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    3SAT-Boerse am 18.2.2000 - heute schon plus 50 Euro - - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.02.00 19:06:41 von
    neuester Beitrag 20.02.00 13:21:36 von
    Beiträge: 10
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      schrieb am 14.02.00 19:06:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      3SAT-Boerse am 18.2.2000
      Schicker, größer, schöner. Italiens Modefürsten sind auf Einkaufstour. Prada und Gucci, aber auch die Modeholding HDP (Valentino, Fila) greifen nach Europas Modehäusern. Jil Sander, gerade von Prada übernommen, ist das bekannteste Beispiel. Die Konzentrationswelle wird wohl nur einige, wenige Luxuskonzerne übriglassen.
      Wer dabei die Nase vorn hat erfahren Sie in der nächsten 3satBörse.

      27.01.2000
      Jil Sander ist haltenswert
      Hamburger Sparkasse

      Die Analysten der Hamburger Sparkasse empfehlen die Aktie des Modedesigners Jil Sander (WKN 716403) zu halten.

      Nach dem Weggang von Jil Sander aus dem Unternehmen sei der Weg frei für eine zweite Mode-Linie in niedrigeren Preisklassen. Der zuständige Analyst Jochen Intelmann hält den Markterfolg einer zweiten Mode Linie für möglich. Die Gewinnsituation dürfte sich dann deutlich verbessern.

      Nach Auffassung des Experten wird der Modedesigner nicht zu viele Kundenverlieren, obwohl Jil Sander immer für feinste Stoffe, Qualität und Exklusivität garantiert habe.

      Der Gewinn je Aktie für das aktuelle Jahr belaufe sich auf 20 Euro.

      Der Jil Sander-Titel beinhalte kaum Risiken und biete eine überdurchschnittliche Dividendenrendite. Dem Anleger könne eine Haltestrategie bezüglich des Nebenwertes empfohlen werden.


      24.01.2000
      JIL SANDER Personalie
      Ad hoc

      Frau Jil Sander, Vorstandsvorsitzende der JIL SANDER AG (DE0007164030), Hamburg, wird zum 31. Januar 2000 auf eigenen Wunsch aus diesem Amt ausscheiden. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden soll Herr Patrizio Bertelli, zugleich Vorstandsvorsitzender der PRADA-Gruppe, bestellt werden. Zu Aufsichtsratsmitgliedern wurden die Herren Dr. Jens Peter Howaldt, Hannover, und Dr. Marco Salomoni, Mailand, bestellt. Es ist vorgesehen, daß Herr Dr. Howaldt, der bis vor kurzem Finanzvorstand der Continental AG, Hannover, war, zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt wird.

      Frau Sander hatte 1999 die Mehrheit der Stimmrechtsaktien der JIL SANDER AG, deren Vorzugsaktien an den Börsen Frankfurt und Hamburg gehandelt werden, an die PRADA-Gruppe veräußert. Die übrigen Stimmrechtsaktien werden von Frau Sander gehalten, die über die Beendigung ihrer Vorstandstätigkeit hinaus die aktuelle JIL SANDER-Kollektion in den Bereichen Design und Styling für das Unternehmen betreuen wird.


      06.01.2000
      Jil Sanders kaufen
      Frankfurter Tagesdienst


      Die Analysten des Frankfurter Tagedienstes empfehlen die Vorzüge des Modedesigners Jil Sanders (WKN 716403) zum Kauf.

      Das Unternehmen weise bei einem KGV von 12,8 eine Dividendenrendite von 8,7 Prozent auf. Damit gäbe es im siebten Jahr in Folge eine Dividende von 14,06 Euro sowie die Steuergutschrift von 6,03 Euro.

      Als negativ bewerten die Experten, dass die Unternehmenslenkerin Heide Marie Sander sich aus dem Geschäft allmählich verabschiede.

      Deutliche Wachstumsimpulse verspreche man sich von einem neuen Herrenduft sowie vom Wachstumsschub in Europa, der für einen Anstieg der Ordergänge der Damenkollektion Frühjahr/Sommer sorgen dürfte.

      Die Experten rechnen damit, dass der Gewinn je Aktie von 15,85 Euro im Jahr 1998 auf 18 Euro im Jahr 1999 steigen wird.

      Angesichts der verbesserten Geschäftsaussichten verfüge der Titel über ein Kurspotential von 350 Euro.


      12.11.1999
      Jil Sander unterbewertet
      Finanzwoche


      Die Analysten der Finanzwoche halten die Vorzugsaktie des Modedesigners Jil Sander (WKN 716403) momentan deutlich unterbewertet.

      Der Medientitel stehe im Vergleich mit der Konkurrenz günstig da. Das Unternehmen komme nur auf eine Marktkapitalisierung, die dem 0,65-fachen Umsatz entsprechen würde. Die österreichische Wolford erreiche dagegen den dreifachen Jahresumsatz.

      Aufgrund einer massiven Unterstützung auf dem Niveau von 250 Euro sei das Verlustrisiko als gering einzuschätzen.

      Der Mode-Titel, der momentan etwa 50 Prozent unterhalb des Emissionskurses von 1989 notiere, könne zum Einstieg empfohlen werden.


      06.09.1999
      Jil Sander überdurchschnittlich
      EURO am Sonntag


      Das Rating „überdurchschnittlich“ vergeben die Experten von EURO am Sonntag für die Vorzugsaktien der Jil Sander AG (WKN 716403).

      Vor kurzem habe sich die italienische Mode-Holding Prada bei Jil Sander eingekauft. Prada besitze nun 75 Prozent der Stammaktien und 15 Prozent der börsennotierten Vorzüge. Über den Kaufpreis sei bisher nichts nach draußen gedrungen – Insider sprächen aber von deutlich über 200 Millionen Mark. Jil Sander selbst bleibe Vorstandchefin und verantwortlich für Design und Styling. Die Börse habe die Neuausrichtung bereits honoriert, die Aktie verbesserte sich zuletzt um 15 Prozent. Folgten den Worten auch Taten, dürfte sich der Aufwärtstrend bei Jil Sander fortsetzen.
      Avatar
      schrieb am 14.02.00 20:03:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      JIL SANDER hat heute charttechnisch die 38-, die 100- und die 200-Tagelinie genommen! Seht euch einmal den Chart an.
      Avatar
      schrieb am 15.02.00 19:02:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      WKN: 716403
      ANALYSE/BNP: Jil Sander auf "Outperformer" hochgestuft

      Die Analysten der BNP haben in Reaktion auf den Einstieg von Prada die
      Aktien von Jil Sander auf "Outperformer" von zuvor "Market Performer"
      hochgestuft. Durch den neuen Großaktionär verbesserten sich die
      Vertriebsmöglichkeiten deutlich. Ab 2000 sei mit positiven Effekten auf den
      Gewinn je Aktie zu rechnen, für eine konkrete Berechnung sei es aber noch zu
      früh. Im Gespräch mit vwd bezifferte die zuständige Analystin Monika Moser
      den vermeintlichen Kaufpreis für die übernommenen 75 Prozent der Stämme und
      den 15 Prozent der Vorzüge auf mindestens 1.731 DEM je Aktie.

      Zu diesem Ergebnis komme man, wenn man den in Zeitungsberichten
      spekulierten Kaufpreis von 200 Mio DEM zu Grunde lege; mitunter sei aber
      sogar von 275 Mio DEM die Rede. Der hohe Abstand zum Börsenkurs der Vorzüge
      sei durchaus nicht unüblich. Zuletzt sei bei ähnlichen Vorgängen in der
      Branche ein Vielfaches des Börsenwertes gezahlt worden. Im Übrigen
      bedeuteten ein Kaufpreis von 200 Mio DEM nicht einmal eine Mark Kaufpreis je
      Umsatz-DEM. Jil Sander werde in 1999 vermutlich rund 220 Mio DEM umsetzen.
      Das Kursziel der Vorzüge veranschlagt die Analystin aufgrund des großen
      Abstandes zum Übernahmepreis auf mindestens 400 EUR je Aktie.
      +++ Jürgen Büttner
      vwd/1.9.99/jüb/baz
      Avatar
      schrieb am 17.02.00 20:07:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      Klarer Kauf JIL SANDER

      KGV 12
      Dividendenrendite fast 10%
      Abfindungsangebot von PRADA steht bevor, Für die Stammaktien hat PRADA fast 2000 DM hingelegt!
      Aktueller Kurs 250 Euro
      Avatar
      schrieb am 17.02.00 20:32:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Luxus

      Wölfe im Kaschmirpelz


      Nach Jahren der Agonie holt die italienische Modebranche zum Konter aus: Prada plant, Jil Sander zu übernehmen, Gucci will die führenden Franzosen angreifen. Im Glamour-Geschäft tobt das Übernahmefieber.

      Wenn zwei sich freuen, streitet der Dritte munter weiter. "Wer derart viel persönliche Denkmalpflege betreibt wie Jil Sander, braucht natürlich irgendwann Geld", lästert der Designer Wolfgang Joop über seine hanseatische Lieblingsfeindin. "Der steht das Wasser bis zum Hals."

      Er redet neuerdings wieder gern über das "Mädel ohne Background und Bildung", das seine "Jungfräulichkeit längst verloren" habe. Er belächelt den "Pöseldorfer Etepetismus-Stil" ihres Schlicht-Schicks und schaut mit wohlig-schauderndem "Entsetzen" auf die bevorstehende Hochzeit seiner Konkurrentin.

      "Die werden sich kannibalisieren", sagt er. "Aber wenn sich alle gegenseitig schlucken wollen, dann müssen sie sich auch verdauen."

      Grund für Joops fröhliche Erregung: Aus Bankerzirkeln war durchgesickert, dass Miuccia Prada, Chefin der gleichnamigen Modemarke aus Mailand, mit rund 200 Millionen Mark bei Sander einsteigen möchte. So viel kostet die Kontrolle über 52 Prozent der Stammaktien. Prompt heulte selbst "Bild" in großen Lettern auf: "Wird Jil Sander jetzt italienisch?"

      Man werde keine Meldungen kommentieren, die "nicht korrekte" Informationen enthielten, hieß es aus dem Hause Prada. Und Sander ließ ausrichten, sie habe "keine Kenntnis" davon, dass ihre Stammaktien die Besitzerin gewechselt hätten. Die Dementis waren derart kaschmirweich, dass Branchenkenner noch in diesem Monat mit einer Unterzeichnung der Verträge rechnen.

      "Beide würden gut zueinander passen", glaubt Wolfgang Ley, Chef des deutschen Edelkonfektionärs Escada. Beide Designer-Diven verkaufen Minimalismus zu maximalen Preisen. Und für beide scheint die Liaison sinnvoll zu sein.

      Jil Sander, 55, gilt als wortkarge Einzelkämpferin, die in den vergangenen Jahren etliche Geschäftsführer verschliss, aber keinen Nachwuchs aufbaute, der in der Lage wäre, das Unternehmen nach ihr weiterzuführen. Der Kurs ihrer Aktie sackte schwer ab, vom Höchststand 670 Euro vor drei Jahren auf aktuell 300 Euro.

      Der Umsatz kletterte nur mühsam auf derzeit 214 Millionen Mark. Die oft angekündigte Herrenkollektion, jahrelang immer wieder hinausgeschoben und 1997 erstmals präsentiert, trägt inzwischen 20 Prozent zum Geschäft bei.

      Nach dem Verkauf könnte sie sich auf ihrem schleswig-holsteinischen Gut endgültig ihren Hobbys widmen, der Gartenarchitektur und Landschaftspflege. Was soll die "Magnolie aus Stahl" ("Welt") sich also bis zum Rentenalter mit Stoffmustern herumplagen?

      Prada, 48, dagegen will mit ihrem Gatten Patrizio Bertelli die alte Familienfirma zum Flaggschiff unter den international bedeutenden Luxusmarken ihres Landes umbauen ­ ähnlich wie Gucci, das nach bisweilen gar blutigen Familienfehden und wüsten Geschäftsscharmützeln nun auf ähnliche Einkaufstour geht. Die lange währende Agonie der italienischen Modemacher scheint beendet.

      Nach dem wild wuchernden Wachstum der achtziger und frühen neunziger Jahre waren gerade die Luxus- und Lifestyle-Lieferanten an ihre Grenzen gestoßen. Die Asienkrise verdarb das internationale Geschäft.

      Viele der einst unabhängigen Modehäuser wurden verkauft. Andere stehen mittlerweile desolat zum Verkauf oder suchen starke Partner.

      Das Land könne zu einer "reichen untergeordneten Provinz Europas" verkommen, orakelte Alessandro Benetton, einer der Firmenchefs der gleichnamigen Strickklamotten-Kette. Nun kontern zumindest Prada und Gucci ­ weniger mit altem Genie als mit frischem Geld.

      Der klassische Modeschöpfer, ahnt Mailands Grandseigneur Nino Cerruti, sei ein Auslaufmodell "für den Dachboden". Die Zukunft seiner Zunft entscheide sich "in den Salons der Finanzwelt". Dort faszinieren weder Farben noch Formen, das Interesse der Investoren gilt der Strahlkraft von Luxusmarken.

      Mit schillernden Namen wie Prada oder Gucci lassen sich rund um den Globus nicht nur edle Abendroben, sondern auch Jeans für (nahezu) jedermann und allerlei Accessoires von Gürteln bis Sonnenbrillen verkaufen. Besonders viel Bares bringt mit eher geringem Aufwand das Parfüm- und Kosmetikgeschäft. Die vermeintlich letzten Solisten der Szene wissen um den Wert ihrer Namen.

      Prompt sorgte bei der Mailänder Modemesse Anfang des Jahres weniger die Kollektion von Giorgio Armani für Gesprächsstoff. Noch spannender war ein besonderer Gast der Laufsteg-Show: Bernard Arnault.

      Das Oberhaupt des Pariser Luxuskonzerns Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) wird auf ein Privatvermögen von rund acht Milliarden Mark taxiert. Seine Holding kontrolliert alles, was Frankreich an Klang und Namen zu bieten hat: von Dior und Lacroix bis zu Givenchy. Jahresumsatz von LVMH: knapp 14 Milliarden Mark. Und sein Appetit ist noch lange nicht gestillt.

      Der menschenscheue Hobby-Pianist Arnault wird von der Wirtschaftspresse zum "Wolf im Kaschmirpelz" geadelt. Im mailändischen Blitzlichtgewitter mimte er den fürsorglichen Belagerer.

      "Wir Italiener laufen gern allein", sekundierte Armani seinen neuen Freund, "aber das kann inmitten dieser Giganten wie LVMH risikoreich sein." Er selbst will aus seinem Unternehmen entweder eine Aktiengesellschaft machen oder einen finanzkräftigen Partner finden.

      Seinem Kreativkollegen Gianfranco Ferré wird derweil immer wieder nachgesagt, er werde bald unter das Dach des Marzotto-Konzerns schlüpfen, dem hier zu Lande bereits die Hugo Boss AG gehört. Die Designerin Laura Biagotti plant angeblich den Börsengang. Donatella Versace, Schwester des ermordeten Gianni, hat ihn gerade wieder verschoben. Versace gilt als einer der begehrtesten Übernahmekandidaten im Jackpot des pittoresken Pokerspiels der Großinvestoren.

      Alles schreit derart laut und durcheinander nach Geld oder wenigstens Allianzen, dass selbst das italienische Außenhandelsministerium ein Förderprogramm für die Branche ankündigte, die 1998 immerhin rund 25 Milliarden Mark erwirtschaftete. Noch immer ist Mode einer der größten Exportschlager des Landes. Das lockt.

      Im Mai reisten Abgeordnete des amerikanischen Investmentfonds Texas Pacific Group (TPG) nach Rom und klopften beim dortigen Fendi-Hauptquartier an. 800 Millionen Mark boten die Herren aus Fort Worth den fünf verwitterten Schwestern Anna, Franca, Paola, Carla und Adda Fendi für die Hälfte ihres Hauses an, das deren Mutter Adele vor fast 75 Jahren gegründet hat. Dass die Damen nicht gleich "si" schrien, hatte mehrere Gründe.

      Zum einen wollen die Investmentbanker nur deshalb die Fendi-Vorherrschaft gewinnen, um die ebenso traditionelle wie heillos zerstrittene Familienfirma bald an die Börse zu bringen. Zum anderen kam wenige Tage später der Konkurrent Prada mit ähnlichen Avancen um die Ecke. Seither jagt rund um das Stammhaus an der Via Borgognona am Fuße der Spanischen Treppe ein Gerücht das nächste.

      Zuerst hieß es, der römische Edeljuwelier Bulgari sei an einem Einstieg interessiert. Ende vergangenen Monats sickerte durch, dass auch Gucci mitbieten wolle, das Florentiner Modeimperium von Domenico De Sole.

      Arnault und seine LVMH waren da längst weiter. Klammheimlich kaufte er im Januar 34 Prozent der Gucci-Papiere und forderte als neuer Hauptaktionär lauthals adäquate Mitspracherechte. Gucci-Chef De Sole schlug zurück.

      Er erhöhte flugs das Stammkapital, gab neue Aktien aus und verkaufte dem französischen Multiunternehmer François Pinault 40 Prozent der Anteile, um nicht von LVMH aufgefressen zu werden. "Jetzt gehen wir auf Shopping-Tour", kündigt De Sole mit den kassierten drei Milliarden Dollar an und interessiert sich bereits für die Firma Yves Saint Laurent, die wiederum Pinault gehört: "eine wundervolle Marke", schwärmt er.


      © DER SPIEGEL



      In zehn Jahren werde Europas Luxusindustrie nur noch von drei Giganten beherrscht, glaubt De Sole und nennt die anderen beiden, die er neben sich dann gelten lassen will: LVMH und die Schweizer Richemont-Gruppe (Cartier, Dunhill, Montblanc). "Arnault ist groß", grinst Gucci-Designer Tom Ford, "aber wir sind sehr viel profitabler."

      Doch Gucci hat die Rechnung offenbar ohne Prada gemacht. Gemeint ist weniger die Designerin Miuccia Prada (Spitzname: Miu-Miu), eine charmante Ex-Kommunistin, die 1978 Opas Lederwarengeschäft übernahm und fortan die Bourgeoisie mit ihren Kleidern, Schuhen, Taschen und Rucksäcken dekorierte. Gemeint ist ihr Ehemann Patrizio Bertelli, der den Handwerksbetrieb binnen weniger Jahre in einen multinationalen Konzern verwandelte ­ mit über 100 Boutiquen weltweit und rund 1,2 Milliarden Mark Umsatz.

      Im vergangenen Jahr hatte er einen 9,5-Prozent-Anteil am Erzrivalen Gucci übernommen. Nur wenige Monate später verkaufte Bertelli sein Paket mit Millionen-Gewinn noch spektakulärer ausgerechnet an LVMH. Bis heute halten sich hartnäckig die Gerüchte, er sei nur Arnaults Strohmann gewesen. Doch die vermeintliche Marionette blieb in Bewegung.

      Im Februar machte sich Prada an den Luxusbrillen-Produzenten De Rigo heran. Ein Joint Venture räumt Bertelli die Option ein, innerhalb der nächsten zwei Jahre 15 Prozent von De Rigo kaufen zu können.

      Nur einen Monat später akquirierte er 51 Prozent der kleinen, aber feinen Fabrikation des New Yorker Exil-Österreichers Helmut Lang. Am vorvergangenen Freitag gab der Prada-Gatte schließlich bekannt, er habe 8,5 Prozent der noblen britischen Schuhmarke Church`s gekauft.

      Nur wenige Wochen vorher war auch das italienische Schuhhaus Tod`s bei Church`s eingestiegen. Die Geschlagengeglaubten schlagen endgültig zurück.

      Rund 20 Millionen Mark soll der Prada-Anteil an den Londoner Schuhmachern gekostet haben. Das Zehnfache freilich müsste Bertelli aufbringen, um nun die Mehrheit bei der Hamburgerin Jil Sander zu übernehmen. Prada sei nicht sonderlich "reich an Cash", so die Analyse der französischen Bank Paribas. Doch die Firma habe Zugang zu den nötigen Krediten.

      Die Sander-Eroberung sei "eine clevere Strategie", glaubt Alexander Magona, Analyst bei der Londoner Robert Fleming Securities. Prada wachse, indem es sich "Kontrolle über anerkannte Modenamen erkauft".

      Werner Baldessarini bleibt da eher skeptisch. Der kreative wie kommerzielle Kopf der Metzinger Boss AG macht hinter die Fusionsfreuden von Prada und Jil Sander gedanklich "ein großes Fragezeichen".

      Man müsse sich doch nur die Autobranche anschauen: "Ein Alfa Romeo sieht heute aus wie ein Fiat." Unter dem Dach gigantischer Holdings würden sich alle Produkte immer ähnlicher werden.

      Die viel beschworenen Synergien sieht Baldessarini kaum: "Wichtig ist, dass solche Marken ihre Seele behalten. Wenn zwei Kreative aufeinander prallen, kann das schwierig werden."

      Ausnahmsweise findet er dabei sogar Zustimmung bei seinem Hamburger Rivalen Peter Littmann, der die Wünsche AG (Joop, Cinque) gerade zum Lifestyle-Konzern umbauen möchte: "Zwei derart starke Marken könnten sich beißen", sagt der Vorstandschef.

      Zudem sei der Preis des Sander-Pakets "wahnsinnig hoch", glaubt Littmann, der selbst schon erfolglos bei der Minimalismus-Domina in der Nachbarschaft angeklopft hat. Natürlich spiele Größe im grassierenden "Fusionitis"-Fieber seiner Glamour-Branche eine große Rolle. "Aber man darf nicht Speck ansetzen, sondern muss Muskeln aufbauen."

      Den Italienern sind derlei Unkenrufe vorläufig egal. Die Meldung des bevorstehenden Prada-Pakts wirkte auf ihre waidwunden Seelen wie eine Brandsalbe. In der vergangenen Woche verloren sie schon wieder eine Ikone. Der legendäre Vespa-Fabrikant Piaggo wird verkauft. Nach Texas. Ausgerechnet.

      HERMANN BOTT, HANS-JÜRGEN SCHLAMP, THOMAS TUMA



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      © DER SPIEGEL 34/1999
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      Avatar
      schrieb am 17.02.00 20:35:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      In der letzten Welt am Sonntag unter der Rubrik das jüngste Gerücht:
      Jil Sander Vorzugsaktionäre sollen zu E 350,-- abgefunden werden.
      Avatar
      schrieb am 18.02.00 06:04:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Heute letzte Chance vor der 3SAT-Boerse günstig einzusteigen!
      Unbedingt limitieren - sehr markteng.
      Hauptboerse Hamburg
      Avatar
      schrieb am 18.02.00 15:35:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ihr habt noch 2 Stunden Zeit!
      Avatar
      schrieb am 18.02.00 15:48:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      Aktuelles 3sat-Depot unter:

      http://www.boersenstartseite.de/
      Avatar
      schrieb am 20.02.00 13:21:36
      Beitrag Nr. 10 ()
      kuckuck


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