Sachsenmilch - HV 2003 und Dividendenprozess - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 11.06.03 17:05:03 von
neuester Beitrag 26.08.04 12:26:28 von
neuester Beitrag 26.08.04 12:26:28 von
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Ich will einmal einen neuen Diskussionsfaden anfangen, nachdem ich ewig blättern musste, um im Board bei
"Sachsenmilch - Unentschieden" (Thread-Nr.: 263749)
ans Ende zu kommen. Alle, die sich für die Vergangenheit interessieren, sollten dort und unter www.smil-i.de, dem Informationsbrett für die Kleinaktionäre der Sachsenmilch nachsehen.
Wer aktuelle Nachrichten zu Sachsenmilch (wenn es welche gibt) per Mail erhalten möchte, kann sich bei smil-i.de anmelden, und seine Stimmen für die kommende HV übertragen. Achtung: Dann bitte auch die Vollmacht per Fax oder Brief einsenden.
Auf ein Neues: Nicht alles Müller, oder was!
"Sachsenmilch - Unentschieden" (Thread-Nr.: 263749)
ans Ende zu kommen. Alle, die sich für die Vergangenheit interessieren, sollten dort und unter www.smil-i.de, dem Informationsbrett für die Kleinaktionäre der Sachsenmilch nachsehen.
Wer aktuelle Nachrichten zu Sachsenmilch (wenn es welche gibt) per Mail erhalten möchte, kann sich bei smil-i.de anmelden, und seine Stimmen für die kommende HV übertragen. Achtung: Dann bitte auch die Vollmacht per Fax oder Brief einsenden.
Auf ein Neues: Nicht alles Müller, oder was!
Sie brauchen nicht zu blättern, Sie müssen nur auf das Feld mit der Zahl "20" klicken und schon sind Sie am letzten Beitrag.
Grüße
Peer Share
Grüße
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Eine vollmacht per Fax? Wie soll da die Origanalunterschrift rauskommen?
Unterschreiben und Faxen.
Das Original verwahren Sie bei sich. Die Faxkopie dient zum Nachweis, dass die Vollmacht ausgestellt wurde. Wenn Sie das Original verbummeln, müssen Sie eben bei Bedarf eine Zweitschrift ausstellen.
Oder gleich das Original im Brief zusenden.
Das Original verwahren Sie bei sich. Die Faxkopie dient zum Nachweis, dass die Vollmacht ausgestellt wurde. Wenn Sie das Original verbummeln, müssen Sie eben bei Bedarf eine Zweitschrift ausstellen.
Oder gleich das Original im Brief zusenden.
@truelies:
"Der Erwartung, dass in 2003 der Verlustvortrag aufgebraucht ist, kann ich intellektuell nicht folgen."
Also:
Durch das zinslose Darlehen entstand ein steuerlicher Gewinn (aber nicht in der Handelsbilanz!) durch den Barwert der ersparten Zinsen von 41,5 Mio EUR, d.h. 28 EUR/Aktie. Wenn wird den durchschnittlichen Jahresgewinn der letzten Jahre (vor Steuerrückstellungen !) dazu addieren, dann kommen wir auf 97 EUR/Aktie zum Jahresende.
Wir hatten ausgerechnet, dass der gesamte Verlustvortrag einem EK von 1002/Aktie entspricht. Der Rest sind Ungenauigkeiten oder ein Abweichen zwischen Handels- und Steuerbilanz. Damit ist in 2003 der Verlustvortrag voraussichtlich ausgenutzt.
"Der Erwartung, dass in 2003 der Verlustvortrag aufgebraucht ist, kann ich intellektuell nicht folgen."
Also:
Durch das zinslose Darlehen entstand ein steuerlicher Gewinn (aber nicht in der Handelsbilanz!) durch den Barwert der ersparten Zinsen von 41,5 Mio EUR, d.h. 28 EUR/Aktie. Wenn wird den durchschnittlichen Jahresgewinn der letzten Jahre (vor Steuerrückstellungen !) dazu addieren, dann kommen wir auf 97 EUR/Aktie zum Jahresende.
Wir hatten ausgerechnet, dass der gesamte Verlustvortrag einem EK von 1002/Aktie entspricht. Der Rest sind Ungenauigkeiten oder ein Abweichen zwischen Handels- und Steuerbilanz. Damit ist in 2003 der Verlustvortrag voraussichtlich ausgenutzt.
@vittelo:
Deine Bemerkungen sind einfach unterstes Niveau. Stop.
Deine Bemerkungen sind einfach unterstes Niveau. Stop.
Fehler: Verlustvortrag natürlich 102/Aktie.
P.S.
Zum Nachrechnen der 97 Euro/Aktie:
24 Euro EK in HB per 31.12.2002
28 Euro steuerlicher Gewinn per 31.12.2002
-------
52 Euro EK per 31.12.2002 (tlw. Steuerbilanz)
34 Euro Sondergewinn durch Auflösung Rückstellungen
9 Euro Gewinn in 2003
-------
97 Euro
=======
P.S.
Zum Nachrechnen der 97 Euro/Aktie:
24 Euro EK in HB per 31.12.2002
28 Euro steuerlicher Gewinn per 31.12.2002
-------
52 Euro EK per 31.12.2002 (tlw. Steuerbilanz)
34 Euro Sondergewinn durch Auflösung Rückstellungen
9 Euro Gewinn in 2003
-------
97 Euro
=======
@locarekj
Wenn wir uns schon gegenseitig zitieren, dann sollte auch den Kern der Aussagen nicht unbeachtet bleiben.
Sowohl Sie wie ich hatten uns auf den inneren Wert bzw. den Gewinn bezogen.
Und einen Substanzwert von rd. 100 Euro dürfte es nach wie vor Ende 2002 oder 2003 nicht geben.
Dass das 100 Mio-Darlehen - zinslos - Einfluß auf die Steuerbilanz hat, bestreite ich ja nicht.
"Neue Steuergesetze wird es so schnell nicht geben, und schon gar nicht rückwirkend. Der Verlustvortrag dürfte schon Ende diesen Jahres durch Gewinne kompensiert sein, und spätestens Anfang
2003 sollte durch die nächste Betriebsprüfung und Stellungnahme des Finanzamts endgültig Klarheit über die Nutzung des Verlustvortrags herrschen. Dann müssen auch die unsinnigen
Steuerrückstellungen in der Bilanz aufgelöst werden. Zu diesem Zeitpunkt wird der
Buchwert ca. 100 Euro
betragen.
Ich habe mich etwas verschätzt, da ich mit dem "Verlust" 2002 nicht gerechnet habe. Aber ich denke in 2003 ist der Verlustvortrag durch die Auflösung der Stuerrückstellungen vom Mai (mit a.o. Ertrag
von 33 EUR/Aktie) aufgebraucht."
Wenn wir uns schon gegenseitig zitieren, dann sollte auch den Kern der Aussagen nicht unbeachtet bleiben.
Sowohl Sie wie ich hatten uns auf den inneren Wert bzw. den Gewinn bezogen.
Und einen Substanzwert von rd. 100 Euro dürfte es nach wie vor Ende 2002 oder 2003 nicht geben.
Dass das 100 Mio-Darlehen - zinslos - Einfluß auf die Steuerbilanz hat, bestreite ich ja nicht.
"Neue Steuergesetze wird es so schnell nicht geben, und schon gar nicht rückwirkend. Der Verlustvortrag dürfte schon Ende diesen Jahres durch Gewinne kompensiert sein, und spätestens Anfang
2003 sollte durch die nächste Betriebsprüfung und Stellungnahme des Finanzamts endgültig Klarheit über die Nutzung des Verlustvortrags herrschen. Dann müssen auch die unsinnigen
Steuerrückstellungen in der Bilanz aufgelöst werden. Zu diesem Zeitpunkt wird der
Buchwert ca. 100 Euro
betragen.
Ich habe mich etwas verschätzt, da ich mit dem "Verlust" 2002 nicht gerechnet habe. Aber ich denke in 2003 ist der Verlustvortrag durch die Auflösung der Stuerrückstellungen vom Mai (mit a.o. Ertrag
von 33 EUR/Aktie) aufgebraucht."
Das manager-magazin hat eine Liste der reichsten Deutschen aufgestellt.
MM kommt dabei nur unter ferner liefen...
131
Theo Müller
Müller Milch
Nahrungsmittel
0,5-0,6
MM kommt dabei nur unter ferner liefen...
131
Theo Müller
Müller Milch
Nahrungsmittel
0,5-0,6
Die Frage ist doch, ob man einfach der Handelsbilanz glaubt (das HGB dient primär dem Gläubigerschutz und hat das Imparitätsprinzip/Vorsichtsprinzip als Basis), oder ob man ertragsorientiert/kapitalmarktoprientiert ist.
Die Steuerbilanz ist ertragsorientiert, und auch IAS/GAAP sind das, d.h. der künftige Gewinn aus dem zinslosen Kredit wird als Barwert aktiviert.
Damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, das ist einfach ein Trick, den Verlustvortrag auszunutzen und den Gewinn über 10 Jahre vorzuziehen. Allerdings erhöht das in meine Augen eben diesen Buchwert, weshalb 97 Euro trotzdem als Buchwert korrekt bzw. der "bessere" Wert sind, wenn ein Unternehmenswert aus der Substanz bestimmt werden soll.
Der Nachteil ist übrigens in 2002 (für die Kleinaktionäre) die Bildung der m.E. rechtswidrigen Steuerrückstellungen, da dies wohl zum Argument genommen wird, in 2002 keine Dividende zahlen zu müssen. Müller nimmt das wahrscheinlich als zusätzlichen Vorteil. Wenn er sich da bloß nicht verrechnet!
Die Steuerbilanz ist ertragsorientiert, und auch IAS/GAAP sind das, d.h. der künftige Gewinn aus dem zinslosen Kredit wird als Barwert aktiviert.
Damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, das ist einfach ein Trick, den Verlustvortrag auszunutzen und den Gewinn über 10 Jahre vorzuziehen. Allerdings erhöht das in meine Augen eben diesen Buchwert, weshalb 97 Euro trotzdem als Buchwert korrekt bzw. der "bessere" Wert sind, wenn ein Unternehmenswert aus der Substanz bestimmt werden soll.
Der Nachteil ist übrigens in 2002 (für die Kleinaktionäre) die Bildung der m.E. rechtswidrigen Steuerrückstellungen, da dies wohl zum Argument genommen wird, in 2002 keine Dividende zahlen zu müssen. Müller nimmt das wahrscheinlich als zusätzlichen Vorteil. Wenn er sich da bloß nicht verrechnet!
In der HV sollte sehr eingehend nach dem Darlehen und der Verwendungsabsicht gefragt werden.
Insbesondere, ob etwa eine "Ausstiegsklausel" - also ein Rücktrittsrecht für den Darlehensgeber - besteht.
Im zutreffenden Fall wäre dies ein weiterer wichtiger Beleg dafür, dass ein wesentlicher Grund das Minusergebnis war, mit der Folge, keine Div. zahlen zu müssen.
Insbesondere, ob etwa eine "Ausstiegsklausel" - also ein Rücktrittsrecht für den Darlehensgeber - besteht.
Im zutreffenden Fall wäre dies ein weiterer wichtiger Beleg dafür, dass ein wesentlicher Grund das Minusergebnis war, mit der Folge, keine Div. zahlen zu müssen.
korrekt.
Gestern habe ich von Müller den Probeabzug - also quasi den Vorabdruck - der Konzernbilanz 2002 der gesamten Müller-Milch-Gruppe erhalten.
Dies ist einigermaßen erfreulich (in anderen Fällen wäre es selbstverständlich), weil offensichtlich nicht in jedem Detail vor Gericht gegangen wird.
Der Konzernabschluss sagt aus, dass die Müller-Milch-Gruppe zum Jahresende 2002 insgesamt zu einer Holding umstrukturiert wurde. Das Geschäft soll künftig bei den Tochter-GmbH`s gemacht werden. Diese sind allerdings 100% Töchter der Sachsenmilch AG.
Wir werden zu verhindern wissen, dass Gewinne und Substanz unkontrolliert an die Holding abfließen. Die AG selbst wird wohl ebenfalls als Holding und Vermögensverwaltung agieren. Immerhin besitzt sie fast 200 Mio. Euro an "Liquidität", ca. 150 Mio. Euro Nettovermögen. Daraus sollten sich pro Jahr doch mindestens 10 Mio. Euro risikoloser Gewinn für Sachsenmilch erzielen lassen, oder nicht, Herr Müller? Wir werden nicht erlauben, dass die AG dieses Geld zu Mini-Zinsen an die Gruppe ausleiht, ohne dass ein Beherrschungsvertrag gemacht wird.
Es wird schwieriger für die Kleinakionäre, aber nicht unmöglich ...
P.S.
Die Umsatzrendite in der Müller-Gruppe liegt im Durchschnitt bei 7,4%, die Eigenkapitalrentabilität bei 26,2%.
Dies ist einigermaßen erfreulich (in anderen Fällen wäre es selbstverständlich), weil offensichtlich nicht in jedem Detail vor Gericht gegangen wird.
Der Konzernabschluss sagt aus, dass die Müller-Milch-Gruppe zum Jahresende 2002 insgesamt zu einer Holding umstrukturiert wurde. Das Geschäft soll künftig bei den Tochter-GmbH`s gemacht werden. Diese sind allerdings 100% Töchter der Sachsenmilch AG.
Wir werden zu verhindern wissen, dass Gewinne und Substanz unkontrolliert an die Holding abfließen. Die AG selbst wird wohl ebenfalls als Holding und Vermögensverwaltung agieren. Immerhin besitzt sie fast 200 Mio. Euro an "Liquidität", ca. 150 Mio. Euro Nettovermögen. Daraus sollten sich pro Jahr doch mindestens 10 Mio. Euro risikoloser Gewinn für Sachsenmilch erzielen lassen, oder nicht, Herr Müller? Wir werden nicht erlauben, dass die AG dieses Geld zu Mini-Zinsen an die Gruppe ausleiht, ohne dass ein Beherrschungsvertrag gemacht wird.
Es wird schwieriger für die Kleinakionäre, aber nicht unmöglich ...
P.S.
Die Umsatzrendite in der Müller-Gruppe liegt im Durchschnitt bei 7,4%, die Eigenkapitalrentabilität bei 26,2%.
Über die Hauptversammlung werden in diesem Jahr voraussichtlich folgende Medien berichten:
Sächsische Zeitung
Dresdner Neueste Nachrichten
Deutsche Presse Agentur (dpa)
Die Welt
Börse-Online
Tagesschau (über mdr)
Sächsische Zeitung
Dresdner Neueste Nachrichten
Deutsche Presse Agentur (dpa)
Die Welt
Börse-Online
Tagesschau (über mdr)
Im heutigen Prozess wurde ab 15.30 Uhr ein Beschluss verlesen, den der
bisherige Richter Brauns am 30.6.2003 erlassen hatte. Danach ist er aus
dem Amt geschieden und sein - sehr sympathischer - Nachfolger, der sich
aber erst in die Materie einarbeiten muss, hat den Beschluss verkündet.
Der Beschluss enthält einige wesentliche Komponenten:
1. Der Prozess ist nicht bis zu einem BGH-Beschluss über die
Kapitalherabsetzung auszusetzen, da es um die Dividendenzahlung überhaupt
und nicht primär um die Höhe der Dividende geht.
2. Die Anfechtung des Beschlusses nach §243 SächsHG ist nicht zulässig, da
der Cash-Pool zunächst eine rechtlich mögliche Verwendung finanzieller
Mittel darstellt, und keine verdeckte Ausschüttung.
3. Für die Bemessung der Dividende ist nach §224 das aktuell eingetragene
Grundkapital vom 75 Mio. DM maßgeblich, und nicht ein theoretisches
Grundkapital von 100.000 DM. Sollte jedoch das Grundkapital rückwirkend vom
BGH auf 100.000 DM herabgesetzt werden, dann wäre dieser Betrag die
Bemessungsgrundlage.
4. Die Drohung, dass die Pachtverträge gekündigt werden können, ist keine
Begründung dafür, keine Dividende auszuschütten, vielmehr muss sich die
Notwendigkeit einer Einbehaltung nach betriebswirtschaftlichen Kenngrößen
richten.
5. Es soll ein Gutachten bestellt werden; das Gericht schlägt KPMG als
Gutachter vor. Durch das Gutachten soll festgestellt werden, ob sich die
Sachsenmilch AG nach dem Wortlaut des §254 eine Dividende leisten kann, oder
ob sie dadurch wirtschaftlich gefährdet würde.
6. Die Parteien können eine Aussetzung des Verfahrens nach §148 ZPO
beantragen bis zur BGH-Entscheidung über den Kapitalschnitt. Wenn das
Verfahren nicht ausgesetzt wird, dann sind von jeder Seite 10.000 €
Gutachtervorschuss zu hinterlegen.
Mehr dazu nach der morgigen Hauptversammlung.
bisherige Richter Brauns am 30.6.2003 erlassen hatte. Danach ist er aus
dem Amt geschieden und sein - sehr sympathischer - Nachfolger, der sich
aber erst in die Materie einarbeiten muss, hat den Beschluss verkündet.
Der Beschluss enthält einige wesentliche Komponenten:
1. Der Prozess ist nicht bis zu einem BGH-Beschluss über die
Kapitalherabsetzung auszusetzen, da es um die Dividendenzahlung überhaupt
und nicht primär um die Höhe der Dividende geht.
2. Die Anfechtung des Beschlusses nach §243 SächsHG ist nicht zulässig, da
der Cash-Pool zunächst eine rechtlich mögliche Verwendung finanzieller
Mittel darstellt, und keine verdeckte Ausschüttung.
3. Für die Bemessung der Dividende ist nach §224 das aktuell eingetragene
Grundkapital vom 75 Mio. DM maßgeblich, und nicht ein theoretisches
Grundkapital von 100.000 DM. Sollte jedoch das Grundkapital rückwirkend vom
BGH auf 100.000 DM herabgesetzt werden, dann wäre dieser Betrag die
Bemessungsgrundlage.
4. Die Drohung, dass die Pachtverträge gekündigt werden können, ist keine
Begründung dafür, keine Dividende auszuschütten, vielmehr muss sich die
Notwendigkeit einer Einbehaltung nach betriebswirtschaftlichen Kenngrößen
richten.
5. Es soll ein Gutachten bestellt werden; das Gericht schlägt KPMG als
Gutachter vor. Durch das Gutachten soll festgestellt werden, ob sich die
Sachsenmilch AG nach dem Wortlaut des §254 eine Dividende leisten kann, oder
ob sie dadurch wirtschaftlich gefährdet würde.
6. Die Parteien können eine Aussetzung des Verfahrens nach §148 ZPO
beantragen bis zur BGH-Entscheidung über den Kapitalschnitt. Wenn das
Verfahren nicht ausgesetzt wird, dann sind von jeder Seite 10.000 €
Gutachtervorschuss zu hinterlegen.
Mehr dazu nach der morgigen Hauptversammlung.
Sächsische Zeitung
Freitag, 4. Juli 2003
Hängepartie geht weiter
Gericht setzt auf Gutachten und Bundesgerichtshof
Dresden. Die Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG müssen weiter auf eine
Dividende warten. Einen Tag vor der Hauptversammlung forderte das Landgericht
Dresden gestern ein unabhängiges Gutachten ein. Das soll klären, ob eine Divide
die Gesellschaft gefährdet. Zudem wurde angeregt, das Verfahren auszusetzen,
bis der Bundesgerichtshof über den umstrittenen Kapitalschnitt von 750:1
entschieden hat. Seit neun Jahren begehren Kleinaktionäre auf gegen Theobald
Müllers Herabsetzung des Grundkapitals (Dividendenbasis) von 38,35 Millionen
auf 51 129 Euro.
In dem Verfahren klagen erstmals Anteilseigner die Mindestdividende von vier
Prozent ein. Hauptaktionär Müller verweigert ihnen seit Jahren eine
Gewinnbeteiligung – bei zuletzt 11,9 Millionen Euro Bilanzgewinn. Bislang floss
der Erlös in Rücklagen. Die Kleinaktionäre bestreiten die wirtschaftliche
Notwendigkeit und wollen wenigstens 1,03 Euro pro Anteilsschein.
Sachsenmilch war 1991 als erstes Ost-Unternehmen an die Börse gegangen. Nach
der Insolvenz stieg 1994 die Alois Müller GmbH & Co. aus Aretsried ein. Müller
hält über die Sachsenmilch-Anlagen Holding AG 86 Prozent an der Molkerei in
Leppersdorf. Dort verarbeiten 1 100 Beschäftigte jährlich 1,3 Milliarden Liter
Milch. (SZ/mr)
Freitag, 4. Juli 2003
Hängepartie geht weiter
Gericht setzt auf Gutachten und Bundesgerichtshof
Dresden. Die Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG müssen weiter auf eine
Dividende warten. Einen Tag vor der Hauptversammlung forderte das Landgericht
Dresden gestern ein unabhängiges Gutachten ein. Das soll klären, ob eine Divide
die Gesellschaft gefährdet. Zudem wurde angeregt, das Verfahren auszusetzen,
bis der Bundesgerichtshof über den umstrittenen Kapitalschnitt von 750:1
entschieden hat. Seit neun Jahren begehren Kleinaktionäre auf gegen Theobald
Müllers Herabsetzung des Grundkapitals (Dividendenbasis) von 38,35 Millionen
auf 51 129 Euro.
In dem Verfahren klagen erstmals Anteilseigner die Mindestdividende von vier
Prozent ein. Hauptaktionär Müller verweigert ihnen seit Jahren eine
Gewinnbeteiligung – bei zuletzt 11,9 Millionen Euro Bilanzgewinn. Bislang floss
der Erlös in Rücklagen. Die Kleinaktionäre bestreiten die wirtschaftliche
Notwendigkeit und wollen wenigstens 1,03 Euro pro Anteilsschein.
Sachsenmilch war 1991 als erstes Ost-Unternehmen an die Börse gegangen. Nach
der Insolvenz stieg 1994 die Alois Müller GmbH & Co. aus Aretsried ein. Müller
hält über die Sachsenmilch-Anlagen Holding AG 86 Prozent an der Molkerei in
Leppersdorf. Dort verarbeiten 1 100 Beschäftigte jährlich 1,3 Milliarden Liter
Milch. (SZ/mr)
Freitag, 4. Juli 2003
Erneut keine Dividende bei Sachsenmilch
dpa
Dresden - Die zur Bayerischen Müller-Milch-Gruppe gehörende Sachsenmilch zahlt
erneut keine Dividende aus. Auf die Bekanntgabe des Geschäftsberichts 2002
reagierten Kleinaktionäre auf der Hauptversammlung in Dresden am Freitag mit
Kritik. Der Bericht weist einen Verlust in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus. Für das
Jahr 2001 war noch ein Gewinn nach Steuern von 17,5 Millionen Euro erreicht
worden. Die Sachsenmilch AG mit Sitz in Leppersdorf bei Dresden war das erste
ostdeutsche Unternehmen, das an die Börse ging.
Erneut keine Dividende bei Sachsenmilch
dpa
Dresden - Die zur Bayerischen Müller-Milch-Gruppe gehörende Sachsenmilch zahlt
erneut keine Dividende aus. Auf die Bekanntgabe des Geschäftsberichts 2002
reagierten Kleinaktionäre auf der Hauptversammlung in Dresden am Freitag mit
Kritik. Der Bericht weist einen Verlust in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus. Für das
Jahr 2001 war noch ein Gewinn nach Steuern von 17,5 Millionen Euro erreicht
worden. Die Sachsenmilch AG mit Sitz in Leppersdorf bei Dresden war das erste
ostdeutsche Unternehmen, das an die Börse ging.
Sachsenmilch zahlt wieder keine Dividende
Die börsennotierte Sachsenmilch AG (Leppersdorf bei Dresden) zahlt erneut
keine Dividende aus. Kleinaktionäre des mehrheitlich im Besitz der
Müllermilch-Gruppe befindlichen Unternehmens übten auf der
Hauptversammlung am Freitag heftige Kritik an der Entscheidung.
Kritik an der Gewinn- und
Verlustrechnung
In einem Gegenantrag betonte der Dresdener
Wirtschaftsprofessor Locarek-Junge, dass
Sachsenmilch eigentlich einen Gewinn von
mehr als neun Millionen Euro erwirtschaftet
habe. Dieser sei aber durch "Steuern vom
Einkommen und Ertrag" in Höhe von etwa 18
Millionen Euro in einen Verlust gewandelt
worden. Die Steuern seien nach Bestätigung der Finanzverwaltung aber niemals
angefallen. In zwei weiteren Gegenanträgen forderte Locarek-Junge, den
Vorstand und den Aufsichtsrat nicht zu entlasten.
Nicht der erste Fall
Sachsenmilch hatte bereits 2001 keine
Dividende ausgeschüttet und den Gewinn von
11,9 Millionen Euro für Rückstellungen zur
"Sicherung der Widerstandsfähigkeit der
Gesellschaft" benutzt. Gegen diese
Entscheidung läuft bereits eine Klage der Kleinaktionäre, angeführt von
Locarek-Junge, am Landesgericht Dresden. Sie beinhaltet die Forderung nach
einer Dividende in Höhe von 1,03 Euro je Aktie. In einer Teilentscheidung lässt
das Gericht den Sachverhalt nun von einem Gutachter prüfen und forderte
Sachsenmilch auf, den Streitwert gesondert zurückzulegen.
04.07.2003 | 15:21 MDR
Die börsennotierte Sachsenmilch AG (Leppersdorf bei Dresden) zahlt erneut
keine Dividende aus. Kleinaktionäre des mehrheitlich im Besitz der
Müllermilch-Gruppe befindlichen Unternehmens übten auf der
Hauptversammlung am Freitag heftige Kritik an der Entscheidung.
Kritik an der Gewinn- und
Verlustrechnung
In einem Gegenantrag betonte der Dresdener
Wirtschaftsprofessor Locarek-Junge, dass
Sachsenmilch eigentlich einen Gewinn von
mehr als neun Millionen Euro erwirtschaftet
habe. Dieser sei aber durch "Steuern vom
Einkommen und Ertrag" in Höhe von etwa 18
Millionen Euro in einen Verlust gewandelt
worden. Die Steuern seien nach Bestätigung der Finanzverwaltung aber niemals
angefallen. In zwei weiteren Gegenanträgen forderte Locarek-Junge, den
Vorstand und den Aufsichtsrat nicht zu entlasten.
Nicht der erste Fall
Sachsenmilch hatte bereits 2001 keine
Dividende ausgeschüttet und den Gewinn von
11,9 Millionen Euro für Rückstellungen zur
"Sicherung der Widerstandsfähigkeit der
Gesellschaft" benutzt. Gegen diese
Entscheidung läuft bereits eine Klage der Kleinaktionäre, angeführt von
Locarek-Junge, am Landesgericht Dresden. Sie beinhaltet die Forderung nach
einer Dividende in Höhe von 1,03 Euro je Aktie. In einer Teilentscheidung lässt
das Gericht den Sachverhalt nun von einem Gutachter prüfen und forderte
Sachsenmilch auf, den Streitwert gesondert zurückzulegen.
04.07.2003 | 15:21 MDR
manager-magazin.de, 04.07.2003, 16:47 Uhr
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,255807,00.…
S A C H S E N M I L C H
Ärger mit dem Mega-Milchmann
Die zur bayerischen Müller-Milch-Gruppe gehörende Sachsenmilch
zahlt erneut keine Dividende. Dies bringt die Aktionäre auf die Palme:
Sie ziehen gegen den Mehrheitseigner Müller aus Aretsried vor
Gericht.
Dresden - Auf die Bekanntgabe des Geschäftsberichts 2002 reagierten
am Freitag auf der Hauptversammlung die Kleinaktionäre mit herber
Kritik.
Der Bericht weist einen Verlust in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus. Ein
deutlicher Einbruch, nachdem für 2001 noch ein Gewinn nach Steuern von
17,5 Millionen Euro ausgewiesen worden war.
Ein Verlust in dieser Größenordnung sei bei den
guten Umsätzen des Unternehmens mit Sitz in
Leppersdorf nicht nachvollziehbar, sagte Hermann
Locarek-Junge von der Initiative der Kleinaktionäre
der Sachsenmilch AG. Er vermute einen
"bilanztechnischen Trick", um den Kurs der Aktie
gering zu halten.
Sachsenmilch-Kleinaktionäre führen seit Jahren
mehrere Prozesse gegen den Mehrheitseigner
Molkerei Alois Müller GmbH & Co (Aretsried), der
1994 die insolvente Sachsenmilch AG übernommen
hatte. Müller besitzt 85 Prozent der Aktien.
"Aktionären wird Dividende vorenthalten"
Kleinaktionäre fochten unter anderem die Entscheidung an, das
Grundkapital von rund 38,4 Millionen auf rund 51.000 Euro
herabzusetzen. Sie lehnen den damit verbundenen Umtausch der
Nennaktien im Verhältnis 750:1 ab, weil sie um ihren Einfluss fürchten.
"Wir wollten eine vollständige Auflösung der damaligen Sachsenmilch
und einen Neuanfang", sagte Locarek-Junge. Auch ein Prozess wegen
Nichtzahlung der Dividende für 2001 läuft derzeit vor dem Dresdner
Landgericht.
Harald Petersen von der Schutzgemeinschaft der
Kleinaktionäre kritisierte die Erhöhung der
Rückstellungen für Risiken bei der Zahlung der
Körperschafts- und Gewerbesteuern im Vorjahr um
17 Millionen Euro auf insgesamt 49,6 Millionen
Euro. Als unverständlich bezeichnete er die
Aufnahme eines zinslosen Kredits von 100
Millionen Euro von der Alois Müller GmbH. Das
diene nur dazu, keinen Bilanzgewinn ausweisen
zu müssen. "Und damit wird den Aktionären die
Dividende vorenthalten", sagte Petersen.
Sieben Prozent mehr Umsatz - Kapazität
ausgeweitet
Die große Nachfrage der Verbraucher nach
Schnittkäse, Mozzarella, Milch und Milchprodukten soll der Sachsenmilch
in diesem Jahr einen weiteren Umsatzschub bringen. Für 2002 wurde ein
Umsatz von 720 Millionen Euro erreicht, sieben Prozent mehr als im
Vorjahr, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Bachofer.
Er nannte zwar keine konkrete Zahlen für Umsatzsteigerungen, jedoch
soll die zu verarbeitende Rohmilchmenge in diesem Jahr im Vergleich zu
2002 um rund 125 Millionen Kilogramm auf rund 1325 Millionen
Kilogramm steigen. Die erst 2002 gegründeten vier neuen
Tochtergesellschaften sollen dazu ihre Kapazitäten erweitern.
Sachsenmilch galt nach der Wende als Sanierungsfall und war 1991 das
erste ostdeutsche Unternehmen, dass an die Börse ging. Durch die
Bildung der Tochterunternehmen sank die Zahl der Mitarbeiter auf 533.
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,255807,00.…
S A C H S E N M I L C H
Ärger mit dem Mega-Milchmann
Die zur bayerischen Müller-Milch-Gruppe gehörende Sachsenmilch
zahlt erneut keine Dividende. Dies bringt die Aktionäre auf die Palme:
Sie ziehen gegen den Mehrheitseigner Müller aus Aretsried vor
Gericht.
Dresden - Auf die Bekanntgabe des Geschäftsberichts 2002 reagierten
am Freitag auf der Hauptversammlung die Kleinaktionäre mit herber
Kritik.
Der Bericht weist einen Verlust in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus. Ein
deutlicher Einbruch, nachdem für 2001 noch ein Gewinn nach Steuern von
17,5 Millionen Euro ausgewiesen worden war.
Ein Verlust in dieser Größenordnung sei bei den
guten Umsätzen des Unternehmens mit Sitz in
Leppersdorf nicht nachvollziehbar, sagte Hermann
Locarek-Junge von der Initiative der Kleinaktionäre
der Sachsenmilch AG. Er vermute einen
"bilanztechnischen Trick", um den Kurs der Aktie
gering zu halten.
Sachsenmilch-Kleinaktionäre führen seit Jahren
mehrere Prozesse gegen den Mehrheitseigner
Molkerei Alois Müller GmbH & Co (Aretsried), der
1994 die insolvente Sachsenmilch AG übernommen
hatte. Müller besitzt 85 Prozent der Aktien.
"Aktionären wird Dividende vorenthalten"
Kleinaktionäre fochten unter anderem die Entscheidung an, das
Grundkapital von rund 38,4 Millionen auf rund 51.000 Euro
herabzusetzen. Sie lehnen den damit verbundenen Umtausch der
Nennaktien im Verhältnis 750:1 ab, weil sie um ihren Einfluss fürchten.
"Wir wollten eine vollständige Auflösung der damaligen Sachsenmilch
und einen Neuanfang", sagte Locarek-Junge. Auch ein Prozess wegen
Nichtzahlung der Dividende für 2001 läuft derzeit vor dem Dresdner
Landgericht.
Harald Petersen von der Schutzgemeinschaft der
Kleinaktionäre kritisierte die Erhöhung der
Rückstellungen für Risiken bei der Zahlung der
Körperschafts- und Gewerbesteuern im Vorjahr um
17 Millionen Euro auf insgesamt 49,6 Millionen
Euro. Als unverständlich bezeichnete er die
Aufnahme eines zinslosen Kredits von 100
Millionen Euro von der Alois Müller GmbH. Das
diene nur dazu, keinen Bilanzgewinn ausweisen
zu müssen. "Und damit wird den Aktionären die
Dividende vorenthalten", sagte Petersen.
Sieben Prozent mehr Umsatz - Kapazität
ausgeweitet
Die große Nachfrage der Verbraucher nach
Schnittkäse, Mozzarella, Milch und Milchprodukten soll der Sachsenmilch
in diesem Jahr einen weiteren Umsatzschub bringen. Für 2002 wurde ein
Umsatz von 720 Millionen Euro erreicht, sieben Prozent mehr als im
Vorjahr, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Bachofer.
Er nannte zwar keine konkrete Zahlen für Umsatzsteigerungen, jedoch
soll die zu verarbeitende Rohmilchmenge in diesem Jahr im Vergleich zu
2002 um rund 125 Millionen Kilogramm auf rund 1325 Millionen
Kilogramm steigen. Die erst 2002 gegründeten vier neuen
Tochtergesellschaften sollen dazu ihre Kapazitäten erweitern.
Sachsenmilch galt nach der Wende als Sanierungsfall und war 1991 das
erste ostdeutsche Unternehmen, dass an die Börse ging. Durch die
Bildung der Tochterunternehmen sank die Zahl der Mitarbeiter auf 533.
Gibt es etwas Neues?
Kleinaktionäre wollen Sonderprüfung der
Sachsenmilch-Bilanz
Dresden. Dass Milch-Mogul Theobald Müller und seine
Berater im Umgang mit Bilanz-Zahlen einiges Talent
haben, war auf der gestrigen Hauptversammlung der
Sachsenmilch AG wieder deutlich zu spüren. Die
Kleinaktionäre der Gesellschaft, an der der Schwabe
rund 85 Prozent hält und bei der er praktisch allein die
Geschäfte führt, gingen erwartungsgemäß leer aus. Es
wird keine Dividende für das Geschäftsjahr 2002
geben, so der mit Müllers Stimmenmehrheit
durchgedrückte Beschluss der Versammlung.
Nach Ansicht von Thomas Bachofer, dem von Müller
eingesetzten Vorstand, ist die Sachsenmilch AG sehr
lukrativ. Die Kleinaktionäre halten das Unternehmen
sogar für eines der effektivsten und profitabelsten der
Bundesrepublik. Trotz Marktpreisverfall bei
Milchprodukten stieg der Umsatz im vergangenen Jahr
um sieben Prozent auf 721 Millionen Euro. Das
positive operative Ergebnis von 9,5 Millionen Euro
konnte Müller lediglich durch eine umstrittene
Steuerrückstellung von 18,6 Millionen Euro in einen
Jahresfehlbetrag von 9,1 Millionen Euro verwandeln.
Die Kleinaktionärsvertreter sind überzeugt: Das war
eiskaltes Kalkül, um an einer Dividendenzahlung vorbei
zu kommen.
Müller ließ den Verlust entstehen, indem er kurz vor
Jahresende aus seinem Konzern 100 Millionen Euro
zinsfrei als Kredit an Sachsenmilch vergab, so Harald
Petersen von der Schutzgemeinschaft der
Kleinaktionäre (SdK). Es bestand somit die "minimale
Möglichkeit", dass das Finanzamt die eingesparten
Zinsen als Einkommen wertet und darauf Steuern
erhebt. Grund genug für die Sachsenmilch-Spitze, eine
Steuerrückstellung zu bilden. Zufall? Einen Tag nach
der Fertigstellung der Bilanz kam der Bescheid vom
Finanzamt. Sachsenmilch muss keine Steuern zahlen.
Vorstand Bachofer versichert aber: Das Darlehen ist
zur Finanzierung der Töchter von Sachsenmilch
gedacht und nicht zum Ausweis eines Verlustes.
Petersen von der SdK und Professor Hermann
Locarek-Junge von der Sachsenmilch Initiative (Smil-i)
akzeptieren die Erklärung des Vorstands jedoch nicht
und kündigten gestern an, bei Gericht eine
Sonderprüfung der Steuerrückstellung zu beantragen.
Theo Müller sieht dem nach eigenen Angaben aber
gelassen entgegen.
Da der Finanzamtsbescheid alle bislang gebildeten
Steuerrückstellungen hinfällig macht, muss das
Unternehmen in diesem Jahr einen Posten von 50
Millionen Euro auflösen. Bereits per 31. Mai diesen
Jahres wies Sachsenmilch deshalb ein Ergebnis von
rund 55 Millionen Euro aus, erklärt Bachofer. Petersen
erwartet jedoch, dass Müller sich auch 2003 etwas
einfallen lässt, um an einer Dividende für
Kleinaktionäre vorbei zu kommen.
Wenn der Bundesgerichtshof demnächst jedoch zu
Gunsten Müllers entscheiden würde und eine 1994
beschlossene Herabsetzung des Stammkapitals für
rechtmäßig erklärt, könnten alle Mühen der
Kleinaktionäre um die Mindestdividende umsonst
gewesen sein. Dann würde die vierprozentige
Mindestdividende nicht mehr auf Basis von 38
Millionen Euro, sondern von 51000 Euro berechnet - je
Aktie ein minimaler Betrag.
Locarek-Junge warf Müller und Bachofer gestern
zudem vor, gegen den im Auftrag der Bundesregierung
erstellten Kodex für börsennotierte Unternehmen zu
verstoßen. So sei unter anderem der Jahresabschluss
nicht auf der Internetseite des Unternehmens abrufbar.
Bachofer dazu: "Ein Kodex ist Ehrensache aber keine
Pflicht. Es hat keine Konsequenzen, wenn man sich
nicht daran hält.
Thomas Stölzel
© Dresdner Neueste Nachrichten erschienen am 04.07.2003
D
Sachsenmilch-Bilanz
Dresden. Dass Milch-Mogul Theobald Müller und seine
Berater im Umgang mit Bilanz-Zahlen einiges Talent
haben, war auf der gestrigen Hauptversammlung der
Sachsenmilch AG wieder deutlich zu spüren. Die
Kleinaktionäre der Gesellschaft, an der der Schwabe
rund 85 Prozent hält und bei der er praktisch allein die
Geschäfte führt, gingen erwartungsgemäß leer aus. Es
wird keine Dividende für das Geschäftsjahr 2002
geben, so der mit Müllers Stimmenmehrheit
durchgedrückte Beschluss der Versammlung.
Nach Ansicht von Thomas Bachofer, dem von Müller
eingesetzten Vorstand, ist die Sachsenmilch AG sehr
lukrativ. Die Kleinaktionäre halten das Unternehmen
sogar für eines der effektivsten und profitabelsten der
Bundesrepublik. Trotz Marktpreisverfall bei
Milchprodukten stieg der Umsatz im vergangenen Jahr
um sieben Prozent auf 721 Millionen Euro. Das
positive operative Ergebnis von 9,5 Millionen Euro
konnte Müller lediglich durch eine umstrittene
Steuerrückstellung von 18,6 Millionen Euro in einen
Jahresfehlbetrag von 9,1 Millionen Euro verwandeln.
Die Kleinaktionärsvertreter sind überzeugt: Das war
eiskaltes Kalkül, um an einer Dividendenzahlung vorbei
zu kommen.
Müller ließ den Verlust entstehen, indem er kurz vor
Jahresende aus seinem Konzern 100 Millionen Euro
zinsfrei als Kredit an Sachsenmilch vergab, so Harald
Petersen von der Schutzgemeinschaft der
Kleinaktionäre (SdK). Es bestand somit die "minimale
Möglichkeit", dass das Finanzamt die eingesparten
Zinsen als Einkommen wertet und darauf Steuern
erhebt. Grund genug für die Sachsenmilch-Spitze, eine
Steuerrückstellung zu bilden. Zufall? Einen Tag nach
der Fertigstellung der Bilanz kam der Bescheid vom
Finanzamt. Sachsenmilch muss keine Steuern zahlen.
Vorstand Bachofer versichert aber: Das Darlehen ist
zur Finanzierung der Töchter von Sachsenmilch
gedacht und nicht zum Ausweis eines Verlustes.
Petersen von der SdK und Professor Hermann
Locarek-Junge von der Sachsenmilch Initiative (Smil-i)
akzeptieren die Erklärung des Vorstands jedoch nicht
und kündigten gestern an, bei Gericht eine
Sonderprüfung der Steuerrückstellung zu beantragen.
Theo Müller sieht dem nach eigenen Angaben aber
gelassen entgegen.
Da der Finanzamtsbescheid alle bislang gebildeten
Steuerrückstellungen hinfällig macht, muss das
Unternehmen in diesem Jahr einen Posten von 50
Millionen Euro auflösen. Bereits per 31. Mai diesen
Jahres wies Sachsenmilch deshalb ein Ergebnis von
rund 55 Millionen Euro aus, erklärt Bachofer. Petersen
erwartet jedoch, dass Müller sich auch 2003 etwas
einfallen lässt, um an einer Dividende für
Kleinaktionäre vorbei zu kommen.
Wenn der Bundesgerichtshof demnächst jedoch zu
Gunsten Müllers entscheiden würde und eine 1994
beschlossene Herabsetzung des Stammkapitals für
rechtmäßig erklärt, könnten alle Mühen der
Kleinaktionäre um die Mindestdividende umsonst
gewesen sein. Dann würde die vierprozentige
Mindestdividende nicht mehr auf Basis von 38
Millionen Euro, sondern von 51000 Euro berechnet - je
Aktie ein minimaler Betrag.
Locarek-Junge warf Müller und Bachofer gestern
zudem vor, gegen den im Auftrag der Bundesregierung
erstellten Kodex für börsennotierte Unternehmen zu
verstoßen. So sei unter anderem der Jahresabschluss
nicht auf der Internetseite des Unternehmens abrufbar.
Bachofer dazu: "Ein Kodex ist Ehrensache aber keine
Pflicht. Es hat keine Konsequenzen, wenn man sich
nicht daran hält.
Thomas Stölzel
© Dresdner Neueste Nachrichten erschienen am 04.07.2003
D
Ostern im Juli
Müller versteckt Dividende vor Kleinanlegern und kündigt Leppersdorf Pachtvertrag
Von Michael Rothe
Alle Jahre wieder zur Hauptversammlung der Sachsenmilch AG: Aktionärslob für Theo Müller als erfolgreichen Unternehmer, herbe Kritik für sein Gebaren als Hauptgesellschafter, genervter Vorstand, gelangweilte Aufsichtsräte, machtlose und gefrustete Kleinaktionäre angesichts eines Stimmenverhältnisses von 1,3 Millionen zu 47 000. Kein Wunder, dass immer mehr dem seit Jahren laufenden Film „Alles Müller oder was!“ fern bleiben. Keine zwei Dutzend Anteilseigner verlieren sich am Freitag im Dresdner Astron-Hotel – wie üblich bei Wasser und Tee. Häppchen gibt es hinter der spanischen Wand für Vorstand und Aufsichtsrat.
Doch selbst die kleine Schar Unentwegter ist dem Herrn über eine Firmengruppe mit 1,7 Milliarden Euro noch zu viel. Am Rand der Veranstaltung macht der Milchmogul dann auch aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Ich will keine Kleinaktionäre, und ich brauche sie auch nicht.“ Die Diskussion belegt warum. „Es ist wie ein Puzzle“, sagt Harald Petersen von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SDK). Der Stammgast vergleicht die Hauptversammlung mit „Ostereier suchen“. Keiner durchschaue die Strategie von Müller – etwa warum ein Verlust ausgewiesen werde, den es tatsächlich nie gegeben habe. „Ein Bilanztrick lässt uns Kleinanleger erneut leer ausgehen“, sagt Hermann Locarek-Junge von der Aktionärsinitiative Smil-i.
Dem Wirtschaftswissenschaftler an der Technischen Universität Dresden ist „schleierhaft, warum ein so reiches Unternehmen wie Sachsenmilch ein zinsloses Darlehen über 100 Millionen Euro von der Alois Müller GmbH in Aretsried braucht“. Vorstand Thomas Bachofer räumt ein, dass dieses Geld nur Gewinn bringend angelegt werde. Allerdings sei dieser mit 18,6 Millionen Euro zu versteuern, was die Bilanz drücke. So werden aus neun Millionen plus neun Millionen Miese. Laut Locarek-Junge fallen diese Steuern niemals an.
Kündigung hat wohl keine Auswirkung auf Standort
Auch SDK-Vorstand Petersen kritisiert, dass der Topf für Steuerrückstellungen schon auf fast 50 Millionen angewachsen ist. Jahr für Jahr fließt der Gewinn nach dem Willen von Theo Müller in die Rücklagen. Dividende: Fehlanzeige. Bis heute haben die Kleinanleger keinen Cent gesehen.
Die Aktionärsschützer hegen Zweifel, dass bei der Bilanzaufstellung alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Zunächst um Monate verspätet sei der Geschäftsbericht dann binnen zwei Wochen fertiggestellt, testiert und vom Aufsichtsrat abgenickt worden – Letzteres genau einen Tag vor dem Bescheid des Finanzamtes, dass der Verlustvortrag uneingeschränkt nutzbar und damit keine Steuerrückstellung nötig ist. Vorstand Bachofer gibt auf Nachfrage zu, dass es im Vorfeld Gespräche mit der Finanzverwaltung gegeben habe, Sachsenmilch aber nicht sicher sein konnte, dass es auch so kommt.
Für Locarek-Junge ist die Gesellschaft „die vielleicht profitabelste in ganz Deutschland“. Müller macht keinen Hehl daraus, dass ihm an einem möglichst geringen Außen- und Börsenwert der Sachsenmilch gelegen ist. Schließlich wartet sein Sohn Stefan, seit August 2002 im Aufsichtsrat, auf den Staffelstab – und Erbschaftssteuer müsse ja weiß Gott nicht sein.
Ein Überraschungsei bekommen die Anleger noch serviert: Laut Bachofer hat Müller der Sachsenmilch zum Jahresende Pacht- und Fremd-Pack-Verträge gekündigt. Was auf Produktion und Arbeitsplätze wohl keine Auswirkungen hat, da längst neue Tochterfirmen dort arbeiten, ist für Sachsenmilch und ihre Anteilseigner schon von Belang. Vorstand Bachofer, in Aretsried auf Theo Müllers Gehaltsliste, hat nach eigenem Bekunden nichts gegen die Kündigung unternommen, will aber bis Herbst „nach einer Konzeption zum Weiterbetrieb suchen“.
Kleinanleger bei Sachsenmilch brauchen also weiter Sitzfleisch, oder sie sehen es locker wie jener Anleger aus Düsseldorf, der sich vor drei Jahren 40 Aktien gekauft hatte: „Eigentlich bin ich nur hier, um mir Dresden anzuschauen. Ursprünglich hatte ich ein börsennotiertes Unternehmen auf Rügen gesucht, aber das gibt es ja nicht.“
www.sachsenmilch.de
www.smil-i.de
Müller versteckt Dividende vor Kleinanlegern und kündigt Leppersdorf Pachtvertrag
Von Michael Rothe
Alle Jahre wieder zur Hauptversammlung der Sachsenmilch AG: Aktionärslob für Theo Müller als erfolgreichen Unternehmer, herbe Kritik für sein Gebaren als Hauptgesellschafter, genervter Vorstand, gelangweilte Aufsichtsräte, machtlose und gefrustete Kleinaktionäre angesichts eines Stimmenverhältnisses von 1,3 Millionen zu 47 000. Kein Wunder, dass immer mehr dem seit Jahren laufenden Film „Alles Müller oder was!“ fern bleiben. Keine zwei Dutzend Anteilseigner verlieren sich am Freitag im Dresdner Astron-Hotel – wie üblich bei Wasser und Tee. Häppchen gibt es hinter der spanischen Wand für Vorstand und Aufsichtsrat.
Doch selbst die kleine Schar Unentwegter ist dem Herrn über eine Firmengruppe mit 1,7 Milliarden Euro noch zu viel. Am Rand der Veranstaltung macht der Milchmogul dann auch aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Ich will keine Kleinaktionäre, und ich brauche sie auch nicht.“ Die Diskussion belegt warum. „Es ist wie ein Puzzle“, sagt Harald Petersen von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SDK). Der Stammgast vergleicht die Hauptversammlung mit „Ostereier suchen“. Keiner durchschaue die Strategie von Müller – etwa warum ein Verlust ausgewiesen werde, den es tatsächlich nie gegeben habe. „Ein Bilanztrick lässt uns Kleinanleger erneut leer ausgehen“, sagt Hermann Locarek-Junge von der Aktionärsinitiative Smil-i.
Dem Wirtschaftswissenschaftler an der Technischen Universität Dresden ist „schleierhaft, warum ein so reiches Unternehmen wie Sachsenmilch ein zinsloses Darlehen über 100 Millionen Euro von der Alois Müller GmbH in Aretsried braucht“. Vorstand Thomas Bachofer räumt ein, dass dieses Geld nur Gewinn bringend angelegt werde. Allerdings sei dieser mit 18,6 Millionen Euro zu versteuern, was die Bilanz drücke. So werden aus neun Millionen plus neun Millionen Miese. Laut Locarek-Junge fallen diese Steuern niemals an.
Kündigung hat wohl keine Auswirkung auf Standort
Auch SDK-Vorstand Petersen kritisiert, dass der Topf für Steuerrückstellungen schon auf fast 50 Millionen angewachsen ist. Jahr für Jahr fließt der Gewinn nach dem Willen von Theo Müller in die Rücklagen. Dividende: Fehlanzeige. Bis heute haben die Kleinanleger keinen Cent gesehen.
Die Aktionärsschützer hegen Zweifel, dass bei der Bilanzaufstellung alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Zunächst um Monate verspätet sei der Geschäftsbericht dann binnen zwei Wochen fertiggestellt, testiert und vom Aufsichtsrat abgenickt worden – Letzteres genau einen Tag vor dem Bescheid des Finanzamtes, dass der Verlustvortrag uneingeschränkt nutzbar und damit keine Steuerrückstellung nötig ist. Vorstand Bachofer gibt auf Nachfrage zu, dass es im Vorfeld Gespräche mit der Finanzverwaltung gegeben habe, Sachsenmilch aber nicht sicher sein konnte, dass es auch so kommt.
Für Locarek-Junge ist die Gesellschaft „die vielleicht profitabelste in ganz Deutschland“. Müller macht keinen Hehl daraus, dass ihm an einem möglichst geringen Außen- und Börsenwert der Sachsenmilch gelegen ist. Schließlich wartet sein Sohn Stefan, seit August 2002 im Aufsichtsrat, auf den Staffelstab – und Erbschaftssteuer müsse ja weiß Gott nicht sein.
Ein Überraschungsei bekommen die Anleger noch serviert: Laut Bachofer hat Müller der Sachsenmilch zum Jahresende Pacht- und Fremd-Pack-Verträge gekündigt. Was auf Produktion und Arbeitsplätze wohl keine Auswirkungen hat, da längst neue Tochterfirmen dort arbeiten, ist für Sachsenmilch und ihre Anteilseigner schon von Belang. Vorstand Bachofer, in Aretsried auf Theo Müllers Gehaltsliste, hat nach eigenem Bekunden nichts gegen die Kündigung unternommen, will aber bis Herbst „nach einer Konzeption zum Weiterbetrieb suchen“.
Kleinanleger bei Sachsenmilch brauchen also weiter Sitzfleisch, oder sie sehen es locker wie jener Anleger aus Düsseldorf, der sich vor drei Jahren 40 Aktien gekauft hatte: „Eigentlich bin ich nur hier, um mir Dresden anzuschauen. Ursprünglich hatte ich ein börsennotiertes Unternehmen auf Rügen gesucht, aber das gibt es ja nicht.“
www.sachsenmilch.de
www.smil-i.de
Ergänzung zu o. a. Bericht:
Trügerische Idylle bei
Leppersdorf: Wie auf der
Hauptversammlung beiläufig
bekannt wurde, machen sich
Regierungspräsidium Dresden
und Umweltschützer Sorgen um
Tier- und Pflanzenwelt in und
an der Röder. Sachsenmilch
leitet schon vor
der angepeilten
Kapazitätserweiterung täglich
6 000 Kubikmeter Abwasser
mit 26 Grad Celsius in das
Flüsschen ein.
Trügerische Idylle bei
Leppersdorf: Wie auf der
Hauptversammlung beiläufig
bekannt wurde, machen sich
Regierungspräsidium Dresden
und Umweltschützer Sorgen um
Tier- und Pflanzenwelt in und
an der Röder. Sachsenmilch
leitet schon vor
der angepeilten
Kapazitätserweiterung täglich
6 000 Kubikmeter Abwasser
mit 26 Grad Celsius in das
Flüsschen ein.
Agrarreform
Sachsens Milchbauern fürchten um ihre Existenz
Sachsens Milchbauern sehen als Folge der EU-
Agrarreform kaum noch Spielraum für ihr
wirtschaftliches Überleben. Manfred Uhlemann,
Milchreferent im Sächsischen Bauernverband,
beschreibt die Lage in einem dpa-Gespräch
so: "Wenn die Bundesregierung nicht helfend
eingreift, muss in naher Zukunft der letzte
Milchbauer seinen Hof aufgeben."
Ein Euro Verlust pro Tag und Kuh
Bereits jetzt sei nicht Kosten deckend Milch in
Deutschland zu produzieren. "Pro Tag und Kuh
muss der Milchbauer mit einem Verlust von
einem Euro rechnen", sagte Uhlemann. Durch
die Senkung des EU- Interventionspreises für Butter und Magermilchprodukte
von 27 Cent pro Liter Milch auf knapp 21 Cent erhöhe sich dieses Minus weiter.
Der so genannte Interventionspreis wird gezahlt, wenn sich in den Ländern der
EU ein Milchüberschuss aufgebaut hat und Milchprodukte vom Markt genommen
werden.
Deutsche Milchbauern nicht
konkurrenzfähig
Im Vergleich zu ihren Berufskollegen in
anderen EU-Ländern könne der deutsche
Milchbauer nicht konkurrenzfähig produzieren,
sagte Uhlemann. Der Bauernverband forderte
erneut eine deutliche Senkung der Steuern für
den in der Landwirtschaft verwendeten Diesel,
der derzeit mit 26 Cent je Liter besteuert wird.
Ein dänischer Bauer müsse gar keine Steuern
dafür zahlen, der französische lediglich sechs
Cent. Eine strenge Umwelt-, Bau- und Tierschutzgesetzgebung und höhere
Lohnkosten verteuerten die Produktion laut Uhlemann hierzulande zusätzlich.
Deutschland ist größter EU-Milchproduzent
In den EU-Ländern werden derzeit rund 120 Millionen Tonnen Milch im Jahr
produziert. Aus Sachsen kommen etwa 1,5 Millionen Tonnen. Mit 28 Millionen
Tonnen ist Deutschland der größte Milchproduzent der EU.
08.07.2003 | 15:17
Sachsens Milchbauern fürchten um ihre Existenz
Sachsens Milchbauern sehen als Folge der EU-
Agrarreform kaum noch Spielraum für ihr
wirtschaftliches Überleben. Manfred Uhlemann,
Milchreferent im Sächsischen Bauernverband,
beschreibt die Lage in einem dpa-Gespräch
so: "Wenn die Bundesregierung nicht helfend
eingreift, muss in naher Zukunft der letzte
Milchbauer seinen Hof aufgeben."
Ein Euro Verlust pro Tag und Kuh
Bereits jetzt sei nicht Kosten deckend Milch in
Deutschland zu produzieren. "Pro Tag und Kuh
muss der Milchbauer mit einem Verlust von
einem Euro rechnen", sagte Uhlemann. Durch
die Senkung des EU- Interventionspreises für Butter und Magermilchprodukte
von 27 Cent pro Liter Milch auf knapp 21 Cent erhöhe sich dieses Minus weiter.
Der so genannte Interventionspreis wird gezahlt, wenn sich in den Ländern der
EU ein Milchüberschuss aufgebaut hat und Milchprodukte vom Markt genommen
werden.
Deutsche Milchbauern nicht
konkurrenzfähig
Im Vergleich zu ihren Berufskollegen in
anderen EU-Ländern könne der deutsche
Milchbauer nicht konkurrenzfähig produzieren,
sagte Uhlemann. Der Bauernverband forderte
erneut eine deutliche Senkung der Steuern für
den in der Landwirtschaft verwendeten Diesel,
der derzeit mit 26 Cent je Liter besteuert wird.
Ein dänischer Bauer müsse gar keine Steuern
dafür zahlen, der französische lediglich sechs
Cent. Eine strenge Umwelt-, Bau- und Tierschutzgesetzgebung und höhere
Lohnkosten verteuerten die Produktion laut Uhlemann hierzulande zusätzlich.
Deutschland ist größter EU-Milchproduzent
In den EU-Ländern werden derzeit rund 120 Millionen Tonnen Milch im Jahr
produziert. Aus Sachsen kommen etwa 1,5 Millionen Tonnen. Mit 28 Millionen
Tonnen ist Deutschland der größte Milchproduzent der EU.
08.07.2003 | 15:17
"Mehr dazu nach der morgigen Hauptversammlung."
???
???
In der aktuellen Ausgabe von Börse Online wird auf Seite 56/57 auf die HV und die Lage bei Sachsenmilch eingegangen.
In dem schon erwähnten Artikel in Börse Online ist auf Seite 57 oben rechts der Zeitablauf bei der Bilanzerstellung und dem Steuerbescheid abgebildet.
Dabei fehlt ein bedeutendes - und wie ich meine das wichtigste - Datum, nämlich der 20. Mai 2003. Auf Seite 25 - 27 im Geschäftsbericht 2002 der SM AG wird erwähnt, dass die Bilanzfeststellung durch den AR am diesem Tag erfolgte. Dass ein vom 15. Mai datierendes Schreiben erst am 21. Mai eingegangen sein soll - auch wenn ein Wochenende dazwischen lag - ist mehr als fraglich.
Fakt ist, wie vom VV zugegeben, dass zuvor einTelefonat in dieser Angelegenheit mit dem FA stattgefunden hat.
Möglichkeit 1: Das Telefonat hatte den Bescheid zum Inhalt, dass, aber nicht was für eine Entscheidung getroffen wurde. Dann hätte der Vorstand dies dem AR mitteilen und die Bilanzfeststellung aufschieben müssen. Immerhin ging es um 50 Mio. Wäre die tatsächliche Entscheidung (wahrscheinlich, aber nur durch Aussage des FA beweisbar) angekündigt worden, läge der Fall ohnehin klar.
Möglichkeit 2: Der Bescheid ging an den Vorstand der AG (üblich). Dann wäre er bereits spätestens am folgenden Montag im Besitz der Gesellschaft gewesen. Damit auch rechtzeitig, um die Bilanzverhältnisse anzupassen. Denn die Feststellung durch den AR wiegt schwerer, als die Unterschrift des Vorstandes auf der Bilanz. Möglicherweise war dies so und der Bescheid wurde intern weitergeleitet an den Steuerberater. Dann zählt aber wieder der Eingang bei der AG. Feststellen könnte man dies durch die Eingangsstempel auf dem Schreiben.
Dabei fehlt ein bedeutendes - und wie ich meine das wichtigste - Datum, nämlich der 20. Mai 2003. Auf Seite 25 - 27 im Geschäftsbericht 2002 der SM AG wird erwähnt, dass die Bilanzfeststellung durch den AR am diesem Tag erfolgte. Dass ein vom 15. Mai datierendes Schreiben erst am 21. Mai eingegangen sein soll - auch wenn ein Wochenende dazwischen lag - ist mehr als fraglich.
Fakt ist, wie vom VV zugegeben, dass zuvor einTelefonat in dieser Angelegenheit mit dem FA stattgefunden hat.
Möglichkeit 1: Das Telefonat hatte den Bescheid zum Inhalt, dass, aber nicht was für eine Entscheidung getroffen wurde. Dann hätte der Vorstand dies dem AR mitteilen und die Bilanzfeststellung aufschieben müssen. Immerhin ging es um 50 Mio. Wäre die tatsächliche Entscheidung (wahrscheinlich, aber nur durch Aussage des FA beweisbar) angekündigt worden, läge der Fall ohnehin klar.
Möglichkeit 2: Der Bescheid ging an den Vorstand der AG (üblich). Dann wäre er bereits spätestens am folgenden Montag im Besitz der Gesellschaft gewesen. Damit auch rechtzeitig, um die Bilanzverhältnisse anzupassen. Denn die Feststellung durch den AR wiegt schwerer, als die Unterschrift des Vorstandes auf der Bilanz. Möglicherweise war dies so und der Bescheid wurde intern weitergeleitet an den Steuerberater. Dann zählt aber wieder der Eingang bei der AG. Feststellen könnte man dies durch die Eingangsstempel auf dem Schreiben.
Hallo truelies,
kannst du den Artikel hier mal bereit stellen. Die Börse Online ist hier in meinem Dorf nirgendwo mehr zu bekommen. Na ja, heute ist ja auch schon Samstag
Evenntuell kannst du mir den Bericht ja auch mal per PM zuschicken
Danke im voraus
Sabbelsepp
kannst du den Artikel hier mal bereit stellen. Die Börse Online ist hier in meinem Dorf nirgendwo mehr zu bekommen. Na ja, heute ist ja auch schon Samstag
Evenntuell kannst du mir den Bericht ja auch mal per PM zuschicken
Danke im voraus
Sabbelsepp
@ sabbelsepp
Möglich wäre eine Übermittlung per Fax.
Anders geht`s leider nicht.
Meine E-Mail-Adresse für die Übermittlung Deines evt. FAx-Anschlusses ist im Briefkasten.
Dieter Bohlen wirbt ab Montag für die "Müller-Partei" lt. Meldung in der heutigen WELT.
Ab 10 Becherdeckel gibt es die Mitgliedschaft und zusätzlich noch eine Anstecknadd(!)el.
Möglich wäre eine Übermittlung per Fax.
Anders geht`s leider nicht.
Meine E-Mail-Adresse für die Übermittlung Deines evt. FAx-Anschlusses ist im Briefkasten.
Dieter Bohlen wirbt ab Montag für die "Müller-Partei" lt. Meldung in der heutigen WELT.
Ab 10 Becherdeckel gibt es die Mitgliedschaft und zusätzlich noch eine Anstecknadd(!)el.
Sachsenmilch
Stress mit Müller, oder was? Gewinn wird zu Verlust,
Millionengeschenk entpuppt sich als Finte, eine Mindestdividende wird
nicht gezahlt
...so lautet der Titel der Geschichte
Stress mit Müller, oder was? Gewinn wird zu Verlust,
Millionengeschenk entpuppt sich als Finte, eine Mindestdividende wird
nicht gezahlt
...so lautet der Titel der Geschichte
Zur Frage der rechtzeitigen Zustellung des Steuerbescheides weise ich auf die Ausführungen des FA hin: "...Bei Einsendung durch einfachen Brief oder Zustellung durch eingeschriebenen Brief gilt die Bekanntgabe mit dem dritten Tag nach Aufgabe zur Post als bewirkt, es sei denn, dass der Bescheid zu einem späteren Zeitpunkt zugegangen ist..."
Letzteres hat aber der Empfänger zu beweisen.
Letzteres hat aber der Empfänger zu beweisen.
Revirement bei der Nordmilch. Vorstandssprecher Tomat
übernimmt Absatzressorts. Drei weitere
Vorstände. Mischel wird Direktor Vertrieb.
"Renovierung" angekündigt.
übernimmt Absatzressorts. Drei weitere
Vorstände. Mischel wird Direktor Vertrieb.
"Renovierung" angekündigt.
Hochwald: Milch künftig grün
Farbgebung. Großmolkerei peilt für 2003
Umsatz von 800 Mio. Euro an. Übernahme
von Bärenmarke stärkt Position auf
deutschem Markt. Lünebest besser
ausgelastet.
[18. Juli 2003]
Farbgebung. Großmolkerei peilt für 2003
Umsatz von 800 Mio. Euro an. Übernahme
von Bärenmarke stärkt Position auf
deutschem Markt. Lünebest besser
ausgelastet.
[18. Juli 2003]
Gesucht
Ex-Südmilch-Chef Weber kehrt zurück
Stuttgart - Der ehemalige Vorstandschef von Südmilch,
Wolfgang Weber, will offenbar wieder nach Deutschland
zurück.
Der 68-Jährige mit internationalen Haftbefehl gesuchte frühere
Manager verhandele mit der Justiz über eine Rückkehr,
berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus". Ein Sprecher der
Staatsanwaltschaft Stuttgart erklärte am Montag, es gebe
Kontakte zur Verteidigung. Das Auslieferungsverfahren
werde weiter betrieben. Dabei gehe es unter anderem um die
Aberkennung der paraguayischen Staatsangehörigkeit
Webers.
Der frühere Manager war 1993 in das südamerikanische Land
geflüchtet, nachdem die Staatsanwaltschaft ihn im
Zusammenhang mit der Pleite der einstigen Südmilch-Tochter
Sachsenmilch suchte. Mehrere Gerichte des Landes hatten
seine Auslieferung abgelehnt. Die Sachsenmilch war 1991 als
erstes ostdeutsches Unternehmen von der Deutschen Bank
an die Börse gebracht worden. Nachdem die Kosten
ausgeufert waren, ging Sachsenmilch 1993 in
Gesamtvollstreckung und der Mutterkonzern meldete
Vergleich an. In einem ersten Verfahren waren die
Hauptangeklagten 1997 zu Bewährungsstrafen und der
frühere Bauunternehmer Roland Ernst wegen Beihilfe zur
Untreue zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte gegen Weber im
Zusammenhang mit der Sachsenmilch-Pleite wegen
Bilanzfälschung und Untreue ermittelt. Das Verfahren wurde
1996 jedoch vorläufig eingestellt, da die Behörden Weber
nicht habhaft werden konnten. Bei der Auslieferung geht es
im wesentlichen darum, ob Weber sich die
Staatsbürgerschaft mit einem veralteten Auszug aus dem
Bundeszentralregister erschlichen hat, in dem seine Vorstrafe
wegen Steuerhinterziehung noch nicht eingetragen war.
Ex-Südmilch-Chef Weber kehrt zurück
Stuttgart - Der ehemalige Vorstandschef von Südmilch,
Wolfgang Weber, will offenbar wieder nach Deutschland
zurück.
Der 68-Jährige mit internationalen Haftbefehl gesuchte frühere
Manager verhandele mit der Justiz über eine Rückkehr,
berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus". Ein Sprecher der
Staatsanwaltschaft Stuttgart erklärte am Montag, es gebe
Kontakte zur Verteidigung. Das Auslieferungsverfahren
werde weiter betrieben. Dabei gehe es unter anderem um die
Aberkennung der paraguayischen Staatsangehörigkeit
Webers.
Der frühere Manager war 1993 in das südamerikanische Land
geflüchtet, nachdem die Staatsanwaltschaft ihn im
Zusammenhang mit der Pleite der einstigen Südmilch-Tochter
Sachsenmilch suchte. Mehrere Gerichte des Landes hatten
seine Auslieferung abgelehnt. Die Sachsenmilch war 1991 als
erstes ostdeutsches Unternehmen von der Deutschen Bank
an die Börse gebracht worden. Nachdem die Kosten
ausgeufert waren, ging Sachsenmilch 1993 in
Gesamtvollstreckung und der Mutterkonzern meldete
Vergleich an. In einem ersten Verfahren waren die
Hauptangeklagten 1997 zu Bewährungsstrafen und der
frühere Bauunternehmer Roland Ernst wegen Beihilfe zur
Untreue zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte gegen Weber im
Zusammenhang mit der Sachsenmilch-Pleite wegen
Bilanzfälschung und Untreue ermittelt. Das Verfahren wurde
1996 jedoch vorläufig eingestellt, da die Behörden Weber
nicht habhaft werden konnten. Bei der Auslieferung geht es
im wesentlichen darum, ob Weber sich die
Staatsbürgerschaft mit einem veralteten Auszug aus dem
Bundeszentralregister erschlichen hat, in dem seine Vorstrafe
wegen Steuerhinterziehung noch nicht eingetragen war.
Sächsische Zeitung (Lokales Radeberg ), 24.07.2003
Wirtschaft
Zwei Firmen bei „Sachsen genießen“
Radeberg/Leppersdorf. In dieser Woche können die Kunden von Real in allen neuen
Bundesländern sächsische Produkte unter dem Motto „Sachsen genießen“ erleben. Darüber
informierte jetzt das sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium. Zu probieren gibt
es zahlreiche sächsische Spezialitäten.
Insgesamt beteiligen sich an dieser Aktion zwanzig Firmen und zwei Vereine. Zu den
Unternehmen gehören auch die Radeberger Exportbierbrauerei und die Sachsenmilch AG in
Leppersdorf.
Die Eröffnung der Genießerwoche fand in Halle statt. Die Woche über stehen
Verkostungsaktionen auf dem Programm. „Es sollen damit neue Kunden nicht nur mit
kulinarischen Leckerbissen gewonnen werden, sondern auch die Tourismusverbände
Sächsisches Burgen- und Heideland sowie Westsachsen für ihre Region und um Urlauber
werben“, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. (SZ/Jeh)
Wirtschaft
Zwei Firmen bei „Sachsen genießen“
Radeberg/Leppersdorf. In dieser Woche können die Kunden von Real in allen neuen
Bundesländern sächsische Produkte unter dem Motto „Sachsen genießen“ erleben. Darüber
informierte jetzt das sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium. Zu probieren gibt
es zahlreiche sächsische Spezialitäten.
Insgesamt beteiligen sich an dieser Aktion zwanzig Firmen und zwei Vereine. Zu den
Unternehmen gehören auch die Radeberger Exportbierbrauerei und die Sachsenmilch AG in
Leppersdorf.
Die Eröffnung der Genießerwoche fand in Halle statt. Die Woche über stehen
Verkostungsaktionen auf dem Programm. „Es sollen damit neue Kunden nicht nur mit
kulinarischen Leckerbissen gewonnen werden, sondern auch die Tourismusverbände
Sächsisches Burgen- und Heideland sowie Westsachsen für ihre Region und um Urlauber
werben“, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. (SZ/Jeh)
Klage, Millionen-Schaden?
Naddels bittere Rache an Dieter Bohlen
Von MARK PITTELKAU
Hamburg – Auf so eine Gelegenheit hat sie lange gewartet!
Naddel (38) rächt sich an Ex-Freund Dieter Bohlen (49), will
vor Gericht seine große Werbekampagne mit „Müllermilch
“ stoppen. Jetzt droht Millionenschaden
Nadja Abd el Farrag (38), die alle nur Naddel nennen, lässt die
aktuelle „Müllermilch“-Werbekampagne von Ex-Freund Dieter Bohlen
(49) verbieten. Die Ex-Moderatorin erwirkte vor dem Landgericht
Hamburg eine einstweilige Verfügung, nach der der Begriff
„Anstecknaddel“ nicht mehr verwendet werden darf. Ansonsten
drohen 250 000 Euro Strafe.
In dem
TV-Werbespot
verspricht
Bohlen als
Vorsitzender
der „Müller
Partei
€œ jedem
eine
„Anstecknaddel
“, wenn er
zehn
Deckel
von
„Müllermilch
“-Produkten sammelt und einschickt. Er
selbst hatte den Spitznamen „Naddel“ für
Nadja einst geprägt.
Jetzt soll die Werbekampagne nicht
nur gestoppt, es sollen auch alle
„Müllermilch“-Produkte mit „Anstecknaddel“ zurückgezogen werden. Die
Rückholaktion würde Millionen kosten.
BILD fragte Naddel: Warum ziehen Sie vor Gericht?
Die Bohlen-Ex: „Ich habe einen außergerichtlichen Weg gesucht, aber die
Gegenseite war kurzfristig nicht gesprächsbereit. Man hätte mich fragen können,
bevor man sich auf meine Kosten lustig macht.“
Wollen Sie sich so bei Ihrem Ex rächen?
„Es geht nicht um Dieter, sondern um meinen Namen. Und
der ist seit längerem markenrechtlich geschützt.“
Jens Schnückel, Geschäftsführer der ausführenden Werbeagentur
„Wensauer & Partner“, zu BILD: „Typisch deutsch, da sorgen wir
mit der Müller-Partei für Spaß und Genuss – und dann kommt so
was.“
Thomas Hinderer (44), Geschäftsführer von „Müller“: „Wir
werden das unserer Rechtsabteilung übergeben.“
Naddels bittere Rache an Dieter Bohlen
Von MARK PITTELKAU
Hamburg – Auf so eine Gelegenheit hat sie lange gewartet!
Naddel (38) rächt sich an Ex-Freund Dieter Bohlen (49), will
vor Gericht seine große Werbekampagne mit „Müllermilch
“ stoppen. Jetzt droht Millionenschaden
Nadja Abd el Farrag (38), die alle nur Naddel nennen, lässt die
aktuelle „Müllermilch“-Werbekampagne von Ex-Freund Dieter Bohlen
(49) verbieten. Die Ex-Moderatorin erwirkte vor dem Landgericht
Hamburg eine einstweilige Verfügung, nach der der Begriff
„Anstecknaddel“ nicht mehr verwendet werden darf. Ansonsten
drohen 250 000 Euro Strafe.
In dem
TV-Werbespot
verspricht
Bohlen als
Vorsitzender
der „Müller
Partei
€œ jedem
eine
„Anstecknaddel
“, wenn er
zehn
Deckel
von
„Müllermilch
“-Produkten sammelt und einschickt. Er
selbst hatte den Spitznamen „Naddel“ für
Nadja einst geprägt.
Jetzt soll die Werbekampagne nicht
nur gestoppt, es sollen auch alle
„Müllermilch“-Produkte mit „Anstecknaddel“ zurückgezogen werden. Die
Rückholaktion würde Millionen kosten.
BILD fragte Naddel: Warum ziehen Sie vor Gericht?
Die Bohlen-Ex: „Ich habe einen außergerichtlichen Weg gesucht, aber die
Gegenseite war kurzfristig nicht gesprächsbereit. Man hätte mich fragen können,
bevor man sich auf meine Kosten lustig macht.“
Wollen Sie sich so bei Ihrem Ex rächen?
„Es geht nicht um Dieter, sondern um meinen Namen. Und
der ist seit längerem markenrechtlich geschützt.“
Jens Schnückel, Geschäftsführer der ausführenden Werbeagentur
„Wensauer & Partner“, zu BILD: „Typisch deutsch, da sorgen wir
mit der Müller-Partei für Spaß und Genuss – und dann kommt so
was.“
Thomas Hinderer (44), Geschäftsführer von „Müller“: „Wir
werden das unserer Rechtsabteilung übergeben.“
Sorge um den „Superstar“
Wird Daniel alles zu viel?
Von G. BRANDENBURG
Berlin – Wächst dem schrägen Daniel (17) alles über den
Kopf?
Bei den Dreharbeiten zum „Müller Milch“-Werbespot stand der
„Superstar“ kurz vor einem Kollaps, war nervlich völlig am Ende.
„Das ist der härteste Tag meines Lebens. Ich kann nicht mehr“,
bettelte er um eine Pause. Vater Günther (41) musste ihn
beruhigen und trösten.
Immer wieder gelangen Daniel einstudierte Tanzschritte nicht,
die Tänzerinnen mussten ihm alles vormachen. Peinlich! Dann
riss ihm sogar noch die Hose im Schritt auf. Daniel zu BILD: „Bei
Superstars hab ich gemacht, was ich wollte. Hier muss ich
funktionieren. Das fällt mir sehr schwer.“
Sein Gesicht ist blass, der Druck, die
viele Termine...
Schon bei „Deutschland sucht den
Superstar“ war Daniel einmal
zusammen-gebrochen, musste ärztlich
behandelt werden.
PS: Der Werbespot wird ab 26. Mai
ausgestrahlt.
Wird Daniel alles zu viel?
Von G. BRANDENBURG
Berlin – Wächst dem schrägen Daniel (17) alles über den
Kopf?
Bei den Dreharbeiten zum „Müller Milch“-Werbespot stand der
„Superstar“ kurz vor einem Kollaps, war nervlich völlig am Ende.
„Das ist der härteste Tag meines Lebens. Ich kann nicht mehr“,
bettelte er um eine Pause. Vater Günther (41) musste ihn
beruhigen und trösten.
Immer wieder gelangen Daniel einstudierte Tanzschritte nicht,
die Tänzerinnen mussten ihm alles vormachen. Peinlich! Dann
riss ihm sogar noch die Hose im Schritt auf. Daniel zu BILD: „Bei
Superstars hab ich gemacht, was ich wollte. Hier muss ich
funktionieren. Das fällt mir sehr schwer.“
Sein Gesicht ist blass, der Druck, die
viele Termine...
Schon bei „Deutschland sucht den
Superstar“ war Daniel einmal
zusammen-gebrochen, musste ärztlich
behandelt werden.
PS: Der Werbespot wird ab 26. Mai
ausgestrahlt.
Der Streit um Bohlens Milch-Werbung eskaliert
Die Naddel-Schlacht um Geld und Ehre
Von MARK PITTELKAU u. CHRISTIAN SCHOMMERS
Hamburg – Jetzt hofft sie auf
das ganz große Geld! Heute
wird Nadja Abd el Farrags (38)
einstweilige Verfügung vom
Landgericht Hamburg an die
Molkerei „Müller“ zugestellt.
Sie will die millionenteure
Werbeaktion von Ex-Freund
Dieter Bohlen (49) mit den
„Anstecknaddeln“ stoppen.
Naddel: „Ich wünsche mir, dass
,Müller‘ mit meiner Marke ,Naddel
€˜ geschäftlich kooperiert.“ Im Klartext: Sie will wie Bohlen
einen dicken Werbevertrag mit der Firma.
Naddel: „Ich könnte mir eine langfristige
Zusammenarbeit vorstellen.“
Bohlen kann darüber nur
schmunzeln: „Zu einem Werbedeal
gehören bekanntlich immer zwei Partner.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ,Müller
€˜ mit Naddel werben würde. Aber sie
soll auch nicht leer ausgehen.
Mein Vorschlag: ,Müller‘ liefert ihr so
viel leckere Buttermilch, bis sie darin
baden kann und ihre Haut jugendlich
frisch wird.“
Auch bei „Müller“ stößt Naddels Vorschlag auf taube Ohren: „Wir lassen die
Anwälte verhandeln.“
Die Naddel-Schlacht um Geld und
Ehre! Sie sagt: „Ich habe keine Gefühle
mehr für Dieter.“
Ihren Spitznamen Naddel hat sie 2002
beim Patentamt schützen lassen (u. a.
für Schmuck, Lederwaren und
„persönliche Dienstleistungen“).
Aber hat nicht einst Bohlen das
„Naddeln“ geprägt?
Naddel: „Nein. Meine Schulfreundin nannte mich so, als ich 12 war.
“
BILD: Herr Bohlen, wollen Sie den Krach mit Naddel persönlich klären?
Antwort: „Nein. Sie ist beratungsresistent, und ich habe seit über einem Jahr keine
Handynummer mehr von ihr.“
BILD: Was raten Sie ihr?
Bohlen lacht: „Ich könnte mir aufgrund der überwältigenden Nachfrage noch ein
zweites Hulla-Hoop-Tanz-Video mit Naddel vorstellen. Das ist doch das, worauf
ganz Deutschland wartet...“
© 2003 Bild.T-Online.de
Die Naddel-Schlacht um Geld und Ehre
Von MARK PITTELKAU u. CHRISTIAN SCHOMMERS
Hamburg – Jetzt hofft sie auf
das ganz große Geld! Heute
wird Nadja Abd el Farrags (38)
einstweilige Verfügung vom
Landgericht Hamburg an die
Molkerei „Müller“ zugestellt.
Sie will die millionenteure
Werbeaktion von Ex-Freund
Dieter Bohlen (49) mit den
„Anstecknaddeln“ stoppen.
Naddel: „Ich wünsche mir, dass
,Müller‘ mit meiner Marke ,Naddel
€˜ geschäftlich kooperiert.“ Im Klartext: Sie will wie Bohlen
einen dicken Werbevertrag mit der Firma.
Naddel: „Ich könnte mir eine langfristige
Zusammenarbeit vorstellen.“
Bohlen kann darüber nur
schmunzeln: „Zu einem Werbedeal
gehören bekanntlich immer zwei Partner.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ,Müller
€˜ mit Naddel werben würde. Aber sie
soll auch nicht leer ausgehen.
Mein Vorschlag: ,Müller‘ liefert ihr so
viel leckere Buttermilch, bis sie darin
baden kann und ihre Haut jugendlich
frisch wird.“
Auch bei „Müller“ stößt Naddels Vorschlag auf taube Ohren: „Wir lassen die
Anwälte verhandeln.“
Die Naddel-Schlacht um Geld und
Ehre! Sie sagt: „Ich habe keine Gefühle
mehr für Dieter.“
Ihren Spitznamen Naddel hat sie 2002
beim Patentamt schützen lassen (u. a.
für Schmuck, Lederwaren und
„persönliche Dienstleistungen“).
Aber hat nicht einst Bohlen das
„Naddeln“ geprägt?
Naddel: „Nein. Meine Schulfreundin nannte mich so, als ich 12 war.
“
BILD: Herr Bohlen, wollen Sie den Krach mit Naddel persönlich klären?
Antwort: „Nein. Sie ist beratungsresistent, und ich habe seit über einem Jahr keine
Handynummer mehr von ihr.“
BILD: Was raten Sie ihr?
Bohlen lacht: „Ich könnte mir aufgrund der überwältigenden Nachfrage noch ein
zweites Hulla-Hoop-Tanz-Video mit Naddel vorstellen. Das ist doch das, worauf
ganz Deutschland wartet...“
© 2003 Bild.T-Online.de
Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 06.08.2003
Aktienmarkt
Sachsenmilch-Aktionäre begehren auf
Steuerrückstellungen kommen unter die Lupe
Dresden. 21 Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG (Leppersdorf) wollen die
Steuerrückstellungen im Jahresabschluss des Unternehmens prüfen lassen. Ein
entsprechender Antrag sei am Montag beim Amtsgericht Dresden gestellt worden, sagte
Hermann Locarek-Junge von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SDK) gestern in
Dresden. Das zur bayrischen Müller-Milch-Gruppe gehörende Unternehmen hatte bei der
Bekanntgabe des Geschäftsberichtes 2002 im Juli angekündigt, seinen Aktionären erneut
keine Dividende zu zahlen.
Der Bericht wies einen Verlust in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus, nachdem für 2001 noch
ein Gewinn nach Steuern von 17,5 Millionen Euro vermerkt worden war. Locarek-Junge
hatte diese Entwicklung als nicht nachvollziehbar und bilanztechnischen Trick bezeichnet.
Bei einem für die Kleinaktionäre positiven Ergebnis der Sonderprüfung müssen den Angaben
zufolge die in der Bilanz gebildeten Steuerrückstellungen für 2002 aufgelöst werden. Die
Aktionäre würden damit erreichen, dass ein steuerfreier Gewinn von rund 44 Millionen Euro
ausgewiesen werden müsste, rund 30 Euro pro Aktie, sagte Locarek-Junge.
Die SDK hat gestern auch die Zusammensetzung der Aufsichtsräte börsennotierter
deutscher Konzerne sowie die Bezüge der Mitglieder dieser Kontrollorgane und der
Unternehmensvorstände kritisiert. Eine interessengerechte Vertretung der Aktionäre sei
nicht zu erwarten, denn Vorstände und Aufsichtsräte bildeten einen „in sich geschlossenen
Interessenkreis, der sich gegenseitig beruft, bezahlt und schützt“, erklärte die SDK in
Frankfurt am Main. Sie fordert die gesetzlich festgelegte Pflicht zur Offenlegung der
vollständigen Bezüge jedes einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieds und die
Zustimmung der Hauptversammlung zur Gesamtvergütung der einzelnen Organmitglieder.
(dpa/ddp)
Aktienmarkt
Sachsenmilch-Aktionäre begehren auf
Steuerrückstellungen kommen unter die Lupe
Dresden. 21 Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG (Leppersdorf) wollen die
Steuerrückstellungen im Jahresabschluss des Unternehmens prüfen lassen. Ein
entsprechender Antrag sei am Montag beim Amtsgericht Dresden gestellt worden, sagte
Hermann Locarek-Junge von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SDK) gestern in
Dresden. Das zur bayrischen Müller-Milch-Gruppe gehörende Unternehmen hatte bei der
Bekanntgabe des Geschäftsberichtes 2002 im Juli angekündigt, seinen Aktionären erneut
keine Dividende zu zahlen.
Der Bericht wies einen Verlust in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus, nachdem für 2001 noch
ein Gewinn nach Steuern von 17,5 Millionen Euro vermerkt worden war. Locarek-Junge
hatte diese Entwicklung als nicht nachvollziehbar und bilanztechnischen Trick bezeichnet.
Bei einem für die Kleinaktionäre positiven Ergebnis der Sonderprüfung müssen den Angaben
zufolge die in der Bilanz gebildeten Steuerrückstellungen für 2002 aufgelöst werden. Die
Aktionäre würden damit erreichen, dass ein steuerfreier Gewinn von rund 44 Millionen Euro
ausgewiesen werden müsste, rund 30 Euro pro Aktie, sagte Locarek-Junge.
Die SDK hat gestern auch die Zusammensetzung der Aufsichtsräte börsennotierter
deutscher Konzerne sowie die Bezüge der Mitglieder dieser Kontrollorgane und der
Unternehmensvorstände kritisiert. Eine interessengerechte Vertretung der Aktionäre sei
nicht zu erwarten, denn Vorstände und Aufsichtsräte bildeten einen „in sich geschlossenen
Interessenkreis, der sich gegenseitig beruft, bezahlt und schützt“, erklärte die SDK in
Frankfurt am Main. Sie fordert die gesetzlich festgelegte Pflicht zur Offenlegung der
vollständigen Bezüge jedes einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieds und die
Zustimmung der Hauptversammlung zur Gesamtvergütung der einzelnen Organmitglieder.
(dpa/ddp)
Naddel hat jetzt doch einen Werbevertrag mit Müller-Milch.
DIETER BOHLEN. Neues von der Ansteck-Naddel: Anstelle des strittigen Wortes wird im
Müller-Werbespot bald nur noch ein Piepton zu hören sein. Das Unternehmen kommt damit
der Ex-Freundin des Produzenten Dieter Bohlen, Nadja „Naddel“ Abd El Farrag entgegen.
Sie hatte eine Verfügung gegen den Spot beantragt, in dem Bohlen eine „Anstecknaddel“
als Prämie für zehn gesammelte Müller-Milch-Deckel anpreist. (ddp)
Müller-Werbespot bald nur noch ein Piepton zu hören sein. Das Unternehmen kommt damit
der Ex-Freundin des Produzenten Dieter Bohlen, Nadja „Naddel“ Abd El Farrag entgegen.
Sie hatte eine Verfügung gegen den Spot beantragt, in dem Bohlen eine „Anstecknaddel“
als Prämie für zehn gesammelte Müller-Milch-Deckel anpreist. (ddp)
Orderlage in Stuttgart (finanztreff):
Bid:
33,10
1.044
Ask:
34,00
1.044
Bid:
33,10
1.044
Ask:
34,00
1.044
In diesen Tagen müsste eigentlich der Halbjahresbericht der Sachsenmilch AG veröffentlicht werden.
Kennt schon jemand die Zahlen?
In der Vergangenheit war ein Inserat in der FAZ.
Kennt schon jemand die Zahlen?
In der Vergangenheit war ein Inserat in der FAZ.
ja, es ist in Nr 144 des Banz veröffentlicht worden.
Konsolidiertes Erg. nach Steuern 55,8 Mio Euro.
gruß 525700
Konsolidiertes Erg. nach Steuern 55,8 Mio Euro.
gruß 525700
Herr Prof, Zahlen und noch nichts von smil-i????????????
so, damit sich jeder so seine Meinung davon machen kann, habe ich es online gestellt:
http://www.mythag.de
http://www.mythag.de
Das gefällt mir gar nicht ...
Hier will jemand mit aller Macht die Firma an den Rand des Ruins bringen ... in der Hoffnung der Kleinaktionäre verkaufen!
Sieht mir so aus als bereite Herr A. Müller ein Geschenk an seinen Sohn vor ...
Was meint Ihr??
Hier will jemand mit aller Macht die Firma an den Rand des Ruins bringen ... in der Hoffnung der Kleinaktionäre verkaufen!
Sieht mir so aus als bereite Herr A. Müller ein Geschenk an seinen Sohn vor ...
Was meint Ihr??
Theo Müller zieht in die Schweiz
Wegzug des 63 Jahre alten Unternehmens von Aystetten ist für Oktober geplant
Aystetten/Aretsried (de/cf).
Die Spekulationen sind beendet: Theo Müller, der 63 Jahre alte Chef des 1,8 Milliarden Euro umsetzenden Milch-Riesen, verlässt Aystetten im Augsburger Land und wird künftig in der Schweiz wohnen. Der Wechsel wird nach Informationen der AZ Augsburger Land bereits im Oktober über die Bühne gehen.
Über die Gründe, warum der in den Medien als „Milch-Baron“ bezeichnete Theo Müller jetzt seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegen will, wird bei Prominenten und Politikern aber weiter nur hinter vorgehaltener Hand gerätselt. Fakt ist, dass schon seit Jahren seine Lebensgefährtin eine Schweizerin ist. Fakt ist aber auch, dass die Nachfolge-Regelung des Unternehmens unter steuerlichen Gesichtspunkten in der Schweiz weniger teuer zu stehen kommt. „Was wird aus diesem Imperium, wenn Müller 62, 63 Jahre alt ist?“, habe man sich schon lange gefragt, so Aystettens Bürgermeister Max Rindle gegenüber der AZ (siehe dazu auch Bericht im Wirtschaftsteil).
Die Meldung vom Wegzug eines prominenten Bürgers trägt Aystettens Bürgermeister jedoch mit Fassung. Wohl auch deshalb, weil seine Kommune von der Einkommenssteuer sogar der Best-Verdienenden relativ wenig bekommt. Dennoch zählt Aystetten zur „Finanz-Perle“ im Augsburger Land. Aystetten ist der absolute Einkommenssteuer-Champion - gut 3000 Einwohner, aber 1,5 Millionen Euro aus der Einkommenssteuer. Mit einem Pro-Kopf-Wert von 495 Euro hat die Kommune von Max Rindle den absoluten Spitzenwert im Augsburger Land.
Überrascht von der Meldung von Müllers Umzug in die Schweiz wurde gestern der Fischacher Bürgermeister Josef Fischer. Sorgen um die Arbeitsplätze (zirka 1200) am Heimat-Standort in Aretsried mache er sich aber deswegen zur Stunde nicht. Ein Verlagerung des Wohnsitzes hat keine Auswirkungen auf die Steuerkraft seiner Kommune.
Der Markt hatte in den letzten Monaten mit (und gegen) das Landratsamt manchen Strauß auszufechten, bis die Pläne zum Bau eines Hochregallagers und zur Betriebserweiterung genehmigt worden waren. Dass die Vorhaben bislang nicht realisiert wurden, stört Fischer nicht. „Das hat sich verzögert, aber da ist nichts ad acta gelegt.“ Der Bürgermeister: „Ich bin überzeugt, dass Müller auch weiterhin an seinem Heimatort festhält.“
Zuletzt allerdings hatte das Unternehmen nicht in Aretsried, sondern in den neuen Bundesländern investiert: exakt in Leppersdorf, wo Müller an der Sachsenmilch beteiligt ist. Das habe weh getan, erklärte Landrats-Stellvertreter Max Strehle auf Anfrage. Ausschlaggebend dafür sei wohl die Planungsunsicherheit in Aretsried gewesen. Wichtig sei jetzt, dass auch künftig die Arbeitsplätze und der Standort sicher bleiben. Max Strehle: „Ich würde es sehr begrüßen, wenn Theo Müller weiterhin hier investiert.“ Immerhin sei das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber und sicher auch Steuerzahler im Landkreis.
Der Milch-Riese ist seit diesem Jahr unter dem Dach einer „Unternehmensgruppe Theo Müller“ organisiert. Bundesweiten Bekanntheitsgrad erlangte die einst schwäbische Molkerei, die längst diese engen Grenzen gesprengt hat, durch eine zum teil sehr einfallsreiche Werbung („Alles Müller - oder was“) aber auch durch sehr zugespitzte Werbekampagnen, für die auch immer wieder Prominente verpflichtet werden.
Begonnen hatte es mit dem „Bomber der Nation“, Gerd Müller, als Werbeträger. Mittlerweile ist vor allem Dieter Bohlen dick im Geschäft. Doch der Schlagersänger und Buchschreiber hatte seine „Ex“ Naddel werbemäßig durch den Kakao gezogen und mit einer „Anstecknaddel“ geworben. Logisch, dass Nadja Abdel Farrag „Naddel“ sauer war. Vor Gericht aber gab’s nichts zu holen - wohl aber in der Werbung. Sie macht jetzt gleichfalls Spots für Müllermilch - aber nicht zusammen mit ihrem „Ex“ Dieter. Wirtschaft
13.08.2003 00:00
Wegzug des 63 Jahre alten Unternehmens von Aystetten ist für Oktober geplant
Aystetten/Aretsried (de/cf).
Die Spekulationen sind beendet: Theo Müller, der 63 Jahre alte Chef des 1,8 Milliarden Euro umsetzenden Milch-Riesen, verlässt Aystetten im Augsburger Land und wird künftig in der Schweiz wohnen. Der Wechsel wird nach Informationen der AZ Augsburger Land bereits im Oktober über die Bühne gehen.
Über die Gründe, warum der in den Medien als „Milch-Baron“ bezeichnete Theo Müller jetzt seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegen will, wird bei Prominenten und Politikern aber weiter nur hinter vorgehaltener Hand gerätselt. Fakt ist, dass schon seit Jahren seine Lebensgefährtin eine Schweizerin ist. Fakt ist aber auch, dass die Nachfolge-Regelung des Unternehmens unter steuerlichen Gesichtspunkten in der Schweiz weniger teuer zu stehen kommt. „Was wird aus diesem Imperium, wenn Müller 62, 63 Jahre alt ist?“, habe man sich schon lange gefragt, so Aystettens Bürgermeister Max Rindle gegenüber der AZ (siehe dazu auch Bericht im Wirtschaftsteil).
Die Meldung vom Wegzug eines prominenten Bürgers trägt Aystettens Bürgermeister jedoch mit Fassung. Wohl auch deshalb, weil seine Kommune von der Einkommenssteuer sogar der Best-Verdienenden relativ wenig bekommt. Dennoch zählt Aystetten zur „Finanz-Perle“ im Augsburger Land. Aystetten ist der absolute Einkommenssteuer-Champion - gut 3000 Einwohner, aber 1,5 Millionen Euro aus der Einkommenssteuer. Mit einem Pro-Kopf-Wert von 495 Euro hat die Kommune von Max Rindle den absoluten Spitzenwert im Augsburger Land.
Überrascht von der Meldung von Müllers Umzug in die Schweiz wurde gestern der Fischacher Bürgermeister Josef Fischer. Sorgen um die Arbeitsplätze (zirka 1200) am Heimat-Standort in Aretsried mache er sich aber deswegen zur Stunde nicht. Ein Verlagerung des Wohnsitzes hat keine Auswirkungen auf die Steuerkraft seiner Kommune.
Der Markt hatte in den letzten Monaten mit (und gegen) das Landratsamt manchen Strauß auszufechten, bis die Pläne zum Bau eines Hochregallagers und zur Betriebserweiterung genehmigt worden waren. Dass die Vorhaben bislang nicht realisiert wurden, stört Fischer nicht. „Das hat sich verzögert, aber da ist nichts ad acta gelegt.“ Der Bürgermeister: „Ich bin überzeugt, dass Müller auch weiterhin an seinem Heimatort festhält.“
Zuletzt allerdings hatte das Unternehmen nicht in Aretsried, sondern in den neuen Bundesländern investiert: exakt in Leppersdorf, wo Müller an der Sachsenmilch beteiligt ist. Das habe weh getan, erklärte Landrats-Stellvertreter Max Strehle auf Anfrage. Ausschlaggebend dafür sei wohl die Planungsunsicherheit in Aretsried gewesen. Wichtig sei jetzt, dass auch künftig die Arbeitsplätze und der Standort sicher bleiben. Max Strehle: „Ich würde es sehr begrüßen, wenn Theo Müller weiterhin hier investiert.“ Immerhin sei das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber und sicher auch Steuerzahler im Landkreis.
Der Milch-Riese ist seit diesem Jahr unter dem Dach einer „Unternehmensgruppe Theo Müller“ organisiert. Bundesweiten Bekanntheitsgrad erlangte die einst schwäbische Molkerei, die längst diese engen Grenzen gesprengt hat, durch eine zum teil sehr einfallsreiche Werbung („Alles Müller - oder was“) aber auch durch sehr zugespitzte Werbekampagnen, für die auch immer wieder Prominente verpflichtet werden.
Begonnen hatte es mit dem „Bomber der Nation“, Gerd Müller, als Werbeträger. Mittlerweile ist vor allem Dieter Bohlen dick im Geschäft. Doch der Schlagersänger und Buchschreiber hatte seine „Ex“ Naddel werbemäßig durch den Kakao gezogen und mit einer „Anstecknaddel“ geworben. Logisch, dass Nadja Abdel Farrag „Naddel“ sauer war. Vor Gericht aber gab’s nichts zu holen - wohl aber in der Werbung. Sie macht jetzt gleichfalls Spots für Müllermilch - aber nicht zusammen mit ihrem „Ex“ Dieter. Wirtschaft
13.08.2003 00:00
Wenn auch bei Sachsenmilch nicht aktuell, so doch interessant...
manager-magazin.de, 22.08.2003, 11:36 Uhr
http://www.manager-magazin.de/geld/rente/0,2828,262250,00.ht…
S Q U E E Z E - O U T
Angriff auf die Aktionäre
Von Kai Lange
Drängt ein Großaktionär die übrigen Anleger heraus, muss er sie abfinden. Doch höchst selten wird der faire
Wert gezahlt: Meistens werden Kleinanleger abgezockt, so Aktienrechtler Harald Petersen. Mit einem neuen
Gesetz könnte es noch schlimmer kommen.
mm.de: Bei einem Squeeze-out wird regelmäßig über die Höhe der Barabfindung für die verbleibenden Aktionäre
gestritten, obwohl die rechtlichen Grundlagen im Januar 2002 vereinfacht wurden und ab September weiter vereinfacht
werden. Wo liegt das Problem?
Petersen: Meist werden Aktionäre bei einem Squeeze-out-Verfahren über den Tisch gezogen. Seit Januar 2002 kann
ein Großaktionär, der mindestens 95 Prozent an einem Unternehmen hält, die übrigen Aktionäre herausdrängen. Um
die Höhe der Abfindung festzulegen, beauftragt er einen Wirtschaftsprüfer, dessen Unternehmensbewertung noch von
einem Sachverständigen überprüft wird.
mm.de: Das klingt zunächst fair.
Petersen: Das Problem an dem Verfahren liegt darin, dass der Aufkäufer des Unternehmens den
Wirtschaftsprüfer beauftragt und ihn mit Daten versorgt. Der zweite Sachverständige hat im
Anschluss meist nur wenige Tage Zeit, um die Ergebnisse des Wirtschaftsprüfers zu überprüfen -
Prüfer und Wirtschaftsprüfer sind also auf eine Zusammenarbeit angewiesen. In der Regel
werden dann die Werte, die ein Unternehmen vorgibt, abgenickt.
Der Aufkäufer und Auftraggeber des Wirtschaftsprüfers hat natürlich ein Interesse daran, den
Wert des Unternehmens möglichst gering zu rechnen, damit er bei einer vollständigen
Übernahme möglichst wenig bezahlen muss. Bei dem Bewertungsverfahren kommt also nicht
unbedingt der faire Wert eines Unternehmens heraus. Mit Hilfe eigener Ertragsprognosen verfügt
ein Unternehmen über wirksame Stellschrauben, um den Unternehmenswert je nach Interesse
hoch- oder herunterzurechnen. Im Vorfeld eines Börsengangs hat man es meist mit sehr
optimistischen Ertragsprognosen zu tun, im Fall eines Squeeze-out sind sie dann eher
pessimistisch.
mm.de: Eine "angemessene Abfindung" wird auf diese Weise also nicht erreicht?
Petersen: Die Fehler im System kann man auch daran erkennen, dass die Abfindung bisher in 90 Prozent der Fälle
aufgestockt werden musste, sobald das erste Abfindungsangebot gerichtlich überprüft wurde. Dies heißt nichts
anderes, als dass in der großen Mehrheit der Fälle der Großaktionär versucht hat, die privaten Aktionäre zu
übervorteilen. Es ist also möglich, je nach eigener Interessenlage Unternehmenswerte zu erzeugen und zu testieren,
die hinten und vorne nicht stimmen.
mm.de: Wie lassen sich derlei Rechentricks vermeiden?
Petersen: Vertreter der freien Aktionäre müssen an dem Bewertungsverfahren beteiligt werden. Wir brauchen
zusätzlich zum beauftragten Wirtschaftsprüfer eine neutrale Instanz, damit das Wertermittlungsverfahren glaubwürdig
wird.
Offiziell hat der Wirtschaftsprüfer diese neutrale Funktion, aber er ist häufig auf das Wohlwollen der Unternehmen
angewiesen: Er will schließlich weitere Aufträge von seinen wichtigen Kunden bekommen. Wir brauchen also im
Bewertungsverfahren weitere Experten, die nicht im Auftrag des Unternehmens arbeiten und denen die Investoren
vertrauen. Viele Squeeze-out-Verfahren haben bereits zu Vertrauensverlusten bei Anlegern geführt.
mm.de: Nennen Sie bitte ein Beispiel.
Petersen: Nehmen Sie Eon Bayern: Dieses Papier war zu rund sechs Prozent verzinst und deshalb bei vielen
konservativen Anlegern als Langfristanlage beliebt. Diese Leute erhalten dann die Mitteilung, dass ihnen ihre Aktie
gegen eine Gutschrift auf ihr Girokonto abgenommen wurde. Wenn sie dann noch nicht einmal eine angemessene
Barabfindung für ihre Papiere erhalten, schadet das der Aktienkultur empfindlich.
mm.de: Ein Squeeze-out-Verfahren muss allerdings von der Hauptversammlung abgesegnet
werden.
Petersen: Derlei Verfahren sind doch eine Farce. Wenn der Aufkäufer, der sowieso schon 95
Prozent der Stimmanteile hat, in dieser Frage mitstimmen darf, ist es nur noch Formsache, dass
der Squeeze-out-Beschluss abgenickt wird.
Eine Möglichkeit, hier für mehr Fairness zu sorgen, wäre ein Quorum: Der Aufkäufer müsste zum
Beispiel 50 Prozent der übrigen Aktionäre von seinem Angebot überzeugen, damit der
Squeeze-out in die Wege geleitet werden kann.
mm.de: Immerhin haben Anleger eine zweite Chance. Sie können beim Landgericht eine
Überprüfung der Abfindung beantragen, wenn sie die angebotene Barabfindung für zu niedrig
halten.
Petersen: Dieses Spruchstellenverfahren ist sinnvoll, war bislang aber sehr langwierig und konnte mehrere Jahre
dauern. Sobald eine unabhängige Instanz bei der Unternehmensbewertung mit von der Partie ist, könnte man das
Spruchstellenverfahren auf wenige Punkte reduzieren. Eine komplette Neubewertung des Unternehmens ist dann nicht
mehr nötig.
mm.de: Von einem solchen zusätzlichen Prüfer, der die Interessen der Aktionäre vertritt, ist derzeit nicht die Rede.
Dennoch soll das Spruchverfahren ab 1. September beschleunigt werden. Zum Vor- oder zum Nachteil der Aktionäre?
Petersen: Die Änderung hat es in sich. Zwar wird das Verfahren beschleunigt, gleichzeitig werden jedoch die Rechte
der Aktionäre deutlich eingeschränkt. Das so genannte "Spruchverfahrensneuordnungsgesetz" sieht unter anderem vor,
dass das betroffene Unternehmen nur noch die Gerichtskosten, aber nicht mehr die Anwaltskosten bezahlen muss.
Zweitens muss der Aktionär nun konkrete Einwendungen gegen die vorgeschlagene Abfindung erheben.
Für einen einzelnen Anleger wird ein solches Verfahren damit uninteressant, da für ihn allein seine Anwaltskosten
höher sein dürften als die erhoffte Nachbesserung bei der Abfindung. Der Antragssteller muss unter Umständen selbst
dann noch zahlen, wenn er Erfolg hat und eine Verbesserung der Kompensation erreicht. Spätestens mit dieser
Regelung hat der Gesetzgeber den Unternehmen einen Freibrief ausgestellt, die verbleibenden Aktionäre zu
übervorteilen. Dabei wollen Aktionäre in einem solchen Verfahren nur das bekommen, was ihnen zusteht: Wir sehen in
der Neuordnung einen klaren Eingriff in die Rechte des Aktionärs.
mm.de: Mit welchen Folgen?
Petersen: Bislang war es für jeden Anleger grundsätzlich ratsam, eine Überprüfung der angebotenen Abfindung zu
beantragen. Jetzt stehen die Anwaltskosten dagegen. Die Folge wird sein, dass außer den
Aktionärsschutzvereinigungen kaum noch jemand ein solches Spruchstellenverfahren einleiten wird.
manager-magazin.de, 22.08.2003, 11:36 Uhr
http://www.manager-magazin.de/geld/rente/0,2828,262250,00.ht…
S Q U E E Z E - O U T
Angriff auf die Aktionäre
Von Kai Lange
Drängt ein Großaktionär die übrigen Anleger heraus, muss er sie abfinden. Doch höchst selten wird der faire
Wert gezahlt: Meistens werden Kleinanleger abgezockt, so Aktienrechtler Harald Petersen. Mit einem neuen
Gesetz könnte es noch schlimmer kommen.
mm.de: Bei einem Squeeze-out wird regelmäßig über die Höhe der Barabfindung für die verbleibenden Aktionäre
gestritten, obwohl die rechtlichen Grundlagen im Januar 2002 vereinfacht wurden und ab September weiter vereinfacht
werden. Wo liegt das Problem?
Petersen: Meist werden Aktionäre bei einem Squeeze-out-Verfahren über den Tisch gezogen. Seit Januar 2002 kann
ein Großaktionär, der mindestens 95 Prozent an einem Unternehmen hält, die übrigen Aktionäre herausdrängen. Um
die Höhe der Abfindung festzulegen, beauftragt er einen Wirtschaftsprüfer, dessen Unternehmensbewertung noch von
einem Sachverständigen überprüft wird.
mm.de: Das klingt zunächst fair.
Petersen: Das Problem an dem Verfahren liegt darin, dass der Aufkäufer des Unternehmens den
Wirtschaftsprüfer beauftragt und ihn mit Daten versorgt. Der zweite Sachverständige hat im
Anschluss meist nur wenige Tage Zeit, um die Ergebnisse des Wirtschaftsprüfers zu überprüfen -
Prüfer und Wirtschaftsprüfer sind also auf eine Zusammenarbeit angewiesen. In der Regel
werden dann die Werte, die ein Unternehmen vorgibt, abgenickt.
Der Aufkäufer und Auftraggeber des Wirtschaftsprüfers hat natürlich ein Interesse daran, den
Wert des Unternehmens möglichst gering zu rechnen, damit er bei einer vollständigen
Übernahme möglichst wenig bezahlen muss. Bei dem Bewertungsverfahren kommt also nicht
unbedingt der faire Wert eines Unternehmens heraus. Mit Hilfe eigener Ertragsprognosen verfügt
ein Unternehmen über wirksame Stellschrauben, um den Unternehmenswert je nach Interesse
hoch- oder herunterzurechnen. Im Vorfeld eines Börsengangs hat man es meist mit sehr
optimistischen Ertragsprognosen zu tun, im Fall eines Squeeze-out sind sie dann eher
pessimistisch.
mm.de: Eine "angemessene Abfindung" wird auf diese Weise also nicht erreicht?
Petersen: Die Fehler im System kann man auch daran erkennen, dass die Abfindung bisher in 90 Prozent der Fälle
aufgestockt werden musste, sobald das erste Abfindungsangebot gerichtlich überprüft wurde. Dies heißt nichts
anderes, als dass in der großen Mehrheit der Fälle der Großaktionär versucht hat, die privaten Aktionäre zu
übervorteilen. Es ist also möglich, je nach eigener Interessenlage Unternehmenswerte zu erzeugen und zu testieren,
die hinten und vorne nicht stimmen.
mm.de: Wie lassen sich derlei Rechentricks vermeiden?
Petersen: Vertreter der freien Aktionäre müssen an dem Bewertungsverfahren beteiligt werden. Wir brauchen
zusätzlich zum beauftragten Wirtschaftsprüfer eine neutrale Instanz, damit das Wertermittlungsverfahren glaubwürdig
wird.
Offiziell hat der Wirtschaftsprüfer diese neutrale Funktion, aber er ist häufig auf das Wohlwollen der Unternehmen
angewiesen: Er will schließlich weitere Aufträge von seinen wichtigen Kunden bekommen. Wir brauchen also im
Bewertungsverfahren weitere Experten, die nicht im Auftrag des Unternehmens arbeiten und denen die Investoren
vertrauen. Viele Squeeze-out-Verfahren haben bereits zu Vertrauensverlusten bei Anlegern geführt.
mm.de: Nennen Sie bitte ein Beispiel.
Petersen: Nehmen Sie Eon Bayern: Dieses Papier war zu rund sechs Prozent verzinst und deshalb bei vielen
konservativen Anlegern als Langfristanlage beliebt. Diese Leute erhalten dann die Mitteilung, dass ihnen ihre Aktie
gegen eine Gutschrift auf ihr Girokonto abgenommen wurde. Wenn sie dann noch nicht einmal eine angemessene
Barabfindung für ihre Papiere erhalten, schadet das der Aktienkultur empfindlich.
mm.de: Ein Squeeze-out-Verfahren muss allerdings von der Hauptversammlung abgesegnet
werden.
Petersen: Derlei Verfahren sind doch eine Farce. Wenn der Aufkäufer, der sowieso schon 95
Prozent der Stimmanteile hat, in dieser Frage mitstimmen darf, ist es nur noch Formsache, dass
der Squeeze-out-Beschluss abgenickt wird.
Eine Möglichkeit, hier für mehr Fairness zu sorgen, wäre ein Quorum: Der Aufkäufer müsste zum
Beispiel 50 Prozent der übrigen Aktionäre von seinem Angebot überzeugen, damit der
Squeeze-out in die Wege geleitet werden kann.
mm.de: Immerhin haben Anleger eine zweite Chance. Sie können beim Landgericht eine
Überprüfung der Abfindung beantragen, wenn sie die angebotene Barabfindung für zu niedrig
halten.
Petersen: Dieses Spruchstellenverfahren ist sinnvoll, war bislang aber sehr langwierig und konnte mehrere Jahre
dauern. Sobald eine unabhängige Instanz bei der Unternehmensbewertung mit von der Partie ist, könnte man das
Spruchstellenverfahren auf wenige Punkte reduzieren. Eine komplette Neubewertung des Unternehmens ist dann nicht
mehr nötig.
mm.de: Von einem solchen zusätzlichen Prüfer, der die Interessen der Aktionäre vertritt, ist derzeit nicht die Rede.
Dennoch soll das Spruchverfahren ab 1. September beschleunigt werden. Zum Vor- oder zum Nachteil der Aktionäre?
Petersen: Die Änderung hat es in sich. Zwar wird das Verfahren beschleunigt, gleichzeitig werden jedoch die Rechte
der Aktionäre deutlich eingeschränkt. Das so genannte "Spruchverfahrensneuordnungsgesetz" sieht unter anderem vor,
dass das betroffene Unternehmen nur noch die Gerichtskosten, aber nicht mehr die Anwaltskosten bezahlen muss.
Zweitens muss der Aktionär nun konkrete Einwendungen gegen die vorgeschlagene Abfindung erheben.
Für einen einzelnen Anleger wird ein solches Verfahren damit uninteressant, da für ihn allein seine Anwaltskosten
höher sein dürften als die erhoffte Nachbesserung bei der Abfindung. Der Antragssteller muss unter Umständen selbst
dann noch zahlen, wenn er Erfolg hat und eine Verbesserung der Kompensation erreicht. Spätestens mit dieser
Regelung hat der Gesetzgeber den Unternehmen einen Freibrief ausgestellt, die verbleibenden Aktionäre zu
übervorteilen. Dabei wollen Aktionäre in einem solchen Verfahren nur das bekommen, was ihnen zusteht: Wir sehen in
der Neuordnung einen klaren Eingriff in die Rechte des Aktionärs.
mm.de: Mit welchen Folgen?
Petersen: Bislang war es für jeden Anleger grundsätzlich ratsam, eine Überprüfung der angebotenen Abfindung zu
beantragen. Jetzt stehen die Anwaltskosten dagegen. Die Folge wird sein, dass außer den
Aktionärsschutzvereinigungen kaum noch jemand ein solches Spruchstellenverfahren einleiten wird.
Ich hatte den Bericht in der Augsburger Allgemeinen an das manager-magazin.de per E-Mail gesandt.
Nun folgt auch dort ein Artikel über den Exodus von Müller-Milch in die Schweiz.
manager-magazin.de, 22.08.2003, 16:52 Uhr
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,262417,0…
M Ü L L E R
Exodus des Milchschäumers
Theobald Müller, der erfolgreichste Milchmann der Republik, geht.
Zuletzt hat er mit eigenen Ideen für das deutsche Erbschaftsrecht
Schaum geschlagen, doch ohne Erfolg. Jetzt will er seinen Söhnen
das Milch-Imperium von der Schweiz aus vermachen.
Aretsried - "Aretsried ist der ideale Standort. Da kann ich machen, was
ich will." Es ist schon ein paar Jahre her, dass Theobald Müller diese
schlichte Einsicht einem SPIEGEL-Reporter ins Notizbuch diktierte.
Tatsächlich: Hier im Augsburger Land konnte der
Milch- und Joghurt-König nach Belieben
expandieren, schalten und walten, getreu dem
zugkräftigen Werbemotto: Alles Müller oder was?
Heute ist Müller die einzige nennenswerte
bundesweite Milchmarke, macht Geschäfte in
England, Italien und Spanien und setzt im Jahr
rund 1,8 Milliarden Euro um. Und noch immer
gehört Müller zu Aretsried wie der Eimer zum
Euter.
Doch irgendwann, so scheint es, reißt auch das
stärkste Band zur Heimat. Müller will in die Schweiz. Die Pläne seien
schon fertig, im Oktober soll es losgehen, meldet der journalistische
Lieblingsfeind des Milch-Barons, die "Augsburger Allgemeine". In der
Eidgenossenschaft kann er zwar vielleicht nicht machen was er will, aber
billig vererben. Und darum, so die Zeitung, gehe es ihm.
Gerüchte um Müllers langfristigen Verbleib gab es schon lange. "Was
wird aus dem Imperium", zitiert die Lokalzeitung den Bürgermeister von
Müllers Wohnort Aystetten, Max Rindle, "wenn Müller 62, 63 Jahre alt
ist?" Die Frage scheint geklärt. Im Unternehmen haben sich schon seine
Söhne Stefan, Theo und Christian warmgelaufen. Der 63-Jährige könnte
sich nach und nach zurückziehen und sein Eigentum vom Fiskus halbwegs
unberührt vererben. Mit welcher rechtlichen Konstruktion das vonstatten
gehen soll, ist jedoch nicht ganz klar.
Die Müller-Partei: Vom Staat nehmen und gehen
Die "Lebensmittelzeitung" zitiert Müller, wie er kürzlich von der Politik
forderte, Betriebsvermögen im Falle von Erbschaften "unbedingt
steuerfrei" zu stellen. Sonst werde "die Substanz der vererbten
Unternehmen in gefährlichem Maße ausgehöhlt". Dafür engagieren sich
die Müllers auch politisch - bislang erfolglos. Ein Schelm, wer das mit der
jüngsten Werbekampagne verwechselt, in der Pop-Prolet Dieter Bohlen
als Vorsitzender einer imaginären "Müller-Partei" ("Alles wird Becher")
nervt.
Nun zieht Megamilchmann Müller also persönliche
Konsequenzen. Allzu schwer dürfte es ihm nicht
fallen, ist er doch schon seit einigen Jahren mit
einer Schweizerin liiert und verbringt viel Zeit in
der Alpenrepublik.
Derweil macht eine andere bange Frage die Runde:
Wenn schon nicht Müller selbst, wird wenigstens
die Produktion in Aretsried bleiben? Immerhin, er
hat in den vergangenen Jahren eifrig investiert -
vornehmlich in die Sachsenmilch AG, denn da
sorgte schon der Fiskus mit allerlei Förderung und
Abschreibungsmöglichkeiten dafür, dass es sich lohnt. Die
Genehmigungsverfahren für Erweiterungsgebäude in Aretsried gingen
indes schleppend voran, weil die Gemeinde eben doch nicht alles mit
sich machen lassen wollte.
Trotzdem gibt sich Bürgermeister Josef Fischer, der aus der Zeitung von
Müllers Wegzug erfuhr, demonstrativ gelassen. Er mache sich keine
Sorgen um die 1200 Arbeitsplätze.
Nun folgt auch dort ein Artikel über den Exodus von Müller-Milch in die Schweiz.
manager-magazin.de, 22.08.2003, 16:52 Uhr
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,262417,0…
M Ü L L E R
Exodus des Milchschäumers
Theobald Müller, der erfolgreichste Milchmann der Republik, geht.
Zuletzt hat er mit eigenen Ideen für das deutsche Erbschaftsrecht
Schaum geschlagen, doch ohne Erfolg. Jetzt will er seinen Söhnen
das Milch-Imperium von der Schweiz aus vermachen.
Aretsried - "Aretsried ist der ideale Standort. Da kann ich machen, was
ich will." Es ist schon ein paar Jahre her, dass Theobald Müller diese
schlichte Einsicht einem SPIEGEL-Reporter ins Notizbuch diktierte.
Tatsächlich: Hier im Augsburger Land konnte der
Milch- und Joghurt-König nach Belieben
expandieren, schalten und walten, getreu dem
zugkräftigen Werbemotto: Alles Müller oder was?
Heute ist Müller die einzige nennenswerte
bundesweite Milchmarke, macht Geschäfte in
England, Italien und Spanien und setzt im Jahr
rund 1,8 Milliarden Euro um. Und noch immer
gehört Müller zu Aretsried wie der Eimer zum
Euter.
Doch irgendwann, so scheint es, reißt auch das
stärkste Band zur Heimat. Müller will in die Schweiz. Die Pläne seien
schon fertig, im Oktober soll es losgehen, meldet der journalistische
Lieblingsfeind des Milch-Barons, die "Augsburger Allgemeine". In der
Eidgenossenschaft kann er zwar vielleicht nicht machen was er will, aber
billig vererben. Und darum, so die Zeitung, gehe es ihm.
Gerüchte um Müllers langfristigen Verbleib gab es schon lange. "Was
wird aus dem Imperium", zitiert die Lokalzeitung den Bürgermeister von
Müllers Wohnort Aystetten, Max Rindle, "wenn Müller 62, 63 Jahre alt
ist?" Die Frage scheint geklärt. Im Unternehmen haben sich schon seine
Söhne Stefan, Theo und Christian warmgelaufen. Der 63-Jährige könnte
sich nach und nach zurückziehen und sein Eigentum vom Fiskus halbwegs
unberührt vererben. Mit welcher rechtlichen Konstruktion das vonstatten
gehen soll, ist jedoch nicht ganz klar.
Die Müller-Partei: Vom Staat nehmen und gehen
Die "Lebensmittelzeitung" zitiert Müller, wie er kürzlich von der Politik
forderte, Betriebsvermögen im Falle von Erbschaften "unbedingt
steuerfrei" zu stellen. Sonst werde "die Substanz der vererbten
Unternehmen in gefährlichem Maße ausgehöhlt". Dafür engagieren sich
die Müllers auch politisch - bislang erfolglos. Ein Schelm, wer das mit der
jüngsten Werbekampagne verwechselt, in der Pop-Prolet Dieter Bohlen
als Vorsitzender einer imaginären "Müller-Partei" ("Alles wird Becher")
nervt.
Nun zieht Megamilchmann Müller also persönliche
Konsequenzen. Allzu schwer dürfte es ihm nicht
fallen, ist er doch schon seit einigen Jahren mit
einer Schweizerin liiert und verbringt viel Zeit in
der Alpenrepublik.
Derweil macht eine andere bange Frage die Runde:
Wenn schon nicht Müller selbst, wird wenigstens
die Produktion in Aretsried bleiben? Immerhin, er
hat in den vergangenen Jahren eifrig investiert -
vornehmlich in die Sachsenmilch AG, denn da
sorgte schon der Fiskus mit allerlei Förderung und
Abschreibungsmöglichkeiten dafür, dass es sich lohnt. Die
Genehmigungsverfahren für Erweiterungsgebäude in Aretsried gingen
indes schleppend voran, weil die Gemeinde eben doch nicht alles mit
sich machen lassen wollte.
Trotzdem gibt sich Bürgermeister Josef Fischer, der aus der Zeitung von
Müllers Wegzug erfuhr, demonstrativ gelassen. Er mache sich keine
Sorgen um die 1200 Arbeitsplätze.
In der heutigen Ausgabe der WELT wird auf Seite 13 von Müller-Milch berichtet.
Wer kann den Artikel hier einstellen?
Mir ist es derzeit leider nicht möglich.
Wer kann den Artikel hier einstellen?
Mir ist es derzeit leider nicht möglich.
Auch die Lebensmittel Zeitung berichtete von Müller.
...eine AP-Meldung von dem WELT-Artikel...
Freitag 22. August 2003, 17:43 Uhr
Müller-Milch erzielt Rekord-Bilanz
Berlin (AP) Die als Müller-Milch bekannt gewordene Firmengruppe des Molkerei-Unternehmers
Theo Müller hat im vergangenen Jahr offenbar ein Rekordergebnis erzielt. Wie die Tageszeitung
«Die Welt» (Samstagausgabe) berichtete, weist der in Aretsried bei Augsburg beheimatete
Konzern für 2002 einen Jahresüberschuss von 96,5 Millionen Euro aus.
Laut «Welt», die aus der noch nicht testierten Konzernbilanz zitierte, übertrifft die Umsatzrendite von
7,4 Prozent den Branchendurchschnitt um mehr als das Doppelte. Deutschlands größter privater
Milchverarbeiter habe 2002 mit 1,78 Milliarden Euro auch einen neuen Umsatzrekord aufgestellt.
Allein in Deutschland seien eine Milliarde Euro erlöst worden.
Freitag 22. August 2003, 17:43 Uhr
Müller-Milch erzielt Rekord-Bilanz
Berlin (AP) Die als Müller-Milch bekannt gewordene Firmengruppe des Molkerei-Unternehmers
Theo Müller hat im vergangenen Jahr offenbar ein Rekordergebnis erzielt. Wie die Tageszeitung
«Die Welt» (Samstagausgabe) berichtete, weist der in Aretsried bei Augsburg beheimatete
Konzern für 2002 einen Jahresüberschuss von 96,5 Millionen Euro aus.
Laut «Welt», die aus der noch nicht testierten Konzernbilanz zitierte, übertrifft die Umsatzrendite von
7,4 Prozent den Branchendurchschnitt um mehr als das Doppelte. Deutschlands größter privater
Milchverarbeiter habe 2002 mit 1,78 Milliarden Euro auch einen neuen Umsatzrekord aufgestellt.
Allein in Deutschland seien eine Milliarde Euro erlöst worden.
http://www.welt.de/data/2003/08/23/158221.html
Molkerei-Mogul Müller baut Konzern um
7,4 Prozent Umsatzrendite - Inhaber geht aus steuerlichen Gründen in die Schweiz - Investitionen in Sachsen
von Uwe Müller
Berlin - Dieter Bohlen kassiert 800 000 Euro, Nadja Abdel Farrag nichts. Denn "Naddel" hat entgegen Medienberichten nun doch keinen Werbevertrag von "Müller-Milch" erhalten. Gleichwohl spielt sie in einem TV-Spot der Molkerei eine Rolle. Da verspricht Bohlen, dass es für zehn gekaufte Becher eine "Anstecknaddel" gebe. Diese Aussage findet Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) schlicht "unerträglich".
Der Allgäuer Unternehmer Theo Müller provoziert gern mit frechen Werbekampagnen. Deshalb erwägt der FDP-Politiker Hermann Otto Solms sogar rechtliche Schritte - wurden doch in einem Spot Bundestagsabgeordnete als Lügner dargestellt. So sorgt Müller ständig für Boulevard-Schlagzeilen. Dabei ist der Mann, der in geschäftlichen Dingen verschlossen wie ein Grab ist, eher ein Fall für die Wirtschaftspresse.
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat Müller seinem von bayerischen Aretsried aus gesteuerten Imperium eine neue Struktur gegeben. Zudem will der Milch-Baron laut "Augsburger Zeitung" seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegen. Dabei dürften steuerliche Gesichtspunkte eine zentrale Rolle spielen.
Ob zwischen Umstrukturierung und Umzug ein Zusammenhang besteht, ist unklar. Fest steht jedenfalls, dass die bisherige Obergesellschaft Alois Müller GmbH & Co als "Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG" neu gegründet worden ist. Zu dem Vorgang, der beim Augsburger Amtsgericht unter HRA 14383 registriert ist, äußert sich in der Konzernzentrale niemand. Inhaber Müller sei in Urlaub, heißt es.
Zumindest liegt der WELT der noch nicht testierte Jahresabschluss der Gruppe vor. Danach ist Deutschlands größter privater Milchverarbeiter, der 4156 Mitarbeiter beschäftigt und eine stolze Eigenkapitalquote von 55 Prozent aufweist, hochprofitabel. Die Umsatzrendite wird mit 7,4 Prozent angegeben - in der Branche ist dieser Wert im Durchschnitt weniger als halb so hoch. Die Umsatzerlöse konnten um 5,7 Prozent auf 1,78 Mrd. Euro erhöht werden. Ein Rekord. Der Konzernüberschuss liegt bei 96,5 Mio. Euro.
Doch zu den Gründen der als "Restrukturierung der Unternehmensgruppe" bezeichneten Neuorganisation enthält der Bericht wenig Konkretes. Wohl kaum ein anderer Konzer in der Branche ist ähnlich undurchsichtig wie "Müller-Milch".
Leichter nachvollziehen lassen sich die Motive für den geplanten Wohnungswechsel ins benachbarte Ausland. In manchen Kantonen der Schweiz müssen Ausländer nach zweijährigem Aufenthalt keine Erbschaftssteuer entrichten. Deshalb ist es nahe liegend, dass der 63-jährige Müller - er ist Vater mehrerer Kinder von verschiedenen Lebenspartnerinnen - im Nachbarland seine Nachfolge regeln wird. Damit ginge der deutsche Fiskus leer aus.
Das Steuersparmodell dürfte womöglich für erregte Diskussionen sorgen. Schließlich hat Müller bei seinem Engagement in Ostdeutschland - dort wird ein hochmodernes Milchwerk in Leppersdorf bei Dresden betrieben und die Aktienmehrheit an der Sachsenmilch AG gehalten - direkt und indirekt staatliche Subventionen in erheblichem Umfang erhalten. Aktuell sind Beihilfen beim sächsischen Landwirtschaftsministerium beantragt. Das Leppersdorfer Milchwerk - es ist von Sachsenmilch nur gepachtet - soll in den nächsten beiden Jahren zum größten der Welt ausgebaut werden. Dem Vernehmen nach werden dafür 140 Mio. Euro investiert, wobei üblicherweise Zuschüsse über 30 Mio. Euro fließen.
Als größter Nahrungsmittelanbieter der neuen Länder hat die Sachsenmilch 2002 rund 721 Mio. Euro umgesetzt, die in der Konzernbilanz größtenteils nicht konsolidiert sind. In der Rolle des Sachsenmilch-Großaktionärs polarisiert Müller übrigens ebenso wie mit seinen Werbekampagnen. Dem Streubesitz wird seit Jahren eine Dividende verweigert, obwohl die Gesellschaft hochprofitabel ist - ein Fall für die Gerichte.
Artikel erschienen am 23. Aug 2003
Molkerei-Mogul Müller baut Konzern um
7,4 Prozent Umsatzrendite - Inhaber geht aus steuerlichen Gründen in die Schweiz - Investitionen in Sachsen
von Uwe Müller
Berlin - Dieter Bohlen kassiert 800 000 Euro, Nadja Abdel Farrag nichts. Denn "Naddel" hat entgegen Medienberichten nun doch keinen Werbevertrag von "Müller-Milch" erhalten. Gleichwohl spielt sie in einem TV-Spot der Molkerei eine Rolle. Da verspricht Bohlen, dass es für zehn gekaufte Becher eine "Anstecknaddel" gebe. Diese Aussage findet Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) schlicht "unerträglich".
Der Allgäuer Unternehmer Theo Müller provoziert gern mit frechen Werbekampagnen. Deshalb erwägt der FDP-Politiker Hermann Otto Solms sogar rechtliche Schritte - wurden doch in einem Spot Bundestagsabgeordnete als Lügner dargestellt. So sorgt Müller ständig für Boulevard-Schlagzeilen. Dabei ist der Mann, der in geschäftlichen Dingen verschlossen wie ein Grab ist, eher ein Fall für die Wirtschaftspresse.
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat Müller seinem von bayerischen Aretsried aus gesteuerten Imperium eine neue Struktur gegeben. Zudem will der Milch-Baron laut "Augsburger Zeitung" seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegen. Dabei dürften steuerliche Gesichtspunkte eine zentrale Rolle spielen.
Ob zwischen Umstrukturierung und Umzug ein Zusammenhang besteht, ist unklar. Fest steht jedenfalls, dass die bisherige Obergesellschaft Alois Müller GmbH & Co als "Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG" neu gegründet worden ist. Zu dem Vorgang, der beim Augsburger Amtsgericht unter HRA 14383 registriert ist, äußert sich in der Konzernzentrale niemand. Inhaber Müller sei in Urlaub, heißt es.
Zumindest liegt der WELT der noch nicht testierte Jahresabschluss der Gruppe vor. Danach ist Deutschlands größter privater Milchverarbeiter, der 4156 Mitarbeiter beschäftigt und eine stolze Eigenkapitalquote von 55 Prozent aufweist, hochprofitabel. Die Umsatzrendite wird mit 7,4 Prozent angegeben - in der Branche ist dieser Wert im Durchschnitt weniger als halb so hoch. Die Umsatzerlöse konnten um 5,7 Prozent auf 1,78 Mrd. Euro erhöht werden. Ein Rekord. Der Konzernüberschuss liegt bei 96,5 Mio. Euro.
Doch zu den Gründen der als "Restrukturierung der Unternehmensgruppe" bezeichneten Neuorganisation enthält der Bericht wenig Konkretes. Wohl kaum ein anderer Konzer in der Branche ist ähnlich undurchsichtig wie "Müller-Milch".
Leichter nachvollziehen lassen sich die Motive für den geplanten Wohnungswechsel ins benachbarte Ausland. In manchen Kantonen der Schweiz müssen Ausländer nach zweijährigem Aufenthalt keine Erbschaftssteuer entrichten. Deshalb ist es nahe liegend, dass der 63-jährige Müller - er ist Vater mehrerer Kinder von verschiedenen Lebenspartnerinnen - im Nachbarland seine Nachfolge regeln wird. Damit ginge der deutsche Fiskus leer aus.
Das Steuersparmodell dürfte womöglich für erregte Diskussionen sorgen. Schließlich hat Müller bei seinem Engagement in Ostdeutschland - dort wird ein hochmodernes Milchwerk in Leppersdorf bei Dresden betrieben und die Aktienmehrheit an der Sachsenmilch AG gehalten - direkt und indirekt staatliche Subventionen in erheblichem Umfang erhalten. Aktuell sind Beihilfen beim sächsischen Landwirtschaftsministerium beantragt. Das Leppersdorfer Milchwerk - es ist von Sachsenmilch nur gepachtet - soll in den nächsten beiden Jahren zum größten der Welt ausgebaut werden. Dem Vernehmen nach werden dafür 140 Mio. Euro investiert, wobei üblicherweise Zuschüsse über 30 Mio. Euro fließen.
Als größter Nahrungsmittelanbieter der neuen Länder hat die Sachsenmilch 2002 rund 721 Mio. Euro umgesetzt, die in der Konzernbilanz größtenteils nicht konsolidiert sind. In der Rolle des Sachsenmilch-Großaktionärs polarisiert Müller übrigens ebenso wie mit seinen Werbekampagnen. Dem Streubesitz wird seit Jahren eine Dividende verweigert, obwohl die Gesellschaft hochprofitabel ist - ein Fall für die Gerichte.
Artikel erschienen am 23. Aug 2003
weitgehend unbemerkt ist der kurs heute auf 32 gefallen, um dann bei 33,50 zu schliessen. keiner der investierten hat nur einen euro verdient. wenn müller nicht will, passiert nichts. und müller will nicht. das ganze gelabbere hier von herrn l. dient doch nur zur rechtfertigung seiner miserablen kaufempfehlung. billig ist relativ, das geld ist bis zum st. nimmersleintag blockiert, und man schaut nur erstaúnt zu, wie alle anderen aktien steigen, nicht mal an die hausse in china, taiwan usw. zu denken.rattenfänger !!
enetrtime
enetrtime
@entertime:
Dann kaufen Sie doch die anderen Aktien! Ich kenne viele, de in den letzten Jahren um 30% bis 90% gefallen sind. Verraten Sie mir, welche in den nächsten 6 Monaten um 50% steigen (nachher weiss ich das auch!) ...
Als der DAX sich gedrittelt hat, haben Sie auch nicht über die Performance von Sachsenmilch gemeckert.
Apropos persönlich Angriffe, das kann ich auch: Wohl bei Müller in Lohn und Brot oder nicht, "entertime"?
Dann kaufen Sie doch die anderen Aktien! Ich kenne viele, de in den letzten Jahren um 30% bis 90% gefallen sind. Verraten Sie mir, welche in den nächsten 6 Monaten um 50% steigen (nachher weiss ich das auch!) ...
Als der DAX sich gedrittelt hat, haben Sie auch nicht über die Performance von Sachsenmilch gemeckert.
Apropos persönlich Angriffe, das kann ich auch: Wohl bei Müller in Lohn und Brot oder nicht, "entertime"?
Heute ist in der WELT (wieder) eine Notiz darüber, dass Müller in die Schweiz will.
Diesmal ist der Termin der Nov. Sein Eigenkapital wird mit 500 Mio angegeben. Die befürchteten Erbschaftsteuern mit 200 Mio.
Er sieht - wieder einmal - den Fortbestand des Unternehmens bedroht.
Seite 11 im Wirtschaftsteil.
Diesmal ist der Termin der Nov. Sein Eigenkapital wird mit 500 Mio angegeben. Die befürchteten Erbschaftsteuern mit 200 Mio.
Er sieht - wieder einmal - den Fortbestand des Unternehmens bedroht.
Seite 11 im Wirtschaftsteil.
Eine inhaltsgleiche Meldung ist heute auch in der EURO am Sonntag zu lesen (Seite 5).
Augsburger Allgemeine
Milch-«Baron» Müller: Erbschaftssteuer
würde Unternehmen gefährden
Aretsried (dpa) - Der schwäbische
Milch-«Baron» Theo Müller hat seinen
Umzug in die Schweiz mit der
«Existenz gefährdenden deutschen
Erbschaftssteuer» begründet. Im
Falle der Übertragung des
Unternehmensvermögens an seine
Nachkommen müsse er eine
dreistellige Millionensumme an
Schenkungs- und Erbschaftssteuer
zahlen, erklärte Theo Müller in
Aretsried bei Augsburg. Diese
Steuerzahlung würde den Fortbestand des
Unternehmens («Müller-Milch») mit mehr als 4400
Mitarbeitern gefährden, so Müller.
Bei einer öffentlichen Veranstaltung in Freising
bezifferte Müller nach einem Bericht des «Münchner
Merkur» den zu zahlenden Steuerbetrag bei gut 501
Millionen Euro Eigenkapital auf rund 200 Millionen Euro.
Müller wies darauf hin, dass weder Aktiengesellschaften
noch Molkereigenossenschaften Erbschaftssteuer zahlen
müssten. Dadurch sei die Müller-Gruppe im Vergleich zu
ihren Hauptwettbewerbern «erheblich benachteiligt».
Nach Angaben des bayerischen Finanzministeriums
müssen Kinder, Ehegatten und Eltern (Steuerklasse I)
bei Vermögen über 25 Millionen Euro 30 Prozent
Erbschaftssteuer zahlen. Geschwister, Stiefeltern und
geschiedene Ehepartner (Steuerklasse II) werden mit
40 Prozent zur Kasse gebeten, und alle
Nicht-Familienmitglieder (Steuerklasse III) sogar mit 50
Prozent.
Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) nutzte die
Ankündigung Müllers zu einer Attacke auf die SPD. «Mit
der erneuten Forderung nach einer Erhöhung der
Erbschaftssteuer will die SPD wohl noch die letzten
Steuerzahler aus Deutschland vertreiben», teilte
Faltlhauser mit. Müller sei kein Einzelfall. In der
Schweiz hätten in den vergangenen Jahren viele
Kantone die Erbschaftssteuer abgeschafft, in Italien
gebe es die Erbschaftssteuer überhaupt nicht mehr.
Müllers Wohnsitzwechsel in die Schweiz ist für den
November geplant. Dies werde zunächst keine
Auswirkungen auf die deutschen Werke der
Unternehmensgruppe haben, hieß es in einer
Presseerklärung. Die in Deutschland erzielten Gewinne
seien weiterhin in Deutschland in vollem Umfang
steuerpflichtig. Das Unternehmen wollte aber nicht
ausschließen, weiteres Wachstum künftig von einer
Schweizer Managementgesellschaft steuern zu lassen.
Der 63-jährige Theo Müller ist Alleingesellschafter der
Unternehmensgruppe Müller-Milch. Sie erzielte mit rund
4400 Beschäftigten im vergangenen Jahr einen Umsatz
von rund 1,8 Milliarden Euro.
12.09.2003 15:42
Milch-«Baron» Müller: Erbschaftssteuer
würde Unternehmen gefährden
Aretsried (dpa) - Der schwäbische
Milch-«Baron» Theo Müller hat seinen
Umzug in die Schweiz mit der
«Existenz gefährdenden deutschen
Erbschaftssteuer» begründet. Im
Falle der Übertragung des
Unternehmensvermögens an seine
Nachkommen müsse er eine
dreistellige Millionensumme an
Schenkungs- und Erbschaftssteuer
zahlen, erklärte Theo Müller in
Aretsried bei Augsburg. Diese
Steuerzahlung würde den Fortbestand des
Unternehmens («Müller-Milch») mit mehr als 4400
Mitarbeitern gefährden, so Müller.
Bei einer öffentlichen Veranstaltung in Freising
bezifferte Müller nach einem Bericht des «Münchner
Merkur» den zu zahlenden Steuerbetrag bei gut 501
Millionen Euro Eigenkapital auf rund 200 Millionen Euro.
Müller wies darauf hin, dass weder Aktiengesellschaften
noch Molkereigenossenschaften Erbschaftssteuer zahlen
müssten. Dadurch sei die Müller-Gruppe im Vergleich zu
ihren Hauptwettbewerbern «erheblich benachteiligt».
Nach Angaben des bayerischen Finanzministeriums
müssen Kinder, Ehegatten und Eltern (Steuerklasse I)
bei Vermögen über 25 Millionen Euro 30 Prozent
Erbschaftssteuer zahlen. Geschwister, Stiefeltern und
geschiedene Ehepartner (Steuerklasse II) werden mit
40 Prozent zur Kasse gebeten, und alle
Nicht-Familienmitglieder (Steuerklasse III) sogar mit 50
Prozent.
Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) nutzte die
Ankündigung Müllers zu einer Attacke auf die SPD. «Mit
der erneuten Forderung nach einer Erhöhung der
Erbschaftssteuer will die SPD wohl noch die letzten
Steuerzahler aus Deutschland vertreiben», teilte
Faltlhauser mit. Müller sei kein Einzelfall. In der
Schweiz hätten in den vergangenen Jahren viele
Kantone die Erbschaftssteuer abgeschafft, in Italien
gebe es die Erbschaftssteuer überhaupt nicht mehr.
Müllers Wohnsitzwechsel in die Schweiz ist für den
November geplant. Dies werde zunächst keine
Auswirkungen auf die deutschen Werke der
Unternehmensgruppe haben, hieß es in einer
Presseerklärung. Die in Deutschland erzielten Gewinne
seien weiterhin in Deutschland in vollem Umfang
steuerpflichtig. Das Unternehmen wollte aber nicht
ausschließen, weiteres Wachstum künftig von einer
Schweizer Managementgesellschaft steuern zu lassen.
Der 63-jährige Theo Müller ist Alleingesellschafter der
Unternehmensgruppe Müller-Milch. Sie erzielte mit rund
4400 Beschäftigten im vergangenen Jahr einen Umsatz
von rund 1,8 Milliarden Euro.
12.09.2003 15:42
Kommentar im Münchner Merkur
Kein Grund für neue Gesetze
THEO MÜLLERS ANGEKÜNDIGTE FLUCHT VOR DEM
FISKUS
Das Mitleid mit Milch-König Theo Müller darf sich in Grenzen
halten: Selbst wenn seine Kinder von 500 Millionen Euro
Vermögen einmal 200 Millionen Euro Erbschaftssteuer an den
Staat abführen müssten, würde keines darben. Übrigens: Es
haben längst noch Reichere bewiesen, dass man durch
geschickte Steuergestaltung am Ende gar nichts zahlt. Müllers
Zorn ist für Arbeitnehmer, denen der Staat meist nur die Hälfte
des Verdienten lässt, ohnehin schwer nachzuvollziehen.
Es gibt auch keinen Grund, für den Herrn über Müller-Milch schnell
die Steuergesetze umzuschreiben. Bereits heute werden
Immobilien- und Betriebsvermögen im Erbfall besser behandelt als
Wertpapiere oder Geld. Viel spricht dafür, dass dieses Privileg vom
Bundesverfassungsgericht verworfen wird. Dann bleibt genug zu
tun, entstehende Härten abzutragen.
Um das Eigenheim vor dem Zugriff des Fiskus zu schützen, dürften
hohe Freibeträge ausreichen. Bei Betriebsvermögen ist das
komplizierter. Ein genereller Steuererlass, wie ihn Bayerns
Finanzminister Faltlhauser für Unternehmer will, dürfte
verfassungsrechtlich unhaltbar sein. Er wäre auch nicht praktikabel:
Zu leicht ließen sich Wege finden, große Geldvermögen als
Unternehmen zu tarnen.
Man muss einen anderen Maßstab anlegen, um den Erhalt von
Familienunternehmen sicherzustellen. Die Anrechnung bereits
erbrachter Leistungen für die Allgemeinheit - etwa im Bereich der
Ausbildung und der Forschungsförderung _ wäre ein sinnvoller
Ansatz. Steuerfreiheit für Theo Müller könnte dies aber nicht
garantieren. Durch ausgeprägten Sinn fürs öffentliche Wohl ist der
bekennende Steuerflüchtling bisher nicht aufgefallen.
Martin Prem
Kein Grund für neue Gesetze
THEO MÜLLERS ANGEKÜNDIGTE FLUCHT VOR DEM
FISKUS
Das Mitleid mit Milch-König Theo Müller darf sich in Grenzen
halten: Selbst wenn seine Kinder von 500 Millionen Euro
Vermögen einmal 200 Millionen Euro Erbschaftssteuer an den
Staat abführen müssten, würde keines darben. Übrigens: Es
haben längst noch Reichere bewiesen, dass man durch
geschickte Steuergestaltung am Ende gar nichts zahlt. Müllers
Zorn ist für Arbeitnehmer, denen der Staat meist nur die Hälfte
des Verdienten lässt, ohnehin schwer nachzuvollziehen.
Es gibt auch keinen Grund, für den Herrn über Müller-Milch schnell
die Steuergesetze umzuschreiben. Bereits heute werden
Immobilien- und Betriebsvermögen im Erbfall besser behandelt als
Wertpapiere oder Geld. Viel spricht dafür, dass dieses Privileg vom
Bundesverfassungsgericht verworfen wird. Dann bleibt genug zu
tun, entstehende Härten abzutragen.
Um das Eigenheim vor dem Zugriff des Fiskus zu schützen, dürften
hohe Freibeträge ausreichen. Bei Betriebsvermögen ist das
komplizierter. Ein genereller Steuererlass, wie ihn Bayerns
Finanzminister Faltlhauser für Unternehmer will, dürfte
verfassungsrechtlich unhaltbar sein. Er wäre auch nicht praktikabel:
Zu leicht ließen sich Wege finden, große Geldvermögen als
Unternehmen zu tarnen.
Man muss einen anderen Maßstab anlegen, um den Erhalt von
Familienunternehmen sicherzustellen. Die Anrechnung bereits
erbrachter Leistungen für die Allgemeinheit - etwa im Bereich der
Ausbildung und der Forschungsförderung _ wäre ein sinnvoller
Ansatz. Steuerfreiheit für Theo Müller könnte dies aber nicht
garantieren. Durch ausgeprägten Sinn fürs öffentliche Wohl ist der
bekennende Steuerflüchtling bisher nicht aufgefallen.
Martin Prem
Eine Meldung vom Jahresanfang zu Weihenstephan
Ein guter Partner ist enttäuscht
Preisdruck: Milcherzeuger fühlen sich von Molkerei
ausgenutzt
VON ROSI BAUER Reichersbeuern - "Wir wollen uns nicht
benutzen lassen. Einen guten Partner enttäuscht man nicht." Alois
Nöscher, Vorstand der Milcherzeugergemeinschaft (MEG)
Schaftlach, machte seiner Verärgerung bei der
Gebietsversammlung in Reichersbeuern hörbar Luft. Grund dafür
war der drastische Absturz des Milchpreises, den die belieferte
Molkerei Weihenstephan im April 2002 durch die Kürzung der
Molkereizuschläge um drei Cent je Kilo ausgelöst hat.
Molkerei-Vertreter Dr. Thomas Kaltenecker begründete dies
hauptsächlich mit dem harten Preiskampf der
Lebensmittel-Discounter. Die guten Preise, so prophezeite er,
lassen sich nicht halten.
Zwar hat Weihenstephan, das zu 75 Prozent dem Milchgiganten
Müller gehört, auf massiven Protest hin einen Monat später die
Auszahlung wieder aufgestockt; für den April wurde nachbezahlt.
"Aber ein bitterer Nachgeschmack und ein damit verbundener
Vertrauensverlust bleibt", brachte es Nöscher auf den Punkt. Mit
99,36 Prozent der Liefermenge in der höchsten Güteklasse liegt die
MEG weit über dem bayerischen Durchschnitt. "Wir wissen, dass
Sie uns zum Erhalt Ihres guten Namens brauchen", wandte sich
Nöscher an Kaltenecker: "Qualität muss man sich auch was kosten
lassen."
Eben letztere Gesinnung vermisste Kaltenecker bei den
Verbrauchern. "Wir sind keine Billigmarke." Der konventionelle
Lebensmittelhandel verliere mehr und mehr an Boden, Gewinner
seien Aldi und Co. "Die Discounter verschleudern ihre Waren unter
Einkaufspreis und drücken damit insgesamt die Preise", setzte
Kaltenecker den Vorwürfen entgegen. Um den Ansprüchen zu
genügen, müssten neue Produkte angeboten werden - und das
wiederum erfordere einen größeren Aufwand für Werbung.
Erschwerend für die Marktentwicklung sei auch der
Milchüberschuss, der durch Quotenerhöhungen an einige Südländer
verursacht sei. Zudem seien die Interventionsbestände an Butter
und Magermilchpulver groß. "Es wird für die Milchwirtschaft keine
Lösung geben, auf dem Preisniveau zu bleiben", machte
Kaltenecker unmissverständlich klar.
Den Bauern missfiel freilich nicht nur der Preis. Nöscher gefiel
ebenso wenig, dass seit einiger Zeit unter dem Markenzeichen
Weihenstephan im Sachsenmilch-Werk, das zum Müller-Imperium
gehört, Joghurt hergestellt wird. "Man sollte keinen Imageverlust
provozieren", mahnte Nöscher in der Versammlung. Kaltenecker
sah in dieser Sache kein Problem. Trotz aller Differenzen hoffe er,
den heuer auslaufenden Vertrag mit den Schaftlachern "zu fairen
Konditionen" verlängern zu können. Über sein Angebot, das den
Durchschnittspreis von Oberbayern und Schwaben plus 0,1 Cent/kg
vorsieht, soll die MEG bis März entscheiden.
Ein guter Partner ist enttäuscht
Preisdruck: Milcherzeuger fühlen sich von Molkerei
ausgenutzt
VON ROSI BAUER Reichersbeuern - "Wir wollen uns nicht
benutzen lassen. Einen guten Partner enttäuscht man nicht." Alois
Nöscher, Vorstand der Milcherzeugergemeinschaft (MEG)
Schaftlach, machte seiner Verärgerung bei der
Gebietsversammlung in Reichersbeuern hörbar Luft. Grund dafür
war der drastische Absturz des Milchpreises, den die belieferte
Molkerei Weihenstephan im April 2002 durch die Kürzung der
Molkereizuschläge um drei Cent je Kilo ausgelöst hat.
Molkerei-Vertreter Dr. Thomas Kaltenecker begründete dies
hauptsächlich mit dem harten Preiskampf der
Lebensmittel-Discounter. Die guten Preise, so prophezeite er,
lassen sich nicht halten.
Zwar hat Weihenstephan, das zu 75 Prozent dem Milchgiganten
Müller gehört, auf massiven Protest hin einen Monat später die
Auszahlung wieder aufgestockt; für den April wurde nachbezahlt.
"Aber ein bitterer Nachgeschmack und ein damit verbundener
Vertrauensverlust bleibt", brachte es Nöscher auf den Punkt. Mit
99,36 Prozent der Liefermenge in der höchsten Güteklasse liegt die
MEG weit über dem bayerischen Durchschnitt. "Wir wissen, dass
Sie uns zum Erhalt Ihres guten Namens brauchen", wandte sich
Nöscher an Kaltenecker: "Qualität muss man sich auch was kosten
lassen."
Eben letztere Gesinnung vermisste Kaltenecker bei den
Verbrauchern. "Wir sind keine Billigmarke." Der konventionelle
Lebensmittelhandel verliere mehr und mehr an Boden, Gewinner
seien Aldi und Co. "Die Discounter verschleudern ihre Waren unter
Einkaufspreis und drücken damit insgesamt die Preise", setzte
Kaltenecker den Vorwürfen entgegen. Um den Ansprüchen zu
genügen, müssten neue Produkte angeboten werden - und das
wiederum erfordere einen größeren Aufwand für Werbung.
Erschwerend für die Marktentwicklung sei auch der
Milchüberschuss, der durch Quotenerhöhungen an einige Südländer
verursacht sei. Zudem seien die Interventionsbestände an Butter
und Magermilchpulver groß. "Es wird für die Milchwirtschaft keine
Lösung geben, auf dem Preisniveau zu bleiben", machte
Kaltenecker unmissverständlich klar.
Den Bauern missfiel freilich nicht nur der Preis. Nöscher gefiel
ebenso wenig, dass seit einiger Zeit unter dem Markenzeichen
Weihenstephan im Sachsenmilch-Werk, das zum Müller-Imperium
gehört, Joghurt hergestellt wird. "Man sollte keinen Imageverlust
provozieren", mahnte Nöscher in der Versammlung. Kaltenecker
sah in dieser Sache kein Problem. Trotz aller Differenzen hoffe er,
den heuer auslaufenden Vertrag mit den Schaftlachern "zu fairen
Konditionen" verlängern zu können. Über sein Angebot, das den
Durchschnittspreis von Oberbayern und Schwaben plus 0,1 Cent/kg
vorsieht, soll die MEG bis März entscheiden.
Miesbach
Schlechte Zeiten für Biomilchbauern
Erzeugergemeinschaft steht vor Problemen
Oberdarching (alz) - Die wirtschaftlich schlechten Zeiten bekommen
auch die Biobauern zu spüren. Das wurde bei der ersten
Jahreshauptversammlung der Biomilch-Erzeugergemeinschaft
Mangfalltal deutlich, die sich vor einem Jahr gegründet hatte. Im
Gasthaus Bräu in Oberdarching berichtete Vorsitzender Heinrich
Schwabenbauer, dass die Entwicklung bei der Molkerei Bergader der
Erzeugergemeinschaft Sorgen bereite. Aufgrund mangelnder
Absatzmöglichkeiten wolle die Waginger Molkerei Bergader die
Biomilcherfassung einstellen und habe den Milchlieferanten daher
vorgeschlagen, zur Molkerei Scheitz zu wechseln. "Das stellt uns
jedoch wegen zusätzlicher Fütterungs- und Erfassungsauflagen vor
größere Probleme", sagte Schwabenbauer.
Bisher hat die Molkerei Bergader mit 5,3 Millionen Kilogramm Milch
den größten Anteil an den rund neun Millionen Kilogramm Milch der
63-köpfigen Erzeugergemeinschaft abgenommen. 37 Mitglieder
beliefern Bergader, 15 Mitglieder verkaufen rund 2,3 Millionen
Kilogramm Milch an Weihenstephan, vier Mitglieder beliefern die
Molkerei Berchtesgadener Land in Piding mit einer Menge von circa
einer Millionen Kilogramm, und weitere sieben Bauern geben 0,5
Millionen Kilogramm Biomilch an die Molkerei Scheitz in Andechs ab.
Der Durchschnittszuschlag dieser Molkereien habe gegenüber der
konventionellen Milch im vergangenen Jahr bei 4,8 Cent je Kilogramm
gelegen. Da die Tendenz für 2003 sinkend sei, stoße die
Biomilcherzeugung an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit, hieß es bei
der Versammlung.
mm
Datum: 08.07.2003
Schlechte Zeiten für Biomilchbauern
Erzeugergemeinschaft steht vor Problemen
Oberdarching (alz) - Die wirtschaftlich schlechten Zeiten bekommen
auch die Biobauern zu spüren. Das wurde bei der ersten
Jahreshauptversammlung der Biomilch-Erzeugergemeinschaft
Mangfalltal deutlich, die sich vor einem Jahr gegründet hatte. Im
Gasthaus Bräu in Oberdarching berichtete Vorsitzender Heinrich
Schwabenbauer, dass die Entwicklung bei der Molkerei Bergader der
Erzeugergemeinschaft Sorgen bereite. Aufgrund mangelnder
Absatzmöglichkeiten wolle die Waginger Molkerei Bergader die
Biomilcherfassung einstellen und habe den Milchlieferanten daher
vorgeschlagen, zur Molkerei Scheitz zu wechseln. "Das stellt uns
jedoch wegen zusätzlicher Fütterungs- und Erfassungsauflagen vor
größere Probleme", sagte Schwabenbauer.
Bisher hat die Molkerei Bergader mit 5,3 Millionen Kilogramm Milch
den größten Anteil an den rund neun Millionen Kilogramm Milch der
63-köpfigen Erzeugergemeinschaft abgenommen. 37 Mitglieder
beliefern Bergader, 15 Mitglieder verkaufen rund 2,3 Millionen
Kilogramm Milch an Weihenstephan, vier Mitglieder beliefern die
Molkerei Berchtesgadener Land in Piding mit einer Menge von circa
einer Millionen Kilogramm, und weitere sieben Bauern geben 0,5
Millionen Kilogramm Biomilch an die Molkerei Scheitz in Andechs ab.
Der Durchschnittszuschlag dieser Molkereien habe gegenüber der
konventionellen Milch im vergangenen Jahr bei 4,8 Cent je Kilogramm
gelegen. Da die Tendenz für 2003 sinkend sei, stoße die
Biomilcherzeugung an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit, hieß es bei
der Versammlung.
mm
Datum: 08.07.2003
Sächsische Zeitung vom 12.09.
Milch-Müller wählt Schweiz als Spar-Asyl
München/Dresden. Der für Sparsamkeit bekannte Milch-Produzent Theo Müller hat
angekündigt, im November in die Schweiz umzuziehen. Er wolle bei der Übergabe des
Unternehmens an seine neun Kinder nicht 200 Millionen Euro deutsche Erbschaftssteuer für
501 Millionen Euro Eigenkapital zahlen, sagte er laut „Münchner Merkur“. Müller betreibt
auch die Sachsenmilch-Fabrik mit mehr als 1 000 Beschäftigten in Leppersdorf und streitet
seit Jahren mit Kleinaktionären, die eine Dividende fordern. (AP/SZ)
Milch-Müller wählt Schweiz als Spar-Asyl
München/Dresden. Der für Sparsamkeit bekannte Milch-Produzent Theo Müller hat
angekündigt, im November in die Schweiz umzuziehen. Er wolle bei der Übergabe des
Unternehmens an seine neun Kinder nicht 200 Millionen Euro deutsche Erbschaftssteuer für
501 Millionen Euro Eigenkapital zahlen, sagte er laut „Münchner Merkur“. Müller betreibt
auch die Sachsenmilch-Fabrik mit mehr als 1 000 Beschäftigten in Leppersdorf und streitet
seit Jahren mit Kleinaktionären, die eine Dividende fordern. (AP/SZ)
BILD-Ratgeber...
Ist Milch gefährlich?
Eine Freundin erzählte mir, dass die Lebenszeit rapide
abnimmt, wenn man jeden Morgen ein Glas Milch trinkt,
zu viel Eier oder Fleisch isst. Stimmt das?
Walter K, 63, München
Julia Janczak, Ernährungswissenschaftlerin, Hamburg:
„Nein! Ihre Freundin scheint überzeugte Veganerin zu sein.
‚Veganer‘ verzichten ganz auf tierische Produkte. Der Grund:
Eier, Fleisch und auch Milch liefern tierisches Fett und
Cholesterin. Übermäßiger Verzehr dieser Produkte ist tatsächlich schädlich fürs
Herz-Kreislauf-System. Der Mittelweg ist die beste Lösung. Denn viele Veganer leiden leider
wiederum wegen ihrer Ernährung an Eisen- und Vitamin-B12-Mangel. In der Milch steckt z. B.
reichlich Calcium. Das kann über pflanzliche Lebensmittel nur unzureichend aufgenommen
werden
Ist Milch gefährlich?
Eine Freundin erzählte mir, dass die Lebenszeit rapide
abnimmt, wenn man jeden Morgen ein Glas Milch trinkt,
zu viel Eier oder Fleisch isst. Stimmt das?
Walter K, 63, München
Julia Janczak, Ernährungswissenschaftlerin, Hamburg:
„Nein! Ihre Freundin scheint überzeugte Veganerin zu sein.
‚Veganer‘ verzichten ganz auf tierische Produkte. Der Grund:
Eier, Fleisch und auch Milch liefern tierisches Fett und
Cholesterin. Übermäßiger Verzehr dieser Produkte ist tatsächlich schädlich fürs
Herz-Kreislauf-System. Der Mittelweg ist die beste Lösung. Denn viele Veganer leiden leider
wiederum wegen ihrer Ernährung an Eisen- und Vitamin-B12-Mangel. In der Milch steckt z. B.
reichlich Calcium. Das kann über pflanzliche Lebensmittel nur unzureichend aufgenommen
werden
Wolfgang Weber ist zurück in Stuttgart
Ehemaliger Chef der Südmilch AG aus Paraguay
eingeflogen
Der seit zehn Jahren mit internationalem Haftbefehl gesuchte
Wolfgang Weber hat sich gestern den deutschen Behörden
gestellt. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart strebt nun ein
schnelles Verfahren an.
Von Sönke Iwersen
Er kam freiwillig. Als Wolfgang Weber gestern Morgen um
zehn Uhr beim Landgericht Stuttgart erscheint, steigt er nicht
in Handschellen aus seinem Auto. Kein Blaulicht, keine Sirene.
Zwei Stunden später dasselbe Bild. Kein Polizist versperrt
Weber den Weg, als er das Gerichtsgebäude wieder
verlassen will. Zehn Jahre lang waren die Behörden dem
ehemaligen Chef der Südmilch AG auf den Fersen. Doch jetzt
scheint sicher: Wolfgang Webers Tage als Flüchtling sind
gezählt. "Herr Weber hat seinen Pass abgegeben und wird
sich jetzt einen Wohnort hier in der Nähe suchen müssen",
sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Weil aus
diesem Grund keine Fluchtgefahr mehr bestehe, sei Weber
gegen Zahlung einer Kaution von 100 000 Euro freigekommen.
Das Geld hatte der ehemalige Chef der Südmilch AG gestern
gleich dabei - in bar.
Jetzt sind die Juristen am Zug. Oberstaatsanwalt Martin Klose
würde am liebsten gleich heute mit dem Prozess beginnen,
Webers Anwalt Eberhard Wahle lehnt jede Stellungnahme ab.
Beide stehen vor derselben Herausforderung: einem ganzen
Wandschrank voller Akten. "20 bis 30 Leitz-Ordner werden
es schon sein", antwortet der Sprecher der
Staatsanwaltschaft auf die Frage, wie viel Material sich in den
vergangenen zehn Jahren in der Sache Weber eigentlich
angesammelt habe. Für das Landgericht bedeutet der
Papierberg ein Problem. Einerseits will man das Verfahren
gegen Weber so schnell wie möglich eröffnen. Andererseits
kann man es sich nicht leisten, auch nur ein einziges
wichtiges Blatt zu übersehen. "Es hat schon Fälle gegeben,
da musste ein ganzes Verfahren eingestellt werden, weil das
Gericht nicht alle Akten gelesen hatte", sagt der Sprecher der
Staatsanwaltschaft. "Das wollen wir hier auf keinen Fall
riskieren."
Ein Ausrutscher im Fall Südmilch wäre in der Tat peinlich, ja
unverzeihlich. Noch heute kann man nicht nur schwäbische
Bauern mit den Worten "Wolfgang Weber" leicht zur Weißglut
bringen. 22 Jahre lang war er Vorstandsvorsitzender und
uneingeschränkter Herrscher in der Südmilch AG. Auf den
Hauptversammlungen wurde er gefeiert wie ein Sonnenkönig.
Selbst als sich schon Ende der 80er Jahre die ersten Risse in
seinem Milchreich zeigten und Weber wegen
Steuerhinterziehung angeklagt wurde, hielten die Bauern noch
lange zu ihm und wählten Weber im Juni 1992 in den
Aufsichtsrat des Unternehmens. Zuvor ließen sie sich von
ihm zu dem Projekt überreden, das die Südmilch schließlich in
den Abgrund führte: die Gründung der Sachsenmilch AG.
Als Wolfgang Weber im April 1992 in einem langen, hellen
Trenchcoat den ersten Spatenstich für sein Projekt
"Sachsenmilch 2000", dem größten und modernsten
Molkereibetrieb Europas macht, weiß noch niemand, dass er
dort in Dresden auch das Grab für die Südmilch gräbt. 260
Millionen Mark sind für das größte Milchprojekt der deutschen
Geschichte veranschlagt. 100 Millionen Mark sollten mit
Eigenkapital der Südmilch finanziert werden, 60 Millionen über
die Ausgabe von Aktien der neuen Sachsenmilch AG und 100
Millionen mit Fördermitteln der Europäischen Gemeinschaft,
des Bundes und des Landes Sachsen. Viele Fragen sind
seitdem gestellt worden. Fest steht: nur gut ein Jahr später
stellt die Sachsenmilch AG beim Amtsgericht Dresden einen
Antrag auf Gesamtvollstreckung. Vorher war Weber vom
Vorstand der Südmilch AG in den Aufsichtsrat gewechselt
und sechs Monate später wieder ausgeschieden. Als in
Dresden die Lichter ausgehen, weilt Weber schon in
Paraguay, wo er sich im Laufe der Jahre ein prächtiges
Anwesen eingerichtet hat. Vier Tage nach dem Ende der
Sachsenmilch stellt auch die Südmilch einen Vergleichsantrag.
Südmilch wird später vom niederländischen Molkereikonzern
Campina übernommen.
Während Weber in Paraguay ein herrschaftliches Leben führt,
nimmt in Stuttgart die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen auf.
Schon 1990 hatte sie den Milchmanager wegen
Steuerhinterziehung verfolgt. Diesmal lautet die Anklage auf
Untreue und Betrug. Weber habe jahrelang den Zustand der
Südmilch verschleiert und die Aktionäre getäuscht. 1997
werden zwei seiner Mitstreiter zu Haftstrafen auf Bewährung
verurteilt.
Doch Weber ist unantastbar, weil er sich zwischendurch die
paraguayanische Staatsbürgerschaft zugelegt hat. Trotzdem
bleiben die Stuttgarter Staatsanwälte hartnäckig. Jahrelang
bearbeiten sie ihre südamerikanischen Kollegen: Weber hatte
bei Beantragung seines Passes nicht angegeben, bereits
vorbestraft zu sein. Demnach könnte ihm der Pass wieder
aberkannt werden. "Im politischen System Paraguays hat sich
in den letzten Jahren eine Menge geändert, und wir gehen
davon aus, dass wir mit der Zeit genug Druck aufgebaut
haben, um Herrn Weber von einer Rückkehr zu überzeugen",
sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Und womit muss
der Angeklagte nun rechnen? "Dazu können wir nichts
sagen." Nur so viel: "Für die Vergehen, die Herrn Weber
vorgeworfen werden, ist eine Freiheitsstrafe von maximal
fünf Jahren Haft möglich."
Aktualisiert: 17.09.2003, 05:05 Uhr
Ehemaliger Chef der Südmilch AG aus Paraguay
eingeflogen
Der seit zehn Jahren mit internationalem Haftbefehl gesuchte
Wolfgang Weber hat sich gestern den deutschen Behörden
gestellt. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart strebt nun ein
schnelles Verfahren an.
Von Sönke Iwersen
Er kam freiwillig. Als Wolfgang Weber gestern Morgen um
zehn Uhr beim Landgericht Stuttgart erscheint, steigt er nicht
in Handschellen aus seinem Auto. Kein Blaulicht, keine Sirene.
Zwei Stunden später dasselbe Bild. Kein Polizist versperrt
Weber den Weg, als er das Gerichtsgebäude wieder
verlassen will. Zehn Jahre lang waren die Behörden dem
ehemaligen Chef der Südmilch AG auf den Fersen. Doch jetzt
scheint sicher: Wolfgang Webers Tage als Flüchtling sind
gezählt. "Herr Weber hat seinen Pass abgegeben und wird
sich jetzt einen Wohnort hier in der Nähe suchen müssen",
sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Weil aus
diesem Grund keine Fluchtgefahr mehr bestehe, sei Weber
gegen Zahlung einer Kaution von 100 000 Euro freigekommen.
Das Geld hatte der ehemalige Chef der Südmilch AG gestern
gleich dabei - in bar.
Jetzt sind die Juristen am Zug. Oberstaatsanwalt Martin Klose
würde am liebsten gleich heute mit dem Prozess beginnen,
Webers Anwalt Eberhard Wahle lehnt jede Stellungnahme ab.
Beide stehen vor derselben Herausforderung: einem ganzen
Wandschrank voller Akten. "20 bis 30 Leitz-Ordner werden
es schon sein", antwortet der Sprecher der
Staatsanwaltschaft auf die Frage, wie viel Material sich in den
vergangenen zehn Jahren in der Sache Weber eigentlich
angesammelt habe. Für das Landgericht bedeutet der
Papierberg ein Problem. Einerseits will man das Verfahren
gegen Weber so schnell wie möglich eröffnen. Andererseits
kann man es sich nicht leisten, auch nur ein einziges
wichtiges Blatt zu übersehen. "Es hat schon Fälle gegeben,
da musste ein ganzes Verfahren eingestellt werden, weil das
Gericht nicht alle Akten gelesen hatte", sagt der Sprecher der
Staatsanwaltschaft. "Das wollen wir hier auf keinen Fall
riskieren."
Ein Ausrutscher im Fall Südmilch wäre in der Tat peinlich, ja
unverzeihlich. Noch heute kann man nicht nur schwäbische
Bauern mit den Worten "Wolfgang Weber" leicht zur Weißglut
bringen. 22 Jahre lang war er Vorstandsvorsitzender und
uneingeschränkter Herrscher in der Südmilch AG. Auf den
Hauptversammlungen wurde er gefeiert wie ein Sonnenkönig.
Selbst als sich schon Ende der 80er Jahre die ersten Risse in
seinem Milchreich zeigten und Weber wegen
Steuerhinterziehung angeklagt wurde, hielten die Bauern noch
lange zu ihm und wählten Weber im Juni 1992 in den
Aufsichtsrat des Unternehmens. Zuvor ließen sie sich von
ihm zu dem Projekt überreden, das die Südmilch schließlich in
den Abgrund führte: die Gründung der Sachsenmilch AG.
Als Wolfgang Weber im April 1992 in einem langen, hellen
Trenchcoat den ersten Spatenstich für sein Projekt
"Sachsenmilch 2000", dem größten und modernsten
Molkereibetrieb Europas macht, weiß noch niemand, dass er
dort in Dresden auch das Grab für die Südmilch gräbt. 260
Millionen Mark sind für das größte Milchprojekt der deutschen
Geschichte veranschlagt. 100 Millionen Mark sollten mit
Eigenkapital der Südmilch finanziert werden, 60 Millionen über
die Ausgabe von Aktien der neuen Sachsenmilch AG und 100
Millionen mit Fördermitteln der Europäischen Gemeinschaft,
des Bundes und des Landes Sachsen. Viele Fragen sind
seitdem gestellt worden. Fest steht: nur gut ein Jahr später
stellt die Sachsenmilch AG beim Amtsgericht Dresden einen
Antrag auf Gesamtvollstreckung. Vorher war Weber vom
Vorstand der Südmilch AG in den Aufsichtsrat gewechselt
und sechs Monate später wieder ausgeschieden. Als in
Dresden die Lichter ausgehen, weilt Weber schon in
Paraguay, wo er sich im Laufe der Jahre ein prächtiges
Anwesen eingerichtet hat. Vier Tage nach dem Ende der
Sachsenmilch stellt auch die Südmilch einen Vergleichsantrag.
Südmilch wird später vom niederländischen Molkereikonzern
Campina übernommen.
Während Weber in Paraguay ein herrschaftliches Leben führt,
nimmt in Stuttgart die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen auf.
Schon 1990 hatte sie den Milchmanager wegen
Steuerhinterziehung verfolgt. Diesmal lautet die Anklage auf
Untreue und Betrug. Weber habe jahrelang den Zustand der
Südmilch verschleiert und die Aktionäre getäuscht. 1997
werden zwei seiner Mitstreiter zu Haftstrafen auf Bewährung
verurteilt.
Doch Weber ist unantastbar, weil er sich zwischendurch die
paraguayanische Staatsbürgerschaft zugelegt hat. Trotzdem
bleiben die Stuttgarter Staatsanwälte hartnäckig. Jahrelang
bearbeiten sie ihre südamerikanischen Kollegen: Weber hatte
bei Beantragung seines Passes nicht angegeben, bereits
vorbestraft zu sein. Demnach könnte ihm der Pass wieder
aberkannt werden. "Im politischen System Paraguays hat sich
in den letzten Jahren eine Menge geändert, und wir gehen
davon aus, dass wir mit der Zeit genug Druck aufgebaut
haben, um Herrn Weber von einer Rückkehr zu überzeugen",
sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Und womit muss
der Angeklagte nun rechnen? "Dazu können wir nichts
sagen." Nur so viel: "Für die Vergehen, die Herrn Weber
vorgeworfen werden, ist eine Freiheitsstrafe von maximal
fünf Jahren Haft möglich."
Aktualisiert: 17.09.2003, 05:05 Uhr
Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 18.09.2003
Lebensmittel
Neues Kapitel im Südmilch-Krimi geöffnet
Staatsanwälte wollen Prozess gegen Wolfgang Weber noch dieses Jahr beginnen
Alexander Missal
Einer der spannendsten deutschen Wirtschaftskrimis der vergangenen Jahre hat seinen
Hauptdarsteller wieder. Nach der überraschenden Rückkehr des seit einem Jahrzehnt
flüchtigen Ex-Südmilch-Chefs und Mitgründers der Sachsenmilch AG, Wolfgang Weber,
könnte ein Prozess nach dem Willen der Staatsanwälte noch dieses Jahr beginnen.
Die Affäre um den Molkereikonzern Südmilch hatte Anfang der 90er Jahre für Schlagzeilen
gesorgt. Bauern, Unternehmer, Politiker spielten die Haupt- und Nebenrollen in einem
Wirtschaftskrimi, der sich zwar überwiegend im beschaulichen Württemberg abspielte, aber
genauso gut einem Hollywood-Drehbuch entsprungen sein konnte. Weber hatte sich in
Paraguay dem Zugriff deutscher Behörden entzogen, erst zehn Jahre später stellte er sich
am vergangenen Dienstag in Stuttgart der Justiz.
Experte im Stricken
von Firmengeflechten
Weber wusste sich stets in der Öffentlichkeit zu verkaufen, und sein Auftritt im Prozess
wird mit Spannung erwartet. Der 1,90 Meter große Manager war Experte im Stricken
undurchschaubarer Firmengeflechte, bei seinen privaten Geschäften ebenso wie bei der
Südmilch. In Paraguay unterhielt Weber lange vor seiner Flucht eine 80 000 Quadratmeter
große Ranch. Abschreibungsgesellschaften mit so schillernden Namen wie Interbeef del
Paraguay Sociedad en Comandita beschäftigten die Finanzbehörden. Mit dem Ergebnis,
dass Weber 1991 in Stuttgart wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Freiheitsstrafe
auf Bewährung verurteilt wurde.
Die Südmilch hatte sich auch dank Weber, der vom 1970 bis 1992 an der Spitze der
Molkerei stand, von einem regionalen Unternehmen zu einer bundesweit bekannten Marke
entwickelt. Steffi Graf machte Werbung für die Firma.
Zu Fall brachte die Südmilch das Engagement bei der ostdeutschen Tochter Sachsenmilch
in Dresden. Der Mutterkonzern musste Vergleich 1993 anmelden, der vom prominenten
Insolvenzverwalter und heutigen Salamander-Chef Volker Grub gemanagt wurde.
Inzwischen gehört Südmilch mit der bekannten Marke Landliebe zur holländischen
Campina-Molkerei und Sachsenmilch dem bayerischen Unternehmen Alois Müller („Müller
Milch“).
In einem langwierigen Prozess mussten sich 1997 Webers ehemalige Vorstandskollegen
Rudolf Hoffmann und Manfred Klecker wegen Untreue und Betrugs vor Gericht
verantworten. Sie wurden zu Bewährungsstrafen von zwei und einem Jahr verurteilt.
Weber befand sich zwar in Paraguay vorübergehend in Haft, zu einer Auslieferung kam es
jedoch nie. Die Molkerei-Manager hatten aus Sicht des Gerichts wertloses Know-how der
Südmilch für 19 Millionen Euro an die Sachsenmilch verkauft, um die Südmilch AG auf
diesem Weg zu sanieren. Auf Grund der dadurch verursachten wirtschaftlichen
Schwierigkeiten bei der Umsetzung des sächsischen Molkereiprojekts stellte die
Sachsenmilch im Juli 1993 Antrag auf Gesamtvollstreckung.
Weber drohen bis zu
fünf Jahren Gefängnis
Geschäfte ohne erkennbaren Gegenwert, zum Beispiel als „Beratervertrag“ getarnt, sind
auch heute in der Wirtschaft keine Rarität. Ein weiterer Schuldiger in dem Verfahren war
der Heidelberger Baulöwe Roland Ernst, der wegen Beihilfe zur Untreue eine Geldbuße von
rund 315 000 Euro zahlen musste. Er war in das Schein-Geschäft zwischen Südmilch und
Sachsenmilch verwickelt.
Die Vorwürfe gegen Weber entsprechen denen gegen Hoffmann und Klecker. „Die
Schnittmenge ist sehr groß“, meint ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Die
beiden früheren Kollegen sollen als Zeugen in dem Verfahren aussagen. Das Strafmaß
reicht von einer Geldstrafe bis zu fünf Jahren Gefängnis. Nach Einschätzung der
Staatsanwaltschaft hätte sich Weber bereits 1999 stellen können, als die aktuelle Anklage
gegen ihn erhoben wurde. Zum Verdacht der Untreue kommt der des Betrugs im
Zusammenhang mit dem Börsengang der Sachsenmilch.
Der heute 68 Jahre alte Weber ist gegen eine so genannte Sicherheitsleistung von 100 000
Euro auf freien Fuß gesetzt worden. Bei seiner ersten Verhaftung wegen
Steuerhinterziehung 1988 hatte die Kaution noch umgerechnet vier Millionen Euro
betragen. „In seinen Vermögensverhältnissen hat sich einiges geändert“, heißt es dazu bei
der Staatsanwaltschaft. (dpa)
Lebensmittel
Neues Kapitel im Südmilch-Krimi geöffnet
Staatsanwälte wollen Prozess gegen Wolfgang Weber noch dieses Jahr beginnen
Alexander Missal
Einer der spannendsten deutschen Wirtschaftskrimis der vergangenen Jahre hat seinen
Hauptdarsteller wieder. Nach der überraschenden Rückkehr des seit einem Jahrzehnt
flüchtigen Ex-Südmilch-Chefs und Mitgründers der Sachsenmilch AG, Wolfgang Weber,
könnte ein Prozess nach dem Willen der Staatsanwälte noch dieses Jahr beginnen.
Die Affäre um den Molkereikonzern Südmilch hatte Anfang der 90er Jahre für Schlagzeilen
gesorgt. Bauern, Unternehmer, Politiker spielten die Haupt- und Nebenrollen in einem
Wirtschaftskrimi, der sich zwar überwiegend im beschaulichen Württemberg abspielte, aber
genauso gut einem Hollywood-Drehbuch entsprungen sein konnte. Weber hatte sich in
Paraguay dem Zugriff deutscher Behörden entzogen, erst zehn Jahre später stellte er sich
am vergangenen Dienstag in Stuttgart der Justiz.
Experte im Stricken
von Firmengeflechten
Weber wusste sich stets in der Öffentlichkeit zu verkaufen, und sein Auftritt im Prozess
wird mit Spannung erwartet. Der 1,90 Meter große Manager war Experte im Stricken
undurchschaubarer Firmengeflechte, bei seinen privaten Geschäften ebenso wie bei der
Südmilch. In Paraguay unterhielt Weber lange vor seiner Flucht eine 80 000 Quadratmeter
große Ranch. Abschreibungsgesellschaften mit so schillernden Namen wie Interbeef del
Paraguay Sociedad en Comandita beschäftigten die Finanzbehörden. Mit dem Ergebnis,
dass Weber 1991 in Stuttgart wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Freiheitsstrafe
auf Bewährung verurteilt wurde.
Die Südmilch hatte sich auch dank Weber, der vom 1970 bis 1992 an der Spitze der
Molkerei stand, von einem regionalen Unternehmen zu einer bundesweit bekannten Marke
entwickelt. Steffi Graf machte Werbung für die Firma.
Zu Fall brachte die Südmilch das Engagement bei der ostdeutschen Tochter Sachsenmilch
in Dresden. Der Mutterkonzern musste Vergleich 1993 anmelden, der vom prominenten
Insolvenzverwalter und heutigen Salamander-Chef Volker Grub gemanagt wurde.
Inzwischen gehört Südmilch mit der bekannten Marke Landliebe zur holländischen
Campina-Molkerei und Sachsenmilch dem bayerischen Unternehmen Alois Müller („Müller
Milch“).
In einem langwierigen Prozess mussten sich 1997 Webers ehemalige Vorstandskollegen
Rudolf Hoffmann und Manfred Klecker wegen Untreue und Betrugs vor Gericht
verantworten. Sie wurden zu Bewährungsstrafen von zwei und einem Jahr verurteilt.
Weber befand sich zwar in Paraguay vorübergehend in Haft, zu einer Auslieferung kam es
jedoch nie. Die Molkerei-Manager hatten aus Sicht des Gerichts wertloses Know-how der
Südmilch für 19 Millionen Euro an die Sachsenmilch verkauft, um die Südmilch AG auf
diesem Weg zu sanieren. Auf Grund der dadurch verursachten wirtschaftlichen
Schwierigkeiten bei der Umsetzung des sächsischen Molkereiprojekts stellte die
Sachsenmilch im Juli 1993 Antrag auf Gesamtvollstreckung.
Weber drohen bis zu
fünf Jahren Gefängnis
Geschäfte ohne erkennbaren Gegenwert, zum Beispiel als „Beratervertrag“ getarnt, sind
auch heute in der Wirtschaft keine Rarität. Ein weiterer Schuldiger in dem Verfahren war
der Heidelberger Baulöwe Roland Ernst, der wegen Beihilfe zur Untreue eine Geldbuße von
rund 315 000 Euro zahlen musste. Er war in das Schein-Geschäft zwischen Südmilch und
Sachsenmilch verwickelt.
Die Vorwürfe gegen Weber entsprechen denen gegen Hoffmann und Klecker. „Die
Schnittmenge ist sehr groß“, meint ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Die
beiden früheren Kollegen sollen als Zeugen in dem Verfahren aussagen. Das Strafmaß
reicht von einer Geldstrafe bis zu fünf Jahren Gefängnis. Nach Einschätzung der
Staatsanwaltschaft hätte sich Weber bereits 1999 stellen können, als die aktuelle Anklage
gegen ihn erhoben wurde. Zum Verdacht der Untreue kommt der des Betrugs im
Zusammenhang mit dem Börsengang der Sachsenmilch.
Der heute 68 Jahre alte Weber ist gegen eine so genannte Sicherheitsleistung von 100 000
Euro auf freien Fuß gesetzt worden. Bei seiner ersten Verhaftung wegen
Steuerhinterziehung 1988 hatte die Kaution noch umgerechnet vier Millionen Euro
betragen. „In seinen Vermögensverhältnissen hat sich einiges geändert“, heißt es dazu bei
der Staatsanwaltschaft. (dpa)
heute im Handelsblatt:
Der Milch-König ist auf der Flucht
CASPAR BUSSE, MÜNCHEN
HANDELSBLATT, 24.9.2003
Theo Müller ist entschlossen. „Da geht nichts mehr, ich muss jetzt
gehen“, sagt der Selfmade-Unternehmer aus Aretsried in der
Nähe von Augsburg. Ihm bleibe keine andere Wahl als die Flucht
in die Schweiz, auch wenn er seine Heimat nur ungern verlasse.
Im Alpenland glaubt er sich vor der deutschen Erbschaftssteuer
sicher, wenn er irgendwann den Konzern an seine Kinder
übergeben will.
Viel Wirbel hat der 63-Jährige mit der Ankündigung seines
Umzugs ausgelöst. Der Münchener Modeschöpfer Rudolf
Mooshammer habe ihn gleich angerufen und ihm Mut gemacht,
berichtet Müller. Und auch Claus Hipp, mit seinem
Babynahrungskonzern einer der großen Mittelständler in Bayern,
springt Müller zur Seite. „Letztlich geht es darum, ob der
Mittelstand auch künftig in Deutschland erfolgreich existieren
kann“, schimpft Hipp, im Nebenberuf auch Präsident der
Münchener Industrie- und Handelskammer. Hinter vorgehaltener
Hand äußert sogar mancher Politiker Verständnis.
Milch-König Theo Müller(Werbespruch: „Alles Müller oder was?“) ist
einer der ganz großen Mittelständler in Deutschland – und nicht nur
einer der erfolgreichsten, sondern auch einer der verschwiegensten. Die
Presse meidet er wie der Teufel das Weihwasser. Interviews gibt er
normalerweise nicht. Kein Wunder, denn auch seine Geschäftspraktiken
sind nicht immer unumstritten. Im vergangenen Jahr etwa protestierten
2 000 wütende Bauern gegen die Preispolitik Müllers. Und auch
angebliche Umweltvergehen Müllers machten vor einigen Jahren
Schlagzeilen. Doch das ficht den Konzernchef nicht an. „Wir wollen eine
führende Position für Milchfrischprodukte in Europa besitzen“, heißt es
auf der Internetseite schlicht zu den Zielen der Gruppe.
Schon heute gehören die Bayern zu den Großen der Branche. 2002
betrug der Umsatz mit Buttermilch, Yoghurt und anderem rund 1,8 Mrd.
Euro. Die Firma beschäftigt 4 500 Mitarbeiter. Für 2003 wird trotz
allgemeiner Konsumzurückhaltung ein Umsatzplus von 7 bis 8 % auf
mehr als 1,9 Mrd. Euro erwartet. „Das Geschäft läuft nicht ganz
schlecht, aber es könnte ein bisserl besser sein“, sagt Müller jetzt dem
Handelsblatt. Zahlen zum Gewinn wurden noch nie veröffentlicht. Aber
die Ertragslage gilt als nicht schlecht, auch wenn Investitionen und
hohe Ausgaben für Werbung belasten.
Zumindest sind die Erträge gut genug, um in den vergangenen Jahren
eine rasante Expansion finanzieren zu können. 2000 kaufte Müller die
ehemals Staatliche Molkerei Weihenstephan, einen Hochpreis-Hersteller
von Milchprodukten. 1994 erwarb er in Leppersdorf bei Dresden eine der
größten und modernsten Molkereien Europas von der angeschlagenen
Sachsenmilch. Nicht zuletzt mit öffentlichen Fördergeldern wird der
ostdeutsche Standort seitdem massiv ausgebaut. Auch an
Deutschlands Grenzen macht Müller nicht halt: 1987 gehen die Bayern
nach England, 1995 nach Italien, in diesem Jahr folgte Spanien.
Theo Müller hat sich von unten nach ganz oben gearbeitet. 1970
übernimmt er die 1896 gegründete Molkerei mit vier Mitarbeitern von
seinem Vater. Als erster der Branche baut Müller einen
deutschlandweiten Vertrieb für Milchprodukte auf und etabliert eine
Marke. Aufwendige Werbekampagnen – früher mit Fußballstar Gerd
Müller, heute mit Dieter Bohlen – sorgen für bundesweite Bekanntheit
der Marke Müller. Vor zehn Jahren kannten bereits mehr als 90 % der
Deutschen „Müller-Milch“.
Jetzt will Theo Müller im November die Koffer packen und in die Nähe
von Zürich umziehen. Die Region Augsburg ist in Aufruhr, gehört Müller
doch zu den größten Steuerzahlern im Landkreis. „Das macht uns
Sorgen“, heißt es bei den offiziellen Stellen. Aber Carl Wuschek von der
Gemeinde Markt Fischach, zu der auch Aretsried gehört, erwartet keine
negativen Auswirkungen. Denn die Unternehmen des Milch- Imperiums
und die Holding bleiben in Deutschland – vorerst zumindest.
„Die Marke Müller und ich stehen für Nonkonformismus und Innovation.
Das ist wahre Souveränität“, sagte Müller diese Woche dem Magazin
„Spiegel“. Man darf gespannt sein, auf welche Ideen der Bayer, der
angeblich schnell in Rage gerät, als nächstes kommt.
Der Milch-König ist auf der Flucht
CASPAR BUSSE, MÜNCHEN
HANDELSBLATT, 24.9.2003
Theo Müller ist entschlossen. „Da geht nichts mehr, ich muss jetzt
gehen“, sagt der Selfmade-Unternehmer aus Aretsried in der
Nähe von Augsburg. Ihm bleibe keine andere Wahl als die Flucht
in die Schweiz, auch wenn er seine Heimat nur ungern verlasse.
Im Alpenland glaubt er sich vor der deutschen Erbschaftssteuer
sicher, wenn er irgendwann den Konzern an seine Kinder
übergeben will.
Viel Wirbel hat der 63-Jährige mit der Ankündigung seines
Umzugs ausgelöst. Der Münchener Modeschöpfer Rudolf
Mooshammer habe ihn gleich angerufen und ihm Mut gemacht,
berichtet Müller. Und auch Claus Hipp, mit seinem
Babynahrungskonzern einer der großen Mittelständler in Bayern,
springt Müller zur Seite. „Letztlich geht es darum, ob der
Mittelstand auch künftig in Deutschland erfolgreich existieren
kann“, schimpft Hipp, im Nebenberuf auch Präsident der
Münchener Industrie- und Handelskammer. Hinter vorgehaltener
Hand äußert sogar mancher Politiker Verständnis.
Milch-König Theo Müller(Werbespruch: „Alles Müller oder was?“) ist
einer der ganz großen Mittelständler in Deutschland – und nicht nur
einer der erfolgreichsten, sondern auch einer der verschwiegensten. Die
Presse meidet er wie der Teufel das Weihwasser. Interviews gibt er
normalerweise nicht. Kein Wunder, denn auch seine Geschäftspraktiken
sind nicht immer unumstritten. Im vergangenen Jahr etwa protestierten
2 000 wütende Bauern gegen die Preispolitik Müllers. Und auch
angebliche Umweltvergehen Müllers machten vor einigen Jahren
Schlagzeilen. Doch das ficht den Konzernchef nicht an. „Wir wollen eine
führende Position für Milchfrischprodukte in Europa besitzen“, heißt es
auf der Internetseite schlicht zu den Zielen der Gruppe.
Schon heute gehören die Bayern zu den Großen der Branche. 2002
betrug der Umsatz mit Buttermilch, Yoghurt und anderem rund 1,8 Mrd.
Euro. Die Firma beschäftigt 4 500 Mitarbeiter. Für 2003 wird trotz
allgemeiner Konsumzurückhaltung ein Umsatzplus von 7 bis 8 % auf
mehr als 1,9 Mrd. Euro erwartet. „Das Geschäft läuft nicht ganz
schlecht, aber es könnte ein bisserl besser sein“, sagt Müller jetzt dem
Handelsblatt. Zahlen zum Gewinn wurden noch nie veröffentlicht. Aber
die Ertragslage gilt als nicht schlecht, auch wenn Investitionen und
hohe Ausgaben für Werbung belasten.
Zumindest sind die Erträge gut genug, um in den vergangenen Jahren
eine rasante Expansion finanzieren zu können. 2000 kaufte Müller die
ehemals Staatliche Molkerei Weihenstephan, einen Hochpreis-Hersteller
von Milchprodukten. 1994 erwarb er in Leppersdorf bei Dresden eine der
größten und modernsten Molkereien Europas von der angeschlagenen
Sachsenmilch. Nicht zuletzt mit öffentlichen Fördergeldern wird der
ostdeutsche Standort seitdem massiv ausgebaut. Auch an
Deutschlands Grenzen macht Müller nicht halt: 1987 gehen die Bayern
nach England, 1995 nach Italien, in diesem Jahr folgte Spanien.
Theo Müller hat sich von unten nach ganz oben gearbeitet. 1970
übernimmt er die 1896 gegründete Molkerei mit vier Mitarbeitern von
seinem Vater. Als erster der Branche baut Müller einen
deutschlandweiten Vertrieb für Milchprodukte auf und etabliert eine
Marke. Aufwendige Werbekampagnen – früher mit Fußballstar Gerd
Müller, heute mit Dieter Bohlen – sorgen für bundesweite Bekanntheit
der Marke Müller. Vor zehn Jahren kannten bereits mehr als 90 % der
Deutschen „Müller-Milch“.
Jetzt will Theo Müller im November die Koffer packen und in die Nähe
von Zürich umziehen. Die Region Augsburg ist in Aufruhr, gehört Müller
doch zu den größten Steuerzahlern im Landkreis. „Das macht uns
Sorgen“, heißt es bei den offiziellen Stellen. Aber Carl Wuschek von der
Gemeinde Markt Fischach, zu der auch Aretsried gehört, erwartet keine
negativen Auswirkungen. Denn die Unternehmen des Milch- Imperiums
und die Holding bleiben in Deutschland – vorerst zumindest.
„Die Marke Müller und ich stehen für Nonkonformismus und Innovation.
Das ist wahre Souveränität“, sagte Müller diese Woche dem Magazin
„Spiegel“. Man darf gespannt sein, auf welche Ideen der Bayer, der
angeblich schnell in Rage gerät, als nächstes kommt.
DER SPIEGEL 39/2003 - 20. September 2003
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,266515,00.html
Steuerflucht
Müller-Milch-Chef zieht in die Schweiz
Theo Müller, Chef des Molkerei-Imperiums Müller-Milch aus Aretsried bei Augsburg, hat erstmals seine Pläne
konkretisiert, wegen drohender Erbschaftsteuern in Höhe von angeblich rund 200 Millionen Euro in die Schweiz
zu ziehen. "Mitte November kommen die Möbelpacker", kündigte er im SPIEGEL an.
Dann ziehe er gemeinsam mit seinen Kindern in ein neues Domizil in der Nähe von Zürich. Er wolle mit der Flucht "in
erster Linie" sein Unternehmen erhalten, aber "auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser
Steuer-Irrsinn mit sich bringt". Eine 30-prozentige Erbschaftsteuer sei "nicht mehr hinnehmbar", sagte Müller dem
SPIEGEL. Sie bringe dem Bund allenfalls drei Milliarden Euro jährlich, dafür werde aber ein Vielfaches an Kapital einfach
abwandern. "Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen." Er sei zwar "durchaus Patriot" und werde
sofort zurückkehren, wenn die Erbschaftsteuer in Deutschland falle, "aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch".
Gleichzeitig verteidigte Müller zwar die Subventionen, die seine Unternehmensgruppe etwa für den Aufbau eines
Milchwerks in Leppersdorf bei Dresden erhält, stellte die staatlichen Hilfen aber generell in Frage: "Ehrlich gesagt: Auf
Dauer kann das hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon
profitiere."
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,266515,00.html
Steuerflucht
Müller-Milch-Chef zieht in die Schweiz
Theo Müller, Chef des Molkerei-Imperiums Müller-Milch aus Aretsried bei Augsburg, hat erstmals seine Pläne
konkretisiert, wegen drohender Erbschaftsteuern in Höhe von angeblich rund 200 Millionen Euro in die Schweiz
zu ziehen. "Mitte November kommen die Möbelpacker", kündigte er im SPIEGEL an.
Dann ziehe er gemeinsam mit seinen Kindern in ein neues Domizil in der Nähe von Zürich. Er wolle mit der Flucht "in
erster Linie" sein Unternehmen erhalten, aber "auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser
Steuer-Irrsinn mit sich bringt". Eine 30-prozentige Erbschaftsteuer sei "nicht mehr hinnehmbar", sagte Müller dem
SPIEGEL. Sie bringe dem Bund allenfalls drei Milliarden Euro jährlich, dafür werde aber ein Vielfaches an Kapital einfach
abwandern. "Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen." Er sei zwar "durchaus Patriot" und werde
sofort zurückkehren, wenn die Erbschaftsteuer in Deutschland falle, "aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch".
Gleichzeitig verteidigte Müller zwar die Subventionen, die seine Unternehmensgruppe etwa für den Aufbau eines
Milchwerks in Leppersdorf bei Dresden erhält, stellte die staatlichen Hilfen aber generell in Frage: "Ehrlich gesagt: Auf
Dauer kann das hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon
profitiere."
DER SPIEGEL 39/2003 - 20. September 2003
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,266515,00.html
Steuerflucht
Müller-Milch-Chef zieht in die Schweiz
Theo Müller, Chef des Molkerei-Imperiums Müller-Milch aus Aretsried bei Augsburg, hat erstmals seine Pläne
konkretisiert, wegen drohender Erbschaftsteuern in Höhe von angeblich rund 200 Millionen Euro in die Schweiz
zu ziehen. "Mitte November kommen die Möbelpacker", kündigte er im SPIEGEL an.
Dann ziehe er gemeinsam mit seinen Kindern in ein neues Domizil in der Nähe von Zürich. Er wolle mit der Flucht "in
erster Linie" sein Unternehmen erhalten, aber "auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser
Steuer-Irrsinn mit sich bringt". Eine 30-prozentige Erbschaftsteuer sei "nicht mehr hinnehmbar", sagte Müller dem
SPIEGEL. Sie bringe dem Bund allenfalls drei Milliarden Euro jährlich, dafür werde aber ein Vielfaches an Kapital einfach
abwandern. "Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen." Er sei zwar "durchaus Patriot" und werde
sofort zurückkehren, wenn die Erbschaftsteuer in Deutschland falle, "aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch".
Gleichzeitig verteidigte Müller zwar die Subventionen, die seine Unternehmensgruppe etwa für den Aufbau eines
Milchwerks in Leppersdorf bei Dresden erhält, stellte die staatlichen Hilfen aber generell in Frage: "Ehrlich gesagt: Auf
Dauer kann das hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon
profitiere."
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,266515,00.html
Steuerflucht
Müller-Milch-Chef zieht in die Schweiz
Theo Müller, Chef des Molkerei-Imperiums Müller-Milch aus Aretsried bei Augsburg, hat erstmals seine Pläne
konkretisiert, wegen drohender Erbschaftsteuern in Höhe von angeblich rund 200 Millionen Euro in die Schweiz
zu ziehen. "Mitte November kommen die Möbelpacker", kündigte er im SPIEGEL an.
Dann ziehe er gemeinsam mit seinen Kindern in ein neues Domizil in der Nähe von Zürich. Er wolle mit der Flucht "in
erster Linie" sein Unternehmen erhalten, aber "auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser
Steuer-Irrsinn mit sich bringt". Eine 30-prozentige Erbschaftsteuer sei "nicht mehr hinnehmbar", sagte Müller dem
SPIEGEL. Sie bringe dem Bund allenfalls drei Milliarden Euro jährlich, dafür werde aber ein Vielfaches an Kapital einfach
abwandern. "Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen." Er sei zwar "durchaus Patriot" und werde
sofort zurückkehren, wenn die Erbschaftsteuer in Deutschland falle, "aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch".
Gleichzeitig verteidigte Müller zwar die Subventionen, die seine Unternehmensgruppe etwa für den Aufbau eines
Milchwerks in Leppersdorf bei Dresden erhält, stellte die staatlichen Hilfen aber generell in Frage: "Ehrlich gesagt: Auf
Dauer kann das hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon
profitiere."
DER SPIEGEL 39/2003 - 20. September 2003
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,266515,00.html
Steuerflucht
Müller-Milch-Chef zieht in die Schweiz
Theo Müller, Chef des Molkerei-Imperiums Müller-Milch aus Aretsried bei Augsburg, hat erstmals seine Pläne
konkretisiert, wegen drohender Erbschaftsteuern in Höhe von angeblich rund 200 Millionen Euro in die Schweiz
zu ziehen. "Mitte November kommen die Möbelpacker", kündigte er im SPIEGEL an.
Dann ziehe er gemeinsam mit seinen Kindern in ein neues Domizil in der Nähe von Zürich. Er wolle mit der Flucht "in
erster Linie" sein Unternehmen erhalten, aber "auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser
Steuer-Irrsinn mit sich bringt". Eine 30-prozentige Erbschaftsteuer sei "nicht mehr hinnehmbar", sagte Müller dem
SPIEGEL. Sie bringe dem Bund allenfalls drei Milliarden Euro jährlich, dafür werde aber ein Vielfaches an Kapital einfach
abwandern. "Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen." Er sei zwar "durchaus Patriot" und werde
sofort zurückkehren, wenn die Erbschaftsteuer in Deutschland falle, "aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch".
Gleichzeitig verteidigte Müller zwar die Subventionen, die seine Unternehmensgruppe etwa für den Aufbau eines
Milchwerks in Leppersdorf bei Dresden erhält, stellte die staatlichen Hilfen aber generell in Frage: "Ehrlich gesagt: Auf
Dauer kann das hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon
profitiere."
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,266515,00.html
Steuerflucht
Müller-Milch-Chef zieht in die Schweiz
Theo Müller, Chef des Molkerei-Imperiums Müller-Milch aus Aretsried bei Augsburg, hat erstmals seine Pläne
konkretisiert, wegen drohender Erbschaftsteuern in Höhe von angeblich rund 200 Millionen Euro in die Schweiz
zu ziehen. "Mitte November kommen die Möbelpacker", kündigte er im SPIEGEL an.
Dann ziehe er gemeinsam mit seinen Kindern in ein neues Domizil in der Nähe von Zürich. Er wolle mit der Flucht "in
erster Linie" sein Unternehmen erhalten, aber "auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser
Steuer-Irrsinn mit sich bringt". Eine 30-prozentige Erbschaftsteuer sei "nicht mehr hinnehmbar", sagte Müller dem
SPIEGEL. Sie bringe dem Bund allenfalls drei Milliarden Euro jährlich, dafür werde aber ein Vielfaches an Kapital einfach
abwandern. "Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen." Er sei zwar "durchaus Patriot" und werde
sofort zurückkehren, wenn die Erbschaftsteuer in Deutschland falle, "aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch".
Gleichzeitig verteidigte Müller zwar die Subventionen, die seine Unternehmensgruppe etwa für den Aufbau eines
Milchwerks in Leppersdorf bei Dresden erhält, stellte die staatlichen Hilfen aber generell in Frage: "Ehrlich gesagt: Auf
Dauer kann das hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon
profitiere."
Wie ich erfahren habe, wird sogar im "steuertip" aus Düsseldorf der Umzug von Müller in die Schweiz wegen der Erbschaftsteuer erwähnt.
Mir sind Grosskonzerne wie Danone lieber als steuerflüchtige "Mittelständler" die Subentionen kassieren und ihre Bauern auspressen. Traurig, dass einige Sachsenmilch Aktionäre diesen unternehmerischen Glanztaten sogar noch auf der HV Respekt zollen. Herr Müller, Eigentum verpflichtet!
Gutmensch Philipp Steinhauer ist wieder da! Vielleicht kannst Du in dem Thread PhilippSteinhauer exclusiv bei Gelegenheit mal die Fragen nach deinen ganzen alten Empfehlungen beantworten.
Heute Abend kommt im ZDF wieder Frontal. Ein Thema dabei ist die Steuerflucht. Mich würde es nicht wundern, wenn der in einigen Wochen vorgesehene Umzug von Theo Müller in die Schweiz dabei erwähnt wird.
Das Zuschauen könnte also interessant werden.
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© Sächsische Zeitung
Lokales Dresden
01.10.2003
Nickern
Gaudi mit der Kuh
Oktoberfest im Kaufpark
Blau-Weiß ist derzeit die dominierende Farbe im Kaufpark Nickern. Denn die Wies’n-Zeit hat auch da Einzug
gehalten. Noch bis zum 11. Oktober werden bayrische Spezialitäten präsentiert. In Oktoberfest-Manier: mit zünftiger
Volksmusik, Weißwurst und Bier. Doch auch Holzschnitzereien, Fellerzeugnisse, Bärwurz-Schnaps und Ähnliches
können nicht nur einfach gekauft werden. So kann beispielsweise dem Glasschleifer bei seiner Arbeit über die
Schulter geschaut werden.
Richtig gefeiert wird dann ab kommendem Freitag. Zum Tag der Einheit öffnet das Kaufhaus von 12 bis 17 Uhr und
wird wie am Sonnabend (10 bis 20 Uhr) darauf seinen siebenten Geburtstag begehen. Ein „Gaudi“ kündigen die
Veranstalter an, wenn Volksmusik-Stars wie Mara Kayser (am Freitag), Ronny Krappmann (beide Tage) oder die
Alpenrebellen (Freitag mit Autogrammstunde) das Publikum zum Schunkeln bringen. Der traditionelle Schuhplattler
mit Kuhglockenspiel und Peitschenknaller wird von den bayrischen Urgesteinen Die Wendlstoaner (beide Tage)
vorgeführt.
Der Geburtstag steht unter dem Motto „Wir lassen eine Kuh fliegen“. Und so können Prominente am Sonnabend beim
Gaudi-Wettmelken auch selbst Hand an ein Euter legen, dafür stellt Sachsenmilch eine echte Kuh zur Verfügung.
Besucher toben sich dann beim Landskron-Bierathlon aus. Bei dem müssen ein Wissenstest, Fassstapeln und
Bierkrugstemmen bewältigt werden. (ab)
Lokales Dresden
01.10.2003
Nickern
Gaudi mit der Kuh
Oktoberfest im Kaufpark
Blau-Weiß ist derzeit die dominierende Farbe im Kaufpark Nickern. Denn die Wies’n-Zeit hat auch da Einzug
gehalten. Noch bis zum 11. Oktober werden bayrische Spezialitäten präsentiert. In Oktoberfest-Manier: mit zünftiger
Volksmusik, Weißwurst und Bier. Doch auch Holzschnitzereien, Fellerzeugnisse, Bärwurz-Schnaps und Ähnliches
können nicht nur einfach gekauft werden. So kann beispielsweise dem Glasschleifer bei seiner Arbeit über die
Schulter geschaut werden.
Richtig gefeiert wird dann ab kommendem Freitag. Zum Tag der Einheit öffnet das Kaufhaus von 12 bis 17 Uhr und
wird wie am Sonnabend (10 bis 20 Uhr) darauf seinen siebenten Geburtstag begehen. Ein „Gaudi“ kündigen die
Veranstalter an, wenn Volksmusik-Stars wie Mara Kayser (am Freitag), Ronny Krappmann (beide Tage) oder die
Alpenrebellen (Freitag mit Autogrammstunde) das Publikum zum Schunkeln bringen. Der traditionelle Schuhplattler
mit Kuhglockenspiel und Peitschenknaller wird von den bayrischen Urgesteinen Die Wendlstoaner (beide Tage)
vorgeführt.
Der Geburtstag steht unter dem Motto „Wir lassen eine Kuh fliegen“. Und so können Prominente am Sonnabend beim
Gaudi-Wettmelken auch selbst Hand an ein Euter legen, dafür stellt Sachsenmilch eine echte Kuh zur Verfügung.
Besucher toben sich dann beim Landskron-Bierathlon aus. Bei dem müssen ein Wissenstest, Fassstapeln und
Bierkrugstemmen bewältigt werden. (ab)
Heute Abend wird in Monitor (ARD) das Thema Steuerflucht behandelt.
Es deutet einiges darauf hin, dass es dabei (auch) um Müller-Milch geht.
Es deutet einiges darauf hin, dass es dabei (auch) um Müller-Milch geht.
Meister: Erbschaftsteuer, Vermögensteuer, Besteuerung der Kapitalerträge – die Untoten der SPD
[15.09.2003 - 14:21 Uhr]
Berlin (ots) - Anlässlich der jüngsten Diskussionen über weitere
Steuererhöhungen erklärt der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion, Dr. Michael Meister MdB:
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte es anlässlich der
Diskussionen über die von der Bundesregierung geplante
„Steueramnestie“ prophezeit: Weitere Diskussionen über die
Erbschaftsteuer, eine fehlende Regelung für eine maßvolle Besteuerung
der Kapitalerträge und die Wiederbelebung der Vermögensteuer werden
dieser Steueramnestie den letzten Sinn rauben. Und nun ist es soweit:
Die SPD-Linken haben am Wochenende die Diskussionen über eine
Erhöhung der Erbschaftsteuer wieder aufgenommen. Außerdem wollen sie
die steuerfreien Spekulationsgewinne – natürlich nicht maßvoll,
sondern mit den regulären Steuersätzen – besteuern. Bundeskanzler
Schröder schafft es offensichtlich nicht, die SPD-Linken in den Griff
zu bekommen und setzt stattdessen das Steuerchaos zugunsten linker
Umverteilungsdebatten fort. Fehlt nur noch die erneute Forderung nach
Wiederbelebung der Vermögensteuer.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert die Diskussionen über die
Erhöhung der Erbschaftsteuer und die Besteuerung der
Spekulationsgewinne zu beenden. Die Erhöhung der Erbschaftsteuer
widerspricht allen vernünftigen Erwägungen. Sie macht eine
„Steueramnestie“ obsolet, weil niemand sein Vermögen in Deutschland
offen legen bzw. in Deutschland investieren wird, wenn er mit einer
höheren Erbschaftsteuer rechnen muss. Zudem zeigt die Ankündigung des
Müller-Milch-Chefs, Theo Müller,
dass eine höhere Erbschaftsteuer die
Unternehmer vertreibt. Er will nämlich in die Schweiz auswandern, um
200 Mio. Euro Erbschaftsteuer zu sparen und sein Unternehmen zu
retten. Das ist kein Erpressungsmanöver – wie Heide Simonis meint.
Sie verkennt, wie viele Sozialdemokraten, dass wir in einer flexiblen
Welt leben. Die Idealvorstellung der SPD- Linken von der Umverteilung
funktioniert daher nicht. Im Ergebnis sind sie dafür verantwortlich,
dass nicht nur weniger Steuereinnahmen erzielt, sondern auch
Arbeitsplätze vernichtet werden. Schließlich ist es völlig unsinnig,
kurz vor einer anstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
über eine Erhöhung der Erbschaftsteuer zu diskutieren. Das Gleiche
gilt für die Besteuerung der steuerfreien Spekulationsgewinne, die
nur im Rahmen eines vernünftigen Gesamtkonzepts und unter Beachtung
der verfassungsgerichtlichen Vorgaben reformiert werden darf.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert daher von den neuerlichen
Steuererhöhungsplänen Abstand zu nehmen und die Vermögensteuer
endgültig abzuschaffen. Nur so kann Vertrauen geschaffen werden, das
die Vorbedingung für mehr Wachstum und Arbeitsplätze ist.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
Kontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:fraktion@cducsu.de
[15.09.2003 - 14:21 Uhr]
Berlin (ots) - Anlässlich der jüngsten Diskussionen über weitere
Steuererhöhungen erklärt der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion, Dr. Michael Meister MdB:
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte es anlässlich der
Diskussionen über die von der Bundesregierung geplante
„Steueramnestie“ prophezeit: Weitere Diskussionen über die
Erbschaftsteuer, eine fehlende Regelung für eine maßvolle Besteuerung
der Kapitalerträge und die Wiederbelebung der Vermögensteuer werden
dieser Steueramnestie den letzten Sinn rauben. Und nun ist es soweit:
Die SPD-Linken haben am Wochenende die Diskussionen über eine
Erhöhung der Erbschaftsteuer wieder aufgenommen. Außerdem wollen sie
die steuerfreien Spekulationsgewinne – natürlich nicht maßvoll,
sondern mit den regulären Steuersätzen – besteuern. Bundeskanzler
Schröder schafft es offensichtlich nicht, die SPD-Linken in den Griff
zu bekommen und setzt stattdessen das Steuerchaos zugunsten linker
Umverteilungsdebatten fort. Fehlt nur noch die erneute Forderung nach
Wiederbelebung der Vermögensteuer.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert die Diskussionen über die
Erhöhung der Erbschaftsteuer und die Besteuerung der
Spekulationsgewinne zu beenden. Die Erhöhung der Erbschaftsteuer
widerspricht allen vernünftigen Erwägungen. Sie macht eine
„Steueramnestie“ obsolet, weil niemand sein Vermögen in Deutschland
offen legen bzw. in Deutschland investieren wird, wenn er mit einer
höheren Erbschaftsteuer rechnen muss. Zudem zeigt die Ankündigung des
Müller-Milch-Chefs, Theo Müller,
dass eine höhere Erbschaftsteuer die
Unternehmer vertreibt. Er will nämlich in die Schweiz auswandern, um
200 Mio. Euro Erbschaftsteuer zu sparen und sein Unternehmen zu
retten. Das ist kein Erpressungsmanöver – wie Heide Simonis meint.
Sie verkennt, wie viele Sozialdemokraten, dass wir in einer flexiblen
Welt leben. Die Idealvorstellung der SPD- Linken von der Umverteilung
funktioniert daher nicht. Im Ergebnis sind sie dafür verantwortlich,
dass nicht nur weniger Steuereinnahmen erzielt, sondern auch
Arbeitsplätze vernichtet werden. Schließlich ist es völlig unsinnig,
kurz vor einer anstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
über eine Erhöhung der Erbschaftsteuer zu diskutieren. Das Gleiche
gilt für die Besteuerung der steuerfreien Spekulationsgewinne, die
nur im Rahmen eines vernünftigen Gesamtkonzepts und unter Beachtung
der verfassungsgerichtlichen Vorgaben reformiert werden darf.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert daher von den neuerlichen
Steuererhöhungsplänen Abstand zu nehmen und die Vermögensteuer
endgültig abzuschaffen. Nur so kann Vertrauen geschaffen werden, das
die Vorbedingung für mehr Wachstum und Arbeitsplätze ist.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
Kontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:fraktion@cducsu.de
Ex-Südmilch-Chef
Nur drei Verhandlungstage?
Wolfgang Weber vor dem Stuttgarter Landgericht
Stuttgart - Das Stuttgarter Landgericht hat für den Prozess
gegen den ehemaligen Chef des Molkereikonzerns Südmilch,
Wolfgang Weber, lediglich drei Verhandlungstage angesetzt.
Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag auf
Anfrage sagte, sind dies der 21., der 23. und der 30. Oktober.
"Wenn alles glatt läuft, dann dürfte am 30. Oktober das Urteil
gesprochen werden", sagte der Sprecher. Die
Staatsanwaltschaft wirft dem 68-jährigen Weber, der sich am
16. September überraschend den Behörden gestellt hatte,
Untreue und Betrug vor.
Weber hatte sich im August 1993 wegen seiner drohenden
Verhaftung auf seine Rinderfarm in Paraguay abgesetzt. Der
von der Staatsanwaltschaft 1994 gestellte
Auslieferungsantrag blieb erfolglos, weil Weber neben der
deutschen auch die paraguayanische Staatsangehörigkeit
besaß. Die Rückkehr Webers nach Deutschland erfolgte nach
Gesprächen zwischen seinem Verteidiger und der
Staatsanwaltschaft. Der Haftbefehl gegen ihn wurde gegen
eine Sicherheitsleistung in Höhe von 100.000 Euro außer
Vollzug gesetzt.
Konkret wirft die Staatsanwaltschaft dem früheren
Südmilch-Chef Untreue zu Lasten der Sachsenmilch vor.
Dabei sollte die Sachsenmilch 38 Millionen DM (19,4 Millionen
Euro) für "wertloses Know how" zahlen. Außerdem soll er mit
dem von der Südmilch betreuten Börsengang der
Sachsenmilch durch falsche Angaben die Aktienerwerber
sowie die Emissionsbank geschädigt haben.
dpa/lsw
09.10.2003 - aktualisiert: 09.10.2003, 12:16 Uhr
Nur drei Verhandlungstage?
Wolfgang Weber vor dem Stuttgarter Landgericht
Stuttgart - Das Stuttgarter Landgericht hat für den Prozess
gegen den ehemaligen Chef des Molkereikonzerns Südmilch,
Wolfgang Weber, lediglich drei Verhandlungstage angesetzt.
Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag auf
Anfrage sagte, sind dies der 21., der 23. und der 30. Oktober.
"Wenn alles glatt läuft, dann dürfte am 30. Oktober das Urteil
gesprochen werden", sagte der Sprecher. Die
Staatsanwaltschaft wirft dem 68-jährigen Weber, der sich am
16. September überraschend den Behörden gestellt hatte,
Untreue und Betrug vor.
Weber hatte sich im August 1993 wegen seiner drohenden
Verhaftung auf seine Rinderfarm in Paraguay abgesetzt. Der
von der Staatsanwaltschaft 1994 gestellte
Auslieferungsantrag blieb erfolglos, weil Weber neben der
deutschen auch die paraguayanische Staatsangehörigkeit
besaß. Die Rückkehr Webers nach Deutschland erfolgte nach
Gesprächen zwischen seinem Verteidiger und der
Staatsanwaltschaft. Der Haftbefehl gegen ihn wurde gegen
eine Sicherheitsleistung in Höhe von 100.000 Euro außer
Vollzug gesetzt.
Konkret wirft die Staatsanwaltschaft dem früheren
Südmilch-Chef Untreue zu Lasten der Sachsenmilch vor.
Dabei sollte die Sachsenmilch 38 Millionen DM (19,4 Millionen
Euro) für "wertloses Know how" zahlen. Außerdem soll er mit
dem von der Südmilch betreuten Börsengang der
Sachsenmilch durch falsche Angaben die Aktienerwerber
sowie die Emissionsbank geschädigt haben.
dpa/lsw
09.10.2003 - aktualisiert: 09.10.2003, 12:16 Uhr
Müllermilch: Bürocontainer als Notlösung
Gemeinderat stimmt befristeter Aufstellung zu
Aretsried/Fischach
(kold).
Übergangsweise will die
Molkerei Alois Müller
„Müllermilch“ 20
Bürocontainer auf dem
Werksgelände im
Fischacher Ortsteil
Aretsried aufstellen. 24
Angestellte sollen laut
Projektleiter Martin Gumpp in dem zweistöckigen
Containerblock untergebracht werden, bis die geplante
Erweiterung des Werks fertig gestellt ist. Der
Baubeginn verzögert sich nach seinen Angaben jedoch
weiter, noch liegt dem Unternehmen die
Baugenehmigung nicht vor. Der Fischacher
Marktgemeinderat befürwortete den Antrag der Molkerei
befristet für 24 Monate.
Bürgermeister Josef Fischer betonte,
dass der Containerblock nur eine
„Notlösung“ sei, die keinesfalls zur
Dauereinrichtung werden dürfe. Weil
die mit der Erweiterung des Werkes
aufgeworfenen Fragen des
Immissionsschutzes noch nicht geklärt
sind, hat das Landratsamt bislang die
Pläne noch nicht genehmigt. Die
Behörde hat aber nach Angaben der
Firma jetzt einen Entwurf der
Baugenehmigung vorgelegt, damit
Unstimmigkeiten schneller geklärt und
ein langwieriges
Widerspruchsverfahren vermieden
werden können.
Die Süderweiterung ist seit mehr als
eineinhalb Jahren Thema im Fischacher
Gemeinderat. Laut Gumpp sollen drei
neue Gebäude für ein Hochregallager, Versand-,
Verwaltungs- und Produktionsräume entstehen. Der
Anbau soll unter anderem ermöglichen, die
Becherproduktion von drei auf fünf Millionen Stück am
Tag zu steigern.
Gemeinderat stimmt befristeter Aufstellung zu
Aretsried/Fischach
(kold).
Übergangsweise will die
Molkerei Alois Müller
„Müllermilch“ 20
Bürocontainer auf dem
Werksgelände im
Fischacher Ortsteil
Aretsried aufstellen. 24
Angestellte sollen laut
Projektleiter Martin Gumpp in dem zweistöckigen
Containerblock untergebracht werden, bis die geplante
Erweiterung des Werks fertig gestellt ist. Der
Baubeginn verzögert sich nach seinen Angaben jedoch
weiter, noch liegt dem Unternehmen die
Baugenehmigung nicht vor. Der Fischacher
Marktgemeinderat befürwortete den Antrag der Molkerei
befristet für 24 Monate.
Bürgermeister Josef Fischer betonte,
dass der Containerblock nur eine
„Notlösung“ sei, die keinesfalls zur
Dauereinrichtung werden dürfe. Weil
die mit der Erweiterung des Werkes
aufgeworfenen Fragen des
Immissionsschutzes noch nicht geklärt
sind, hat das Landratsamt bislang die
Pläne noch nicht genehmigt. Die
Behörde hat aber nach Angaben der
Firma jetzt einen Entwurf der
Baugenehmigung vorgelegt, damit
Unstimmigkeiten schneller geklärt und
ein langwieriges
Widerspruchsverfahren vermieden
werden können.
Die Süderweiterung ist seit mehr als
eineinhalb Jahren Thema im Fischacher
Gemeinderat. Laut Gumpp sollen drei
neue Gebäude für ein Hochregallager, Versand-,
Verwaltungs- und Produktionsräume entstehen. Der
Anbau soll unter anderem ermöglichen, die
Becherproduktion von drei auf fünf Millionen Stück am
Tag zu steigern.
Mehr Müllermilch vielleicht schon in vier
Wochen
Baugenehmigung für Süderweiterung laut
Projektleiter absehbar - Landratsamt genehmigt
Bürocontainer zur Überbrückung
Von unserer
Mitarbeiterin Karin
Seibold
Etwa einen Monat noch,
dann könnte die
Molkerei Alois Müller
„Müllermilch“ rein
theoretisch mit der
Süderweiterung des Unternehmens in Aretsried
beginnen, so Armin Falkenhein, der zuständige
Sachgebietsleiter für Immissionsschutz des
Landratsamts Augsburg. Der Entwurf der
Baugenehmigung liegt derzeit dem Unternehmen zur
Korrektur vor, um ein späteres Widerspruchsverfahren
zu vermeiden.
Martin Gumpp, Projektleiter der
Molkerei, erklärte unserer Zeitung
gegenüber, dass es bis zur
endgültigen Fassung und deren
Genehmigung durch das Landratsamt
noch „etwa vier Wochen“ dauern
werde. Obwohl sich an die
Genehmigung noch Einspruchsfristen
anschließen, sei mit deren Übergabe
an das Unternehmen die
Rechtsgrundlage für den Baubeginn
geschaffen.
Da es sich bei den Korrekturen am
Baugenehmigungsentwurf durch die
Firma nach Angaben des Projektleiters
nur um „redaktionelle Änderungen“
handelt, dürfte der Genehmigung des
Bauantrags nichts mehr im Wege
stehen. „Für uns ist der erste Punkt
des Verfahrens abgeschlossen“, erklärte der
Sachgebietsleiter des Landratsamts Augsburg, Martin
Falkenhein. Über den tatsächlichen Baubeginn wollte
Projektleiter Martin Gumpp allerdings noch keine
Aussage treffen.
24 neue Arbeitskräfte
Um die Zeit bis zur Fertigstellung des Anbaus zu
überbrücken, hat das Landratsamt gestern für 24
bereits eingestellten Arbeitskräfte übergangsweise für
zwei Jahre die Aufstellung von 20 Bürocontainern
genehmigt. Erst am Dienstagabend hatte der
Gemeinderat Fischach der Aufstellung des
zweistöckigen Containerblocks zugestimmt. Laut
Projektleiter Martin Gumpp wird es etwa sechs bis acht
Wochen dauern, bis die Container geliefert werden. Sie
sollen auf der Wiese neben der Ustersbacher Straße
aufgestellt werden.
Die Süderweiterung des Unternehmens soll laut
Auskunft des Landratsamtes in zwei Bauabschnitten
erfolgen. Der geplante Anbau beinhaltet drei Gebäude
und kostet nach Auskunft des Landratsamtes 29
Millionen Euro. Auf dem 40000 Quadratmeter großen
Gelände sollen laut Bauplan auf einer Fläche von 28000
Quadratmetern Raum für die Produktion, ein 35 Meter
hohes Hochregallager und ein Versandgebäude
entstehen. Außerdem ist ein LKW-Parkplatz mit 26
zusätzlichen Stellplätzen geplant.
534 zusätzliche Fahrten am Tag
Durch den neuen Parkplatz rechnet der ADAC laut
Landratsamt mit 534 zusätzlichen Fahrten pro Tag.
Eine Anzahl, die laut Immissionsschutzgesetz für
diesen Bau tragbar ist, erklärt Sachgebietsleiter
Falkenhein.
Seit Juli 2002 liegt der Bauantrag des Unternehmens
dem Fischacher Gemeinderat und dem Landratsamt zur
Genehmigung vor. Fischach hatte dem Anbau im Januar
dieses Jahres zugestimmt, nachdem sich Gemeinderat
und Unternehmen über die Erschließung des Geländes
geeinigt hatten. Um die Anwohner vor Lärmbelästigung
zu schützen, waren außerdem Auflagen für die
Ausgestaltung der Werbeanlagen und des
Lärmschutzes vereinbart worden.www
Wochen
Baugenehmigung für Süderweiterung laut
Projektleiter absehbar - Landratsamt genehmigt
Bürocontainer zur Überbrückung
Von unserer
Mitarbeiterin Karin
Seibold
Etwa einen Monat noch,
dann könnte die
Molkerei Alois Müller
„Müllermilch“ rein
theoretisch mit der
Süderweiterung des Unternehmens in Aretsried
beginnen, so Armin Falkenhein, der zuständige
Sachgebietsleiter für Immissionsschutz des
Landratsamts Augsburg. Der Entwurf der
Baugenehmigung liegt derzeit dem Unternehmen zur
Korrektur vor, um ein späteres Widerspruchsverfahren
zu vermeiden.
Martin Gumpp, Projektleiter der
Molkerei, erklärte unserer Zeitung
gegenüber, dass es bis zur
endgültigen Fassung und deren
Genehmigung durch das Landratsamt
noch „etwa vier Wochen“ dauern
werde. Obwohl sich an die
Genehmigung noch Einspruchsfristen
anschließen, sei mit deren Übergabe
an das Unternehmen die
Rechtsgrundlage für den Baubeginn
geschaffen.
Da es sich bei den Korrekturen am
Baugenehmigungsentwurf durch die
Firma nach Angaben des Projektleiters
nur um „redaktionelle Änderungen“
handelt, dürfte der Genehmigung des
Bauantrags nichts mehr im Wege
stehen. „Für uns ist der erste Punkt
des Verfahrens abgeschlossen“, erklärte der
Sachgebietsleiter des Landratsamts Augsburg, Martin
Falkenhein. Über den tatsächlichen Baubeginn wollte
Projektleiter Martin Gumpp allerdings noch keine
Aussage treffen.
24 neue Arbeitskräfte
Um die Zeit bis zur Fertigstellung des Anbaus zu
überbrücken, hat das Landratsamt gestern für 24
bereits eingestellten Arbeitskräfte übergangsweise für
zwei Jahre die Aufstellung von 20 Bürocontainern
genehmigt. Erst am Dienstagabend hatte der
Gemeinderat Fischach der Aufstellung des
zweistöckigen Containerblocks zugestimmt. Laut
Projektleiter Martin Gumpp wird es etwa sechs bis acht
Wochen dauern, bis die Container geliefert werden. Sie
sollen auf der Wiese neben der Ustersbacher Straße
aufgestellt werden.
Die Süderweiterung des Unternehmens soll laut
Auskunft des Landratsamtes in zwei Bauabschnitten
erfolgen. Der geplante Anbau beinhaltet drei Gebäude
und kostet nach Auskunft des Landratsamtes 29
Millionen Euro. Auf dem 40000 Quadratmeter großen
Gelände sollen laut Bauplan auf einer Fläche von 28000
Quadratmetern Raum für die Produktion, ein 35 Meter
hohes Hochregallager und ein Versandgebäude
entstehen. Außerdem ist ein LKW-Parkplatz mit 26
zusätzlichen Stellplätzen geplant.
534 zusätzliche Fahrten am Tag
Durch den neuen Parkplatz rechnet der ADAC laut
Landratsamt mit 534 zusätzlichen Fahrten pro Tag.
Eine Anzahl, die laut Immissionsschutzgesetz für
diesen Bau tragbar ist, erklärt Sachgebietsleiter
Falkenhein.
Seit Juli 2002 liegt der Bauantrag des Unternehmens
dem Fischacher Gemeinderat und dem Landratsamt zur
Genehmigung vor. Fischach hatte dem Anbau im Januar
dieses Jahres zugestimmt, nachdem sich Gemeinderat
und Unternehmen über die Erschließung des Geländes
geeinigt hatten. Um die Anwohner vor Lärmbelästigung
zu schützen, waren außerdem Auflagen für die
Ausgestaltung der Werbeanlagen und des
Lärmschutzes vereinbart worden.www
Heute erscheint in der WELT nochmals eine kurze Notiz zum Umzug von Müller in die Schweiz.
«Focus»: Ex-Südmilch-Chef Weber soll
nur Bewährungsstrafe bekommen
München/Stuttgart (dpa) - Der ehemalige Südmilch-Chef
Wolfgang Weber kann nach «Focus»-Informationen im
Untreue-Prozess am Landgericht Stuttgart mit einem milden
Urteil rechnen. Verteidigung und Staatsanwaltschaft hätten
sich auf eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine
Zahlung von rund 100 000 Euro geeinigt, berichtet das
Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe. Für den am 21.
Oktober beginnenden Prozess wurden nur drei
Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 30. Oktober
verkündet werden.
Weber war 1993 auf seine Rinderfarm nach Paraguay
geflüchtet, um seiner Verhaftung nach der Pleite der
Südmilch-Tochter Sachsenmilch zu entgehen. Nach
Gesprächen zwischen seinem Verteidiger und der
Staatsanwaltschaft kehrte der 68-Jährige vor wenigen
Wochen nach Deutschland zurück. Nach
«Focus»-Informationen erhielt er die Zusage, frei zu bleiben.
Der Haftbefehl gegen ihn wurde gegen eine
Sicherheitsleistung in Höhe von 100 000 Euro außer Vollzug
gesetzt.
Dem ehemaligen Chef des Molkereikonzerns Südmilch in
Stuttgart wird vorgeworfen, mit einem «angeblichen
Know-how-Verkauf» versucht zu haben, die Südmilch AG zu
Lasten der ostdeutschen Sachsenmilch AG zu sanieren. Bei
dem von der Südmilch betreuten Börsengang der
Sachsenmilch habe er durch falsche Angaben die
Aktienerwerber sowie die Emissionsbank geschädigt. Die
Südmilch AG, der damals größte deutsche Molkereibetrieb,
wurde 1993 vom niederländischen Molkereikonzern Campina
übernommen.
Zur Schadensumme hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, der
Sachsenmilch seien 16 Millionen DM (8 Mio Euro) entzogen
worden. Dieser Betrag falle unter den Vorwurf der Untreue.
Zum Betrugsvorwurf nannte die Staatsanwaltschaft einen
«Gefährdungsschaden» in Höhe von 60 Millionen DM (30,67
Mio Euro), weil die Emissionsbank einen Großteil der
ausgegebenen Aktien habe zurückzukaufen müssen.
12.10.2003 - aktualisiert: 12.10.2003, 11:44 Uhr
nur Bewährungsstrafe bekommen
München/Stuttgart (dpa) - Der ehemalige Südmilch-Chef
Wolfgang Weber kann nach «Focus»-Informationen im
Untreue-Prozess am Landgericht Stuttgart mit einem milden
Urteil rechnen. Verteidigung und Staatsanwaltschaft hätten
sich auf eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine
Zahlung von rund 100 000 Euro geeinigt, berichtet das
Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe. Für den am 21.
Oktober beginnenden Prozess wurden nur drei
Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 30. Oktober
verkündet werden.
Weber war 1993 auf seine Rinderfarm nach Paraguay
geflüchtet, um seiner Verhaftung nach der Pleite der
Südmilch-Tochter Sachsenmilch zu entgehen. Nach
Gesprächen zwischen seinem Verteidiger und der
Staatsanwaltschaft kehrte der 68-Jährige vor wenigen
Wochen nach Deutschland zurück. Nach
«Focus»-Informationen erhielt er die Zusage, frei zu bleiben.
Der Haftbefehl gegen ihn wurde gegen eine
Sicherheitsleistung in Höhe von 100 000 Euro außer Vollzug
gesetzt.
Dem ehemaligen Chef des Molkereikonzerns Südmilch in
Stuttgart wird vorgeworfen, mit einem «angeblichen
Know-how-Verkauf» versucht zu haben, die Südmilch AG zu
Lasten der ostdeutschen Sachsenmilch AG zu sanieren. Bei
dem von der Südmilch betreuten Börsengang der
Sachsenmilch habe er durch falsche Angaben die
Aktienerwerber sowie die Emissionsbank geschädigt. Die
Südmilch AG, der damals größte deutsche Molkereibetrieb,
wurde 1993 vom niederländischen Molkereikonzern Campina
übernommen.
Zur Schadensumme hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, der
Sachsenmilch seien 16 Millionen DM (8 Mio Euro) entzogen
worden. Dieser Betrag falle unter den Vorwurf der Untreue.
Zum Betrugsvorwurf nannte die Staatsanwaltschaft einen
«Gefährdungsschaden» in Höhe von 60 Millionen DM (30,67
Mio Euro), weil die Emissionsbank einen Großteil der
ausgegebenen Aktien habe zurückzukaufen müssen.
12.10.2003 - aktualisiert: 12.10.2003, 11:44 Uhr
Heute FAZ lesen !!
habe keine.
Was steht über Sachsenmilch drin?
Was steht über Sachsenmilch drin?
Leider ist nur die Überschrift im Internet frei zugänglich.
Theo Müller droht mit Konzernumzug
him./Reuters. MÜNCHEN/LEPPERSDORF, 20. Oktober. Der
bayerische Molkereiunternehmer Theo Müller aus Aretsried
droht jetzt auch mit einer Verlagerung des Konzernsitzes in
die Schweiz. Das Management werde seine Tätigkeit in
Schritten ...
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14.10.2003
Theo Müller droht mit Konzernumzug
him./Reuters. MÜNCHEN/LEPPERSDORF, 20. Oktober. Der
bayerische Molkereiunternehmer Theo Müller aus Aretsried
droht jetzt auch mit einer Verlagerung des Konzernsitzes in
die Schweiz. Das Management werde seine Tätigkeit in
Schritten ...
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14.10.2003
Auswanderung. Molkereibesitzer Theo Müller
plant nach eigenem Wohnsitzwechsel auch
Teile des Managements in die Schweiz
mitzunehmen. Denkbar sei Schweizer
Gesellschaft mit Betriebsstätten in
Deutschland.
[13. Oktober 2003]
plant nach eigenem Wohnsitzwechsel auch
Teile des Managements in die Schweiz
mitzunehmen. Denkbar sei Schweizer
Gesellschaft mit Betriebsstätten in
Deutschland.
[13. Oktober 2003]
dpa-afx
KORREKTUR: Molkerei-Chef Müller verteidigt Schweiz-Umzug aus Steuergründen
Montag 13. Oktober 2003, 15:36 Uhr
(Korrigiert wurden die Umsatzangaben im letzten Absatz. Es handelt sich um Milliarden rpt.
Milliarden)
LEPPERSDORF (dpa-AFX) - Der bayerische Molkerei-Unternehmer Theo Müller hat mit einer
Verlagerung der Konzernspitze in die Schweiz gedroht. Zugleich verteidigte der Unternehmer
seine Entscheidung, wegen der Erbschaftssteuer in die Schweiz umzuziehen. "Ich kann nicht
akzeptieren, dass es diese Steuer in Deutschland gibt", sagte Müller am Montag in Leppersdorf
bei Dresden. Sollte sich die Situation ändern, kehre er nach Deutschland zurück. Müller ist
Alleingesellschafter der Müller-Milch-Gruppe mit Sitz in Aretsried bei Augsburg
Nach Müllers Angaben müssten seine Erben derzeit rund 200 Millionen Euro Schenkungs- und Erbschaftssteuer auf das
Betriebsvermögen zahlen. "Das ist extrem Existenz gefährdend für ein Unternehmen, in dem eigentlich alles in Ordnung ist."
Müller zieht ab 15. November mit seiner Familie in ein Haus bei Zürich. "Ich befolge den Rat meiner Berater und mache keine
krummen Sachen", sagte Müller, der in vierter Generation das Unternehmen führt. Die in Deutschland erzielten Gewinne blieben
hier weiter voll steuerpflichtig.
Müller hat nach eigenem Bekunden an die Politik appelliert, neue Regelungen für Familienunternehmen zu erlassen. "Es kann
nicht sein, das diese Unternehmen gegenüber Aktiengesellschaften benachteiligt werden", betonte Müller. Andere europäische
Länder wie England hätten diese negativen Folgen abgeschafft. "Ich habe nur zwei Alternativen: entweder investiere ich oder
schaffe Rückstellungen zur Bezahlung der zu erwartenden Erbschaftssteuer. Beides geht nicht."
Die Müller-Milch-Gruppe mit den Unternehmen Müller-Milch, Sachsenmilch (Xetra: 715260.DE - Nachrichten) , Weihenstephan,
der Käserei Loose sowie einer Spedition und einer Verpackungsfirma konnte 2002 einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro
erreichen. In diesem Jahr wird mit 1,9 Milliarden Euro gerechnet. Rund 4.500 Mitarbeiter sind in den Werken in Aretsried,
Leppersdorf, Freising und in England beschäftigt. Kritik, wonach er Subventionen für das Milchwerk Leppersdorf in Anspruch
nahm, wies Müller zurück. Daran sei er nicht reich geworden. "Ohne Subventionen hätte es das Werk nicht gegeben", betonte
der Unternehmer./gj/DP/ak
KORREKTUR: Molkerei-Chef Müller verteidigt Schweiz-Umzug aus Steuergründen
Montag 13. Oktober 2003, 15:36 Uhr
(Korrigiert wurden die Umsatzangaben im letzten Absatz. Es handelt sich um Milliarden rpt.
Milliarden)
LEPPERSDORF (dpa-AFX) - Der bayerische Molkerei-Unternehmer Theo Müller hat mit einer
Verlagerung der Konzernspitze in die Schweiz gedroht. Zugleich verteidigte der Unternehmer
seine Entscheidung, wegen der Erbschaftssteuer in die Schweiz umzuziehen. "Ich kann nicht
akzeptieren, dass es diese Steuer in Deutschland gibt", sagte Müller am Montag in Leppersdorf
bei Dresden. Sollte sich die Situation ändern, kehre er nach Deutschland zurück. Müller ist
Alleingesellschafter der Müller-Milch-Gruppe mit Sitz in Aretsried bei Augsburg
Nach Müllers Angaben müssten seine Erben derzeit rund 200 Millionen Euro Schenkungs- und Erbschaftssteuer auf das
Betriebsvermögen zahlen. "Das ist extrem Existenz gefährdend für ein Unternehmen, in dem eigentlich alles in Ordnung ist."
Müller zieht ab 15. November mit seiner Familie in ein Haus bei Zürich. "Ich befolge den Rat meiner Berater und mache keine
krummen Sachen", sagte Müller, der in vierter Generation das Unternehmen führt. Die in Deutschland erzielten Gewinne blieben
hier weiter voll steuerpflichtig.
Müller hat nach eigenem Bekunden an die Politik appelliert, neue Regelungen für Familienunternehmen zu erlassen. "Es kann
nicht sein, das diese Unternehmen gegenüber Aktiengesellschaften benachteiligt werden", betonte Müller. Andere europäische
Länder wie England hätten diese negativen Folgen abgeschafft. "Ich habe nur zwei Alternativen: entweder investiere ich oder
schaffe Rückstellungen zur Bezahlung der zu erwartenden Erbschaftssteuer. Beides geht nicht."
Die Müller-Milch-Gruppe mit den Unternehmen Müller-Milch, Sachsenmilch (Xetra: 715260.DE - Nachrichten) , Weihenstephan,
der Käserei Loose sowie einer Spedition und einer Verpackungsfirma konnte 2002 einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro
erreichen. In diesem Jahr wird mit 1,9 Milliarden Euro gerechnet. Rund 4.500 Mitarbeiter sind in den Werken in Aretsried,
Leppersdorf, Freising und in England beschäftigt. Kritik, wonach er Subventionen für das Milchwerk Leppersdorf in Anspruch
nahm, wies Müller zurück. Daran sei er nicht reich geworden. "Ohne Subventionen hätte es das Werk nicht gegeben", betonte
der Unternehmer./gj/DP/ak
Sächsische Zeitung
Dienstag, 14. Oktober 2003
Herr Müller vermilchreist
Molkerei-Unternehmer zieht Mitte November in die Schweiz, um 200
Millionen Euro Erbschaftssteuer zu sparen
Von Michael Rothe
Theobald Müller, Herr über die angehende zweitgrößte
Molkereigruppe Europas, ist bekannt für seine
Opferbereitschaft: gegenüber Sachsens Milchbauern,
denen er nach eigenem Bekunden aber ohne ihr
Wissen Subventionen weiterreicht, gegenüber den
Sachsenmilch-Kleinaktionären, für die er sich immer
neue Dividenden-Sparmodelle ausdenkt, um sie
loszuwerden.
Jetzt bringt der Schwabe sein größtes Opfer: Gestern
verriet er der versammelten Journaille in Europas größter Molkerei in Leppersdorf,
dass er Mitte November in die Schweiz zieht – genötigt vom Fiskus, der bei
Übertragung des Familienimperiums an seine vier Söhne „200 Millionen Euro
Schenkungs- oder Erbschaftssteuer verlangen würde“. „Das ist
existenzgefährdend“ und würde Investitions- und Innovationskraft und
Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erheblich schwächen, sagt Müller.
Als Genossenschaft organisierte oder an der Börse notierte Wettbewerber seien
so nicht belastet, und das sei ungerecht, argumentiert der Alleingesellschafter
der Gruppe mit Sitz in Aretsried bei Augsburg. Er verweist auf England und
Italien, welche Erbschaftssteuer auf Betriebsvermögen abgeschafft hätten und
die Schweiz, sein Asyl, dass den Obolus bei Übertragung an Familienmitglieder
gestrichen habe. Müller sieht sich als Verfechter der Interessen aller so
entrechteten deutschen Millionäre. „Unser Steuersystem ist absurd“, sagt er“.
Gerade weil er Verantwortung trage, werde er gehen. „Wie anders soll man sonst
noch Zeichen setzen?“
Allerdings musste der Rächer der Beerbten einräumen, auch schon von deutschen
Steuergesetzen und Subventionen profitiert zu haben: Beim Schnäppchenkauf von
Europas modernster Molkerei aus der Sachsenmilch-Konkursmasse – garniert mit
Verlustvorträgen im dreistelligen Millionen-Bereich. Mit diesen und
Abschreibungen konnte Müller bislang Gewinne kleinrechnen. Ergebnis: Erst 2004,
zehn Jahre nach Erwerb, hat er erstmals Gewerbesteuer (fünf Millionen
Euro)eingeplant.
Natürlich konnte Müller auch Investitionszulagen für Fertigstellung und
Erweiterung der Molkerei in Leppersdorf nicht abschlagen. Das sei ja der Osten,
und „der war nicht anders aufzubauen“. Auch seien Subventionen „durchlaufende
Posten, die sich beim Milchpreis für die Bauern niederschlagen“. Das kann
Nikolaus Flämig, Vorsitzender der Sächsischen Milcherzeugergemeinschaft, nicht
bestätigen. Müller zahle Ost-Durchschnitt. „Dass er Geschenke macht und
Subventionen weiterreicht, kann ich nicht sagen“, so der Chef des Clubs der
Müller-Lieferanten.
Aber Müller ist über jeden Zweifel erhaben: „Krumme Sachen liegen mir fern.“
Geld sollten jene ausgeben, die es verdienten. So lässt er Taten sprechen und
zeigt seine neue Großbaustelle in Leppersdorf. 350 Millionen Euro fließen in
Abwasseranlage, Sauermilchhalle, Naturreifelager, zweietagige Frischehalle für
400 Millionen Flaschen im Jahr, Packanlage und Becherproduktion.
Produktionsstart: 8. April 2004. Wenn alles fertig ist, sollen dort mal 1 600
Menschen arbeiten.
Müllers Wegzug hat „zunächst“ keinen Einfluss auf Leppersdorf und andere
deutsche Standorte. Gewinne würden weiter hier versteuert. 2004 soll aber eine
Managementgesellschaft in der Schweiz gegründet werden und Konzernfunktionen
ausüben, heißt es. Gut möglich, dass Müller später „die gesamte Konzernspitze“
rüberholt und eine Schweizer Holding bildet.
Bei aller Opferbereitschaft ist Thomas Hinderer, Vorsitzender der zentralen
Müller-Geschäftsführung, überzeugt, dass nicht alle Theos Schritt verstehen
werden – „ein schmaler Grat zwischen Rationalität und Emotionalität“. Er
befürchtet vor allem „Reaktionen der Verbraucher in Sachsen“. Denen sagt der
uneigennützige Unternehmer Müller: „Ich werde noch einige Zeit kämpfen. Sollte
die Erbschaftssteuer auf Betriebsvermögen abgeschafft werden, bleibe ich. Aber
irgendwann ist der Kampf zu Ende.“
Nahe Zürich hat sich Müller nach eigener Aussage eine Villa gesucht – „und über
die horrenden Notargebühren geflucht“. Freunde warnen indes vor allzu großer
Aufregung. Das günstige Steuerrecht der Eidgenossen gilt nur für jene, die
mindestens fünf Jahre ihren Wohnsitz in der Schweiz haben.
Dienstag, 14. Oktober 2003
Herr Müller vermilchreist
Molkerei-Unternehmer zieht Mitte November in die Schweiz, um 200
Millionen Euro Erbschaftssteuer zu sparen
Von Michael Rothe
Theobald Müller, Herr über die angehende zweitgrößte
Molkereigruppe Europas, ist bekannt für seine
Opferbereitschaft: gegenüber Sachsens Milchbauern,
denen er nach eigenem Bekunden aber ohne ihr
Wissen Subventionen weiterreicht, gegenüber den
Sachsenmilch-Kleinaktionären, für die er sich immer
neue Dividenden-Sparmodelle ausdenkt, um sie
loszuwerden.
Jetzt bringt der Schwabe sein größtes Opfer: Gestern
verriet er der versammelten Journaille in Europas größter Molkerei in Leppersdorf,
dass er Mitte November in die Schweiz zieht – genötigt vom Fiskus, der bei
Übertragung des Familienimperiums an seine vier Söhne „200 Millionen Euro
Schenkungs- oder Erbschaftssteuer verlangen würde“. „Das ist
existenzgefährdend“ und würde Investitions- und Innovationskraft und
Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erheblich schwächen, sagt Müller.
Als Genossenschaft organisierte oder an der Börse notierte Wettbewerber seien
so nicht belastet, und das sei ungerecht, argumentiert der Alleingesellschafter
der Gruppe mit Sitz in Aretsried bei Augsburg. Er verweist auf England und
Italien, welche Erbschaftssteuer auf Betriebsvermögen abgeschafft hätten und
die Schweiz, sein Asyl, dass den Obolus bei Übertragung an Familienmitglieder
gestrichen habe. Müller sieht sich als Verfechter der Interessen aller so
entrechteten deutschen Millionäre. „Unser Steuersystem ist absurd“, sagt er“.
Gerade weil er Verantwortung trage, werde er gehen. „Wie anders soll man sonst
noch Zeichen setzen?“
Allerdings musste der Rächer der Beerbten einräumen, auch schon von deutschen
Steuergesetzen und Subventionen profitiert zu haben: Beim Schnäppchenkauf von
Europas modernster Molkerei aus der Sachsenmilch-Konkursmasse – garniert mit
Verlustvorträgen im dreistelligen Millionen-Bereich. Mit diesen und
Abschreibungen konnte Müller bislang Gewinne kleinrechnen. Ergebnis: Erst 2004,
zehn Jahre nach Erwerb, hat er erstmals Gewerbesteuer (fünf Millionen
Euro)eingeplant.
Natürlich konnte Müller auch Investitionszulagen für Fertigstellung und
Erweiterung der Molkerei in Leppersdorf nicht abschlagen. Das sei ja der Osten,
und „der war nicht anders aufzubauen“. Auch seien Subventionen „durchlaufende
Posten, die sich beim Milchpreis für die Bauern niederschlagen“. Das kann
Nikolaus Flämig, Vorsitzender der Sächsischen Milcherzeugergemeinschaft, nicht
bestätigen. Müller zahle Ost-Durchschnitt. „Dass er Geschenke macht und
Subventionen weiterreicht, kann ich nicht sagen“, so der Chef des Clubs der
Müller-Lieferanten.
Aber Müller ist über jeden Zweifel erhaben: „Krumme Sachen liegen mir fern.“
Geld sollten jene ausgeben, die es verdienten. So lässt er Taten sprechen und
zeigt seine neue Großbaustelle in Leppersdorf. 350 Millionen Euro fließen in
Abwasseranlage, Sauermilchhalle, Naturreifelager, zweietagige Frischehalle für
400 Millionen Flaschen im Jahr, Packanlage und Becherproduktion.
Produktionsstart: 8. April 2004. Wenn alles fertig ist, sollen dort mal 1 600
Menschen arbeiten.
Müllers Wegzug hat „zunächst“ keinen Einfluss auf Leppersdorf und andere
deutsche Standorte. Gewinne würden weiter hier versteuert. 2004 soll aber eine
Managementgesellschaft in der Schweiz gegründet werden und Konzernfunktionen
ausüben, heißt es. Gut möglich, dass Müller später „die gesamte Konzernspitze“
rüberholt und eine Schweizer Holding bildet.
Bei aller Opferbereitschaft ist Thomas Hinderer, Vorsitzender der zentralen
Müller-Geschäftsführung, überzeugt, dass nicht alle Theos Schritt verstehen
werden – „ein schmaler Grat zwischen Rationalität und Emotionalität“. Er
befürchtet vor allem „Reaktionen der Verbraucher in Sachsen“. Denen sagt der
uneigennützige Unternehmer Müller: „Ich werde noch einige Zeit kämpfen. Sollte
die Erbschaftssteuer auf Betriebsvermögen abgeschafft werden, bleibe ich. Aber
irgendwann ist der Kampf zu Ende.“
Nahe Zürich hat sich Müller nach eigener Aussage eine Villa gesucht – „und über
die horrenden Notargebühren geflucht“. Freunde warnen indes vor allzu großer
Aufregung. Das günstige Steuerrecht der Eidgenossen gilt nur für jene, die
mindestens fünf Jahre ihren Wohnsitz in der Schweiz haben.
Heute Abend ist in der ARD bei Gabi Bauer Theo Müller.
Artikel aus der
Stuttgarter Zeitung
vom 13.09.2003
"Der Müller kommt uns viel teurer als der
Florida-Rolf"
Der angedrohte Wegzug des bayerischen
Milchmoguls löst Empörung aus - Kritik auch aus der
Politik
Der bayerische Milchbaron Theo Müller will sich
Erbschaftsteuer sparen und verlegt seinen Unternehmenssitz
deshalb in die Schweiz. 200 Millionen Euro Steuern sind ihm
zu viel.
Von Klaus Wittmann, Memmingen
Theo Müller, 63-jähriger Milchmogul aus dem schwäbischen
Aretsried, will seiner bayerischen Heimat den Rücken kehren.
Rund 200 Millionen Erbschaftsteuer für seine gut 500 Millionen
Euro Eigenkapital müsste er zahlen, wenn er die
Unternehmensgruppe an eines oder mehrere seiner neun
Kinder übergibt. Das ist dem Milchmann mit den illustren
Werbeträgern - von Dieter Bohlen bis zu Boris Becker -
einfach zu viel.
Im November will Theo Müller daher in die Schweiz ziehen, in
die Heimat seiner Lebensgefährtin. Meist äußert sich der oft
als "Milchbaron" titulierte Unternehmer öffentlich überhaupt
nicht. Tut er es gelegentlich doch, dann erregt das
erhebliches Aufsehen. In einer aktuellen Presseerklärung
erläutert er seine Entscheidung; er schimpft auf die
"existenzgefährdende deutsche Erbschaftsteuer, die im Falle
der Übertragung von Unternehmensvermögen an die
Nachkommen anfällt", und er zeigt sich auch höchst empört
darüber, dass er Vertreter aller großen politischen Parteien
auf die negativen Folgen hingewiesen habe und trotzdem
nichts geschehen sei. Dabei habe er doch eine ganze Reihe
von Lösungsmöglichkeiten skizziert: von einer zehnjährigen
Stundung mit anschließender Steuerbefreiung über die
Wiedereinführung der Steuerbefreiung für Familienstiftungen
bis hin zur Verlagerung der Zuständigkeit auf die
Bundesländer.
Verärgerung löst Theo Müller damit beim Vorsitzenden der
Deutschen Steuergewerkschaft in Berlin, Dieter Ondracek,
aus. "Wenn Müllers Motivation dabei ist, Steuern zu sparen,
dann ist er ganz klar ein Steuerflüchtling." Müller habe wie
viele andere Milliardäre und Millionäre - von Boris Becker über
Gunter Sachs bis zum Kaufhauskönig Horten - von den
Vorzügen des Staates regen Gebrauch gemacht. Sich dann,
wenn entsprechendes Vermögen angehäuft sei, aus dem
Staub zu machen, sei unredlich. Ondracek hat auch einen
konkreten Vorschlag für die Bundesregierung, um diesem
Unwesen ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben. "Der
Staat könnte darauf reagieren, indem er die Steuerpflicht nicht
an den Wohnsitz knüpft, sondern an den Pass". Sprich:
solange Theo Müller und seinesgleichen deutsche
Staatsbürger sind, sollten sie unabhängig vom Wohnsitz auch
hier besteuert werden. Er sei sich sicher, dass die Leute, die
den Wohnsitz aus steuerlichen Gründen wechseln, nicht so
ohne weiteres den deutschen Pass abgeben würden.
Unwohlsein ist auch am Stammsitz des Unternehmens zu
verspüren, wo Müller erst vor kurzem eine immense
Vergrößerung des Betriebes genehmigt wurde. Müllers
Drohungen mit einer Verlagerung des Firmensitzes klingen
noch vielen im Ohr, die vor Jahren gewagt hatten, die wilden
Baumaßnahmen und Umweltverstöße des Milchmoguls zu
kritisieren. Und auch in seiner aktuellen Presseerklärung
vergisst der Milchmmogul mit Wohnsitz in der 20 Kilometer vom
Firmensitz entfernten Gemeinde Aystetten nicht, darauf
hinzuweisen, dass sein Wegzug "zunächst keine
Auswirkungen auf die deutschen Werke der
Unternehmensgruppe" habe. Aber es sei nicht
auszuschließen, "dass das weitere Wachstum zukünftig von
einer Schweizer Holdinggesellschaft gesteuert" werden
könnte. Müller soll im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,8
Milliarden Euro erlöst und dabei eine Rendite weit über dem
Branchendurchschnitt erzielt haben.
Auch in Freising, am Sitz der einstmals staatlichen Molkerei
Weihenstephan, die inzwischen auch zum Müller-Imperium
gehört, ist das Murren über Müllers Verhalten nicht zu
überhören. Gemeinsam mit dem bayerischen
Wirtschaftsminister Otto Wiesheu hatte Müller den Betrieb
besichtigt und dabei plötzlich gehörig vom Leder gezogen.
Dass er wegziehen müsse, sei zwar "abartig" und "eine
Katastrophe", er habe aber keine andere Chance, zitiert ihn
die Lokalzeitung "Freisinger Tagblatt". "So ein Schmarrn",
kontert der Kreisrat und Grünen-Politiker Christian Magerl.
Müller habe günstig die staatliche Molkerei übernommen und
damit auch einen Teil seines Vermögens erwirtschaftet. "Da
wettert man über den Florida-Rolf, der kostet uns aber im
Monat gerade mal ein paar hundert Euro. Der Müller kommt uns
als Steuerflüchtling viel teurer."
Aktualisiert: 15.09.2003, 05:03 Uhr
Stuttgarter Zeitung
vom 13.09.2003
"Der Müller kommt uns viel teurer als der
Florida-Rolf"
Der angedrohte Wegzug des bayerischen
Milchmoguls löst Empörung aus - Kritik auch aus der
Politik
Der bayerische Milchbaron Theo Müller will sich
Erbschaftsteuer sparen und verlegt seinen Unternehmenssitz
deshalb in die Schweiz. 200 Millionen Euro Steuern sind ihm
zu viel.
Von Klaus Wittmann, Memmingen
Theo Müller, 63-jähriger Milchmogul aus dem schwäbischen
Aretsried, will seiner bayerischen Heimat den Rücken kehren.
Rund 200 Millionen Erbschaftsteuer für seine gut 500 Millionen
Euro Eigenkapital müsste er zahlen, wenn er die
Unternehmensgruppe an eines oder mehrere seiner neun
Kinder übergibt. Das ist dem Milchmann mit den illustren
Werbeträgern - von Dieter Bohlen bis zu Boris Becker -
einfach zu viel.
Im November will Theo Müller daher in die Schweiz ziehen, in
die Heimat seiner Lebensgefährtin. Meist äußert sich der oft
als "Milchbaron" titulierte Unternehmer öffentlich überhaupt
nicht. Tut er es gelegentlich doch, dann erregt das
erhebliches Aufsehen. In einer aktuellen Presseerklärung
erläutert er seine Entscheidung; er schimpft auf die
"existenzgefährdende deutsche Erbschaftsteuer, die im Falle
der Übertragung von Unternehmensvermögen an die
Nachkommen anfällt", und er zeigt sich auch höchst empört
darüber, dass er Vertreter aller großen politischen Parteien
auf die negativen Folgen hingewiesen habe und trotzdem
nichts geschehen sei. Dabei habe er doch eine ganze Reihe
von Lösungsmöglichkeiten skizziert: von einer zehnjährigen
Stundung mit anschließender Steuerbefreiung über die
Wiedereinführung der Steuerbefreiung für Familienstiftungen
bis hin zur Verlagerung der Zuständigkeit auf die
Bundesländer.
Verärgerung löst Theo Müller damit beim Vorsitzenden der
Deutschen Steuergewerkschaft in Berlin, Dieter Ondracek,
aus. "Wenn Müllers Motivation dabei ist, Steuern zu sparen,
dann ist er ganz klar ein Steuerflüchtling." Müller habe wie
viele andere Milliardäre und Millionäre - von Boris Becker über
Gunter Sachs bis zum Kaufhauskönig Horten - von den
Vorzügen des Staates regen Gebrauch gemacht. Sich dann,
wenn entsprechendes Vermögen angehäuft sei, aus dem
Staub zu machen, sei unredlich. Ondracek hat auch einen
konkreten Vorschlag für die Bundesregierung, um diesem
Unwesen ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben. "Der
Staat könnte darauf reagieren, indem er die Steuerpflicht nicht
an den Wohnsitz knüpft, sondern an den Pass". Sprich:
solange Theo Müller und seinesgleichen deutsche
Staatsbürger sind, sollten sie unabhängig vom Wohnsitz auch
hier besteuert werden. Er sei sich sicher, dass die Leute, die
den Wohnsitz aus steuerlichen Gründen wechseln, nicht so
ohne weiteres den deutschen Pass abgeben würden.
Unwohlsein ist auch am Stammsitz des Unternehmens zu
verspüren, wo Müller erst vor kurzem eine immense
Vergrößerung des Betriebes genehmigt wurde. Müllers
Drohungen mit einer Verlagerung des Firmensitzes klingen
noch vielen im Ohr, die vor Jahren gewagt hatten, die wilden
Baumaßnahmen und Umweltverstöße des Milchmoguls zu
kritisieren. Und auch in seiner aktuellen Presseerklärung
vergisst der Milchmmogul mit Wohnsitz in der 20 Kilometer vom
Firmensitz entfernten Gemeinde Aystetten nicht, darauf
hinzuweisen, dass sein Wegzug "zunächst keine
Auswirkungen auf die deutschen Werke der
Unternehmensgruppe" habe. Aber es sei nicht
auszuschließen, "dass das weitere Wachstum zukünftig von
einer Schweizer Holdinggesellschaft gesteuert" werden
könnte. Müller soll im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,8
Milliarden Euro erlöst und dabei eine Rendite weit über dem
Branchendurchschnitt erzielt haben.
Auch in Freising, am Sitz der einstmals staatlichen Molkerei
Weihenstephan, die inzwischen auch zum Müller-Imperium
gehört, ist das Murren über Müllers Verhalten nicht zu
überhören. Gemeinsam mit dem bayerischen
Wirtschaftsminister Otto Wiesheu hatte Müller den Betrieb
besichtigt und dabei plötzlich gehörig vom Leder gezogen.
Dass er wegziehen müsse, sei zwar "abartig" und "eine
Katastrophe", er habe aber keine andere Chance, zitiert ihn
die Lokalzeitung "Freisinger Tagblatt". "So ein Schmarrn",
kontert der Kreisrat und Grünen-Politiker Christian Magerl.
Müller habe günstig die staatliche Molkerei übernommen und
damit auch einen Teil seines Vermögens erwirtschaftet. "Da
wettert man über den Florida-Rolf, der kostet uns aber im
Monat gerade mal ein paar hundert Euro. Der Müller kommt uns
als Steuerflüchtling viel teurer."
Aktualisiert: 15.09.2003, 05:03 Uhr
Wenn jemand, der ein Unternehmen aufgebaut hat, tausende Arbeitsplätze geschaffen und sicher bereits mehr Steuern bezahlt hat als es dieser Politgruftie in 1000 Jahren schaffen würde, als Kostenfaktor für den Staat verunglimpft wird, ist es umso verständlicher, daß er Deutschland verläßt.
Müller jetzt auf ARD...
ich finde er hat schon recht...zahlt über Jahre zig Millionen an Steuern und jetzt wird er als Steuerfloüchtling verurteilt.
Dabei flüchtet Müller in die Schweiz um sein Betriebsvermögen zu retten.
Sicher , Müller ist knausrig , aber er schafft Arbeitsplätze.
ich finde er hat schon recht...zahlt über Jahre zig Millionen an Steuern und jetzt wird er als Steuerfloüchtling verurteilt.
Dabei flüchtet Müller in die Schweiz um sein Betriebsvermögen zu retten.
Sicher , Müller ist knausrig , aber er schafft Arbeitsplätze.
Müller ist ein harter Hund. Er will nichs zahlen und wird auch nix zahlen.
Schon lustig wie stur wie er mit Eichel diskutiert. Mit uns Kleinaktionären macht er es genauso.
Aber jeder gute Unternehmer der sein Geld zusammen hält würde auch so handeln.
Schon lustig wie stur wie er mit Eichel diskutiert. Mit uns Kleinaktionären macht er es genauso.
Aber jeder gute Unternehmer der sein Geld zusammen hält würde auch so handeln.
Müller hat Sachsenmilch für 2 DM gekauft (zusammen mit ca. 300 Mo. DM Verlustvortrag). Er hat also mindestens auf 300 Mio. DM keine Steuern bezahlt, was etwa 120 Mio. DM Vorteil ausmacht.
Dazu hat er insgesamt ca. 150 Mio. DM Subventionen kassiert und bekommt durch den Ausbau nochmal knapp denselben Betrag, wie man hört. Ich würde es gerne genauer wissen - wer hat Informationen?
Die zusammengerechneten Subventionen machen nach meiner überschlägigen Rechnung fast die Hälfte seines gesamten Kapitals aus. Die Hälfte hat er also verdient, die andere Hälfte wurde ihm geschenkt.
Da kann man es sich doch eigentlich schon leisten, Erbschaftssteuern zu bezahlen wie jeder andere Steuerpflichtige auch.
Dazu hat er insgesamt ca. 150 Mio. DM Subventionen kassiert und bekommt durch den Ausbau nochmal knapp denselben Betrag, wie man hört. Ich würde es gerne genauer wissen - wer hat Informationen?
Die zusammengerechneten Subventionen machen nach meiner überschlägigen Rechnung fast die Hälfte seines gesamten Kapitals aus. Die Hälfte hat er also verdient, die andere Hälfte wurde ihm geschenkt.
Da kann man es sich doch eigentlich schon leisten, Erbschaftssteuern zu bezahlen wie jeder andere Steuerpflichtige auch.
...außerdem hat ihm der Alois auch einiges vermacht, wenngleich er erst den wirtschaftlichen Durchbruch geschafft hat.
Der interessanteste Satz von Theo Müller in der gestrigen ARD-Sendung war nach meiner Meinung, dass ihm der Freistaat Bayern 10 Jahre Steuerstundung zugesagt haben soll (im Jan. 2003).
In der Nachrichtensendung des ZDF um 21.45 Uhr soll auch noch einmal der Umzug in die Schweiz thematisiert werden. Ob Müller gemeint ist, wird sich zeigen.
Müller zieht´s an die "Goldküste"
Rätselraten um Auswirkungen auf
Unternehmens-Zentrale Aretsried
Von unserem Redaktionsmitglied Martin Deibl
Aretsried/Fischach
Der Stein, den Theo Müller ins Wasser geworfen hat,
zieht immer weitere Kreise. Der Ankündigung, vom
Millionärs-Dorf Aystetten in die Schweiz umzuziehen,
hat er jetzt die Meldung nachgeschoben, dass auch der
Sitzung der Holding ins Land der Eidgenossen verlagert
werden könnte. Nach Angaben der Nachrichtenagentur
AP ist inzwischen auch klar, wo der 63 Jahre alte Müller
seinen künftigen Wohnsitz nehmen wird: in Erlenbach
am rechten Zürichufer, von Schweizern „Goldküste“
getauft.
Müller habe dort bereits ein Haus gekauft, wird
Gemeindepräsident Adolf Gucker mit einer Äußerung im
„Regionaljournal“ von Radio DRS Medienberichte zitiert.
Laut Gucker will Müller samt seinen neun Kindern (Alter
dreieinhalb bis 36 Jahren) nach Erlenbach übersiedeln.
Den genauen Standort des Hauses nannte der
Gemeindepräsident nicht.
Theo Müller, der Mann, der lange die Medien gemieden
hat, beherrscht seit der Ankündigung, in die Schweiz
umzusiedeln, die Schlagzeilen. Heute Abend soll er
sogar in der ARD Gabi Bauer Rede und Antwort stehen.
Vor Jahren wäre das noch undenkbar gewesen. Doch
jetzt scheint es dem 63 Jahre alten „Milch-Baron“, der
für die Augsburger Allgemeine nicht zu sprechen ist, um
die Bestellung seines Erbes zu gehen. Plötzlich geht
Theo Müller in die Offensive.
Er hat dem deutschen Erbschaftssteuerrecht den Kampf
angesagt. Und nach Eigenauskunft in einem
Spiegel-Interview gestöhnt: „Ich werde enteignet.“
Müller fürchtet das Finanzamt, weil bei
Privatgesellschaften wie seiner auch das
Betriebsvermögen eingerechnet ist. Was zur Folge
hätte, dass bei der Weitervererbung auf seine neun
Kinder nach Müllers Angaben rund 200 Millionen Euro
Erbschaftssteuer für 501 Millionen Euro Eigenkapital
fällig wären.
Stimmt das? Licht ins Dunkel sollte eine Anfrage beim
Finanzamt Augsburg-Land bringen. Die Auskunft:
„Keine Auskunft - Steuergeheimnis.“
Doch Theo Müller hat sicher richtig gerechnet. Also
lohnt sich ein Umzug in die Schweiz und eine
besonders schöne Gegend: „Müller laut Spiegel: „Ich
will ja nicht irgendwo in die Prärie, sondern dorthin,
wo’s auch a bisserl schön ist.“
Und wo die Erbschaftssteuer für direkte Nachkommen
inzwischen abgeschafft worden ist, wie der
Wirtschaftsförderer des Kantons Zürich, Stephan Kux,
in der eingangs erwähnten Radiosendung gesagt hat.
Müllers Drohung bei einer Betriebsversammlung am
Montag in Leppersdorf bei Dresden („Aufgrund der
wachsenden bedeutung der europäischen Märkte für die
Müller-Gruppe ist jedoch nicht auszuschließen, dass
das weitere Wachstum künftig von einer Schweizer
Holdinggesellschaft gesteuert wird.“) hat gestern
bereits die ersten Kritiker auf den Plan gerufen.
„Verantwortungslos“ befanden Ekin Deligöz,
Bundestagsabgeordnete und schwäbische
Bezirksvorsitzende der Grünen, und Kirsi
Hofmeister-Streit, Kreisvorstands-Sprecherin der
Augsburger Grünen. Begründung: „Müllermilch misst mit
zweierlei Maß: Die eigenen Belastungen werden
dramatisch beklagt, Standortsubventionen für das
Unternehmen aber gerne in Anspruch genommen.“
Durch seine vagen Androhungen spiele er mit den
Arbeitsplätzen und Existenzen von zahlreichen
Mitarbeitern und deren Familien.
Um die Arbeitsplätze - immerhin 1200 am Stammsitz in
Aretsried - scheint es auch dem Fischer Bürgermeister
Josef Fischer in erster Linie zu gehen. Über die
Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen, wenn die
Holding in die Schweiz wechsle, habe er sich noch nicht
groß den Kopf zerbrochen, gesteht der Bürgermeister.
Welche Auswirkungen dies haben könne, darüber gehen
die Meinungen bei den Steuerexperten auseinander.
Dieter Ondracek, Bundesvorsitzender der Deutschen
Steuergewerkschaft, hat sich bei seinen
Konzernexperten noch einmal versichert, ehe er
zweimal bestätigt: Keine Auswirkungen auf die
Gewerbesteuerzahlung am Ort der Betriebsstätten, also
auch in Fischach. „Es gibt kein Schlupfloch mehr“. Die
Gesetze seien geändert, ein Riegel vorgeschoben
worden. Auf die Ertragsbesteuerung im Inland (also
auch auf die Gewerbesteuer) habe die Verlagerung
keine Auswirkungen
Dr. Johann Keller, Finanzexperte des Bayerischen
Gemeindetages, sieht dagegen durchaus „steuerliche
Gestaltungsmöglichkeiten“, wie das inzwischen so
schön heißt. Er fürchtet, dass durch diverse Verträge
und die Verlagerung von Gewinnen ins Ausland die
Kommune in absehbarer Zeit sehr wohl in die Röhre
schauen könnte. „Das hat der Gemeindetag deshalb
auch immer kritisiert, dass Gewinne ins Ausland
transferiert werden können.“
Theo Müller macht mit seinem Wechsel ins Ausland
nach, was andere schon vor Jahrzehnten praktiziert hat.
Ohne lange Nachzudenken listet Dieter Ondracek auf:
Horten, Metro, Infineon (geplant), Boehringer
Ingelheim, Fichtel&Sachs, Thyssen-Flick, die
Stahlbarone insgesamt und etliche kleinere
Unternehmen. Die Sport-Millionäre noch gar nicht
aufgezählt - dabei geht es denen ja „nur“ um die
Versteuerung laufender privater Einkünfte...
Seien Wegzug aus Aystetten hat Theo Müller für Mitte
November angekündigt. Für immer? Im genannten
Spiegel-Interview hat er sich durchaus ein
Hintertürchen für eine Rückkehr offen gelassen. Zitat:
„Ich würde doch sofort wieder zurückkommen. Es ist ja
nicht so, dass ich aus Jux und Tollerei in die Schweiz
auswandere. Ich bin durchaus Patriot.“Tagesgespräch
Rätselraten um Auswirkungen auf
Unternehmens-Zentrale Aretsried
Von unserem Redaktionsmitglied Martin Deibl
Aretsried/Fischach
Der Stein, den Theo Müller ins Wasser geworfen hat,
zieht immer weitere Kreise. Der Ankündigung, vom
Millionärs-Dorf Aystetten in die Schweiz umzuziehen,
hat er jetzt die Meldung nachgeschoben, dass auch der
Sitzung der Holding ins Land der Eidgenossen verlagert
werden könnte. Nach Angaben der Nachrichtenagentur
AP ist inzwischen auch klar, wo der 63 Jahre alte Müller
seinen künftigen Wohnsitz nehmen wird: in Erlenbach
am rechten Zürichufer, von Schweizern „Goldküste“
getauft.
Müller habe dort bereits ein Haus gekauft, wird
Gemeindepräsident Adolf Gucker mit einer Äußerung im
„Regionaljournal“ von Radio DRS Medienberichte zitiert.
Laut Gucker will Müller samt seinen neun Kindern (Alter
dreieinhalb bis 36 Jahren) nach Erlenbach übersiedeln.
Den genauen Standort des Hauses nannte der
Gemeindepräsident nicht.
Theo Müller, der Mann, der lange die Medien gemieden
hat, beherrscht seit der Ankündigung, in die Schweiz
umzusiedeln, die Schlagzeilen. Heute Abend soll er
sogar in der ARD Gabi Bauer Rede und Antwort stehen.
Vor Jahren wäre das noch undenkbar gewesen. Doch
jetzt scheint es dem 63 Jahre alten „Milch-Baron“, der
für die Augsburger Allgemeine nicht zu sprechen ist, um
die Bestellung seines Erbes zu gehen. Plötzlich geht
Theo Müller in die Offensive.
Er hat dem deutschen Erbschaftssteuerrecht den Kampf
angesagt. Und nach Eigenauskunft in einem
Spiegel-Interview gestöhnt: „Ich werde enteignet.“
Müller fürchtet das Finanzamt, weil bei
Privatgesellschaften wie seiner auch das
Betriebsvermögen eingerechnet ist. Was zur Folge
hätte, dass bei der Weitervererbung auf seine neun
Kinder nach Müllers Angaben rund 200 Millionen Euro
Erbschaftssteuer für 501 Millionen Euro Eigenkapital
fällig wären.
Stimmt das? Licht ins Dunkel sollte eine Anfrage beim
Finanzamt Augsburg-Land bringen. Die Auskunft:
„Keine Auskunft - Steuergeheimnis.“
Doch Theo Müller hat sicher richtig gerechnet. Also
lohnt sich ein Umzug in die Schweiz und eine
besonders schöne Gegend: „Müller laut Spiegel: „Ich
will ja nicht irgendwo in die Prärie, sondern dorthin,
wo’s auch a bisserl schön ist.“
Und wo die Erbschaftssteuer für direkte Nachkommen
inzwischen abgeschafft worden ist, wie der
Wirtschaftsförderer des Kantons Zürich, Stephan Kux,
in der eingangs erwähnten Radiosendung gesagt hat.
Müllers Drohung bei einer Betriebsversammlung am
Montag in Leppersdorf bei Dresden („Aufgrund der
wachsenden bedeutung der europäischen Märkte für die
Müller-Gruppe ist jedoch nicht auszuschließen, dass
das weitere Wachstum künftig von einer Schweizer
Holdinggesellschaft gesteuert wird.“) hat gestern
bereits die ersten Kritiker auf den Plan gerufen.
„Verantwortungslos“ befanden Ekin Deligöz,
Bundestagsabgeordnete und schwäbische
Bezirksvorsitzende der Grünen, und Kirsi
Hofmeister-Streit, Kreisvorstands-Sprecherin der
Augsburger Grünen. Begründung: „Müllermilch misst mit
zweierlei Maß: Die eigenen Belastungen werden
dramatisch beklagt, Standortsubventionen für das
Unternehmen aber gerne in Anspruch genommen.“
Durch seine vagen Androhungen spiele er mit den
Arbeitsplätzen und Existenzen von zahlreichen
Mitarbeitern und deren Familien.
Um die Arbeitsplätze - immerhin 1200 am Stammsitz in
Aretsried - scheint es auch dem Fischer Bürgermeister
Josef Fischer in erster Linie zu gehen. Über die
Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen, wenn die
Holding in die Schweiz wechsle, habe er sich noch nicht
groß den Kopf zerbrochen, gesteht der Bürgermeister.
Welche Auswirkungen dies haben könne, darüber gehen
die Meinungen bei den Steuerexperten auseinander.
Dieter Ondracek, Bundesvorsitzender der Deutschen
Steuergewerkschaft, hat sich bei seinen
Konzernexperten noch einmal versichert, ehe er
zweimal bestätigt: Keine Auswirkungen auf die
Gewerbesteuerzahlung am Ort der Betriebsstätten, also
auch in Fischach. „Es gibt kein Schlupfloch mehr“. Die
Gesetze seien geändert, ein Riegel vorgeschoben
worden. Auf die Ertragsbesteuerung im Inland (also
auch auf die Gewerbesteuer) habe die Verlagerung
keine Auswirkungen
Dr. Johann Keller, Finanzexperte des Bayerischen
Gemeindetages, sieht dagegen durchaus „steuerliche
Gestaltungsmöglichkeiten“, wie das inzwischen so
schön heißt. Er fürchtet, dass durch diverse Verträge
und die Verlagerung von Gewinnen ins Ausland die
Kommune in absehbarer Zeit sehr wohl in die Röhre
schauen könnte. „Das hat der Gemeindetag deshalb
auch immer kritisiert, dass Gewinne ins Ausland
transferiert werden können.“
Theo Müller macht mit seinem Wechsel ins Ausland
nach, was andere schon vor Jahrzehnten praktiziert hat.
Ohne lange Nachzudenken listet Dieter Ondracek auf:
Horten, Metro, Infineon (geplant), Boehringer
Ingelheim, Fichtel&Sachs, Thyssen-Flick, die
Stahlbarone insgesamt und etliche kleinere
Unternehmen. Die Sport-Millionäre noch gar nicht
aufgezählt - dabei geht es denen ja „nur“ um die
Versteuerung laufender privater Einkünfte...
Seien Wegzug aus Aystetten hat Theo Müller für Mitte
November angekündigt. Für immer? Im genannten
Spiegel-Interview hat er sich durchaus ein
Hintertürchen für eine Rückkehr offen gelassen. Zitat:
„Ich würde doch sofort wieder zurückkommen. Es ist ja
nicht so, dass ich aus Jux und Tollerei in die Schweiz
auswandere. Ich bin durchaus Patriot.“Tagesgespräch
Müller-Milch: Gemeinde bleibt noch
gelassen
Welche Folgen Firmen-Umzug in die Schweiz haben
könnte
Aretsried (de).
Gewerbesteuer satt hat die Gemeinde Fischach
(Landkreis Augsburg) in der Vergangenheit von
Müller-Milch verbuchen können, denn der Stammsitz
des Milch-Riesen liegt im Ortsteil Aretsried. Die
Drohung von Firmenchef Theo Müller, die Holding des
Unternehmens in die Schweiz zu verlagern (wir
berichteten), nimmt Bürgermeister Josef Fischer noch
gelassen. Auswirkungen auf die kleine Gemeinde, die in
guten Zeiten bis zu sechs Millionen Euro
Gewerbesteuer (nicht nur von Müller) eingenommen
hat? Das könne er derzeit noch nicht beurteilen, sagt
Fischer - und hofft, dass zumindest an den
Arbeitsplätzen (immerhin rund 1200 in der Gemeinde)
nicht gerüttelt wird.
Einen Beruhigungsdrink kann ihm Dieter Ondracek, der
Bundesvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft,
verabreichen. Sollte Müllers Holding ihren Sitz in die
Schweiz verlagern, werde dies aller Voraussicht nach
keine Auswirkungen auf die Betriebssteuern mit ihren
Erträgen und damit auf die Gewerbesteuer haben. „Die
Schotten sind inzwischen dicht gemacht worden.“ Ein
Umzug in die Schweiz bringe Theo Müller und seiner
Familie nur Vorteile bei der Erbschaft- und den
persönlichen Steuern.
Der Finanzexperte des Bayerischen Gemeindetages,
Johann Keller (München), hat da so seine Zweifel.
Wenn der an einer Betriebsstätte (neben Fischach hat
Müller-Milch noch andere in Deutschland und im
Ausland) erzielte Gewinn an die Holding abgeführt wird,
kann dieser mit Verlusten im Ausland verrechnet
werden. Was unterm Strich bliebe, könnte Müller-Milch
nach einer Übergangsfrist von zwei, drei Jahren nach
den Schweizer Steuersätzen versteuern - laut Ondracek
um die Hälfte niedriger als in Deutschland.
Theo Müller scheint vor allem die Erbschaftsteuer im
Magen zu liegen. Weil das Betriebsvermögen
eingerechnet wird, fürchtet er rund 200 Millionen Euro.
„Ich werde enteignet“ hat er in einem Spiegel-Interview
gesagt. Und: „Es ist ja nicht so, dass ich aus Jux und
Tollerei in die Schweiz auswandere.“
15.10.2003 00:00
gelassen
Welche Folgen Firmen-Umzug in die Schweiz haben
könnte
Aretsried (de).
Gewerbesteuer satt hat die Gemeinde Fischach
(Landkreis Augsburg) in der Vergangenheit von
Müller-Milch verbuchen können, denn der Stammsitz
des Milch-Riesen liegt im Ortsteil Aretsried. Die
Drohung von Firmenchef Theo Müller, die Holding des
Unternehmens in die Schweiz zu verlagern (wir
berichteten), nimmt Bürgermeister Josef Fischer noch
gelassen. Auswirkungen auf die kleine Gemeinde, die in
guten Zeiten bis zu sechs Millionen Euro
Gewerbesteuer (nicht nur von Müller) eingenommen
hat? Das könne er derzeit noch nicht beurteilen, sagt
Fischer - und hofft, dass zumindest an den
Arbeitsplätzen (immerhin rund 1200 in der Gemeinde)
nicht gerüttelt wird.
Einen Beruhigungsdrink kann ihm Dieter Ondracek, der
Bundesvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft,
verabreichen. Sollte Müllers Holding ihren Sitz in die
Schweiz verlagern, werde dies aller Voraussicht nach
keine Auswirkungen auf die Betriebssteuern mit ihren
Erträgen und damit auf die Gewerbesteuer haben. „Die
Schotten sind inzwischen dicht gemacht worden.“ Ein
Umzug in die Schweiz bringe Theo Müller und seiner
Familie nur Vorteile bei der Erbschaft- und den
persönlichen Steuern.
Der Finanzexperte des Bayerischen Gemeindetages,
Johann Keller (München), hat da so seine Zweifel.
Wenn der an einer Betriebsstätte (neben Fischach hat
Müller-Milch noch andere in Deutschland und im
Ausland) erzielte Gewinn an die Holding abgeführt wird,
kann dieser mit Verlusten im Ausland verrechnet
werden. Was unterm Strich bliebe, könnte Müller-Milch
nach einer Übergangsfrist von zwei, drei Jahren nach
den Schweizer Steuersätzen versteuern - laut Ondracek
um die Hälfte niedriger als in Deutschland.
Theo Müller scheint vor allem die Erbschaftsteuer im
Magen zu liegen. Weil das Betriebsvermögen
eingerechnet wird, fürchtet er rund 200 Millionen Euro.
„Ich werde enteignet“ hat er in einem Spiegel-Interview
gesagt. Und: „Es ist ja nicht so, dass ich aus Jux und
Tollerei in die Schweiz auswandere.“
15.10.2003 00:00
manager-magazin.de, 14.10.2003, 17:32 Uhr
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,269587,0…
M Ü L L E R - M I L C H
Sag beim Abschied leise grüezi
Theo Müller richtet noch einmal das Wort an Deutschland, bevor er in
die Schweiz abwandert. Dabei nennt er nicht nur die Summen, die ihn
die deutsche Erbschaftsteuer andernfalls kosten würde. Er droht
auch erstmals öffentlich damit, den Unternehmenssitz ins Ausland zu
verlagern.
Leppersdorf - Der bayerische Molkerei-Unternehmer Theo Müller hat nun
doch mit einer Verlagerung der Konzernspitze in die Schweiz gedroht.
Zugleich verteidigte der Unternehmer seine Entscheidung, wegen der
Erbschaftsteuer in die Schweiz umzuziehen.
"Ich kann nicht akzeptieren, dass es diese Steuer
in Deutschland gibt", sagte Müller am Montag in
Leppersdorf bei Dresden. Sollte sich die Situation
ändern, kehre er nach Deutschland zurück. Müller
ist Alleingesellschafter der Müller-Milch-Gruppe mit
Sitz in Aretsried bei Augsburg.
Nach Müllers Angaben müssten seine Erben derzeit
rund 200 Millionen Euro Schenkungs- und
Erbschaftssteuer auf das Betriebsvermögen
zahlen. "Das ist extrem existenzgefährdend für ein
Unternehmen, in dem eigentlich alles in Ordnung
ist." Müller zieht ab 15. November mit seiner
Familie in ein Haus bei Zürich. "Ich befolge den Rat meiner Berater und
mache keine krummen Sachen", sagte Müller, der das Unternehmen von
seinem Vater übernommen hat. Die in Deutschland erzielten Gewinne
blieben hier weiter voll steuerpflichtig.
"Familienunternehmen schlechter gestellt als AGs"
Müller hat nach eigenem Bekunden an die Politik appelliert, neue
Regelungen für Familienunternehmen zu erlassen. "Es kann nicht sein,
dass diese Unternehmen gegenüber Aktiengesellschaften benachteiligt
werden", betonte Müller. Andere europäische Länder wie England hätten
diese negativen Folgen abgeschafft. "Ich habe nur zwei Alternativen:
Entweder investiere ich oder schaffe Rückstellungen zur Bezahlung der zu
erwartenden Erbschaftsteuer. Beides geht nicht."
Die Müller-Milch-Gruppe mit den Unternehmen Müller-Milch,
Sachsenmilch, Weihenstephan, der Käserei Loose sowie einer Spedition
und einer Verpackungsfirma konnte 2002 einen Umsatz von rund 1,7
Milliarden Euro erreichen. In diesem Jahr wird mit 1,9 Milliarden Euro
gerechnet. Rund 4500 Mitarbeiter sind in den Werken in Aretsried,
Leppersdorf, Freising und in England beschäftigt. Kritik, wonach er
Subventionen für das Milchwerk Leppersdorf in Anspruch nahm, wies
Müller zurück. Daran sei er nicht reich geworden. "Ohne Subventionen
hätte es das Werk nicht gegeben", betonte der Unternehmer.
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,269587,0…
M Ü L L E R - M I L C H
Sag beim Abschied leise grüezi
Theo Müller richtet noch einmal das Wort an Deutschland, bevor er in
die Schweiz abwandert. Dabei nennt er nicht nur die Summen, die ihn
die deutsche Erbschaftsteuer andernfalls kosten würde. Er droht
auch erstmals öffentlich damit, den Unternehmenssitz ins Ausland zu
verlagern.
Leppersdorf - Der bayerische Molkerei-Unternehmer Theo Müller hat nun
doch mit einer Verlagerung der Konzernspitze in die Schweiz gedroht.
Zugleich verteidigte der Unternehmer seine Entscheidung, wegen der
Erbschaftsteuer in die Schweiz umzuziehen.
"Ich kann nicht akzeptieren, dass es diese Steuer
in Deutschland gibt", sagte Müller am Montag in
Leppersdorf bei Dresden. Sollte sich die Situation
ändern, kehre er nach Deutschland zurück. Müller
ist Alleingesellschafter der Müller-Milch-Gruppe mit
Sitz in Aretsried bei Augsburg.
Nach Müllers Angaben müssten seine Erben derzeit
rund 200 Millionen Euro Schenkungs- und
Erbschaftssteuer auf das Betriebsvermögen
zahlen. "Das ist extrem existenzgefährdend für ein
Unternehmen, in dem eigentlich alles in Ordnung
ist." Müller zieht ab 15. November mit seiner
Familie in ein Haus bei Zürich. "Ich befolge den Rat meiner Berater und
mache keine krummen Sachen", sagte Müller, der das Unternehmen von
seinem Vater übernommen hat. Die in Deutschland erzielten Gewinne
blieben hier weiter voll steuerpflichtig.
"Familienunternehmen schlechter gestellt als AGs"
Müller hat nach eigenem Bekunden an die Politik appelliert, neue
Regelungen für Familienunternehmen zu erlassen. "Es kann nicht sein,
dass diese Unternehmen gegenüber Aktiengesellschaften benachteiligt
werden", betonte Müller. Andere europäische Länder wie England hätten
diese negativen Folgen abgeschafft. "Ich habe nur zwei Alternativen:
Entweder investiere ich oder schaffe Rückstellungen zur Bezahlung der zu
erwartenden Erbschaftsteuer. Beides geht nicht."
Die Müller-Milch-Gruppe mit den Unternehmen Müller-Milch,
Sachsenmilch, Weihenstephan, der Käserei Loose sowie einer Spedition
und einer Verpackungsfirma konnte 2002 einen Umsatz von rund 1,7
Milliarden Euro erreichen. In diesem Jahr wird mit 1,9 Milliarden Euro
gerechnet. Rund 4500 Mitarbeiter sind in den Werken in Aretsried,
Leppersdorf, Freising und in England beschäftigt. Kritik, wonach er
Subventionen für das Milchwerk Leppersdorf in Anspruch nahm, wies
Müller zurück. Daran sei er nicht reich geworden. "Ohne Subventionen
hätte es das Werk nicht gegeben", betonte der Unternehmer.
DER SPIEGEL 39/2003 - 22. September 2003
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,267389,00.html
Unternehmer
"Ich werde enteignet"
Molkerei-König Theo Müller über seinen Plan, vor der deutschen Erbschaftsteuer in die Schweiz zu fliehen,
seinen rüden Umgang mit den Kleinaktionären der Sachsenmilch AG, provokante Werbung und das eigene
Buhmann-Image
SPIEGEL: Herr Müller, Ihr Molkerei-Imperium fährt Renditen ein wie kaum ein anderes in der Branche. Nun wollen Sie
wegen der Erbschaftsteuer in die Schweiz ziehen. Kriegen Sie den Hals nicht voll genug?
Müller: Das Thema beschäftigt mich schon rund drei Jahre und hat mit dem aktuellen Berliner
Hickhack nichts zu tun. Fakt ist: Der Übergang meines Unternehmens an meine Kinder wird
schon genug Stress bedeuten. Die wollen und werden das auch stemmen. Aber eine
30-prozentige Erbschaftsteuer wäre nicht mehr hinnehmbar. Die würde mein Unternehmen
existenziell gefährden. Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen. Um das
zu verhindern, werde ich wegziehen.
SPIEGEL: Die Steuerbelastung für Unternehmen wie Ihres ist in den vergangenen Jahren doch
eher gesunken. Worüber regen Sie sich eigentlich auf?
Müller: Wenn einer mit 42 Grad Fieber im Bett liegt und plötzlich sind es nur noch 41, kann er
nicht aufspringen und schreien: super, alles wieder in Ordnung. Okay, die Vermögensteuer
wurde bereits liquidiert. Eichels Steuerreform ist auf einem Weg, mit dem ich sogar leben
könnte. Mein Tod aber würde das Unternehmen um Jahre zurückwerfen, weil auf das
Betriebsvermögen dann rund 200 Millionen Euro Erbschaftsteuer fällig wären. Meine Nachfolger
müssten sich verschulden. Das geplante Investitionsprogramm von 600 Millionen für die
nächsten fünf Jahre könnten die sich abschminken. Das ist schon deshalb unfair, weil eine
derartige Belastung auf Konkurrenten wie Nestlé, Danone oder die Molkereigenossenschaften
nie zukommen wird. Diese Steuer schadet also in erster Linie dem ohnehin gebeutelten
Mittelstand.
SPIEGEL: Zum einen trifft die Erbschaftsteuer auch andere Familienfirmen wie Ihre
Konkurrenten Ehrmann, Bauer oder Meggle. Zum anderen ist nicht jeder in der Lage, einfach
seinen Wohnsitz zu verlegen.
Müller: Erstens passiert da schon jetzt viel, aber eben still und leise: Die einen gehen nach
Österreich, die anderen machen in Immobilien oder steigen bei Filmfonds ein. Zweitens haben
andere auch nicht wie wir gerade die historische Chance, hinter Danone zur Nummer zwei in
Europa aufzusteigen.
SPIEGEL: Wieso soll die Bundesregierung indirekt Ihre Expansionslust finanzieren?
Müller: Muss sie ja nicht. Aber sie soll die Expansion auch nicht behindern. Ansonsten bin ich eben weg.
SPIEGEL: Sie tricksen den Fiskus mit Ansage aus.
Müller: Ich würde doch sofort wieder zurückkommen. Es ist ja nicht so, dass ich aus Jux und Tollerei in die Schweiz
auswandere. Ich bin durchaus Patriot. Aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch.
SPIEGEL: Was ist daran falsch, wenn auch Reiche zur Kasse gebeten werden?
Müller: Es trifft ja nicht mal die Reichen.
SPIEGEL: Sie sind nicht reich?
Müller: Ich habe keine Yacht und keine protzigen Schlösser. Ich habe keine Hobbys und komme mit einem Prozent
meines Einkommens privat hervorragend über die Runden. Alles andere wird wieder in die Firma gesteckt. Ich schaffe
Werte und Jobs. Das muss doch mal zählen. Konzerne wie VW oder Siemens sind reich. Die werden nicht zur Kasse
gebeten. Und die kleinen Leute haben ohnehin ihre Freibeträge.
SPIEGEL: Ihre Erben können sich über ein enormes Vermögen freuen, das ihnen einfach in den Schoß fallen wird. Was
spricht dagegen, dass davon zunächst auch die Allgemeinheit profitiert?
Müller: Die volkswirtschaftlichen Schäden der Erbschaftsteuer auf das Betriebsvermögen sind gewaltig. Die gesamte
Erbschaftsteuer bringt dem Bundesfinanzminister allenfalls drei Milliarden Euro pro Jahr. Dafür wird aber ein Vielfaches
an Kapital einfach abwandern.
SPIEGEL: Ihr eigenes Steuersparmodell greift nur, wenn Ihre Kinder mit in die Schweiz ziehen. Machen alle mit?
Müller: Meine Kinder müssen mit, klar. Wir ziehen in die Nähe von Zürich. Mitte November kommen die Möbelpacker.
Ich will ja nicht irgendwo in die Prärie, sondern dorthin, wo`s auch a bisserl schön ist.
SPIEGEL: Der deutsche Fiskus ist in manchen Fällen pingelig, was die tatsächliche Aufenthaltsdauer im Ausland
angeht.
Müller: Wir kennen alle den Prozess von Boris Becker. So etwas wird mir nicht passieren - keine Angst.
SPIEGEL: Soll Ihr persönlicher Vorstoß eine Art Ein-Mann-Demonstration sein getreu dem Motto: Wenn jeder an sich
selbst denkt, ist für alle gesorgt?
Müller: Ich will in erster Linie mein Unternehmen erhalten, das ich seit über 30 Jahren aufgebaut habe. Aber ich will
auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser Steuerirrsinn mit sich bringt.
SPIEGEL: Dass viele Familienbetriebe leiden, wenn es ans Vererben geht, hat oft weniger mit dem Fiskus zu tun als
damit, dass sich der Nachwuchs nicht einigen kann. Wie wollen Sie die üblichen Zwistigkeiten in Ihrem Fall verhindern?
Müller: Garantie dafür gibt es keine. Ich habe mein erstes Testament schon mit 40 gemacht. Da sollte sogar noch ein
fünfköpfiges Gremium meinen Nachfolger bestimmen. Heute habe ich neun Kinder zwischen dreieinhalb und 36 Jahren.
Drei davon streben zurzeit ins Unternehmen. Alle sind sich aber einig, dass am Ende einer das Sagen haben soll. Es
gibt einen Gesellschaftsvertrag, der auch das Problem der Pflichtteile löst und obendrein regelt, dass nie zu viel Geld
entnommen wird.
SPIEGEL: Gegen staatliche Subventionen haben Sie sich auch nie gewehrt. Klingt, als wollten Sie erst abschöpfen,
dann abhauen.
Müller: Quatsch. Natürlich bekommen wir Subventionen - vor allem für den Aufbau unseres Milchwerks in Leppersdorf
bei Dresden, das zum größten und modernsten der Welt werden soll. Ja und? All unsere deutschen Werke werden nach
wie vor ihre Gewinne hier versteuern. Die Steuern werde ich auch immer ohne Murren bezahlen.
SPIEGEL: Solange es die Hilfen gibt ...
Müller: ... muss ich sie mitnehmen, solange sie jeder bekommt. Ist doch klar. Aber ehrlich gesagt: Auf Dauer kann das
hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon profitiere.
SPIEGEL: Bei Ihren Fluchtplänen schwingt immer die Drohung mit, dass Sie auch die Produktion mal ins Ausland
verlagern könnten.
Müller: Meine Heimat ist Deutschland. Mein Englisch ist schlecht. Die nächste Müller-Generation, das werden
international ausgebildete Weltbürger sein. Wo die ihr Kapital investieren, ist dann deren Sache. Und was mich
angeht: Ich habe große Hoffnung, dass ich in zwei, drei Jahren wieder da bin. Gegen die Erbschaftsteuer werde ich von
Pontius zu Pilatus ziehen. Drei Tage nach dem Beschluss, sie abzuschaffen, wäre ich wieder hier. Es kann ja nicht wahr
sein, dass man jemanden wie mich verjagt und aus einer deutschen Gesellschaft allmählich eine Schweizer macht.
SPIEGEL: Ihre Sorge um die hiesige Volkswirtschaft in allen Ehren, aber bei der Sachsenmilch AG kann man Ihre wahre
Strategie ganz gut ablesen. 1994 kauften Sie 85 Prozent des Pleite-Unternehmens, brachten es wieder auf Kurs, tun
aber seither alles, um die Gewinne klein zu halten.
Müller: Wir machen nur von den gesetzlichen Möglichkeiten Gebrauch ...
SPIEGEL: ... und kämpfen mit allen Tricks dagegen an, Ihren verbliebenen Kleinaktionären eine Dividende ausschütten
zu müssen.
Müller: Die Deutsche Bank hat denen 1993 das Angebot unterbreitet, ihre Aktien zum Einstiegspreis zurückzukaufen.
Die Kleinanleger ließen sie abblitzen und vertrauten lieber auf mein unternehmerisches Geschick. Die haben gepokert
und verdienen von niemandem Mitleid.
SPIEGEL: Sie missbrauchen den Grundgedanken der Börse - und die Aktionäre als nützliche Idioten Ihres
Steuersparmodells.
Müller: Moment! Wir halten bei der Sachsenmilch AG alle Transparenzregeln ein und sind offen wie eine Sandale. Aber
ich bin mit Leidenschaft Chef eines Familienunternehmens. Und da lasse ich mir die langfristige Strategie nicht von
Kleinaktionären oder atemlosen Analysten dirigieren.
SPIEGEL: Mittlerweile scheint Ihnen der Machtkampf sogar Spaß zu machen.
Müller: Stimmt. Durchaus. Schauen S`: Ich bin gelernter Molkereimeister. Mir gefällt es, wie Gesetzgeber und
Aktienrecht seit über hundert Jahren Gerechtigkeit walten lassen. Wir tun ja nichts Illegales.
SPIEGEL: Das müssen die Gerichte erst noch klären. Ihr Image als Trickser und Buhmann stört Sie nicht?
Müller: Nicht im Geringsten. Wir glauben uns ja im Recht. Das ist überhaupt das Problem in diesem Land: Jeder hat
Angst vor öffentlichen Verurteilungen und tut nur das, was er für opportun hält. Alle verkriechen sich hinter den
Verbänden. Die Marke Müller und ich stehen für Nonkonformismus und Innovation. Das ist wahre Souveränität. Ich
gehe meinen geraden Weg.
SPIEGEL: 1995 wurde versucht, Sie zu entführen. Sie warfen sich aus dem Auto und saßen noch am selben Nachmittag
wieder im Büro. Hat die Tat Spuren hinterlassen?
Müller: Ein Jahr lang schleppte ich diese leise Angst mit mir herum, dass es wieder passieren könnte. Ich habe da
auch mit einigen geredet, denen das schon passiert war. Immerhin hielten die mir damals eine Pistole und einen
Elektroschocker an den Kopf. Aber 100-prozentigen Schutz werde ich nie bekommen.
SPIEGEL: Einer der Entführer soll als Beweggrund für die Tat genannt haben, dass Sie ein machtversessener Kapitalist
seien.
Müller: Ach was! Die wollten Geld. Das war deren einziges Motiv.
SPIEGEL: Was ist Ihnen im Zweifel wichtiger: als Unternehmer geliebt oder gefürchtet zu werden?
Müller: Letzteres, das ist doch ganz klar. Was habe ich davon, wenn mich die Konkurrenz lieb hat?
SPIEGEL: Jahrzehntelang galt Ihnen der Konzernsitz im beschaulichen Aretsried bei Augsburg als ideal ...
Müller: ... weil ich hier angeblich machen kann, was ich will, ja, ja. Das wurde ja immer wieder gern beim SPIEGEL
abgeschrieben.
SPIEGEL: Dann wurden Sie für verbotene Grundwasserentnahme im großen Stil bestraft. Einen Grünen-Politiker, der
Sie "Öko-Sau" nannte, hetzten Sie durch etliche Prozesse. Für mehrere Schwarzbauten zahlten Sie Bußgeld. Im
vergangenen Jahr demonstrierten Hunderte Milchbauern gegen Ihre Preispolitik. Ist nicht auch der hiesige Widerstand
gegen Ihre Hemdsärmeligkeit gewachsen?
Müller: Das war eine Kampagne, die mich bis 1993 verfolgte. Seither ist das alles erledigt. Alte Kamellen. Man wird ja
auch ruhiger.
SPIEGEL: Der Bürgermeister des Nachbarorts sagte einst, Sie gingen über Leichen.
Müller: Ich grüße ihn immer noch. So was sagt man schon mal in der Hitze des Gefechts. Das muss man aushalten.
SPIEGEL: Und dann drohten Sie auch noch das Hilfswerk Misereor zu verklagen, das Ihren Werbespruch variierte in
"Alles Müll, oder was".
Müller: Heute sehe ich das nicht mehr so eng. Aber eigentlich finde ich, dass ich mir derlei nicht bieten lassen muss,
egal wer dahinter steckt.
SPIEGEL: Berliner Politiker wollen neuerdings sogar Sie verklagen, weil Ihre Werbekampagne mit Dieter Bohlen
Mitglieder des Bundestags als Lügner verunglimpfe.
Müller: Die Herren haben ja nun gar keinen Humor mehr. Aber ich gebe zu, dass wir solche Reaktionen durchaus mit
einkalkulieren. Wir stecken jedes Jahr rund hundert Millionen Euro in die Werbung. Und letztlich sagen wir damit immer
nur: Schaut her, wir haben was Neues, probiert es bitte!
SPIEGEL: Ist Ihnen Ihre neue Werbe-Ikone Bohlen, die nun für die "Müller-Partei" trommelt, wesensverwandt?
Müller: Ich hatte noch nicht mal Gelegenheit, ihm die Hand zu schütteln. Aber wir sind wahrscheinlich beide ziemlich
authentisch in dem, was wir tun.
SPIEGEL: Sie könnten als Nächstes mit Bohlen vor dem Reichstag in Berlin gegen Finanzminister Hans Eichel
demonstrieren.
Müller: Um Gottes willen! Aber unsere Politiker sollten aufhören, nach Mehrheiten zu schielen, und stattdessen endlich
mal das machen, was für unser Land gut ist.
SPIEGEL: Wie sähe Ihr eigenes Parteiprogramm aus?
Müller: Auch unsere Politiker sind nur ein Spiegelbild dieser Gesellschaft. Was wir brauchen, ist eine andere
Verfassung, die der Regierung wieder Macht zubilligt. Der Kanzler muss sich wegen jeder Kleinigkeit mit Partei,
Präsidium, Fraktion, Koalition, Opposition und dann auch noch mit dem Bundesrat auseinander setzen. Das ist einfach
zu viel für einen Staat, der vor dem Bankrott steht. Deshalb: Abschaffung des Bundesrats, dafür weniger Länder mit
mehr Kompetenz, Schuldenverbot, eine Staatsquote von maximal 40 Prozent - Ende der Durchsage. Das wäre ein
Anfang.
SPIEGEL: Wenn Sie als CSU-Mitglied in die Politik gingen, würde alles Becher, oder was?
Müller: Ich hätte natürlich keine Chance. Kompromissbereitschaft, Konsensfähigkeit um jeden Preis, Talent zur
Spezl-Wirtschaft - das ist nicht meine Sache.
SPIEGEL: Herr Müller, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Das Gespräch führten die Redakteure Klaus-Peter Kerbusk und Thomas Tuma.
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,267389,00.html
Unternehmer
"Ich werde enteignet"
Molkerei-König Theo Müller über seinen Plan, vor der deutschen Erbschaftsteuer in die Schweiz zu fliehen,
seinen rüden Umgang mit den Kleinaktionären der Sachsenmilch AG, provokante Werbung und das eigene
Buhmann-Image
SPIEGEL: Herr Müller, Ihr Molkerei-Imperium fährt Renditen ein wie kaum ein anderes in der Branche. Nun wollen Sie
wegen der Erbschaftsteuer in die Schweiz ziehen. Kriegen Sie den Hals nicht voll genug?
Müller: Das Thema beschäftigt mich schon rund drei Jahre und hat mit dem aktuellen Berliner
Hickhack nichts zu tun. Fakt ist: Der Übergang meines Unternehmens an meine Kinder wird
schon genug Stress bedeuten. Die wollen und werden das auch stemmen. Aber eine
30-prozentige Erbschaftsteuer wäre nicht mehr hinnehmbar. Die würde mein Unternehmen
existenziell gefährden. Ich werde enteignet, beraubt, nennen Sie es, wie Sie wollen. Um das
zu verhindern, werde ich wegziehen.
SPIEGEL: Die Steuerbelastung für Unternehmen wie Ihres ist in den vergangenen Jahren doch
eher gesunken. Worüber regen Sie sich eigentlich auf?
Müller: Wenn einer mit 42 Grad Fieber im Bett liegt und plötzlich sind es nur noch 41, kann er
nicht aufspringen und schreien: super, alles wieder in Ordnung. Okay, die Vermögensteuer
wurde bereits liquidiert. Eichels Steuerreform ist auf einem Weg, mit dem ich sogar leben
könnte. Mein Tod aber würde das Unternehmen um Jahre zurückwerfen, weil auf das
Betriebsvermögen dann rund 200 Millionen Euro Erbschaftsteuer fällig wären. Meine Nachfolger
müssten sich verschulden. Das geplante Investitionsprogramm von 600 Millionen für die
nächsten fünf Jahre könnten die sich abschminken. Das ist schon deshalb unfair, weil eine
derartige Belastung auf Konkurrenten wie Nestlé, Danone oder die Molkereigenossenschaften
nie zukommen wird. Diese Steuer schadet also in erster Linie dem ohnehin gebeutelten
Mittelstand.
SPIEGEL: Zum einen trifft die Erbschaftsteuer auch andere Familienfirmen wie Ihre
Konkurrenten Ehrmann, Bauer oder Meggle. Zum anderen ist nicht jeder in der Lage, einfach
seinen Wohnsitz zu verlegen.
Müller: Erstens passiert da schon jetzt viel, aber eben still und leise: Die einen gehen nach
Österreich, die anderen machen in Immobilien oder steigen bei Filmfonds ein. Zweitens haben
andere auch nicht wie wir gerade die historische Chance, hinter Danone zur Nummer zwei in
Europa aufzusteigen.
SPIEGEL: Wieso soll die Bundesregierung indirekt Ihre Expansionslust finanzieren?
Müller: Muss sie ja nicht. Aber sie soll die Expansion auch nicht behindern. Ansonsten bin ich eben weg.
SPIEGEL: Sie tricksen den Fiskus mit Ansage aus.
Müller: Ich würde doch sofort wieder zurückkommen. Es ist ja nicht so, dass ich aus Jux und Tollerei in die Schweiz
auswandere. Ich bin durchaus Patriot. Aber so, wie es jetzt läuft, läuft es falsch.
SPIEGEL: Was ist daran falsch, wenn auch Reiche zur Kasse gebeten werden?
Müller: Es trifft ja nicht mal die Reichen.
SPIEGEL: Sie sind nicht reich?
Müller: Ich habe keine Yacht und keine protzigen Schlösser. Ich habe keine Hobbys und komme mit einem Prozent
meines Einkommens privat hervorragend über die Runden. Alles andere wird wieder in die Firma gesteckt. Ich schaffe
Werte und Jobs. Das muss doch mal zählen. Konzerne wie VW oder Siemens sind reich. Die werden nicht zur Kasse
gebeten. Und die kleinen Leute haben ohnehin ihre Freibeträge.
SPIEGEL: Ihre Erben können sich über ein enormes Vermögen freuen, das ihnen einfach in den Schoß fallen wird. Was
spricht dagegen, dass davon zunächst auch die Allgemeinheit profitiert?
Müller: Die volkswirtschaftlichen Schäden der Erbschaftsteuer auf das Betriebsvermögen sind gewaltig. Die gesamte
Erbschaftsteuer bringt dem Bundesfinanzminister allenfalls drei Milliarden Euro pro Jahr. Dafür wird aber ein Vielfaches
an Kapital einfach abwandern.
SPIEGEL: Ihr eigenes Steuersparmodell greift nur, wenn Ihre Kinder mit in die Schweiz ziehen. Machen alle mit?
Müller: Meine Kinder müssen mit, klar. Wir ziehen in die Nähe von Zürich. Mitte November kommen die Möbelpacker.
Ich will ja nicht irgendwo in die Prärie, sondern dorthin, wo`s auch a bisserl schön ist.
SPIEGEL: Der deutsche Fiskus ist in manchen Fällen pingelig, was die tatsächliche Aufenthaltsdauer im Ausland
angeht.
Müller: Wir kennen alle den Prozess von Boris Becker. So etwas wird mir nicht passieren - keine Angst.
SPIEGEL: Soll Ihr persönlicher Vorstoß eine Art Ein-Mann-Demonstration sein getreu dem Motto: Wenn jeder an sich
selbst denkt, ist für alle gesorgt?
Müller: Ich will in erster Linie mein Unternehmen erhalten, das ich seit über 30 Jahren aufgebaut habe. Aber ich will
auch den enormen Kollateralschaden thematisieren, den dieser Steuerirrsinn mit sich bringt.
SPIEGEL: Dass viele Familienbetriebe leiden, wenn es ans Vererben geht, hat oft weniger mit dem Fiskus zu tun als
damit, dass sich der Nachwuchs nicht einigen kann. Wie wollen Sie die üblichen Zwistigkeiten in Ihrem Fall verhindern?
Müller: Garantie dafür gibt es keine. Ich habe mein erstes Testament schon mit 40 gemacht. Da sollte sogar noch ein
fünfköpfiges Gremium meinen Nachfolger bestimmen. Heute habe ich neun Kinder zwischen dreieinhalb und 36 Jahren.
Drei davon streben zurzeit ins Unternehmen. Alle sind sich aber einig, dass am Ende einer das Sagen haben soll. Es
gibt einen Gesellschaftsvertrag, der auch das Problem der Pflichtteile löst und obendrein regelt, dass nie zu viel Geld
entnommen wird.
SPIEGEL: Gegen staatliche Subventionen haben Sie sich auch nie gewehrt. Klingt, als wollten Sie erst abschöpfen,
dann abhauen.
Müller: Quatsch. Natürlich bekommen wir Subventionen - vor allem für den Aufbau unseres Milchwerks in Leppersdorf
bei Dresden, das zum größten und modernsten der Welt werden soll. Ja und? All unsere deutschen Werke werden nach
wie vor ihre Gewinne hier versteuern. Die Steuern werde ich auch immer ohne Murren bezahlen.
SPIEGEL: Solange es die Hilfen gibt ...
Müller: ... muss ich sie mitnehmen, solange sie jeder bekommt. Ist doch klar. Aber ehrlich gesagt: Auf Dauer kann das
hiesige Subventionssystem nicht funktionieren. Das sage ich, auch wenn ich bis jetzt selbst davon profitiere.
SPIEGEL: Bei Ihren Fluchtplänen schwingt immer die Drohung mit, dass Sie auch die Produktion mal ins Ausland
verlagern könnten.
Müller: Meine Heimat ist Deutschland. Mein Englisch ist schlecht. Die nächste Müller-Generation, das werden
international ausgebildete Weltbürger sein. Wo die ihr Kapital investieren, ist dann deren Sache. Und was mich
angeht: Ich habe große Hoffnung, dass ich in zwei, drei Jahren wieder da bin. Gegen die Erbschaftsteuer werde ich von
Pontius zu Pilatus ziehen. Drei Tage nach dem Beschluss, sie abzuschaffen, wäre ich wieder hier. Es kann ja nicht wahr
sein, dass man jemanden wie mich verjagt und aus einer deutschen Gesellschaft allmählich eine Schweizer macht.
SPIEGEL: Ihre Sorge um die hiesige Volkswirtschaft in allen Ehren, aber bei der Sachsenmilch AG kann man Ihre wahre
Strategie ganz gut ablesen. 1994 kauften Sie 85 Prozent des Pleite-Unternehmens, brachten es wieder auf Kurs, tun
aber seither alles, um die Gewinne klein zu halten.
Müller: Wir machen nur von den gesetzlichen Möglichkeiten Gebrauch ...
SPIEGEL: ... und kämpfen mit allen Tricks dagegen an, Ihren verbliebenen Kleinaktionären eine Dividende ausschütten
zu müssen.
Müller: Die Deutsche Bank hat denen 1993 das Angebot unterbreitet, ihre Aktien zum Einstiegspreis zurückzukaufen.
Die Kleinanleger ließen sie abblitzen und vertrauten lieber auf mein unternehmerisches Geschick. Die haben gepokert
und verdienen von niemandem Mitleid.
SPIEGEL: Sie missbrauchen den Grundgedanken der Börse - und die Aktionäre als nützliche Idioten Ihres
Steuersparmodells.
Müller: Moment! Wir halten bei der Sachsenmilch AG alle Transparenzregeln ein und sind offen wie eine Sandale. Aber
ich bin mit Leidenschaft Chef eines Familienunternehmens. Und da lasse ich mir die langfristige Strategie nicht von
Kleinaktionären oder atemlosen Analysten dirigieren.
SPIEGEL: Mittlerweile scheint Ihnen der Machtkampf sogar Spaß zu machen.
Müller: Stimmt. Durchaus. Schauen S`: Ich bin gelernter Molkereimeister. Mir gefällt es, wie Gesetzgeber und
Aktienrecht seit über hundert Jahren Gerechtigkeit walten lassen. Wir tun ja nichts Illegales.
SPIEGEL: Das müssen die Gerichte erst noch klären. Ihr Image als Trickser und Buhmann stört Sie nicht?
Müller: Nicht im Geringsten. Wir glauben uns ja im Recht. Das ist überhaupt das Problem in diesem Land: Jeder hat
Angst vor öffentlichen Verurteilungen und tut nur das, was er für opportun hält. Alle verkriechen sich hinter den
Verbänden. Die Marke Müller und ich stehen für Nonkonformismus und Innovation. Das ist wahre Souveränität. Ich
gehe meinen geraden Weg.
SPIEGEL: 1995 wurde versucht, Sie zu entführen. Sie warfen sich aus dem Auto und saßen noch am selben Nachmittag
wieder im Büro. Hat die Tat Spuren hinterlassen?
Müller: Ein Jahr lang schleppte ich diese leise Angst mit mir herum, dass es wieder passieren könnte. Ich habe da
auch mit einigen geredet, denen das schon passiert war. Immerhin hielten die mir damals eine Pistole und einen
Elektroschocker an den Kopf. Aber 100-prozentigen Schutz werde ich nie bekommen.
SPIEGEL: Einer der Entführer soll als Beweggrund für die Tat genannt haben, dass Sie ein machtversessener Kapitalist
seien.
Müller: Ach was! Die wollten Geld. Das war deren einziges Motiv.
SPIEGEL: Was ist Ihnen im Zweifel wichtiger: als Unternehmer geliebt oder gefürchtet zu werden?
Müller: Letzteres, das ist doch ganz klar. Was habe ich davon, wenn mich die Konkurrenz lieb hat?
SPIEGEL: Jahrzehntelang galt Ihnen der Konzernsitz im beschaulichen Aretsried bei Augsburg als ideal ...
Müller: ... weil ich hier angeblich machen kann, was ich will, ja, ja. Das wurde ja immer wieder gern beim SPIEGEL
abgeschrieben.
SPIEGEL: Dann wurden Sie für verbotene Grundwasserentnahme im großen Stil bestraft. Einen Grünen-Politiker, der
Sie "Öko-Sau" nannte, hetzten Sie durch etliche Prozesse. Für mehrere Schwarzbauten zahlten Sie Bußgeld. Im
vergangenen Jahr demonstrierten Hunderte Milchbauern gegen Ihre Preispolitik. Ist nicht auch der hiesige Widerstand
gegen Ihre Hemdsärmeligkeit gewachsen?
Müller: Das war eine Kampagne, die mich bis 1993 verfolgte. Seither ist das alles erledigt. Alte Kamellen. Man wird ja
auch ruhiger.
SPIEGEL: Der Bürgermeister des Nachbarorts sagte einst, Sie gingen über Leichen.
Müller: Ich grüße ihn immer noch. So was sagt man schon mal in der Hitze des Gefechts. Das muss man aushalten.
SPIEGEL: Und dann drohten Sie auch noch das Hilfswerk Misereor zu verklagen, das Ihren Werbespruch variierte in
"Alles Müll, oder was".
Müller: Heute sehe ich das nicht mehr so eng. Aber eigentlich finde ich, dass ich mir derlei nicht bieten lassen muss,
egal wer dahinter steckt.
SPIEGEL: Berliner Politiker wollen neuerdings sogar Sie verklagen, weil Ihre Werbekampagne mit Dieter Bohlen
Mitglieder des Bundestags als Lügner verunglimpfe.
Müller: Die Herren haben ja nun gar keinen Humor mehr. Aber ich gebe zu, dass wir solche Reaktionen durchaus mit
einkalkulieren. Wir stecken jedes Jahr rund hundert Millionen Euro in die Werbung. Und letztlich sagen wir damit immer
nur: Schaut her, wir haben was Neues, probiert es bitte!
SPIEGEL: Ist Ihnen Ihre neue Werbe-Ikone Bohlen, die nun für die "Müller-Partei" trommelt, wesensverwandt?
Müller: Ich hatte noch nicht mal Gelegenheit, ihm die Hand zu schütteln. Aber wir sind wahrscheinlich beide ziemlich
authentisch in dem, was wir tun.
SPIEGEL: Sie könnten als Nächstes mit Bohlen vor dem Reichstag in Berlin gegen Finanzminister Hans Eichel
demonstrieren.
Müller: Um Gottes willen! Aber unsere Politiker sollten aufhören, nach Mehrheiten zu schielen, und stattdessen endlich
mal das machen, was für unser Land gut ist.
SPIEGEL: Wie sähe Ihr eigenes Parteiprogramm aus?
Müller: Auch unsere Politiker sind nur ein Spiegelbild dieser Gesellschaft. Was wir brauchen, ist eine andere
Verfassung, die der Regierung wieder Macht zubilligt. Der Kanzler muss sich wegen jeder Kleinigkeit mit Partei,
Präsidium, Fraktion, Koalition, Opposition und dann auch noch mit dem Bundesrat auseinander setzen. Das ist einfach
zu viel für einen Staat, der vor dem Bankrott steht. Deshalb: Abschaffung des Bundesrats, dafür weniger Länder mit
mehr Kompetenz, Schuldenverbot, eine Staatsquote von maximal 40 Prozent - Ende der Durchsage. Das wäre ein
Anfang.
SPIEGEL: Wenn Sie als CSU-Mitglied in die Politik gingen, würde alles Becher, oder was?
Müller: Ich hätte natürlich keine Chance. Kompromissbereitschaft, Konsensfähigkeit um jeden Preis, Talent zur
Spezl-Wirtschaft - das ist nicht meine Sache.
SPIEGEL: Herr Müller, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Das Gespräch führten die Redakteure Klaus-Peter Kerbusk und Thomas Tuma.
Sächsische Zeitung (Service ), 16.10.2003
LESERBRIEFE
Zu „Herr Müller vermilchreist“, 14.10., schreibt V. Eichmann aus Dresden:
Zum Glück gibt
es Alternativen
Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, das ist wohl der Kapitalismus a la Müller-Milch.
Sich über angebliche deutsche Subventionsmentalität beschweren, hohe Steuern
beklagen, aber selber jede Subvention und Abschreibungsmöglichkeit mitnehmen, sei sie
noch so windig, das kommt gut an.
Auf jemand wie Theo Müller, der, wenn ich mich richtig erinnere, gerichtlich anerkannt als
Öko-Schwein bezeichnet werden darf (seine Allgäuer Milchfabrik ist weit und breit als
Umweltbelastung bekannt), auf so jemand, der alle Klischees eines raffgierigen Kapitalisten
Realität werden lässt, auf so jemand kann Deutschland gut verzichten.
Ich werde weiterhin darauf verzichten, Sachsenmilchprodukte oder andere Müllerprodukte
zu kaufen, es gibt zum Glück Alternativen und Unternehmer, die den Satz „Eigentum
verpflichtet“ nicht als Belastung, sondern als Ansporn sehen. Und kleinere hiesige
Molkereien gibt es auch. Wie „wohltätig“ sich Müller gegenüber sächsischen Bauern
verhält, hat die SZ ja dankenswerterweise beschrieben.
LESERBRIEFE
Zu „Herr Müller vermilchreist“, 14.10., schreibt V. Eichmann aus Dresden:
Zum Glück gibt
es Alternativen
Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, das ist wohl der Kapitalismus a la Müller-Milch.
Sich über angebliche deutsche Subventionsmentalität beschweren, hohe Steuern
beklagen, aber selber jede Subvention und Abschreibungsmöglichkeit mitnehmen, sei sie
noch so windig, das kommt gut an.
Auf jemand wie Theo Müller, der, wenn ich mich richtig erinnere, gerichtlich anerkannt als
Öko-Schwein bezeichnet werden darf (seine Allgäuer Milchfabrik ist weit und breit als
Umweltbelastung bekannt), auf so jemand, der alle Klischees eines raffgierigen Kapitalisten
Realität werden lässt, auf so jemand kann Deutschland gut verzichten.
Ich werde weiterhin darauf verzichten, Sachsenmilchprodukte oder andere Müllerprodukte
zu kaufen, es gibt zum Glück Alternativen und Unternehmer, die den Satz „Eigentum
verpflichtet“ nicht als Belastung, sondern als Ansporn sehen. Und kleinere hiesige
Molkereien gibt es auch. Wie „wohltätig“ sich Müller gegenüber sächsischen Bauern
verhält, hat die SZ ja dankenswerterweise beschrieben.
BGH lässt Revision im Sachsenmilch-Prozess
Nach fast drei Jahren hat der BGH die Revision des OLG-Urteils im Zusammenhang mit dem
Kapitalschnitt bei der Sachsenmilch AG angenommen. Zur Erinnerung: Die Sachsenmilch AG
war das erste ostdeutsche Unternehmen, das an die Börse gebracht wurde, das aber durch die
Südmilch-Affäre sehr bald in Turbulenzen geriet und einen Kapitalschnitt benötigte. Die im
Verhältnis von 750 zu 1 durchgeführte Kapitalzusammenlegung kam für die Kleinaktionäre einer
Enteignung gleich, wogegen die SdK Klage erhob. Im vorliegenden Prozess geht es um den auf
der Hauptversammlung des Jahres 1999 gefassten Bestätigungsbeschluss zu dem horrenden
Kapitalschnitt, den die SdK ebenfalls angefochten hat. Der BGH lässt nun die Revision des
ablehnenden Urteils des OLG Dresden zu.
http://www.sdk.org
Nach fast drei Jahren hat der BGH die Revision des OLG-Urteils im Zusammenhang mit dem
Kapitalschnitt bei der Sachsenmilch AG angenommen. Zur Erinnerung: Die Sachsenmilch AG
war das erste ostdeutsche Unternehmen, das an die Börse gebracht wurde, das aber durch die
Südmilch-Affäre sehr bald in Turbulenzen geriet und einen Kapitalschnitt benötigte. Die im
Verhältnis von 750 zu 1 durchgeführte Kapitalzusammenlegung kam für die Kleinaktionäre einer
Enteignung gleich, wogegen die SdK Klage erhob. Im vorliegenden Prozess geht es um den auf
der Hauptversammlung des Jahres 1999 gefassten Bestätigungsbeschluss zu dem horrenden
Kapitalschnitt, den die SdK ebenfalls angefochten hat. Der BGH lässt nun die Revision des
ablehnenden Urteils des OLG Dresden zu.
http://www.sdk.org
Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 16.10.2003
Sachsenmilch
Kleinaktionäre ziehen vor den BGH
Dresden. Der Streit der Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG mit dem bayerischen
Unternehmer Theo Müller geht in eine neue Runde.
Der Bundesgerichtshof (BGH) habe die Revision zu einem Urteil des Oberlandesgerichts
Dresden zugelassen, sagte gestern Hermann Locarek-Junge von der
Interessengemeinschaft der Kleinaktionäre. In dem Verfahren geht es um die
Benachteiligung der Kleinaktionäre durch einen von Mehrheitsaktionär Müller veranlassten
Kapitalschnitt. Müller hatte nach der Übernahme der Sachsenmilch das Stammkapital von
38 Millionen Euro auf 51 000 Euro verringert. Die Kleinaktionäre kämpfen seit Jahren
dagegen.
Sie prozessieren auch wegen der ausgefallenen Dividende für 2001. Zudem wurde ein
Antrag zur Sonderprüfung der Bilanz 2002 gestellt. Ein weiterer Vorwurf ist, dass Müller
durch bilanztechnische Tricks aus steuerlichen Gründen den Wert der Aktie gering hält.
(dpa)
Sachsenmilch
Kleinaktionäre ziehen vor den BGH
Dresden. Der Streit der Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG mit dem bayerischen
Unternehmer Theo Müller geht in eine neue Runde.
Der Bundesgerichtshof (BGH) habe die Revision zu einem Urteil des Oberlandesgerichts
Dresden zugelassen, sagte gestern Hermann Locarek-Junge von der
Interessengemeinschaft der Kleinaktionäre. In dem Verfahren geht es um die
Benachteiligung der Kleinaktionäre durch einen von Mehrheitsaktionär Müller veranlassten
Kapitalschnitt. Müller hatte nach der Übernahme der Sachsenmilch das Stammkapital von
38 Millionen Euro auf 51 000 Euro verringert. Die Kleinaktionäre kämpfen seit Jahren
dagegen.
Sie prozessieren auch wegen der ausgefallenen Dividende für 2001. Zudem wurde ein
Antrag zur Sonderprüfung der Bilanz 2002 gestellt. Ein weiterer Vorwurf ist, dass Müller
durch bilanztechnische Tricks aus steuerlichen Gründen den Wert der Aktie gering hält.
(dpa)
manager-magazin.de, 20.10.2003, 14:37 Uhr
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,270514,0…
S K A N D A L U M S Ü D M I L C H
Blinde-Kuh-Spiel
Zehn Jahre versuchten die Staatsanwälte, den früheren
Südmilch-Chef Wolfgang Weber dingfest zu machen, weil er die
Sachsenmilch AG zum eigenen Vorteil gemolken haben soll. Endlich
lässt sich Weber vor Gericht bitten. Doch im Gegenzug wird er nicht
richtig bestraft.
Stuttgart - Vor über zehn Jahren hatte Wolfgang Weber das Weite
gesucht und sich fortan auf seiner Ranch in Paraguay der Rinderzucht
gewidmet. Als mutmaßlicher Hauptverantwortlicher des Skandals um die
Sachsenmilch-Pleite im Jahre 1993 entzog sich der frühere
Südmilch-Vorstandschef damit der Strafverfolgung.
Seine Heimkehr nach Deutschland vor wenigen
Wochen - ausgehandelt mit der
baden-württembergischen Justiz - bringt ein
abgeschlossen geglaubtes Kapitel der deutschen
Wirtschaftskriminalität wieder auf die
Tagesordnung. Wegen Betruges und Untreue muss
sich Weber ab Dienstag vor dem Stuttgarter
Landgericht verantworten. Nur drei
Verhandlungstage sind für den Prozess
vorgesehen. Kein Wunder, denn hinter den
Kulissen soll das Strafmaß schon ausgehandelt
worden sein.
Über viele Jahre hinweg hatte die Stuttgarter
Staatsanwaltschaft versucht, des ehemaligen Spitzenmanagers habhaft
zu werden. Doch Weber hatte nach seiner Flucht im Zuge des
Sachsenmilch-Kollapses die paraguayische Staatsbürgerschaft
angenommen. Eine Auslieferung nach Deutschland war deshalb trotz
internationalen Haftbefehls nicht zu erreichen. Einzig eine Vernehmung
des Beschuldigten in der deutschen Botschaft in Asunción im Jahre 1997
konnten die Ermittler durchsetzen. Damals wies Weber sämtliche
Vorwürfe von sich und rechnete zugleich mit seinem Nachfolger Frank
Staudacher ab, den er laut Vernehmungsprotokoll als "intriganten
Psychopathen" bezeichnete.
Das verkaufte Know-how war wertlos
Dennoch hatte die Staatsanwaltschaft 1999 Anklage gegen Weber
erhoben, die nun vier Jahre später Verhandlungsgegenstand ist. Weber
wird zur Last gelegt, zusammen mit seinen bereits verurteilten
Vorstandskollegen weitgehend wertloses Know-how für Millionenbeträge
an die Tochter Sachsenmilch verkauft zu haben, um Finanzlöcher bei der
Südmilch zu stopfen.
Die Anklage geht darüber hinaus davon aus, dass beim Börsengang der
Sachsenmilch 1991 falsche Angaben über die Kosten eines
Molkerei-Neubaus im sächsischen Leppersdorf gemacht wurden. Im
Börsenprospekt der Deutschen Bank AG war von "festgeschriebenen
Baukosten" die Rede. Tatsächlich waren die Kosten aufgrund einer
Zusatzvereinbarung mit dem Bauunternehmer Roland Ernst jedoch
variabel.
Missmanagement und die Kostenexplosion trieben das Prestigeprojekt
Sachsenmilch AG schließlich 1993 nur drei Jahre nach der Gründung in
den Konkurs. Die Muttergesellschaft Südmilch musste daraufhin Vergleich
anmelden und wurde schließlich vom niederländischen Milchkonzern
Campina Melkunie übernommen.
Weber kehrte zurück, weil er nichts zu befürchten hat
Webers damalige Vorstandskollegen Rudolf Hoffmann und Manfred
Klecker wurden wegen der Vorgänge rund um den Molkerei-Skandal
bereits 1997 vom Stuttgarter Landgericht verurteilt. Hoffmann erhielt
zwei Jahre Haft auf Bewährung, Klecker ein Jahr auf Bewährung. Der
Bauunternehmer Ernst wurde wegen Beihilfe mit einer Geldstrafe zur
Verantwortung gezogen. Über 60 Verhandlungstage hatte der damalige
Prozess beansprucht.
Weber war Hauptinitiator des
Südmilch-Engagements in Sachsen. Von 1972 bis
1992 stand er an der Spitze des Vorstands des
süddeutschen Konzerns. Danach trug er bis Januar
1993 als Aufsichtsratsvorsitzender der Südmilch
AG Mitverantwortung. Weber war es, der die
Kontakte zu ostdeutschen Milchkombinaten
geknüpft und die Gründung der Sachsenmilch AG -
mit der Südmilch und sächsischen Milchbauern als
Anteilseignern - initiiert hatte.
Für Ostdeutschland geriet dieses Engagement zum
Trauerspiel. Das erste ostdeutsche Unternehmen
an der Börse kollabierte. Der Deutschen Bank
entstand durch den Rückkauf der Aktien ein Schaden von damals 43
Millionen Mark.
Trotz des hohen Schadens kann auch Weber wie seine früheren
Mitstreiter mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Medienberichten zufolge
sollen sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung bereits auf eine
Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und eine Geldauflage von
rund 100.000 Euro verständigt haben. Anders ist die Rückkehr des
Angeklagten aus Paraguay auch kaum zu erklären. Seine Anwälte hatten
von vornherein immer "erfüllbare Bedingungen" vorausgesetzt, damit sich
ihr Mandant den deutschen Behörden stellt.
Tanja Wolter, ddp
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,270514,0…
S K A N D A L U M S Ü D M I L C H
Blinde-Kuh-Spiel
Zehn Jahre versuchten die Staatsanwälte, den früheren
Südmilch-Chef Wolfgang Weber dingfest zu machen, weil er die
Sachsenmilch AG zum eigenen Vorteil gemolken haben soll. Endlich
lässt sich Weber vor Gericht bitten. Doch im Gegenzug wird er nicht
richtig bestraft.
Stuttgart - Vor über zehn Jahren hatte Wolfgang Weber das Weite
gesucht und sich fortan auf seiner Ranch in Paraguay der Rinderzucht
gewidmet. Als mutmaßlicher Hauptverantwortlicher des Skandals um die
Sachsenmilch-Pleite im Jahre 1993 entzog sich der frühere
Südmilch-Vorstandschef damit der Strafverfolgung.
Seine Heimkehr nach Deutschland vor wenigen
Wochen - ausgehandelt mit der
baden-württembergischen Justiz - bringt ein
abgeschlossen geglaubtes Kapitel der deutschen
Wirtschaftskriminalität wieder auf die
Tagesordnung. Wegen Betruges und Untreue muss
sich Weber ab Dienstag vor dem Stuttgarter
Landgericht verantworten. Nur drei
Verhandlungstage sind für den Prozess
vorgesehen. Kein Wunder, denn hinter den
Kulissen soll das Strafmaß schon ausgehandelt
worden sein.
Über viele Jahre hinweg hatte die Stuttgarter
Staatsanwaltschaft versucht, des ehemaligen Spitzenmanagers habhaft
zu werden. Doch Weber hatte nach seiner Flucht im Zuge des
Sachsenmilch-Kollapses die paraguayische Staatsbürgerschaft
angenommen. Eine Auslieferung nach Deutschland war deshalb trotz
internationalen Haftbefehls nicht zu erreichen. Einzig eine Vernehmung
des Beschuldigten in der deutschen Botschaft in Asunción im Jahre 1997
konnten die Ermittler durchsetzen. Damals wies Weber sämtliche
Vorwürfe von sich und rechnete zugleich mit seinem Nachfolger Frank
Staudacher ab, den er laut Vernehmungsprotokoll als "intriganten
Psychopathen" bezeichnete.
Das verkaufte Know-how war wertlos
Dennoch hatte die Staatsanwaltschaft 1999 Anklage gegen Weber
erhoben, die nun vier Jahre später Verhandlungsgegenstand ist. Weber
wird zur Last gelegt, zusammen mit seinen bereits verurteilten
Vorstandskollegen weitgehend wertloses Know-how für Millionenbeträge
an die Tochter Sachsenmilch verkauft zu haben, um Finanzlöcher bei der
Südmilch zu stopfen.
Die Anklage geht darüber hinaus davon aus, dass beim Börsengang der
Sachsenmilch 1991 falsche Angaben über die Kosten eines
Molkerei-Neubaus im sächsischen Leppersdorf gemacht wurden. Im
Börsenprospekt der Deutschen Bank AG war von "festgeschriebenen
Baukosten" die Rede. Tatsächlich waren die Kosten aufgrund einer
Zusatzvereinbarung mit dem Bauunternehmer Roland Ernst jedoch
variabel.
Missmanagement und die Kostenexplosion trieben das Prestigeprojekt
Sachsenmilch AG schließlich 1993 nur drei Jahre nach der Gründung in
den Konkurs. Die Muttergesellschaft Südmilch musste daraufhin Vergleich
anmelden und wurde schließlich vom niederländischen Milchkonzern
Campina Melkunie übernommen.
Weber kehrte zurück, weil er nichts zu befürchten hat
Webers damalige Vorstandskollegen Rudolf Hoffmann und Manfred
Klecker wurden wegen der Vorgänge rund um den Molkerei-Skandal
bereits 1997 vom Stuttgarter Landgericht verurteilt. Hoffmann erhielt
zwei Jahre Haft auf Bewährung, Klecker ein Jahr auf Bewährung. Der
Bauunternehmer Ernst wurde wegen Beihilfe mit einer Geldstrafe zur
Verantwortung gezogen. Über 60 Verhandlungstage hatte der damalige
Prozess beansprucht.
Weber war Hauptinitiator des
Südmilch-Engagements in Sachsen. Von 1972 bis
1992 stand er an der Spitze des Vorstands des
süddeutschen Konzerns. Danach trug er bis Januar
1993 als Aufsichtsratsvorsitzender der Südmilch
AG Mitverantwortung. Weber war es, der die
Kontakte zu ostdeutschen Milchkombinaten
geknüpft und die Gründung der Sachsenmilch AG -
mit der Südmilch und sächsischen Milchbauern als
Anteilseignern - initiiert hatte.
Für Ostdeutschland geriet dieses Engagement zum
Trauerspiel. Das erste ostdeutsche Unternehmen
an der Börse kollabierte. Der Deutschen Bank
entstand durch den Rückkauf der Aktien ein Schaden von damals 43
Millionen Mark.
Trotz des hohen Schadens kann auch Weber wie seine früheren
Mitstreiter mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Medienberichten zufolge
sollen sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung bereits auf eine
Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und eine Geldauflage von
rund 100.000 Euro verständigt haben. Anders ist die Rückkehr des
Angeklagten aus Paraguay auch kaum zu erklären. Seine Anwälte hatten
von vornherein immer "erfüllbare Bedingungen" vorausgesetzt, damit sich
ihr Mandant den deutschen Behörden stellt.
Tanja Wolter, ddp
Sächsische Zeitung (Wirtschaft )
Weber-Prozess
Ex-Chef der Sachsenmilch bleibt angeblich frei
Stuttgart/Leppersdorf. Der ehemalige Südmilch-Chef Wolfgang Weber kann im
Untreue-Prozess am Landgericht Stuttgart mit einem milden Urteil rechnen, berichtet die
Zeitschrift „Focus“. Verteidigung und Staatsanwaltschaft hätten sich auf eine
Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine Zahlung von rund 100 000 Euro geeinigt.
Weber war 1993 nach Paraguay geflüchtet, um seiner Verhaftung nach der Pleite der
Südmilch-Tochter Sachsenmilch in Leppersdorf zu entgehen. Das sächsische Unternehmen
gehört heute der Müller-Gruppe und wächst. Weber kehrte nach Gesprächen zwischen
seinem Verteidiger und der Staatsanwaltschaft vor wenigen Wochen nach Deutschland
zurück. Der Zeitschrift zufolge erhielt er die Zusage, frei zu bleiben. (dpa/SZ)
Weber-Prozess
Ex-Chef der Sachsenmilch bleibt angeblich frei
Stuttgart/Leppersdorf. Der ehemalige Südmilch-Chef Wolfgang Weber kann im
Untreue-Prozess am Landgericht Stuttgart mit einem milden Urteil rechnen, berichtet die
Zeitschrift „Focus“. Verteidigung und Staatsanwaltschaft hätten sich auf eine
Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine Zahlung von rund 100 000 Euro geeinigt.
Weber war 1993 nach Paraguay geflüchtet, um seiner Verhaftung nach der Pleite der
Südmilch-Tochter Sachsenmilch in Leppersdorf zu entgehen. Das sächsische Unternehmen
gehört heute der Müller-Gruppe und wächst. Weber kehrte nach Gesprächen zwischen
seinem Verteidiger und der Staatsanwaltschaft vor wenigen Wochen nach Deutschland
zurück. Der Zeitschrift zufolge erhielt er die Zusage, frei zu bleiben. (dpa/SZ)
Stuttgart
Ex-Südmilch-Chef legt Geständnis ab
Zehn Jahre nach Niedergang der Großmolkerei jetzt
der Prozess gegen Wolfgang Weber
Stuttgart - Zehn Jahre nach der Fast-Pleite der Großmolkerei
Sachsenmilch hat der frühere Aufsichtsratschef Wolfgang
Weber in seinem Untreue-Prozess ein Geständnis abgelegt.
Der 68-Jährige sagte am Dienstag vor dem Landgericht
Stuttgart, die Anklage sei prinzipiell begründet. Die
Staatsanwaltschaft wirft dem Betriebswirt Mitverantwortung
am Niedergang der einstmals größten deutschen Molkerei
Südmilch sowie deren Tochter Sachsenmilch in
Ostdeutschland vor.
Die Sachsenmilch war 1991 als erstes ostdeutsches
Unternehmen von der Deutschen Bank an die Börse gebracht
worden. Nachdem die Kosten für den Neubau ausgeufert
waren, ging Sachsenmilch 1993 in Gesamtvollstreckung, der
Mutterkonzern Südmilch meldete Vergleich an. Weber war
von 1970 bis 1992 Vorstandschef und bis Januar 1993
Vorsitzender des Aufsichtsrats von Südmilch.
Weber sagte: "Ich habe nie die Absicht einer
Vermögenschädigung der Sachsenmilch verfolgt." Laut
Anklage besteht gegen Weber der Verdacht, mit einem
angeblichen Know-how-Verkauf versucht zu haben, die
Südmilch zu Lasten der Sachsenmilch zu sanieren.
Oberstaatsanwalt Martin Klose sagte, die 14 Ordner
Unterlagen seien allgemein zugängliches Molkerei-Wissen
gewesen.
Weber betonte hingegen, er habe nie einen Hehl daraus
gemacht, dass Südmilch die Unterlagen nicht kostenlos zur
Verfügung stellen könne. In den Molkereineubau in
Leppersdorf bei Dresden war der Unternehmer Roland Ernst
als Generalübernehmer mit eingebunden. Über Ernst war der
fragwürdige Know-how-Transfer in Höhe von damals 38
Millionen Mark abgewickelt worden. Weber sagte, wenn bei
dem Kow-how-Vertrag Fehler gemacht worden seien, wolle
er dafür gerade stehen. "Ich will mich der Verantwortung im
Fall Sachsenmilch stellen."
Der Betrugsvorwurf gegen Weber zum Nachteil der
Deutschen Bank sei auf Antrag der Staatsanwaltschaft
vorläufig eingestellt worden, teilte das Gericht mit. Die
Deutsche Bank hatte die Sachsenmilch an die Börse gebracht.
Für die Anleger war damals kein Schaden entstanden, weil
die Deutsche Bank die Aktien zurücknahm. In einem ersten
Verfahren waren die Hauptangeklagten 1997 zu
Bewährungsstrafen und der frühere Bauunternehmer Ernst
wegen Beihilfe zur Untreue zu einer hohen Geldstrafe
verurteilt worden.
Das Verfahren gegen Weber war jedoch vorläufig eingestellt
worden, da die Behörden den flüchtigen Weber nicht fassen
konnten. Er hatte sich auf eine Rinderfarm nach Paraguay
abgesetzt. Webers sagte nun, er habe sich immer wieder
bemüht, erfüllbare Bedingungen für seine Rückkehr zu
erhalten.
Nach zehn Jahren Flucht stellte er sich Mitte September der
Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Die Rückkehr des 68-Jährigen
war laut Staatsanwaltschaft mit der Verteidigung abgestimmt.
Nach Angaben des Gerichts gab es im Vorfeld mit der
Strafkammer keine Gespräche zwischen Verteidigung und
Staatsanwaltschaft über die Höhe des Strafmaßes. Der
Prozess wird am kommenden Donnerstag mit den Plädoyers
von Verteidigung und Staatsanwaltschaft fortgesetzt. Das
Urteil wird am 30. Oktober erwartet.
AP
21.10.2003 - aktualisiert: 21.10.2003, 12:23 Uhr
Ex-Südmilch-Chef legt Geständnis ab
Zehn Jahre nach Niedergang der Großmolkerei jetzt
der Prozess gegen Wolfgang Weber
Stuttgart - Zehn Jahre nach der Fast-Pleite der Großmolkerei
Sachsenmilch hat der frühere Aufsichtsratschef Wolfgang
Weber in seinem Untreue-Prozess ein Geständnis abgelegt.
Der 68-Jährige sagte am Dienstag vor dem Landgericht
Stuttgart, die Anklage sei prinzipiell begründet. Die
Staatsanwaltschaft wirft dem Betriebswirt Mitverantwortung
am Niedergang der einstmals größten deutschen Molkerei
Südmilch sowie deren Tochter Sachsenmilch in
Ostdeutschland vor.
Die Sachsenmilch war 1991 als erstes ostdeutsches
Unternehmen von der Deutschen Bank an die Börse gebracht
worden. Nachdem die Kosten für den Neubau ausgeufert
waren, ging Sachsenmilch 1993 in Gesamtvollstreckung, der
Mutterkonzern Südmilch meldete Vergleich an. Weber war
von 1970 bis 1992 Vorstandschef und bis Januar 1993
Vorsitzender des Aufsichtsrats von Südmilch.
Weber sagte: "Ich habe nie die Absicht einer
Vermögenschädigung der Sachsenmilch verfolgt." Laut
Anklage besteht gegen Weber der Verdacht, mit einem
angeblichen Know-how-Verkauf versucht zu haben, die
Südmilch zu Lasten der Sachsenmilch zu sanieren.
Oberstaatsanwalt Martin Klose sagte, die 14 Ordner
Unterlagen seien allgemein zugängliches Molkerei-Wissen
gewesen.
Weber betonte hingegen, er habe nie einen Hehl daraus
gemacht, dass Südmilch die Unterlagen nicht kostenlos zur
Verfügung stellen könne. In den Molkereineubau in
Leppersdorf bei Dresden war der Unternehmer Roland Ernst
als Generalübernehmer mit eingebunden. Über Ernst war der
fragwürdige Know-how-Transfer in Höhe von damals 38
Millionen Mark abgewickelt worden. Weber sagte, wenn bei
dem Kow-how-Vertrag Fehler gemacht worden seien, wolle
er dafür gerade stehen. "Ich will mich der Verantwortung im
Fall Sachsenmilch stellen."
Der Betrugsvorwurf gegen Weber zum Nachteil der
Deutschen Bank sei auf Antrag der Staatsanwaltschaft
vorläufig eingestellt worden, teilte das Gericht mit. Die
Deutsche Bank hatte die Sachsenmilch an die Börse gebracht.
Für die Anleger war damals kein Schaden entstanden, weil
die Deutsche Bank die Aktien zurücknahm. In einem ersten
Verfahren waren die Hauptangeklagten 1997 zu
Bewährungsstrafen und der frühere Bauunternehmer Ernst
wegen Beihilfe zur Untreue zu einer hohen Geldstrafe
verurteilt worden.
Das Verfahren gegen Weber war jedoch vorläufig eingestellt
worden, da die Behörden den flüchtigen Weber nicht fassen
konnten. Er hatte sich auf eine Rinderfarm nach Paraguay
abgesetzt. Webers sagte nun, er habe sich immer wieder
bemüht, erfüllbare Bedingungen für seine Rückkehr zu
erhalten.
Nach zehn Jahren Flucht stellte er sich Mitte September der
Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Die Rückkehr des 68-Jährigen
war laut Staatsanwaltschaft mit der Verteidigung abgestimmt.
Nach Angaben des Gerichts gab es im Vorfeld mit der
Strafkammer keine Gespräche zwischen Verteidigung und
Staatsanwaltschaft über die Höhe des Strafmaßes. Der
Prozess wird am kommenden Donnerstag mit den Plädoyers
von Verteidigung und Staatsanwaltschaft fortgesetzt. Das
Urteil wird am 30. Oktober erwartet.
AP
21.10.2003 - aktualisiert: 21.10.2003, 12:23 Uhr
Der Weber-Prozess ist doch eine Geschichtsaufarbeitung, die mit der aktuellen Sachsenmilch-AG nichts zu tun hat. Allenfalls schadet dieser Unsinn dem Aktienkurs.
Weder hat die Sachsenmilch von Weber etwas zu erwarten (Schadenersatz etc.) noch kann sie in irgend einem anderen Zusammenhang profitieren oder belastet werden.
Ich würde es begrüßen, wenn diese Seiten den Informationen über die aktuelle Sachsenmilch vorbehalten bleiben: HV 2003 und Dividendenprozess, auch noch Kapitalschnitt und alles andere, was die derzeitigen Aktionäre bewegt. Der Rest ist Wirtschafts(krimiminal)geschichte.
Weder hat die Sachsenmilch von Weber etwas zu erwarten (Schadenersatz etc.) noch kann sie in irgend einem anderen Zusammenhang profitieren oder belastet werden.
Ich würde es begrüßen, wenn diese Seiten den Informationen über die aktuelle Sachsenmilch vorbehalten bleiben: HV 2003 und Dividendenprozess, auch noch Kapitalschnitt und alles andere, was die derzeitigen Aktionäre bewegt. Der Rest ist Wirtschafts(krimiminal)geschichte.
manager-magazin.de
Deutschland vs. Schweiz: "Achten Sie auf die Playboy-Klausel!"
von Martin Scheele
Freitag 24. Oktober 2003, 09:26 Uhr
Wer wie Theo Müller in die Schweiz umziehen will, der braucht spezielle Kenntnisse - oder pfiffige Steuerberater.
Davon sollten Mittelständler auf einem Seminar in Hamburg überzeugt werden. Einer der hochkarätigen Redner:
Thomas Borer-Fielding.
Hamburg - Diskretion war das oberste Gebot. Darauf wurde gleich am Eingang Wert gelegt. "Sie brauchen sich kein
Namensschild anzukleben" soufflierte die freundliche Dame "sofern Sie inkognito bleiben wollen". Doch davon machte kaum
jemand Gebrauch. In aller Offenheit zeigten Hamburger Kaufleute und norddeutsche Kollegen ihr Interesse an dem Seminar
"Standort Schweiz - Erfolgreiche Ansiedlung in der Alpenrepublik".
Während bislang vor allem der Wegzug prominenter deutscher Privatpersonen - von Klaus-Michael Kühne,
Gunter Sachs, Klaus Jacobs bis hin zu Boris Becker und Theo Müller - in den Medien Widerhall fand,
prüfen offenkundig mehr und mehr Mittelständler den Schritt. Davon sind zumindest die überzeugt, die
ihnen den Weg erleichtern wollen: Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte.
Ein auf Aussiedelung spezialisiertes Unternehmen ist die Prof. Dr. Katz Gruppe, die das Seminar im
Hamburger Fünf-Sterne-Hotel Dorint veranstaltete. Unternehmensinhaber Thomas Katz gelang es,
hochkarätige Redner zu gewinnen. So referierten Reiner Schrupkowski, Bankdirektor der Credit Suisse,
Urs Mühlebach, Rechtsanwalt aus Luzern, und Thomas Borer-Fielding, ehemaliger Botschafter der
Schweiz in Deutschland, mittlerweile Unternehmensberater in Potsdam.
Je später der Abend, desto mehr rauchten die Köpfe
Dabei dürfte Letztgenanntem die Zugpferd-Funktion für das Seminar zu Teil geworden sein. Eben jener stets lächelnde
Borer-Fielding servierte erst mal leichte Kost. Seine Mitstreiter ließen es komplexer werden. Ganz nach dem Prinzip: Je später
der Abend, desto tiefer wurde in die Materie eingedrungen.
Dabei taten sich in den Reden durchaus Unterschiede auf. Während Unternehmensberater Borer-Fielding anklingen ließ, sich
über den Umzug von Müller-Milch-Chef in die Schweiz zu freuen, ließ ein anderer Redner keinen Zweifel aufkommen: "Solche
können wir bei uns nicht gebrauchen" und spielte dabei offenkundig auf die raffinierten Steuertricks Theo Müllers und seinen Ruf
als streitlustigen und Umweltauflagen nicht besonders schätzenden Unternehmer an.
Durchaus differenziert stellte der ehemalige Schweizer Botschafter in Deutschland die Schweiz - "sie ist keine Insel der
Seeligen" - in seiner Rede dar. Wen wundert`s: Deutlich überwogen allerdings die Vorteile wie "erstklassige Infrastruktur",
"exzellentes Ausbildungssystem", "unternehmensfreundliche Besteuerung" und einigen weiteren in seiner Rede. Gleichwohl
sparte Borer-Fielding aber auch nicht mit Kritik und nannte das Problem des zu starken Schweizer Franken und eine relativ
kräftig wachsende Steuer- und Abgabenlast - wenn diese auch auf absolut niedrigem Niveau bleibt.
"Inzwischen machen auch wir Dummheiten"
So sprach Borer-Fielding den Crash der Airline Swissair an. "Inzwischen machen wir auch Dummheiten" und meinte damit die
Zwei-Milliarden-Subvention durch den Schweizer Staat. In seinen Augen eine sehr kritische Aktion.
Von einer relativ stark ansteigenden Steuer- und Abgabenlast lassen sich Deutsche aber nicht abschrecken. Dabei ist die Zahl
der Übersiedler noch überschaubar. "In 2002 waren es 8384 deutsche Staatsbürger" weiß Borer-Fielding zu berichten. Diese
Zahl werde in 2003 auf 10.000 anschwellen, schätzt der Unternehmensberater, lächelt und lehnt sich zufrieden zurück.
Alle Freiheiten für Rentner
Seinem geschätzten Schweizer Landsmann und Rechtsanwalt Urs Mühlebach kam die schwierige Aufgabe zu, das Publikum mit
Feinheiten des Schweizer Steuerrechts bekannt zu machen. Während den meisten Zuhörern bekannt war, dass in der Schweiz
nicht der Bund, sondern die Kantone die Einkommensteuer erheben und es dadurch zu einem harten Steuerwettbewerb kommt,
ging das Fachwissen beim Thema Aufenthaltsrecht und Immobilienerwerb schon auseinander.
"Es gibt immer weniger Beschränkungen im freien Personenverkehr", sagte Mühlebach, ein hoch gewachsener Mann mit
weißem Haar. Eine Kontingentierung gebe es praktisch nur noch bei Selbstständigen, die für eine fünfjährige Bewilligung den
Nachweis einer existenzsichernden Tätigkeit und die ordnungsgemäße Gründung eines Unternehmens führen müssen.
An Rentner beziehungsweise Nichterwerbstätige im Publikum richtete sich der Beitrag zum Thema "Playboy-Klausel", deren
Name allein schon Gelächter hervorrief. Auch dieses Gesetz ist großzügiger gestaltet worden. Galt bis vor kurzem noch ein
Mindestalter von 55 Jahren als Voraussetzung für die Aufenthaltsbewilligung, gibt es nun keine Mindestaltersgrenze. Wer auf
Gunter Sachs` Spuren wandeln möchte, der muss als einzige Hürde noch den Nachweis von Solvenz erbringen.
Mieteigentum darf nicht als Kapitalanlage dienen
Doch zur Übersiedlung fehlt noch der Erwerb von Grund und Boden. Während die "Lex Friedrich" in den
achtziger Jahren noch für viel Wirbel gesorgt hatte, hat sich heute die Schweiz auch auf diesem Feld
geöffnet. Durften Ausländer einst nur Wohnungen mit weniger als 200 Quadratmetern und Häuser mit 1000
Quadratmetern erwerben, gibt es diese Beschränkung heute nicht mehr. Dagegen darf Mieteigentum weiter
nicht als Kapitalanlage dienen.
Damit den Zuhörern nicht grobe Fehler wie Prominenten unterliefen, machte Seminarleiter Thomas Katz
noch einen Exkurs im Fach deutsche Steuerlehre. "Ion Tiriac hat das damals richtig gemacht, als er Boris
Becker nach Monaco brachte und Becker kein Kinderzimmer mehr in Leimen haben durfte." Katz erwähnte
aber auch Beckers späteren Fehler, als dieser dem Finanzamt einen Wohnsitz im Münchener Nobelstadtteil
Bogenhausen verschwiegen und so 1,7 Millionen Euro vorenthalten hatte.
Feine Unterschiede im Außensteuergesetz
Die Feinheiten deutscher Steuerlehre verfolgten die Zuhörer im Weiteren durchaus mit Interesse. Dabei sorgte vor allem für
Aufregung der Paragraf 6 des Außensteuergesetzes. Bei der so genannten Wegzugsbesteuerung gelten Anteile an
Kapitalgesellschaften mit ein Prozent als wesentliche Beteiligung. Dieser Wert war von ehemals 25 Prozent schrittweise gesenkt
worden. Hingegen wird bei Produktions- beziehungsweise Geschäftsverlagerung die wesentliche Beteiligung mit einem Wert
über 25 Prozent definiert.
Deutschland vs. Schweiz: "Achten Sie auf die Playboy-Klausel!"
von Martin Scheele
Freitag 24. Oktober 2003, 09:26 Uhr
Wer wie Theo Müller in die Schweiz umziehen will, der braucht spezielle Kenntnisse - oder pfiffige Steuerberater.
Davon sollten Mittelständler auf einem Seminar in Hamburg überzeugt werden. Einer der hochkarätigen Redner:
Thomas Borer-Fielding.
Hamburg - Diskretion war das oberste Gebot. Darauf wurde gleich am Eingang Wert gelegt. "Sie brauchen sich kein
Namensschild anzukleben" soufflierte die freundliche Dame "sofern Sie inkognito bleiben wollen". Doch davon machte kaum
jemand Gebrauch. In aller Offenheit zeigten Hamburger Kaufleute und norddeutsche Kollegen ihr Interesse an dem Seminar
"Standort Schweiz - Erfolgreiche Ansiedlung in der Alpenrepublik".
Während bislang vor allem der Wegzug prominenter deutscher Privatpersonen - von Klaus-Michael Kühne,
Gunter Sachs, Klaus Jacobs bis hin zu Boris Becker und Theo Müller - in den Medien Widerhall fand,
prüfen offenkundig mehr und mehr Mittelständler den Schritt. Davon sind zumindest die überzeugt, die
ihnen den Weg erleichtern wollen: Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte.
Ein auf Aussiedelung spezialisiertes Unternehmen ist die Prof. Dr. Katz Gruppe, die das Seminar im
Hamburger Fünf-Sterne-Hotel Dorint veranstaltete. Unternehmensinhaber Thomas Katz gelang es,
hochkarätige Redner zu gewinnen. So referierten Reiner Schrupkowski, Bankdirektor der Credit Suisse,
Urs Mühlebach, Rechtsanwalt aus Luzern, und Thomas Borer-Fielding, ehemaliger Botschafter der
Schweiz in Deutschland, mittlerweile Unternehmensberater in Potsdam.
Je später der Abend, desto mehr rauchten die Köpfe
Dabei dürfte Letztgenanntem die Zugpferd-Funktion für das Seminar zu Teil geworden sein. Eben jener stets lächelnde
Borer-Fielding servierte erst mal leichte Kost. Seine Mitstreiter ließen es komplexer werden. Ganz nach dem Prinzip: Je später
der Abend, desto tiefer wurde in die Materie eingedrungen.
Dabei taten sich in den Reden durchaus Unterschiede auf. Während Unternehmensberater Borer-Fielding anklingen ließ, sich
über den Umzug von Müller-Milch-Chef in die Schweiz zu freuen, ließ ein anderer Redner keinen Zweifel aufkommen: "Solche
können wir bei uns nicht gebrauchen" und spielte dabei offenkundig auf die raffinierten Steuertricks Theo Müllers und seinen Ruf
als streitlustigen und Umweltauflagen nicht besonders schätzenden Unternehmer an.
Durchaus differenziert stellte der ehemalige Schweizer Botschafter in Deutschland die Schweiz - "sie ist keine Insel der
Seeligen" - in seiner Rede dar. Wen wundert`s: Deutlich überwogen allerdings die Vorteile wie "erstklassige Infrastruktur",
"exzellentes Ausbildungssystem", "unternehmensfreundliche Besteuerung" und einigen weiteren in seiner Rede. Gleichwohl
sparte Borer-Fielding aber auch nicht mit Kritik und nannte das Problem des zu starken Schweizer Franken und eine relativ
kräftig wachsende Steuer- und Abgabenlast - wenn diese auch auf absolut niedrigem Niveau bleibt.
"Inzwischen machen auch wir Dummheiten"
So sprach Borer-Fielding den Crash der Airline Swissair an. "Inzwischen machen wir auch Dummheiten" und meinte damit die
Zwei-Milliarden-Subvention durch den Schweizer Staat. In seinen Augen eine sehr kritische Aktion.
Von einer relativ stark ansteigenden Steuer- und Abgabenlast lassen sich Deutsche aber nicht abschrecken. Dabei ist die Zahl
der Übersiedler noch überschaubar. "In 2002 waren es 8384 deutsche Staatsbürger" weiß Borer-Fielding zu berichten. Diese
Zahl werde in 2003 auf 10.000 anschwellen, schätzt der Unternehmensberater, lächelt und lehnt sich zufrieden zurück.
Alle Freiheiten für Rentner
Seinem geschätzten Schweizer Landsmann und Rechtsanwalt Urs Mühlebach kam die schwierige Aufgabe zu, das Publikum mit
Feinheiten des Schweizer Steuerrechts bekannt zu machen. Während den meisten Zuhörern bekannt war, dass in der Schweiz
nicht der Bund, sondern die Kantone die Einkommensteuer erheben und es dadurch zu einem harten Steuerwettbewerb kommt,
ging das Fachwissen beim Thema Aufenthaltsrecht und Immobilienerwerb schon auseinander.
"Es gibt immer weniger Beschränkungen im freien Personenverkehr", sagte Mühlebach, ein hoch gewachsener Mann mit
weißem Haar. Eine Kontingentierung gebe es praktisch nur noch bei Selbstständigen, die für eine fünfjährige Bewilligung den
Nachweis einer existenzsichernden Tätigkeit und die ordnungsgemäße Gründung eines Unternehmens führen müssen.
An Rentner beziehungsweise Nichterwerbstätige im Publikum richtete sich der Beitrag zum Thema "Playboy-Klausel", deren
Name allein schon Gelächter hervorrief. Auch dieses Gesetz ist großzügiger gestaltet worden. Galt bis vor kurzem noch ein
Mindestalter von 55 Jahren als Voraussetzung für die Aufenthaltsbewilligung, gibt es nun keine Mindestaltersgrenze. Wer auf
Gunter Sachs` Spuren wandeln möchte, der muss als einzige Hürde noch den Nachweis von Solvenz erbringen.
Mieteigentum darf nicht als Kapitalanlage dienen
Doch zur Übersiedlung fehlt noch der Erwerb von Grund und Boden. Während die "Lex Friedrich" in den
achtziger Jahren noch für viel Wirbel gesorgt hatte, hat sich heute die Schweiz auch auf diesem Feld
geöffnet. Durften Ausländer einst nur Wohnungen mit weniger als 200 Quadratmetern und Häuser mit 1000
Quadratmetern erwerben, gibt es diese Beschränkung heute nicht mehr. Dagegen darf Mieteigentum weiter
nicht als Kapitalanlage dienen.
Damit den Zuhörern nicht grobe Fehler wie Prominenten unterliefen, machte Seminarleiter Thomas Katz
noch einen Exkurs im Fach deutsche Steuerlehre. "Ion Tiriac hat das damals richtig gemacht, als er Boris
Becker nach Monaco brachte und Becker kein Kinderzimmer mehr in Leimen haben durfte." Katz erwähnte
aber auch Beckers späteren Fehler, als dieser dem Finanzamt einen Wohnsitz im Münchener Nobelstadtteil
Bogenhausen verschwiegen und so 1,7 Millionen Euro vorenthalten hatte.
Feine Unterschiede im Außensteuergesetz
Die Feinheiten deutscher Steuerlehre verfolgten die Zuhörer im Weiteren durchaus mit Interesse. Dabei sorgte vor allem für
Aufregung der Paragraf 6 des Außensteuergesetzes. Bei der so genannten Wegzugsbesteuerung gelten Anteile an
Kapitalgesellschaften mit ein Prozent als wesentliche Beteiligung. Dieser Wert war von ehemals 25 Prozent schrittweise gesenkt
worden. Hingegen wird bei Produktions- beziehungsweise Geschäftsverlagerung die wesentliche Beteiligung mit einem Wert
über 25 Prozent definiert.
Reuters
Zwei Jahre auf Bewährung für Ex-Südmilch-Chef gefordert
Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:50 Uhr
Stuttgart, 23. Okt (Reuters) - Im Prozess um die Fast-Pleite der Sachsenmilch AG (Xetra:
715260.DE - Nachrichten) 1993 hat die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe für den
früheren Südmilch-Chef Wolfgang Weber beantragt.
Oberstaatsanwalt Martin Klose sagte am Donnerstag vor dem Landgericht Stuttgart, der
68-jährige Weber habe 1991 mit dem Transfer von angeblichen "Know-how" über das
Molkereiwesen für umgerechnet 19,4 Millionen Euro die erste börsennotierte Gesellschaft in den
neuen Ländern in der Existenz gefährdet. Er forderte für Weber zwei Jahre Haft auf Bewährung. Er
habe sich der Veruntreuung schuldig gemacht. Sein Verteidiger Eberhard Wahle forderte eine
Bewährungsstrafe von deutlich unter zwei Jahren. Das Urteil wird am 30. Oktober verkündet.
Klose sagte, Weber habe ein umfassendes Geständnis abgelegt. Für ihn spreche, dass er sich noch vor dem Ablauf der
Verjährung nach seiner Flucht nach Paraguay den deutschen Behörden und dem Gericht gestellt habe. Anfang 2003 hatten die
Verhandlungen über eine Rückkehr Webers nach fast zehn Jahren begonnen. "Ohne die Gespräche und das freiwillige Stellen
wäre es aller Voraussicht nicht zu einem Prozess gekommen", sagte Klose. Medien hatten im Vorfeld des Verfahrens über eine
Absprache zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft berichtet, nach der Weber zwei Jahre auf Bewährung erhalten sollte.
Klose warf Weber vor, Sachsenmilch zu Gunsten der Südmilch geschädigt zu haben. "Die Aufbauhilfe Ost trat gegenüber der
Finanzhilfe West zurück." Unabhängig von der Werthaltigkeit des Know-hows sei der Sachsenmilch ein Gefährdungsschaden
von 38 Millionen Mark entstanden, was Weber billigend in Kauf genommen habe. Sachsenmilch war später in
Gesamtvollstreckung gegangen und gehört inzwischen dem schwäbischen Unternehmer Theo Müller ("Müller Milch"), Südmilch
ging nach einem Vergleich an die niederländische Campina-Gruppe ("Landliebe").
Webers Verteidiger Wahle sagte, die Sachsenmilch-Pleite sei erst der rechtswidrigen Strategie von Webers Nachfolger Frank
Staudacher zuzuschreiben, die 1991 noch nicht abzusehen gewesen sei. "Operative Leitungsverantwortung hatte Herr Weber
bei der Sachsenmilch nicht gehabt. Er war nur Aufsichtsorgan", sagte Wahle.
In seinem Schlusswort sagte Weber, er bedauere, dass er Mitarbeitern und Bauern Leid angetan habe. "Dass das Konzept
Sachsenmilch richtig war, zeigt, was heute aus der Sachsenmilch geworden ist: ein blühendes Unternehmen", sagte er.
fnp/axh/rbo
Zwei Jahre auf Bewährung für Ex-Südmilch-Chef gefordert
Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:50 Uhr
Stuttgart, 23. Okt (Reuters) - Im Prozess um die Fast-Pleite der Sachsenmilch AG (Xetra:
715260.DE - Nachrichten) 1993 hat die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe für den
früheren Südmilch-Chef Wolfgang Weber beantragt.
Oberstaatsanwalt Martin Klose sagte am Donnerstag vor dem Landgericht Stuttgart, der
68-jährige Weber habe 1991 mit dem Transfer von angeblichen "Know-how" über das
Molkereiwesen für umgerechnet 19,4 Millionen Euro die erste börsennotierte Gesellschaft in den
neuen Ländern in der Existenz gefährdet. Er forderte für Weber zwei Jahre Haft auf Bewährung. Er
habe sich der Veruntreuung schuldig gemacht. Sein Verteidiger Eberhard Wahle forderte eine
Bewährungsstrafe von deutlich unter zwei Jahren. Das Urteil wird am 30. Oktober verkündet.
Klose sagte, Weber habe ein umfassendes Geständnis abgelegt. Für ihn spreche, dass er sich noch vor dem Ablauf der
Verjährung nach seiner Flucht nach Paraguay den deutschen Behörden und dem Gericht gestellt habe. Anfang 2003 hatten die
Verhandlungen über eine Rückkehr Webers nach fast zehn Jahren begonnen. "Ohne die Gespräche und das freiwillige Stellen
wäre es aller Voraussicht nicht zu einem Prozess gekommen", sagte Klose. Medien hatten im Vorfeld des Verfahrens über eine
Absprache zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft berichtet, nach der Weber zwei Jahre auf Bewährung erhalten sollte.
Klose warf Weber vor, Sachsenmilch zu Gunsten der Südmilch geschädigt zu haben. "Die Aufbauhilfe Ost trat gegenüber der
Finanzhilfe West zurück." Unabhängig von der Werthaltigkeit des Know-hows sei der Sachsenmilch ein Gefährdungsschaden
von 38 Millionen Mark entstanden, was Weber billigend in Kauf genommen habe. Sachsenmilch war später in
Gesamtvollstreckung gegangen und gehört inzwischen dem schwäbischen Unternehmer Theo Müller ("Müller Milch"), Südmilch
ging nach einem Vergleich an die niederländische Campina-Gruppe ("Landliebe").
Webers Verteidiger Wahle sagte, die Sachsenmilch-Pleite sei erst der rechtswidrigen Strategie von Webers Nachfolger Frank
Staudacher zuzuschreiben, die 1991 noch nicht abzusehen gewesen sei. "Operative Leitungsverantwortung hatte Herr Weber
bei der Sachsenmilch nicht gehabt. Er war nur Aufsichtsorgan", sagte Wahle.
In seinem Schlusswort sagte Weber, er bedauere, dass er Mitarbeitern und Bauern Leid angetan habe. "Dass das Konzept
Sachsenmilch richtig war, zeigt, was heute aus der Sachsenmilch geworden ist: ein blühendes Unternehmen", sagte er.
fnp/axh/rbo
Deutsche Käse im In- und Ausland gefragt
Die Marktpreise für deutschen Käse ziehen bei reger Nachfrage an, und das, obwohl im bisherigen
Jahresverlauf mehr Käse erzeugt worden ist als im Vorjahreszeitraum, berichtet die ZMP.
Insbesondere das Angebot an Schnittkäse habe sich zuletzt verknappt, aber auch die Bestände an
Blockware schrumpften deutlich. Inzwischen seien die Hersteller nicht mehr in der Lage, alle
Anfragen in vollem Umfange zu erfüllen.
Schnittkäse ist demnach nach dem Ferienende und mit Beginn der kühleren Jahreszeit nicht nur bei den hiesigen
Verbrauchern lebhaft gefragt, auch das große Kaufinteresse aus Südeuropa hält an. Zahlreiche Anfragen kämen
derzeit zudem aus Drittländern. Begrenzt sei auch das Angebot an Emmentaler, während Weichkäse aus hiesiger
Erzeugung ausreichend zur Verfügung stehe. Für die deutschen Verbraucher sei der Käseeinkauf einstweilen aber
immer noch sehr günstig, denn die Forderungen des Einzelhandels lägen deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Die Marktpreise für deutschen Käse ziehen bei reger Nachfrage an, und das, obwohl im bisherigen
Jahresverlauf mehr Käse erzeugt worden ist als im Vorjahreszeitraum, berichtet die ZMP.
Insbesondere das Angebot an Schnittkäse habe sich zuletzt verknappt, aber auch die Bestände an
Blockware schrumpften deutlich. Inzwischen seien die Hersteller nicht mehr in der Lage, alle
Anfragen in vollem Umfange zu erfüllen.
Schnittkäse ist demnach nach dem Ferienende und mit Beginn der kühleren Jahreszeit nicht nur bei den hiesigen
Verbrauchern lebhaft gefragt, auch das große Kaufinteresse aus Südeuropa hält an. Zahlreiche Anfragen kämen
derzeit zudem aus Drittländern. Begrenzt sei auch das Angebot an Emmentaler, während Weichkäse aus hiesiger
Erzeugung ausreichend zur Verfügung stehe. Für die deutschen Verbraucher sei der Käseeinkauf einstweilen aber
immer noch sehr günstig, denn die Forderungen des Einzelhandels lägen deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 25.10.2003
Milchwirtschaft
Nach Talfahrt wieder Plus
Preise im Keller / Molkereien von Discountern abhängig
Stuttgart. Für die deutsche Milchindustrie geht es nach der Talfahrt im vergangenen Jahr
wieder aufwärts. In den ersten sieben Monaten 2003 stieg der Branchenumsatz um mehr
als vier Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Das teilte der Milchindustrie-Verband am Freitag
auf seiner Jahresversammlung in Stuttgart mit.
Der Druck auf die Preise, ausgelöst unter anderem durch die immer stärker werdenden
Discounter, dauere jedoch an. Stark entwickelte sich der Export (plus 13 Prozent), zum
Beispiel mit Käse nach Russland. „Die Verbraucher haben sich den Discountern zugewandt“,
sagte Eberhard Hetzner, Hauptgeschäftsführer des Verbands. Bei Aldi, Lidl und anderen
Anbietern werde jedoch „mit harten Bandagen“ um Verträge gekämpft, die meist auf ein
Jahr abgeschlossen und die Molkereien in große Abhängigkeiten stürzen würden.
Vor allem Schnittkäse, Quark und Trinkmilch werden durch den Preisdruck des Handels
immer billiger. Was gut ist für den Verbraucher, ist problematisch für die Betriebe und die
Milcherzeuger. „Die Bauern sind unzufrieden“, sagte Hetzner. Als Faktor für neues
Wachstum, aber auch für weiter sinkende Preise könnte sich die Osterweiterung der EU
erweisen.
Die Produktion von Milch zum Verzehr erhöhte sich in den ersten sieben Monaten um fünf
Prozent auf knapp 3,7 Millionen Tonnen. Die Käsefertigung legte dank des guten Exports
um 2,5 Prozent auf fast 1,2 Millionen Tonnen zu. Neue Produkte wie Milchdrinks,
Trinkjoghurts und Molkedrinks erzielten oft zweistellige Zuwachsraten. Milch kommt aber
nicht nur in Lebensmitteln zum Einsatz, sondern bildet auch einen wichtigen Bestandteil
zum Beispiel von Pillen in der Pharmaindustrie.
In Deutschland gibt es 118 in der Milchwirtschaft tätige Unternehmen und rund 125 000
Erzeuger-Betriebe mit insgesamt 4,4 Millionen Kühen – Tendenz fallend. Die größten
Molkereien in Deutschland sind Humana Milchunion, Nordmilch und Campina. Im Freistaat
hat die Sachsenmilch AG mit etwa 1 000 Beschäftigten in Leppersdorf die Nase vorn. Eine
Kuh versorgt im Schnitt 17 Bürger. (dpa/SZ)
Milchwirtschaft
Nach Talfahrt wieder Plus
Preise im Keller / Molkereien von Discountern abhängig
Stuttgart. Für die deutsche Milchindustrie geht es nach der Talfahrt im vergangenen Jahr
wieder aufwärts. In den ersten sieben Monaten 2003 stieg der Branchenumsatz um mehr
als vier Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Das teilte der Milchindustrie-Verband am Freitag
auf seiner Jahresversammlung in Stuttgart mit.
Der Druck auf die Preise, ausgelöst unter anderem durch die immer stärker werdenden
Discounter, dauere jedoch an. Stark entwickelte sich der Export (plus 13 Prozent), zum
Beispiel mit Käse nach Russland. „Die Verbraucher haben sich den Discountern zugewandt“,
sagte Eberhard Hetzner, Hauptgeschäftsführer des Verbands. Bei Aldi, Lidl und anderen
Anbietern werde jedoch „mit harten Bandagen“ um Verträge gekämpft, die meist auf ein
Jahr abgeschlossen und die Molkereien in große Abhängigkeiten stürzen würden.
Vor allem Schnittkäse, Quark und Trinkmilch werden durch den Preisdruck des Handels
immer billiger. Was gut ist für den Verbraucher, ist problematisch für die Betriebe und die
Milcherzeuger. „Die Bauern sind unzufrieden“, sagte Hetzner. Als Faktor für neues
Wachstum, aber auch für weiter sinkende Preise könnte sich die Osterweiterung der EU
erweisen.
Die Produktion von Milch zum Verzehr erhöhte sich in den ersten sieben Monaten um fünf
Prozent auf knapp 3,7 Millionen Tonnen. Die Käsefertigung legte dank des guten Exports
um 2,5 Prozent auf fast 1,2 Millionen Tonnen zu. Neue Produkte wie Milchdrinks,
Trinkjoghurts und Molkedrinks erzielten oft zweistellige Zuwachsraten. Milch kommt aber
nicht nur in Lebensmitteln zum Einsatz, sondern bildet auch einen wichtigen Bestandteil
zum Beispiel von Pillen in der Pharmaindustrie.
In Deutschland gibt es 118 in der Milchwirtschaft tätige Unternehmen und rund 125 000
Erzeuger-Betriebe mit insgesamt 4,4 Millionen Kühen – Tendenz fallend. Die größten
Molkereien in Deutschland sind Humana Milchunion, Nordmilch und Campina. Im Freistaat
hat die Sachsenmilch AG mit etwa 1 000 Beschäftigten in Leppersdorf die Nase vorn. Eine
Kuh versorgt im Schnitt 17 Bürger. (dpa/SZ)
wir stehen wieder bei 40€ je Aktie - der Substanzwert steigt weiter....
wann kommt der Durchbruch zum fairen Wert?
wann kommt der Durchbruch zum fairen Wert?
,Angst und Verunsicherung`
Freising (ta) - Eine gewerkschaftliche Flugblattaktion fand am
Samstagmorgen in der Molkerei Weihenstephan ein unangenehmes
Ende. Die Gewerkschaft "Nahrung Genuss Gaststätten" (NGG)
versuchte, die Mitarbeiter über ihre Rechte zu informieren. Immer
wieder sei es in der Molkerei nach der Übernahme durch
Müller-Milch zur Verletzung von Arbeitnehmerrechten gekommen,
heißt es in einer NGG-Pressemitteilung. Der Werkschutz habe die
Gewerkschaftsmitglieder unter Drohungen aufgefordert, die
Flugblattaktion einzustellen. Auch Mitarbeiter, die den Zettel
entgegengenommen hätten, seien mit den Worten "das hat
Konsequenzen" massiv eingeschüchtert worden. "Es herrscht
Angst und Verunsicherung", beschreibt die NGG die Lage in der
Molkerei.
Freising (ta) - Eine gewerkschaftliche Flugblattaktion fand am
Samstagmorgen in der Molkerei Weihenstephan ein unangenehmes
Ende. Die Gewerkschaft "Nahrung Genuss Gaststätten" (NGG)
versuchte, die Mitarbeiter über ihre Rechte zu informieren. Immer
wieder sei es in der Molkerei nach der Übernahme durch
Müller-Milch zur Verletzung von Arbeitnehmerrechten gekommen,
heißt es in einer NGG-Pressemitteilung. Der Werkschutz habe die
Gewerkschaftsmitglieder unter Drohungen aufgefordert, die
Flugblattaktion einzustellen. Auch Mitarbeiter, die den Zettel
entgegengenommen hätten, seien mit den Worten "das hat
Konsequenzen" massiv eingeschüchtert worden. "Es herrscht
Angst und Verunsicherung", beschreibt die NGG die Lage in der
Molkerei.
Sächsische Zeitung (Lokales Radeberg ), 04.11.2003
Rödertal-Waren im West-Läden
Radeberg / Dresden. Radeberger Bier und Produkte der Sachsenmilch AG Leppersdorf
gehören zu den Angeboten, mit denen das Sächsische Landwirtschaftsministerium
gemeinsam mit der Handelskette Co op Schleswig-Holstein sächsische Waren bekannt
machen will. Seit gestern wird eine Reihe sächsischer Produkte nun in den Filialen der Co
op-Gruppe (Plaza, Wandmaker und Sky) in Schleswig-Holstein, Bayern,
Baden-Württemberg und auch in Mecklenburg-Vorpommern den Kunden präsentiert.
Angeboten werden Backwaren, Alkohol, Teigwaren, Kosmetika, Fleischwaren, Säfte, Eis-
und Milchprodukte. Ziel der Aktion ist dabei nicht nur neue Kunden zu locken, sondern
auch dafür zu werben, verstärkt sächsische Produkte in die Verkaufs-Regale außerhalb
Sachsens zu bringen, teilt das Sächsische Landwirtschaftsministerium mit. (SZ)
Rödertal-Waren im West-Läden
Radeberg / Dresden. Radeberger Bier und Produkte der Sachsenmilch AG Leppersdorf
gehören zu den Angeboten, mit denen das Sächsische Landwirtschaftsministerium
gemeinsam mit der Handelskette Co op Schleswig-Holstein sächsische Waren bekannt
machen will. Seit gestern wird eine Reihe sächsischer Produkte nun in den Filialen der Co
op-Gruppe (Plaza, Wandmaker und Sky) in Schleswig-Holstein, Bayern,
Baden-Württemberg und auch in Mecklenburg-Vorpommern den Kunden präsentiert.
Angeboten werden Backwaren, Alkohol, Teigwaren, Kosmetika, Fleischwaren, Säfte, Eis-
und Milchprodukte. Ziel der Aktion ist dabei nicht nur neue Kunden zu locken, sondern
auch dafür zu werben, verstärkt sächsische Produkte in die Verkaufs-Regale außerhalb
Sachsens zu bringen, teilt das Sächsische Landwirtschaftsministerium mit. (SZ)
Keinen Cent für die freien Aktionäre, aber wieder Millionen für Müller...
Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 12.11.2003
Molkereien
Brüssel versüßt Investitionen bei Sachsenmilch
Brüssel/Dresden. Der Milchverarbeiter Alois Müller GmbH & Co. darf nach einer
Entscheidung der EU-Kommission 40 Millionen Euro Beihilfen für das Sachsenmilch- Werk in
Leppersdorf erhalten. Mit der Finanzspritze könne Müller neue Produkte und moderne
Verarbeitungsverfahren entwickeln, teilte die Kommission gestern in Brüssel mit. Das
Projekt solle bis Ende 2004 abgeschlossen sein.
Nach Kommissionsangaben investiert Müller 176 Millionen Euro in das Werk. Dies sei die
größte Investition im Agrarsektor seit 2000, für die die Kommission Beihilfen genehmigt
habe, hieß es. Ein Antrag Sachsens auf rund 88 Millionen Euro Zuschüsse im Rahmen der
EU-Regionalförderung werde derzeit noch geprüft.
Müller beschäftigt in Leppersdorf rund 1200 Mitarbeiter. Der Umsatz der Tochter
Sachsenmilch AG beträgt 720 Millionen Euro. Die Gesellschaft ist eine der 100 größten in
den neuen Ländern. (dpa/SZ)
Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 12.11.2003
Molkereien
Brüssel versüßt Investitionen bei Sachsenmilch
Brüssel/Dresden. Der Milchverarbeiter Alois Müller GmbH & Co. darf nach einer
Entscheidung der EU-Kommission 40 Millionen Euro Beihilfen für das Sachsenmilch- Werk in
Leppersdorf erhalten. Mit der Finanzspritze könne Müller neue Produkte und moderne
Verarbeitungsverfahren entwickeln, teilte die Kommission gestern in Brüssel mit. Das
Projekt solle bis Ende 2004 abgeschlossen sein.
Nach Kommissionsangaben investiert Müller 176 Millionen Euro in das Werk. Dies sei die
größte Investition im Agrarsektor seit 2000, für die die Kommission Beihilfen genehmigt
habe, hieß es. Ein Antrag Sachsens auf rund 88 Millionen Euro Zuschüsse im Rahmen der
EU-Regionalförderung werde derzeit noch geprüft.
Müller beschäftigt in Leppersdorf rund 1200 Mitarbeiter. Der Umsatz der Tochter
Sachsenmilch AG beträgt 720 Millionen Euro. Die Gesellschaft ist eine der 100 größten in
den neuen Ländern. (dpa/SZ)
Sächsische Zeitung (Wirtschaft ), 12.11.2003
Molkereien
Brüssel versüßt Investitionen bei Sachsenmilch
Brüssel/Dresden. Der Milchverarbeiter Alois Müller GmbH & Co. darf nach einer
Entscheidung der EU-Kommission 40 Millionen Euro Beihilfen für das Sachsenmilch- Werk in
Leppersdorf erhalten. Mit der Finanzspritze könne Müller neue Produkte und moderne
Verarbeitungsverfahren entwickeln, teilte die Kommission gestern in Brüssel mit. Das
Projekt solle bis Ende 2004 abgeschlossen sein.
Nach Kommissionsangaben investiert Müller 176 Millionen Euro in das Werk. Dies sei die
größte Investition im Agrarsektor seit 2000, für die die Kommission Beihilfen genehmigt
habe, hieß es. Ein Antrag Sachsens auf rund 88 Millionen Euro Zuschüsse im Rahmen der
EU-Regionalförderung werde derzeit noch geprüft.
Müller beschäftigt in Leppersdorf rund 1200 Mitarbeiter. Der Umsatz der Tochter
Sachsenmilch AG beträgt 720 Millionen Euro. Die Gesellschaft ist eine der 100 größten in
den neuen Ländern. (dpa/SZ)
Molkereien
Brüssel versüßt Investitionen bei Sachsenmilch
Brüssel/Dresden. Der Milchverarbeiter Alois Müller GmbH & Co. darf nach einer
Entscheidung der EU-Kommission 40 Millionen Euro Beihilfen für das Sachsenmilch- Werk in
Leppersdorf erhalten. Mit der Finanzspritze könne Müller neue Produkte und moderne
Verarbeitungsverfahren entwickeln, teilte die Kommission gestern in Brüssel mit. Das
Projekt solle bis Ende 2004 abgeschlossen sein.
Nach Kommissionsangaben investiert Müller 176 Millionen Euro in das Werk. Dies sei die
größte Investition im Agrarsektor seit 2000, für die die Kommission Beihilfen genehmigt
habe, hieß es. Ein Antrag Sachsens auf rund 88 Millionen Euro Zuschüsse im Rahmen der
EU-Regionalförderung werde derzeit noch geprüft.
Müller beschäftigt in Leppersdorf rund 1200 Mitarbeiter. Der Umsatz der Tochter
Sachsenmilch AG beträgt 720 Millionen Euro. Die Gesellschaft ist eine der 100 größten in
den neuen Ländern. (dpa/SZ)
Aber wie sähe es aus, wenn man zig Mios Subventionen kassierte und gleichzeitig viele Mio Dividenden zahlte?
Aus der FTD vom 14.10.2003
www.ftd.de/mueller
Theo Müller wandert in die Schweiz aus
Von Sandra Deutschländer, Leppersdorf
Der bayerische Molkereiunternehmer Theo Müller wird zum 17. November
seinen Wohnsitz und Teile der Unternehmensführung der Müller-Gruppe in
die Schweiz verlegen. Damit will er die Erbschaftsteuer in Deutschland
umgehen.
Für die Erklärung hat Müller die erste Pressekonferenz in der
Unternehmensgeschichte einberufen. Mit seinem Umzug wolle der Alleingesellschafter
der Müller-Milch-Gruppe die Erbschaftsteuer von rund 200 Mio. Euro umgehen, die bei
seiner Nachfolge in Deutschland anfallen würde. "Ich kann nicht akzeptieren, dass es
diese Steuer in Deutschland gibt", sagte Müller am Montag in Leppersdorf bei
Dresden. "Ich kann meine Aufgaben auch aus der Schweiz machen." Der 63-jährige
sei aber bereit, nach Deutschland zurückzukehren, sobald sich die Situation ändere.
Müller versucht, öffentlich Druck auszuüben. Allerdings war er zuletzt selbst wegen
der Vorwürfe, Subventionen zu kassieren und im Gegenzug mit Bilanztricks
Steuerzahlungen zu umgehen, in die Schlagzeilen geraten. Wegen der Bildung von
Rückstellungen und des hohen Verlustvortrags hatte die Unternehmensgruppe mit
Sitz in Aretsried bei Augsburg keine Gewinnsteuer gezahlt. Für das Werk Leppersdorf
kassiert die Firma jedoch Subventionen in Millionenhöhe. "Ohne Subventionen hätte
es das Werk bei Dresden nicht gegeben", sagte Müller. Allein 2003 seien 350 der
insgesamt 1000 Arbeitsplätze in Sachsen geschaffen worden. Das
Investitionsprogramm läuft noch bis 2005.
Gewinne bleiben voll steuerpflichtig
Die Verlustvorträge seien jetzt abgebaut, sagte Vorstandsmitglied Thomas Bachofer.
Die Rückstellung von zuletzt 175 Mio. Euro, die für Steuernachzahlungen gebildet
wurde, werde zum Großteil aufgelöst. Im folgenden Jahr wolle die Molkereigruppe bei
einem Umsatz von 1,9 Mrd. Euro einen Vorsteuergewinn von 100 bis 130 Mio. Euro
erzielen. Die in Deutschland erzielten Gewinne blieben hier weiter voll steuerpflichtig,
sagte Bachofer. Ziel sei es, in Europa hinter Danone die Nummer zwei zu werden,
sagte Thomas Hinderer, Vorsitzender der Geschäftsführung. Bislang nehme Müller
nach Nestlé den dritten Rang ein.
Für das geplante Wachstum hat Müller-Milch erheblich in das Marketing investiert. Für
2003 sei das Budget um 21 Prozent auf 148 Mio. Euro erhöht worden, sagte Hinderer.
"Wir sind auf dem Sprung, als deutsches Unternehmen ein internationaler Player zu
werden", so der Geschäftsführer. Wachstumschancen rechne er sich vor allem in
Spanien, den Benelux-Ländern und in Großbritannien aus. "In Großbritannien ist der
Wettbewerb nicht so hart, die Margen sind höher als in Deutschland", sagte Müller.
Während die Rendite in Deutschland bei etwa fünf Prozent liege, sind laut Bachofer in
Großbritannien gut zweitstellige Renditen zu erzielen.
Vor allem die Genussmilchprodukte wie die Neueinführung "Froops" liefen auf der
Insel sehr erfolgreich. Auf die Frage, ob eine Produktion nach Osteuropa denkbar sei,
sagte Müller: "So weit sind wir noch nicht."
Existenz nach der Übergabe sichern
Müller plant, sein Unternehmen in den nächsten Jahren an die inzwischen fünfte
Generation zu übergeben. Seine vier Söhne im Alter zwischen 21 und 36 Jahren
seien interessiert und in der Lage, die Gruppe zu übernehmen. Der Umzug in die
Schweiz sei nötig, um die Existenz auch nach der Übergabe nicht zu gefährden, sagte
Müller. Er wolle die 200 Mio. Euro lieber investieren, als davon eine Erbschaftsteuer
zu zahlen.
Wenn in den nächsten zwei Jahren die Erbschaftsteuer entsprechend geändert werde,
würde er zurückkommen. "Ich gehe nicht, wenn sie abgeschafft wird", sagte Müller.
In den Genuss des Schweizer Steuerstatus wird er ohnehin erst nach fünf Jahren
kommen, und nur, wenn er mehr als die Hälfte der Zeit dort lebt.
Zur Firma gehören neben der Marke Müller-Milch die Gesellschaften Sachsenmilch,
Weihenstephan, die Käserei Loose, eine Spedition und eine Verpackungsfirma. 2002
hat die Gruppe mit 4500 Beschäftigten 1,7 Mrd. Euro umgesetzt.
www.ftd.de/mueller
Theo Müller wandert in die Schweiz aus
Von Sandra Deutschländer, Leppersdorf
Der bayerische Molkereiunternehmer Theo Müller wird zum 17. November
seinen Wohnsitz und Teile der Unternehmensführung der Müller-Gruppe in
die Schweiz verlegen. Damit will er die Erbschaftsteuer in Deutschland
umgehen.
Für die Erklärung hat Müller die erste Pressekonferenz in der
Unternehmensgeschichte einberufen. Mit seinem Umzug wolle der Alleingesellschafter
der Müller-Milch-Gruppe die Erbschaftsteuer von rund 200 Mio. Euro umgehen, die bei
seiner Nachfolge in Deutschland anfallen würde. "Ich kann nicht akzeptieren, dass es
diese Steuer in Deutschland gibt", sagte Müller am Montag in Leppersdorf bei
Dresden. "Ich kann meine Aufgaben auch aus der Schweiz machen." Der 63-jährige
sei aber bereit, nach Deutschland zurückzukehren, sobald sich die Situation ändere.
Müller versucht, öffentlich Druck auszuüben. Allerdings war er zuletzt selbst wegen
der Vorwürfe, Subventionen zu kassieren und im Gegenzug mit Bilanztricks
Steuerzahlungen zu umgehen, in die Schlagzeilen geraten. Wegen der Bildung von
Rückstellungen und des hohen Verlustvortrags hatte die Unternehmensgruppe mit
Sitz in Aretsried bei Augsburg keine Gewinnsteuer gezahlt. Für das Werk Leppersdorf
kassiert die Firma jedoch Subventionen in Millionenhöhe. "Ohne Subventionen hätte
es das Werk bei Dresden nicht gegeben", sagte Müller. Allein 2003 seien 350 der
insgesamt 1000 Arbeitsplätze in Sachsen geschaffen worden. Das
Investitionsprogramm läuft noch bis 2005.
Gewinne bleiben voll steuerpflichtig
Die Verlustvorträge seien jetzt abgebaut, sagte Vorstandsmitglied Thomas Bachofer.
Die Rückstellung von zuletzt 175 Mio. Euro, die für Steuernachzahlungen gebildet
wurde, werde zum Großteil aufgelöst. Im folgenden Jahr wolle die Molkereigruppe bei
einem Umsatz von 1,9 Mrd. Euro einen Vorsteuergewinn von 100 bis 130 Mio. Euro
erzielen. Die in Deutschland erzielten Gewinne blieben hier weiter voll steuerpflichtig,
sagte Bachofer. Ziel sei es, in Europa hinter Danone die Nummer zwei zu werden,
sagte Thomas Hinderer, Vorsitzender der Geschäftsführung. Bislang nehme Müller
nach Nestlé den dritten Rang ein.
Für das geplante Wachstum hat Müller-Milch erheblich in das Marketing investiert. Für
2003 sei das Budget um 21 Prozent auf 148 Mio. Euro erhöht worden, sagte Hinderer.
"Wir sind auf dem Sprung, als deutsches Unternehmen ein internationaler Player zu
werden", so der Geschäftsführer. Wachstumschancen rechne er sich vor allem in
Spanien, den Benelux-Ländern und in Großbritannien aus. "In Großbritannien ist der
Wettbewerb nicht so hart, die Margen sind höher als in Deutschland", sagte Müller.
Während die Rendite in Deutschland bei etwa fünf Prozent liege, sind laut Bachofer in
Großbritannien gut zweitstellige Renditen zu erzielen.
Vor allem die Genussmilchprodukte wie die Neueinführung "Froops" liefen auf der
Insel sehr erfolgreich. Auf die Frage, ob eine Produktion nach Osteuropa denkbar sei,
sagte Müller: "So weit sind wir noch nicht."
Existenz nach der Übergabe sichern
Müller plant, sein Unternehmen in den nächsten Jahren an die inzwischen fünfte
Generation zu übergeben. Seine vier Söhne im Alter zwischen 21 und 36 Jahren
seien interessiert und in der Lage, die Gruppe zu übernehmen. Der Umzug in die
Schweiz sei nötig, um die Existenz auch nach der Übergabe nicht zu gefährden, sagte
Müller. Er wolle die 200 Mio. Euro lieber investieren, als davon eine Erbschaftsteuer
zu zahlen.
Wenn in den nächsten zwei Jahren die Erbschaftsteuer entsprechend geändert werde,
würde er zurückkommen. "Ich gehe nicht, wenn sie abgeschafft wird", sagte Müller.
In den Genuss des Schweizer Steuerstatus wird er ohnehin erst nach fünf Jahren
kommen, und nur, wenn er mehr als die Hälfte der Zeit dort lebt.
Zur Firma gehören neben der Marke Müller-Milch die Gesellschaften Sachsenmilch,
Weihenstephan, die Käserei Loose, eine Spedition und eine Verpackungsfirma. 2002
hat die Gruppe mit 4500 Beschäftigten 1,7 Mrd. Euro umgesetzt.
Erweiterung: Müller-Milch zögert noch
Landratsamt: Unternehmen will intern Fragen klären
Aretsried/Fischach (cf).
Derzeit noch auf Eis liegt die Baugenehmigung für die
Erweiterung des Aretsrieder Müller-Werkes. Das
Unternehmen will auf einer 40000 Quadratmeter großen
Fläche im Süden für insgesamt 29 Millionen Euro
erweitern. Vorgesehen sind Gebäude für Produktion und
Versand, darunter ein 35 Meter hohes Hochregallager
(wir berichteten bereits).
Von Seiten des Landratsamtes gibt es gegen die Pläne
keine Einwände mehr, wie der zuständige
Sachgebietsleiter Armin Falkenhein gegenüber unserer
Zeitung versichert hat. Ein Entwurf für die
Baugenehmigung liegt dem Unternehmen schon länger
zur Korrektur vor.
Sinn dieses Vorgehens ist, dass das seit Sommer
vergangenen Jahres laufende Genehmigungsverfahren
möglichst reibungslos über die Bühne zu bringen.
Ende September hat Müller laut Falkenhein mitgeteilt,
dass es noch einige Punkte intern abklären müsse.
Wenn das Unternehmen mit dem Entwurf des
Landratsamtes einverstanden sei, stehe einer
Genehmigung nichts mehr im Weg. Falkenhein: „Wir
könnten sie morgen rausschicken.“
Landratsamt: Unternehmen will intern Fragen klären
Aretsried/Fischach (cf).
Derzeit noch auf Eis liegt die Baugenehmigung für die
Erweiterung des Aretsrieder Müller-Werkes. Das
Unternehmen will auf einer 40000 Quadratmeter großen
Fläche im Süden für insgesamt 29 Millionen Euro
erweitern. Vorgesehen sind Gebäude für Produktion und
Versand, darunter ein 35 Meter hohes Hochregallager
(wir berichteten bereits).
Von Seiten des Landratsamtes gibt es gegen die Pläne
keine Einwände mehr, wie der zuständige
Sachgebietsleiter Armin Falkenhein gegenüber unserer
Zeitung versichert hat. Ein Entwurf für die
Baugenehmigung liegt dem Unternehmen schon länger
zur Korrektur vor.
Sinn dieses Vorgehens ist, dass das seit Sommer
vergangenen Jahres laufende Genehmigungsverfahren
möglichst reibungslos über die Bühne zu bringen.
Ende September hat Müller laut Falkenhein mitgeteilt,
dass es noch einige Punkte intern abklären müsse.
Wenn das Unternehmen mit dem Entwurf des
Landratsamtes einverstanden sei, stehe einer
Genehmigung nichts mehr im Weg. Falkenhein: „Wir
könnten sie morgen rausschicken.“
Sachsenmilch Aktiengesellschaft
An den Breiten
01454 Leppersdorf/Wachau
Wertpapierkenn-Nr. 715 260
ISIN DE 0007152605
Gem. § 106 AktG wird mitgeteilt, daß Herr Stefan Müller, Dipl.-Kaufmann, 38300 Wolfenbüttel, sein Aufsichtsratsmandat mit Schreiben vom 5. November 2003 mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat.
Sachsenmilch AG
Der Vorstand
ebundesanzeiger.de
An den Breiten
01454 Leppersdorf/Wachau
Wertpapierkenn-Nr. 715 260
ISIN DE 0007152605
Gem. § 106 AktG wird mitgeteilt, daß Herr Stefan Müller, Dipl.-Kaufmann, 38300 Wolfenbüttel, sein Aufsichtsratsmandat mit Schreiben vom 5. November 2003 mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat.
Sachsenmilch AG
Der Vorstand
ebundesanzeiger.de
Der Grund könnte sein, dass der Sohn von Theo Müller in den Vorstand wechselt.
Pressemitteilung
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
Leppersdorf, 24. Oktober 2003 - Vorstand und Aufsichtsrat der Sachsenmilch AG erklären gemäß § 161 AktG: Die
Sachsenmilch AG entspricht den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der
Fassung vom 21. Mai 2oo3 mit folgenden Einschränkungen:
ad 2.1.2
Es gewährt nicht jede Aktie eine Stimme. Das Aktienkapital von insgesamt DM 75 Mio. ist eingeteilt in 37.5oo Stück
Namens-Stammaktien zum Nennwert von je DM 1.ooo,oo und in 75o.ooo Stück Inhaber-Stammaktien im Nennbetrag von
jeweils DM 5o,oo. Jeweils DM 5o,oo gewähren eine Stimme, so daß eine Namens-Stammaktie 2o Stimmen gewährt, eine
Inhaber-Stammaktie eine Stimme.
ad 2.3.1
Der Vorstand veröffentlicht die vom Gesetz für die Hauptversammlung verlangten Berichte und Unterlagen einschließlich
des Geschäftsberichts nicht auf der Internetseite der Gesellschaft.
ad 2.3.2
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 2.3.4
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 3.3
Ein Katalog der Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats wird derzeit erarbeitet.
ad 3.4 Abs. 3
Der Soll-Vorschrift des Satz 1 wird nicht entsprochen.
ad 3.6
Den Soll-Vorschriften in Absätzen 1 und 2 wird nicht entsprochen.
ad 3.1o
Der Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 4.2.1
Der Vorstand besteht nur aus einer Person.
ad 4.2.2
Der Vorstand bezieht im Hinblick auf seine sonstigen Konzernbezüge als solcher keine Vergütung. Dies sieht der vom
Aufsichtsrat beschlossene Dienstvertrag vor.
ad 4.2.3
Aus den ad 4.2.2 genannten Gründen wird dieser Soll-Vorschrift nicht entsprochen.
ad 4.2.4
Aus den ad 4.2.2 genannten Gründen wird dieser Soll-Vorschrift nicht entsprochen.
ad 5.1.2 Abs. 2
Eine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder ist nicht festgelegt.
ad 5.1.3
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 5.3
Den Soll-Vorschriften in 5.3.1 bis 5.3.4 wird nicht entsprochen.
ad 5.4.1
Eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder ist nicht festgelegt.
ad 5.4.5 Abs. 1
Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält keine gegenüber den übrigen Aufsichtsratsmitgliedern erhöhte
Vergütung.
ad 5.4.5 Abs. 3
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 6.4
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 6.7
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 6.8
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 7.1.1
Es gibt nur einen Zwischenbericht pro Jahr. Dieser wird nicht nach den international anerkannten
Rechnungslegungsgrundsätzen aufgestellt.
ad 7.1.2
Den zeitlichen Vorgaben in Satz 2 wird nicht entsprochen.
ad 7.2.1
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 7.2.3
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
Leppersdorf, den 24. Oktober 2oo3
Sachsenmilch AG
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
Leppersdorf, 24. Oktober 2003 - Vorstand und Aufsichtsrat der Sachsenmilch AG erklären gemäß § 161 AktG: Die
Sachsenmilch AG entspricht den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der
Fassung vom 21. Mai 2oo3 mit folgenden Einschränkungen:
ad 2.1.2
Es gewährt nicht jede Aktie eine Stimme. Das Aktienkapital von insgesamt DM 75 Mio. ist eingeteilt in 37.5oo Stück
Namens-Stammaktien zum Nennwert von je DM 1.ooo,oo und in 75o.ooo Stück Inhaber-Stammaktien im Nennbetrag von
jeweils DM 5o,oo. Jeweils DM 5o,oo gewähren eine Stimme, so daß eine Namens-Stammaktie 2o Stimmen gewährt, eine
Inhaber-Stammaktie eine Stimme.
ad 2.3.1
Der Vorstand veröffentlicht die vom Gesetz für die Hauptversammlung verlangten Berichte und Unterlagen einschließlich
des Geschäftsberichts nicht auf der Internetseite der Gesellschaft.
ad 2.3.2
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 2.3.4
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 3.3
Ein Katalog der Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats wird derzeit erarbeitet.
ad 3.4 Abs. 3
Der Soll-Vorschrift des Satz 1 wird nicht entsprochen.
ad 3.6
Den Soll-Vorschriften in Absätzen 1 und 2 wird nicht entsprochen.
ad 3.1o
Der Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 4.2.1
Der Vorstand besteht nur aus einer Person.
ad 4.2.2
Der Vorstand bezieht im Hinblick auf seine sonstigen Konzernbezüge als solcher keine Vergütung. Dies sieht der vom
Aufsichtsrat beschlossene Dienstvertrag vor.
ad 4.2.3
Aus den ad 4.2.2 genannten Gründen wird dieser Soll-Vorschrift nicht entsprochen.
ad 4.2.4
Aus den ad 4.2.2 genannten Gründen wird dieser Soll-Vorschrift nicht entsprochen.
ad 5.1.2 Abs. 2
Eine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder ist nicht festgelegt.
ad 5.1.3
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 5.3
Den Soll-Vorschriften in 5.3.1 bis 5.3.4 wird nicht entsprochen.
ad 5.4.1
Eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder ist nicht festgelegt.
ad 5.4.5 Abs. 1
Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält keine gegenüber den übrigen Aufsichtsratsmitgliedern erhöhte
Vergütung.
ad 5.4.5 Abs. 3
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 6.4
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 6.7
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 6.8
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 7.1.1
Es gibt nur einen Zwischenbericht pro Jahr. Dieser wird nicht nach den international anerkannten
Rechnungslegungsgrundsätzen aufgestellt.
ad 7.1.2
Den zeitlichen Vorgaben in Satz 2 wird nicht entsprochen.
ad 7.2.1
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
ad 7.2.3
Dieser Soll-Vorschrift wird nicht entsprochen.
Leppersdorf, den 24. Oktober 2oo3
Sachsenmilch AG
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Sächsische Zeitung (Politik ), 01.12.2003
Gewerbesteuer
Mal Sprudel, mal Strudel
Von Georg Moeritz
Keine Gewerbesteuer aus der neuen Phaeton-Fabrik – die Stadt Dresden profitiert also
nicht von der geförderten Ansiedlung auf dem früheren Messegelände. Ist das nun ein
Grund, auf den Volkswagen-Konzern und seinen wichtigsten Anteilseigner, das Land
Niedersachsen, zu schimpfen?
Nein, die Investition in Dresden nützt der Stadt auch ohne die Steuer. 800 Arbeitsplätze
für Steuerzahler sind dank der gläsernen Fabrik entstanden. Rund 1 100 Menschen arbeiten
gar für die Sachsenmilch-Fabrik in Leppersdorf – und deren Besitzer Theo Müller hat für
kommendes Jahr erstmals angekündigt, Gewerbesteuer zu zahlen. Zehn Jahre lang gab es
dort also auch keine Ausschüttung, dank geschickter Verrechnung von Gewinnen mit den
Verlusten bei Investitionen.
Gewerbesteuer sprudelt nur, wenn ein Unternehmen Gewinne macht. Das ist von einer
jungen Autofabrik, die weniger Phaeton baut als angekündigt, ohnehin nicht zu erwarten.
Schlimm ist die Auswirkung für Städte wie Wolfsburg, die in diesem Jahr sogar
Steuer-Vorauszahlungen zurückgeben müssen.
Die Gewerbesteuer ist mal Sprudel, mal Strudel für die Kommunen. Das lässt sich kaum
ausgleichen, weil die Konjunktur stets schwankt. Auch nach der bevorstehenden Reform
sollten Kommunen ein wenig am Erfolg der Firmen auf ihrem Gebiet beteiligt bleiben.
Manche Stadt würde sonst das Interesse an Neuansiedlungen verlieren. S.1/8
moeritz.georg@dd-v.de
Gewerbesteuer
Mal Sprudel, mal Strudel
Von Georg Moeritz
Keine Gewerbesteuer aus der neuen Phaeton-Fabrik – die Stadt Dresden profitiert also
nicht von der geförderten Ansiedlung auf dem früheren Messegelände. Ist das nun ein
Grund, auf den Volkswagen-Konzern und seinen wichtigsten Anteilseigner, das Land
Niedersachsen, zu schimpfen?
Nein, die Investition in Dresden nützt der Stadt auch ohne die Steuer. 800 Arbeitsplätze
für Steuerzahler sind dank der gläsernen Fabrik entstanden. Rund 1 100 Menschen arbeiten
gar für die Sachsenmilch-Fabrik in Leppersdorf – und deren Besitzer Theo Müller hat für
kommendes Jahr erstmals angekündigt, Gewerbesteuer zu zahlen. Zehn Jahre lang gab es
dort also auch keine Ausschüttung, dank geschickter Verrechnung von Gewinnen mit den
Verlusten bei Investitionen.
Gewerbesteuer sprudelt nur, wenn ein Unternehmen Gewinne macht. Das ist von einer
jungen Autofabrik, die weniger Phaeton baut als angekündigt, ohnehin nicht zu erwarten.
Schlimm ist die Auswirkung für Städte wie Wolfsburg, die in diesem Jahr sogar
Steuer-Vorauszahlungen zurückgeben müssen.
Die Gewerbesteuer ist mal Sprudel, mal Strudel für die Kommunen. Das lässt sich kaum
ausgleichen, weil die Konjunktur stets schwankt. Auch nach der bevorstehenden Reform
sollten Kommunen ein wenig am Erfolg der Firmen auf ihrem Gebiet beteiligt bleiben.
Manche Stadt würde sonst das Interesse an Neuansiedlungen verlieren. S.1/8
moeritz.georg@dd-v.de
zu 123:
ad 2.1.2
Es gewährt nicht jede Aktie eine Stimme. Das Aktienkapital von insgesamt DM 75 Mio. ist eingeteilt in 37.5oo Stück
Namens-Stammaktien zum Nennwert von je DM 1.ooo,oo und in 75o.ooo Stück Inhaber-Stammaktien im Nennbetrag von
jeweils DM 5o,oo. Jeweils DM 5o,oo gewähren eine Stimme, so daß eine Namens-Stammaktie 2o Stimmen gewährt, eine
Inhaber-Stammaktie eine Stimme.
IST DAMIT DER (MÖGLICHE/UNMÖGLICHE KAPITALSCHNITT 1:750 "VOM TISCH"?
?????
ad 2.1.2
Es gewährt nicht jede Aktie eine Stimme. Das Aktienkapital von insgesamt DM 75 Mio. ist eingeteilt in 37.5oo Stück
Namens-Stammaktien zum Nennwert von je DM 1.ooo,oo und in 75o.ooo Stück Inhaber-Stammaktien im Nennbetrag von
jeweils DM 5o,oo. Jeweils DM 5o,oo gewähren eine Stimme, so daß eine Namens-Stammaktie 2o Stimmen gewährt, eine
Inhaber-Stammaktie eine Stimme.
IST DAMIT DER (MÖGLICHE/UNMÖGLICHE KAPITALSCHNITT 1:750 "VOM TISCH"?
?????
Das hat damit nichts zu tun.
Nun, es wurde lediglich von den Aktienurkunden gesprochen.
Es ist DERZEIT so, daß 50 DM eine Stimme gewährt. Also verbriefen die 1000er Namensaktien (1000:50=) 20 Stimmen.
Nicht mehr, nicht weniger.
Es ist DERZEIT so, daß 50 DM eine Stimme gewährt. Also verbriefen die 1000er Namensaktien (1000:50=) 20 Stimmen.
Nicht mehr, nicht weniger.
o.k.
Jetzt ist es passiert, was keiner glauben wollte:
Das BGH hat die Revision zurückgewiesen. Müller kann die Riesenkapitalherabsetzung durchführen!??
Das BGH hat die Revision zurückgewiesen. Müller kann die Riesenkapitalherabsetzung durchführen!??
Das wäre ja der Supergau für den Aktienkurs.
Weil dann alle nachkaufen müssten, um auf 750 Stücke zu kommen?
Wann hat der BGH entschieden? Hast Du eine Fundstelle?
Quelle: Lebensmittel-Zeitung
Triumph. Sieg nach neun Jahren Rechtsstreit. Mehrheitsaktionär kann Kapital bei Sachsenmilch AG radikal herabsetzen. Bundesgerichtshof weist Kleinaktionäre ab. Erste ostdeutsche Aktiengesellschaft bleibt an der Börse.
[17. Dezember 2003]
Triumph. Sieg nach neun Jahren Rechtsstreit. Mehrheitsaktionär kann Kapital bei Sachsenmilch AG radikal herabsetzen. Bundesgerichtshof weist Kleinaktionäre ab. Erste ostdeutsche Aktiengesellschaft bleibt an der Börse.
[17. Dezember 2003]
@ #131 von Herbert H
Weil dann alle nachkaufen müssten, um auf 750 Stücke zu kommen?
.......
ODER GEFRUSTETE KLEIN`IES EINFACH "ABWERFEN"
1 (neu)share = 27000 € ( ????? )
gruß kj ( der ??? Stücke festhält - zwischen 75 und 750 )
Weil dann alle nachkaufen müssten, um auf 750 Stücke zu kommen?
.......
ODER GEFRUSTETE KLEIN`IES EINFACH "ABWERFEN"
1 (neu)share = 27000 € ( ????? )
gruß kj ( der ??? Stücke festhält - zwischen 75 und 750 )
d.h.
lasst Charts sprechen: KEIL - lineal ansetzen - und dann? (techn. ausbruch nicht vor 2005 ?)
[/url]
gruß kj
lasst Charts sprechen: KEIL - lineal ansetzen - und dann? (techn. ausbruch nicht vor 2005 ?)
[/url]
gruß kj
Reichen denn nicht 75 Stück?
es muß ja auchf die kleinste Einheit herunter gebrochen werden.
1 Aktie = 25,56 Euro
dies entspricht 10 Aktien zu 2,56
also werden 75 Aktien zu 25,56 Euro in Eine Aktie zu 2,56 gewandelt
es muß ja auchf die kleinste Einheit herunter gebrochen werden.
1 Aktie = 25,56 Euro
dies entspricht 10 Aktien zu 2,56
also werden 75 Aktien zu 25,56 Euro in Eine Aktie zu 2,56 gewandelt
Die kleinste Einheit ist aber nicht 2,56 Euro, sondern 1 Euro. Dann läge die Zusammenlegung bei 30:1
Nach den mir vorliegenden Informationen, benötigt man mindestens 75 Stück.
Oder eine durch 75 teilbare Anzahl an Aktien.
Die Aktie hat vorher einen Nennwert von 50 DM und jetzt einen von 5 DM oder 2,556459 €
Kapitalschnitt 750 : 1 = 1 Aktie bei Nennwert 50 DM
Kapitalschnitt 750 : 1 = 1 Aktie bei Nennwert 5 DM
Der Schnitt wäre bei dem derzeitigen Eigenkapital der Sachsenmilch ein Witz.
Wie dem auch sei, der BGH hat hier die komplette Tragweite seiner Entscheidung nicht bedacht
Oder eine durch 75 teilbare Anzahl an Aktien.
Die Aktie hat vorher einen Nennwert von 50 DM und jetzt einen von 5 DM oder 2,556459 €
Kapitalschnitt 750 : 1 = 1 Aktie bei Nennwert 50 DM
Kapitalschnitt 750 : 1 = 1 Aktie bei Nennwert 5 DM
Der Schnitt wäre bei dem derzeitigen Eigenkapital der Sachsenmilch ein Witz.
Wie dem auch sei, der BGH hat hier die komplette Tragweite seiner Entscheidung nicht bedacht
Das Jahr scheint für Theo Müller bestens zu Ende zu gehen...
Vier-Milliarden-Bilanzloch
Parmalat vor dem Zusammenbruch
Der italienische Milchkonzern Parmalat steht vor dem finanziellen Zusammenbruch. Die Banc of America dementierte heute die Existenz eines Kontos der Parmalat-Gesellschaft Bonlat bei dem Institut, auf der Unterlagen des Unternehmens zufolge 4 Milliarden Euro liegen sollen. Die angeblichen Barmittel der Tochter erweisen sich damit möglicherweise als Luftbuchung und reißen ein riesiges Loch in die offenbar geschönte Konzernbilanz.
HB ROM/MAILAND. Der mit der Parmalat-Aktie wurde an der Mailänder Börse wegen heftiger Kursstürze mehrmals ausgesetzt. In Finanzkreisen wurde nicht ausgeschlossen, dass der Parmalat-Vorstand noch in einer Sondersitzung am Freitagabend den Bankrott des Unternehmens erklären könnte.
Die Nachricht über die wahrscheinliche Pleite von Parmalat hat an der Börse in Mailand auch die Kurse mehrerer mit dem norditalienischen Unternehmen in Verbindung stehender Banken in den Keller geschickt. Die Deutsche Bank ist mit 5,157 % an Parmalat beteiligt.
Der freie Fall der Aktie war vor allem durch eine Mitteilung der Bank of America ausgelöst worden, in der diese die Existenz eines Kontos der Parmalat-Gesellschaft Bonlat über fast 4 Mrd. € dementiert. „Wir haben kein solches Konto mit der Bonlat“, hieß es. Die Bank of America sagte, ein Parmalat-Dokument vom vergangenen März, in dem diese Barmittel-Summe auftaucht, sei nicht authentisch. Die Bonlat Financing Corporation hat ihren Sitz auf den als Steuerparadies bekannten Cayman Inseln.
Vier-Milliarden-Bilanzloch
Parmalat vor dem Zusammenbruch
Der italienische Milchkonzern Parmalat steht vor dem finanziellen Zusammenbruch. Die Banc of America dementierte heute die Existenz eines Kontos der Parmalat-Gesellschaft Bonlat bei dem Institut, auf der Unterlagen des Unternehmens zufolge 4 Milliarden Euro liegen sollen. Die angeblichen Barmittel der Tochter erweisen sich damit möglicherweise als Luftbuchung und reißen ein riesiges Loch in die offenbar geschönte Konzernbilanz.
HB ROM/MAILAND. Der mit der Parmalat-Aktie wurde an der Mailänder Börse wegen heftiger Kursstürze mehrmals ausgesetzt. In Finanzkreisen wurde nicht ausgeschlossen, dass der Parmalat-Vorstand noch in einer Sondersitzung am Freitagabend den Bankrott des Unternehmens erklären könnte.
Die Nachricht über die wahrscheinliche Pleite von Parmalat hat an der Börse in Mailand auch die Kurse mehrerer mit dem norditalienischen Unternehmen in Verbindung stehender Banken in den Keller geschickt. Die Deutsche Bank ist mit 5,157 % an Parmalat beteiligt.
Der freie Fall der Aktie war vor allem durch eine Mitteilung der Bank of America ausgelöst worden, in der diese die Existenz eines Kontos der Parmalat-Gesellschaft Bonlat über fast 4 Mrd. € dementiert. „Wir haben kein solches Konto mit der Bonlat“, hieß es. Die Bank of America sagte, ein Parmalat-Dokument vom vergangenen März, in dem diese Barmittel-Summe auftaucht, sei nicht authentisch. Die Bonlat Financing Corporation hat ihren Sitz auf den als Steuerparadies bekannten Cayman Inseln.
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was ändert sich nun für uns?
Für 75 alte Aktien gibt es eine Neue.
Eigentlich bleibt somit alles beim Alten solange man eine Position von 75 Aktien oder ein Vielfaches davon besitzt.
Da z.B. Smil-i ca. 8% der Aktien in einem Pool hält ,wird eine Umwandlung kaum Veränderungen bringen.
Die Geschichte bleibt also spannend.
Für 75 alte Aktien gibt es eine Neue.
Eigentlich bleibt somit alles beim Alten solange man eine Position von 75 Aktien oder ein Vielfaches davon besitzt.
Da z.B. Smil-i ca. 8% der Aktien in einem Pool hält ,wird eine Umwandlung kaum Veränderungen bringen.
Die Geschichte bleibt also spannend.
M. E. nimmt die Spannung ab, denn bei einem Grundkapital von dann 100.000 DM oder rd. 50 .000 Euro besteht nur die gesetzliche Pflicht von 4.000 DM oder rd. 2.000 Euro Dividende. Wohlgemerkt für das gesamte Grundkapital. Deswegen auch vorrangig der Grund für die nun zu Ende gehenden Rechtsstreite. Es kann sich jeder selbst ausrechnen, dass von den 2.000 Euro Div.-Anspruch nur ca. 15 % den freien Aktionären zusteht. Und auch die müssen nach den bisherigen Erfahrungen noch eingeklagt werden, was sich wohl kaum lohnt.
In der WELT von heute steht im "Forum" ein Artikel über Theo Müller: Der Unpatriot.
"Milchbaron" Müller zieht in Hochschulrat ein
Molkereibesitzer bestimmt Geschicke der Augsburger Universität mit
Augsburg- Der Molkereibesitzer Theo Müller wird künftig die Geschicke der Augsburger Universität mitbestimmen. Er wurde gemeinsam mit drei weiteren Persönlichkeiten in den Hochschulrat berufen, wie die Universität mitteilte.
Müller ist als Chef der Alois Müller GmbH & Co mit Stammsitz in Aretsried einer der größten deutschen Milchproduktehersteller. Er beschäftigt dort rund 4200 Menschen bei einem Jahresumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Neben Müller wurde auch der Bankmanager Kurt Viermetz in das Gremium berufen.
Der Hochschulrat setzt Schwerpunkte bei Forschung und Lehre und gibt dem Senat Empfehlungen zur Entwicklung und Errichtung von Studiengängen. Er hat auch ein Mitspracherecht bei der Verwendung von Finanzmitteln.
Datum: 12.12.2002
Molkereibesitzer bestimmt Geschicke der Augsburger Universität mit
Augsburg- Der Molkereibesitzer Theo Müller wird künftig die Geschicke der Augsburger Universität mitbestimmen. Er wurde gemeinsam mit drei weiteren Persönlichkeiten in den Hochschulrat berufen, wie die Universität mitteilte.
Müller ist als Chef der Alois Müller GmbH & Co mit Stammsitz in Aretsried einer der größten deutschen Milchproduktehersteller. Er beschäftigt dort rund 4200 Menschen bei einem Jahresumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Neben Müller wurde auch der Bankmanager Kurt Viermetz in das Gremium berufen.
Der Hochschulrat setzt Schwerpunkte bei Forschung und Lehre und gibt dem Senat Empfehlungen zur Entwicklung und Errichtung von Studiengängen. Er hat auch ein Mitspracherecht bei der Verwendung von Finanzmitteln.
Datum: 12.12.2002
heute hohe Umsätze !!!
Aus dem aktuellen "Rheinischen Merkur" (Seite 14):
"Parmalat erreicht deutsche Molkereien
Der Skandal um den insolventen italienischen Nahrungsmittelkonzern
Parmalat erreicht nun auch deutsche Molkereien.
Vor allem süddeutsche Betriebe sind von dem Zusammenbruch des Unternehmens betroffen.
Darunter befinden sich die Molkereien Alois Müller (Müller-Milch) samt dem sächsischen Tochterunternehmen
SACHSENMILCH und die Milchwerke Jäger aus dem oberbayrischen Haag.
Italien nahm im vergangenen Jahr insgesamt 1.200000 Tonnen Milch und Sahne deutschen Molkereien ab.
Rund 20 Prozent der Exporte gingen dabei an Parmalat ....."
"Parmalat erreicht deutsche Molkereien
Der Skandal um den insolventen italienischen Nahrungsmittelkonzern
Parmalat erreicht nun auch deutsche Molkereien.
Vor allem süddeutsche Betriebe sind von dem Zusammenbruch des Unternehmens betroffen.
Darunter befinden sich die Molkereien Alois Müller (Müller-Milch) samt dem sächsischen Tochterunternehmen
SACHSENMILCH und die Milchwerke Jäger aus dem oberbayrischen Haag.
Italien nahm im vergangenen Jahr insgesamt 1.200000 Tonnen Milch und Sahne deutschen Molkereien ab.
Rund 20 Prozent der Exporte gingen dabei an Parmalat ....."
Müller-Milch
[Who`s News: 21. Januar 2004]
meldet Nachfolger für England-Geschäftsführer
[Who`s News: 21. Januar 2004]
meldet Nachfolger für England-Geschäftsführer
sehr ruhig geworden hier -- was steht an bei Sachsenmilch?
NICHTS, darum ist es auch so ruhig hier.
Nur gut so, sonst würden wir die Vola der übrigen Börse mitmachen.
( seit einem Jahr aufsteigendes Dreieck, Kurse von 50 in Sichtweite )
gruß kj
Nur gut so, sonst würden wir die Vola der übrigen Börse mitmachen.
( seit einem Jahr aufsteigendes Dreieck, Kurse von 50 in Sichtweite )
gruß kj
Nachdem die Verwaltung detailliert erklärt hat, wie es zu der Bildung der Steuerrückstellung kam, haben wir den Antrag auf Sonderprüfung der Bilanz 2002 zurückgenommen.
Hätte man von Anfang an die Angelegenheit offener dargestellt, dann hätten wir uns recht viel Aufwand ersparen können.
Im Dividendenprozess muss noch ein Gutachten abgewartet werden, ob sich die Gesellschaft wirtschaftlich eine Dividende leisten kann. Vor dem Ergebnis braucht man wohl keine Angst zu haben.
Es lohnt sich weiterhin, dabei zu bleiben - obwohl die Geduld inzwischen auf eine harte Probe gestellt wird ...
Hätte man von Anfang an die Angelegenheit offener dargestellt, dann hätten wir uns recht viel Aufwand ersparen können.
Im Dividendenprozess muss noch ein Gutachten abgewartet werden, ob sich die Gesellschaft wirtschaftlich eine Dividende leisten kann. Vor dem Ergebnis braucht man wohl keine Angst zu haben.
Es lohnt sich weiterhin, dabei zu bleiben - obwohl die Geduld inzwischen auf eine harte Probe gestellt wird ...
In der SZ stand neulich ein Artikel über Theo Müller. Diese war 2 Seiten lang. Er lässt kein gutes haar an den Kleinaktionären von Sachsenmilch. Es las sich so als wär es seine Lebensaufgabe alles zu tun damit diese nie einen Cent aus ihrem Investment ziehen werden.
Er wird sich immer wieder was Neues einfallen lassen um den Gewinn niedrig auszuweisen oder das unternehmen armzurechnen. Ich bin mittlerweile wirklich skeptisch das das noch was wird.
Ob der Sohn mal was daran ändert?
Er wird sich immer wieder was Neues einfallen lassen um den Gewinn niedrig auszuweisen oder das unternehmen armzurechnen. Ich bin mittlerweile wirklich skeptisch das das noch was wird.
Ob der Sohn mal was daran ändert?
@German2
Geht`s etwas genauer (Quellenangabe? Datum, Sächsische oder Süddeutsche Zeitung?)? Die Einstellung von Müller würde ich gerne schriftlich haben, obwohl wir sie ja alle kennen.
Geht`s etwas genauer (Quellenangabe? Datum, Sächsische oder Süddeutsche Zeitung?)? Die Einstellung von Müller würde ich gerne schriftlich haben, obwohl wir sie ja alle kennen.
es ist festzustellen, das die 40ér Bid-Seite wird immer wieder "aufgefüllt" (wie lange noch?) gruß kj
natürlich die ASK-Seite!
Es scheint jemand Interesse zu haben, bis 40 Euro zu kaufen. Fragt den doch mal, warum ...
Weitere Fragen:
Warum wird der Kapitalschnitt noch nicht durchgeführt?
Was muss denn als Abfindung bezahlt werden, wenn jemand nur 74 Aktien hat und deshalb keine neue Aktie bekommt:
- der aktuelle Aktienkurs, oder
- die in der HV 2003 vom Vorstand angegebenen 67,50 Euro (+ Gewinn 2003)? oder
- die von uns errechnete Substanz von ca. 97 Euro (+ Gewinn 2003)?
Wird es eine neue HV-Vorlage für einen ganz anderen Kapitalschnitt geben, oder verzichtet man durch HV-Beschluss 2004 überhaupt auf einen Kapitalschnitt? Dann wäre es Müller nur um`s "Rechthaben" vor dem BGH und die Anwaltskosten gegangen...
Alles Fragen, (noch) keine Aantwort.
Weitere Fragen:
Warum wird der Kapitalschnitt noch nicht durchgeführt?
Was muss denn als Abfindung bezahlt werden, wenn jemand nur 74 Aktien hat und deshalb keine neue Aktie bekommt:
- der aktuelle Aktienkurs, oder
- die in der HV 2003 vom Vorstand angegebenen 67,50 Euro (+ Gewinn 2003)? oder
- die von uns errechnete Substanz von ca. 97 Euro (+ Gewinn 2003)?
Wird es eine neue HV-Vorlage für einen ganz anderen Kapitalschnitt geben, oder verzichtet man durch HV-Beschluss 2004 überhaupt auf einen Kapitalschnitt? Dann wäre es Müller nur um`s "Rechthaben" vor dem BGH und die Anwaltskosten gegangen...
Alles Fragen, (noch) keine Aantwort.
Meiner Einschätzung nach wird Müller den aktuellen Börsenkurs vorschlagen. Ob dieses Verhalten klug ist? Vielleicht wird die Finanzverwaltung hellhörig, wenn Müller vor Gericht verliert und eine höhere Abfindung zahlen muss (Stichwort: ErbStG). M.W. ist der Aktionär mit dem fair value abzufinden. Es bleibt also spannend,ob Müller sich weiterhin mit den Kleinaktionären anlegt. Vielleicht besinnt sich Müller und sieht sich angesichts seines Expasionshungers eines Tages genötigt den Kapitalmarkt anzuzapfen. Angesicht seiner Vorgeschichte wird er dann eine hohe Risikoprämie berappen müssen.
Pressemitteilung
03.05.2004 - 12.00 Uhr
Müller Milch Gruppe verdient glänzend.
Konzernabschluss 2002 jetzt ím Bundesanzeiger veröffentlicht – Kapitalschnitt vor dem BGH durchgesetzt - Dividendenprozesse geht weiter
Der Mehrheitsaktionär der Leppersdorfer Sachsenmilch AG verdiente im Jahr 2002 glänzend. Wie der durch seine Steuerflucht in die Schweiz bundesweit bekannte Theo Müller in der Konzernbilanz seiner Gruppe zugeben musste, erzielte er im Jahr 2002 einen Jahresüberschuss von fast 100 Mio. Euro. Er knüpft damit nahtlos an die fast ebenso erfolgreichen Vorjahre an.
Die Umsatzrendite seiner Milchprodukte liegt bundesweit ebenfalls an der Spitze. Er erzielt mit seinen Joghurts und anderen Milchprodukten (u.a. verkauft er die Marken Müller Milch, Sachsenmilch und Weihenstephan im In- und Ausland) eine Umsatzrendite von fast 7%. Die Konkurrenten bleiben durchschnittlich unter 3%. Durch die hervorragende Lage des Werkes Leppersdorf kann Müller seinen Aktivitäten (bisher überwiegend in Italien und England) jetzt nach Polen und Tschechien ausweiten. Kürzlich wurden ihm dafür Subventionen in Millionenhöhe durch die EU genehmigt. Von der Investitionssumme in Höhe von 127,7 Mio EUR seien wie beantragt brutto 24,5% als Subvention möglich, teilte die Kommission in der vergangenen Woche mit. Leppersdorf wird künftig die Produktion von Harzer Käse von der Müller-Käserei August Loose in Vienenburg bei Goslar in Niedersachsen übernehmen. Auch das Werk im westfälischen Amelunxen wird Müller zum Jahresende schließen, wie ebenfalls letzte Woche bekannt wurde.
Im Dezember war eine Klage der Kleinaktionäre vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gegen den Beschluss gescheitert, das Kapital der inzwischen sehr rentablen Sachsenmilch AG im Verhältnis 750:1 zusammenzulegen. Dieser Beschluss war auf der Hauptversammlung 1996 zur Sanierung der Gesellschaft gefasst und inzwischen nach Auffassung der Aktionäre überflüssig geworden. Müller bestand jedoch auf dem ursprünglichen Beschluss, um die Kleinaktionäre loszuwerden. Trotz seines Erfolgs vor Gericht hat er den Kapitalschnitt noch nicht ins Handelsregister eintragen lassen. Die Kleinaktionäre gehen davon aus, dass Müller die beim Ausscheiden der Aktionäre erforderliche Barabfindung nicht bezahlen möchte.
Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG hatten im vergangenen Jahr vor dem Landgericht Dresden eine Klage gegen die Sachsenmilch AG und ihren Aufsichtsrat, namentlich Milch-Mogul Theo Müller, auf Ausschüttung einer Dividende eingereicht. Der geizige Schwabe weigert sich seit Jahren, die Anteilseigner am Erfolg seiner Aktivitäten zu beteiligen. Nach §254 AktG muss eine Gesellschaft mindestens 4% Dividende auszahlen, wenn das Einbehalten „bei vernünftiger kaufmännischer Beurteilung nicht notwendig ist, um die Lebens- und Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft für einen hinsichtlich der wirtschaftlichen und finanziellen Notwendigkeiten übersehbaren Zeitraum zu sichern [...]“. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Bei einem herabgesetzten Aktienkapital und angesichts der vorgelegten Geschäftszahlen fällt die Dividende jedoch für Müller „wirtschaftlich nicht ins Gewicht“, so Prof. Locarek-Junge, Sprecher der Kläger. Damit hätten die Kleinaktionäre die gute Chance, einen ersten Erfolg gegen Müller zu erzielen.
03.05.2004 - 12.00 Uhr
Müller Milch Gruppe verdient glänzend.
Konzernabschluss 2002 jetzt ím Bundesanzeiger veröffentlicht – Kapitalschnitt vor dem BGH durchgesetzt - Dividendenprozesse geht weiter
Der Mehrheitsaktionär der Leppersdorfer Sachsenmilch AG verdiente im Jahr 2002 glänzend. Wie der durch seine Steuerflucht in die Schweiz bundesweit bekannte Theo Müller in der Konzernbilanz seiner Gruppe zugeben musste, erzielte er im Jahr 2002 einen Jahresüberschuss von fast 100 Mio. Euro. Er knüpft damit nahtlos an die fast ebenso erfolgreichen Vorjahre an.
Die Umsatzrendite seiner Milchprodukte liegt bundesweit ebenfalls an der Spitze. Er erzielt mit seinen Joghurts und anderen Milchprodukten (u.a. verkauft er die Marken Müller Milch, Sachsenmilch und Weihenstephan im In- und Ausland) eine Umsatzrendite von fast 7%. Die Konkurrenten bleiben durchschnittlich unter 3%. Durch die hervorragende Lage des Werkes Leppersdorf kann Müller seinen Aktivitäten (bisher überwiegend in Italien und England) jetzt nach Polen und Tschechien ausweiten. Kürzlich wurden ihm dafür Subventionen in Millionenhöhe durch die EU genehmigt. Von der Investitionssumme in Höhe von 127,7 Mio EUR seien wie beantragt brutto 24,5% als Subvention möglich, teilte die Kommission in der vergangenen Woche mit. Leppersdorf wird künftig die Produktion von Harzer Käse von der Müller-Käserei August Loose in Vienenburg bei Goslar in Niedersachsen übernehmen. Auch das Werk im westfälischen Amelunxen wird Müller zum Jahresende schließen, wie ebenfalls letzte Woche bekannt wurde.
Im Dezember war eine Klage der Kleinaktionäre vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gegen den Beschluss gescheitert, das Kapital der inzwischen sehr rentablen Sachsenmilch AG im Verhältnis 750:1 zusammenzulegen. Dieser Beschluss war auf der Hauptversammlung 1996 zur Sanierung der Gesellschaft gefasst und inzwischen nach Auffassung der Aktionäre überflüssig geworden. Müller bestand jedoch auf dem ursprünglichen Beschluss, um die Kleinaktionäre loszuwerden. Trotz seines Erfolgs vor Gericht hat er den Kapitalschnitt noch nicht ins Handelsregister eintragen lassen. Die Kleinaktionäre gehen davon aus, dass Müller die beim Ausscheiden der Aktionäre erforderliche Barabfindung nicht bezahlen möchte.
Kleinaktionäre der Sachsenmilch AG hatten im vergangenen Jahr vor dem Landgericht Dresden eine Klage gegen die Sachsenmilch AG und ihren Aufsichtsrat, namentlich Milch-Mogul Theo Müller, auf Ausschüttung einer Dividende eingereicht. Der geizige Schwabe weigert sich seit Jahren, die Anteilseigner am Erfolg seiner Aktivitäten zu beteiligen. Nach §254 AktG muss eine Gesellschaft mindestens 4% Dividende auszahlen, wenn das Einbehalten „bei vernünftiger kaufmännischer Beurteilung nicht notwendig ist, um die Lebens- und Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft für einen hinsichtlich der wirtschaftlichen und finanziellen Notwendigkeiten übersehbaren Zeitraum zu sichern [...]“. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Bei einem herabgesetzten Aktienkapital und angesichts der vorgelegten Geschäftszahlen fällt die Dividende jedoch für Müller „wirtschaftlich nicht ins Gewicht“, so Prof. Locarek-Junge, Sprecher der Kläger. Damit hätten die Kleinaktionäre die gute Chance, einen ersten Erfolg gegen Müller zu erzielen.
Nahrungsmittel: Sachsenmilch wächst auf mehr als 1300 Stellen
Leppersdorf. Der laufende Ausbau der Sachsenmilch AG in Leppersdorf bei Dresden schafft 300 neue Arbeitsplätze. Das sagte Molkereiunternehmer Theo Müller am Freitag, als Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) ihn in seinem Wahlkreis besuchte. Nach früheren Angaben arbeiten derzeit rund 1000 Menschen bei Sachsenmilch.
Milbradt äußerte sich zur Verlagerung von Arbeit von Vienenburg in Niedersachsen nach Sachsen, über die sich der Vienenburger Bürgermeister beklagt hatte. "Es wird auch von Ostdeutschen verlangt, dorthin zu gehen; wo die Arbeit ist." Umgekehrt müsse dies genauso möglich sein. Laut Müller wurden allen 130 Beschäftigten des niedersächsischen Werkes in Vienenburg bei der Schließung Arbeitsplätze in Sachsen angeboten. Nur wenige hätten dies genutzt.
Dem Firmenchef zufolge sind rund 300 Millionen Euro in den vergangenen Jahren nach Leppersdorf geflossen. Dafür entstand unter anderem eine neue Plastikflaschenabfüllanlage, die bereits läuft. Die Flaschen sollen die bislang üblichen Becher bei Müller-Milch-Getränken ablösen. Ferner wird zurzeit eine Anlage zur Herstellung von Käseaufschnitt gebaut. Das Land habe ein Viertel des investierten Geldes als Förderung beschafft. (dpa/SZ)
Leppersdorf. Der laufende Ausbau der Sachsenmilch AG in Leppersdorf bei Dresden schafft 300 neue Arbeitsplätze. Das sagte Molkereiunternehmer Theo Müller am Freitag, als Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) ihn in seinem Wahlkreis besuchte. Nach früheren Angaben arbeiten derzeit rund 1000 Menschen bei Sachsenmilch.
Milbradt äußerte sich zur Verlagerung von Arbeit von Vienenburg in Niedersachsen nach Sachsen, über die sich der Vienenburger Bürgermeister beklagt hatte. "Es wird auch von Ostdeutschen verlangt, dorthin zu gehen; wo die Arbeit ist." Umgekehrt müsse dies genauso möglich sein. Laut Müller wurden allen 130 Beschäftigten des niedersächsischen Werkes in Vienenburg bei der Schließung Arbeitsplätze in Sachsen angeboten. Nur wenige hätten dies genutzt.
Dem Firmenchef zufolge sind rund 300 Millionen Euro in den vergangenen Jahren nach Leppersdorf geflossen. Dafür entstand unter anderem eine neue Plastikflaschenabfüllanlage, die bereits läuft. Die Flaschen sollen die bislang üblichen Becher bei Müller-Milch-Getränken ablösen. Ferner wird zurzeit eine Anlage zur Herstellung von Käseaufschnitt gebaut. Das Land habe ein Viertel des investierten Geldes als Förderung beschafft. (dpa/SZ)
Dresden. Der sächsische Landesbauernverband erwartet von Milchproduzent Theo Müller, dass er bei seinen Preisverhandlungen mit dem Handel höhere Preise durchsetzt. Bauernpräsident Frank Rentzsch sagte gestern nach einem Treffen, er habe Müller auf seine Verantwortung hingewiesen. Der Unternehmer betreibt die Sachsenmilch AG in Leppersdorf mit rund 1 300 Beschäftigten. In den vergangenen Jahren ist der Milchpreis stark gefallen. Müller bekundete dem Verband zufolge sein Interesse, gesunde Milchviehbetriebe als standortsicherndes Element für das Werk zu erhalten. (SZ)
Die Aktionäre der Sachsenmilch AG wurden im e-Bundesanzeiger zu der am 25. August 2004, 10.00 Uhr im NH Dresden (vormals ASTRON HOTEL) Hansastraße 43, 01097 Dresden stattfindenden, elften ordentlichen Hauptversammlung eingeladen.
Es wurde ein Bilanzgewinn von ca. 52 Mio. Euro ausgewiesen, also ca. 34 Euro/Aktie.
Es soll eine Dividende ausgeschüttet werden, und zwar für 2001 und 2003. Damit erkennt Müller im Grunde die Berechtigung der Klage auf Dividende an. Die Dividende beträgt 11 Cents/(neue)Aktie, also ca. 4,3% des neuen Grundkapitals.
Vom Betrag her ist die Dividende zwar zu vernachlässigen, aber damit ist die Aktie dividendenfähig und von Fonds und institutionellen Anlegern zu kaufen!
Näheres unter www.smil-i.de
Es wurde ein Bilanzgewinn von ca. 52 Mio. Euro ausgewiesen, also ca. 34 Euro/Aktie.
Es soll eine Dividende ausgeschüttet werden, und zwar für 2001 und 2003. Damit erkennt Müller im Grunde die Berechtigung der Klage auf Dividende an. Die Dividende beträgt 11 Cents/(neue)Aktie, also ca. 4,3% des neuen Grundkapitals.
Vom Betrag her ist die Dividende zwar zu vernachlässigen, aber damit ist die Aktie dividendenfähig und von Fonds und institutionellen Anlegern zu kaufen!
Näheres unter www.smil-i.de
2. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2oo3
Es wird beantragt, den im Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2oo3 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 51.815.841,01 nicht wie vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen zu verwenden.
Vielmehr ist pro Inhaberaktie der Betrag von € 34,50 und pro Namens-Aktie der Betrag von € 690,00 als Dividende auszuschütten. Der nicht benötigte Restbetrag von € 65.841,01wird in die Rücklagen eingestellt. Die Dividende wird am Tag nach der Hauptversammlung ausbezahlt.
Begründung:
Durch Bildung von Steuerrückstellungen wurde den Kleinaktionären bis heute ihr Anteil am Gewinn vorenthalten. Dies ist jetzt nachzuholen. Der vorgeschlagene Ausschüttungsbetrag verletzt geltendes Recht, da er insgesamt unter 4% des Kapitals zum 31.12.2003, also unter DM 3.000.000 (€ 1.533.875,64) liegt. Außerdem wird fälschlich die Zusammenfassung von 75 Aktien zu einer Aktie im Nennwert DM 5 unterstellt, was rechtswidrig ist, da der Mindestnennwert € 1 ist. Nach BGH-Urteil des muss bei einer Zusammenlegung der Mindestnennwert gewählt werden, um möglichst vielen Aktionären den Verbleib in der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Dividende ist sofort und nicht erst nach Zusammenlegung zu bezahlen.
4. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2001
Es wird beantragt, den im Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2001 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 11.866.652,78 nicht wie vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen zu verwenden.
Vielmehr ist pro Inhaberaktie der Betrag von € 7,90 und pro Namens-Aktie der Betrag von € 158,00 als Dividende auszuschütten. Der nicht benötigte Restbetrag von € 16.652,78 wird in die Rücklagen eingestellt. Die Dividende wird am Tag nach der Hauptversammlung ausbezahlt.
Begründung:
Die Sachsenmilch AG ist eine der ertragreichsten deutschen Aktiengesellschaften. Durch Auflösung der Steuerrückstellungen in 2003 hat sie noch rückwirkend gezeigt, dass der Gewinn in 2001 eigentlich viel höher als ausgewiesen war. Es ist nicht hinnehmbar, den Aktionären nach nunmehr12 Jahren eine lächerliche Dividende anzubieten. Das Kapital zum 31.12.2001 betrug DM 75.000.000. wie der BGH im Dezember urteilte, ist bis zum Zeitpunkt der Eintragung in das Handelsregister dieser Betrag zu unterstellen. Damit verstößt der Beschluss gegen geltendes Recht.
5. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2003
„Es wird beantragt, Herrn Dr. Thomas Bachofer als Vorstand für das Geschäftsjahr 2003 keine Entlastung zu erteilen.
Begründung:
„Der Vorstand ist der Palladin des Großaktionärs und verantwortlich für die schlechte und negative Informationspolitik. Er erhielt von der Gesellschaft im Jahr 2003 keine Bezüge. So stellt sich die Frage, wodurch diese Gefälligkeit kompensiert wird. Es gibt hierzu im Abhängigkeitsbericht keine Stellungnahme der Gesellschaft. Auch im Jahr 2003 hat der Vorstand nichts unternommen, die Abhängigkeit vom Großaktionär zu verringern. Seiner Pflicht zur Steuerung des Risikos der Gesellschaft ist er nicht nachgekommen, was sogar die Wirtschaftsprüfer bemängeln. Außerdem achtet er offensichtlich nicht darauf, dass die Gesellschaft bei Geschäften im Konzern nicht benachteiligt wird. “
6. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2003
„Es wird beantragt, den Mitgliedern des Aufsichtsrats, Herren Theobald Müller, Wilfried Neuß, Uwe Berndt, Carsten Schmiedler, Jürgen Kindermann, Hartmut Kretschmer, Dr. Rainer Nicol, Wolfgang Scheunert, und Stefan Müller (diesem für den Zeitraum vom 01.01.2003 bis 05.11.2003) für das Geschäftsjahr 2003 keine Entlastung zu erteilen.
Begründung:
„Der Aufsichtsrat übt seine Rechte nur unzureichend aus, da er die ihm aus dem § 111 AktG zustehenden Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Geschäftsführung nicht ausschöpft. Er wird bei grundsätzlichen Unternehmensentscheidungen weder hinreichend eingebunden noch wird seine Zustimmung eingeholt. Auf wirksame Mitbestimmung und Kontrolle der Geschäftsführung durch den Aufsichtsrat für alle Aktionäre wird damit verzichtet. Die Kleinaktionäre werden dadurch in ihren Rechten benachteiligt. Lediglich der Vorsitzende des Aufsichtsrates und indirekt Großaktionär übt einen Einfluss in eigenen Belangen aus, der über das normale und tolerierbare Maß hinausgeht. Außerdem verweigert der den Aktionären eine anständige Dividende.“
8. Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2004
„Es wird beantragt, entgegen dem Vorschlag des Aufsichtsrates, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Langenmayr & Partner GbR, Seidlstr. 30/VII, 80335 München, nicht zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2004 zu wählen.
Ich schlage der Hauptversammlung vor, die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2003 zu wählen.
Begründung:
Der Aufsichtsrat hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Langenmayr & Partner GbR als Abschlussprüfer der Sachsenmilch AG für das Geschäftsjahr 2003 vorgeschlagen, obwohl die Besorgnis der Befangenheit besteht. Die Gesellschaft erfüllt nicht die zu fordernden strengen Unabhängigkeitskriterien des Corporate-Governance-Kodex bzw. des „Sarbanes-Oxley-Acts of 2002“. Wegen enger weitreichenden Verflechtungen und persönlicher Verbindungen, der Geschäftsbeziehungen und damit verbundenen einseitigen bzw. gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen der Dr. Langenmayr & Partner GbR und den Unternehmen der „Unternehmensgruppe Theo Müller“, ist die Befangenheit, mindestens aber deren Besorgnis bei der Dr. Langenmayr & Partner GbR gegeben, was eine Bestellung als gesetzlichen Abschlussprüfer bei der Sachsenmilch AG ausschließt.”
Es wird beantragt, den im Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2oo3 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 51.815.841,01 nicht wie vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen zu verwenden.
Vielmehr ist pro Inhaberaktie der Betrag von € 34,50 und pro Namens-Aktie der Betrag von € 690,00 als Dividende auszuschütten. Der nicht benötigte Restbetrag von € 65.841,01wird in die Rücklagen eingestellt. Die Dividende wird am Tag nach der Hauptversammlung ausbezahlt.
Begründung:
Durch Bildung von Steuerrückstellungen wurde den Kleinaktionären bis heute ihr Anteil am Gewinn vorenthalten. Dies ist jetzt nachzuholen. Der vorgeschlagene Ausschüttungsbetrag verletzt geltendes Recht, da er insgesamt unter 4% des Kapitals zum 31.12.2003, also unter DM 3.000.000 (€ 1.533.875,64) liegt. Außerdem wird fälschlich die Zusammenfassung von 75 Aktien zu einer Aktie im Nennwert DM 5 unterstellt, was rechtswidrig ist, da der Mindestnennwert € 1 ist. Nach BGH-Urteil des muss bei einer Zusammenlegung der Mindestnennwert gewählt werden, um möglichst vielen Aktionären den Verbleib in der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Dividende ist sofort und nicht erst nach Zusammenlegung zu bezahlen.
4. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2001
Es wird beantragt, den im Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2001 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 11.866.652,78 nicht wie vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen zu verwenden.
Vielmehr ist pro Inhaberaktie der Betrag von € 7,90 und pro Namens-Aktie der Betrag von € 158,00 als Dividende auszuschütten. Der nicht benötigte Restbetrag von € 16.652,78 wird in die Rücklagen eingestellt. Die Dividende wird am Tag nach der Hauptversammlung ausbezahlt.
Begründung:
Die Sachsenmilch AG ist eine der ertragreichsten deutschen Aktiengesellschaften. Durch Auflösung der Steuerrückstellungen in 2003 hat sie noch rückwirkend gezeigt, dass der Gewinn in 2001 eigentlich viel höher als ausgewiesen war. Es ist nicht hinnehmbar, den Aktionären nach nunmehr12 Jahren eine lächerliche Dividende anzubieten. Das Kapital zum 31.12.2001 betrug DM 75.000.000. wie der BGH im Dezember urteilte, ist bis zum Zeitpunkt der Eintragung in das Handelsregister dieser Betrag zu unterstellen. Damit verstößt der Beschluss gegen geltendes Recht.
5. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2003
„Es wird beantragt, Herrn Dr. Thomas Bachofer als Vorstand für das Geschäftsjahr 2003 keine Entlastung zu erteilen.
Begründung:
„Der Vorstand ist der Palladin des Großaktionärs und verantwortlich für die schlechte und negative Informationspolitik. Er erhielt von der Gesellschaft im Jahr 2003 keine Bezüge. So stellt sich die Frage, wodurch diese Gefälligkeit kompensiert wird. Es gibt hierzu im Abhängigkeitsbericht keine Stellungnahme der Gesellschaft. Auch im Jahr 2003 hat der Vorstand nichts unternommen, die Abhängigkeit vom Großaktionär zu verringern. Seiner Pflicht zur Steuerung des Risikos der Gesellschaft ist er nicht nachgekommen, was sogar die Wirtschaftsprüfer bemängeln. Außerdem achtet er offensichtlich nicht darauf, dass die Gesellschaft bei Geschäften im Konzern nicht benachteiligt wird. “
6. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2003
„Es wird beantragt, den Mitgliedern des Aufsichtsrats, Herren Theobald Müller, Wilfried Neuß, Uwe Berndt, Carsten Schmiedler, Jürgen Kindermann, Hartmut Kretschmer, Dr. Rainer Nicol, Wolfgang Scheunert, und Stefan Müller (diesem für den Zeitraum vom 01.01.2003 bis 05.11.2003) für das Geschäftsjahr 2003 keine Entlastung zu erteilen.
Begründung:
„Der Aufsichtsrat übt seine Rechte nur unzureichend aus, da er die ihm aus dem § 111 AktG zustehenden Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Geschäftsführung nicht ausschöpft. Er wird bei grundsätzlichen Unternehmensentscheidungen weder hinreichend eingebunden noch wird seine Zustimmung eingeholt. Auf wirksame Mitbestimmung und Kontrolle der Geschäftsführung durch den Aufsichtsrat für alle Aktionäre wird damit verzichtet. Die Kleinaktionäre werden dadurch in ihren Rechten benachteiligt. Lediglich der Vorsitzende des Aufsichtsrates und indirekt Großaktionär übt einen Einfluss in eigenen Belangen aus, der über das normale und tolerierbare Maß hinausgeht. Außerdem verweigert der den Aktionären eine anständige Dividende.“
8. Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2004
„Es wird beantragt, entgegen dem Vorschlag des Aufsichtsrates, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Langenmayr & Partner GbR, Seidlstr. 30/VII, 80335 München, nicht zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2004 zu wählen.
Ich schlage der Hauptversammlung vor, die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2003 zu wählen.
Begründung:
Der Aufsichtsrat hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Langenmayr & Partner GbR als Abschlussprüfer der Sachsenmilch AG für das Geschäftsjahr 2003 vorgeschlagen, obwohl die Besorgnis der Befangenheit besteht. Die Gesellschaft erfüllt nicht die zu fordernden strengen Unabhängigkeitskriterien des Corporate-Governance-Kodex bzw. des „Sarbanes-Oxley-Acts of 2002“. Wegen enger weitreichenden Verflechtungen und persönlicher Verbindungen, der Geschäftsbeziehungen und damit verbundenen einseitigen bzw. gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen der Dr. Langenmayr & Partner GbR und den Unternehmen der „Unternehmensgruppe Theo Müller“, ist die Befangenheit, mindestens aber deren Besorgnis bei der Dr. Langenmayr & Partner GbR gegeben, was eine Bestellung als gesetzlichen Abschlussprüfer bei der Sachsenmilch AG ausschließt.”
In der Begründung zu Nr. 8 hat Vorstand Bachofer in der HV dem Antragsteller vorgeworfen, statt "2004" zweimal "2003" geschrieben zu haben (siehe Gegenantrag unten). Er bezeichnete das als "peinlich".
Peinlich war höchstens seine eigene Vorstellung, denn er konnte nicht einmal ohne ständiges Stottern einige Sätze vom Blatt ablesen, vertat sich ständig und war unfähig, einfachste Sachverhalte ohne Unterstützung seines "Back-Office" zu erläutern. Außerdem war er offensichtlich unfähig, eine fehlerfreie Einladung zu schreiben, denn nach dieser sollten die Gegenanträge unter Menüpunkt "Presse" stehen, den es unter "www.sachsenmilch.de" gar nicht gibt.
Auch Theo Müller zweifelte an, dass man Studenten ausbilden kann, wenn man zwei Jahreszahlen verwechselt (was natürlich ein offensichtlicher Schreibfehler war, denn im Gegenantrag stand die Zahl ja richtig!). Dabei vertauschte er ebenfalls ständig Millionen EUR und Tausend EUR, verwechselte JA und NEIN in der Abstimmung und wusste nicht einmal ohne seine Helfer, wie viele Gegenanträge vorliegen. Auch er stotterte beim Ablesen unerträglich vor sich hin.
Wenn man nicht einmal einen richtigen Schulabschluss hat, sollte man eben nicht über Akademiker urteilen. Offensichtlich ist ihm seine Mitgliedschaft im Hochschulrat der Augsburger Universität zu Kopf gestiegen. Dabei wollen die doch klarerweise gar nicht ihn, sondern nur sein Geld!
Die Schärfe in der Auseinandersetzung wird in jedem Jahr von Bachofer in die Versammlung gebracht. Er beisst immer auf diese Weise, wenn er von Argumenten getroffen wird, von denen er ablenken will. Auch Müller war im Vorjahr gelassener. Der Sachvortrag von Petersen und Locarek-Junge hat im wohl zu Denken gegeben. Immerhin droht ihm eine Abfindung in Millionenhöhe (mindestens 75 EUR/Aktie).
Peinlich war höchstens seine eigene Vorstellung, denn er konnte nicht einmal ohne ständiges Stottern einige Sätze vom Blatt ablesen, vertat sich ständig und war unfähig, einfachste Sachverhalte ohne Unterstützung seines "Back-Office" zu erläutern. Außerdem war er offensichtlich unfähig, eine fehlerfreie Einladung zu schreiben, denn nach dieser sollten die Gegenanträge unter Menüpunkt "Presse" stehen, den es unter "www.sachsenmilch.de" gar nicht gibt.
Auch Theo Müller zweifelte an, dass man Studenten ausbilden kann, wenn man zwei Jahreszahlen verwechselt (was natürlich ein offensichtlicher Schreibfehler war, denn im Gegenantrag stand die Zahl ja richtig!). Dabei vertauschte er ebenfalls ständig Millionen EUR und Tausend EUR, verwechselte JA und NEIN in der Abstimmung und wusste nicht einmal ohne seine Helfer, wie viele Gegenanträge vorliegen. Auch er stotterte beim Ablesen unerträglich vor sich hin.
Wenn man nicht einmal einen richtigen Schulabschluss hat, sollte man eben nicht über Akademiker urteilen. Offensichtlich ist ihm seine Mitgliedschaft im Hochschulrat der Augsburger Universität zu Kopf gestiegen. Dabei wollen die doch klarerweise gar nicht ihn, sondern nur sein Geld!
Die Schärfe in der Auseinandersetzung wird in jedem Jahr von Bachofer in die Versammlung gebracht. Er beisst immer auf diese Weise, wenn er von Argumenten getroffen wird, von denen er ablenken will. Auch Müller war im Vorjahr gelassener. Der Sachvortrag von Petersen und Locarek-Junge hat im wohl zu Denken gegeben. Immerhin droht ihm eine Abfindung in Millionenhöhe (mindestens 75 EUR/Aktie).
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