+++Neues, interessantes vom UPDATE vorstand+++++ - 500 Beiträge pro Seite

[informer_04]

Interview 07.04.2004, 10:35
„Ich halte Akquisitionen für ein Zeichen von Schwäche“ - Thomas Deutschmann, CEO update software
Smart Investor im Gespräch mit Thomas Deutschmann, CEO des österreichischen CRM-Softwareanbieters update software, über die Auferstehung aus Ruinen, Wachstum in Osteuropa sowie Begehrlichkeiten nach einer Verzehnfachung des Kurses
Smart Investor: Als Sie Ende 2002 zu update kamen, standen Sie vor einem Trümmerhaufen. Was hat sich denn seitdem getan, innerhalb des Unternehmens, aber auch im Branchenumfeld?
Deutschmann: Die IPO-Geschichte von update mit der Notierung am deutschen Neuen Markt ist sicherlich unglücklich gelaufen. Als ich zu update kam, stand der Kurs bei unter 30 Cent, heute immerhin schon wieder bei knapp 3 Euro. In der Zwischenzeit hat sich tatsächlich einiges getan. Erstmals seit dem Börsengang hatten wir Ende des Jahres mehr Geld auf dem Konto als zu Anfang, denn 2003 hat update erstmals operativ Erträge erwirtschaftet. Seit dem zweiten Quartal des vergangenen Jahres sind wir in jedem Quartal gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Vom dritten Quartal 2003 an haben wir dann sogar zweistelliges Wachstum gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal gezeigt. Für ein kleines Software-Unternehmen bestehen natürlich weiterhin immer Risiken, aber ich möchte mal behaupten, daß wir diese in einen „kontrollierbaren Modus“ gebracht haben. Bei den notwendigen Kosteneinsparungen gab es keinerlei Tabus mit einer einzigen Ausnahme: Wir sind ein Software-Unternehmen, und daher dürfen wir bei Forschung & Entwicklung gerade nicht sparen. Das war teilweise gar nicht so einfach vermittelbar im Unternehmen.


Smart Investor: update hat also im letzten Jahr kräftig Kosten gesenkt, Mitarbeiter entlassen und Filialen geschlossen, so daß am Ende ein minimal positives operatives Ergebnis heraussprang. Dies wird man im laufenden Jahr so sicherlich nicht fortsetzen können.
Deutschmann: Das ist richtig, wir gehen davon aus, daß wir im laufenden Jahr tendenziell eher etwas mehr Geld ausgeben als im letzten. Wir haben aber für dieses Jahr eine klare Vorgabe: Alles, was hinsichtlich des Wachstums nicht zweistellig ist, wäre eine Enttäuschung. Das Ergebnis würde also überproportional zulegen in diesem Fall, da wir zwar mehr, aber eben nicht viel mehr Geld ausgeben müssen.


Smart Investor: Ist Ihre gerade angeklungene moderate Aufbruchstimmung im krisengeschüttelten CRM-Softwaregeschäft überhaupt angebracht?
Deutschmann: Ich meine ja, vor allem im Vergleich zu unseren wichtigsten Wettbewerbern. Von 2002 auf 2003 hat update 7 % an Umsatz eingebüßt, aber gleichzeitig die Ausgaben um 37 % gesenkt. Selbst Marktführer SAP hat 9 % an Umsatz verloren. In Relation zur Konkurrenz hat sich update also mehr als achtbar geschlagen. Und dies hat auch Gründe: Wir adressieren vor allem mittlere bis kleine Unternehmen mit unserer Software, und genau hier „geht noch was“. Große Software-Projekte, wie sie bei großen Unternehmen erforderlich sind, sehe ich noch auf Jahre hinaus erst mal nicht mehr, weil diese Firmen ohnehin schon mit Software versorgt sind. Unsere Kunden sind also nicht Banken wie die UBS, sondern z.B. die Töchter der UBS. Von einer generellen Aufbruchstimmung möchte ich deshalb nicht sprechen, da haben Sie völlig Recht. Im Übrigen heißt „Survival of the fittest“ nicht „Überleben der Stärksten“, sondern „Überleben der am besten Angepaßten“. Wenn es schon nicht richtig übersetzt wird, ist es kein Wunder, daß hier falsche Vorstellungen herrschen.


Smart Investor: Und was unternimmt update konkret, um den vielgepriesenen Shareholder Value zu steigern, und zwar nachhaltig?
Deutschmann: Ich bin davon überzeugt, daß dieser vor allem über den Gewinn von Marktanteilen gesteigert werden kann. Im osteuropäischen Raum werden wir die Nummer zwei sein, hier liegen klare Focus-Länder von uns, wo noch überdurchschnittlich große Projekte vergeben werden und die uns somit überproportionale Zuwachsraten ermöglichen. Für Unternehmen wie SAP oder Siebel Systems liegen vielleicht 95 % dieser Projekte unter ihrer Attraktivitätsschwelle, aber nicht für update.


Smart Investor: Apropos attraktiv: In einem Medienbericht war zu lesen, daß Sie den update-Kurs gerne wieder bei 4 Euro sehen bzw. diesen dorthin führen möchten – vielleicht deshalb, weil dort der Ausübungspreis ihrer 100.000 Optionen angesiedelt ist?
Deutschmann: Na ja, meine persönliche Wohlfahrt stelle ich da ein bißchen zurück, außerdem bin ich von Geburt ein Norddeutscher... Wenn Sie es konkret wissen möchten. Als ich zu update kam, stand der Kurs bei 25 Cent und meine Optionen bekamen eine Nominale von 1 Euro. Mein Standpunkt ist: Wir erarbeiten die fundamentalen Daten, den Kurs macht der Markt.


Smart Investor: Nun, der update-Kurs hat sich seit dem Tief ja bereits verzehnfacht. Da werden sich Aktionäre allmählich fragen, wann eine Kapitalerhöhung angekündigt wird – update wäre da nicht das erste Unternehmen, bei dem aus einer Kurserholung heraus Begehrlichkeiten geweckt werden.
Deutschmann: Wir haben nicht vor, in den nächsten Jahren irgendwelche Unternehmen zu akquirieren, weil wir ausreichend über organisches Wachstumspotential verfügen, und zwar oberhalb des allgemeinen Marktwachstums. Ich halte Akquisitionen für ein Zeichen von Schwäche. Wenn wir erst einmal all unsere Hausaufgaben gemacht haben, dann kann ich mir eine Kapitalerhöhung vorstellen, um neue Ideen umzusetzen, die einen solchen Schritt erforderlich machen würden. Da denke ich wie gesagt vor allem an Projekte in Osteuropa. Aber lassen Sie uns da doch im Laufe des Jahres noch mal drüber diskutieren, wenn wir – das unterstelle ich mal – fünf oder sechs Quartale in Folge ein Wachstum ausgewiesen haben werden. Dann, und erst dann, kann ich mir vorstellen, daß eine Roadshow unter dem Gesichtspunkt des Gesagten keine bloße Zeitverschwendung ist.


Smart Investor: Darauf werde ich bei Gelegenheit zurückkommen. Herr Deutschmann, vielen Dank für das aufschlußreiche Gespräch.


Interview: Falko Bozicevic

Dieser Beitrag ist in einer etwas kürzeren Fassung im Smart Investor Magazin 4/2004 im Rahmen des „MoneyTalk“ erschienen.

--------------------------------
In einem Medienbericht war zu lesen, daß Sie den update-Kurs gerne wieder bei 4 Euro sehen bzw. diesen dorthin führen möchten – vielleicht deshalb, weil dort der Ausübungspreis ihrer 100.000 Optionen angesiedelt ist?
natürlich besteht ein vitales interesse, dass der kurs heuer über 4 euro geht!

[informer_04]

tja da füg ich gleich nathlos die super Q1 zahlen an:
Software-Anbieter update steigert in Q1 Umsatz und Ergebnis

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------

Wien, Frankfurt, 20. April 2004 - Die an der Frankfurter Börse notierte update
software AG, ein führender Anbieter von CRM-Lösungen, konnte im traditionell
schwachen ersten Quartal seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum
deutlich steigern. Außerdem erzielte das Unternehmen in den ersten 3 Monaten
ein positives operatives Ergebnis sowie einen Bilanzüberschuss.

Umsatzsteigerung beträgt 12,3 %
Das Unternehmen erhöhte im ersten Quartal 2004 seinen Umsatz um 12,3 % auf EUR
3,513 Mio. gegenüber EUR 3,128 Mio. in Q1/2003. Das operative Ergebnis wurde im
Vergleich zur Vorjahresperiode von minus EUR 423.000 erfolgreich auf plus EUR
448.000 gedreht. Insgesamt konnte nach einem Fehlbetrag von EUR 810.000 im
ersten Quartal 2003 ein Überschuss von EUR 288.000 für das erste Quartal 2004
erreicht werden.

Der Grund für die überdurchschnittliche Steigerung des operativen Ergebnisses
ist - neben der Steigerung des Umsatzes - auf Einmaleffekte bei den operativen
Kosten zurückzuführen. Die Bruttomarge stieg im ersten Quartal 2004 auf 75 %,
was im Vergleichszeitraum eine Steigerung von 23,3 % bedeutet.

Cashflow stieg um über 97 %
Die Cash-Position wurde im ersten Quartal 2004 gegenüber dem vierten Quartal
2003 um 67 % auf knapp EUR 6,9 Mio. gesteigert. Gegenüber dem Vergleichszeitraum
des Vorjahres entspricht dies einer Erhöhung des Cashflows um über 97 % von EUR
1,4 Mio. auf knapp EUR 2,8 Mio.

Für weiter Informationen kontaktieren Sie bitte Frau Mag. Monika Fiala, CFO &
Investor Relations, update software AG, A-1040 Wien, Tel: [phone] - 502,
Fax: [phone] - 505, email: [e-mail]

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 20.04.2004
--------------------------------------------------------------------------------
WKN: 934523; ISIN: AT0000747555; Index:
Notiert: Amtlicher Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in Berlin-
Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart


2004 ist update bei weiter gutem zahlenwerk ein glatter verdoppler!!!!

[updatix]

bin auch zufrieden mit der update, nur - um glatt über die 3 zu kommen oder sich gar zu verdoppeln müssten sie schon noch einiges mehr zulegen und (ich wiederhol mich schon wieder) bedeutende neukunden akquirieren. die frage ist bloß, ob das der crm-markt für mittlere und kleine unternehmen auch zulässt. update arbeitet grundsolide, hab ich den eindruck, aber ist das unternehmen momentan wirklich niedrig bewertet - denke ich nicht. lässt der crm-markt große phantasien zu - wohl auch nicht. ich glaub man muss ganz einfach geduld haben bei update - warten, wenn man nicht verkaufen will oder muss nach einem 5-10%igen anstieg!

[ceron2002]

Akquise !?!?!??! Akquisition ist doch "ein Zeichen von Schwäche" (siehe Interview zu Beginn)!!!! Und wer leistet sich schon Schwäche !!!

[Onkelbaer]

Hallo Ceron,

es geht hier um 2 unterschiedliche Paar Schuhe. Was Herr Deutschmann mit Akquisition meint ist unternehmerisches Wachstum durch strategischen Hinzukauf von Konkurrenz-Unternehmen. Das ist fuer Herrn Deutschmann eine Zeichen von Schwaeche, denn normalerweise sollte ein Unternehmen wachsen durch eigene Geschaefte und den eigenen Hinzugewinn von Marktanteilen durch z.B. ein ueberzeugendes Produkt und nicht durch den Einkauf von Marktanteilen dadurch, dass man Konkurrenten und damit ihren Kundenstamm schluckt.
Die zweite Art der Akquise, und die hat nichts mit Schwaeche zu tun, sondern im Gegenteil mit einem ueberzeugenden Produkt, ist die Akquise von neuen Kunden, die dem Unternehmen zusaetzliche Auftraege, Umsatz und damit letztendlich Gewinne einbringen. Und von dieser 2ten Art von Akquise schreibt `updatix` ist noetig, um deutlich hoehere Kurse zu erzeugen.

Jetzt alles klar geworden?

Greets Onkelbaer

[updatix]

danke für die unterstützende erklärung onkelbaer, wär doch schade wenn update aktionäre auf grund fehlgeleiteter interpretationen vorschnell ihre letzten stücke verkauften und der kurs weiter fiele .......

[updatix]

wo man hinschaut große verluste heut morgen, aber unsere update hält sich (noch) ganz tapfer! crm = crisis resistant management

[updatix]

na ja , man solls halt nicht verschreien, hohe (für update jedenfalls ) umsätze bei noch höherem kursrückgang - hat wohl nichts zu bedeuten ....