Gründen der als "Restrukturierung der Unternehmensgruppe" bezeichneten Neuorganisation enthält der Bericht wenig Konkretes. Wohl kaum ein anderer Konzer in der Branche ist ähnlich undurchsichtig wie "Müller-Milch".

      Leichter nachvollziehen lassen sich die Motive für den geplanten Wohnungswechsel ins benachbarte Ausland. In manchen Kantonen der Schweiz müssen Ausländer nach zweijährigem Aufenthalt keine Erbschaftssteuer entrichten. Deshalb ist es nahe liegend, dass der 63-jährige Müller - er ist Vater mehrerer Kinder von verschiedenen Lebenspartnerinnen - im Nachbarland seine Nachfolge regeln wird. Damit ginge der deutsche Fiskus leer aus.

      Das Steuersparmodell dürfte womöglich für erregte Diskussionen sorgen. Schließlich hat Müller bei seinem Engagement in Ostdeutschland - dort wird ein hochmodernes Milchwerk in Leppersdorf bei Dresden betrieben und die Aktienmehrheit an der Sachsenmilch AG gehalten - direkt und indirekt staatliche Subventionen in erheblichem Umfang erhalten. Aktuell sind Beihilfen beim sächsischen Landwirtschaftsministerium beantragt. Das Leppersdorfer Milchwerk - es ist von Sachsenmilch nur gepachtet - soll in den nächsten beiden Jahren zum größten der Welt ausgebaut werden. Dem Vernehmen nach werden dafür 140 Mio. Euro investiert, wobei üblicherweise Zuschüsse über 30 Mio. Euro fließen.

      Als größter Nahrungsmittelanbieter der neuen Länder hat die Sachsenmilch 2002 rund 721 Mio. Euro umgesetzt, die in der Konzernbilanz größtenteils nicht konsolidiert sind. In der Rolle des Sachsenmilch-Großaktionärs polarisiert Müller übrigens ebenso wie mit seinen Werbekampagnen. Dem Streubesitz wird seit Jahren eine Dividende verweigert, obwohl die Gesellschaft hochprofitabel ist - ein Fall für die Gerichte.

      Artikel erschienen am 23. Aug 2003
      Avatar
      schrieb am 03.09.03 20:40:05
      Beitrag Nr. 55 ()
      weitgehend unbemerkt ist der kurs heute auf 32 gefallen, um dann bei 33,50 zu schliessen. keiner der investierten hat nur einen euro verdient. wenn müller nicht will, passiert nichts. und müller will nicht. das ganze gelabbere hier von herrn l. dient doch nur zur rechtfertigung seiner miserablen kaufempfehlung. billig ist relativ, das geld ist bis zum st. nimmersleintag blockiert, und man schaut nur erstaúnt zu, wie alle anderen aktien steigen, nicht mal an die hausse in china, taiwan usw. zu denken.rattenfänger !!
      enetrtime
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 20:43:22
      Beitrag Nr. 56 ()
      @entertime:

      Dann kaufen Sie doch die anderen Aktien! Ich kenne viele, de in den letzten Jahren um 30% bis 90% gefallen sind. Verraten Sie mir, welche in den nächsten 6 Monaten um 50% steigen (nachher weiss ich das auch!) ...

      Als der DAX sich gedrittelt hat, haben Sie auch nicht über die Performance von Sachsenmilch gemeckert.

      Apropos persönlich Angriffe, das kann ich auch: Wohl bei Müller in Lohn und Brot oder nicht, "entertime"?
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 14:23:10
      Beitrag Nr. 57 ()
      Heute ist in der WELT (wieder) eine Notiz darüber, dass Müller in die Schweiz will.
      Diesmal ist der Termin der Nov. Sein Eigenkapital wird mit 500 Mio angegeben. Die befürchteten Erbschaftsteuern mit 200 Mio.
      Er sieht - wieder einmal - den Fortbestand des Unternehmens bedroht.
      Seite 11 im Wirtschaftsteil.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:09:24
      Beitrag Nr. 58 ()
      Eine inhaltsgleiche Meldung ist heute auch in der EURO am Sonntag zu lesen (Seite 5).
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:16:02
      Beitrag Nr. 59 ()
      Augsburger Allgemeine
      Milch-«Baron» Müller: Erbschaftssteuer
      würde Unternehmen gefährden
      Aretsried (dpa) - Der schwäbische
      Milch-«Baron» Theo Müller hat seinen
      Umzug in die Schweiz mit der
      «Existenz gefährdenden deutschen
      Erbschaftssteuer» begründet. Im
      Falle der Übertragung des
      Unternehmensvermögens an seine
      Nachkommen müsse er eine
      dreistellige Millionensumme an
      Schenkungs- und Erbschaftssteuer
      zahlen, erklärte Theo Müller in
      Aretsried bei Augsburg. Diese
      Steuerzahlung würde den Fortbestand des
      Unternehmens («Müller-Milch») mit mehr als 4400
      Mitarbeitern gefährden, so Müller.

      Bei einer öffentlichen Veranstaltung in Freising
      bezifferte Müller nach einem Bericht des «Münchner
      Merkur» den zu zahlenden Steuerbetrag bei gut 501
      Millionen Euro Eigenkapital auf rund 200 Millionen Euro.
      Müller wies darauf hin, dass weder Aktiengesellschaften
      noch Molkereigenossenschaften Erbschaftssteuer zahlen
      müssten. Dadurch sei die Müller-Gruppe im Vergleich zu
      ihren Hauptwettbewerbern «erheblich benachteiligt».

      Nach Angaben des bayerischen Finanzministeriums
      müssen Kinder, Ehegatten und Eltern (Steuerklasse I)
      bei Vermögen über 25 Millionen Euro 30 Prozent
      Erbschaftssteuer zahlen. Geschwister, Stiefeltern und
      geschiedene Ehepartner (Steuerklasse II) werden mit
      40 Prozent zur Kasse gebeten, und alle
      Nicht-Familienmitglieder (Steuerklasse III) sogar mit 50
      Prozent.

      Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) nutzte die
      Ankündigung Müllers zu einer Attacke auf die SPD. «Mit
      der erneuten Forderung nach einer Erhöhung der
      Erbschaftssteuer will die SPD wohl noch die letzten
      Steuerzahler aus Deutschland vertreiben», teilte
      Faltlhauser mit. Müller sei kein Einzelfall. In der
      Schweiz hätten in den vergangenen Jahren viele
      Kantone die Erbschaftssteuer abgeschafft, in Italien
      gebe es die Erbschaftssteuer überhaupt nicht mehr.

      Müllers Wohnsitzwechsel in die Schweiz ist für den
      November geplant. Dies werde zunächst keine
      Auswirkungen auf die deutschen Werke der
      Unternehmensgruppe haben, hieß es in einer
      Presseerklärung. Die in Deutschland erzielten Gewinne
      seien weiterhin in Deutschland in vollem Umfang
      steuerpflichtig. Das Unternehmen wollte aber nicht
      ausschließen, weiteres Wachstum künftig von einer
      Schweizer Managementgesellschaft steuern zu lassen.

      Der 63-jährige Theo Müller ist Alleingesellschafter der
      Unternehmensgruppe Müller-Milch. Sie erzielte mit rund
      4400 Beschäftigten im vergangenen Jahr einen Umsatz
      von rund 1,8 Milliarden Euro.



      12.09.2003 15:42
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:27:41
      Beitrag Nr. 60 ()
      Kommentar im Münchner Merkur
      Kein Grund für neue Gesetze

      THEO MÜLLERS ANGEKÜNDIGTE FLUCHT VOR DEM
      FISKUS

      Das Mitleid mit Milch-König Theo Müller darf sich in Grenzen
      halten: Selbst wenn seine Kinder von 500 Millionen Euro
      Vermögen einmal 200 Millionen Euro Erbschaftssteuer an den
      Staat abführen müssten, würde keines darben. Übrigens: Es
      haben längst noch Reichere bewiesen, dass man durch
      geschickte Steuergestaltung am Ende gar nichts zahlt. Müllers
      Zorn ist für Arbeitnehmer, denen der Staat meist nur die Hälfte
      des Verdienten lässt, ohnehin schwer nachzuvollziehen.


      Es gibt auch keinen Grund, für den Herrn über Müller-Milch schnell
      die Steuergesetze umzuschreiben. Bereits heute werden
      Immobilien- und Betriebsvermögen im Erbfall besser behandelt als
      Wertpapiere oder Geld. Viel spricht dafür, dass dieses Privileg vom
      Bundesverfassungsgericht verworfen wird. Dann bleibt genug zu
      tun, entstehende Härten abzutragen.

      Um das Eigenheim vor dem Zugriff des Fiskus zu schützen, dürften
      hohe Freibeträge ausreichen. Bei Betriebsvermögen ist das
      komplizierter. Ein genereller Steuererlass, wie ihn Bayerns
      Finanzminister Faltlhauser für Unternehmer will, dürfte
      verfassungsrechtlich unhaltbar sein. Er wäre auch nicht praktikabel:
      Zu leicht ließen sich Wege finden, große Geldvermögen als
      Unternehmen zu tarnen.

      Man muss einen anderen Maßstab anlegen, um den Erhalt von
      Familienunternehmen sicherzustellen. Die Anrechnung bereits
      erbrachter Leistungen für die Allgemeinheit - etwa im Bereich der
      Ausbildung und der Forschungsförderung _ wäre ein sinnvoller
      Ansatz. Steuerfreiheit für Theo Müller könnte dies aber nicht
      garantieren. Durch ausgeprägten Sinn fürs öffentliche Wohl ist der
      bekennende Steuerflüchtling bisher nicht aufgefallen.


      Martin Prem
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:37:15
      Beitrag Nr. 61 ()
      Eine Meldung vom Jahresanfang zu Weihenstephan



      Ein guter Partner ist enttäuscht
      Preisdruck: Milcherzeuger fühlen sich von Molkerei
      ausgenutzt
      VON ROSI BAUER Reichersbeuern - "Wir wollen uns nicht
      benutzen lassen. Einen guten Partner enttäuscht man nicht." Alois
      Nöscher, Vorstand der Milcherzeugergemeinschaft (MEG)
      Schaftlach, machte seiner Verärgerung bei der
      Gebietsversammlung in Reichersbeuern hörbar Luft. Grund dafür
      war der drastische Absturz des Milchpreises, den die belieferte
      Molkerei Weihenstephan im April 2002 durch die Kürzung der
      Molkereizuschläge um drei Cent je Kilo ausgelöst hat.
      Molkerei-Vertreter Dr. Thomas Kaltenecker begründete dies
      hauptsächlich mit dem harten Preiskampf der
      Lebensmittel-Discounter. Die guten Preise, so prophezeite er,
      lassen sich nicht halten.

      Zwar hat Weihenstephan, das zu 75 Prozent dem Milchgiganten
      Müller gehört, auf massiven Protest hin einen Monat später die
      Auszahlung wieder aufgestockt; für den April wurde nachbezahlt.
      "Aber ein bitterer Nachgeschmack und ein damit verbundener
      Vertrauensverlust bleibt", brachte es Nöscher auf den Punkt. Mit
      99,36 Prozent der Liefermenge in der höchsten Güteklasse liegt die
      MEG weit über dem bayerischen Durchschnitt. "Wir wissen, dass
      Sie uns zum Erhalt Ihres guten Namens brauchen", wandte sich
      Nöscher an Kaltenecker: "Qualität muss man sich auch was kosten
      lassen."

      Eben letztere Gesinnung vermisste Kaltenecker bei den
      Verbrauchern. "Wir sind keine Billigmarke." Der konventionelle
      Lebensmittelhandel verliere mehr und mehr an Boden, Gewinner
      seien Aldi und Co. "Die Discounter verschleudern ihre Waren unter
      Einkaufspreis und drücken damit insgesamt die Preise", setzte
      Kaltenecker den Vorwürfen entgegen. Um den Ansprüchen zu
      genügen, müssten neue Produkte angeboten werden - und das
      wiederum erfordere einen größeren Aufwand für Werbung.
      Erschwerend für die Marktentwicklung sei auch der
      Milchüberschuss, der durch Quotenerhöhungen an einige Südländer
      verursacht sei. Zudem seien die Interventionsbestände an Butter
      und Magermilchpulver groß. "Es wird für die Milchwirtschaft keine
      Lösung geben, auf dem Preisniveau zu bleiben", machte
      Kaltenecker unmissverständlich klar.

      Den Bauern missfiel freilich nicht nur der Preis. Nöscher gefiel
      ebenso wenig, dass seit einiger Zeit unter dem Markenzeichen
      Weihenstephan im Sachsenmilch-Werk, das zum Müller-Imperium
      gehört, Joghurt hergestellt wird. "Man sollte keinen Imageverlust
      provozieren", mahnte Nöscher in der Versammlung. Kaltenecker
      sah in dieser Sache kein Problem. Trotz aller Differenzen hoffe er,
      den heuer auslaufenden Vertrag mit den Schaftlachern "zu fairen
      Konditionen" verlängern zu können. Über sein Angebot, das den
      Durchschnittspreis von Oberbayern und Schwaben plus 0,1 Cent/kg
      vorsieht, soll die MEG bis März entscheiden.
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 11:50:50
      Beitrag Nr. 62 ()
      Miesbach


      Schlechte Zeiten für Biomilchbauern
      Erzeugergemeinschaft steht vor Problemen
      Oberdarching (alz) - Die wirtschaftlich schlechten Zeiten bekommen
      auch die Biobauern zu spüren. Das wurde bei der ersten
      Jahreshauptversammlung der Biomilch-Erzeugergemeinschaft
      Mangfalltal deutlich, die sich vor einem Jahr gegründet hatte. Im
      Gasthaus Bräu in Oberdarching berichtete Vorsitzender Heinrich
      Schwabenbauer, dass die Entwicklung bei der Molkerei Bergader der
      Erzeugergemeinschaft Sorgen bereite. Aufgrund mangelnder
      Absatzmöglichkeiten wolle die Waginger Molkerei Bergader die
      Biomilcherfassung einstellen und habe den Milchlieferanten daher
      vorgeschlagen, zur Molkerei Scheitz zu wechseln. "Das stellt uns
      jedoch wegen zusätzlicher Fütterungs- und Erfassungsauflagen vor
      größere Probleme", sagte Schwabenbauer.

      Bisher hat die Molkerei Bergader mit 5,3 Millionen Kilogramm Milch
      den größten Anteil an den rund neun Millionen Kilogramm Milch der
      63-köpfigen Erzeugergemeinschaft abgenommen. 37 Mitglieder
      beliefern Bergader, 15 Mitglieder verkaufen rund 2,3 Millionen
      Kilogramm Milch an Weihenstephan, vier Mitglieder beliefern die
      Molkerei Berchtesgadener Land in Piding mit einer Menge von circa
      einer Millionen Kilogramm, und weitere sieben Bauern geben 0,5
      Millionen Kilogramm Biomilch an die Molkerei Scheitz in Andechs ab.

      Der Durchschnittszuschlag dieser Molkereien habe gegenüber der
      konventionellen Milch im vergangenen Jahr bei 4,8 Cent je Kilogramm
      gelegen. Da die Tendenz für 2003 sinkend sei, stoße die
      Biomilcherzeugung an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit, hieß es bei
      der Versammlung.

      mm
      Datum: 08.07.2003
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 14:58:31
      Beitrag Nr. 63 ()
      Sächsische Zeitung vom 12.09.

      Milch-Müller wählt Schweiz als Spar-Asyl

      München/Dresden. Der für Sparsamkeit bekannte Milch-Produzent Theo Müller hat
      angekündigt, im November in die Schweiz umzuziehen. Er wolle bei der Übergabe des
      Unternehmens an seine neun Kinder nicht 200 Millionen Euro deutsche Erbschaftssteuer für
      501 Millionen Euro Eigenkapital zahlen, sagte er laut „Münchner Merkur“. Müller betreibt
      auch die Sachsenmilch-Fabrik mit mehr als 1 000 Beschäftigten in Leppersdorf und streitet
      seit Jahren mit Kleinaktionären, die eine Dividende fordern. (AP/SZ)
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 20:18:47
      Beitrag Nr. 64 ()
      BILD-Ratgeber...

      Ist Milch gefährlich?
      Eine Freundin erzählte mir, dass die Lebenszeit rapide
      abnimmt, wenn man jeden Morgen ein Glas Milch trinkt,
      zu viel Eier oder Fleisch isst. Stimmt das?

      Walter K, 63, München

      Julia Janczak, Ernährungswissenschaftlerin, Hamburg:
      „Nein! Ihre Freundin scheint überzeugte Veganerin zu sein.
      ‚Veganer‘ verzichten ganz auf tierische Produkte. Der Grund:
      Eier, Fleisch und auch Milch liefern tierisches Fett und
      Cholesterin. Übermäßiger Verzehr dieser Produkte ist tatsächlich schädlich fürs
      Herz-Kreislauf-System. Der Mittelweg ist die beste Lösung. Denn viele Veganer leiden leider
      wiederum wegen ihrer Ernährung an Eisen- und Vitamin-B12-Mangel. In der Milch steckt z. B.
      reichlich Calcium. Das kann über pflanzliche Lebensmittel nur unzureichend aufgenommen
      werden
      Avatar
      schrieb am 17.09.03 10:25:54
      Beitrag Nr. 65 ()
      Wolfgang Weber ist zurück in Stuttgart

      Ehemaliger Chef der Südmilch AG aus Paraguay
      eingeflogen

      Der seit zehn Jahren mit internationalem Haftbefehl gesuchte
      Wolfgang Weber hat sich gestern den deutschen Behörden
      gestellt. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart strebt nun ein
      schnelles Verfahren an.

      Von Sönke Iwersen

      Er kam freiwillig. Als Wolfgang Weber gestern Morgen um
      zehn Uhr beim Landgericht Stuttgart erscheint, steigt er nicht
      in Handschellen aus seinem Auto. Kein Blaulicht, keine Sirene.
      Zwei Stunden später dasselbe Bild. Kein Polizist versperrt
      Weber den Weg, als er das Gerichtsgebäude wieder
      verlassen will. Zehn Jahre lang waren die Behörden dem
      ehemaligen Chef der Südmilch AG auf den Fersen. Doch jetzt
      scheint sicher: Wolfgang Webers Tage als Flüchtling sind
      gezählt. "Herr Weber hat seinen Pass abgegeben und wird
      sich jetzt einen Wohnort hier in der Nähe suchen müssen",
      sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Weil aus
      diesem Grund keine Fluchtgefahr mehr bestehe, sei Weber
      gegen Zahlung einer Kaution von 100 000 Euro freigekommen.
      Das Geld hatte der ehemalige Chef der Südmilch AG gestern
      gleich dabei - in bar.

      Jetzt sind die Juristen am Zug. Oberstaatsanwalt Martin Klose
      würde am liebsten gleich heute mit dem Prozess beginnen,
      Webers Anwalt Eberhard Wahle lehnt jede Stellungnahme ab.
      Beide stehen vor derselben Herausforderung: einem ganzen
      Wandschrank voller Akten. "20 bis 30 Leitz-Ordner werden
      es schon sein", antwortet der Sprecher der
      Staatsanwaltschaft auf die Frage, wie viel Material sich in den
      vergangenen zehn Jahren in der Sache Weber eigentlich
      angesammelt habe. Für das Landgericht bedeutet der
      Papierberg ein Problem. Einerseits will man das Verfahren
      gegen Weber so schnell wie möglich eröffnen. Andererseits
      kann man es sich nicht leisten, auch nur ein einziges
      wichtiges Blatt zu übersehen. "Es hat schon Fälle gegeben,
      da musste ein ganzes Verfahren eingestellt werden, weil das
      Gericht nicht alle Akten gelesen hatte", sagt der Sprecher der
      Staatsanwaltschaft. "Das wollen wir hier auf keinen Fall
      riskieren."

      Ein Ausrutscher im Fall Südmilch wäre in der Tat peinlich, ja
      unverzeihlich. Noch heute kann man nicht nur schwäbische
      Bauern mit den Worten "Wolfgang Weber" leicht zur Weißglut
      bringen. 22 Jahre lang war er Vorstandsvorsitzender und
      uneingeschränkter Herrscher in der Südmilch AG. Auf den
      Hauptversammlungen wurde er gefeiert wie ein Sonnenkönig.
      Selbst als sich schon Ende der 80er Jahre die ersten Risse in
      seinem Milchreich zeigten und Weber wegen
      Steuerhinterziehung angeklagt wurde, hielten die Bauern noch
      lange zu ihm und wählten Weber im Juni 1992 in den
      Aufsichtsrat des Unternehmens. Zuvor ließen sie sich von
      ihm zu dem Projekt überreden, das die Südmilch schließlich in
      den Abgrund führte: die Gründung der Sachsenmilch AG.

      Als Wolfgang Weber im April 1992 in einem langen, hellen
      Trenchcoat den ersten Spatenstich für sein Projekt
      "Sachsenmilch 2000", dem größten und modernsten
      Molkereibetrieb Europas macht, weiß noch niemand, dass er
      dort in Dresden auch das Grab für die Südmilch gräbt. 260
      Millionen Mark sind für das größte Milchprojekt der deutschen
      Geschichte veranschlagt. 100 Millionen Mark sollten mit
      Eigenkapital der Südmilch finanziert werden, 60 Millionen über
      die Ausgabe von Aktien der neuen Sachsenmilch AG und 100
      Millionen mit Fördermitteln der Europäischen Gemeinschaft,
      des Bundes und des Landes Sachsen. Viele Fragen sind
      seitdem gestellt worden. Fest steht: nur gut ein Jahr später
      stellt die Sachsenmilch AG beim Amtsgericht Dresden einen
      Antrag auf Gesamtvollstreckung. Vorher war Weber vom
      Vorstand der Südmilch AG in den Aufsichtsrat gewechselt
      und sechs Monate später wieder ausgeschieden. Als in
      Dresden die Lichter ausgehen, weilt Weber schon in
      Paraguay, wo er sich im Laufe der Jahre ein prächtiges
      Anwesen eingerichtet hat. Vier Tage nach dem Ende der
      Sachsenmilch stellt auch die Südmilch einen Vergleichsantrag.
      Südmilch wird später vom niederländischen Molkereikonzern
      Campina übernommen.

      Während Weber in Paraguay ein herrschaftliches Leben führt,
      nimmt in Stuttgart die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen auf.
      Schon 1990 hatte sie den Milchmanager wegen
      Steuerhinterziehung verfolgt. Diesmal lautet die Anklage auf
      Untreue und Betrug. Weber habe jahrelang den Zustand der
      Südmilch verschleiert und die Aktionäre getäuscht. 1997
      werden zwei seiner Mitstreiter zu Haftstrafen auf Bewährung
      verurteilt.

      Doch Weber ist unantastbar, weil er sich zwischendurch die
      paraguayanische Staatsbürgerschaft zugelegt hat. Trotzdem
      bleiben die Stuttgarter Staatsanwälte hartnäckig. Jahrelang
      bearbeiten sie ihre südamerikanischen Kollegen: Weber hatte
      bei Beantragung seines Passes nicht angegeben, bereits
      vorbestraft zu sein. Demnach könnte ihm der Pass wieder
      aberkannt werden. "Im politischen System Paraguays hat sich
      in den letzten Jahren eine Menge geändert, und wir gehen
      davon aus, dass wir mit der Zeit genug Druck aufgebaut
      haben, um Herrn Weber von einer Rückkehr zu überzeugen",
      sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Und womit muss
      der Angeklagte nun rechnen? "Dazu können wir nichts
      sagen." Nur so viel: "Für die Vergehen, die Herrn Weber
      vorgeworfen werden, ist eine Freiheitsstrafe von maximal
      fünf Jahren Haft möglich."

      Aktualisiert: 17.09.2003, 05:05 Uhr
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 09:26:46
      Beitrag Nr. 66 ()
      Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 18.09.2003

      Lebensmittel

      Neues Kapitel im Südmilch-Krimi geöffnet

      Staatsanwälte wollen Prozess gegen Wolfgang Weber noch dieses Jahr beginnen

      Alexander Missal

      Einer der spannendsten deutschen Wirtschaftskrimis der vergangenen Jahre hat seinen
      Hauptdarsteller wieder. Nach der überraschenden Rückkehr des seit einem Jahrzehnt
      flüchtigen Ex-Südmilch-Chefs und Mitgründers der Sachsenmilch AG, Wolfgang Weber,
      könnte ein Prozess nach dem Willen der Staatsanwälte noch dieses Jahr beginnen.

      Die Affäre um den Molkereikonzern Südmilch hatte Anfang der 90er Jahre für Schlagzeilen
      gesorgt. Bauern, Unternehmer, Politiker spielten die Haupt- und Nebenrollen in einem
      Wirtschaftskrimi, der sich zwar überwiegend im beschaulichen Württemberg abspielte, aber
      genauso gut einem Hollywood-Drehbuch entsprungen sein konnte. Weber hatte sich in
      Paraguay dem Zugriff deutscher Behörden entzogen, erst zehn Jahre später stellte er sich
      am vergangenen Dienstag in Stuttgart der Justiz.

      Experte im Stricken

      von Firmengeflechten

      Weber wusste sich stets in der Öffentlichkeit zu verkaufen, und sein Auftritt im Prozess
      wird mit Spannung erwartet. Der 1,90 Meter große Manager war Experte im Stricken
      undurchschaubarer Firmengeflechte, bei seinen privaten Geschäften ebenso wie bei der
      Südmilch. In Paraguay unterhielt Weber lange vor seiner Flucht eine 80 000 Quadratmeter
      große Ranch. Abschreibungsgesellschaften mit so schillernden Namen wie Interbeef del
      Paraguay Sociedad en Comandita beschäftigten die Finanzbehörden. Mit dem Ergebnis,
      dass Weber 1991 in Stuttgart wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Freiheitsstrafe
      auf Bewährung verurteilt wurde.

      Die Südmilch hatte sich auch dank Weber, der vom 1970 bis 1992 an der Spitze der
      Molkerei stand, von einem regionalen Unternehmen zu einer bundesweit bekannten Marke
      entwickelt. Steffi Graf machte Werbung für die Firma.

      Zu Fall brachte die Südmilch das Engagement bei der ostdeutschen Tochter Sachsenmilch
      in Dresden. Der Mutterkonzern musste Vergleich 1993 anmelden, der vom prominenten
      Insolvenzverwalter und heutigen Salamander-Chef Volker Grub gemanagt wurde.
      Inzwischen gehört Südmilch mit der bekannten Marke Landliebe zur holländischen
      Campina-Molkerei und Sachsenmilch dem bayerischen Unternehmen Alois Müller („Müller
      Milch“).

      In einem langwierigen Prozess mussten sich 1997 Webers ehemalige Vorstandskollegen
      Rudolf Hoffmann und Manfred Klecker wegen Untreue und Betrugs vor Gericht
      verantworten. Sie wurden zu Bewährungsstrafen von zwei und einem Jahr verurteilt.
      Weber befand sich zwar in Paraguay vorübergehend in Haft, zu einer Auslieferung kam es
      jedoch nie. Die Molkerei-Manager hatten aus Sicht des Gerichts wertloses Know-how der
      Südmilch für 19 Millionen Euro an die Sachsenmilch verkauft, um die Südmilch AG auf
      diesem Weg zu sanieren. Auf Grund der dadurch verursachten wirtschaftlichen
      Schwierigkeiten bei der Umsetzung des sächsischen Molkereiprojekts stellte die
      Sachsenmilch im Juli 1993 Antrag auf Gesamtvollstreckung.

      Weber drohen bis zu

      fünf Jahren Gefängnis

      Geschäfte ohne erkennbaren Gegenwert, zum Beispiel als „Beratervertrag“ getarnt, sind
      auch heute in der Wirtschaft keine Rarität. Ein weiterer Schuldiger in dem Verfahren war
      der Heidelberger Baulöwe Roland Ernst, der wegen Beihilfe zur Untreue eine Geldbuße von
      rund 315 000 Euro zahlen musste. Er war in das Schein-Geschäft zwischen Südmilch und
      Sachsenmilch verwickelt.

      Die Vorwürfe gegen Weber entsprechen denen gegen Hoffmann und Klecker. „Die
      Schnittmenge ist sehr groß“, meint ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Die
      beiden früheren Kollegen sollen als Zeugen in dem Verfahren aussagen. Das Strafmaß
      reicht von einer Geldstrafe bis zu fünf Jahren Gefängnis. Nach Einschätzung der
      Staatsanwaltschaft hätte sich Weber bereits 1999 stellen können, als die aktuelle Anklage
      gegen ihn erhoben wurde. Zum Verdacht der Untreue kommt der des Betrugs im
      Zusammenhang mit dem Börsengang der Sachsenmilch.

      Der heute 68 Jahre alte Weber ist gegen eine so genannte Sicherheitsleistung von 100 000
      Euro auf freien Fuß gesetzt worden. Bei seiner ersten Verhaftung wegen
      Steuerhinterziehung 1988 hatte die Kaution noch umgerechnet vier Millionen Euro
      betragen. „In seinen Vermögensverhältnissen hat sich einiges geändert“, heißt es dazu bei
      der Staatsanwaltschaft. (dpa)
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 11:47:33
      Beitrag Nr. 67 ()
      heute im Handelsblatt:

      Der Milch-König ist auf der Flucht

      CASPAR BUSSE, MÜNCHEN
      HANDELSBLATT, 24.9.2003

      Theo Müller ist entschlossen. „Da geht nichts mehr, ich muss jetzt
      gehen“, sagt der Selfmade-Unternehmer aus Aretsried in der
      Nähe von Augsburg. Ihm bleibe keine andere Wahl als die Flucht
      in die Schweiz, auch wenn er seine Heimat nur ungern verlasse.
      Im Alpenland glaubt er sich vor der deutschen Erbschaftssteuer
      sicher, wenn er irgendwann den Konzern an seine Kinder
      übergeben will.

      Viel Wirbel hat der 63-Jährige mit der Ankündigung seines
      Umzugs ausgelöst. Der Münchener Modeschöpfer Rudolf
      Mooshammer habe ihn gleich angerufen und ihm Mut gemacht,
      berichtet Müller. Und auch Claus Hipp, mit seinem
      Babynahrungskonzern einer der großen Mittelständler in Bayern,
      springt Müller zur Seite. „Letztlich geht es darum, ob der
      Mittelstand auch künftig in Deutschland erfolgreich existieren
      kann“, schimpft Hipp, im Nebenberuf auch Präsident der
      Münchener Industrie- und Handelskammer. Hinter vorgehaltener
      Hand äußert sogar mancher Politiker Verständnis.

      Milch-König Theo Müller(Werbespruch: „Alles Müller oder was?“) ist
      einer der ganz großen Mittelständler in Deutschland – und nicht nur
      einer der erfolgreichsten, sondern auch einer der verschwiegensten. Die
      Presse meidet er wie der Teufel das Weihwasser. Interviews gibt er
      normalerweise nicht. Kein Wunder, denn auch seine Geschäftspraktiken
      sind nicht immer unumstritten. Im vergangenen Jahr etwa protestierten
      2 000 wütende Bauern gegen die Preispolitik Müllers. Und auch
      angebliche Umweltvergehen Müllers machten vor einigen Jahren
      Schlagzeilen. Doch das ficht den Konzernchef nicht an. „Wir wollen eine
      führende Position für Milchfrischprodukte in Europa besitzen“, heißt es
      auf der Internetseite schlicht zu den Zielen der Gruppe.

      Schon heute gehören die Bayern zu den Großen der Branche. 2002
      betrug der Umsatz mit Buttermilch, Yoghurt und anderem rund 1,8 Mrd.
      Euro. Die Firma beschäftigt 4 500 Mitarbeiter. Für 2003 wird trotz
      allgemeiner Konsumzurückhaltung ein Umsatzplus von 7 bis 8 % auf
      mehr als 1,9 Mrd. Euro erwartet. „Das Geschäft läuft nicht ganz
      schlecht, aber es könnte ein bisserl besser sein“, sagt Müller jetzt dem
      Handelsblatt. Zahlen zum Gewinn wurden noch nie veröffentlicht. Aber
      die Ertragslage gilt als nicht schlecht, auch wenn Investitionen und
      hohe Ausgaben für Werbung belasten.

      Zumindest sind die Erträge gut genug, um in den vergangenen Jahren
      eine rasante Expansion finanzieren zu können. 2000 kaufte Müller die
      ehemals Staatliche Molkerei Weihenstephan, einen Hochpreis-Hersteller
      von Milchprodukten. 1994 erwarb er in Leppersdorf bei Dresden eine der
      größten und modernsten Molkereien Europas von der angeschlagenen
      Sachsenmilch. Nicht zuletzt mit öffentlichen Fördergeldern wird der
      ostdeutsche Standort seitdem massiv ausgebaut. Auch an
      Deutschlands Grenzen macht Müller nicht halt: 1987 gehen die Bayern
      nach England, 1995 nach Italien, in diesem Jahr folgte Spanien.

      Theo Müller hat sich von unten nach ganz oben gearbeitet. 1970
      übernimmt er die 1896 gegründete Molkerei mit vier Mitarbeitern von
      seinem Vater. Als erster der Branche baut Müller einen
      deutschlandweiten Vertrieb für Milchprodukte auf und etabliert eine
      Marke. Aufwendige Werbekampagnen – früher mit Fußballstar Gerd
      Müller, heute mit Dieter Bohlen – sorgen für bundesweite Bekanntheit
      der Marke Müller. Vor zehn Jahren kannten bereits mehr als 90 % der
      Deutschen „Müller-Milch“.

      Jetzt will Theo Müller im November die Koffer packen und in die Nähe
      von Zürich umziehen. Die Region Augsburg ist in Aufruhr, gehört Müller
      doch zu den größten Steuerzahlern im Landkreis. „Das macht uns
      Sorgen“, heißt es bei den offiziellen Stellen. Aber Carl Wuschek von der
      Gemeinde Markt Fischach, zu der auch Aretsried gehört, erwartet keine
      negativen Auswirkungen. Denn die Unternehmen des Milch- Imperiums
      und die Holding bleiben in Deutschland – vorerst zumindest.

      „Die Marke Müller und ich stehen für Nonkonformismus und Innovation.
      Das ist wahre Souveränität“, sagte Müller diese Woche dem Magazin
      „Spiegel“. Man darf gespannt sein, auf welche Ideen der Bayer, der
      angeblich schnell in Rage gerät, als nächstes kommt.
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 08:46:49
      Beitrag Nr. 68 ()
      DER SPIEGEL 39/2003 - 20. September 2003
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,266515,00.html

      Steuerflucht

      Müller-Milch-Chef zieht in die Schweiz

      Theo Müller, Chef des Molkerei-Imperiums Müller-Milch aus Aretsried bei Augsburg, hat erstmals seine Pläne
      konkretisiert, wegen drohender Erbschaftsteuern in Höhe von angeblich rund 200 Millionen Euro in die Schweiz
      zu ziehen. "Mitte November kommen die Möbelpacker", kündigte er im SPIEGEL an.

      Dann ziehe er gemeinsam mit seinen Kindern in ein neues Domizil in der Nähe von Zürich. Er wolle mit der Flucht "in
      erster Linie" sein Unternehmen erhalten, aber "auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser
      Steuer-Irrsinn mit sich bringt". Eine 30-prozentige Erbschaftsteuer sei "nicht mehr hinnehmbar", sagte Müller dem
      SPIEGEL. Sie bringe dem Bund allenfalls drei Milliarden Euro jährlich, dafür werde aber ein Vielfaches an Kapital einfach
      abwandern. "Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen." Er sei zwar "durchaus Patriot" und werde
      sofort zurückkehren, wenn die Erbschaftsteuer in Deutschland falle, "aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch".

      Gleichzeitig verteidigte Müller zwar die Subventionen, die seine Unternehmensgruppe etwa für den Aufbau eines
      Milchwerks in Leppersdorf bei Dresden erhält, stellte die staatlichen Hilfen aber generell in Frage: "Ehrlich gesagt: Auf
      Dauer kann das hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon
      profitiere."
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 08:49:00
      Beitrag Nr. 69 ()
      DER SPIEGEL 39/2003 - 20. September 2003
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,266515,00.html

      Steuerflucht

      Müller-Milch-Chef zieht in die Schweiz

      Theo Müller, Chef des Molkerei-Imperiums Müller-Milch aus Aretsried bei Augsburg, hat erstmals seine Pläne
      konkretisiert, wegen drohender Erbschaftsteuern in Höhe von angeblich rund 200 Millionen Euro in die Schweiz
      zu ziehen. "Mitte November kommen die Möbelpacker", kündigte er im SPIEGEL an.

      Dann ziehe er gemeinsam mit seinen Kindern in ein neues Domizil in der Nähe von Zürich. Er wolle mit der Flucht "in
      erster Linie" sein Unternehmen erhalten, aber "auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser
      Steuer-Irrsinn mit sich bringt". Eine 30-prozentige Erbschaftsteuer sei "nicht mehr hinnehmbar", sagte Müller dem
      SPIEGEL. Sie bringe dem Bund allenfalls drei Milliarden Euro jährlich, dafür werde aber ein Vielfaches an Kapital einfach
      abwandern. "Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen." Er sei zwar "durchaus Patriot" und werde
      sofort zurückkehren, wenn die Erbschaftsteuer in Deutschland falle, "aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch".

      Gleichzeitig verteidigte Müller zwar die Subventionen, die seine Unternehmensgruppe etwa für den Aufbau eines
      Milchwerks in Leppersdorf bei Dresden erhält, stellte die staatlichen Hilfen aber generell in Frage: "Ehrlich gesagt: Auf
      Dauer kann das hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon
      profitiere."
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 08:51:01
      Beitrag Nr. 70 ()
      DER SPIEGEL 39/2003 - 20. September 2003
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,266515,00.html

      Steuerflucht

      Müller-Milch-Chef zieht in die Schweiz

      Theo Müller, Chef des Molkerei-Imperiums Müller-Milch aus Aretsried bei Augsburg, hat erstmals seine Pläne
      konkretisiert, wegen drohender Erbschaftsteuern in Höhe von angeblich rund 200 Millionen Euro in die Schweiz
      zu ziehen. "Mitte November kommen die Möbelpacker", kündigte er im SPIEGEL an.

      Dann ziehe er gemeinsam mit seinen Kindern in ein neues Domizil in der Nähe von Zürich. Er wolle mit der Flucht "in
      erster Linie" sein Unternehmen erhalten, aber "auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser
      Steuer-Irrsinn mit sich bringt". Eine 30-prozentige Erbschaftsteuer sei "nicht mehr hinnehmbar", sagte Müller dem
      SPIEGEL. Sie bringe dem Bund allenfalls drei Milliarden Euro jährlich, dafür werde aber ein Vielfaches an Kapital einfach
      abwandern. "Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen." Er sei zwar "durchaus Patriot" und werde
      sofort zurückkehren, wenn die Erbschaftsteuer in Deutschland falle, "aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch".

      Gleichzeitig verteidigte Müller zwar die Subventionen, die seine Unternehmensgruppe etwa für den Aufbau eines
      Milchwerks in Leppersdorf bei Dresden erhält, stellte die staatlichen Hilfen aber generell in Frage: "Ehrlich gesagt: Auf
      Dauer kann das hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon
      profitiere."
      Avatar
      schrieb am 26.09.03 13:53:57
      Beitrag Nr. 71 ()
      Wie ich erfahren habe, wird sogar im "steuertip" aus Düsseldorf der Umzug von Müller in die Schweiz wegen der Erbschaftsteuer erwähnt.
      Avatar
      schrieb am 26.09.03 15:44:27
      Beitrag Nr. 72 ()
      Mir sind Grosskonzerne wie Danone lieber als steuerflüchtige "Mittelständler" die Subentionen kassieren und ihre Bauern auspressen. Traurig, dass einige Sachsenmilch Aktionäre diesen unternehmerischen Glanztaten sogar noch auf der HV Respekt zollen. Herr Müller, Eigentum verpflichtet!
      Avatar
      schrieb am 26.09.03 16:03:41
      Beitrag Nr. 73 ()
      Gutmensch Philipp Steinhauer ist wieder da! Vielleicht kannst Du in dem Thread PhilippSteinhauer exclusiv bei Gelegenheit mal die Fragen nach deinen ganzen alten Empfehlungen beantworten.
      Avatar
      schrieb am 30.09.03 16:53:53
      Beitrag Nr. 74 ()
      Heute Abend kommt im ZDF wieder Frontal. Ein Thema dabei ist die Steuerflucht. Mich würde es nicht wundern, wenn der in einigen Wochen vorgesehene Umzug von Theo Müller in die Schweiz dabei erwähnt wird.
      Das Zuschauen könnte also interessant werden.
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 12:43:53
      Beitrag Nr. 75 ()
      © Sächsische Zeitung
      Lokales Dresden
      01.10.2003




      Nickern

      Gaudi mit der Kuh

      Oktoberfest im Kaufpark

      Blau-Weiß ist derzeit die dominierende Farbe im Kaufpark Nickern. Denn die Wies’n-Zeit hat auch da Einzug
      gehalten. Noch bis zum 11. Oktober werden bayrische Spezialitäten präsentiert. In Oktoberfest-Manier: mit zünftiger
      Volksmusik, Weißwurst und Bier. Doch auch Holzschnitzereien, Fellerzeugnisse, Bärwurz-Schnaps und Ähnliches
      können nicht nur einfach gekauft werden. So kann beispielsweise dem Glasschleifer bei seiner Arbeit über die
      Schulter geschaut werden.

      Richtig gefeiert wird dann ab kommendem Freitag. Zum Tag der Einheit öffnet das Kaufhaus von 12 bis 17 Uhr und
      wird wie am Sonnabend (10 bis 20 Uhr) darauf seinen siebenten Geburtstag begehen. Ein „Gaudi“ kündigen die
      Veranstalter an, wenn Volksmusik-Stars wie Mara Kayser (am Freitag), Ronny Krappmann (beide Tage) oder die
      Alpenrebellen (Freitag mit Autogrammstunde) das Publikum zum Schunkeln bringen. Der traditionelle Schuhplattler
      mit Kuhglockenspiel und Peitschenknaller wird von den bayrischen Urgesteinen Die Wendlstoaner (beide Tage)
      vorgeführt.

      Der Geburtstag steht unter dem Motto „Wir lassen eine Kuh fliegen“. Und so können Prominente am Sonnabend beim
      Gaudi-Wettmelken auch selbst Hand an ein Euter legen, dafür stellt Sachsenmilch eine echte Kuh zur Verfügung.
      Besucher toben sich dann beim Landskron-Bierathlon aus. Bei dem müssen ein Wissenstest, Fassstapeln und
      Bierkrugstemmen bewältigt werden. (ab)
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 13:51:50
      Beitrag Nr. 76 ()
      Heute Abend wird in Monitor (ARD) das Thema Steuerflucht behandelt.
      Es deutet einiges darauf hin, dass es dabei (auch) um Müller-Milch geht.
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 19:33:39
      Beitrag Nr. 77 ()
      Meister: Erbschaftsteuer, Vermögensteuer, Besteuerung der Kapitalerträge – die Untoten der SPD
      [15.09.2003 - 14:21 Uhr]
      Berlin (ots) - Anlässlich der jüngsten Diskussionen über weitere
      Steuererhöhungen erklärt der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-
      Bundestagsfraktion, Dr. Michael Meister MdB:

      Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte es anlässlich der
      Diskussionen über die von der Bundesregierung geplante
      „Steueramnestie“ prophezeit: Weitere Diskussionen über die
      Erbschaftsteuer, eine fehlende Regelung für eine maßvolle Besteuerung
      der Kapitalerträge und die Wiederbelebung der Vermögensteuer werden
      dieser Steueramnestie den letzten Sinn rauben. Und nun ist es soweit:
      Die SPD-Linken haben am Wochenende die Diskussionen über eine
      Erhöhung der Erbschaftsteuer wieder aufgenommen. Außerdem wollen sie
      die steuerfreien Spekulationsgewinne – natürlich nicht maßvoll,
      sondern mit den regulären Steuersätzen – besteuern. Bundeskanzler
      Schröder schafft es offensichtlich nicht, die SPD-Linken in den Griff
      zu bekommen und setzt stattdessen das Steuerchaos zugunsten linker
      Umverteilungsdebatten fort. Fehlt nur noch die erneute Forderung nach
      Wiederbelebung der Vermögensteuer.

      Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert die Diskussionen über die
      Erhöhung der Erbschaftsteuer und die Besteuerung der
      Spekulationsgewinne zu beenden. Die Erhöhung der Erbschaftsteuer
      widerspricht allen vernünftigen Erwägungen. Sie macht eine
      „Steueramnestie“ obsolet, weil niemand sein Vermögen in Deutschland
      offen legen bzw. in Deutschland investieren wird, wenn er mit einer
      höheren Erbschaftsteuer rechnen muss. Zudem zeigt die Ankündigung des

      Müller-Milch-Chefs, Theo Müller,
      dass eine höhere Erbschaftsteuer die
      Unternehmer vertreibt. Er will nämlich in die Schweiz auswandern, um
      200 Mio. Euro Erbschaftsteuer zu sparen und sein Unternehmen zu
      retten. Das ist kein Erpressungsmanöver – wie Heide Simonis meint.
      Sie verkennt, wie viele Sozialdemokraten, dass wir in einer flexiblen
      Welt leben. Die Idealvorstellung der SPD- Linken von der Umverteilung
      funktioniert daher nicht. Im Ergebnis sind sie dafür verantwortlich,
      dass nicht nur weniger Steuereinnahmen erzielt, sondern auch
      Arbeitsplätze vernichtet werden. Schließlich ist es völlig unsinnig,
      kurz vor einer anstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
      über eine Erhöhung der Erbschaftsteuer zu diskutieren. Das Gleiche
      gilt für die Besteuerung der steuerfreien Spekulationsgewinne, die
      nur im Rahmen eines vernünftigen Gesamtkonzepts und unter Beachtung
      der verfassungsgerichtlichen Vorgaben reformiert werden darf.

      Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert daher von den neuerlichen
      Steuererhöhungsplänen Abstand zu nehmen und die Vermögensteuer
      endgültig abzuschaffen. Nur so kann Vertrauen geschaffen werden, das
      die Vorbedingung für mehr Wachstum und Arbeitsplätze ist.

      ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion

      Digitale Pressemappe:
      http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846

      Kontakt:
      CDU/CSU - Bundestagsfraktion
      Pressestelle
      Telefon:(030) 227-52360
      Fax: (030) 227-56660
      Internet: http://www.cducsu.de
      Email:fraktion@cducsu.de
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 19:49:41
      Beitrag Nr. 78 ()
      Ex-Südmilch-Chef
      Nur drei Verhandlungstage?

      Wolfgang Weber vor dem Stuttgarter Landgericht

      Stuttgart - Das Stuttgarter Landgericht hat für den Prozess
      gegen den ehemaligen Chef des Molkereikonzerns Südmilch,
      Wolfgang Weber, lediglich drei Verhandlungstage angesetzt.

      Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag auf
      Anfrage sagte, sind dies der 21., der 23. und der 30. Oktober.
      "Wenn alles glatt läuft, dann dürfte am 30. Oktober das Urteil
      gesprochen werden", sagte der Sprecher. Die
      Staatsanwaltschaft wirft dem 68-jährigen Weber, der sich am
      16. September überraschend den Behörden gestellt hatte,
      Untreue und Betrug vor.

      Weber hatte sich im August 1993 wegen seiner drohenden
      Verhaftung auf seine Rinderfarm in Paraguay abgesetzt. Der
      von der Staatsanwaltschaft 1994 gestellte
      Auslieferungsantrag blieb erfolglos, weil Weber neben der
      deutschen auch die paraguayanische Staatsangehörigkeit
      besaß. Die Rückkehr Webers nach Deutschland erfolgte nach
      Gesprächen zwischen seinem Verteidiger und der
      Staatsanwaltschaft. Der Haftbefehl gegen ihn wurde gegen
      eine Sicherheitsleistung in Höhe von 100.000 Euro außer
      Vollzug gesetzt.

      Konkret wirft die Staatsanwaltschaft dem früheren
      Südmilch-Chef Untreue zu Lasten der Sachsenmilch vor.
      Dabei sollte die Sachsenmilch 38 Millionen DM (19,4 Millionen
      Euro) für "wertloses Know how" zahlen. Außerdem soll er mit
      dem von der Südmilch betreuten Börsengang der
      Sachsenmilch durch falsche Angaben die Aktienerwerber
      sowie die Emissionsbank geschädigt haben.

      dpa/lsw
      09.10.2003 - aktualisiert: 09.10.2003, 12:16 Uhr
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 20:00:26
      Beitrag Nr. 79 ()
      Müllermilch: Bürocontainer als Notlösung
      Gemeinderat stimmt befristeter Aufstellung zu

      Aretsried/Fischach
      (kold).

      Übergangsweise will die
      Molkerei Alois Müller
      „Müllermilch“ 20
      Bürocontainer auf dem
      Werksgelände im
      Fischacher Ortsteil
      Aretsried aufstellen. 24
      Angestellte sollen laut
      Projektleiter Martin Gumpp in dem zweistöckigen
      Containerblock untergebracht werden, bis die geplante
      Erweiterung des Werks fertig gestellt ist. Der
      Baubeginn verzögert sich nach seinen Angaben jedoch
      weiter, noch liegt dem Unternehmen die
      Baugenehmigung nicht vor. Der Fischacher
      Marktgemeinderat befürwortete den Antrag der Molkerei
      befristet für 24 Monate.

      Bürgermeister Josef Fischer betonte,
      dass der Containerblock nur eine
      „Notlösung“ sei, die keinesfalls zur
      Dauereinrichtung werden dürfe. Weil
      die mit der Erweiterung des Werkes
      aufgeworfenen Fragen des
      Immissionsschutzes noch nicht geklärt
      sind, hat das Landratsamt bislang die
      Pläne noch nicht genehmigt. Die
      Behörde hat aber nach Angaben der
      Firma jetzt einen Entwurf der
      Baugenehmigung vorgelegt, damit
      Unstimmigkeiten schneller geklärt und
      ein langwieriges
      Widerspruchsverfahren vermieden
      werden können.

      Die Süderweiterung ist seit mehr als
      eineinhalb Jahren Thema im Fischacher
      Gemeinderat. Laut Gumpp sollen drei
      neue Gebäude für ein Hochregallager, Versand-,
      Verwaltungs- und Produktionsräume entstehen. Der
      Anbau soll unter anderem ermöglichen, die
      Becherproduktion von drei auf fünf Millionen Stück am
      Tag zu steigern.
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 20:05:27
      Beitrag Nr. 80 ()
      Mehr Müllermilch vielleicht schon in vier
      Wochen
      Baugenehmigung für Süderweiterung laut
      Projektleiter absehbar - Landratsamt genehmigt
      Bürocontainer zur Überbrückung

      Von unserer
      Mitarbeiterin Karin
      Seibold

      Etwa einen Monat noch,
      dann könnte die
      Molkerei Alois Müller
      „Müllermilch“ rein
      theoretisch mit der
      Süderweiterung des Unternehmens in Aretsried
      beginnen, so Armin Falkenhein, der zuständige
      Sachgebietsleiter für Immissionsschutz des
      Landratsamts Augsburg. Der Entwurf der
      Baugenehmigung liegt derzeit dem Unternehmen zur
      Korrektur vor, um ein späteres Widerspruchsverfahren
      zu vermeiden.

      Martin Gumpp, Projektleiter der
      Molkerei, erklärte unserer Zeitung
      gegenüber, dass es bis zur
      endgültigen Fassung und deren
      Genehmigung durch das Landratsamt
      noch „etwa vier Wochen“ dauern
      werde. Obwohl sich an die
      Genehmigung noch Einspruchsfristen
      anschließen, sei mit deren Übergabe
      an das Unternehmen die
      Rechtsgrundlage für den Baubeginn
      geschaffen.

      Da es sich bei den Korrekturen am
      Baugenehmigungsentwurf durch die
      Firma nach Angaben des Projektleiters
      nur um „redaktionelle Änderungen“
      handelt, dürfte der Genehmigung des
      Bauantrags nichts mehr im Wege
      stehen. „Für uns ist der erste Punkt
      des Verfahrens abgeschlossen“, erklärte der
      Sachgebietsleiter des Landratsamts Augsburg, Martin
      Falkenhein. Über den tatsächlichen Baubeginn wollte
      Projektleiter Martin Gumpp allerdings noch keine
      Aussage treffen.

      24 neue Arbeitskräfte

      Um die Zeit bis zur Fertigstellung des Anbaus zu
      überbrücken, hat das Landratsamt gestern für 24
      bereits eingestellten Arbeitskräfte übergangsweise für
      zwei Jahre die Aufstellung von 20 Bürocontainern
      genehmigt. Erst am Dienstagabend hatte der
      Gemeinderat Fischach der Aufstellung des
      zweistöckigen Containerblocks zugestimmt. Laut
      Projektleiter Martin Gumpp wird es etwa sechs bis acht
      Wochen dauern, bis die Container geliefert werden. Sie
      sollen auf der Wiese neben der Ustersbacher Straße
      aufgestellt werden.

      Die Süderweiterung des Unternehmens soll laut
      Auskunft des Landratsamtes in zwei Bauabschnitten
      erfolgen. Der geplante Anbau beinhaltet drei Gebäude
      und kostet nach Auskunft des Landratsamtes 29
      Millionen Euro. Auf dem 40000 Quadratmeter großen
      Gelände sollen laut Bauplan auf einer Fläche von 28000
      Quadratmetern Raum für die Produktion, ein 35 Meter
      hohes Hochregallager und ein Versandgebäude
      entstehen. Außerdem ist ein LKW-Parkplatz mit 26
      zusätzlichen Stellplätzen geplant.

      534 zusätzliche Fahrten am Tag

      Durch den neuen Parkplatz rechnet der ADAC laut
      Landratsamt mit 534 zusätzlichen Fahrten pro Tag.
      Eine Anzahl, die laut Immissionsschutzgesetz für
      diesen Bau tragbar ist, erklärt Sachgebietsleiter
      Falkenhein.

      Seit Juli 2002 liegt der Bauantrag des Unternehmens
      dem Fischacher Gemeinderat und dem Landratsamt zur
      Genehmigung vor. Fischach hatte dem Anbau im Januar
      dieses Jahres zugestimmt, nachdem sich Gemeinderat
      und Unternehmen über die Erschließung des Geländes
      geeinigt hatten. Um die Anwohner vor Lärmbelästigung
      zu schützen, waren außerdem Auflagen für die
      Ausgestaltung der Werbeanlagen und des
      Lärmschutzes vereinbart worden.www
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 11:10:26
      Beitrag Nr. 81 ()
      Heute erscheint in der WELT nochmals eine kurze Notiz zum Umzug von Müller in die Schweiz.
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 11:13:16
      Beitrag Nr. 82 ()
      «Focus»: Ex-Südmilch-Chef Weber soll
      nur Bewährungsstrafe bekommen

      München/Stuttgart (dpa) - Der ehemalige Südmilch-Chef
      Wolfgang Weber kann nach «Focus»-Informationen im
      Untreue-Prozess am Landgericht Stuttgart mit einem milden
      Urteil rechnen. Verteidigung und Staatsanwaltschaft hätten
      sich auf eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine
      Zahlung von rund 100 000 Euro geeinigt, berichtet das
      Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe. Für den am 21.
      Oktober beginnenden Prozess wurden nur drei
      Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 30. Oktober
      verkündet werden.

      Weber war 1993 auf seine Rinderfarm nach Paraguay
      geflüchtet, um seiner Verhaftung nach der Pleite der
      Südmilch-Tochter Sachsenmilch zu entgehen. Nach
      Gesprächen zwischen seinem Verteidiger und der
      Staatsanwaltschaft kehrte der 68-Jährige vor wenigen
      Wochen nach Deutschland zurück. Nach
      «Focus»-Informationen erhielt er die Zusage, frei zu bleiben.
      Der Haftbefehl gegen ihn wurde gegen eine
      Sicherheitsleistung in Höhe von 100 000 Euro außer Vollzug
      gesetzt.

      Dem ehemaligen Chef des Molkereikonzerns Südmilch in
      Stuttgart wird vorgeworfen, mit einem «angeblichen
      Know-how-Verkauf» versucht zu haben, die Südmilch AG zu
      Lasten der ostdeutschen Sachsenmilch AG zu sanieren. Bei
      dem von der Südmilch betreuten Börsengang der
      Sachsenmilch habe er durch falsche Angaben die
      Aktienerwerber sowie die Emissionsbank geschädigt. Die
      Südmilch AG, der damals größte deutsche Molkereibetrieb,
      wurde 1993 vom niederländischen Molkereikonzern Campina
      übernommen.

      Zur Schadensumme hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, der
      Sachsenmilch seien 16 Millionen DM (8 Mio Euro) entzogen
      worden. Dieser Betrag falle unter den Vorwurf der Untreue.
      Zum Betrugsvorwurf nannte die Staatsanwaltschaft einen
      «Gefährdungsschaden» in Höhe von 60 Millionen DM (30,67
      Mio Euro), weil die Emissionsbank einen Großteil der
      ausgegebenen Aktien habe zurückzukaufen müssen.

      12.10.2003 - aktualisiert: 12.10.2003, 11:44 Uhr
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 12:07:27
      Beitrag Nr. 83 ()
      Heute FAZ lesen !!
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 12:16:22
      Beitrag Nr. 84 ()
      habe keine.
      Was steht über Sachsenmilch drin?
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 15:18:54
      Beitrag Nr. 85 ()
      Leider ist nur die Überschrift im Internet frei zugänglich.



      Theo Müller droht mit Konzernumzug

      him./Reuters. MÜNCHEN/LEPPERSDORF, 20. Oktober. Der
      bayerische Molkereiunternehmer Theo Müller aus Aretsried
      droht jetzt auch mit einer Verlagerung des Konzernsitzes in
      die Schweiz. Das Management werde seine Tätigkeit in
      Schritten ...

      Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14.10.2003
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 15:31:24
      Beitrag Nr. 86 ()
      Auswanderung. Molkereibesitzer Theo Müller
      plant nach eigenem Wohnsitzwechsel auch
      Teile des Managements in die Schweiz
      mitzunehmen. Denkbar sei Schweizer
      Gesellschaft mit Betriebsstätten in
      Deutschland.
      [13. Oktober 2003]
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 18:53:10
      Beitrag Nr. 87 ()
      dpa-afx
      KORREKTUR: Molkerei-Chef Müller verteidigt Schweiz-Umzug aus Steuergründen
      Montag 13. Oktober 2003, 15:36 Uhr
      (Korrigiert wurden die Umsatzangaben im letzten Absatz. Es handelt sich um Milliarden rpt.
      Milliarden)

      LEPPERSDORF (dpa-AFX) - Der bayerische Molkerei-Unternehmer Theo Müller hat mit einer
      Verlagerung der Konzernspitze in die Schweiz gedroht. Zugleich verteidigte der Unternehmer
      seine Entscheidung, wegen der Erbschaftssteuer in die Schweiz umzuziehen. "Ich kann nicht
      akzeptieren, dass es diese Steuer in Deutschland gibt", sagte Müller am Montag in Leppersdorf
      bei Dresden. Sollte sich die Situation ändern, kehre er nach Deutschland zurück. Müller ist
      Alleingesellschafter der Müller-Milch-Gruppe mit Sitz in Aretsried bei Augsburg

      Nach Müllers Angaben müssten seine Erben derzeit rund 200 Millionen Euro Schenkungs- und Erbschaftssteuer auf das
      Betriebsvermögen zahlen. "Das ist extrem Existenz gefährdend für ein Unternehmen, in dem eigentlich alles in Ordnung ist."
      Müller zieht ab 15. November mit seiner Familie in ein Haus bei Zürich. "Ich befolge den Rat meiner Berater und mache keine
      krummen Sachen", sagte Müller, der in vierter Generation das Unternehmen führt. Die in Deutschland erzielten Gewinne blieben
      hier weiter voll steuerpflichtig.

      Müller hat nach eigenem Bekunden an die Politik appelliert, neue Regelungen für Familienunternehmen zu erlassen. "Es kann
      nicht sein, das diese Unternehmen gegenüber Aktiengesellschaften benachteiligt werden", betonte Müller. Andere europäische
      Länder wie England hätten diese negativen Folgen abgeschafft. "Ich habe nur zwei Alternativen: entweder investiere ich oder
      schaffe Rückstellungen zur Bezahlung der zu erwartenden Erbschaftssteuer. Beides geht nicht."

      Die Müller-Milch-Gruppe mit den Unternehmen Müller-Milch, Sachsenmilch (Xetra: 715260.DE - Nachrichten) , Weihenstephan,
      der Käserei Loose sowie einer Spedition und einer Verpackungsfirma konnte 2002 einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro
      erreichen. In diesem Jahr wird mit 1,9 Milliarden Euro gerechnet. Rund 4.500 Mitarbeiter sind in den Werken in Aretsried,
      Leppersdorf, Freising und in England beschäftigt. Kritik, wonach er Subventionen für das Milchwerk Leppersdorf in Anspruch
      nahm, wies Müller zurück. Daran sei er nicht reich geworden. "Ohne Subventionen hätte es das Werk nicht gegeben", betonte
      der Unternehmer./gj/DP/ak
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 19:01:14
      Beitrag Nr. 88 ()
      Sächsische Zeitung
      Dienstag, 14. Oktober 2003

      Herr Müller vermilchreist
      Molkerei-Unternehmer zieht Mitte November in die Schweiz, um 200
      Millionen Euro Erbschaftssteuer zu sparen
      Von Michael Rothe

      Theobald Müller, Herr über die angehende zweitgrößte
      Molkereigruppe Europas, ist bekannt für seine
      Opferbereitschaft: gegenüber Sachsens Milchbauern,
      denen er nach eigenem Bekunden aber ohne ihr
      Wissen Subventionen weiterreicht, gegenüber den
      Sachsenmilch-Kleinaktionären, für die er sich immer
      neue Dividenden-Sparmodelle ausdenkt, um sie
      loszuwerden.

      Jetzt bringt der Schwabe sein größtes Opfer: Gestern
      verriet er der versammelten Journaille in Europas größter Molkerei in Leppersdorf,
      dass er Mitte November in die Schweiz zieht – genötigt vom Fiskus, der bei
      Übertragung des Familienimperiums an seine vier Söhne „200 Millionen Euro
      Schenkungs- oder Erbschaftssteuer verlangen würde“. „Das ist
      existenzgefährdend“ und würde Investitions- und Innovationskraft und
      Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erheblich schwächen, sagt Müller.

      Als Genossenschaft organisierte oder an der Börse notierte Wettbewerber seien
      so nicht belastet, und das sei ungerecht, argumentiert der Alleingesellschafter
      der Gruppe mit Sitz in Aretsried bei Augsburg. Er verweist auf England und
      Italien, welche Erbschaftssteuer auf Betriebsvermögen abgeschafft hätten und
      die Schweiz, sein Asyl, dass den Obolus bei Übertragung an Familienmitglieder
      gestrichen habe. Müller sieht sich als Verfechter der Interessen aller so
      entrechteten deutschen Millionäre. „Unser Steuersystem ist absurd“, sagt er“.
      Gerade weil er Verantwortung trage, werde er gehen. „Wie anders soll man sonst
      noch Zeichen setzen?“

      Allerdings musste der Rächer der Beerbten einräumen, auch schon von deutschen
      Steuergesetzen und Subventionen profitiert zu haben: Beim Schnäppchenkauf von
      Europas modernster Molkerei aus der Sachsenmilch-Konkursmasse – garniert mit
      Verlustvorträgen im dreistelligen Millionen-Bereich. Mit diesen und
      Abschreibungen konnte Müller bislang Gewinne kleinrechnen. Ergebnis: Erst 2004,
      zehn Jahre nach Erwerb, hat er erstmals Gewerbesteuer (fünf Millionen
      Euro)eingeplant.

      Natürlich konnte Müller auch Investitionszulagen für Fertigstellung und
      Erweiterung der Molkerei in Leppersdorf nicht abschlagen. Das sei ja der Osten,
      und „der war nicht anders aufzubauen“. Auch seien Subventionen „durchlaufende
      Posten, die sich beim Milchpreis für die Bauern niederschlagen“. Das kann
      Nikolaus Flämig, Vorsitzender der Sächsischen Milcherzeugergemeinschaft, nicht
      bestätigen. Müller zahle Ost-Durchschnitt. „Dass er Geschenke macht und
      Subventionen weiterreicht, kann ich nicht sagen“, so der Chef des Clubs der
      Müller-Lieferanten.

      Aber Müller ist über jeden Zweifel erhaben: „Krumme Sachen liegen mir fern.“
      Geld sollten jene ausgeben, die es verdienten. So lässt er Taten sprechen und
      zeigt seine neue Großbaustelle in Leppersdorf. 350 Millionen Euro fließen in
      Abwasseranlage, Sauermilchhalle, Naturreifelager, zweietagige Frischehalle für
      400 Millionen Flaschen im Jahr, Packanlage und Becherproduktion.
      Produktionsstart: 8. April 2004. Wenn alles fertig ist, sollen dort mal 1 600
      Menschen arbeiten.

      Müllers Wegzug hat „zunächst“ keinen Einfluss auf Leppersdorf und andere
      deutsche Standorte. Gewinne würden weiter hier versteuert. 2004 soll aber eine
      Managementgesellschaft in der Schweiz gegründet werden und Konzernfunktionen
      ausüben, heißt es. Gut möglich, dass Müller später „die gesamte Konzernspitze“
      rüberholt und eine Schweizer Holding bildet.

      Bei aller Opferbereitschaft ist Thomas Hinderer, Vorsitzender der zentralen
      Müller-Geschäftsführung, überzeugt, dass nicht alle Theos Schritt verstehen
      werden – „ein schmaler Grat zwischen Rationalität und Emotionalität“. Er
      befürchtet vor allem „Reaktionen der Verbraucher in Sachsen“. Denen sagt der
      uneigennützige Unternehmer Müller: „Ich werde noch einige Zeit kämpfen. Sollte
      die Erbschaftssteuer auf Betriebsvermögen abgeschafft werden, bleibe ich. Aber
      irgendwann ist der Kampf zu Ende.“

      Nahe Zürich hat sich Müller nach eigener Aussage eine Villa gesucht – „und über
      die horrenden Notargebühren geflucht“. Freunde warnen indes vor allzu großer
      Aufregung. Das günstige Steuerrecht der Eidgenossen gilt nur für jene, die
      mindestens fünf Jahre ihren Wohnsitz in der Schweiz haben.
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 09:06:42
      Beitrag Nr. 89 ()
      Heute Abend ist in der ARD bei Gabi Bauer Theo Müller.
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 09:20:45
      Beitrag Nr. 90 ()
      Artikel aus der
      Stuttgarter Zeitung
      vom 13.09.2003
      "Der Müller kommt uns viel teurer als der
      Florida-Rolf"

      Der angedrohte Wegzug des bayerischen
      Milchmoguls löst Empörung aus - Kritik auch aus der
      Politik

      Der bayerische Milchbaron Theo Müller will sich
      Erbschaftsteuer sparen und verlegt seinen Unternehmenssitz
      deshalb in die Schweiz. 200 Millionen Euro Steuern sind ihm
      zu viel.

      Von Klaus Wittmann, Memmingen

      Theo Müller, 63-jähriger Milchmogul aus dem schwäbischen
      Aretsried, will seiner bayerischen Heimat den Rücken kehren.
      Rund 200 Millionen Erbschaftsteuer für seine gut 500 Millionen
      Euro Eigenkapital müsste er zahlen, wenn er die
      Unternehmensgruppe an eines oder mehrere seiner neun
      Kinder übergibt. Das ist dem Milchmann mit den illustren
      Werbeträgern - von Dieter Bohlen bis zu Boris Becker -
      einfach zu viel.

      Im November will Theo Müller daher in die Schweiz ziehen, in
      die Heimat seiner Lebensgefährtin. Meist äußert sich der oft
      als "Milchbaron" titulierte Unternehmer öffentlich überhaupt
      nicht. Tut er es gelegentlich doch, dann erregt das
      erhebliches Aufsehen. In einer aktuellen Presseerklärung
      erläutert er seine Entscheidung; er schimpft auf die
      "existenzgefährdende deutsche Erbschaftsteuer, die im Falle
      der Übertragung von Unternehmensvermögen an die
      Nachkommen anfällt", und er zeigt sich auch höchst empört
      darüber, dass er Vertreter aller großen politischen Parteien
      auf die negativen Folgen hingewiesen habe und trotzdem
      nichts geschehen sei. Dabei habe er doch eine ganze Reihe
      von Lösungsmöglichkeiten skizziert: von einer zehnjährigen
      Stundung mit anschließender Steuerbefreiung über die
      Wiedereinführung der Steuerbefreiung für Familienstiftungen
      bis hin zur Verlagerung der Zuständigkeit auf die
      Bundesländer.

      Verärgerung löst Theo Müller damit beim Vorsitzenden der
      Deutschen Steuergewerkschaft in Berlin, Dieter Ondracek,
      aus. "Wenn Müllers Motivation dabei ist, Steuern zu sparen,
      dann ist er ganz klar ein Steuerflüchtling." Müller habe wie
      viele andere Milliardäre und Millionäre - von Boris Becker über
      Gunter Sachs bis zum Kaufhauskönig Horten - von den
      Vorzügen des Staates regen Gebrauch gemacht. Sich dann,
      wenn entsprechendes Vermögen angehäuft sei, aus dem
      Staub zu machen, sei unredlich. Ondracek hat auch einen
      konkreten Vorschlag für die Bundesregierung, um diesem
      Unwesen ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben. "Der
      Staat könnte darauf reagieren, indem er die Steuerpflicht nicht
      an den Wohnsitz knüpft, sondern an den Pass". Sprich:
      solange Theo Müller und seinesgleichen deutsche
      Staatsbürger sind, sollten sie unabhängig vom Wohnsitz auch
      hier besteuert werden. Er sei sich sicher, dass die Leute, die
      den Wohnsitz aus steuerlichen Gründen wechseln, nicht so
      ohne weiteres den deutschen Pass abgeben würden.

      Unwohlsein ist auch am Stammsitz des Unternehmens zu
      verspüren, wo Müller erst vor kurzem eine immense
      Vergrößerung des Betriebes genehmigt wurde. Müllers
      Drohungen mit einer Verlagerung des Firmensitzes klingen
      noch vielen im Ohr, die vor Jahren gewagt hatten, die wilden
      Baumaßnahmen und Umweltverstöße des Milchmoguls zu
      kritisieren. Und auch in seiner aktuellen Presseerklärung
      vergisst der Milchmmogul mit Wohnsitz in der 20 Kilometer vom
      Firmensitz entfernten Gemeinde Aystetten nicht, darauf
      hinzuweisen, dass sein Wegzug "zunächst keine
      Auswirkungen auf die deutschen Werke der
      Unternehmensgruppe" habe. Aber es sei nicht
      auszuschließen, "dass das weitere Wachstum zukünftig von
      einer Schweizer Holdinggesellschaft gesteuert" werden
      könnte. Müller soll im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,8
      Milliarden Euro erlöst und dabei eine Rendite weit über dem
      Branchendurchschnitt erzielt haben.

      Auch in Freising, am Sitz der einstmals staatlichen Molkerei
      Weihenstephan, die inzwischen auch zum Müller-Imperium
      gehört, ist das Murren über Müllers Verhalten nicht zu
      überhören. Gemeinsam mit dem bayerischen
      Wirtschaftsminister Otto Wiesheu hatte Müller den Betrieb
      besichtigt und dabei plötzlich gehörig vom Leder gezogen.
      Dass er wegziehen müsse, sei zwar "abartig" und "eine
      Katastrophe", er habe aber keine andere Chance, zitiert ihn
      die Lokalzeitung "Freisinger Tagblatt". "So ein Schmarrn",
      kontert der Kreisrat und Grünen-Politiker Christian Magerl.
      Müller habe günstig die staatliche Molkerei übernommen und
      damit auch einen Teil seines Vermögens erwirtschaftet. "Da
      wettert man über den Florida-Rolf, der kostet uns aber im
      Monat gerade mal ein paar hundert Euro. Der Müller kommt uns
      als Steuerflüchtling viel teurer."

      Aktualisiert: 15.09.2003, 05:03 Uhr
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 17:01:43
      Beitrag Nr. 91 ()
      Wenn jemand, der ein Unternehmen aufgebaut hat, tausende Arbeitsplätze geschaffen und sicher bereits mehr Steuern bezahlt hat als es dieser Politgruftie in 1000 Jahren schaffen würde, als Kostenfaktor für den Staat verunglimpft wird, ist es umso verständlicher, daß er Deutschland verläßt.
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 23:19:25
      Beitrag Nr. 92 ()
      Müller jetzt auf ARD...

      ich finde er hat schon recht...zahlt über Jahre zig Millionen an Steuern und jetzt wird er als Steuerfloüchtling verurteilt.

      Dabei flüchtet Müller in die Schweiz um sein Betriebsvermögen zu retten.

      Sicher , Müller ist knausrig , aber er schafft Arbeitsplätze.
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 23:27:19
      Beitrag Nr. 93 ()
      Müller ist ein harter Hund. Er will nichs zahlen und wird auch nix zahlen.

      Schon lustig wie stur wie er mit Eichel diskutiert. Mit uns Kleinaktionären macht er es genauso.

      Aber jeder gute Unternehmer der sein Geld zusammen hält würde auch so handeln.
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 17:27:29
      Beitrag Nr. 94 ()
      Müller hat Sachsenmilch für 2 DM gekauft (zusammen mit ca. 300 Mo. DM Verlustvortrag). Er hat also mindestens auf 300 Mio. DM keine Steuern bezahlt, was etwa 120 Mio. DM Vorteil ausmacht.

      Dazu hat er insgesamt ca. 150 Mio. DM Subventionen kassiert und bekommt durch den Ausbau nochmal knapp denselben Betrag, wie man hört. Ich würde es gerne genauer wissen - wer hat Informationen?

      Die zusammengerechneten Subventionen machen nach meiner überschlägigen Rechnung fast die Hälfte seines gesamten Kapitals aus. Die Hälfte hat er also verdient, die andere Hälfte wurde ihm geschenkt.

      Da kann man es sich doch eigentlich schon leisten, Erbschaftssteuern zu bezahlen wie jeder andere Steuerpflichtige auch.
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 17:54:27
      Beitrag Nr. 95 ()
      ...außerdem hat ihm der Alois auch einiges vermacht, wenngleich er erst den wirtschaftlichen Durchbruch geschafft hat.
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 18:01:51
      Beitrag Nr. 96 ()
      Der interessanteste Satz von Theo Müller in der gestrigen ARD-Sendung war nach meiner Meinung, dass ihm der Freistaat Bayern 10 Jahre Steuerstundung zugesagt haben soll (im Jan. 2003).
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 19:36:31
      Beitrag Nr. 97 ()
      In der Nachrichtensendung des ZDF um 21.45 Uhr soll auch noch einmal der Umzug in die Schweiz thematisiert werden. Ob Müller gemeint ist, wird sich zeigen.
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 19:45:42
      Beitrag Nr. 98 ()
      Müller zieht´s an die "Goldküste"
      Rätselraten um Auswirkungen auf
      Unternehmens-Zentrale Aretsried

      Von unserem Redaktionsmitglied Martin Deibl

      Aretsried/Fischach

      Der Stein, den Theo Müller ins Wasser geworfen hat,
      zieht immer weitere Kreise. Der Ankündigung, vom
      Millionärs-Dorf Aystetten in die Schweiz umzuziehen,
      hat er jetzt die Meldung nachgeschoben, dass auch der
      Sitzung der Holding ins Land der Eidgenossen verlagert
      werden könnte. Nach Angaben der Nachrichtenagentur
      AP ist inzwischen auch klar, wo der 63 Jahre alte Müller
      seinen künftigen Wohnsitz nehmen wird: in Erlenbach
      am rechten Zürichufer, von Schweizern „Goldküste“
      getauft.

      Müller habe dort bereits ein Haus gekauft, wird
      Gemeindepräsident Adolf Gucker mit einer Äußerung im
      „Regionaljournal“ von Radio DRS Medienberichte zitiert.
      Laut Gucker will Müller samt seinen neun Kindern (Alter
      dreieinhalb bis 36 Jahren) nach Erlenbach übersiedeln.
      Den genauen Standort des Hauses nannte der
      Gemeindepräsident nicht.

      Theo Müller, der Mann, der lange die Medien gemieden
      hat, beherrscht seit der Ankündigung, in die Schweiz
      umzusiedeln, die Schlagzeilen. Heute Abend soll er
      sogar in der ARD Gabi Bauer Rede und Antwort stehen.
      Vor Jahren wäre das noch undenkbar gewesen. Doch
      jetzt scheint es dem 63 Jahre alten „Milch-Baron“, der
      für die Augsburger Allgemeine nicht zu sprechen ist, um
      die Bestellung seines Erbes zu gehen. Plötzlich geht
      Theo Müller in die Offensive.

      Er hat dem deutschen Erbschaftssteuerrecht den Kampf
      angesagt. Und nach Eigenauskunft in einem
      Spiegel-Interview gestöhnt: „Ich werde enteignet.“
      Müller fürchtet das Finanzamt, weil bei
      Privatgesellschaften wie seiner auch das
      Betriebsvermögen eingerechnet ist. Was zur Folge
      hätte, dass bei der Weitervererbung auf seine neun
      Kinder nach Müllers Angaben rund 200 Millionen Euro
      Erbschaftssteuer für 501 Millionen Euro Eigenkapital
      fällig wären.

      Stimmt das? Licht ins Dunkel sollte eine Anfrage beim
      Finanzamt Augsburg-Land bringen. Die Auskunft:
      „Keine Auskunft - Steuergeheimnis.“

      Doch Theo Müller hat sicher richtig gerechnet. Also
      lohnt sich ein Umzug in die Schweiz und eine
      besonders schöne Gegend: „Müller laut Spiegel: „Ich
      will ja nicht irgendwo in die Prärie, sondern dorthin,
      wo’s auch a bisserl schön ist.“

      Und wo die Erbschaftssteuer für direkte Nachkommen
      inzwischen abgeschafft worden ist, wie der
      Wirtschaftsförderer des Kantons Zürich, Stephan Kux,
      in der eingangs erwähnten Radiosendung gesagt hat.

      Müllers Drohung bei einer Betriebsversammlung am
      Montag in Leppersdorf bei Dresden („Aufgrund der
      wachsenden bedeutung der europäischen Märkte für die
      Müller-Gruppe ist jedoch nicht auszuschließen, dass
      das weitere Wachstum künftig von einer Schweizer
      Holdinggesellschaft gesteuert wird.“) hat gestern
      bereits die ersten Kritiker auf den Plan gerufen.
      „Verantwortungslos“ befanden Ekin Deligöz,
      Bundestagsabgeordnete und schwäbische
      Bezirksvorsitzende der Grünen, und Kirsi
      Hofmeister-Streit, Kreisvorstands-Sprecherin der
      Augsburger Grünen. Begründung: „Müllermilch misst mit
      zweierlei Maß: Die eigenen Belastungen werden
      dramatisch beklagt, Standortsubventionen für das
      Unternehmen aber gerne in Anspruch genommen.“
      Durch seine vagen Androhungen spiele er mit den
      Arbeitsplätzen und Existenzen von zahlreichen
      Mitarbeitern und deren Familien.

      Um die Arbeitsplätze - immerhin 1200 am Stammsitz in
      Aretsried - scheint es auch dem Fischer Bürgermeister
      Josef Fischer in erster Linie zu gehen. Über die
      Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen, wenn die
      Holding in die Schweiz wechsle, habe er sich noch nicht
      groß den Kopf zerbrochen, gesteht der Bürgermeister.

      Welche Auswirkungen dies haben könne, darüber gehen
      die Meinungen bei den Steuerexperten auseinander.
      Dieter Ondracek, Bundesvorsitzender der Deutschen
      Steuergewerkschaft, hat sich bei seinen
      Konzernexperten noch einmal versichert, ehe er
      zweimal bestätigt: Keine Auswirkungen auf die
      Gewerbesteuerzahlung am Ort der Betriebsstätten, also
      auch in Fischach. „Es gibt kein Schlupfloch mehr“. Die
      Gesetze seien geändert, ein Riegel vorgeschoben
      worden. Auf die Ertragsbesteuerung im Inland (also
      auch auf die Gewerbesteuer) habe die Verlagerung
      keine Auswirkungen

      Dr. Johann Keller, Finanzexperte des Bayerischen
      Gemeindetages, sieht dagegen durchaus „steuerliche
      Gestaltungsmöglichkeiten“, wie das inzwischen so
      schön heißt. Er fürchtet, dass durch diverse Verträge
      und die Verlagerung von Gewinnen ins Ausland die
      Kommune in absehbarer Zeit sehr wohl in die Röhre
      schauen könnte. „Das hat der Gemeindetag deshalb
      auch immer kritisiert, dass Gewinne ins Ausland
      transferiert werden können.“

      Theo Müller macht mit seinem Wechsel ins Ausland
      nach, was andere schon vor Jahrzehnten praktiziert hat.
      Ohne lange Nachzudenken listet Dieter Ondracek auf:
      Horten, Metro, Infineon (geplant), Boehringer
      Ingelheim, Fichtel&Sachs, Thyssen-Flick, die
      Stahlbarone insgesamt und etliche kleinere
      Unternehmen. Die Sport-Millionäre noch gar nicht
      aufgezählt - dabei geht es denen ja „nur“ um die
      Versteuerung laufender privater Einkünfte...

      Seien Wegzug aus Aystetten hat Theo Müller für Mitte
      November angekündigt. Für immer? Im genannten
      Spiegel-Interview hat er sich durchaus ein
      Hintertürchen für eine Rückkehr offen gelassen. Zitat:
      „Ich würde doch sofort wieder zurückkommen. Es ist ja
      nicht so, dass ich aus Jux und Tollerei in die Schweiz
      auswandere. Ich bin durchaus Patriot.“Tagesgespräch
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 19:55:01
      Beitrag Nr. 99 ()
      Müller-Milch: Gemeinde bleibt noch
      gelassen
      Welche Folgen Firmen-Umzug in die Schweiz haben
      könnte

      Aretsried (de).

      Gewerbesteuer satt hat die Gemeinde Fischach
      (Landkreis Augsburg) in der Vergangenheit von
      Müller-Milch verbuchen können, denn der Stammsitz
      des Milch-Riesen liegt im Ortsteil Aretsried. Die
      Drohung von Firmenchef Theo Müller, die Holding des
      Unternehmens in die Schweiz zu verlagern (wir
      berichteten), nimmt Bürgermeister Josef Fischer noch
      gelassen. Auswirkungen auf die kleine Gemeinde, die in
      guten Zeiten bis zu sechs Millionen Euro
      Gewerbesteuer (nicht nur von Müller) eingenommen
      hat? Das könne er derzeit noch nicht beurteilen, sagt
      Fischer - und hofft, dass zumindest an den
      Arbeitsplätzen (immerhin rund 1200 in der Gemeinde)
      nicht gerüttelt wird.

      Einen Beruhigungsdrink kann ihm Dieter Ondracek, der
      Bundesvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft,
      verabreichen. Sollte Müllers Holding ihren Sitz in die
      Schweiz verlagern, werde dies aller Voraussicht nach
      keine Auswirkungen auf die Betriebssteuern mit ihren
      Erträgen und damit auf die Gewerbesteuer haben. „Die
      Schotten sind inzwischen dicht gemacht worden.“ Ein
      Umzug in die Schweiz bringe Theo Müller und seiner
      Familie nur Vorteile bei der Erbschaft- und den
      persönlichen Steuern.

      Der Finanzexperte des Bayerischen Gemeindetages,
      Johann Keller (München), hat da so seine Zweifel.
      Wenn der an einer Betriebsstätte (neben Fischach hat
      Müller-Milch noch andere in Deutschland und im
      Ausland) erzielte Gewinn an die Holding abgeführt wird,
      kann dieser mit Verlusten im Ausland verrechnet
      werden. Was unterm Strich bliebe, könnte Müller-Milch
      nach einer Übergangsfrist von zwei, drei Jahren nach
      den Schweizer Steuersätzen versteuern - laut Ondracek
      um die Hälfte niedriger als in Deutschland.

      Theo Müller scheint vor allem die Erbschaftsteuer im
      Magen zu liegen. Weil das Betriebsvermögen
      eingerechnet wird, fürchtet er rund 200 Millionen Euro.
      „Ich werde enteignet“ hat er in einem Spiegel-Interview
      gesagt. Und: „Es ist ja nicht so, dass ich aus Jux und
      Tollerei in die Schweiz auswandere.“



      15.10.2003 00:00
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 11:09:48
      Beitrag Nr. 100 ()
      manager-magazin.de, 14.10.2003, 17:32 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,269587,0…

      M Ü L L E R - M I L C H

      Sag beim Abschied leise grüezi

      Theo Müller richtet noch einmal das Wort an Deutschland, bevor er in
      die Schweiz abwandert. Dabei nennt er nicht nur die Summen, die ihn
      die deutsche Erbschaftsteuer andernfalls kosten würde. Er droht
      auch erstmals öffentlich damit, den Unternehmenssitz ins Ausland zu
      verlagern.

      Leppersdorf - Der bayerische Molkerei-Unternehmer Theo Müller hat nun
      doch mit einer Verlagerung der Konzernspitze in die Schweiz gedroht.
      Zugleich verteidigte der Unternehmer seine Entscheidung, wegen der
      Erbschaftsteuer in die Schweiz umzuziehen.

      "Ich kann nicht akzeptieren, dass es diese Steuer
      in Deutschland gibt", sagte Müller am Montag in
      Leppersdorf bei Dresden. Sollte sich die Situation
      ändern, kehre er nach Deutschland zurück. Müller
      ist Alleingesellschafter der Müller-Milch-Gruppe mit
      Sitz in Aretsried bei Augsburg.

      Nach Müllers Angaben müssten seine Erben derzeit
      rund 200 Millionen Euro Schenkungs- und
      Erbschaftssteuer auf das Betriebsvermögen
      zahlen. "Das ist extrem existenzgefährdend für ein
      Unternehmen, in dem eigentlich alles in Ordnung
      ist." Müller zieht ab 15. November mit seiner
      Familie in ein Haus bei Zürich. "Ich befolge den Rat meiner Berater und
      mache keine krummen Sachen", sagte Müller, der das Unternehmen von
      seinem Vater übernommen hat. Die in Deutschland erzielten Gewinne
      blieben hier weiter voll steuerpflichtig.

      "Familienunternehmen schlechter gestellt als AGs"

      Müller hat nach eigenem Bekunden an die Politik appelliert, neue
      Regelungen für Familienunternehmen zu erlassen. "Es kann nicht sein,
      dass diese Unternehmen gegenüber Aktiengesellschaften benachteiligt
      werden", betonte Müller. Andere europäische Länder wie England hätten
      diese negativen Folgen abgeschafft. "Ich habe nur zwei Alternativen:
      Entweder investiere ich oder schaffe Rückstellungen zur Bezahlung der zu
      erwartenden Erbschaftsteuer. Beides geht nicht."

      Die Müller-Milch-Gruppe mit den Unternehmen Müller-Milch,
      Sachsenmilch, Weihenstephan, der Käserei Loose sowie einer Spedition
      und einer Verpackungsfirma konnte 2002 einen Umsatz von rund 1,7
      Milliarden Euro erreichen. In diesem Jahr wird mit 1,9 Milliarden Euro
      gerechnet. Rund 4500 Mitarbeiter sind in den Werken in Aretsried,
      Leppersdorf, Freising und in England beschäftigt. Kritik, wonach er
      Subventionen für das Milchwerk Leppersdorf in Anspruch nahm, wies
      Müller zurück. Daran sei er nicht reich geworden. "Ohne Subventionen
      hätte es das Werk nicht gegeben", betonte der Unternehmer.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 12:51:29
      Beitrag Nr. 101 ()
      DER SPIEGEL 39/2003 - 22. September 2003
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,267389,00.html

      Unternehmer

      "Ich werde enteignet"

      Molkerei-König Theo Müller über seinen Plan, vor der deutschen Erbschaftsteuer in die Schweiz zu fliehen,
      seinen rüden Umgang mit den Kleinaktionären der Sachsenmilch AG, provokante Werbung und das eigene
      Buhmann-Image

      SPIEGEL: Herr Müller, Ihr Molkerei-Imperium fährt Renditen ein wie kaum ein anderes in der Branche. Nun wollen Sie
      wegen der Erbschaftsteuer in die Schweiz ziehen. Kriegen Sie den Hals nicht voll genug?

      Müller: Das Thema beschäftigt mich schon rund drei Jahre und hat mit dem aktuellen Berliner
      Hickhack nichts zu tun. Fakt ist: Der Übergang meines Unternehmens an meine Kinder wird
      schon genug Stress bedeuten. Die wollen und werden das auch stemmen. Aber eine
      30-prozentige Erbschaftsteuer wäre nicht mehr hinnehmbar. Die würde mein Unternehmen
      existenziell gefährden. Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen. Um das
      zu verhindern, werde ich wegziehen.

      SPIEGEL: Die Steuerbelastung für Unternehmen wie Ihres ist in den vergangenen Jahren doch
      eher gesunken. Worüber regen Sie sich eigentlich auf?

      Müller: Wenn einer mit 42 Grad Fieber im Bett liegt und plötzlich sind es nur noch 41, kann er
      nicht aufspringen und schreien: super, alles wieder in Ordnung. Okay, die Vermögensteuer
      wurde bereits liquidiert. Eichels Steuerreform ist auf einem Weg, mit dem ich sogar leben
      könnte. Mein Tod aber würde das Unternehmen um Jahre zurückwerfen, weil auf das
      Betriebsvermögen dann rund 200 Millionen Euro Erbschaftsteuer fällig wären. Meine Nachfolger
      müssten sich verschulden. Das geplante Investitionsprogramm von 600 Millionen für die
      nächsten fünf Jahre könnten die sich abschminken. Das ist schon deshalb unfair, weil eine
      derartige Belastung auf Konkurrenten wie Nestlé, Danone oder die Molkereigenossenschaften
      nie zukommen wird. Diese Steuer schadet also in erster Linie dem ohnehin gebeutelten
      Mittelstand.

      SPIEGEL: Zum einen trifft die Erbschaftsteuer auch andere Familienfirmen wie Ihre
      Konkurrenten Ehrmann, Bauer oder Meggle. Zum anderen ist nicht jeder in der Lage, einfach
      seinen Wohnsitz zu verlegen.

      Müller: Erstens passiert da schon jetzt viel, aber eben still und leise: Die einen gehen nach
      Österreich, die anderen machen in Immobilien oder steigen bei Filmfonds ein. Zweitens haben
      andere auch nicht wie wir gerade die historische Chance, hinter Danone zur Nummer zwei in
      Europa aufzusteigen.

      SPIEGEL: Wieso soll die Bundesregierung indirekt Ihre Expansionslust finanzieren?

      Müller: Muss sie ja nicht. Aber sie soll die Expansion auch nicht behindern. Ansonsten bin ich eben weg.

      SPIEGEL: Sie tricksen den Fiskus mit Ansage aus.

      Müller: Ich würde doch sofort wieder zurückkommen. Es ist ja nicht so, dass ich aus Jux und Tollerei in die Schweiz
      auswandere. Ich bin durchaus Patriot. Aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch.

      SPIEGEL: Was ist daran falsch, wenn auch Reiche zur Kasse gebeten werden?

      Müller: Es trifft ja nicht mal die Reichen.

      SPIEGEL: Sie sind nicht reich?

      Müller: Ich habe keine Yacht und keine protzigen Schlösser. Ich habe keine Hobbys und komme mit einem Prozent
      meines Einkommens privat hervorragend über die Runden. Alles andere wird wieder in die Firma gesteckt. Ich schaffe
      Werte und Jobs. Das muss doch mal zählen. Konzerne wie VW oder Siemens sind reich. Die werden nicht zur Kasse
      gebeten. Und die kleinen Leute haben ohnehin ihre Freibeträge.

      SPIEGEL: Ihre Erben können sich über ein enormes Vermögen freuen, das ihnen einfach in den Schoß fallen wird. Was
      spricht dagegen, dass davon zunächst auch die Allgemeinheit profitiert?

      Müller: Die volkswirtschaftlichen Schäden der Erbschaftsteuer auf das Betriebsvermögen sind gewaltig. Die gesamte
      Erbschaftsteuer bringt dem Bundesfinanzminister allenfalls drei Milliarden Euro pro Jahr. Dafür wird aber ein Vielfaches
      an Kapital einfach abwandern.

      SPIEGEL: Ihr eigenes Steuersparmodell greift nur, wenn Ihre Kinder mit in die Schweiz ziehen. Machen alle mit?

      Müller: Meine Kinder müssen mit, klar. Wir ziehen in die Nähe von Zürich. Mitte November kommen die Möbelpacker.
      Ich will ja nicht irgendwo in die Prärie, sondern dorthin, wo`s auch a bisserl schön ist.

      SPIEGEL: Der deutsche Fiskus ist in manchen Fällen pingelig, was die tatsächliche Aufenthaltsdauer im Ausland
      angeht.

      Müller: Wir kennen alle den Prozess von Boris Becker. So etwas wird mir nicht passieren - keine Angst.

      SPIEGEL: Soll Ihr persönlicher Vorstoß eine Art Ein-Mann-Demonstration sein getreu dem Motto: Wenn jeder an sich
      selbst denkt, ist für alle gesorgt?

      Müller: Ich will in erster Linie mein Unternehmen erhalten, das ich seit über 30 Jahren aufgebaut habe. Aber ich will
      auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser Steuerirrsinn mit sich bringt.

      SPIEGEL: Dass viele Familienbetriebe leiden, wenn es ans Vererben geht, hat oft weniger mit dem Fiskus zu tun als
      damit, dass sich der Nachwuchs nicht einigen kann. Wie wollen Sie die üblichen Zwistigkeiten in Ihrem Fall verhindern?

      Müller: Garantie dafür gibt es keine. Ich habe mein erstes Testament schon mit 40 gemacht. Da sollte sogar noch ein
      fünfköpfiges Gremium meinen Nachfolger bestimmen. Heute habe ich neun Kinder zwischen dreieinhalb und 36 Jahren.
      Drei davon streben zurzeit ins Unternehmen. Alle sind sich aber einig, dass am Ende einer das Sagen haben soll. Es
      gibt einen Gesellschaftsvertrag, der auch das Problem der Pflichtteile löst und obendrein regelt, dass nie zu viel Geld
      entnommen wird.

      SPIEGEL: Gegen staatliche Subventionen haben Sie sich auch nie gewehrt. Klingt, als wollten Sie erst abschöpfen,
      dann abhauen.

      Müller: Quatsch. Natürlich bekommen wir Subventionen - vor allem für den Aufbau unseres Milchwerks in Leppersdorf
      bei Dresden, das zum größten und modernsten der Welt werden soll. Ja und? All unsere deutschen Werke werden nach
      wie vor ihre Gewinne hier versteuern. Die Steuern werde ich auch immer ohne Murren bezahlen.

      SPIEGEL: Solange es die Hilfen gibt ...

      Müller: ... muss ich sie mitnehmen, solange sie jeder bekommt. Ist doch klar. Aber ehrlich gesagt: Auf Dauer kann das
      hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon profitiere.

      SPIEGEL: Bei Ihren Fluchtplänen schwingt immer die Drohung mit, dass Sie auch die Produktion mal ins Ausland
      verlagern könnten.

      Müller: Meine Heimat ist Deutschland. Mein Englisch ist schlecht. Die nächste Müller-Generation, das werden
      international ausgebildete Weltbürger sein. Wo die ihr Kapital investieren, ist dann deren Sache. Und was mich
      angeht: Ich habe große Hoffnung, dass ich in zwei, drei Jahren wieder da bin. Gegen die Erbschaftsteuer werde ich von
      Pontius zu Pilatus ziehen. Drei Tage nach dem Beschluss, sie abzuschaffen, wäre ich wieder hier. Es kann ja nicht wahr
      sein, dass man jemanden wie mich verjagt und aus einer deutschen Gesellschaft allmählich eine Schweizer macht.

      SPIEGEL: Ihre Sorge um die hiesige Volkswirtschaft in allen Ehren, aber bei der Sachsenmilch AG kann man Ihre wahre
      Strategie ganz gut ablesen. 1994 kauften Sie 85 Prozent des Pleite-Unternehmens, brachten es wieder auf Kurs, tun
      aber seither alles, um die Gewinne klein zu halten.

      Müller: Wir machen nur von den gesetzlichen Möglichkeiten Gebrauch ...

      SPIEGEL: ... und kämpfen mit allen Tricks dagegen an, Ihren verbliebenen Kleinaktionären eine Dividende ausschütten
      zu müssen.

      Müller: Die Deutsche Bank hat denen 1993 das Angebot unterbreitet, ihre Aktien zum Einstiegspreis zurückzukaufen.
      Die Kleinanleger ließen sie abblitzen und vertrauten lieber auf mein unternehmerisches Geschick. Die haben gepokert
      und verdienen von niemandem Mitleid.

      SPIEGEL: Sie missbrauchen den Grundgedanken der Börse - und die Aktionäre als nützliche Idioten Ihres
      Steuersparmodells.

      Müller: Moment! Wir halten bei der Sachsenmilch AG alle Transparenzregeln ein und sind offen wie eine Sandale. Aber
      ich bin mit Leidenschaft Chef eines Familienunternehmens. Und da lasse ich mir die langfristige Strategie nicht von
      Kleinaktionären oder atemlosen Analysten dirigieren.

      SPIEGEL: Mittlerweile scheint Ihnen der Machtkampf sogar Spaß zu machen.

      Müller: Stimmt. Durchaus. Schauen S`: Ich bin gelernter Molkereimeister. Mir gefällt es, wie Gesetzgeber und
      Aktienrecht seit über hundert Jahren Gerechtigkeit walten lassen. Wir tun ja nichts Illegales.

      SPIEGEL: Das müssen die Gerichte erst noch klären. Ihr Image als Trickser und Buhmann stört Sie nicht?

      Müller: Nicht im Geringsten. Wir glauben uns ja im Recht. Das ist überhaupt das Problem in diesem Land: Jeder hat
      Angst vor öffentlichen Verurteilungen und tut nur das, was er für opportun hält. Alle verkriechen sich hinter den
      Verbänden. Die Marke Müller und ich stehen für Nonkonformismus und Innovation. Das ist wahre Souveränität. Ich
      gehe meinen geraden Weg.

      SPIEGEL: 1995 wurde versucht, Sie zu entführen. Sie warfen sich aus dem Auto und saßen noch am selben Nachmittag
      wieder im Büro. Hat die Tat Spuren hinterlassen?

      Müller: Ein Jahr lang schleppte ich diese leise Angst mit mir herum, dass es wieder passieren könnte. Ich habe da
      auch mit einigen geredet, denen das schon passiert war. Immerhin hielten die mir damals eine Pistole und einen
      Elektroschocker an den Kopf. Aber 100-prozentigen Schutz werde ich nie bekommen.

      SPIEGEL: Einer der Entführer soll als Beweggrund für die Tat genannt haben, dass Sie ein machtversessener Kapitalist
      seien.

      Müller: Ach was! Die wollten Geld. Das war deren einziges Motiv.

      SPIEGEL: Was ist Ihnen im Zweifel wichtiger: als Unternehmer geliebt oder gefürchtet zu werden?

      Müller: Letzteres, das ist doch ganz klar. Was habe ich davon, wenn mich die Konkurrenz lieb hat?

      SPIEGEL: Jahrzehntelang galt Ihnen der Konzernsitz im beschaulichen Aretsried bei Augsburg als ideal ...

      Müller: ... weil ich hier angeblich machen kann, was ich will, ja, ja. Das wurde ja immer wieder gern beim SPIEGEL
      abgeschrieben.

      SPIEGEL: Dann wurden Sie für verbotene Grundwasserentnahme im großen Stil bestraft. Einen Grünen-Politiker, der
      Sie "Öko-Sau" nannte, hetzten Sie durch etliche Prozesse. Für mehrere Schwarzbauten zahlten Sie Bußgeld. Im
      vergangenen Jahr demonstrierten Hunderte Milchbauern gegen Ihre Preispolitik. Ist nicht auch der hiesige Widerstand
      gegen Ihre Hemdsärmeligkeit gewachsen?

      Müller: Das war eine Kampagne, die mich bis 1993 verfolgte. Seither ist das alles erledigt. Alte Kamellen. Man wird ja
      auch ruhiger.

      SPIEGEL: Der Bürgermeister des Nachbarorts sagte einst, Sie gingen über Leichen.

      Müller: Ich grüße ihn immer noch. So was sagt man schon mal in der Hitze des Gefechts. Das muss man aushalten.

      SPIEGEL: Und dann drohten Sie auch noch das Hilfswerk Misereor zu verklagen, das Ihren Werbespruch variierte in
      "Alles Müll, oder was".

      Müller: Heute sehe ich das nicht mehr so eng. Aber eigentlich finde ich, dass ich mir derlei nicht bieten lassen muss,
      egal wer dahinter steckt.

      SPIEGEL: Berliner Politiker wollen neuerdings sogar Sie verklagen, weil Ihre Werbekampagne mit Dieter Bohlen
      Mitglieder des Bundestags als Lügner verunglimpfe.

      Müller: Die Herren haben ja nun gar keinen Humor mehr. Aber ich gebe zu, dass wir solche Reaktionen durchaus mit
      einkalkulieren. Wir stecken jedes Jahr rund hundert Millionen Euro in die Werbung. Und letztlich sagen wir damit immer
      nur: Schaut her, wir haben was Neues, probiert es bitte!

      SPIEGEL: Ist Ihnen Ihre neue Werbe-Ikone Bohlen, die nun für die "Müller-Partei" trommelt, wesensverwandt?

      Müller: Ich hatte noch nicht mal Gelegenheit, ihm die Hand zu schütteln. Aber wir sind wahrscheinlich beide ziemlich
      authentisch in dem, was wir tun.

      SPIEGEL: Sie könnten als Nächstes mit Bohlen vor dem Reichstag in Berlin gegen Finanzminister Hans Eichel
      demonstrieren.

      Müller: Um Gottes willen! Aber unsere Politiker sollten aufhören, nach Mehrheiten zu schielen, und stattdessen endlich
      mal das machen, was für unser Land gut ist.

      SPIEGEL: Wie sähe Ihr eigenes Parteiprogramm aus?

      Müller: Auch unsere Politiker sind nur ein Spiegelbild dieser Gesellschaft. Was wir brauchen, ist eine andere
      Verfassung, die der Regierung wieder Macht zubilligt. Der Kanzler muss sich wegen jeder Kleinigkeit mit Partei,
      Präsidium, Fraktion, Koalition, Opposition und dann auch noch mit dem Bundesrat auseinander setzen. Das ist einfach
      zu viel für einen Staat, der vor dem Bankrott steht. Deshalb: Abschaffung des Bundesrats, dafür weniger Länder mit
      mehr Kompetenz, Schuldenverbot, eine Staatsquote von maximal 40 Prozent - Ende der Durchsage. Das wäre ein
      Anfang.

      SPIEGEL: Wenn Sie als CSU-Mitglied in die Politik gingen, würde alles Becher, oder was?

      Müller: Ich hätte natürlich keine Chance. Kompromissbereitschaft, Konsensfähigkeit um jeden Preis, Talent zur
      Spezl-Wirtschaft - das ist nicht meine Sache.

      SPIEGEL: Herr Müller, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

      Das Gespräch führten die Redakteure Klaus-Peter Kerbusk und Thomas Tuma.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 15:24:33
      Beitrag Nr. 102 ()
      Sächsische Zeitung (Service ), 16.10.2003

      LESERBRIEFE

      Zu „Herr Müller vermilchreist“, 14.10., schreibt V. Eichmann aus Dresden:

      Zum Glück gibt

      es Alternativen

      Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, das ist wohl der Kapitalismus a la Müller-Milch.
      Sich über angebliche deutsche Subventionsmentalität beschweren, hohe Steuern
      beklagen, aber selber jede Subvention und Abschreibungsmöglichkeit mitnehmen, sei sie
      noch so windig, das kommt gut an.

      Auf jemand wie Theo Müller, der, wenn ich mich richtig erinnere, gerichtlich anerkannt als
      Öko-Schwein bezeichnet werden darf (seine Allgäuer Milchfabrik ist weit und breit als
      Umweltbelastung bekannt), auf so jemand, der alle Klischees eines raffgierigen Kapitalisten
      Realität werden lässt, auf so jemand kann Deutschland gut verzichten.

      Ich werde weiterhin darauf verzichten, Sachsenmilchprodukte oder andere Müllerprodukte
      zu kaufen, es gibt zum Glück Alternativen und Unternehmer, die den Satz „Eigentum
      verpflichtet“ nicht als Belastung, sondern als Ansporn sehen. Und kleinere hiesige
      Molkereien gibt es auch. Wie „wohltätig“ sich Müller gegenüber sächsischen Bauern
      verhält, hat die SZ ja dankenswerterweise beschrieben.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 18:56:37
      Beitrag Nr. 103 ()
      BGH lässt Revision im Sachsenmilch-Prozess

      Nach fast drei Jahren hat der BGH die Revision des OLG-Urteils im Zusammenhang mit dem
      Kapitalschnitt bei der Sachsenmilch AG angenommen. Zur Erinnerung: Die Sachsenmilch AG
      war das erste ostdeutsche Unternehmen, das an die Börse gebracht wurde, das aber durch die
      Südmilch-Affäre sehr bald in Turbulenzen geriet und einen Kapitalschnitt benötigte. Die im
      Verhältnis von 750 zu 1 durchgeführte Kapitalzusammenlegung kam für die Kleinaktionäre einer
      Enteignung gleich, wogegen die SdK Klage erhob. Im vorliegenden Prozess geht es um den auf
      der Hauptversammlung des Jahres 1999 gefassten Bestätigungsbeschluss zu dem horrenden
      Kapitalschnitt, den die SdK ebenfalls angefochten hat. Der BGH lässt nun die Revision des
      ablehnenden Urteils des OLG Dresden zu.


      http://www.sdk.org
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 09:36:14
      Beitrag Nr. 104 ()
      Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 16.10.2003

      Sachsenmilch

      Kleinaktionäre ziehen vor den BGH

      Dresden. Der Streit der Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG mit dem bayerischen
      Unternehmer Theo Müller geht in eine neue Runde.

      Der Bundesgerichtshof (BGH) habe die Revision zu einem Urteil des Oberlandesgerichts
      Dresden zugelassen, sagte gestern Hermann Locarek-Junge von der
      Interessengemeinschaft der Kleinaktionäre. In dem Verfahren geht es um die
      Benachteiligung der Kleinaktionäre durch einen von Mehrheitsaktionär Müller veranlassten
      Kapitalschnitt. Müller hatte nach der Übernahme der Sachsenmilch das Stammkapital von
      38 Millionen Euro auf 51 000 Euro verringert. Die Kleinaktionäre kämpfen seit Jahren
      dagegen.

      Sie prozessieren auch wegen der ausgefallenen Dividende für 2001. Zudem wurde ein
      Antrag zur Sonderprüfung der Bilanz 2002 gestellt. Ein weiterer Vorwurf ist, dass Müller
      durch bilanztechnische Tricks aus steuerlichen Gründen den Wert der Aktie gering hält.
      (dpa)
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 17:50:41
      Beitrag Nr. 105 ()
      manager-magazin.de, 20.10.2003, 14:37 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,270514,0…

      S K A N D A L U M S Ü D M I L C H

      Blinde-Kuh-Spiel

      Zehn Jahre versuchten die Staatsanwälte, den früheren
      Südmilch-Chef Wolfgang Weber dingfest zu machen, weil er die
      Sachsenmilch AG zum eigenen Vorteil gemolken haben soll. Endlich
      lässt sich Weber vor Gericht bitten. Doch im Gegenzug wird er nicht
      richtig bestraft.

      Stuttgart - Vor über zehn Jahren hatte Wolfgang Weber das Weite
      gesucht und sich fortan auf seiner Ranch in Paraguay der Rinderzucht
      gewidmet. Als mutmaßlicher Hauptverantwortlicher des Skandals um die
      Sachsenmilch-Pleite im Jahre 1993 entzog sich der frühere
      Südmilch-Vorstandschef damit der Strafverfolgung.

      Seine Heimkehr nach Deutschland vor wenigen
      Wochen - ausgehandelt mit der
      baden-württembergischen Justiz - bringt ein
      abgeschlossen geglaubtes Kapitel der deutschen
      Wirtschaftskriminalität wieder auf die
      Tagesordnung. Wegen Betruges und Untreue muss
      sich Weber ab Dienstag vor dem Stuttgarter
      Landgericht verantworten. Nur drei
      Verhandlungstage sind für den Prozess
      vorgesehen. Kein Wunder, denn hinter den
      Kulissen soll das Strafmaß schon ausgehandelt
      worden sein.

      Über viele Jahre hinweg hatte die Stuttgarter
      Staatsanwaltschaft versucht, des ehemaligen Spitzenmanagers habhaft
      zu werden. Doch Weber hatte nach seiner Flucht im Zuge des
      Sachsenmilch-Kollapses die paraguayische Staatsbürgerschaft
      angenommen. Eine Auslieferung nach Deutschland war deshalb trotz
      internationalen Haftbefehls nicht zu erreichen. Einzig eine Vernehmung
      des Beschuldigten in der deutschen Botschaft in Asunción im Jahre 1997
      konnten die Ermittler durchsetzen. Damals wies Weber sämtliche
      Vorwürfe von sich und rechnete zugleich mit seinem Nachfolger Frank
      Staudacher ab, den er laut Vernehmungsprotokoll als "intriganten
      Psychopathen" bezeichnete.

      Das verkaufte Know-how war wertlos

      Dennoch hatte die Staatsanwaltschaft 1999 Anklage gegen Weber
      erhoben, die nun vier Jahre später Verhandlungsgegenstand ist. Weber
      wird zur Last gelegt, zusammen mit seinen bereits verurteilten
      Vorstandskollegen weitgehend wertloses Know-how für Millionenbeträge
      an die Tochter Sachsenmilch verkauft zu haben, um Finanzlöcher bei der
      Südmilch zu stopfen.

      Die Anklage geht darüber hinaus davon aus, dass beim Börsengang der
      Sachsenmilch 1991 falsche Angaben über die Kosten eines
      Molkerei-Neubaus im sächsischen Leppersdorf gemacht wurden. Im
      Börsenprospekt der Deutschen Bank AG war von "festgeschriebenen
      Baukosten" die Rede. Tatsächlich waren die Kosten aufgrund einer
      Zusatzvereinbarung mit dem Bauunternehmer Roland Ernst jedoch
      variabel.

      Missmanagement und die Kostenexplosion trieben das Prestigeprojekt
      Sachsenmilch AG schließlich 1993 nur drei Jahre nach der Gründung in
      den Konkurs. Die Muttergesellschaft Südmilch musste daraufhin Vergleich
      anmelden und wurde schließlich vom niederländischen Milchkonzern
      Campina Melkunie übernommen.

      Weber kehrte zurück, weil er nichts zu befürchten hat

      Webers damalige Vorstandskollegen Rudolf Hoffmann und Manfred
      Klecker wurden wegen der Vorgänge rund um den Molkerei-Skandal
      bereits 1997 vom Stuttgarter Landgericht verurteilt. Hoffmann erhielt
      zwei Jahre Haft auf Bewährung, Klecker ein Jahr auf Bewährung. Der
      Bauunternehmer Ernst wurde wegen Beihilfe mit einer Geldstrafe zur
      Verantwortung gezogen. Über 60 Verhandlungstage hatte der damalige
      Prozess beansprucht.

      Weber war Hauptinitiator des
      Südmilch-Engagements in Sachsen. Von 1972 bis
      1992 stand er an der Spitze des Vorstands des
      süddeutschen Konzerns. Danach trug er bis Januar
      1993 als Aufsichtsratsvorsitzender der Südmilch
      AG Mitverantwortung. Weber war es, der die
      Kontakte zu ostdeutschen Milchkombinaten
      geknüpft und die Gründung der Sachsenmilch AG -
      mit der Südmilch und sächsischen Milchbauern als
      Anteilseignern - initiiert hatte.

      Für Ostdeutschland geriet dieses Engagement zum
      Trauerspiel. Das erste ostdeutsche Unternehmen
      an der Börse kollabierte. Der Deutschen Bank
      entstand durch den Rückkauf der Aktien ein Schaden von damals 43
      Millionen Mark.

      Trotz des hohen Schadens kann auch Weber wie seine früheren
      Mitstreiter mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Medienberichten zufolge
      sollen sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung bereits auf eine
      Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und eine Geldauflage von
      rund 100.000 Euro verständigt haben. Anders ist die Rückkehr des
      Angeklagten aus Paraguay auch kaum zu erklären. Seine Anwälte hatten
      von vornherein immer "erfüllbare Bedingungen" vorausgesetzt, damit sich
      ihr Mandant den deutschen Behörden stellt.

      Tanja Wolter, ddp
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 18:00:18
      Beitrag Nr. 106 ()
      Sächsische Zeitung (Wirtschaft )

      Weber-Prozess

      Ex-Chef der Sachsenmilch bleibt angeblich frei

      Stuttgart/Leppersdorf. Der ehemalige Südmilch-Chef Wolfgang Weber kann im
      Untreue-Prozess am Landgericht Stuttgart mit einem milden Urteil rechnen, berichtet die
      Zeitschrift „Focus“. Verteidigung und Staatsanwaltschaft hätten sich auf eine
      Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine Zahlung von rund 100 000 Euro geeinigt.

      Weber war 1993 nach Paraguay geflüchtet, um seiner Verhaftung nach der Pleite der
      Südmilch-Tochter Sachsenmilch in Leppersdorf zu entgehen. Das sächsische Unternehmen
      gehört heute der Müller-Gruppe und wächst. Weber kehrte nach Gesprächen zwischen
      seinem Verteidiger und der Staatsanwaltschaft vor wenigen Wochen nach Deutschland
      zurück. Der Zeitschrift zufolge erhielt er die Zusage, frei zu bleiben. (dpa/SZ)
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 15:34:14
      Beitrag Nr. 107 ()
      Stuttgart
      Ex-Südmilch-Chef legt Geständnis ab

      Zehn Jahre nach Niedergang der Großmolkerei jetzt
      der Prozess gegen Wolfgang Weber

      Stuttgart - Zehn Jahre nach der Fast-Pleite der Großmolkerei
      Sachsenmilch hat der frühere Aufsichtsratschef Wolfgang
      Weber in seinem Untreue-Prozess ein Geständnis abgelegt.
      Der 68-Jährige sagte am Dienstag vor dem Landgericht
      Stuttgart, die Anklage sei prinzipiell begründet. Die
      Staatsanwaltschaft wirft dem Betriebswirt Mitverantwortung
      am Niedergang der einstmals größten deutschen Molkerei
      Südmilch sowie deren Tochter Sachsenmilch in
      Ostdeutschland vor.

      Die Sachsenmilch war 1991 als erstes ostdeutsches
      Unternehmen von der Deutschen Bank an die Börse gebracht
      worden. Nachdem die Kosten für den Neubau ausgeufert
      waren, ging Sachsenmilch 1993 in Gesamtvollstreckung, der
      Mutterkonzern Südmilch meldete Vergleich an. Weber war
      von 1970 bis 1992 Vorstandschef und bis Januar 1993
      Vorsitzender des Aufsichtsrats von Südmilch.

      Weber sagte: "Ich habe nie die Absicht einer
      Vermögenschädigung der Sachsenmilch verfolgt." Laut
      Anklage besteht gegen Weber der Verdacht, mit einem
      angeblichen Know-how-Verkauf versucht zu haben, die
      Südmilch zu Lasten der Sachsenmilch zu sanieren.

      Oberstaatsanwalt Martin Klose sagte, die 14 Ordner
      Unterlagen seien allgemein zugängliches Molkerei-Wissen
      gewesen.

      Weber betonte hingegen, er habe nie einen Hehl daraus
      gemacht, dass Südmilch die Unterlagen nicht kostenlos zur
      Verfügung stellen könne. In den Molkereineubau in
      Leppersdorf bei Dresden war der Unternehmer Roland Ernst
      als Generalübernehmer mit eingebunden. Über Ernst war der
      fragwürdige Know-how-Transfer in Höhe von damals 38
      Millionen Mark abgewickelt worden. Weber sagte, wenn bei
      dem Kow-how-Vertrag Fehler gemacht worden seien, wolle
      er dafür gerade stehen. "Ich will mich der Verantwortung im
      Fall Sachsenmilch stellen."

      Der Betrugsvorwurf gegen Weber zum Nachteil der
      Deutschen Bank sei auf Antrag der Staatsanwaltschaft
      vorläufig eingestellt worden, teilte das Gericht mit. Die
      Deutsche Bank hatte die Sachsenmilch an die Börse gebracht.
      Für die Anleger war damals kein Schaden entstanden, weil
      die Deutsche Bank die Aktien zurücknahm. In einem ersten
      Verfahren waren die Hauptangeklagten 1997 zu
      Bewährungsstrafen und der frühere Bauunternehmer Ernst
      wegen Beihilfe zur Untreue zu einer hohen Geldstrafe
      verurteilt worden.

      Das Verfahren gegen Weber war jedoch vorläufig eingestellt
      worden, da die Behörden den flüchtigen Weber nicht fassen
      konnten. Er hatte sich auf eine Rinderfarm nach Paraguay
      abgesetzt. Webers sagte nun, er habe sich immer wieder
      bemüht, erfüllbare Bedingungen für seine Rückkehr zu
      erhalten.

      Nach zehn Jahren Flucht stellte er sich Mitte September der
      Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Die Rückkehr des 68-Jährigen
      war laut Staatsanwaltschaft mit der Verteidigung abgestimmt.
      Nach Angaben des Gerichts gab es im Vorfeld mit der
      Strafkammer keine Gespräche zwischen Verteidigung und
      Staatsanwaltschaft über die Höhe des Strafmaßes. Der
      Prozess wird am kommenden Donnerstag mit den Plädoyers
      von Verteidigung und Staatsanwaltschaft fortgesetzt. Das
      Urteil wird am 30. Oktober erwartet.

      AP
      21.10.2003 - aktualisiert: 21.10.2003, 12:23 Uhr
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 23:16:58
      Beitrag Nr. 108 ()
      Der Weber-Prozess ist doch eine Geschichtsaufarbeitung, die mit der aktuellen Sachsenmilch-AG nichts zu tun hat. Allenfalls schadet dieser Unsinn dem Aktienkurs.

      Weder hat die Sachsenmilch von Weber etwas zu erwarten (Schadenersatz etc.) noch kann sie in irgend einem anderen Zusammenhang profitieren oder belastet werden.

      Ich würde es begrüßen, wenn diese Seiten den Informationen über die aktuelle Sachsenmilch vorbehalten bleiben: HV 2003 und Dividendenprozess, auch noch Kapitalschnitt und alles andere, was die derzeitigen Aktionäre bewegt. Der Rest ist Wirtschafts(krimiminal)geschichte.
      Avatar
      schrieb am 24.10.03 18:16:30
      Beitrag Nr. 109 ()
      manager-magazin.de
      Deutschland vs. Schweiz: "Achten Sie auf die Playboy-Klausel!"

      von Martin Scheele

      Freitag 24. Oktober 2003, 09:26 Uhr
      Wer wie Theo Müller in die Schweiz umziehen will, der braucht spezielle Kenntnisse - oder pfiffige Steuerberater.
      Davon sollten Mittelständler auf einem Seminar in Hamburg überzeugt werden. Einer der hochkarätigen Redner:
      Thomas Borer-Fielding.

      Hamburg - Diskretion war das oberste Gebot. Darauf wurde gleich am Eingang Wert gelegt. "Sie brauchen sich kein
      Namensschild anzukleben" soufflierte die freundliche Dame "sofern Sie inkognito bleiben wollen". Doch davon machte kaum
      jemand Gebrauch. In aller Offenheit zeigten Hamburger Kaufleute und norddeutsche Kollegen ihr Interesse an dem Seminar
      "Standort Schweiz - Erfolgreiche Ansiedlung in der Alpenrepublik".

      Während bislang vor allem der Wegzug prominenter deutscher Privatpersonen - von Klaus-Michael Kühne,
      Gunter Sachs, Klaus Jacobs bis hin zu Boris Becker und Theo Müller - in den Medien Widerhall fand,
      prüfen offenkundig mehr und mehr Mittelständler den Schritt. Davon sind zumindest die überzeugt, die
      ihnen den Weg erleichtern wollen: Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte.

      Ein auf Aussiedelung spezialisiertes Unternehmen ist die Prof. Dr. Katz Gruppe, die das Seminar im
      Hamburger Fünf-Sterne-Hotel Dorint veranstaltete. Unternehmensinhaber Thomas Katz gelang es,
      hochkarätige Redner zu gewinnen. So referierten Reiner Schrupkowski, Bankdirektor der Credit Suisse,
      Urs Mühlebach, Rechtsanwalt aus Luzern, und Thomas Borer-Fielding, ehemaliger Botschafter der
      Schweiz in Deutschland, mittlerweile Unternehmensberater in Potsdam.

      Je später der Abend, desto mehr rauchten die Köpfe

      Dabei dürfte Letztgenanntem die Zugpferd-Funktion für das Seminar zu Teil geworden sein. Eben jener stets lächelnde
      Borer-Fielding servierte erst mal leichte Kost. Seine Mitstreiter ließen es komplexer werden. Ganz nach dem Prinzip: Je später
      der Abend, desto tiefer wurde in die Materie eingedrungen.

      Dabei taten sich in den Reden durchaus Unterschiede auf. Während Unternehmensberater Borer-Fielding anklingen ließ, sich
      über den Umzug von Müller-Milch-Chef in die Schweiz zu freuen, ließ ein anderer Redner keinen Zweifel aufkommen: "Solche
      können wir bei uns nicht gebrauchen" und spielte dabei offenkundig auf die raffinierten Steuertricks Theo Müllers und seinen Ruf
      als streitlustigen und Umweltauflagen nicht besonders schätzenden Unternehmer an.

      Durchaus differenziert stellte der ehemalige Schweizer Botschafter in Deutschland die Schweiz - "sie ist keine Insel der
      Seeligen" - in seiner Rede dar. Wen wundert`s: Deutlich überwogen allerdings die Vorteile wie "erstklassige Infrastruktur",
      "exzellentes Ausbildungssystem", "unternehmensfreundliche Besteuerung" und einigen weiteren in seiner Rede. Gleichwohl
      sparte Borer-Fielding aber auch nicht mit Kritik und nannte das Problem des zu starken Schweizer Franken und eine relativ
      kräftig wachsende Steuer- und Abgabenlast - wenn diese auch auf absolut niedrigem Niveau bleibt.

      "Inzwischen machen auch wir Dummheiten"

      So sprach Borer-Fielding den Crash der Airline Swissair an. "Inzwischen machen wir auch Dummheiten" und meinte damit die
      Zwei-Milliarden-Subvention durch den Schweizer Staat. In seinen Augen eine sehr kritische Aktion.

      Von einer relativ stark ansteigenden Steuer- und Abgabenlast lassen sich Deutsche aber nicht abschrecken. Dabei ist die Zahl
      der Übersiedler noch überschaubar. "In 2002 waren es 8384 deutsche Staatsbürger" weiß Borer-Fielding zu berichten. Diese
      Zahl werde in 2003 auf 10.000 anschwellen, schätzt der Unternehmensberater, lächelt und lehnt sich zufrieden zurück.

      Alle Freiheiten für Rentner

      Seinem geschätzten Schweizer Landsmann und Rechtsanwalt Urs Mühlebach kam die schwierige Aufgabe zu, das Publikum mit
      Feinheiten des Schweizer Steuerrechts bekannt zu machen. Während den meisten Zuhörern bekannt war, dass in der Schweiz
      nicht der Bund, sondern die Kantone die Einkommensteuer erheben und es dadurch zu einem harten Steuerwettbewerb kommt,
      ging das Fachwissen beim Thema Aufenthaltsrecht und Immobilienerwerb schon auseinander.

      "Es gibt immer weniger Beschränkungen im freien Personenverkehr", sagte Mühlebach, ein hoch gewachsener Mann mit
      weißem Haar. Eine Kontingentierung gebe es praktisch nur noch bei Selbstständigen, die für eine fünfjährige Bewilligung den
      Nachweis einer existenzsichernden Tätigkeit und die ordnungsgemäße Gründung eines Unternehmens führen müssen.

      An Rentner beziehungsweise Nichterwerbstätige im Publikum richtete sich der Beitrag zum Thema "Playboy-Klausel", deren
      Name allein schon Gelächter hervorrief. Auch dieses Gesetz ist großzügiger gestaltet worden. Galt bis vor kurzem noch ein
      Mindestalter von 55 Jahren als Voraussetzung für die Aufenthaltsbewilligung, gibt es nun keine Mindestaltersgrenze. Wer auf
      Gunter Sachs` Spuren wandeln möchte, der muss als einzige Hürde noch den Nachweis von Solvenz erbringen.

      Mieteigentum darf nicht als Kapitalanlage dienen

      Doch zur Übersiedlung fehlt noch der Erwerb von Grund und Boden. Während die "Lex Friedrich" in den
      achtziger Jahren noch für viel Wirbel gesorgt hatte, hat sich heute die Schweiz auch auf diesem Feld
      geöffnet. Durften Ausländer einst nur Wohnungen mit weniger als 200 Quadratmetern und Häuser mit 1000
      Quadratmetern erwerben, gibt es diese Beschränkung heute nicht mehr. Dagegen darf Mieteigentum weiter
      nicht als Kapitalanlage dienen.

      Damit den Zuhörern nicht grobe Fehler wie Prominenten unterliefen, machte Seminarleiter Thomas Katz
      noch einen Exkurs im Fach deutsche Steuerlehre. "Ion Tiriac hat das damals richtig gemacht, als er Boris
      Becker nach Monaco brachte und Becker kein Kinderzimmer mehr in Leimen haben durfte." Katz erwähnte
      aber auch Beckers späteren Fehler, als dieser dem Finanzamt einen Wohnsitz im Münchener Nobelstadtteil
      Bogenhausen verschwiegen und so 1,7 Millionen Euro vorenthalten hatte.

      Feine Unterschiede im Außensteuergesetz

      Die Feinheiten deutscher Steuerlehre verfolgten die Zuhörer im Weiteren durchaus mit Interesse. Dabei sorgte vor allem für
      Aufregung der Paragraf 6 des Außensteuergesetzes. Bei der so genannten Wegzugsbesteuerung gelten Anteile an
      Kapitalgesellschaften mit ein Prozent als wesentliche Beteiligung. Dieser Wert war von ehemals 25 Prozent schrittweise gesenkt
      worden. Hingegen wird bei Produktions- beziehungsweise Geschäftsverlagerung die wesentliche Beteiligung mit einem Wert
      über 25 Prozent definiert.
      Avatar
      schrieb am 24.10.03 18:19:52
      Beitrag Nr. 110 ()
      Reuters
      Zwei Jahre auf Bewährung für Ex-Südmilch-Chef gefordert
      Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:50 Uhr
      Stuttgart, 23. Okt (Reuters) - Im Prozess um die Fast-Pleite der Sachsenmilch AG (Xetra:
      715260.DE - Nachrichten) 1993 hat die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe für den
      früheren Südmilch-Chef Wolfgang Weber beantragt.

      Oberstaatsanwalt Martin Klose sagte am Donnerstag vor dem Landgericht Stuttgart, der
      68-jährige Weber habe 1991 mit dem Transfer von angeblichen "Know-how" über das
      Molkereiwesen für umgerechnet 19,4 Millionen Euro die erste börsennotierte Gesellschaft in den
      neuen Ländern in der Existenz gefährdet. Er forderte für Weber zwei Jahre Haft auf Bewährung. Er
      habe sich der Veruntreuung schuldig gemacht. Sein Verteidiger Eberhard Wahle forderte eine
      Bewährungsstrafe von deutlich unter zwei Jahren. Das Urteil wird am 30. Oktober verkündet.

      Klose sagte, Weber habe ein umfassendes Geständnis abgelegt. Für ihn spreche, dass er sich noch vor dem Ablauf der
      Verjährung nach seiner Flucht nach Paraguay den deutschen Behörden und dem Gericht gestellt habe. Anfang 2003 hatten die
      Verhandlungen über eine Rückkehr Webers nach fast zehn Jahren begonnen. "Ohne die Gespräche und das freiwillige Stellen
      wäre es aller Voraussicht nicht zu einem Prozess gekommen", sagte Klose. Medien hatten im Vorfeld des Verfahrens über eine
      Absprache zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft berichtet, nach der Weber zwei Jahre auf Bewährung erhalten sollte.

      Klose warf Weber vor, Sachsenmilch zu Gunsten der Südmilch geschädigt zu haben. "Die Aufbauhilfe Ost trat gegenüber der
      Finanzhilfe West zurück." Unabhängig von der Werthaltigkeit des Know-hows sei der Sachsenmilch ein Gefährdungsschaden
      von 38 Millionen Mark entstanden, was Weber billigend in Kauf genommen habe. Sachsenmilch war später in
      Gesamtvollstreckung gegangen und gehört inzwischen dem schwäbischen Unternehmer Theo Müller ("Müller Milch"), Südmilch
      ging nach einem Vergleich an die niederländische Campina-Gruppe ("Landliebe").

      Webers Verteidiger Wahle sagte, die Sachsenmilch-Pleite sei erst der rechtswidrigen Strategie von Webers Nachfolger Frank
      Staudacher zuzuschreiben, die 1991 noch nicht abzusehen gewesen sei. "Operative Leitungsverantwortung hatte Herr Weber
      bei der Sachsenmilch nicht gehabt. Er war nur Aufsichtsorgan", sagte Wahle.

      In seinem Schlusswort sagte Weber, er bedauere, dass er Mitarbeitern und Bauern Leid angetan habe. "Dass das Konzept
      Sachsenmilch richtig war, zeigt, was heute aus der Sachsenmilch geworden ist: ein blühendes Unternehmen", sagte er.

      fnp/axh/rbo
      Avatar
      schrieb am 24.10.03 18:51:46
      Beitrag Nr. 111 ()
      Deutsche Käse im In- und Ausland gefragt
      Die Marktpreise für deutschen Käse ziehen bei reger Nachfrage an, und das, obwohl im bisherigen
      Jahresverlauf mehr Käse erzeugt worden ist als im Vorjahreszeitraum, berichtet die ZMP.
      Insbesondere das Angebot an Schnittkäse habe sich zuletzt verknappt, aber auch die Bestände an
      Blockware schrumpften deutlich. Inzwischen seien die Hersteller nicht mehr in der Lage, alle
      Anfragen in vollem Umfange zu erfüllen.

      Schnittkäse ist demnach nach dem Ferienende und mit Beginn der kühleren Jahreszeit nicht nur bei den hiesigen
      Verbrauchern lebhaft gefragt, auch das große Kaufinteresse aus Südeuropa hält an. Zahlreiche Anfragen kämen
      derzeit zudem aus Drittländern. Begrenzt sei auch das Angebot an Emmentaler, während Weichkäse aus hiesiger
      Erzeugung ausreichend zur Verfügung stehe. Für die deutschen Verbraucher sei der Käseeinkauf einstweilen aber
      immer noch sehr günstig, denn die Forderungen des Einzelhandels lägen deutlich unter dem Vorjahresniveau.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 13:32:19
      Beitrag Nr. 112 ()
      Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 25.10.2003

      Milchwirtschaft

      Nach Talfahrt wieder Plus

      Preise im Keller / Molkereien von Discountern abhängig

      Stuttgart. Für die deutsche Milchindustrie geht es nach der Talfahrt im vergangenen Jahr
      wieder aufwärts. In den ersten sieben Monaten 2003 stieg der Branchenumsatz um mehr
      als vier Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Das teilte der Milchindustrie-Verband am Freitag
      auf seiner Jahresversammlung in Stuttgart mit.

      Der Druck auf die Preise, ausgelöst unter anderem durch die immer stärker werdenden
      Discounter, dauere jedoch an. Stark entwickelte sich der Export (plus 13 Prozent), zum
      Beispiel mit Käse nach Russland. „Die Verbraucher haben sich den Discountern zugewandt“,
      sagte Eberhard Hetzner, Hauptgeschäftsführer des Verbands. Bei Aldi, Lidl und anderen
      Anbietern werde jedoch „mit harten Bandagen“ um Verträge gekämpft, die meist auf ein
      Jahr abgeschlossen und die Molkereien in große Abhängigkeiten stürzen würden.

      Vor allem Schnittkäse, Quark und Trinkmilch werden durch den Preisdruck des Handels
      immer billiger. Was gut ist für den Verbraucher, ist problematisch für die Betriebe und die
      Milcherzeuger. „Die Bauern sind unzufrieden“, sagte Hetzner. Als Faktor für neues
      Wachstum, aber auch für weiter sinkende Preise könnte sich die Osterweiterung der EU
      erweisen.

      Die Produktion von Milch zum Verzehr erhöhte sich in den ersten sieben Monaten um fünf
      Prozent auf knapp 3,7 Millionen Tonnen. Die Käsefertigung legte dank des guten Exports
      um 2,5 Prozent auf fast 1,2 Millionen Tonnen zu. Neue Produkte wie Milchdrinks,
      Trinkjoghurts und Molkedrinks erzielten oft zweistellige Zuwachsraten. Milch kommt aber
      nicht nur in Lebensmitteln zum Einsatz, sondern bildet auch einen wichtigen Bestandteil
      zum Beispiel von Pillen in der Pharmaindustrie.

      In Deutschland gibt es 118 in der Milchwirtschaft tätige Unternehmen und rund 125 000
      Erzeuger-Betriebe mit insgesamt 4,4 Millionen Kühen – Tendenz fallend. Die größten
      Molkereien in Deutschland sind Humana Milchunion, Nordmilch und Campina. Im Freistaat
      hat die Sachsenmilch AG mit etwa 1 000 Beschäftigten in Leppersdorf die Nase vorn. Eine
      Kuh versorgt im Schnitt 17 Bürger. (dpa/SZ)
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 02:21:23
      Beitrag Nr. 113 ()
      wir stehen wieder bei 40€ je Aktie - der Substanzwert steigt weiter....

      wann kommt der Durchbruch zum fairen Wert?
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 20:11:15
      Beitrag Nr. 114 ()
      ,Angst und Verunsicherung`
      Freising (ta) - Eine gewerkschaftliche Flugblattaktion fand am
      Samstagmorgen in der Molkerei Weihenstephan ein unangenehmes
      Ende. Die Gewerkschaft "Nahrung Genuss Gaststätten" (NGG)
      versuchte, die Mitarbeiter über ihre Rechte zu informieren. Immer
      wieder sei es in der Molkerei nach der Übernahme durch
      Müller-Milch zur Verletzung von Arbeitnehmerrechten gekommen,
      heißt es in einer NGG-Pressemitteilung. Der Werkschutz habe die
      Gewerkschaftsmitglieder unter Drohungen aufgefordert, die
      Flugblattaktion einzustellen. Auch Mitarbeiter, die den Zettel
      entgegengenommen hätten, seien mit den Worten "das hat
      Konsequenzen" massiv eingeschüchtert worden. "Es herrscht
      Angst und Verunsicherung", beschreibt die NGG die Lage in der
      Molkerei.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 19:10:33
      Beitrag Nr. 115 ()
      Sächsische Zeitung (Lokales Radeberg ), 04.11.2003



      Rödertal-Waren im West-Läden

      Radeberg / Dresden. Radeberger Bier und Produkte der Sachsenmilch AG Leppersdorf
      gehören zu den Angeboten, mit denen das Sächsische Landwirtschaftsministerium
      gemeinsam mit der Handelskette Co op Schleswig-Holstein sächsische Waren bekannt
      machen will. Seit gestern wird eine Reihe sächsischer Produkte nun in den Filialen der Co
      op-Gruppe (Plaza, Wandmaker und Sky) in Schleswig-Holstein, Bayern,
      Baden-Württemberg und auch in Mecklenburg-Vorpommern den Kunden präsentiert.
      Angeboten werden Backwaren, Alkohol, Teigwaren, Kosmetika, Fleischwaren, Säfte, Eis-
      und Milchprodukte. Ziel der Aktion ist dabei nicht nur neue Kunden zu locken, sondern
      auch dafür zu werben, verstärkt sächsische Produkte in die Verkaufs-Regale außerhalb
      Sachsens zu bringen, teilt das Sächsische Landwirtschaftsministerium mit. (SZ)
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 18:27:24
      Beitrag Nr. 116 ()
      Keinen Cent für die freien Aktionäre, aber wieder Millionen für Müller...

      Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 12.11.2003

      Molkereien

      Brüssel versüßt Investitionen bei Sachsenmilch

      Brüssel/Dresden. Der Milchverarbeiter Alois Müller GmbH & Co. darf nach einer
      Entscheidung der EU-Kommission 40 Millionen Euro Beihilfen für das Sachsenmilch- Werk in
      Leppersdorf erhalten. Mit der Finanzspritze könne Müller neue Produkte und moderne
      Verarbeitungsverfahren entwickeln, teilte die Kommission gestern in Brüssel mit. Das
      Projekt solle bis Ende 2004 abgeschlossen sein.

      Nach Kommissionsangaben investiert Müller 176 Millionen Euro in das Werk. Dies sei die
      größte Investition im Agrarsektor seit 2000, für die die Kommission Beihilfen genehmigt
      habe, hieß es. Ein Antrag Sachsens auf rund 88 Millionen Euro Zuschüsse im Rahmen der
      EU-Regionalförderung werde derzeit noch geprüft.

      Müller beschäftigt in Leppersdorf rund 1200 Mitarbeiter. Der Umsatz der Tochter
      Sachsenmilch AG beträgt 720 Millionen Euro. Die Gesellschaft ist eine der 100 größten in
      den neuen Ländern. (dpa/SZ)
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 18:31:14
      Beitrag Nr. 117 ()
      Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 12.11.2003

      Molkereien

      Brüssel versüßt Investitionen bei Sachsenmilch

      Brüssel/Dresden. Der Milchverarbeiter Alois Müller GmbH & Co. darf nach einer
      Entscheidung der EU-Kommission 40 Millionen Euro Beihilfen für das Sachsenmilch- Werk in
      Leppersdorf erhalten. Mit der Finanzspritze könne Müller neue Produkte und moderne
      Verarbeitungsverfahren entwickeln, teilte die Kommission gestern in Brüssel mit. Das
      Projekt solle bis Ende 2004 abgeschlossen sein.

      Nach Kommissionsangaben investiert Müller 176 Millionen Euro in das Werk. Dies sei die
      größte Investition im Agrarsektor seit 2000, für die die Kommission Beihilfen genehmigt
      habe, hieß es. Ein Antrag Sachsens auf rund 88 Millionen Euro Zuschüsse im Rahmen der
      EU-Regionalförderung werde derzeit noch geprüft.

      Müller beschäftigt in Leppersdorf rund 1200 Mitarbeiter. Der Umsatz der Tochter
      Sachsenmilch AG beträgt 720 Millionen Euro. Die Gesellschaft ist eine der 100 größten in
      den neuen Ländern. (dpa/SZ)
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 19:32:36
      Beitrag Nr. 118 ()
      Aber wie sähe es aus, wenn man zig Mios Subventionen kassierte und gleichzeitig viele Mio Dividenden zahlte?
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 17:29:36
      Beitrag Nr. 119 ()
      Aus der FTD vom 14.10.2003
      www.ftd.de/mueller

      Theo Müller wandert in die Schweiz aus
      Von Sandra Deutschländer, Leppersdorf

      Der bayerische Molkereiunternehmer Theo Müller wird zum 17. November
      seinen Wohnsitz und Teile der Unternehmensführung der Müller-Gruppe in
      die Schweiz verlegen. Damit will er die Erbschaftsteuer in Deutschland
      umgehen.

      Für die Erklärung hat Müller die erste Pressekonferenz in der
      Unternehmensgeschichte einberufen. Mit seinem Umzug wolle der Alleingesellschafter
      der Müller-Milch-Gruppe die Erbschaftsteuer von rund 200 Mio. Euro umgehen, die bei
      seiner Nachfolge in Deutschland anfallen würde. "Ich kann nicht akzeptieren, dass es
      diese Steuer in Deutschland gibt", sagte Müller am Montag in Leppersdorf bei
      Dresden. "Ich kann meine Aufgaben auch aus der Schweiz machen." Der 63-jährige
      sei aber bereit, nach Deutschland zurückzukehren, sobald sich die Situation ändere.

      Müller versucht, öffentlich Druck auszuüben. Allerdings war er zuletzt selbst wegen
      der Vorwürfe, Subventionen zu kassieren und im Gegenzug mit Bilanztricks
      Steuerzahlungen zu umgehen, in die Schlagzeilen geraten. Wegen der Bildung von
      Rückstellungen und des hohen Verlustvortrags hatte die Unternehmensgruppe mit
      Sitz in Aretsried bei Augsburg keine Gewinnsteuer gezahlt. Für das Werk Leppersdorf
      kassiert die Firma jedoch Subventionen in Millionenhöhe. "Ohne Subventionen hätte
      es das Werk bei Dresden nicht gegeben", sagte Müller. Allein 2003 seien 350 der
      insgesamt 1000 Arbeitsplätze in Sachsen geschaffen worden. Das
      Investitionsprogramm läuft noch bis 2005.

      Gewinne bleiben voll steuerpflichtig

      Die Verlustvorträge seien jetzt abgebaut, sagte Vorstandsmitglied Thomas Bachofer.
      Die Rückstellung von zuletzt 175 Mio. Euro, die für Steuernachzahlungen gebildet
      wurde, werde zum Großteil aufgelöst. Im folgenden Jahr wolle die Molkereigruppe bei
      einem Umsatz von 1,9 Mrd. Euro einen Vorsteuergewinn von 100 bis 130 Mio. Euro
      erzielen. Die in Deutschland erzielten Gewinne blieben hier weiter voll steuerpflichtig,
      sagte Bachofer. Ziel sei es, in Europa hinter Danone die Nummer zwei zu werden,
      sagte Thomas Hinderer, Vorsitzender der Geschäftsführung. Bislang nehme Müller
      nach Nestlé den dritten Rang ein.

      Für das geplante Wachstum hat Müller-Milch erheblich in das Marketing investiert. Für
      2003 sei das Budget um 21 Prozent auf 148 Mio. Euro erhöht worden, sagte Hinderer.
      "Wir sind auf dem Sprung, als deutsches Unternehmen ein internationaler Player zu
      werden", so der Geschäftsführer. Wachstumschancen rechne er sich vor allem in
      Spanien, den Benelux-Ländern und in Großbritannien aus. "In Großbritannien ist der
      Wettbewerb nicht so hart, die Margen sind höher als in Deutschland", sagte Müller.
      Während die Rendite in Deutschland bei etwa fünf Prozent liege, sind laut Bachofer in
      Großbritannien gut zweitstellige Renditen zu erzielen.

      Vor allem die Genussmilchprodukte wie die Neueinführung "Froops" liefen auf der
      Insel sehr erfolgreich. Auf die Frage, ob eine Produktion nach Osteuropa denkbar sei,
      sagte Müller: "So weit sind wir noch nicht."

      Existenz nach der Übergabe sichern

      Müller plant, sein Unternehmen in den nächsten Jahren an die inzwischen fünfte
      Generation zu übergeben. Seine vier Söhne im Alter zwischen 21 und 36 Jahren
      seien interessiert und in der Lage, die Gruppe zu übernehmen. Der Umzug in die
      Schweiz sei nötig, um die Existenz auch nach der Übergabe nicht zu gefährden, sagte
      Müller. Er wolle die 200 Mio. Euro lieber investieren, als davon eine Erbschaftsteuer
      zu zahlen.

      Wenn in den nächsten zwei Jahren die Erbschaftsteuer entsprechend geändert werde,
      würde er zurückkommen. "Ich gehe nicht, wenn sie abgeschafft wird", sagte Müller.
      In den Genuss des Schweizer Steuerstatus wird er ohnehin erst nach fünf Jahren
      kommen, und nur, wenn er mehr als die Hälfte der Zeit dort lebt.

      Zur Firma gehören neben der Marke Müller-Milch die Gesellschaften Sachsenmilch,
      Weihenstephan, die Käserei Loose, eine Spedition und eine Verpackungsfirma. 2002
      hat die Gruppe mit 4500 Beschäftigten 1,7 Mrd. Euro umgesetzt.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 19:13:18
      Beitrag Nr. 120 ()
      Erweiterung: Müller-Milch zögert noch
      Landratsamt: Unternehmen will intern Fragen klären

      Aretsried/Fischach (cf).

      Derzeit noch auf Eis liegt die Baugenehmigung für die
      Erweiterung des Aretsrieder Müller-Werkes. Das
      Unternehmen will auf einer 40000 Quadratmeter großen
      Fläche im Süden für insgesamt 29 Millionen Euro
      erweitern. Vorgesehen sind Gebäude für Produktion und
      Versand, darunter ein 35 Meter hohes Hochregallager
      (wir berichteten bereits).

      Von Seiten des Landratsamtes gibt es gegen die Pläne
      keine Einwände mehr, wie der zuständige
      Sachgebietsleiter Armin Falkenhein gegenüber unserer
      Zeitung versichert hat. Ein Entwurf für die
      Baugenehmigung liegt dem Unternehmen schon länger
      zur Korrektur vor.

      Sinn dieses Vorgehens ist, dass das seit Sommer
      vergangenen Jahres laufende Genehmigungsverfahren
      möglichst reibungslos über die Bühne zu bringen.

      Ende September hat Müller laut Falkenhein mitgeteilt,
      dass es noch einige Punkte intern abklären müsse.

      Wenn das Unternehmen mit dem Entwurf des
      Landratsamtes einverstanden sei, stehe einer
      Genehmigung nichts mehr im Weg. Falkenhein: „Wir
      könnten sie morgen rausschicken.“
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 22:31:36
      Beitrag Nr. 121 ()
      Sachsenmilch Aktiengesellschaft
      An den Breiten
      01454 Leppersdorf/Wachau
      Wertpapierkenn-Nr. 715 260
      ISIN DE 0007152605
      Gem. § 106 AktG wird mitgeteilt, daß Herr Stefan Müller, Dipl.-Kaufmann, 38300 Wolfenbüttel, sein Aufsichtsratsmandat mit Schreiben vom 5. November 2003 mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat.

      Sachsenmilch AG

      Der Vorstand

      ebundesanzeiger.de
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 16:16:14
      Beitrag Nr. 122 ()
      Der Grund könnte sein, dass der Sohn von Theo Müller in den Vorstand wechselt.
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 19:14:49
      Beitrag Nr. 123 ()
      Pressemitteilung



      Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG

      Leppersdorf, 24. Oktober 2003 - Vorstand und Aufsichtsrat der Sachsenmilch AG erklären gemäß § 161 AktG: Die
      Sachsenmilch AG entspricht den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der
      Fassung vom 21. Mai 2oo3 mit folgenden Einschränkungen:

      ad 2.1.2
      Es gewährt nicht jede Aktie eine Stimme. Das Aktienkapital von insgesamt DM 75 Mio. ist eingeteilt in 37.5oo Stück
      Namens-Stammaktien zum Nennwert von je DM 1.ooo,oo und in 75o.ooo Stück Inhaber-Stammaktien im Nennbetrag von
      jeweils DM 5o,oo. Jeweils DM 5o,oo gewähren eine Stimme, so daß eine Namens-Stammaktie 2o Stimmen gewährt, eine
      Inhaber-Stammaktie eine Stimme.

      ad 2.3.1
      Der Vorstand veröffentlicht die vom Gesetz für die Hauptversammlung verlangten Berichte und Unterlagen einschließlich
      des Geschäftsberichts nicht auf der Internetseite der Gesellschaft.

      ad 2.3.2
      Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      ad 2.3.4
      Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      ad 3.3
      Ein Katalog der Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats wird derzeit erarbeitet.

      ad 3.4 Abs. 3
      Der Soll-Vorschrift des Satz 1 wird nicht entsprochen.

      ad 3.6
      Den Soll-Vorschriften in Absätzen 1 und 2 wird nicht entsprochen.

      ad 3.1o
      Der Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      ad 4.2.1
      Der Vorstand besteht nur aus einer Person.

      ad 4.2.2
      Der Vorstand bezieht im Hinblick auf seine sonstigen Konzernbezüge als solcher keine Vergütung. Dies sieht der vom
      Aufsichtsrat beschlossene Dienstvertrag vor.

      ad 4.2.3
      Aus den ad 4.2.2 genannten Gründen wird dieser Soll-Vorschrift nicht entsprochen.

      ad 4.2.4
      Aus den ad 4.2.2 genannten Gründen wird dieser Soll-Vorschrift nicht entsprochen.

      ad 5.1.2 Abs. 2
      Eine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder ist nicht festgelegt.

      ad 5.1.3
      Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      ad 5.3
      Den Soll-Vorschriften in 5.3.1 bis 5.3.4 wird nicht entsprochen.

      ad 5.4.1
      Eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder ist nicht festgelegt.

      ad 5.4.5 Abs. 1
      Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält keine gegenüber den übrigen Aufsichtsratsmitgliedern erhöhte
      Vergütung.

      ad 5.4.5 Abs. 3
      Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      ad 6.4
      Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      ad 6.7
      Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      ad 6.8
      Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      ad 7.1.1
      Es gibt nur einen Zwischenbericht pro Jahr. Dieser wird nicht nach den international anerkannten
      Rechnungslegungsgrundsätzen aufgestellt.

      ad 7.1.2
      Den zeitlichen Vorgaben in Satz 2 wird nicht entsprochen.

      ad 7.2.1
      Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      ad 7.2.3
      Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.

      Leppersdorf, den 24. Oktober 2oo3
      Sachsenmilch AG

      Der Vorstand

      Der Aufsichtsrat
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 08:57:36
      Beitrag Nr. 124 ()
      Sächsische Zeitung (Politik ), 01.12.2003

      Gewerbesteuer

      Mal Sprudel, mal Strudel

      Von Georg Moeritz

      Keine Gewerbesteuer aus der neuen Phaeton-Fabrik – die Stadt Dresden profitiert also
      nicht von der geförderten Ansiedlung auf dem früheren Messegelände. Ist das nun ein
      Grund, auf den Volkswagen-Konzern und seinen wichtigsten Anteilseigner, das Land
      Niedersachsen, zu schimpfen?

      Nein, die Investition in Dresden nützt der Stadt auch ohne die Steuer. 800 Arbeitsplätze
      für Steuerzahler sind dank der gläsernen Fabrik entstanden. Rund 1 100 Menschen arbeiten
      gar für die Sachsenmilch-Fabrik in Leppersdorf – und deren Besitzer Theo Müller hat für
      kommendes Jahr erstmals angekündigt, Gewerbesteuer zu zahlen. Zehn Jahre lang gab es
      dort also auch keine Ausschüttung, dank geschickter Verrechnung von Gewinnen mit den
      Verlusten bei Investitionen.

      Gewerbesteuer sprudelt nur, wenn ein Unternehmen Gewinne macht. Das ist von einer
      jungen Autofabrik, die weniger Phaeton baut als angekündigt, ohnehin nicht zu erwarten.
      Schlimm ist die Auswirkung für Städte wie Wolfsburg, die in diesem Jahr sogar
      Steuer-Vorauszahlungen zurückgeben müssen.

      Die Gewerbesteuer ist mal Sprudel, mal Strudel für die Kommunen. Das lässt sich kaum
      ausgleichen, weil die Konjunktur stets schwankt. Auch nach der bevorstehenden Reform
      sollten Kommunen ein wenig am Erfolg der Firmen auf ihrem Gebiet beteiligt bleiben.
      Manche Stadt würde sonst das Interesse an Neuansiedlungen verlieren. S.1/8

      moeritz.georg@dd-v.de
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 09:52:56
      Beitrag Nr. 125 ()
      zu 123:

      ad 2.1.2
      Es gewährt nicht jede Aktie eine Stimme. Das Aktienkapital von insgesamt DM 75 Mio. ist eingeteilt in 37.5oo Stück
      Namens-Stammaktien zum Nennwert von je DM 1.ooo,oo und in 75o.ooo Stück Inhaber-Stammaktien im Nennbetrag von
      jeweils DM 5o,oo. Jeweils DM 5o,oo gewähren eine Stimme, so daß eine Namens-Stammaktie 2o Stimmen gewährt, eine
      Inhaber-Stammaktie eine Stimme.

      IST DAMIT DER (MÖGLICHE/UNMÖGLICHE KAPITALSCHNITT 1:750 "VOM TISCH"?

      ?????
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 13:17:17
      Beitrag Nr. 126 ()
      Das hat damit nichts zu tun.
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 15:42:46
      Beitrag Nr. 127 ()
      Nun, es wurde lediglich von den Aktienurkunden gesprochen.
      Es ist DERZEIT so, daß 50 DM eine Stimme gewährt. Also verbriefen die 1000er Namensaktien (1000:50=) 20 Stimmen.
      Nicht mehr, nicht weniger.
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 15:57:10
      Beitrag Nr. 128 ()
      o.k.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 16:36:14
      Beitrag Nr. 129 ()
      Jetzt ist es passiert, was keiner glauben wollte:
      Das BGH hat die Revision zurückgewiesen. Müller kann die Riesenkapitalherabsetzung durchführen!??
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 17:22:19
      Beitrag Nr. 130 ()
      Das wäre ja der Supergau für den Aktienkurs.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 17:34:39
      Beitrag Nr. 131 ()
      Weil dann alle nachkaufen müssten, um auf 750 Stücke zu kommen?
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 19:42:20
      Beitrag Nr. 132 ()
      Wann hat der BGH entschieden? Hast Du eine Fundstelle?
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 20:39:00
      Beitrag Nr. 133 ()
      Quelle: Lebensmittel-Zeitung

      Triumph. Sieg nach neun Jahren Rechtsstreit. Mehrheitsaktionär kann Kapital bei Sachsenmilch AG radikal herabsetzen. Bundesgerichtshof weist Kleinaktionäre ab. Erste ostdeutsche Aktiengesellschaft bleibt an der Börse.
      [17. Dezember 2003]
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 09:58:35
      Beitrag Nr. 134 ()
      @ #131 von Herbert H

      Weil dann alle nachkaufen müssten, um auf 750 Stücke zu kommen?

      .......

      ODER GEFRUSTETE KLEIN`IES EINFACH "ABWERFEN"

      1 (neu)share = 27000 € ( ????? )

      gruß kj ( der ??? Stücke festhält - zwischen 75 und 750 ;) )
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 10:14:21
      Beitrag Nr. 135 ()
      d.h.

      lasst Charts sprechen: KEIL - lineal ansetzen - und dann? (techn. ausbruch nicht vor 2005 ?)

      [/url]

      gruß kj
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 11:27:40
      Beitrag Nr. 136 ()
      Reichen denn nicht 75 Stück?
      es muß ja auchf die kleinste Einheit herunter gebrochen werden.
      1 Aktie = 25,56 Euro
      dies entspricht 10 Aktien zu 2,56
      also werden 75 Aktien zu 25,56 Euro in Eine Aktie zu 2,56 gewandelt
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 11:30:27
      Beitrag Nr. 137 ()
      Die kleinste Einheit ist aber nicht 2,56 Euro, sondern 1 Euro. Dann läge die Zusammenlegung bei 30:1
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 12:35:52
      Beitrag Nr. 138 ()
      Nach den mir vorliegenden Informationen, benötigt man mindestens 75 Stück.

      Oder eine durch 75 teilbare Anzahl an Aktien.

      Die Aktie hat vorher einen Nennwert von 50 DM und jetzt einen von 5 DM oder 2,556459 €

      Kapitalschnitt 750 : 1 = 1 Aktie bei Nennwert 50 DM

      Kapitalschnitt 750 : 1 = 1 Aktie bei Nennwert 5 DM

      Der Schnitt wäre bei dem derzeitigen Eigenkapital der Sachsenmilch ein Witz.

      Wie dem auch sei, der BGH hat hier die komplette Tragweite seiner Entscheidung nicht bedacht :confused:
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 20:05:51
      Beitrag Nr. 139 ()
      Das Jahr scheint für Theo Müller bestens zu Ende zu gehen...

      Vier-Milliarden-Bilanzloch

      Parmalat vor dem Zusammenbruch


      Der italienische Milchkonzern Parmalat steht vor dem finanziellen Zusammenbruch. Die Banc of America dementierte heute die Existenz eines Kontos der Parmalat-Gesellschaft Bonlat bei dem Institut, auf der Unterlagen des Unternehmens zufolge 4 Milliarden Euro liegen sollen. Die angeblichen Barmittel der Tochter erweisen sich damit möglicherweise als Luftbuchung und reißen ein riesiges Loch in die offenbar geschönte Konzernbilanz.







      HB ROM/MAILAND. Der mit der Parmalat-Aktie wurde an der Mailänder Börse wegen heftiger Kursstürze mehrmals ausgesetzt. In Finanzkreisen wurde nicht ausgeschlossen, dass der Parmalat-Vorstand noch in einer Sondersitzung am Freitagabend den Bankrott des Unternehmens erklären könnte.

      Die Nachricht über die wahrscheinliche Pleite von Parmalat hat an der Börse in Mailand auch die Kurse mehrerer mit dem norditalienischen Unternehmen in Verbindung stehender Banken in den Keller geschickt. Die Deutsche Bank ist mit 5,157 % an Parmalat beteiligt.

      Der freie Fall der Aktie war vor allem durch eine Mitteilung der Bank of America ausgelöst worden, in der diese die Existenz eines Kontos der Parmalat-Gesellschaft Bonlat über fast 4 Mrd. € dementiert. „Wir haben kein solches Konto mit der Bonlat“, hieß es. Die Bank of America sagte, ein Parmalat-Dokument vom vergangenen März, in dem diese Barmittel-Summe auftaucht, sei nicht authentisch. Die Bonlat Financing Corporation hat ihren Sitz auf den als Steuerparadies bekannten Cayman Inseln.
      Avatar
      schrieb am 21.12.03 14:14:52
      !
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      Avatar
      schrieb am 21.12.03 17:12:24
      Beitrag Nr. 141 ()
      was ändert sich nun für uns?

      Für 75 alte Aktien gibt es eine Neue.

      Eigentlich bleibt somit alles beim Alten solange man eine Position von 75 Aktien oder ein Vielfaches davon besitzt.

      Da z.B. Smil-i ca. 8% der Aktien in einem Pool hält ,wird eine Umwandlung kaum Veränderungen bringen.

      Die Geschichte bleibt also spannend.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 09:08:58
      Beitrag Nr. 142 ()
      M. E. nimmt die Spannung ab, denn bei einem Grundkapital von dann 100.000 DM oder rd. 50 .000 Euro besteht nur die gesetzliche Pflicht von 4.000 DM oder rd. 2.000 Euro Dividende. Wohlgemerkt für das gesamte Grundkapital. Deswegen auch vorrangig der Grund für die nun zu Ende gehenden Rechtsstreite. Es kann sich jeder selbst ausrechnen, dass von den 2.000 Euro Div.-Anspruch nur ca. 15 % den freien Aktionären zusteht. Und auch die müssen nach den bisherigen Erfahrungen noch eingeklagt werden, was sich wohl kaum lohnt.
      Avatar
      schrieb am 29.12.03 11:30:15
      Beitrag Nr. 143 ()
      In der WELT von heute steht im "Forum" ein Artikel über Theo Müller: Der Unpatriot.
      Avatar
      schrieb am 29.12.03 16:16:24
      Beitrag Nr. 144 ()
      "Milchbaron" Müller zieht in Hochschulrat ein
      Molkereibesitzer bestimmt Geschicke der Augsburger Universität mit
      Augsburg- Der Molkereibesitzer Theo Müller wird künftig die Geschicke der Augsburger Universität mitbestimmen. Er wurde gemeinsam mit drei weiteren Persönlichkeiten in den Hochschulrat berufen, wie die Universität mitteilte.
      Müller ist als Chef der Alois Müller GmbH & Co mit Stammsitz in Aretsried einer der größten deutschen Milchproduktehersteller. Er beschäftigt dort rund 4200 Menschen bei einem Jahresumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Neben Müller wurde auch der Bankmanager Kurt Viermetz in das Gremium berufen.
      Der Hochschulrat setzt Schwerpunkte bei Forschung und Lehre und gibt dem Senat Empfehlungen zur Entwicklung und Errichtung von Studiengängen. Er hat auch ein Mitspracherecht bei der Verwendung von Finanzmitteln.
      Datum: 12.12.2002
      Avatar
      schrieb am 12.01.04 18:44:26
      Beitrag Nr. 145 ()
      heute hohe Umsätze !!!
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 12:35:21
      Beitrag Nr. 146 ()
      Aus dem aktuellen "Rheinischen Merkur" (Seite 14):

      "Parmalat erreicht deutsche Molkereien

      Der Skandal um den insolventen italienischen Nahrungsmittelkonzern
      Parmalat erreicht nun auch deutsche Molkereien.
      Vor allem süddeutsche Betriebe sind von dem Zusammenbruch des Unternehmens betroffen.
      Darunter befinden sich die Molkereien Alois Müller (Müller-Milch) samt dem sächsischen Tochterunternehmen
      SACHSENMILCH und die Milchwerke Jäger aus dem oberbayrischen Haag.
      Italien nahm im vergangenen Jahr insgesamt 1.200000 Tonnen Milch und Sahne deutschen Molkereien ab.
      Rund 20 Prozent der Exporte gingen dabei an Parmalat ....."
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 16:38:11
      Beitrag Nr. 147 ()
      Müller-Milch
      [Who`s News: 21. Januar 2004]
      meldet Nachfolger für England-Geschäftsführer
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 06:28:53
      Beitrag Nr. 148 ()
      sehr ruhig geworden hier -- was steht an bei Sachsenmilch?
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 10:40:38
      Beitrag Nr. 149 ()
      NICHTS, darum ist es auch so ruhig hier.

      Nur gut so, sonst würden wir die Vola der übrigen Börse mitmachen.


      ( seit einem Jahr aufsteigendes Dreieck, Kurse von 50 in Sichtweite ;) )


      gruß kj
      Avatar
      schrieb am 22.03.04 23:18:39
      Beitrag Nr. 150 ()
      Nachdem die Verwaltung detailliert erklärt hat, wie es zu der Bildung der Steuerrückstellung kam, haben wir den Antrag auf Sonderprüfung der Bilanz 2002 zurückgenommen.

      Hätte man von Anfang an die Angelegenheit offener dargestellt, dann hätten wir uns recht viel Aufwand ersparen können.

      Im Dividendenprozess muss noch ein Gutachten abgewartet werden, ob sich die Gesellschaft wirtschaftlich eine Dividende leisten kann. Vor dem Ergebnis braucht man wohl keine Angst zu haben.

      Es lohnt sich weiterhin, dabei zu bleiben - obwohl die Geduld inzwischen auf eine harte Probe gestellt wird ...
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 16:31:15
      Beitrag Nr. 151 ()
      In der SZ stand neulich ein Artikel über Theo Müller. Diese war 2 Seiten lang. Er lässt kein gutes haar an den Kleinaktionären von Sachsenmilch. Es las sich so als wär es seine Lebensaufgabe alles zu tun damit diese nie einen Cent aus ihrem Investment ziehen werden.

      Er wird sich immer wieder was Neues einfallen lassen um den Gewinn niedrig auszuweisen oder das unternehmen armzurechnen. Ich bin mittlerweile wirklich skeptisch das das noch was wird.

      Ob der Sohn mal was daran ändert?
      Avatar
      schrieb am 04.04.04 14:53:18
      Beitrag Nr. 152 ()
      @German2

      Geht`s etwas genauer (Quellenangabe? Datum, Sächsische oder Süddeutsche Zeitung?)? Die Einstellung von Müller würde ich gerne schriftlich haben, obwohl wir sie ja alle kennen.
      Avatar
      schrieb am 06.04.04 00:02:05
      Beitrag Nr. 153 ()
      es ist festzustellen, das die 40ér Bid-Seite wird immer wieder "aufgefüllt" (wie lange noch?) gruß kj
      Avatar
      schrieb am 06.04.04 09:43:39
      Beitrag Nr. 154 ()
      natürlich die ASK-Seite! :(
      Avatar
      schrieb am 07.04.04 07:51:21
      Beitrag Nr. 155 ()
      Es scheint jemand Interesse zu haben, bis 40 Euro zu kaufen. Fragt den doch mal, warum ...

      Weitere Fragen:

      Warum wird der Kapitalschnitt noch nicht durchgeführt?

      Was muss denn als Abfindung bezahlt werden, wenn jemand nur 74 Aktien hat und deshalb keine neue Aktie bekommt:

      - der aktuelle Aktienkurs, oder
      - die in der HV 2003 vom Vorstand angegebenen 67,50 Euro (+ Gewinn 2003)? oder
      - die von uns errechnete Substanz von ca. 97 Euro (+ Gewinn 2003)?

      Wird es eine neue HV-Vorlage für einen ganz anderen Kapitalschnitt geben, oder verzichtet man durch HV-Beschluss 2004 überhaupt auf einen Kapitalschnitt? Dann wäre es Müller nur um`s "Rechthaben" vor dem BGH und die Anwaltskosten gegangen...

      Alles Fragen, (noch) keine Aantwort.
      Avatar
      schrieb am 07.04.04 09:52:29
      Beitrag Nr. 156 ()
      Meiner Einschätzung nach wird Müller den aktuellen Börsenkurs vorschlagen. Ob dieses Verhalten klug ist? Vielleicht wird die Finanzverwaltung hellhörig, wenn Müller vor Gericht verliert und eine höhere Abfindung zahlen muss (Stichwort: ErbStG). M.W. ist der Aktionär mit dem fair value abzufinden. Es bleibt also spannend,ob Müller sich weiterhin mit den Kleinaktionären anlegt. Vielleicht besinnt sich Müller und sieht sich angesichts seines Expasionshungers eines Tages genötigt den Kapitalmarkt anzuzapfen. Angesicht seiner Vorgeschichte wird er dann eine hohe Risikoprämie berappen müssen.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 12:47:09
      Beitrag Nr. 157 ()
      Pressemitteilung

      03.05.2004 - 12.00 Uhr

      Müller Milch Gruppe verdient glänzend.
      Konzernabschluss 2002 jetzt ím Bundesanzeiger veröffentlicht – Kapitalschnitt vor dem BGH durchgesetzt - Dividendenprozesse geht weiter

      Der Mehrheitsaktionär der Leppersdorfer Sachsenmilch AG verdiente im Jahr 2002 glänzend. Wie der durch seine Steuerflucht in die Schweiz bundesweit bekannte Theo Müller in der Konzernbilanz seiner Gruppe zugeben musste, erzielte er im Jahr 2002 einen Jahresüberschuss von fast 100 Mio. Euro. Er knüpft damit nahtlos an die fast ebenso erfolgreichen Vorjahre an.

      Die Umsatzrendite seiner Milchprodukte liegt bundesweit ebenfalls an der Spitze. Er erzielt mit seinen Joghurts und anderen Milchprodukten (u.a. verkauft er die Marken Müller Milch, Sachsenmilch und Weihenstephan im In- und Ausland) eine Umsatzrendite von fast 7%. Die Konkurrenten bleiben durchschnittlich unter 3%. Durch die hervorragende Lage des Werkes Leppersdorf kann Müller seinen Aktivitäten (bisher überwiegend in Italien und England) jetzt nach Polen und Tschechien ausweiten. Kürzlich wurden ihm dafür Subventionen in Millionenhöhe durch die EU genehmigt. Von der Investitionssumme in Höhe von 127,7 Mio EUR seien wie beantragt brutto 24,5% als Subvention möglich, teilte die Kommission in der vergangenen Woche mit. Leppersdorf wird künftig die Produktion von Harzer Käse von der Müller-Käserei August Loose in Vienenburg bei Goslar in Niedersachsen übernehmen. Auch das Werk im westfälischen Amelunxen wird Müller zum Jahresende schließen, wie ebenfalls letzte Woche bekannt wurde.

      Im Dezember war eine Klage der Kleinaktionäre vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gegen den Beschluss gescheitert, das Kapital der inzwischen sehr rentablen Sachsenmilch AG im Verhältnis 750:1 zusammenzulegen. Dieser Beschluss war auf der Hauptversammlung 1996 zur Sanierung der Gesellschaft gefasst und inzwischen nach Auffassung der Aktionäre überflüssig geworden. Müller bestand jedoch auf dem ursprünglichen Beschluss, um die Kleinaktionäre loszuwerden. Trotz seines Erfolgs vor Gericht hat er den Kapitalschnitt noch nicht ins Handelsregister eintragen lassen. Die Kleinaktionäre gehen davon aus, dass Müller die beim Ausscheiden der Aktionäre erforderliche Barabfindung nicht bezahlen möchte.

      Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG hatten im vergangenen Jahr vor dem Landgericht Dresden eine Klage gegen die Sachsenmilch AG und ihren Aufsichtsrat, namentlich Milch-Mogul Theo Müller, auf Ausschüttung einer Dividende eingereicht. Der geizige Schwabe weigert sich seit Jahren, die Anteilseigner am Erfolg seiner Aktivitäten zu beteiligen. Nach §254 AktG muss eine Gesellschaft mindestens 4% Dividende auszahlen, wenn das Einbehalten „bei vernünftiger kaufmännischer Beurteilung nicht notwendig ist, um die Lebens- und Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft für einen hinsichtlich der wirtschaftlichen und finanziellen Notwendigkeiten übersehbaren Zeitraum zu sichern [...]“. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Bei einem herabgesetzten Aktienkapital und angesichts der vorgelegten Geschäftszahlen fällt die Dividende jedoch für Müller „wirtschaftlich nicht ins Gewicht“, so Prof. Locarek-Junge, Sprecher der Kläger. Damit hätten die Kleinaktionäre die gute Chance, einen ersten Erfolg gegen Müller zu erzielen.
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 10:53:27
      Beitrag Nr. 158 ()
      Nahrungsmittel: Sachsenmilch wächst auf mehr als 1300 Stellen

      Leppersdorf. Der laufende Ausbau der Sachsenmilch AG in Leppersdorf bei Dresden schafft 300 neue Arbeitsplätze. Das sagte Molkereiunternehmer Theo Müller am Freitag, als Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) ihn in seinem Wahlkreis besuchte. Nach früheren Angaben arbeiten derzeit rund 1000 Menschen bei Sachsenmilch.
      Milbradt äußerte sich zur Verlagerung von Arbeit von Vienenburg in Niedersachsen nach Sachsen, über die sich der Vienenburger Bürgermeister beklagt hatte. "Es wird auch von Ostdeutschen verlangt, dorthin zu gehen; wo die Arbeit ist." Umgekehrt müsse dies genauso möglich sein. Laut Müller wurden allen 130 Beschäftigten des niedersächsischen Werkes in Vienenburg bei der Schließung Arbeitsplätze in Sachsen angeboten. Nur wenige hätten dies genutzt.
      Dem Firmenchef zufolge sind rund 300 Millionen Euro in den vergangenen Jahren nach Leppersdorf geflossen. Dafür entstand unter anderem eine neue Plastikflaschenabfüllanlage, die bereits läuft. Die Flaschen sollen die bislang üblichen Becher bei Müller-Milch-Getränken ablösen. Ferner wird zurzeit eine Anlage zur Herstellung von Käseaufschnitt gebaut. Das Land habe ein Viertel des investierten Geldes als Förderung beschafft. (dpa/SZ)
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 07:49:59
      Beitrag Nr. 159 ()
      Dresden. Der sächsische Landesbauernverband erwartet von Milchproduzent Theo Müller, dass er bei seinen Preisverhandlungen mit dem Handel höhere Preise durchsetzt. Bauernpräsident Frank Rentzsch sagte gestern nach einem Treffen, er habe Müller auf seine Verantwortung hingewiesen. Der Unternehmer betreibt die Sachsenmilch AG in Leppersdorf mit rund 1 300 Beschäftigten. In den vergangenen Jahren ist der Milchpreis stark gefallen. Müller bekundete dem Verband zufolge sein Interesse, gesunde Milchviehbetriebe als standortsicherndes Element für das Werk zu erhalten. (SZ)
      Avatar
      schrieb am 16.07.04 21:28:34
      Beitrag Nr. 160 ()
      Die Aktionäre der Sachsenmilch AG wurden im e-Bundesanzeiger zu der am 25. August 2004, 10.00 Uhr im NH Dresden (vormals ASTRON HOTEL) Hansastraße 43, 01097 Dresden stattfindenden, elften ordentlichen Hauptversammlung eingeladen.

      Es wurde ein Bilanzgewinn von ca. 52 Mio. Euro ausgewiesen, also ca. 34 Euro/Aktie.

      Es soll eine Dividende ausgeschüttet werden, und zwar für 2001 und 2003. Damit erkennt Müller im Grunde die Berechtigung der Klage auf Dividende an. Die Dividende beträgt 11 Cents/(neue)Aktie, also ca. 4,3% des neuen Grundkapitals.

      Vom Betrag her ist die Dividende zwar zu vernachlässigen, aber damit ist die Aktie dividendenfähig und von Fonds und institutionellen Anlegern zu kaufen!

      Näheres unter www.smil-i.de
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      schrieb am 22.08.04 21:03:57
      Beitrag Nr. 161 ()
      2. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2oo3

      Es wird beantragt, den im Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2oo3 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 51.815.841,01 nicht wie vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen zu verwenden.

      Vielmehr ist pro Inhaberaktie der Betrag von € 34,50 und pro Namens-Aktie der Betrag von € 690,00 als Dividende auszuschütten. Der nicht benötigte Restbetrag von € 65.841,01wird in die Rücklagen eingestellt. Die Dividende wird am Tag nach der Hauptversammlung ausbezahlt.

      Begründung:
      Durch Bildung von Steuerrückstellungen wurde den Kleinaktionären bis heute ihr Anteil am Gewinn vorenthalten. Dies ist jetzt nachzuholen. Der vorgeschlagene Ausschüttungsbetrag verletzt geltendes Recht, da er insgesamt unter 4% des Kapitals zum 31.12.2003, also unter DM 3.000.000 (€ 1.533.875,64) liegt. Außerdem wird fälschlich die Zusammenfassung von 75 Aktien zu einer Aktie im Nennwert DM 5 unterstellt, was rechtswidrig ist, da der Mindestnennwert € 1 ist. Nach BGH-Urteil des muss bei einer Zusammenlegung der Mindestnennwert gewählt werden, um möglichst vielen Aktionären den Verbleib in der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Dividende ist sofort und nicht erst nach Zusammenlegung zu bezahlen.

      4. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2001

      Es wird beantragt, den im Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2001 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 11.866.652,78 nicht wie vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen zu verwenden.

      Vielmehr ist pro Inhaberaktie der Betrag von € 7,90 und pro Namens-Aktie der Betrag von € 158,00 als Dividende auszuschütten. Der nicht benötigte Restbetrag von € 16.652,78 wird in die Rücklagen eingestellt. Die Dividende wird am Tag nach der Hauptversammlung ausbezahlt.

      Begründung:
      Die Sachsenmilch AG ist eine der ertragreichsten deutschen Aktiengesellschaften. Durch Auflösung der Steuerrückstellungen in 2003 hat sie noch rückwirkend gezeigt, dass der Gewinn in 2001 eigentlich viel höher als ausgewiesen war. Es ist nicht hinnehmbar, den Aktionären nach nunmehr12 Jahren eine lächerliche Dividende anzubieten. Das Kapital zum 31.12.2001 betrug DM 75.000.000. wie der BGH im Dezember urteilte, ist bis zum Zeitpunkt der Eintragung in das Handelsregister dieser Betrag zu unterstellen. Damit verstößt der Beschluss gegen geltendes Recht.

      5. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2003

      „Es wird beantragt, Herrn Dr. Thomas Bachofer als Vorstand für das Geschäftsjahr 2003 keine Entlastung zu erteilen.

      Begründung:
      „Der Vorstand ist der Palladin des Großaktionärs und verantwortlich für die schlechte und negative Informationspolitik. Er erhielt von der Gesellschaft im Jahr 2003 keine Bezüge. So stellt sich die Frage, wodurch diese Gefälligkeit kompensiert wird. Es gibt hierzu im Abhängigkeitsbericht keine Stellungnahme der Gesellschaft. Auch im Jahr 2003 hat der Vorstand nichts unternommen, die Abhängigkeit vom Großaktionär zu verringern. Seiner Pflicht zur Steuerung des Risikos der Gesellschaft ist er nicht nachgekommen, was sogar die Wirtschaftsprüfer bemängeln. Außerdem achtet er offensichtlich nicht darauf, dass die Gesellschaft bei Geschäften im Konzern nicht benachteiligt wird. “

      6. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2003

      „Es wird beantragt, den Mitgliedern des Aufsichtsrats, Herren Theobald Müller, Wilfried Neuß, Uwe Berndt, Carsten Schmiedler, Jürgen Kindermann, Hartmut Kretschmer, Dr. Rainer Nicol, Wolfgang Scheunert, und Stefan Müller (diesem für den Zeitraum vom 01.01.2003 bis 05.11.2003) für das Geschäftsjahr 2003 keine Entlastung zu erteilen.

      Begründung:
      „Der Aufsichtsrat übt seine Rechte nur unzureichend aus, da er die ihm aus dem § 111 AktG zustehenden Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Geschäftsführung nicht ausschöpft. Er wird bei grundsätzlichen Unternehmensentscheidungen weder hinreichend eingebunden noch wird seine Zustimmung eingeholt. Auf wirksame Mitbestimmung und Kontrolle der Geschäftsführung durch den Aufsichtsrat für alle Aktionäre wird damit verzichtet. Die Kleinaktionäre werden dadurch in ihren Rechten benachteiligt. Lediglich der Vorsitzende des Aufsichtsrates und indirekt Großaktionär übt einen Einfluss in eigenen Belangen aus, der über das normale und tolerierbare Maß hinausgeht. Außerdem verweigert der den Aktionären eine anständige Dividende.“

      8. Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2004

      „Es wird beantragt, entgegen dem Vorschlag des Aufsichtsrates, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Langenmayr & Partner GbR, Seidlstr. 30/VII, 80335 München, nicht zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2004 zu wählen.

      Ich schlage der Hauptversammlung vor, die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2003 zu wählen.

      Begründung:
      Der Aufsichtsrat hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Langenmayr & Partner GbR als Abschlussprüfer der Sachsenmilch AG für das Geschäftsjahr 2003 vorgeschlagen, obwohl die Besorgnis der Befangenheit besteht. Die Gesellschaft erfüllt nicht die zu fordernden strengen Unabhängigkeitskriterien des Corporate-Governance-Kodex bzw. des „Sarbanes-Oxley-Acts of 2002“. Wegen enger weitreichenden Verflechtungen und persönlicher Verbindungen, der Geschäftsbeziehungen und damit verbundenen einseitigen bzw. gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen der Dr. Langenmayr & Partner GbR und den Unternehmen der „Unternehmensgruppe Theo Müller“, ist die Befangenheit, mindestens aber deren Besorgnis bei der Dr. Langenmayr & Partner GbR gegeben, was eine Bestellung als gesetzlichen Abschlussprüfer bei der Sachsenmilch AG ausschließt.”
      Avatar
      schrieb am 26.08.04 12:26:28
      Beitrag Nr. 162 ()
      In der Begründung zu Nr. 8 hat Vorstand Bachofer in der HV dem Antragsteller vorgeworfen, statt "2004" zweimal "2003" geschrieben zu haben (siehe Gegenantrag unten). Er bezeichnete das als "peinlich".

      Peinlich war höchstens seine eigene Vorstellung, denn er konnte nicht einmal ohne ständiges Stottern einige Sätze vom Blatt ablesen, vertat sich ständig und war unfähig, einfachste Sachverhalte ohne Unterstützung seines "Back-Office" zu erläutern. Außerdem war er offensichtlich unfähig, eine fehlerfreie Einladung zu schreiben, denn nach dieser sollten die Gegenanträge unter Menüpunkt "Presse" stehen, den es unter "www.sachsenmilch.de" gar nicht gibt.

      Auch Theo Müller zweifelte an, dass man Studenten ausbilden kann, wenn man zwei Jahreszahlen verwechselt (was natürlich ein offensichtlicher Schreibfehler war, denn im Gegenantrag stand die Zahl ja richtig!). Dabei vertauschte er ebenfalls ständig Millionen EUR und Tausend EUR, verwechselte JA und NEIN in der Abstimmung und wusste nicht einmal ohne seine Helfer, wie viele Gegenanträge vorliegen. Auch er stotterte beim Ablesen unerträglich vor sich hin.

      Wenn man nicht einmal einen richtigen Schulabschluss hat, sollte man eben nicht über Akademiker urteilen. Offensichtlich ist ihm seine Mitgliedschaft im Hochschulrat der Augsburger Universität zu Kopf gestiegen. Dabei wollen die doch klarerweise gar nicht ihn, sondern nur sein Geld!

      Die Schärfe in der Auseinandersetzung wird in jedem Jahr von Bachofer in die Versammlung gebracht. Er beisst immer auf diese Weise, wenn er von Argumenten getroffen wird, von denen er ablenken will. Auch Müller war im Vorjahr gelassener. Der Sachvortrag von Petersen und Locarek-Junge hat im wohl zu Denken gegeben. Immerhin droht ihm eine Abfindung in Millionenhöhe (mindestens 75 EUR/Aktie).


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      Sachsenmilch - HV 2003 und Dividendenprozess