Warum darf jeder Idiot wählen ? - 500 Beiträge pro Seite

[bimbesverwalter]

Hi Leute,

wer kennt nicht die Diskussionen nach der Wahl.
SPD und Grüne will plötzlich keiner mehr gewählt haben oder man hört Argumente wie: "wenn wir das gewußt hätten, hätten wir anders gewählt."
Aber auch in CDU und FDP Kreisen kann man sich manchmal nur an den Kopf fassen, mit was für schwachsinnigen Argumenten die Wahl begründet wird. Von Sachverstand oder auch nur Grundkenntnisse in Wirtschafts- Sicherheits oder Sozialpolitik kann keine Rede sein.

da stellt sich mir die Frage: Warum dürfen diejenigen wählen, die nicht wissen was sie da tun ?

Jeder der ein Mofa fahren will, braucht einen Führerschein um minimale Kenntisse der Regeln im Straßenverkehr nachzuweisen.
Nur wählen darf man völlig ohne Kenntnisse.

Warum die Wahlberechtigung ans Alter knüpfen und nicht an einen Kenntnisnachweis ?
Dann kann es nicht mehr passieren, dass einige glauben sie hätten den Bundeskanzler gewählt.

wer hat Argumente, die gegen einen solchen Nachweis sprechen ?

Liebe Grüße vom Bimbes, der sich fragt, warum die Welt von Dummen regiert wird

[fesdu]

ist zwar ein bisschen abstrakt, aber keineswegs falsch dein Denkansatz...

[shakesbier]

aber bimbes

ob nun ein sonderschüler oder ein hochintellektueller spd oder cdu wählt, wo ist da der unterschied?

schau dir "wer wird millionär" an, frappierend, welche zum teil einfachen allegemein-fragen auch von vermeintlich geistig "bessergestellten" nicht beantwortet werden können....

es fehlt ein allg. bildungsniveau, pisa lässt grüssen! die politiker sind nur sogut wie die gesellschaft


gruss vom schwarz-grün wähler

shakes, den es nicht wundert, wenn die brd in wenigen jahren kollabiert

[shakesbier]

und der satz

"wenn wir das gewußt hätten, hätten wir anders gewählt."

was bringt der? dann wären die anderen dran gewesen und hätten auch alles falsch gemacht

vielleicht helfen ein paar links, um erste grundlagen zu einer besserung zur vefügung zu stellen

http://www.bpb.de/

http://www.bundestag.de/

http://www.bundesrat.de/

es lebe die politische bildung



shakes

[avenidapaulista]

Ich hätte die Befürchtung, dass der Otto Normal Wähler zu bequem wäre, sich auf den Nachweis entsprechender Kenntnisse vorzubereiten bzw. an Tests teilzunehmen. Die Wähler extremer Parteien aber schon. Evtl. würden wir dann die NPD im Bundestag sehen. Desweiteren halte ich solche Tests in der Durchführung für zu aufwendig.
Aber ansonsten wäre ich prinzipiell dafür.

[bimbesverwalter]

klar, aber die frage ist, gäbe es noch extreme parteien, wenn die wähler entsprechende kenntnisse hätten ?

[shakesbier]

wie willst du denn so einen test durchführen bimbes?

so einen test besteht fast niemand mehr heutzutage.

junge leute von heute interssiert doch politische bildung nicht, ich bin sicher, dass höchstens 70% der deutschen den namen ihres bundeskanzlers wissen, eine groteske situation, die aber nicht zu ändern ist.

frägst du nach aufgaben des bundestages, des bundesrates, wer was wählt oder entscheidet, wird die luft sehr dünn, dann bleiben höchstens noch 2% übrig, die das genau wissen. die also wählen lassen?

grundsätzlich also ein guter vorschlag, aber man muss den leuten erstmal was beibringen, bevor man tests durchführt


gruss
shakes

[KinskiKlaus]

Man hat übrigens rausgefunden, dass besonders von den Geisteskranken viele die SPD gewählt haben.

[bimbesverwalter]

Der test muss ja nicht so schwer sein, dass keiner ihn schafft, aber warum nicht die 3 Hauptaussagen aus den unterschiedlichen wahlprogrammen.
dann ist sichergestellt, das FDP-wähler sich wenigstens mal mit dem wahlprogramm, den Aussagen und den Gedanken der SPD beschäftigt haben.
Und natürlich auch die SPD-Wähler mit anderen Programmen und nicht nur aus Tradition wählen.

aber ganz klar, zunächst muss was für die politische Bildung getan werden.

Bimbes

[PaulPanther]

Tach zusamm`,

eigentlich beteilige ich mich nicht an politischen Debatten im Board, denn zu oft wird dabei sehr schnell das berüchtigte "Stammtischniveau" erreicht oder gar unterboten. Netterweise gibt`s hier bislang nur einen solchen Beitrag.

Die im Titel gestellte Frage lässt sich natürlich erstens ganz formal beantworten:
"Grundgesetz, Artikel 38
(Wahlrechtsgrundsätze;Rechtsstellung der Abgeordneten)

(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner,unmittelbarer,freier,gleicher und geheimer Wahl gewählt.Sie sind Vertreter des ganzen Volkes,an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.

(2) Wahlberechtigt ist,wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat; wählbar ist,wer das Alter erreicht hat,mit dem die Volljährigkeit eintritt.

(3) Das Nähere bestimmt ein Bundesgesetz."

Durch (3) ist u.a. sichergestellt, dass Personen, die nicht die bürgerlichen Freiheitsrechte geniessen oder geisteskrank und deshalb durch Entzug der bürgerlichen Freiheitsrechte entmündigt sind (volkstümlich: die Idioten) nicht wählen dürfen.

Der Thread-Titel ist deshalb wohl etwas irreführend...

Bevor wir uns darüber aufregen, welche Wahlergebnisse aus welchen Gründen zustande kommen, halte ich den Griff an die eigene Nase für sinnvoll: was haben wir in den Jahren zwischen den Wahlen getan, damit vielleicht mal ein anderes Ergebnis zustandekommt? Von mehr als 80 Mio. Menschen mit dt. Staatsangehörigkeit engagieren sich weniger als 5 Mio. in den politischen Parteien (einschl. dieser ganzen Sekten und Splittergruppen).

Ein paar tausend Leute versuchen als Lobbyisten gegen Geld im Auftrag verschiedenster Interessengruppen (übrigens auch für die Kleinaktionäre ) die Entscheidungen auf Landes-, Bundes- oder Europaebene zu beeinflussen. Offiziell und legal, damit sind nicht diejenigen erfasst, die es über Korruption versuchen. Wie erfolgreich das ist, mag jede/r selbst beurteilen.

Wem das unangenehm oder zu verpflichtend ist (ich meine jetzt nur die legalen Wege der Einflussnahme), muss sich immer noch mit den von shakesbier angesprochenen Peinlichkeiten auseinandersetzen: mangelhafte politische Bildung. Warum ist denn das dt. Bildungswesen mittlerweile so miserabel? Warum haben `wir` kein Geld, um unsere Schulen in Ordnung zu halten (das meine ich plump bautechnisch), sie zeitgemäss auszustatten und auch für entsprechende Lehrer/innen zu sorgen, während gleichzeitig die grossen Firmen -so sie AGs sind: im Interesse ihrer Aktionäre!- jedes Steuerschlupfloch so konsequent nutzen, dass ein Lohn- oder Einkommenssteuerzahler nur neidisch erblassen kann, wenn man die Steuerquoten vergleicht? Wer Kinder hat und die Möglichkeiten zur Information über den Schulalltag nutzt, findet bestimmt noch mehr Fragen in diese Richtung.

Oder zusammenfassend: wenn ich mit einem Finger auf die `Idioten` zeige, weisen drei Finger auf mich selbst zurück!

Und tschüss!
PaulPanther

[Sylow]

Warum darf eigentlich jeder Idiot Kinder kriegen??(Und sie dann auch noch bescheuert oder gar nicht erziehen?)
Führerschein für Eltern!!

[bimbesverwalter]

Hallo PaulPanther,

die Überschrift, sowie einige Aussagen in meinem Anfangsposting waren sicher etwas provokativ und von mir auch nicht ganz ernst gemeint. Ist schon klar, dass keine "Idioten" wählen dürfen. Auch ist meine Äußerung mit den "Dummen" nicht auf eine konkrete Regierung bezogen.

Aber meine Frage bleibt: Hätte es nicht Vorteile, wenn nur die wählen, die sich wenigstens mal mit den Unterschiedlichen Aussagen der einzelnen Parteien beschäftigt haben, vielleicht ja mal das Wahlprogramm grob überflogen haben.
Dann kann man auch zu dem stehen, was man gewählt hat.

Grüße vom Bimbes, der diese Diskussion gerne politisch neutral führen würde.

[derschwarzeRitter]

Bimbes,

ne Diskussion um ein Mindestmass politischer Bildung ist zwecklos.

am Chiemsee kann die CSU nen Besen hinstellen, die SPD Mutter Theresa - die gnädige Frau hat null Chance

gilt mutatis mutandis für den Ruhrpott ebenso.....

zudem : es soll Wähler geben, die nach ihren wirtschaftlichen Interessen wählen und nicht nach politischer Einsicht - muss das verboten werden ?

[Pensionpicker]

@

Der angesprochene Bildungsnachweis für Wähler mag ja seit PISA seine Berechtigung haben, aber wie siehts mit den Parteien aus?

Ein Nachweis über den Wahrheitsgehalt von Politikeraussagen wäre nach den jüngsten Erfahrungen mindestens genauso angebracht.

Die Auslegung von Extrem im Zusammenhang mit Parteien müßte dann wahrscheinlich neu definiert werden.

[Learner6]

hallo pensionspicker

du hast da einen ansatz angesprochen, der mir persoenlich sehr gut gefaellt...

politiker muessten nach dem gemessen werden koennen, was sie VOR der wahl alles versprochen haben und es muesste zu konsequenzen fuehren wenn das was VOR und das was NACH der wahl gesagt wurde zu weit auseinanderklafft.

das waere was...

liebe gruesse

rolf, der heute die ostkueste von rhodos erforscht hat...

[curacanne]

................warum darf jeder politiker werden

[Forticus]

Tach zusammen.
Eigentlich ist ja alles schon gesagt, aber ich habe hier
auch ein Töpfchen mit Senf stehen...

"Demokratisch gewählte Politiker sind als gewählte Repräsentanten eine repräsentative Stichprobe der Gesellschaft."

"Was interessiert es mich als FDP Wähler, was bei der
SPD im Wahlprogramm steht?"

"Bestandteil des passiven Wahl-Rechtes ist die Haft-Pflicht
für fehlerhafte Entscheidungen."

Gruß
Forticus, wieder parteiloser taktischer Wähler