►►►DAX: Der verwundete Bulle!!!◄◄◄ - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 20.05.03 19:52:04 von
neuester Beitrag 20.05.03 19:54:10 von
neuester Beitrag 20.05.03 19:54:10 von
Beiträge: 5
ID: 734.271
ID: 734.271
Aufrufe heute: 0
Gesamt: 678
Gesamt: 678
Aktive User: 0
Top-Diskussionen
Titel | letzter Beitrag | Aufrufe |
---|---|---|
vor 26 Minuten | 3088 | |
vor 28 Minuten | 2516 | |
vor 25 Minuten | 1431 | |
vor 38 Minuten | 961 | |
vor 43 Minuten | 957 | |
gestern 21:04 | 910 | |
heute 06:53 | 769 | |
vor 20 Minuten | 601 |
Meistdiskutierte Wertpapiere
Platz | vorher | Wertpapier | Kurs | Perf. % | Anzahl | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 1. | 18.284,45 | +0,37 | 289 | |||
2. | 4. | 1,1200 | -12,50 | 76 | |||
3. | 3. | 171,64 | +0,02 | 75 | |||
4. | 2. | 10,320 | -2,46 | 68 | |||
5. | 6. | 7,0280 | +1,56 | 38 | |||
6. | 13. | 0,1995 | +3,64 | 36 | |||
7. | 8. | 6,8220 | +0,12 | 35 | |||
8. | 5. | 86,40 | -0,35 | 34 |
Dienstag, 20. Mai 2003
Der verwundete Bulle
von Jochen Steffens
Ja, da ist es nun doch passiert. In einem Rutsch brechen sämtliche
Indizes ihre Aufwärtstrends. Der Nasdaq100 ging direkt ganz in die
Knie, aber auch der Dow schloss unterhalb seines Trends. Nur der Dax
wartete noch einen Tag länger, um dann ebenfalls den Trend
nachhaltiger zu brechen.
Wenn wir in der Sprache des Kampfes zwischen Bullen und Bären bleiben,
könnte man nun sagen: Die Bullen haben einen empfindlichen Schlag
hinnehmen müssen und sind schwer verwundet. Doch nicht schwer genug,
um den Bären kampflos das Terrain zu überlassen. Nein, diese Rallye
stirbt langsam. Aber die bearischen Zeichen, die ich bereits seit fast
drei Wochen erkennen kann, nehmen dramatisch Überhand. Selbst die
unverbesserlichen Bullen in Amerika (die mich manchen Tag fast zur
Verzweiflung getrieben haben) dürften nun erste ernsthafte Zweifel
bekommen. Der Schlag war zu schmerzhaft. Doch ein verwundeter Tiger
ist gefährlich.
Leider ist bei den Amerikanern im Moment der Punkt schwer auszumachen,
bei dem endgültig die Bullen den Bären den Rücken zudrehen und sich
zur Flucht wenden. Beim Dax ist es scheinbar einfach: Die 2800er Marke
geistert überall in den Medien umher. Doch immer, wenn ich solche
Marken schon auf N-TV höre, werde ich skeptisch. Erinnern Sie sich,
das geschah bereits mehrfach und jedes Mal war meine Skepsis
angebracht. Der Grund dafür ist ja auch naheliegend. Es wissen dann
einfach zu viele, was los ist. Ein gefundenes Fressen für
institutionelle Investoren.
Ich erwähne das, weil ich befürchte, dass hier noch ein wenig gespielt
wird. Zuerst werden die Stopps, die unterhalb dieser Marke liegen,
ausgelöst, dann der Markt noch einmal hochgetrieben. Allein um die
euphorischen Bären zu verunsichern und den Bullen wieder ein wenig
Hoffnung zu geben. Die Bären verkaufen, die Bullen kaufen. Wenn die
Bullen wieder genug Hoffnung geschöpft haben, dann geht`s erst richtig
in den Keller. Ja, die Börse ist ein mieses Spiel ... Besonders in den
letzten 3 Wochen zeigte sie sich mal wieder von der ganz üblen Seite.
Doch ich hatte Sie zum Glück rechtzeitig gewarnt.
Ich selbst kann wirklich von Glück sagen, dass ich in den letzen
beiden Wochen in Urlaub war und von dort nicht traden konnte. Ich
vermute, ich hätte mir auch das ein oder andere Mal meine Finger
verbruzzelt (die oben erwähnten bullishen Amerikaner). Aber die Börse
hat brav so lange gewartet, bis ich zurück kam und genau an meinem
ersten Arbeitstag zu Hause die ersten wirklich eindeutigen Signale
generiert. "Sell in May and go away", sollte sich diese alte
Börsenweisheit nun wieder einmal bestätigen? Es sieht danach aus.
Doch was hat sich denn konjunkturell wirklich so verschlechtert? Nicht
viel, es hat sich einfach nur wenig wirklich verbessert. Es war die
Hoffnung, die die Börse um 40 % nach oben gezogen hatte, dass ein
schneller Irakkrieg die amerikanische Wirtschaft aus der Krise ziehen
könnte. Nun keimt die Angst, dass die amerikanische Wirtschaft doch
nicht unter einer kleinen vorübergehenden Krise leidet, die mit einem
kleinen Krieg zu beseitigen gewesen wäre. Es sieht vielmehr danach
aus, dass diese Krise aus tiefgreifenderen strukturellen Problemen
resultiert, als sich viele von uns zur Zeit vorstellen können.
Ich vermute, dass leider auch die amerikanische Regierung das Ausmaß
dieser Krise unterschätzt.
Trotzdem bin ich immer noch der Auffassung, dass die Indizes in eine
große Seitwärtsbewegung einmünden. Was muss dafür geschehen? Der Dax
sollte seine Tiefs von diesem Jahr nicht unterschreiten. Am Besten
wäre es, er würde oberhalb der 2400 Punkte seine Abwärtsdynamik
verlieren und einen kleinen Boden ausbilden. Sollte das so eintreten,
dann rechne ich damit, dass wir zunächst in eine Seitwärtsbewegung
zwischen 2400 und 3100 einschwenken. Diese Seitwärtsbewegung könnte
dann eine leichte Abwärtstendenz bis 2000 Punkte ausbilden. Aber das
ist noch etwas sehr "orakelt" und keineswegs eine "sichere" Prognose.
Der Euro kämpft und immer deutlicher bildet sich eine Topformation
aus, die sich aber noch nicht bestätigt hat. Sie kennen meine
Prognosen mittlerweile und wissen, dass ich gerne etwas zu früh erste
Anzeichen erkenne. Aber im Euro werde ich in den nächsten Tagen meine
erste kleine (!!!!) Short-Position aufbauen.
Zum Gold: Gold ging mit Schwung durch den Widerstand bei 360 $, um
danach befreit weiter zu stürmen. Das bestätigt meine Prognose, die
ich bereits Mitte April abgegeben habe: Gold wird mindestens seine
Hochs wiedersehen. Ich hoffe Sie sind spätestens seit 340 $
investiert.
Der verwundete Bulle
von Jochen Steffens
Ja, da ist es nun doch passiert. In einem Rutsch brechen sämtliche
Indizes ihre Aufwärtstrends. Der Nasdaq100 ging direkt ganz in die
Knie, aber auch der Dow schloss unterhalb seines Trends. Nur der Dax
wartete noch einen Tag länger, um dann ebenfalls den Trend
nachhaltiger zu brechen.
Wenn wir in der Sprache des Kampfes zwischen Bullen und Bären bleiben,
könnte man nun sagen: Die Bullen haben einen empfindlichen Schlag
hinnehmen müssen und sind schwer verwundet. Doch nicht schwer genug,
um den Bären kampflos das Terrain zu überlassen. Nein, diese Rallye
stirbt langsam. Aber die bearischen Zeichen, die ich bereits seit fast
drei Wochen erkennen kann, nehmen dramatisch Überhand. Selbst die
unverbesserlichen Bullen in Amerika (die mich manchen Tag fast zur
Verzweiflung getrieben haben) dürften nun erste ernsthafte Zweifel
bekommen. Der Schlag war zu schmerzhaft. Doch ein verwundeter Tiger
ist gefährlich.
Leider ist bei den Amerikanern im Moment der Punkt schwer auszumachen,
bei dem endgültig die Bullen den Bären den Rücken zudrehen und sich
zur Flucht wenden. Beim Dax ist es scheinbar einfach: Die 2800er Marke
geistert überall in den Medien umher. Doch immer, wenn ich solche
Marken schon auf N-TV höre, werde ich skeptisch. Erinnern Sie sich,
das geschah bereits mehrfach und jedes Mal war meine Skepsis
angebracht. Der Grund dafür ist ja auch naheliegend. Es wissen dann
einfach zu viele, was los ist. Ein gefundenes Fressen für
institutionelle Investoren.
Ich erwähne das, weil ich befürchte, dass hier noch ein wenig gespielt
wird. Zuerst werden die Stopps, die unterhalb dieser Marke liegen,
ausgelöst, dann der Markt noch einmal hochgetrieben. Allein um die
euphorischen Bären zu verunsichern und den Bullen wieder ein wenig
Hoffnung zu geben. Die Bären verkaufen, die Bullen kaufen. Wenn die
Bullen wieder genug Hoffnung geschöpft haben, dann geht`s erst richtig
in den Keller. Ja, die Börse ist ein mieses Spiel ... Besonders in den
letzten 3 Wochen zeigte sie sich mal wieder von der ganz üblen Seite.
Doch ich hatte Sie zum Glück rechtzeitig gewarnt.
Ich selbst kann wirklich von Glück sagen, dass ich in den letzen
beiden Wochen in Urlaub war und von dort nicht traden konnte. Ich
vermute, ich hätte mir auch das ein oder andere Mal meine Finger
verbruzzelt (die oben erwähnten bullishen Amerikaner). Aber die Börse
hat brav so lange gewartet, bis ich zurück kam und genau an meinem
ersten Arbeitstag zu Hause die ersten wirklich eindeutigen Signale
generiert. "Sell in May and go away", sollte sich diese alte
Börsenweisheit nun wieder einmal bestätigen? Es sieht danach aus.
Doch was hat sich denn konjunkturell wirklich so verschlechtert? Nicht
viel, es hat sich einfach nur wenig wirklich verbessert. Es war die
Hoffnung, die die Börse um 40 % nach oben gezogen hatte, dass ein
schneller Irakkrieg die amerikanische Wirtschaft aus der Krise ziehen
könnte. Nun keimt die Angst, dass die amerikanische Wirtschaft doch
nicht unter einer kleinen vorübergehenden Krise leidet, die mit einem
kleinen Krieg zu beseitigen gewesen wäre. Es sieht vielmehr danach
aus, dass diese Krise aus tiefgreifenderen strukturellen Problemen
resultiert, als sich viele von uns zur Zeit vorstellen können.
Ich vermute, dass leider auch die amerikanische Regierung das Ausmaß
dieser Krise unterschätzt.
Trotzdem bin ich immer noch der Auffassung, dass die Indizes in eine
große Seitwärtsbewegung einmünden. Was muss dafür geschehen? Der Dax
sollte seine Tiefs von diesem Jahr nicht unterschreiten. Am Besten
wäre es, er würde oberhalb der 2400 Punkte seine Abwärtsdynamik
verlieren und einen kleinen Boden ausbilden. Sollte das so eintreten,
dann rechne ich damit, dass wir zunächst in eine Seitwärtsbewegung
zwischen 2400 und 3100 einschwenken. Diese Seitwärtsbewegung könnte
dann eine leichte Abwärtstendenz bis 2000 Punkte ausbilden. Aber das
ist noch etwas sehr "orakelt" und keineswegs eine "sichere" Prognose.
Der Euro kämpft und immer deutlicher bildet sich eine Topformation
aus, die sich aber noch nicht bestätigt hat. Sie kennen meine
Prognosen mittlerweile und wissen, dass ich gerne etwas zu früh erste
Anzeichen erkenne. Aber im Euro werde ich in den nächsten Tagen meine
erste kleine (!!!!) Short-Position aufbauen.
Zum Gold: Gold ging mit Schwung durch den Widerstand bei 360 $, um
danach befreit weiter zu stürmen. Das bestätigt meine Prognose, die
ich bereits Mitte April abgegeben habe: Gold wird mindestens seine
Hochs wiedersehen. Ich hoffe Sie sind spätestens seit 340 $
investiert.
Dienstag, 20. Mai 2003
SARS eingedämmt?
von Jochen Steffens
In der letzten Woche wurde es schon deutlich ruhiger um SARS. Jetzt
haben chinesische Behörden erklärt, dass die Ausbreitung der
lebensgefährlichen Lungenkrankheit zumindest in Peking wirksam
eingedämmt werden konnte. Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) noch etwas zögerlich auf diese Nachricht reagierte und der
chinesischen Regierung sogar Vertuschung vorwarf, zeigt sich deutlich,
dass die Medien die Gefahr von SARS überschätzt hatten.
Doch noch ist SARS nicht wirklich ungefährlich geworden. Doch zeigen
die eingeleiteten Maßnahmen Wirkung. Das heißt, der Virus ist
"kontrollierbar" geworden. Das gilt insbesondere für die westlichen
Welt, in der eine wesentlich bessere medizinische Versorgung zur
Verfügung steht.
Eins sollten wir aber im Hinterkopf behalten: SARS hat gezeigt wie
schnell ein Virus sich über die gesamte Welt ausbreiten könnte. Zum
Glück war dieser Virus vergleichsweise harmlos. So bezeichnet auch die
WHO mittlerweile die Ansteckungsgefahr zum Beispiel in Flugzeugen als
"gering". Wäre er wesentlich ansteckender gewesen, könnte die gesamte
Welt nun davon betroffen sein.
Die Bilder aus Peking haben bei mir einen nachhaltigen Eindruck
hinterlassen. So hätte es dann in allen Großstädten dieser Erde
ausgesehen, auch hier in Köln. Was dann mit den Börsen geschehen wäre,
kann man sich denken. Hoffen wir, dass die Prognosen der meisten
Virologen nicht eintreffen und kein neuer und viel gefährlicher Virus
die Menschheit heimsuchen wird.
SARS eingedämmt?
von Jochen Steffens
In der letzten Woche wurde es schon deutlich ruhiger um SARS. Jetzt
haben chinesische Behörden erklärt, dass die Ausbreitung der
lebensgefährlichen Lungenkrankheit zumindest in Peking wirksam
eingedämmt werden konnte. Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) noch etwas zögerlich auf diese Nachricht reagierte und der
chinesischen Regierung sogar Vertuschung vorwarf, zeigt sich deutlich,
dass die Medien die Gefahr von SARS überschätzt hatten.
Doch noch ist SARS nicht wirklich ungefährlich geworden. Doch zeigen
die eingeleiteten Maßnahmen Wirkung. Das heißt, der Virus ist
"kontrollierbar" geworden. Das gilt insbesondere für die westlichen
Welt, in der eine wesentlich bessere medizinische Versorgung zur
Verfügung steht.
Eins sollten wir aber im Hinterkopf behalten: SARS hat gezeigt wie
schnell ein Virus sich über die gesamte Welt ausbreiten könnte. Zum
Glück war dieser Virus vergleichsweise harmlos. So bezeichnet auch die
WHO mittlerweile die Ansteckungsgefahr zum Beispiel in Flugzeugen als
"gering". Wäre er wesentlich ansteckender gewesen, könnte die gesamte
Welt nun davon betroffen sein.
Die Bilder aus Peking haben bei mir einen nachhaltigen Eindruck
hinterlassen. So hätte es dann in allen Großstädten dieser Erde
ausgesehen, auch hier in Köln. Was dann mit den Börsen geschehen wäre,
kann man sich denken. Hoffen wir, dass die Prognosen der meisten
Virologen nicht eintreffen und kein neuer und viel gefährlicher Virus
die Menschheit heimsuchen wird.
Dienstag, 20. Mai 2003
Der Kampf gegen die Deflation
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Heute möchte ich meinen neuen oder vergesslichen Lesern mit einigen
Fragen und Antworten helfen:
"Das Ziel des Investierens ist es doch, Geld zu verdienen, oder?"
Ja, das ist es.
"Und man macht Geld, indem man etwas teurer verkauft, als man es
gekauft hat, oder?"
Ja ...
"Aber Sie schreiben doch, dass Sie nicht wissen, ob ein bestimmtes
Investment ... oder Aktien im allgemeinen ... steigen oder fallen
werden; ist das richtig?"
Nun, ja ...
"Warum sollte ich dann Ihre Kolumne überhaupt lesen?"
Nächste Frage!
Ich sage auch, dass Ihnen niemand sagen kann, ob ein Investment im
Preis steigen wird oder nicht ... und wenn Ihnen jemand das wirklich
sagen könnte, dann würde er es nicht sagen.
Ein gutes Investment ist wie ein guter Tipp beim Pferderennen: Je mehr
Leute gegen Ihr Pferd wetten, desto mehr ist es wert. Denn wenn die
Chancen gegen Ihr Pferd sind, dann machen Sie mehr Geld, wenn es dann
doch gewinnt. Deshalb, je mehr Sie einen bestimmten Investmentrat
hören ... desto weniger wahrscheinlich ist es, dass dieser Rat Wert
hat.
Was wir derzeit hören, ist, dass die aktuelle Rally die Kurse noch
weiter nach oben tragen wird. Und vielleicht wird das auch der Fall
sein ... aber Sie werden wahrscheinlich nicht viel Geld verdienen,
wenn Sie daran glauben. So viele Leute glauben bereits daran, dass man
damit keinen großen, überdurchschnittlichen Gewinn mehr erzielen kann
(wenn man nicht gerade mit Optionsscheinen arbeitet).
Hier sind wir, 3 Jahre nach dem Beginn eines großen Bärenmarktes, und
die Bewertungen am Aktienmarkt sind immer noch so hoch wie
normalerweise nur während des Tops eines Bullenmarktes.
"Eine weitere Frage. Sie geben zu, dass Aktien sowohl steigen als auch
fallen können. Aber wenn Sie sagen `zu teuer`, dann impliziert das,
dass Sie denken, dass die Aktien weniger teuer werden ... mit anderen
Worten, dass sie fallen werden ... in der Zukunft. Habe ich da einen
Widerspruch in Ihren Aussagen aufgedeckt, oder was?"
Ach hören Sie doch auf mit Ihrem Kreuzverhör. Ja, ich denke, dass die
Aktien irgendwann weniger teuer sein werden. Und ja, das scheint
inkonsistent zu sein, aber was soll`s?
Eine starke Intuition, verbunden mit einer sorgfältigen Untersuchung
der Geschichte der Märkte sagt mir, dass auf ein hohes Top früher oder
später ein tiefer Boden folgen wird. Ich weiß nicht wann ... und ich
weiß nicht wo. Aber ich fühle, dass die Aktien eines Tages wieder
günstig bewertet sein werden.
Und da ich weiß, dass die Aktien eines Tages günstiger bewertet sein
werden, gönne ich gerne jemand anderem die Ehre, in dieser Periode
dazwischen Aktien zu besitzen.
In der Zwischenzeit lese ich die News über die Rally an der Wall
Street mit derselben Skepsis, die Lesern der Zeitungen im Jahre 1939
gut angestanden hätte. Ich komme darauf, weil ich hier auf unserem
Speicher eine französische Zeitung von 1939 gefunden habe (wie Sie
wissen, lebe und arbeite ich seit ein paar Jahren in Frankreich).
"Die französischen Truppen durchbrechen die Siegfriedlinie", so die
hoffnungsvolle Schlagzeile, und der Artikel bemerkte, dass es
allerdings "noch zu früh zur Proklamierung des Sieges" in diesem neuen
Krieg sei. 6 Jahre zu früh, wie es sich herausstellte.
Die News vom letzten Freitag brachten mehr Beweise dafür, dass die Fed
den Kampf gegen die Deflation verliert. Die Konsumentenpreise fielen
um 0,3 % ... die Neubeginne von Hausbauten gingen um 6,8 % zurück ...
und die Anleihenkurse stiegen auf neue Höchstkurse, obwohl der Dollar
fiel.
Ich weiß, dass die Fed jetzt schwere Geschütze auffährt; das
Geldangebot - M3 - ist in den letzten 2 Wochen um 83 Mrd. Dollar
erhöht worden, was einer aufs Jahr hochgerechneten Wachstumsrate von
25 % entspricht. Dennoch denke ich, dass es eine lange Zeit brauchen
könnte, bis der Sieg endlich erreicht ist.
Der Kampf gegen die Deflation
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Heute möchte ich meinen neuen oder vergesslichen Lesern mit einigen
Fragen und Antworten helfen:
"Das Ziel des Investierens ist es doch, Geld zu verdienen, oder?"
Ja, das ist es.
"Und man macht Geld, indem man etwas teurer verkauft, als man es
gekauft hat, oder?"
Ja ...
"Aber Sie schreiben doch, dass Sie nicht wissen, ob ein bestimmtes
Investment ... oder Aktien im allgemeinen ... steigen oder fallen
werden; ist das richtig?"
Nun, ja ...
"Warum sollte ich dann Ihre Kolumne überhaupt lesen?"
Nächste Frage!
Ich sage auch, dass Ihnen niemand sagen kann, ob ein Investment im
Preis steigen wird oder nicht ... und wenn Ihnen jemand das wirklich
sagen könnte, dann würde er es nicht sagen.
Ein gutes Investment ist wie ein guter Tipp beim Pferderennen: Je mehr
Leute gegen Ihr Pferd wetten, desto mehr ist es wert. Denn wenn die
Chancen gegen Ihr Pferd sind, dann machen Sie mehr Geld, wenn es dann
doch gewinnt. Deshalb, je mehr Sie einen bestimmten Investmentrat
hören ... desto weniger wahrscheinlich ist es, dass dieser Rat Wert
hat.
Was wir derzeit hören, ist, dass die aktuelle Rally die Kurse noch
weiter nach oben tragen wird. Und vielleicht wird das auch der Fall
sein ... aber Sie werden wahrscheinlich nicht viel Geld verdienen,
wenn Sie daran glauben. So viele Leute glauben bereits daran, dass man
damit keinen großen, überdurchschnittlichen Gewinn mehr erzielen kann
(wenn man nicht gerade mit Optionsscheinen arbeitet).
Hier sind wir, 3 Jahre nach dem Beginn eines großen Bärenmarktes, und
die Bewertungen am Aktienmarkt sind immer noch so hoch wie
normalerweise nur während des Tops eines Bullenmarktes.
"Eine weitere Frage. Sie geben zu, dass Aktien sowohl steigen als auch
fallen können. Aber wenn Sie sagen `zu teuer`, dann impliziert das,
dass Sie denken, dass die Aktien weniger teuer werden ... mit anderen
Worten, dass sie fallen werden ... in der Zukunft. Habe ich da einen
Widerspruch in Ihren Aussagen aufgedeckt, oder was?"
Ach hören Sie doch auf mit Ihrem Kreuzverhör. Ja, ich denke, dass die
Aktien irgendwann weniger teuer sein werden. Und ja, das scheint
inkonsistent zu sein, aber was soll`s?
Eine starke Intuition, verbunden mit einer sorgfältigen Untersuchung
der Geschichte der Märkte sagt mir, dass auf ein hohes Top früher oder
später ein tiefer Boden folgen wird. Ich weiß nicht wann ... und ich
weiß nicht wo. Aber ich fühle, dass die Aktien eines Tages wieder
günstig bewertet sein werden.
Und da ich weiß, dass die Aktien eines Tages günstiger bewertet sein
werden, gönne ich gerne jemand anderem die Ehre, in dieser Periode
dazwischen Aktien zu besitzen.
In der Zwischenzeit lese ich die News über die Rally an der Wall
Street mit derselben Skepsis, die Lesern der Zeitungen im Jahre 1939
gut angestanden hätte. Ich komme darauf, weil ich hier auf unserem
Speicher eine französische Zeitung von 1939 gefunden habe (wie Sie
wissen, lebe und arbeite ich seit ein paar Jahren in Frankreich).
"Die französischen Truppen durchbrechen die Siegfriedlinie", so die
hoffnungsvolle Schlagzeile, und der Artikel bemerkte, dass es
allerdings "noch zu früh zur Proklamierung des Sieges" in diesem neuen
Krieg sei. 6 Jahre zu früh, wie es sich herausstellte.
Die News vom letzten Freitag brachten mehr Beweise dafür, dass die Fed
den Kampf gegen die Deflation verliert. Die Konsumentenpreise fielen
um 0,3 % ... die Neubeginne von Hausbauten gingen um 6,8 % zurück ...
und die Anleihenkurse stiegen auf neue Höchstkurse, obwohl der Dollar
fiel.
Ich weiß, dass die Fed jetzt schwere Geschütze auffährt; das
Geldangebot - M3 - ist in den letzten 2 Wochen um 83 Mrd. Dollar
erhöht worden, was einer aufs Jahr hochgerechneten Wachstumsrate von
25 % entspricht. Dennoch denke ich, dass es eine lange Zeit brauchen
könnte, bis der Sieg endlich erreicht ist.
Dienstag, 20. Mai 2003
Weniger schlecht ist noch nicht gut
von unserem Korrespondenen Eric Fry in New York
"Die jüngste Umfrage unter den Mitgliedern der `American Association
of Individual Investors` zeigte, dass fast 63 % auf der Bullenseite
stehen, und 16 % auf der Bärenseite", so das Barron`s Magazin. "Und
laut den jüngsten Daten von Investors Intelligence sind 54,4 % der
Anlageberater bullisch, und nur 27,1 % sind Bären."
Und die Bullen mögen besonders Technologieaktien ... der Nasdaq hat
seit letztem Oktober fast 40 % zugelegt, was zeigt, dass die
Investoren eine echte und robuste Erholung der Technologieausgaben
antizipieren. Kurioserweise zeigen die meisten Manager der
Technologieunternehmen nicht einen vergleichbaren Optimismus. Nicht
nur, dass sie öffentlich "vorsichtige Ausblicke" abgeben - privat
verkaufen sie die Aktien des eigenen Unternehmens. Ich denke, wenn im
Technologiesektor wirklich eine wirtschaftliche Erholung bevorstünde,
dann würden die Insider sich anders verhalten.
CNN/Money hingegen berichten: "Es gibt wirtschaftliche Daten, die
darauf hinweisen, dass die Erholung der IT-Ausgaben begonnen hat. Der
Output der Hightech-Gesellschaften lag im März um 9 % über dem
Vorjahresniveau ... (und) das erste Mal seit Ende 2000 übertreffen die
Auftragseingänge für Technologiegüter die Auslieferungen."
"Aber ein näherer Blick zeigt, dass diese Erholung nicht lange
andauern könnte. Obwohl die IT-Ausgaben steigen, steigen nicht die
Investitionen generell. Im ersten Quartal z.B. sind die Ausgaben für
neue Ausrüstungen zurückgegangen, auf annualisierte 981 Mrd. Dollar,
von 992 Mrd. Dollar. Die Implikation ist, dass die Unternehmen nicht
in neue Technologien investieren, weil sie es wollen, sondern weil sie
es müssen. Und sobald sie das nicht mehr müssen, werden sie ihre
Gelbörsen wieder schließen."
Wie auch immer - die "weniger schlechten" News des Technologiesektors
helfen den Technologieaktien, sich von den letzten Tiefs zu erholen.
Bei einigen ganz wenigen Titeln ist das auch gerechtfertigt - ich
denke hier an Werte wie Gateway Computer. Apogee Research schrieben zu
dem Titel: "Offensichtlich können wir noch nicht sagen, ob Gateway
Computer eine erfolgreiche Turnaround-Story sein wird. Aber der
Marktwert des operativen Geschäfts von Gateway beträgt Null, und
Zeichen des Erfolgs im operativen Geschäft werden sehr wahrscheinlich
eine substanzielle Rally bei Gateway verursachen."
Allerdings ist Gateway noch nicht aus dem Schneider, und auch Cisco
und Intel und Sun oder Dell nicht ... letzte Woche vermeldte Dell zwar
ein jährliches Gewinnwachstum von 31 % und ein Umsatzwachstum von
18 %. Aber die verhaltene Prognose führte trotzdem dazu, dass die
Dell-Aktie nach Vermeldung dieser News um 3 % absagte.
Dell bleibt sehr vorsichtig, wenn es um die Einschätzung der
zukünftigen Nachfrage geht. "Während die Nachfrage insgesamt in den
letzten drei Quartal leicht zugenommen hat, erwarten wir keine
signifikante kurzfristige Erholung des wirtschaftlichen oder
industriellen Umfelds", räumt der Finanzvorstand von Dell ein.
Die News aus dem Technologiesektor mögen weniger schlecht geworden
sein. Aber weniger schlecht ist noch nicht gut - egal, wie viele Wall
Street Analysten diese beiden Kategorien verwechseln.
Weniger schlecht ist noch nicht gut
von unserem Korrespondenen Eric Fry in New York
"Die jüngste Umfrage unter den Mitgliedern der `American Association
of Individual Investors` zeigte, dass fast 63 % auf der Bullenseite
stehen, und 16 % auf der Bärenseite", so das Barron`s Magazin. "Und
laut den jüngsten Daten von Investors Intelligence sind 54,4 % der
Anlageberater bullisch, und nur 27,1 % sind Bären."
Und die Bullen mögen besonders Technologieaktien ... der Nasdaq hat
seit letztem Oktober fast 40 % zugelegt, was zeigt, dass die
Investoren eine echte und robuste Erholung der Technologieausgaben
antizipieren. Kurioserweise zeigen die meisten Manager der
Technologieunternehmen nicht einen vergleichbaren Optimismus. Nicht
nur, dass sie öffentlich "vorsichtige Ausblicke" abgeben - privat
verkaufen sie die Aktien des eigenen Unternehmens. Ich denke, wenn im
Technologiesektor wirklich eine wirtschaftliche Erholung bevorstünde,
dann würden die Insider sich anders verhalten.
CNN/Money hingegen berichten: "Es gibt wirtschaftliche Daten, die
darauf hinweisen, dass die Erholung der IT-Ausgaben begonnen hat. Der
Output der Hightech-Gesellschaften lag im März um 9 % über dem
Vorjahresniveau ... (und) das erste Mal seit Ende 2000 übertreffen die
Auftragseingänge für Technologiegüter die Auslieferungen."
"Aber ein näherer Blick zeigt, dass diese Erholung nicht lange
andauern könnte. Obwohl die IT-Ausgaben steigen, steigen nicht die
Investitionen generell. Im ersten Quartal z.B. sind die Ausgaben für
neue Ausrüstungen zurückgegangen, auf annualisierte 981 Mrd. Dollar,
von 992 Mrd. Dollar. Die Implikation ist, dass die Unternehmen nicht
in neue Technologien investieren, weil sie es wollen, sondern weil sie
es müssen. Und sobald sie das nicht mehr müssen, werden sie ihre
Gelbörsen wieder schließen."
Wie auch immer - die "weniger schlechten" News des Technologiesektors
helfen den Technologieaktien, sich von den letzten Tiefs zu erholen.
Bei einigen ganz wenigen Titeln ist das auch gerechtfertigt - ich
denke hier an Werte wie Gateway Computer. Apogee Research schrieben zu
dem Titel: "Offensichtlich können wir noch nicht sagen, ob Gateway
Computer eine erfolgreiche Turnaround-Story sein wird. Aber der
Marktwert des operativen Geschäfts von Gateway beträgt Null, und
Zeichen des Erfolgs im operativen Geschäft werden sehr wahrscheinlich
eine substanzielle Rally bei Gateway verursachen."
Allerdings ist Gateway noch nicht aus dem Schneider, und auch Cisco
und Intel und Sun oder Dell nicht ... letzte Woche vermeldte Dell zwar
ein jährliches Gewinnwachstum von 31 % und ein Umsatzwachstum von
18 %. Aber die verhaltene Prognose führte trotzdem dazu, dass die
Dell-Aktie nach Vermeldung dieser News um 3 % absagte.
Dell bleibt sehr vorsichtig, wenn es um die Einschätzung der
zukünftigen Nachfrage geht. "Während die Nachfrage insgesamt in den
letzten drei Quartal leicht zugenommen hat, erwarten wir keine
signifikante kurzfristige Erholung des wirtschaftlichen oder
industriellen Umfelds", räumt der Finanzvorstand von Dell ein.
Die News aus dem Technologiesektor mögen weniger schlecht geworden
sein. Aber weniger schlecht ist noch nicht gut - egal, wie viele Wall
Street Analysten diese beiden Kategorien verwechseln.
Dienstag, 20. Mai 2003
Das amerikanische Syndrom
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel ist ein "Klassiker" von Bill
Bonner, der bereits am 9. Februar 2001 das erste Mal veröffentlicht
wurde - aber auch heute noch brandaktuell ist!
Der Volkswirt Anthony Chan traf sich Privat mit Alan Greenspan und den
sonstigen Fed-Größen. Nach dem Treffen wurde er von einem Journalisten
gefragt: "Sagen Sie mir, wie es war ... und haben Sie etwas lernen
können, was Sie vorher nicht wussten."
"Nun", sagte Chan, "wenn ich Ihnen das sagen würde, oder diese Frage
beantworten würde, dann müsste ich Sie töten."
- The Washington Post
Das TIME-Magazin gibt seinen Lesern Rat, wie man durch die derzeitige
magere Phase durchkommen könnte, um dann wieder mit Aktien Geld
verdienen zu können: "Stellen Sie größere Käufe - wie Autos - zurück,
und versuchen Sie, ein Bargeld-Polster zu bilden, das Ihre Ausgaben
von ungefähr 3 Monaten abdeckt."
Dieser Rat hat einen kleinen Nachteil: Wenn alle TIME-Leser diesen Rat
befolgen würden, dann würde das fast sicher eine Rezession
hervorrufen. Das ist der Grund, warum der Fed-Gouverneur Robert McTeer
den gegenteiligen Rat gibt: Kaufen Sie ein neues Auto.
Der private Verbrauch repräsentiert 2/3 der US-Wirtschaft. Konsum
hängt von Konsumausgaben ab. Und in den USA hängen die Konsumausgaben
vom Schuldenmachen ab. Die Amerikaner geben bereits jetzt alles aus,
was sie verdienen - und manchmal noch etwas mehr.
Dr. Kurt Richebächer schreibt: "1998 lief alles, sowohl die
US-Wirtschaft als auch ihr Finanzsystem, komplett außer Kontrolle.
Seit dem vierten Quartal dieses Jahres sind die persönlichen Sparraten
von 244 Mrd. Dollar auf akuell (negative) 56 Mrd. Dollar gefallen. Das
US-Leistungsbilanzdefizit hat sich zwischen 1990 und 1997 von 77 Mrd.
Dollar auf 140,5 Mrd. Dollar vergrößert. Im 3. Quartal 2000 betrug es
- aufs Jahr hochgerechnet -450 Mrd. Dollar."
Wenn die amerikanischen Konsumenten plötzlich beginnen sollten, wie
ihre japanischen Gegenstücke zu handeln, dann würde das einen
"Teufelskreis" mit unangenehmen Effekten in Gang setzen. Wenn sie ihre
Ausgaben zurückfahren würden, dann würde das einen Rückgang der
Umsätze bedeuten, was zu niedrigeren Gewinnen führen würde. Niedrigere
Gewinne werden zu Entlassungen führen, und geringerer Expansion. Das
würde weniger Geld in die Hände der Konsumenten bringen. Und es würd
in- und ausländische Investoren dazu veranlassen, US-Aktien zu
verkaufen ... was den "Reichtumseffekt" in den Teufelskreis einfügen
würde ... und den Konsumausgaben "Kollateralschaden" zufügen würde,
und auch den Investitionsausgaben.
Der gesamte Effekt ist in der Literatur der Wirtschaftsgeschichte mit
folgendem Begriff bezeichnet: "Die große Depression".
Was war so groß an dieser "großen Depression", also der
Weltwirtschaftskrise, die 1929 begann? Nun, man konnte in Manhattan in
die besten Restaurants ohne Reservierung gehen, und man bekam einen
Tisch. Man konnte ein Auto kaufen, ohne dass man auf eine Warteliste
gesetzt wurde. Eitelkeit war billiger geworden. Man brauchte nicht
viel Geld, um sich überlegen zu fühlen. Ein Mann mit so wenig wie 1
Million Dollar in einer solventen Bank konnte sich wie ein riesiger
Star fühlen.
"Die Leute machen sich zuviel Sorgen über ihr Geld", so mein Freund
Francois gestern. "Das ist verrückt." Vielleicht gehört es zu den
großen Dingen der großen Depression, dass die Leute weniger Geld
hatten, um das sie sich Sorgen machen mussten.
Aber alles hat seine guten und schlechten Seiten. Während der
Weltwirtschaftskrise gab es schließlich auch wirklich harte Armut.
Könnten wir eine neue Depression bekommen, groß oder nicht so groß?
Das ist fast unvorstellbar.
Warum nicht? "Weil sich der Charakter unserer Volkswirtschaft geändert
hat", werden Volkswirte antworten. "In den 1930ern wurden
Institutionen gegründet, die als Sicherheitsnetze fungieren, um die
Leute vor katastrophalen Verlusten zu beschützen. Und die Fed weiß
jetzt, wie man den Kreditzyklus managen kann."
Die Illusion bei deren Gründung: Technologie und rationales, zentrales
Planen könnten Unsicherheit eliminieren. Soziale Regierungsprogramme
würden das Chaos der Tradition und der Kultur ersetzen, so die
Planung. Die wirtschaftlichen Zyklen könnten unter Kontrolle gebracht
werden. Die Fed würde die Währung und die Zinsen kontrollieren, um die
Stabilität der Märkte zu gewährleisten.
Jetzt der Sprung ins neue Millennium: Heute setzt z.B. Alan Greenspan
per Deklaration das Niveau fest, zu dem die Banken Geld leihen können
- anstatt den Markt über die Zinssätze entscheiden zu lassen.
Anstatt die Leute für sich selbst Vorsorge treffen zu lassen - was
Sparen notwendig machen würde - haben die Regierung und die
Zentralbank die Illusion eines großen Regenschirms gefördert, der die
Öffentlichkeit vor jedem Risiko beschützt. Seit der Roosevelt-Ära
glaubt man in den USA, dass es immer viele Jobs geben wird ... immer
viel Geld, viele Kredite, viel Essen und viel Benzin ... viel von
allem ... solange diese Programm nur fortgeführt wird.
Die Amerikaner werden durch die Handlungen der Fed nicht enttäuscht
werden. Die Fed wird ihre Versprechen einlösen. Sie wird die Zinsen
senken. Sie wird das Geldangebot erhöhen. Und auch die
Hypothekenbanken stehen bereit. Wie Dr. Kurt Richebächer anmerkte:
"Wenn sich der Kreditmarkt verknappt, dann greifen sie ein und
schaffen Liquidität. Erst vor kurzem hat die Hypothekenbank Freddie
Mac angekündigt, dass sie damit rechnen, zur Finanzierung ihres
Geschäftes Anleihen im Volumen von 90 Mrd. Dollar herausgeben zu
wollen, was einem 25 %igen Wachstum entspricht!"
Die von Roosevelt gegründete Maschine steht bereit, vorbereitet, ihren
Teil zu übernehmen ... nämlich die wichtigsten Schuldner der Welt vor
dem Schicksal, das sie verdienen, zu beschützen und zu verteidigen.
Aber wird dieser Schutz funktionieren? Kann man die Wirtschaftslage
verbessern, wenn man die eigene Währung zerstört? Kann man reich
werden, wenn man über seine Verhältnisse lebt? Kann die US-Zentralbank
wirklich zur Schaffung von neuem Reichtum ermutigen ... indem sie der
Öffentlichkeit faule Äpfel anbietet?
Bleiben Sie dran ...
Das amerikanische Syndrom
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel ist ein "Klassiker" von Bill
Bonner, der bereits am 9. Februar 2001 das erste Mal veröffentlicht
wurde - aber auch heute noch brandaktuell ist!
Der Volkswirt Anthony Chan traf sich Privat mit Alan Greenspan und den
sonstigen Fed-Größen. Nach dem Treffen wurde er von einem Journalisten
gefragt: "Sagen Sie mir, wie es war ... und haben Sie etwas lernen
können, was Sie vorher nicht wussten."
"Nun", sagte Chan, "wenn ich Ihnen das sagen würde, oder diese Frage
beantworten würde, dann müsste ich Sie töten."
- The Washington Post
Das TIME-Magazin gibt seinen Lesern Rat, wie man durch die derzeitige
magere Phase durchkommen könnte, um dann wieder mit Aktien Geld
verdienen zu können: "Stellen Sie größere Käufe - wie Autos - zurück,
und versuchen Sie, ein Bargeld-Polster zu bilden, das Ihre Ausgaben
von ungefähr 3 Monaten abdeckt."
Dieser Rat hat einen kleinen Nachteil: Wenn alle TIME-Leser diesen Rat
befolgen würden, dann würde das fast sicher eine Rezession
hervorrufen. Das ist der Grund, warum der Fed-Gouverneur Robert McTeer
den gegenteiligen Rat gibt: Kaufen Sie ein neues Auto.
Der private Verbrauch repräsentiert 2/3 der US-Wirtschaft. Konsum
hängt von Konsumausgaben ab. Und in den USA hängen die Konsumausgaben
vom Schuldenmachen ab. Die Amerikaner geben bereits jetzt alles aus,
was sie verdienen - und manchmal noch etwas mehr.
Dr. Kurt Richebächer schreibt: "1998 lief alles, sowohl die
US-Wirtschaft als auch ihr Finanzsystem, komplett außer Kontrolle.
Seit dem vierten Quartal dieses Jahres sind die persönlichen Sparraten
von 244 Mrd. Dollar auf akuell (negative) 56 Mrd. Dollar gefallen. Das
US-Leistungsbilanzdefizit hat sich zwischen 1990 und 1997 von 77 Mrd.
Dollar auf 140,5 Mrd. Dollar vergrößert. Im 3. Quartal 2000 betrug es
- aufs Jahr hochgerechnet -450 Mrd. Dollar."
Wenn die amerikanischen Konsumenten plötzlich beginnen sollten, wie
ihre japanischen Gegenstücke zu handeln, dann würde das einen
"Teufelskreis" mit unangenehmen Effekten in Gang setzen. Wenn sie ihre
Ausgaben zurückfahren würden, dann würde das einen Rückgang der
Umsätze bedeuten, was zu niedrigeren Gewinnen führen würde. Niedrigere
Gewinne werden zu Entlassungen führen, und geringerer Expansion. Das
würde weniger Geld in die Hände der Konsumenten bringen. Und es würd
in- und ausländische Investoren dazu veranlassen, US-Aktien zu
verkaufen ... was den "Reichtumseffekt" in den Teufelskreis einfügen
würde ... und den Konsumausgaben "Kollateralschaden" zufügen würde,
und auch den Investitionsausgaben.
Der gesamte Effekt ist in der Literatur der Wirtschaftsgeschichte mit
folgendem Begriff bezeichnet: "Die große Depression".
Was war so groß an dieser "großen Depression", also der
Weltwirtschaftskrise, die 1929 begann? Nun, man konnte in Manhattan in
die besten Restaurants ohne Reservierung gehen, und man bekam einen
Tisch. Man konnte ein Auto kaufen, ohne dass man auf eine Warteliste
gesetzt wurde. Eitelkeit war billiger geworden. Man brauchte nicht
viel Geld, um sich überlegen zu fühlen. Ein Mann mit so wenig wie 1
Million Dollar in einer solventen Bank konnte sich wie ein riesiger
Star fühlen.
"Die Leute machen sich zuviel Sorgen über ihr Geld", so mein Freund
Francois gestern. "Das ist verrückt." Vielleicht gehört es zu den
großen Dingen der großen Depression, dass die Leute weniger Geld
hatten, um das sie sich Sorgen machen mussten.
Aber alles hat seine guten und schlechten Seiten. Während der
Weltwirtschaftskrise gab es schließlich auch wirklich harte Armut.
Könnten wir eine neue Depression bekommen, groß oder nicht so groß?
Das ist fast unvorstellbar.
Warum nicht? "Weil sich der Charakter unserer Volkswirtschaft geändert
hat", werden Volkswirte antworten. "In den 1930ern wurden
Institutionen gegründet, die als Sicherheitsnetze fungieren, um die
Leute vor katastrophalen Verlusten zu beschützen. Und die Fed weiß
jetzt, wie man den Kreditzyklus managen kann."
Die Illusion bei deren Gründung: Technologie und rationales, zentrales
Planen könnten Unsicherheit eliminieren. Soziale Regierungsprogramme
würden das Chaos der Tradition und der Kultur ersetzen, so die
Planung. Die wirtschaftlichen Zyklen könnten unter Kontrolle gebracht
werden. Die Fed würde die Währung und die Zinsen kontrollieren, um die
Stabilität der Märkte zu gewährleisten.
Jetzt der Sprung ins neue Millennium: Heute setzt z.B. Alan Greenspan
per Deklaration das Niveau fest, zu dem die Banken Geld leihen können
- anstatt den Markt über die Zinssätze entscheiden zu lassen.
Anstatt die Leute für sich selbst Vorsorge treffen zu lassen - was
Sparen notwendig machen würde - haben die Regierung und die
Zentralbank die Illusion eines großen Regenschirms gefördert, der die
Öffentlichkeit vor jedem Risiko beschützt. Seit der Roosevelt-Ära
glaubt man in den USA, dass es immer viele Jobs geben wird ... immer
viel Geld, viele Kredite, viel Essen und viel Benzin ... viel von
allem ... solange diese Programm nur fortgeführt wird.
Die Amerikaner werden durch die Handlungen der Fed nicht enttäuscht
werden. Die Fed wird ihre Versprechen einlösen. Sie wird die Zinsen
senken. Sie wird das Geldangebot erhöhen. Und auch die
Hypothekenbanken stehen bereit. Wie Dr. Kurt Richebächer anmerkte:
"Wenn sich der Kreditmarkt verknappt, dann greifen sie ein und
schaffen Liquidität. Erst vor kurzem hat die Hypothekenbank Freddie
Mac angekündigt, dass sie damit rechnen, zur Finanzierung ihres
Geschäftes Anleihen im Volumen von 90 Mrd. Dollar herausgeben zu
wollen, was einem 25 %igen Wachstum entspricht!"
Die von Roosevelt gegründete Maschine steht bereit, vorbereitet, ihren
Teil zu übernehmen ... nämlich die wichtigsten Schuldner der Welt vor
dem Schicksal, das sie verdienen, zu beschützen und zu verteidigen.
Aber wird dieser Schutz funktionieren? Kann man die Wirtschaftslage
verbessern, wenn man die eigene Währung zerstört? Kann man reich
werden, wenn man über seine Verhältnisse lebt? Kann die US-Zentralbank
wirklich zur Schaffung von neuem Reichtum ermutigen ... indem sie der
Öffentlichkeit faule Äpfel anbietet?
Bleiben Sie dran ...
Beitrag zu dieser Diskussion schreiben
Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie eine neue Diskussion.
Meistdiskutiert
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
288 | ||
75 | ||
71 | ||
70 | ||
39 | ||
35 | ||
32 | ||
32 | ||
27 | ||
27 |
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
27 | ||
26 | ||
22 | ||
22 | ||
21 | ||
20 | ||
20 | ||
19 | ||
17 | ||
17 |