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    Fonds für gebrauchte Lebensversicherungen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.09.04 14:25:15 von
    neuester Beitrag 16.10.04 20:21:39 von
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      schrieb am 26.09.04 14:25:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Alter Thread : Thread: Kauf von "gebrauchten" Lebensversicherungen über Fonds

      Hohe Renditen made in England
      Fonds mit gebrauchten britischen Lebensversicherungen überzeugen deutsche Anleger
      von Der Autor ist Mitglied der Geschäftsführung der deutschen Rating-Agentur Scope Group.

      Deutsche Lebensversicherungen sind momentan nicht sehr renditestark. Sie kalkulieren mit jährlich 4,5 Prozent. Lohnend ist da der Blick nach Großbritannien. Ungeachtet der Börsenkrise der vergangenen Jahre bieten britische Policen eine vergleichsweise hohe Rendite. Derzeit sind es rund sechs Prozent, mit denen die Versicherer rechnen.


      Bereits heute fließt jeder zehnte Euro, der in Lebensversicherungen angelegt wird, an britische Gesellschaften wie Clerical Medical, Standard Life und Royal London. Während in Deutschland die Kapitallebensversicherung eine der konservativeren Anlageformen ist, zählt sie in England und den USA eher zu den mobilen Investments. Rund die Hälfte aller Verträge erreicht das Laufzeitende nicht.


      Gebrauchte Policen sind daher ein lukratives Feld für geschlos- sene Sekundär-Lebensversicherungsfonds, die je nach Konzept in Deutschland, den USA oder auch Großbritannien tätig sind. England ist nach Amerika und Japan weltweit drittgrößter Markt für Lebensversicherungen und mit einem Anteil von 18 Prozent größter Markt in Europa. Auf der Insel hat der Sekundärmarkthandel lange Tradition. Bereits im Jahre 1844 versteigerte ein Londoner Finanzmakler zum ersten Mal eine bestehende Lebensversicherung.


      Das Prinzip der Sekundär-Lebensversicherungsfonds ist einfach und für alle Beteiligten interessant: Der Ankaufspreis des Initiators liegt über dem Rücknahmepreis, den die Versicherung bei Stornierung zahlt, aber unter dem tatsächlichen Wert der Police. Bis zum Laufzeitende übernimmt der Fonds die monatliche Prämienzahlung und erhält schließlich die Ablaufleistung. Ist das Portfolio gut strukturiert und breit diversifiziert, können Investoren Renditen vor Steuern im zweistelligen Bereich erwarten. Dem Versicherungskunden bringt der Verkauf oft sechs Prozent mehr als der eigentliche Rückkaufswert.


      Deutsche Anleger haben seit kurzem die Möglichkeit, sich an Fonds zu beteiligen, die in Zweitmarkt-Versicherungen aus Großbritannien investieren. Der "Britische Kapital Leben I" des Initiators "Lloyd Fonds Britische Kapital Leben I GmbH & Co. KG" wird in ein Portfolio aus über 1000 Policen investieren.


      Ein weiteres Produkt, das im angelsächsischen Raum investiert, ist der "TrustFonds UK I" von Rothmann & Cie, und auch das Hamburger Emissionshaus König & Cie präferiert mit seinem Fondsangebot "Britische Leben" Fonds von der Insel.


      Fonds, die in britische Policen investieren, können von einigen wichtigen Unterschieden profitieren, die es im Vergleich zu deutschen und US-Versicherungen gibt: Deutsche Lebensversicherer haben ihre Aktienquote zurzeit auf weniger als zehn Prozent heruntergefahren. Bis zu einem Drittel dürfen sie maximal in Aktien investieren. In Großbritannien sind es dagegen immer noch zwischen 50 und 65 Prozent. Eine Aufstockung auf 100 Prozent ist möglich und bringt Rendite-Punkte. Dafür ist die jährliche Schwankungsbreite wesentlich höher, sie beträgt oftmals 20 Prozent und mehr. Diese Option wird aber von den Unternehmen in der Regel nie voll ausgeschöpft.


      Anders als deutsche Versicherer bilden britische Unternehmen keine stillen Reserven. Steigen die Märkte wieder, partizipieren die Kunden direkt am Wachstum, während deutsche Lebensversicherer erst einmal ihre Rückstellungstöpfe füllen.

      Deutsche Lebensversicherungen kalkulieren mit einem Garantiezins, der für die Gesamtlaufzeit gilt. Die britischen "With profits" sind dagegen Kapitallebensversicherungen mit festen Versicherungssummen, deren Zuwächse jedoch jährlich neu festgelegt und gutgeschrieben werden.


      Englische Policen schütten bis zu 60 Prozent des Guthabens erst bei Vertragsende als Schlussbonus aus, das heißt, eine vorzeitige Kündigung ist mit deutlich höheren Verlusten verbunden als der Ausstieg aus einer deutschen Police. Geschlossene Fonds haben dadurch die Möglichkeit, die Policen zu wesentlich besseren Konditionen zu kaufen.


      US-Policen dagegen sind reine Todesfallversicherungen mit einer Ausschüttungsgarantie. Das heißt, die exakte Kalkulationsbasis, wie viel Geld vereinnahmt werden wird, besteht, nicht aber der genaue Zeitpunkt.


      Für den britischen Markt sprechen zudem beste Ratings von Standard & Poor`s, nachvollziehbare Vergangenheitswerte, eine strenge gesetzliche Kontrolle im Gebrauchtpolicen-Handel zum Schutze des Anlegers und die Absicherung durch einen von allen getragenen Feuerwehrfonds.


      Initiatoren kaufen die Policen in der Regel über Settlement-Companies, die als Mittler zwischen Versicherungsgeber und -nehmer auftreten und die Transaktion akquirieren und abwickeln. Nachdem sie für den Initiator wichtigster Partner beim Kauf der Policen sind, sind langjähriges Know-how, Verbindungen und Erfahrung im Einkauf wichtige Qualitätskriterien. Das Qualitätsrating von Settlement-Gesellschaften durch unabhängige Rating-Agenturen kann Initiatoren die Suche nach dem geeigneten Partner erleichtern und wird für mehr Transparenz im Markt sorgen.


      Steuerlich sind die britischen Fonds wie auch die deutschen Produkte als gewerblich und mit hohen Verlustzuweisungen konzipiert. Hier herrscht Klarheit, wohingegen für Fonds, die in US-Policen investieren, Unsicherheit besteht. Initiatoren klassifizierten sie als rein vermögensverwaltende Personengesellschaften, wodurch keine Gewerbesteuer anfällt und die Erträge für Anleger steuerfrei sind. Inzwischen gibt es jedoch Erlasse mehrerer Landes-Finanzministerien, wonach Lebensversicherungsfonds als gewerblich gelten. Damit kann die Rendite nach Steuern von ursprünglich prognostizierten 15 bis 18 Prozent auf sieben bis acht Prozent sinken. Eine definitive Entscheidung der deutschen Finanz-Behörden wird frühestens im kommenden Jahr gefällt werden.


      Während für ausschließlich in Deutschland investierende Fonds kein Währungsrisiko besteht, existiert es für Produkte, die in Großbritannien und den USA anlegen.


      Artikel erschienen am 26. September 2004

      http://www.wams.de/data/2004/09/26/338100.html?s=1
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 20:21:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Verkaufen ist oft besser als auflösen
      Wer das Geld aus seiner Lebensversicherung braucht, kann am Zweitmarkt mehr herausholen
      von Hans-Werner Thieltges

      Wertvolle Lobbyisten verstehen ihr Handwerk. Schlechte Nachrichten verwandeln sie in gute. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) übt noch. Jede zweite Lebensversicherung wird vor dem vereinbarten Vertragsablauf gekündigt. Geht es nach dem GDV, wird daraus eine Erfolgsstory. Immerhin sei damit klar, daß jeder zweite Kunde bis zum Ende durchhalte. Diese Sichtweise ist zumindest unkonventionell.


      Allein im vergangenen Jahr mußten die Versicherer für vorzeitig aufgelöste Policen 12,4 Milliarden Euro ausschütten. Das war über ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Mit dem teils überstürzten Ausstieg verlieren die Kunden eine Menge Geld. Mit phänomenalem Erfolg bieten deshalb professionelle Käufer ihre Dienste an. Sie zahlen um die fünf Prozent mehr als die Assekuranz. Gleichzeitig ersparen sie den meisten Verkäufern steuerliche Nachteile.


      Über einbehaltene Anteile am Schlußgewinn und eine - Stornoabzug genannte - Strafgebühr von bis zu 15 Prozent schütten die Versicherer nur einen Teil des tatsächlichen Wertes der Police aus. Ist etwa ein Vertrag auf 30 Jahre abgeschlossen, müssen so bei teuren Gesellschaften noch nach einem Fünftel der Wegstrecke rund 30 Prozent der eingezahlten Beiträge abgeschrieben werden. Hinzu kommt, daß der Fiskus nach den im Rückkaufwert enthaltenen Ertragsanteilen greift, wenn der Vertrag noch keine zwölf Jahre alt ist.


      Genau dort liegt der zweite Vorteil beim Geschäft mit den Händlern. Diese treten nämlich nur als Vermittler auf und verkaufen den Vertrag an Fondsgesellschaften oder private Interessenten weiter. Die Police bleibt folglich bestehen, vor dem Finanzamt sind alle Beteiligten sicher. Daher lohnt der Deal auch für die Abnehmer. Die zum Teil hohen Abschlußkosten für die Versicherung sind bereits bezahlt, ihre Investition wirft Nettoerträge ab.


      Um wieviel lukrativer als eine Kündigung das Geschäft mit solchen Firmen ist, zeigt ein reales Beispiel aus den Akten der Agis AG. Hiernach hätte die Allianz Lebensversicherung knapp 60 000 Euro Rückkaufwert überwiesen. Darin enthalten wäre ein zu versteuernder Ertragsanteil von exakt 3784 Euro gewesen. Beim Verkauf wurden hingegen beinahe 63 500 Euro gezahlt.


      Agis bilanzierte 2003 noch vergleichsweise bescheidene zwölf Millionen Euro Umsatz. Dieses Jahr sollen es schon 40 Millionen werden. Mit solchen Zahlen geben sich die Großen der Branche nicht ab. Barwert in Ahrensburg peilt derzeit die 100-Millionen-Grenze an. Und Cashlife in München dürfte sogar auf mehr als das Doppelte kommen. Ein Blick über die Grenzen zeigt, daß mehr drin ist. Cashlife-Vorstand Lutz Schröder: "In Großbritannien und den USA hat der Handel mit Lebensversicherungen eine jahrhundertelange Tradition."


      Nicht jede Police kann allerdings auf diesem Weg versilbert werden. Es spielt durchaus eine Rolle, welcher Versicherer dahintersteckt. Gesellschaften mit einer Beitragsrendite unter vier Prozent werden zumeist nicht gern gesehen. Dennoch macht Barwert-Geschäftsführer Klaus Secker auch schüchternen Kunden Hoffnung: "Jede zweite Lebensversicherung ist verkäuflich."


      Cashlife als erster Anbieter in Deutschland hingegen ist da wesentlich zurückhaltender. 43 Versicherer bewerten die Bayern als aussichtsreich. Allerdings deckten diese auch rund 85 Prozent des Gesamtmarkts ab. Bei Agis sind es noch sieben Unternehmen mehr. Und die Meßlatte für den Rückkaufwert liegt mit mindestens 5000 Euro relativ niedrig. Die Konkurrenten setzen doppelt so viel voraus.

      Der Bund der Versicherten hält alle drei Firmen für empfehlenswert. Doch der Markt ist immer schwerer zu überschauen. Viele kleine Anbieter stoßen in dieses über die Provisionen auch für sie lukrative Geschäft. Experten raten daher, den Verkauf über das Treuhandkonto eines Notars oder einer Bank abzuwickeln.


      Bei manchen Händlern lauern weitere Gefahren. Mal werden Kosten im Kleingedruckten versteckt, mal zahlt der Käufer schleppend. Zur Vorsicht sollte stets eine jährliche Verzinsung von gut zwei Prozent vereinbart werden. Und auch das Versprechen, der Todesfallschutz bleibe trotz des Verkaufs bis zum Ende der Laufzeit erhalten, kann eher theoretisch sein. Dem späteren Käufer bleibt es nämlich unbenommen, die Police später zu kündigen.


      Daß der Markt mit den gebrauchten Lebensversicherungen derzeit boomt, liegt einerseits an den wachsenden privaten Schulden. Nicht selten werden klamme Kunden von ihren Banken gedrängt, die private Altersvorsorge aufzulösen. Doch das kann für die Kreditinstitute durchaus auch böse enden. Der Bundesgerichtshof hat sie nämlich verpflichtet, bei der Verwertung von Sicherheiten die Belange der Kunden angemessen und zumutbar zu berücksichtigen. Es muß mithin das bestmögliche Ergebnis erzielt werden. Sonst sind sie verpflichtet, für den Schaden aufzukommen. Immer öfter weisen Banken deshalb von sich aus auf Policenkäufer hin. Viele unterhalten sogar enge geschäftliche Kontakte.


      Wichtig ist aber auch Hartz IV. Ulrich Brock, Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute: "Ich erwarte wegen des künftigen Arbeitslosengeldes II schon bald bis zu 70 000 Kündigungen." In drei von vier Beratungsgesprächen sei dies ein vorrangiges Thema. Bevor die Arbeitsagenturen zugreifen, lösen viele Betroffene lieber ihre Police auf. Das Geld halten sie unterm Kopfkissen für besser aufgehoben.


      Artikel erschienen am 17. Oktober 2004
      http://www.wams.de/data/2004/10/17/347350.html


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