Stolberger Telecom trotz Insolvenz günstig ? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 25.10.03 19:15:13 von
neuester Beitrag 24.04.06 16:23:44 von
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Hallo zusammen, mir ist zwar klar, dass die Firma pleite ist, aber ich weiß noch, dass es vor ein, zwei Jahren bei einem Kurs von 1 Euro immer geheißen hat, das ist die Aktie mit der geringsten Market Cap in Deutschland. Da müsste der Mantel allein weit mehr wert sein. Ich glaube, es gibt 2 Mio. Aktien, bei einem Kurs von 0,08 Euro wäre das aktuell eine Market Cap von 160.000 Euro. Für einen Mantel tatsächlich ziemlich günstig, oder ? Weiß einer ein bisschen mehr zu dem Laden ? Viele andere insolvente Werte sind ja schon gelaufen...
Du darfst nur die parallele Geschichte mit unserem Freund Dr. Minninger und seiner Kolb & Schüle AG, der mit der Stolberger groß raus kommen wollte, vergessen. Zu windig!
Wenn eine Pennystock Gesellschaft mit niedriger Kapitalisierung, dann ist die insolvente Teamwork interessant, die auch nur 1,7 Mio. Aktien hat und etliche Aktien in - alten - festen Händen. Das Insolvenzverfahren wird sicherlich positiv verlaufen.
Spannend auch die alte Fenster Firma Porta Systems. Zwar 14 Mio Aktien, aber 80 % in festen Händen. Die werden auch nicht vomn Börsenzettel verschwinden.
Wenn eine Pennystock Gesellschaft mit niedriger Kapitalisierung, dann ist die insolvente Teamwork interessant, die auch nur 1,7 Mio. Aktien hat und etliche Aktien in - alten - festen Händen. Das Insolvenzverfahren wird sicherlich positiv verlaufen.
Spannend auch die alte Fenster Firma Porta Systems. Zwar 14 Mio Aktien, aber 80 % in festen Händen. Die werden auch nicht vomn Börsenzettel verschwinden.
Wie viel ist denn bei Stolberger in festen Händen und bei wem ? Könnte interessant sein, finde ich, auch wenn die Vergangenheit vielleicht ein bisschen "schwierig" war
Noch man meine Frage: Weiß einer was zu den Mehrheitsverhältnissen bei Stolberger? Wäre evtl. interessant. Kurs in Ffm jetzt 0,06 G / 0,061 Brief, Market Cap also nur noch wenig mehr als 100.000 Euro, wenn es echt nur 2 Mio. Aktien gibt.
Habe 1000 St. die ich bald für 1000 EUR verkaufen werde!
Das wird die nächste +++++++BGI+++++++
Gruß vom Profi
Das wird die nächste +++++++BGI+++++++
Gruß vom Profi
24 k in Ffm
Hallo Bulle 73,
lt. comdirect ist Dr. Günter Minninger zum 95,8 %, der Rest sind "andere".
W.O. gibt als aktuelle Beteiligung 83,27 % an.
Ob wirklich aktuell, ist halt die Frage, ob es weiterhilft, ebenso.
Was macht übrigens deine Camera Work Position? Hast Du den Kursrückgang Anfang der Woche genutzt?
Gruß Nebenwerter
lt. comdirect ist Dr. Günter Minninger zum 95,8 %, der Rest sind "andere".
W.O. gibt als aktuelle Beteiligung 83,27 % an.
Ob wirklich aktuell, ist halt die Frage, ob es weiterhilft, ebenso.
Was macht übrigens deine Camera Work Position? Hast Du den Kursrückgang Anfang der Woche genutzt?
Gruß Nebenwerter
Hallo! Habe meine Camera Work noch, obwohl ich fast einen Schock gekriegt habe, als sie an einem Tag um 500 Euro gefallen ist. Hat sich aber zum Glück gleich wieder erholt Vielleicht trenne ich mich aber jetzt doch, sie bewegt sich ja kaum noch. Habe ja einen schönen Gewinn
Zu Stolberger: Wenn echt um die 90 % in festen Händen sind, ist das doch optimal für einen Mantel, vor allem weil die Market Cap voll niedrig ist. Könnte mir schon vorstellen, dass da was geht. Noch beachtet die Aktie keiner, das ist eigentlich der beste Zeitpunkt zum Kaufen... Zur Info: Von den 24.000 vor ein paar Tagen waren 12.000 von mir
Zu Stolberger: Wenn echt um die 90 % in festen Händen sind, ist das doch optimal für einen Mantel, vor allem weil die Market Cap voll niedrig ist. Könnte mir schon vorstellen, dass da was geht. Noch beachtet die Aktie keiner, das ist eigentlich der beste Zeitpunkt zum Kaufen... Zur Info: Von den 24.000 vor ein paar Tagen waren 12.000 von mir
He Bulle,
ist denn der Börsenmantel ähnlich gut gereinigt wie der von feedback ? :-)
ist denn der Börsenmantel ähnlich gut gereinigt wie der von feedback ? :-)
Ich habe keine Ahnung, wie gut der gereinigt ist, aber mit ausreichend Geduld lässt sich alles reinigen, würde ich sagen. Warum nicht auch Stolberger? Zeit genug war, sind ja schon ein paar Jahre pleite Und wenn ich mal von mir ausgehe: Ich würde mir bei Bedarf einen günstigen Mantel raussuchen, auch wenn vielleicht noch ein paar Sachen zu regeln sind, und Stolberger ist der günstigste weit und breit
über 60k im BID bei 0,081!
So günstig wie nie!
Kann mir jemand erklären wieso die Volumina 1999 und 2000 so hoch waren und danach so niedrig?
Diese Mini-Volumina zeigen für mich, dass das Material in festen Händen ist und jetzt alle warten was passiert. Für 0,03 Euro wird es kaum möglich sein, ein Stück zu erhalten, hochgerechnet wäre das ja nur eine Marketcap von 60.000 Euro Für den Preis würde sogar ich ein Mantelunternehmen kaufen Allerdings habe ich immer noch keine Ahnung, wie sauber dieser Mantel ist
Ich bleibe fest dabei. Für mich der interessanteste Mantel neben Life & ART Holding AG.
...also nach meinen Infos gibts ca. 4,2 milli Akt. (Quelle: Wallstreetonline)...das waere eine MKP. von ca. 120 tsd. eigentlich billig oder ...?
Gab ne Kapitalerhöhung. Demnach dürfte die MK ca. 400.000 EUR betragen.
17 mio Aktien gibts
17 Millionen Aktien?? Das macht die Sache allerdings weniger interessant, dann ist die Market Cap ja 510.000 Euro Nicht mehr ganz so billig.. Na ja, mal abwarten, vielleicht tut sich ja trotzdem noch was, weit fallen kann sie auf jeden Fall nicht mehr
confirmed MK..,aktuel.525 T aber evtl. Nachholbedarf aufgrund der jüngsten Milchmaedchenhausse KZ: 6 - 9 cent
..Kursziel Fragezeichen (fehlt auf meiner chinesischen Tastatur)
Also m.E. kann man nicht immer strikt nach der MK gehen. Bei stolberger war es schon schwer auch nur 10-20 k Stücke unter 3 Cent zu ergattern. Nach der Aktionärsstruktur muss man hier gehen und hier scheinen 90 % schon jetzt in festen Händen zu sein...
Würde mich nicht wundern wenn Stolberger in 2 Jahren bei 5 EUR steht.
Abwarten.
Würde mich nicht wundern wenn Stolberger in 2 Jahren bei 5 EUR steht.
Abwarten.
Ein herrliches Bilderbuch-"W":
Immer auf mich hören!
Mit einem Volumen von 15.000 Stücken ist Stolberger um 200 % auf 9 Cent gestiegen!!! Erstes GAP geschlossen. MK kann hier absolut vernachlässigt werden, da es offensichtlich so gut wie keine Stücke gibt.
Ein KZ von 1 EUR würde mich nicht wundern auf Sicht von 12 Monaten.
Liegenlassen und 1 X pro Woche beobachten.
Mit einem Volumen von 15.000 Stücken ist Stolberger um 200 % auf 9 Cent gestiegen!!! Erstes GAP geschlossen. MK kann hier absolut vernachlässigt werden, da es offensichtlich so gut wie keine Stücke gibt.
Ein KZ von 1 EUR würde mich nicht wundern auf Sicht von 12 Monaten.
Liegenlassen und 1 X pro Woche beobachten.
Na hoffen wir mal das Du zumindest zum Teil Recht hast Vorerst würden mir auch 0,20 oder 0,30 Euro reichen
Allerdings war heute schon relativ viel Umsatz! Es scheint also doch einige Stücke am Markt zu geben! Weiß denn einer was Näheres über die Aktionärsstruktur?? Das wäre ja schon ausschlaggebend für die möglichen Chancen, würde ich sagen...
#23 kann aber auch 20 Jahre dauern mit den 5 EUR
Wie viele Aktien gibt es denn nun von Stolberger?
"lt. comdirect ist Dr. Günter Minninger zum 95,8 %, der Rest sind " andere" .
W.O. gibt als aktuelle Beteiligung 83,27 % an."
Die Beteiligung von Minninger besteht schon lange nicht mehr. Der hat seine Bestände dort genauso abgebaut wie bei der Kolb & Schüle und zwar schon vor Jahren!! Es gibt kein großes Paket. Im Prinzip ist alles Streubesitz. Natürlich können sich Leute "für lau" Pakete von je ein paar Prozent kaufen und auf eine Wiederbelebung warten. Aber genau deswegen wird sie nicht stattfinden: Leute sitzen auf billig gekauften Aktien und deswegen kommt ein echter Investor nicht an die Anzahl an Stücken, die für eine Wiederbelebung notwendig wären.
Keep on dreaming!
W.O. gibt als aktuelle Beteiligung 83,27 % an."
Die Beteiligung von Minninger besteht schon lange nicht mehr. Der hat seine Bestände dort genauso abgebaut wie bei der Kolb & Schüle und zwar schon vor Jahren!! Es gibt kein großes Paket. Im Prinzip ist alles Streubesitz. Natürlich können sich Leute "für lau" Pakete von je ein paar Prozent kaufen und auf eine Wiederbelebung warten. Aber genau deswegen wird sie nicht stattfinden: Leute sitzen auf billig gekauften Aktien und deswegen kommt ein echter Investor nicht an die Anzahl an Stücken, die für eine Wiederbelebung notwendig wären.
Keep on dreaming!
Hier kommt was ganz Großes. 0,50 EUR.
Keep on dreaming!
Hi Radfahrer,
woher weisst Du denn, dass Dr. Minninger alle Bestände abgebaut hat, auch bei seiner Kolb & Schuele? Es wäre nett wenn Du mir von den Geschäften des Dr. Minninger mehr Info´s geben könntest. Danke im Voraus und good trade!
woher weisst Du denn, dass Dr. Minninger alle Bestände abgebaut hat, auch bei seiner Kolb & Schuele? Es wäre nett wenn Du mir von den Geschäften des Dr. Minninger mehr Info´s geben könntest. Danke im Voraus und good trade!
Meine mich zu erinnern, dass ich in
http://boersenmantel.com/forum/viewforum.php?f=4&topicdays=0…
mal so was gelesen habe. Philipp Moffat war mal beim Dr. vorstellig und da stellte sich dann heraus, dass der Dr. gar keine Aktien mehr hatte.
Wenn Du etwas über Minningers Geschäfte erfahren willst musst du mal unter den historischen Threads nachsehen. Z.Bsp. bei dem hier:
http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.ph…
Allerdings empfiehlt es sich beim Lesen zwei Dinge zu berücksichtigen:
1. Vieles was dort geschrieben ist, ist inzwischen überholt (so der Aktienbestand von Minninger)
2. Du solltes nicht alles für bare Münze nehmen. So sind die Verlustvorträge etwa längst nicht mehr nutzbar.
http://boersenmantel.com/forum/viewforum.php?f=4&topicdays=0…
mal so was gelesen habe. Philipp Moffat war mal beim Dr. vorstellig und da stellte sich dann heraus, dass der Dr. gar keine Aktien mehr hatte.
Wenn Du etwas über Minningers Geschäfte erfahren willst musst du mal unter den historischen Threads nachsehen. Z.Bsp. bei dem hier:
http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.ph…
Allerdings empfiehlt es sich beim Lesen zwei Dinge zu berücksichtigen:
1. Vieles was dort geschrieben ist, ist inzwischen überholt (so der Aktienbestand von Minninger)
2. Du solltes nicht alles für bare Münze nehmen. So sind die Verlustvorträge etwa längst nicht mehr nutzbar.
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Antwort auf Beitrag Nr.: 18.129.704 von 666 am 04.10.05 13:18:14Quelle: FAZ Net
Konkursaktien
Aktie von Stolberger Telecom besser meiden
Viag Interkom sollte einst Bündnispartner von Stolberger werden
24. April 2006
Es gibt Aktien, da wünscht man sich beim Blick auf den Kurs, man hätte sie. Aber vielleicht sollte man sich besser beglückwünschen, daß man sie nicht hat. Denn es gibt Anleger, die beim Blick auf denselben Chart immer noch wünschen, sie hätten die Aktie nie besessen.
Innerhalb von nur neun Tagen hat sich der Kurs der Aktie der Stolberger Telecom bis zum vergangenen Donnerstag verfünffacht. Am Feitag erlebte sie einen kleinen Einbruch, doch am Montag liegt sie schon wieder 8,3 Prozent im Plus bei 13 Cent.
Keine Neuigkeiten trotz Kursrally
Nicht, daß es irgendwelche Neuigkeiten von dem traditionsreichen Unternehmen gäbe, das im Juli 2002 einen Insolvenzantrag stellte. Was die Spekulanten vielmehr begeistert, ist das Orderbuch, indem angeblich umfangreiche Kaufaufträge in Höhe von 100.000 bis zu einer Million Stück liegen - und das bei einem Streubesitz von zuletzt rund 2,5 Millionen Stück.
Was Wunder, wenn besonnenere Stimmen mahnen, daß es sich nur um eine geschickte Kursmanipulation handeln könne. Denn angesichts der Tatsache, daß außer den verbliebenen Großaktionären niemand diese Aufträge befriedigen könnte, überstieg das tägliche Handelsvolumen in den vergangenen Jahren nur selten 10.000 Stück.
Die Bullen sehen in den Ereignissen einen deutlichen Hinweis darauf, daß der Börsenmantel endlich verwertet würde. Die Bären argumentieren, daß kein ernsthafter Interessent auf diese Weise Anteile kaufen würde.
Die Aktienmehrheit liegt nach den jüngsten verfügbaren Daten weiter bei dem umstrittenen Kölner Immobilienkaufmann Günter Minninger und offenbar dessen Familie. 49,65 Prozent entfallen auf Minninger, 24 Prozent auf drei Frauen mit demselben Familiennamen.
Zink, Trüffel, Handys
Die Stolberger Telecom hieß ursprünglich Stolberger Zink und entstand aus der Verschmelzung der seit 1834 bestehenden Metallurgischen Gesellschaft mit dem Rheinisch-Westfälischen Bergwerks-Verein. 1954 stellte die Stolberger Zink die Produktion größtenteils ein und in den neunziger Jahren übernahm Minninger das Unternehmen vom Großaktionär Metallgesellschaft.
Stolberger übernahm später die angeschlagene Süßwarenladenkette Most. Die damals 140 Filialen in 80 deutschen Städten sollten umgebaut werden und künftig sowohl Süßwaren als auch Telekommunikationsprodukte anbieten. Außerdem plante Stolberger, Most im zweiten Halbjahr 1999 unter Beibehaltung einer Mehrheitsbeteiligung an den Neuen Markt zu bringen.
Als diese Strategie nicht ankam, war eine Trennung des Filialnetzes in Telefongeschäfte und Süßwarenläden vorgesehen. Spätestens dann begannen die Schwierigkeiten, als mitten in der Umbauphase der Most-Vorstand einen Insolvenzantrag stellte. Nach damaligen Aussagen des Insolvenzverwalters sei die Konzeption der Großaktionärin Stolberger „nicht mit ausreichend Kapital unterlegt“ worden, so daß aus Most ein „zahlungsunfähiges und überschuldetes“ Unternehmen wurde, zumal der Börsengang verschoben wurde.
Vossnet und der Staatsanwalt
Stolberger gelang es nicht die Insolvenz zu verhindern. O2, damals noch Viag Interkom ging auf Distanz zu Minninger. Zumindest wurde von Seiten des Unternehmens betont, die Partnerschaft sei mit dem alten - durch Minninger abgelösten - Most-Vorstand eingegangen worden. Ein Sprecher sagte seinerzeit, für Viag Interkom sei Most-Insolvenzverwalter Mühl der Ansprechpartner hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Unternehmens.
Auch der im Aprill 1999 zu 75 Prozent übernommene Bremer Provider Vossnet mußte im Januar 2000 den technischen Betrieb zunächst als Stromlieferant einstellen. Wegen nicht abgeführter Sozialbeiträge wurde Insolvenzantrag gegen das Unternehmen gestellt; Geschäftsführer Peter Schwarze wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft genommen. Die Staatsanwaltschaft warf Schwarze vor, keine Vorkehrungen zur Stromlieferung getroffen zu haben, obwohl Vossnet Abschlußgebühren vereinnahmt hatte.
Minninger, Mehrheitsgesellschafter der an Vossnet beteiligten Stolberger Telecom AG, sah in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft als Ursache für die finanzielle Misere von Vossnet.
Desaster mit Anlauf
Insider zeigten sich angesichts der Vorgeschichte Minningers als Investor schon seinerzeit kaum von den Turbulenzen überrascht. Die Begleitumstände der Krise zeigten erkennbare Parallelen zu anderen Geschäften. Minningers Versuch, die traditionsreiche schwäbische Textilgesellschaft Kolb & Schüle Mitte der neunziger Jahre auf die Verwertung von Immobilien zu konzentrieren, endete in einem finanziellen Desaster. Im März 2000 stellte Minninger Insolvenzantrag, auch die Aktie dieses Unternehmens dümpelt seit Jahren an der Börse.
Spektakulär und mit der Krise bei Kolb & Schüle eng verbunden war Minningers Engagement bei der Concordia Bau und Boden. Als Großaktionär und Vorstandsvorsitzender der Immobiliengesellschaft steuerte er bis 1996 erfolglos gegen die allgemeine Marktschwäche. Unter seiner Regie rutschte Concordia tief in die roten Zahlen und zog auch Kolb & Schüle, mit der gemeinsam Immobilienprojekte in Angriff genommen worden waren, mit. Zur Abwendung des drohenden Konkurses bei der Concordia fehlten Minninger wohl die nötigen Sanierungsmittel. Schließlich sprangen ausländische Finanzinvestoren in die Bresche.
Gute Chancen für Verluste
Für Aufsehen sorgte Minninger auch bei der I.G. Farbenindustrie i.A., Frankfurt. Wohl in der Hoffnung auf mögliche Entschädigungen für das beträchtliche Ostvermögen hatte er der Hamburger WCM 1996 die Anteile an der I.G. Farben abgekauft. Als das Bundesverfassungsgericht einen Strich durch Minningers Pläne machte, stieg er wieder aus. Zurückgelassen hat Minninger auch hier Liquiditätsschwierigkeiten.
Im Jahr 2000 führte Stolberger Telecom die Liste der fünfzig größten Vernichter von Aktionärsvermögen der vergangenen fünf Jahre an, die von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz erstellt wird. Dies war noch vor der großen Technologiebaisse.
Übrig geblieben sind von der Stolberger Telecom eine Börsennotiz, ein Insolvenzverfahren und einige Altlasten im Schwarzwald. Wer auf der der diesjährigen Stolberger -Hausse reiten will, tut dies auf eigenes Risiko und mit der großen Wahrscheinlichkeit, Kursmanipulatoren in die Hände zu spielen und selbst am Ende als Verlierer dazustehen. Es gibt eben Aktien, die man besser nicht hat.
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.
Text: @mho
Bildmaterial: FAZ.NET, picture-alliance / dpa
Konkursaktien
Aktie von Stolberger Telecom besser meiden
Viag Interkom sollte einst Bündnispartner von Stolberger werden
24. April 2006
Es gibt Aktien, da wünscht man sich beim Blick auf den Kurs, man hätte sie. Aber vielleicht sollte man sich besser beglückwünschen, daß man sie nicht hat. Denn es gibt Anleger, die beim Blick auf denselben Chart immer noch wünschen, sie hätten die Aktie nie besessen.
Innerhalb von nur neun Tagen hat sich der Kurs der Aktie der Stolberger Telecom bis zum vergangenen Donnerstag verfünffacht. Am Feitag erlebte sie einen kleinen Einbruch, doch am Montag liegt sie schon wieder 8,3 Prozent im Plus bei 13 Cent.
Keine Neuigkeiten trotz Kursrally
Nicht, daß es irgendwelche Neuigkeiten von dem traditionsreichen Unternehmen gäbe, das im Juli 2002 einen Insolvenzantrag stellte. Was die Spekulanten vielmehr begeistert, ist das Orderbuch, indem angeblich umfangreiche Kaufaufträge in Höhe von 100.000 bis zu einer Million Stück liegen - und das bei einem Streubesitz von zuletzt rund 2,5 Millionen Stück.
Was Wunder, wenn besonnenere Stimmen mahnen, daß es sich nur um eine geschickte Kursmanipulation handeln könne. Denn angesichts der Tatsache, daß außer den verbliebenen Großaktionären niemand diese Aufträge befriedigen könnte, überstieg das tägliche Handelsvolumen in den vergangenen Jahren nur selten 10.000 Stück.
Die Bullen sehen in den Ereignissen einen deutlichen Hinweis darauf, daß der Börsenmantel endlich verwertet würde. Die Bären argumentieren, daß kein ernsthafter Interessent auf diese Weise Anteile kaufen würde.
Die Aktienmehrheit liegt nach den jüngsten verfügbaren Daten weiter bei dem umstrittenen Kölner Immobilienkaufmann Günter Minninger und offenbar dessen Familie. 49,65 Prozent entfallen auf Minninger, 24 Prozent auf drei Frauen mit demselben Familiennamen.
Zink, Trüffel, Handys
Die Stolberger Telecom hieß ursprünglich Stolberger Zink und entstand aus der Verschmelzung der seit 1834 bestehenden Metallurgischen Gesellschaft mit dem Rheinisch-Westfälischen Bergwerks-Verein. 1954 stellte die Stolberger Zink die Produktion größtenteils ein und in den neunziger Jahren übernahm Minninger das Unternehmen vom Großaktionär Metallgesellschaft.
Stolberger übernahm später die angeschlagene Süßwarenladenkette Most. Die damals 140 Filialen in 80 deutschen Städten sollten umgebaut werden und künftig sowohl Süßwaren als auch Telekommunikationsprodukte anbieten. Außerdem plante Stolberger, Most im zweiten Halbjahr 1999 unter Beibehaltung einer Mehrheitsbeteiligung an den Neuen Markt zu bringen.
Als diese Strategie nicht ankam, war eine Trennung des Filialnetzes in Telefongeschäfte und Süßwarenläden vorgesehen. Spätestens dann begannen die Schwierigkeiten, als mitten in der Umbauphase der Most-Vorstand einen Insolvenzantrag stellte. Nach damaligen Aussagen des Insolvenzverwalters sei die Konzeption der Großaktionärin Stolberger „nicht mit ausreichend Kapital unterlegt“ worden, so daß aus Most ein „zahlungsunfähiges und überschuldetes“ Unternehmen wurde, zumal der Börsengang verschoben wurde.
Vossnet und der Staatsanwalt
Stolberger gelang es nicht die Insolvenz zu verhindern. O2, damals noch Viag Interkom ging auf Distanz zu Minninger. Zumindest wurde von Seiten des Unternehmens betont, die Partnerschaft sei mit dem alten - durch Minninger abgelösten - Most-Vorstand eingegangen worden. Ein Sprecher sagte seinerzeit, für Viag Interkom sei Most-Insolvenzverwalter Mühl der Ansprechpartner hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Unternehmens.
Auch der im Aprill 1999 zu 75 Prozent übernommene Bremer Provider Vossnet mußte im Januar 2000 den technischen Betrieb zunächst als Stromlieferant einstellen. Wegen nicht abgeführter Sozialbeiträge wurde Insolvenzantrag gegen das Unternehmen gestellt; Geschäftsführer Peter Schwarze wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft genommen. Die Staatsanwaltschaft warf Schwarze vor, keine Vorkehrungen zur Stromlieferung getroffen zu haben, obwohl Vossnet Abschlußgebühren vereinnahmt hatte.
Minninger, Mehrheitsgesellschafter der an Vossnet beteiligten Stolberger Telecom AG, sah in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft als Ursache für die finanzielle Misere von Vossnet.
Desaster mit Anlauf
Insider zeigten sich angesichts der Vorgeschichte Minningers als Investor schon seinerzeit kaum von den Turbulenzen überrascht. Die Begleitumstände der Krise zeigten erkennbare Parallelen zu anderen Geschäften. Minningers Versuch, die traditionsreiche schwäbische Textilgesellschaft Kolb & Schüle Mitte der neunziger Jahre auf die Verwertung von Immobilien zu konzentrieren, endete in einem finanziellen Desaster. Im März 2000 stellte Minninger Insolvenzantrag, auch die Aktie dieses Unternehmens dümpelt seit Jahren an der Börse.
Spektakulär und mit der Krise bei Kolb & Schüle eng verbunden war Minningers Engagement bei der Concordia Bau und Boden. Als Großaktionär und Vorstandsvorsitzender der Immobiliengesellschaft steuerte er bis 1996 erfolglos gegen die allgemeine Marktschwäche. Unter seiner Regie rutschte Concordia tief in die roten Zahlen und zog auch Kolb & Schüle, mit der gemeinsam Immobilienprojekte in Angriff genommen worden waren, mit. Zur Abwendung des drohenden Konkurses bei der Concordia fehlten Minninger wohl die nötigen Sanierungsmittel. Schließlich sprangen ausländische Finanzinvestoren in die Bresche.
Gute Chancen für Verluste
Für Aufsehen sorgte Minninger auch bei der I.G. Farbenindustrie i.A., Frankfurt. Wohl in der Hoffnung auf mögliche Entschädigungen für das beträchtliche Ostvermögen hatte er der Hamburger WCM 1996 die Anteile an der I.G. Farben abgekauft. Als das Bundesverfassungsgericht einen Strich durch Minningers Pläne machte, stieg er wieder aus. Zurückgelassen hat Minninger auch hier Liquiditätsschwierigkeiten.
Im Jahr 2000 führte Stolberger Telecom die Liste der fünfzig größten Vernichter von Aktionärsvermögen der vergangenen fünf Jahre an, die von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz erstellt wird. Dies war noch vor der großen Technologiebaisse.
Übrig geblieben sind von der Stolberger Telecom eine Börsennotiz, ein Insolvenzverfahren und einige Altlasten im Schwarzwald. Wer auf der der diesjährigen Stolberger -Hausse reiten will, tut dies auf eigenes Risiko und mit der großen Wahrscheinlichkeit, Kursmanipulatoren in die Hände zu spielen und selbst am Ende als Verlierer dazustehen. Es gibt eben Aktien, die man besser nicht hat.
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.
Text: @mho
Bildmaterial: FAZ.NET, picture-alliance / dpa
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