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    RHJ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.04.05 14:30:53 von
    neuester Beitrag 10.04.05 16:45:43 von
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      schrieb am 10.04.05 14:30:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      finanzen.net
      Auf den Spuren von Buffett (EuramS)
      Sonntag 10. April 2005, 12:18 Uhr




      1000 Milliarden Dollar fließen in diesem Jahr weltweit in Firmenübernahmen. Private Equity – ein Geschäft nur für Insider? Nicht ganz: Einer der erfolgreichsten Dealer hat sein Big Business jetzt an die Börse gebracht.
      von H. Conrad u. K. Schachinger

      Timothy Collins gilt als der phantasievollste unter den Firmenjägern – und als der mit den stärksten Sprüchen. " Wir kaufen doch keine Indexwerte aus dem Nikkei (Nachrichten) , wir machen Big Business" , erzählt der Amerikaner jedem, der es hören will. Sein jüngster Spruch: " Ich baue eine europäische Berkshire Hathaway (NYSE: BRKa - Nachrichten) , so was gibt es dort in Europa noch nicht." Unter einem Vergleich mit der Investoren-Legende Warren Buffett tut es der 48jährige aus Kentucky nicht mehr.

      RHJ International heißt die Aktie, mit der Timothy Collins seit dem 29. März in Brüssel notiert ist. 647 Millionen Euro brachte der Börsengang (siehe Kasten rechte Seite). RHJ ist ein Ableger von Ripplewood, dem Unternehmen, das Collins 1995 in New York gegründet hat und das nach der Farm seiner Großmutter benannt ist. Der Börsenneuling hält indirekt Anteile an sechs japanischen Unternehmen und am deutschen Autozulieferer Honsel. Und die sind in Europa besser an der Börse plaziert als in den USA. Denn hier erwarten Experten für Private Equity die größten Wachstumsraten.

      Mit einem gewöhnlichen Fonds ist RHJ aber keinesfalls vergleichbar. Denn Ripplewood bzw. RHJ haben bei den Unternehmen, an denen sie beteiligt sind, das Sagen. Sie bestimmen über die Besetzung des Managements und die Geschäftspolitik.

      Was hat das mit Buffett zu tun? Wenn es nur die Rendite wäre, wären Anleger wohl schon zufrieden: Jährlich 25 Prozent erzielte das Orakel aus Omaha in den vergangenen 40 Jahren im Durchschnitt. Auch benutzt er ein börsennotiertes Unternehmen, eben Berkshire Hathaway, um sein Portfolio zu steuern und zu finanzieren. Aber als Buffetts eigentliches Erfolgsgeheimnis gilt seine intensive Beschäftigung mit den Firmen, deren Anteile er kauft.

      Das gilt für Investments in börsennotierte Giganten wie Coca-Cola. Doch was die wenigsten wissen: Buffett finanziert über Berkshire Hathaway nicht nur den Kauf von Aktienpaketen. Er betreibt seit Jahrzehnten Private-Equity-Investments in großem Stil. Rund 40 Prozent von Buffetts Portfolio bestehen aus Unternehmen, die im Privatbesitz sind, etwa die Versicherungen Geico oder General Re. Nicht börsennotiert auch Shaw-Industrie, der größte Teppichhersteller der Welt, den Berkshire 2001 zu 100 Prozent übernahm.

      Doch trotz des Buffett-Erfolgs sind im klassischen Private-Equity-Geschäft börsennotierte Investment-Vehikel wie Berkshire Hathaway die Ausnahme. Die Regel sind geschlossene Gesellschaften wie Carlyle und Blackstone in den USA oder Permira in Großbritannien. Private-Equity-Firmen setzen auf den Hebeleffekt, den sogenannten Buy-out-Leverage: Mit einem geringen Teil Eigenkapital und viel fremdem Geld wird die Mehrheit an einem Unternehmen übernommen, das die Käufer für unterbewertet halten. Ist es an einer Börse gelistet, so wird es in der Regel ausgelistet, denn Quartalsberichte stören bei der Restrukturierung nur. Das Kaufobjekt wird saniert und, wenn alles klappt, als Ganzes oder in Teilen nach vier bis etwa acht Jahren an die Börse gebracht oder an einen anderen Investor verkauft. Mit satter Rendite für Private-Equity-Investoren wie Collins, versteht sich. Der Markt für Eigenkapitalbeteiligungen verspricht höhere Erträge als der Aktien- oder der Anleihemarkt. Private-Equity-Anleger in Europa und den USA erzielten in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt zwölf Prozent jährliche Rendite. Das obere Viertel des Markts brachte es nach Angaben der EVCA, des europäischen Dachverbands der Firmenjäger, sogar auf rund 35 Prozent. Zur ersten Liga gehören Namen wie etwa die Carlyle Group, Kohlberg Kravis Roberts (KKR), Permira oder eben Tim Collins’ Ripplewood.

      Dabei hat das Geschäft mit dem berüchtigten Plündern von Firmen nichts zu tun. Im Gegenteil. Jürgen Schaaf, Experte der Deutschen Bank (Xetra: 514000.DE - Nachrichten - Forum) : " Die erfolgreichen Private-Equity-Funds stellen ausgezeichnete Manager, die in die Firmen hineingehen. Die besonders erfolgreichen Deals machen die von ihnen gekauften Unternehmen zu echten Outperformern. Das Unternehmen bringt in seinem Markt eine außergewöhnlich gute Leistung."

      Doch dafür braucht es Zeit und Risikobereitschaft. Mit ein Grund warum die meisten Private-Equity-Companies lieber als geschlossener Investmentclub arbeiten. Um die üblichen, zweistelligen Renditen zu schaffen und gleichzeitig die hohen Schulden durch den Kauf zu begleichen, streben Private-Equity-Firmen immer die Mehrheit in einem Unternehmen an. " Sie brauchen den Zugang zum Cash-Flow einer Firma, um die Schulden zu bedienen" , sagt ein Insider. Ein zehnprozentiger Anteil an einem Konzern, selbst bei einem DAX (Xetra: Nachrichten) -Schwergewicht, ist für Private-Equity-Firmen deshalb meistens nicht interessant. Zudem hängt viel vom Mann an der Spitze ab. Für Timothy Collins zum Beispiel geht Big Business so: Im März 2000 kaufte Ripplewood Holdings mit 200 Millionen Dollar eigenem Geld und 800 Millionen geliehenem Kapital die fast bankrotte staatliche japanische Long Term Credit Bank. Im Verlauf der folgenden vier Jahre brachte Collins die Aktien des Geldinstituts, das inzwischen Shinsei-Bank heißt, in mehreren Tranchen für insgesamt fünf Milliarden Dollar an die Börse.

      Die Kreditgeber des Deals haben ihre 800 Millionen Dollar samt Zinsen inzwischen zurückbekommen. Und Collins hat mit 200 Millionen Dollar Einsatz rund 3,8 Milliarden Dollar Gewinn gemacht. Miracle Man, Wundermann, wird der 48jährige jetzt in Japan genannt. Kein Wunder.

      Was Collins mit der taumelnden Staatsbank gelungen ist, will er auch mit anderen japanischen Firmen praktizieren. Die Branche scheint dabei fast keine Rolle zu spielen. Autozulieferer Niles Parts und Asahi Tec gehören ebenso zu Ripplewoods Reich wie Columbia Music Entertainment, Hi-Fi-Hersteller Denon und Seagaia, einer der größten Freizeitparks der Welt. Der wurde in den 90ern für zwei Milliarden Dollar gebaut, häufte drei Milliarden Schulden an und wurde 2001 von Collins für 130 Millionen Dollar gekauft. Bis 2006 soll der Park profitabel sein.

      Doch der billige Einkauf ist nicht allein entscheidend. Der wichtigste Schritt ist die Auswahl der Manager, die den schlafenden Outperformer wachrütteln. Für den Autozulieferer Honsel, dessen Anteile auch in der RJH-Aktie stecken, holte Collins den Top-Manager Thomas Stallkamp von DaimlerChrysler (Xetra: 710000.DE - Nachrichten - Forum) . Die japanischen Zulieferer werden vom ehemaligen Europa-Chef von General Motors (NYSE: GM - Nachrichten) , Richard Donnelly, geführt.

      Dabei muß es es nicht immer mehrere Jahre dauern, bis Collins groß Kasse macht. Im August 2003 kaufte Ripplewood den drittgrößten Festnetzanbieter des Landes, Japan Telecom, für 2,3 Milliarden Dollar. Schon ein Jahr später war der Weiterverkauf an Softbank perfekt. Preis: drei Milliarden Dollar.

      Zu Collins Geldgebern gehört seit Ripplewoods Start 1995 auch Japans Mega-Konzern Mitsubishi. Dessen Chef Minoru Makihara lieferte das Startkapital. Und überzeugte andere Investoren wie Ronald Daniel, den Finanzchef der Elite-Uni Harvard. " Wenn ich jünger wäre, würde ich mit Collins ins Private-Equity-Geschäft einsteigen" , wird dessen Bewunderung überliefert.

      Hätte er es mal getan. Das Geschäft boomt. Die PE-Branche wird in diesem Jahr nach Schätzungen der UBS (Virt-X: UBSN.VX - Nachrichten) -Bank 200 Milliarden Dollar einsammeln. Mit dem Kapitalhebel ergibt sich nach Ansicht von UBS-Analyst Gary Gordon eine Einkaufsmacht von über 1000 Milliarden Dollar, doppelt soviel wie 2003. Die Auswirkungen: Die Einkäufe der Private-Equity-Gesellschaften werden größer. Software-Hersteller Sungard (11,8 Milliarden Dollar) und der Spielwarenkonzern Toys’R’Us (8,2 Milliarden) sind aktuelle Mega-Deals. Doch woher kommt das Geld? " Niedrige Zinsen und mäßige Renditen am Aktienmarkt sorgen dafür, daß Investoren den Private-Equity-Fonds mehr Geld zur Verfügung stellen" , sagt Wolfgang Fink, PE-Experte von Goldman Sachs, im Interview (siehe links unten).

      Auch die Groschen von Millionen von Sparern fließen in die Finanzierung der Firmenjagd. Versicherer wie die Allianz oder große Pensionsfonds weiten ihre Investments in Firmenjäger-Gesellschaften aus. " Private Equity ist eine sehr interessante Asset-Klasse, die für Lebensversicherer ein attraktives Ertrag/Risiko-Profil hat" , sagt Andreas Gruber, der als Leiter des Finanzcontrollings beim größten deutschen Lebensversicherer Allianz Leben entscheidet, wer Geld bekommt.

      Warum dann aber Ripplewoods Gang an die Börse? Damit nimmt Collins etwas vorweg, was eigentlich am Ende der Restrukturierung eines Unternehmens steht. RHJ-Aktionäre halten indirekt Anteile an den sechs Firmen im Portfolio. " Private Equity braucht einen Markt für den Ausstieg aus einem Investment. Grundsätzlich ist der Königsweg der Börsengang" , sagt Experte Schaaf. Collins Begründung klingt nach Buffett: " Mit einer börsennotierten Gesellschaft wie RHJ gewinnt man Zeit, ein eingekauftes Unternehmen profitabel zu machen." Bleibt abzuwarten, ob die Branche dem smarten Tim Collins folgt. Experten wie Robin Johnson von der britischen Evershed-Gruppe, dem größten Berater für Private-Equity-Firmen, sind sicher: " Wenn RHJ ein Erfolg wird, werden andere
      folgen."

      Aus meiner Sicht sollte man den Wert in den AUgen behalten aber es sind Umsätze in Deutschland also wohl besser in Belgien kaufen.
      Avatar
      schrieb am 10.04.05 16:45:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      Habe den Bericht auch gerade gelesen. PE ist schon ne sehr interessante Sache, gerade in Deutschland. T. Collins hat ja schon jede Menge Erfahrung im PE.


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