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    Iraks Ölreichtum..... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.01.03 15:12:57 von
    neuester Beitrag 24.01.03 15:41:23 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 24.01.03 15:12:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Erscheinungsdatum: 22.01.2003
      Ausgabe: 6finanzundwirtschaft
      Iraks Ölreichtum weckt viele Begehrlichkeiten
      US-Sieg käme vor allem amerikanischen Konzernen zugute – Russen markieren Präsenz – Wertlose Förderverträge

      Präsident George W. Bush vermeidet es tunlichst, Öl im Zusammenhang mit der Irak-Krise zu erwähnen. Antikriegsdemonstrationen im In- und Ausland zeigen, dass er gut daran tut, nicht den Eindruck zu erwecken, er sei primär an den riesigen Ölvorkommen im Irak interessiert. Mit dem Argument, die Welt vor Massenvernichtungswaffen zu schützen, lässt sich ein US-Angriff besser rechtfertigen.

      Das hält die US-Ölindustrie nicht davon ab, hinter verschlossenen Türen ihre Forderungen für die Zeit nach einem Regimewechsel in Bagdad zu äussern. Iraks Ölreichtum lockt in der Tat: Mit über 112 Mrd. Fass erwiesener Ölreserven besitzt das Land weltweit die zweitgrössten Vorräte an fossilen Brennstoffen (vgl. Grafik).

      Hoffnung auf sinkenden Ölpreis

      Die erdölkonsumierenden Länder erhoffen sich von einem Regimewechsel in Bagdad einen tieferen Ölpreis. Die Furcht, Kriegshandlungen in der ölreichsten Region der Welt könnten die Ölversorgung beeinträchtigen, fordert eine Risikoprämie auf dem Ölpreis. Während er auf 34$ pro Fass gestiegen ist – den höchsten Stand seit über zwei Jahren –, zeigen die Futures-Kurse, dass an den Ölmärkten mit langfristig tieferen Preisen gerechnet wird.

      Mit der bestehenden Infrastruktur ist der Irak in der Lage, täglich 2,8 Mio. Fass zu fördern. Doch die Förderanlagen, Pipelines und Transporthäfen sind in erbärmlichem Zustand. Seit dem Golfkrieg Anfang der Neunzigerjahre wurden keine grösseren Mittel mehr investiert. Bereits geringfügige Instandsetzungen könnten die Produktionskapazität des Landes innerhalb von zwei Jahren um 1 Mio. Fass steigern. Nach einer Modernisierung der gesamten Anlagen wäre der Irak in der Lage, in fünf Jahren 6 Mio. Fass pro Tag zu fördern.

      Diese Aussichten wecken weltweit Begehrlichkeiten. Die Bush-Regierung dementiert Gerüchte, wonach sie mit den US-Ölgesellschaften berate, wie nach einem Regimewechsel in Bagdad Iraks Ölindustrie auf Vordermann gebracht werden könnte. Von einem erfolgreichen US-Angriff, der die Bildung einer US-freundlichen Irak-Regierung ermöglichen würde, würden vor allem US-Ölkonzerne wie Exxon Mobil, Chevron Texaco und Conoco Phillips profitieren.

      Zuvor kämen allerdings Ölservicegesellschaften wie Schlumberger, Baker Hughes, BJ Services und Halliburton – dessen Chief Executive Officer einst der US-Vizepräsident Dick Cheney war – zum Zug. Sie müssen die vernachlässigten und im Krieg zusätzlich beschädigten Anlagen in Stand setzen. Würde Saddam Hussein als Vergeltungstat seine Ölfelder anzünden, sind Bauunternehmer wie das in San Francisco ansässige Privatunternehmen Bechtel gefordert. Sie waren am Wiederaufbau von Kuwaits zerstörter Ölindustrie nach dem Golfkrieg 1991 massgeblich beteiligt.

      Wird wider Erwarten ein Krieg vermieden und die Uno-Sanktionen über den Irak werden aufgehoben, ist mit einer Öffnung für ausländische Investoren zu rechnen. Dabei dürfte Saddam US-Gesellschaften kaum als Erste berücksichtigen. Obschon die Uno-Sanktionen grössere ausländische Investitionen verbieten, verteilt der Diktator wacker Förderrechte. Abmachungen traf er unter anderen mit der französischen Total Fina Elf und der italienischen Eni. Verbindliche Rechte in der Höhe von 38 Mrd.$ hatte er China National Petroleum sowie einem Konsortium unter der Federführung der russischen Ölgesellschaft Lukoil gewährt. Den Russen erteilte Saddam im vergangenen Monat allerdings eine Abfuhr. Begierig, die politische Unterstützung von Russland zu gewinnen, krebste er vergangene Woche zurück und unterzeichnete einen Vertrag mit der russischen Ölfirma Stroitransgas. Sie erhält die Förderrechte für ein Feld im Westen des Iraks. Russland dagegen absolviert einen Balanceakt. Es will am Ölreichtum des Iraks teilhaben, ohne die Beziehung zu den USA aufs Spiel zu setzen.

      Nullsummenspiel für Industrie

      Wie gross der Wert dieser Vereinbarungen ist, sei dahingestellt. Solange die Uno-Sanktionen nicht aufgehoben sind, können die Unternehmen im Irak nicht investieren, und eine neue Irak-Regierung wird sich kaum an von Saddam unterzeichnete Verträge halten. Doch die Abmachungen können den russischen Ölgesellschaften nicht schaden. Die Vereinbarungen sollen helfen, dass sich die nachfolgende Regierung an die russischen Interessen erinnert.

      Die westliche Ölindustrie muss je nach Kriegsverlauf auf Einbussen gefasst sein. Die durch militärische Angriffe beeinträchtigten Geschäfte in dieser Region verursachen Kosten. Die Ölservicegesellschaft Halliburton erlitt in den Ländern Katar, Kuwait und Saudi-Arabien während des Golfkriegs hohe Verluste. Die anschliessenden Aufträge für die Instandsetzung der beschädigten Infrastruktur konnten die Ausfälle nicht vollständig kompensieren.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 15:41:23
      Beitrag Nr. 2 ()
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