SAP - Der Koloss wankt (Seite 1163)

[bluumoon]

...es ist schon interessant. Wir schwanken so zwischen KGV 31 (Kursziel 57,50) und KGV 22 (derzeit bei 38,00), was moderat ist im Zuge der Moeglichkeit eines Kurs-Peaks von bis zu 78,00 Euro ("Bull Case" von Morgan Stanley), dazu nochmals die jeweiligen Auszuege:

- von Merrill Lynch (gestern):
"Das Kursziel der durchschnittlich volatilen Aktie sehe man bei 57,50 EUR, es impliziere ein 2007-KGV von 31."

- und aus dem CoBa Bericht der Woche:
"Mit einem KGV von etwa 22 (Anm.: aktuell bei einem Kurs von ca. 38 EUR) befindet sich das Bewertungsniveau fast auf historischem Tief - aktuell notiert die Aktie bei rund 38 Euro und bietet unter den heutigen Rahmenbedingungen ein interessantes Einstiegsniveau."

- heute aktuell von Morgan Stanley:
"Im besten Fall (Bull Case) könnte die Aktie bis auf 78 Euro steigen."

[TypischMann]

Antwort auf Beitrag Nr.: 27.125.555 von bluumoon am 23.01.07 10:53:10

Es ist schon sehr irritierend, wie unterschiedlich Analysten SAP bewerten. Während die Marktkapitalisierung von SAP nach Morgan Stanley 20 % unter dem (als konservativ geschätzten) Unternehmenswert läge, halten die Analysten der Jyske Bank SAP aufgrund des hohen KGV für überbewertet. Zur Erinnerung veröffentliche ich hier noch einmal die Analyse der Jyske Bank:

SAP AG sell (Jyske Bank)

Silkeborg (aktiencheck.de AG) - Die Analysten der Jyske Bank vergeben für die Aktie des deutschen Unternehmens SAP (ISIN DE0007164600 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN 716460) weiterhin das Rating "sell".

SAP habe den Geschäftsbericht für das dritte Quartal bekannt gegeben, dieser sei ordentlich ausgefallen. Die Aktie habe nach der Ankündigung des Managements, wonach das obere Ende der Geschäftsprognosen im Geschäftsjahr 2006 nur schwer zu erreichen sei, an Wert verloren. Nach Einschätzung der Analysten sei die Aktie von SAP schlicht und ergreifend überbewertet. Das Unternehmen werde mit einem KGV von 27 gehandelt, der Branchendurchschnitt liege bei 21.

SAP habe Daten veröffentlicht, aus denen hervorgehe, dass das Unternehmen im Gegensatz zum Wettbewerber Oracle Marktanteile hinzugewonnen habe. Die Analysten würden zwar die Kalkulationen von SAP nicht in Frage stellen wollen, man halte es aber aufgrund der laufenden Reorganisationsmaßnahmen für unmöglich, die Entwicklung des Marktanteils von Oracle zu bestimmen. SAP habe nach Ansicht der Analysten einen Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen vorgenommen. Man gehe vielmehr davon aus, dass Oracle und SAP ihren Marktanteil im dritten Quartal ausgebaut hätten. Das Kursziel der SAP-Aktie sehe man unverändert bei 144 EUR.

Das Rating der Analysten der Jyske Bank für die Aktie des Unternehmens SAP lautet "sell". (20.10.2006/ac/a/d)
Analyse-Datum: 20.10.2006

Quelle: aktiencheck.de AG

Wer hat nun Recht?

Das von der Jyske Bank angegebene KGV mit 27 ist selbstverständlich überholt, da der SAP-Kurs nach Veröffentlichung der letzten Quartalszahlen stark unter Druck geraten ist. Das KGV von SAP beträgt nunmehr 24, wobei der Schlusskurs vom 19.01.2007 (hier: 37,83) sowie ein Gewinn von 1,59 pro Anteil auf der Gewinnbasis von 2006 unterstellt wurde (vgl. hierzu auch meinen Beitrag vom 20.01.07 13:45:04, lfd. Nr. 800). Danach ist aber SAP immer noch überbewertet, da 24 > 21. Der Vergleich des KGV von SAP mit dem der Branche ist zwar zulässig. Doch gibt es hier Interpretationsspielräume. So könnte man beispielsweise behaupten, die Mitbewerber von SAP seien im Durchschnitt unterbewertet und SAP dagegen fair. In diesem Falle würde SAP - im Gegensatz zu den Konkurrenten - kein Kurssteigerungspotenzial mehr aufweisen. Eine Unter- oder Überbewertung allein am Vergleich des Unternehmens-KGV mit dem Branchendurchschnitt festzumachen, ist eine sehr zweifelhafte Angelegenheit. Daher halte ich die Analyse der Jyske Bank für mangelhaft.

Ebenso ist jedoch die Analyse von Morgan Stanley als äußerst zweifelhaft einzustufen. Es wird auf Bewertungsmodelle verwiesen, ohne die Prämissen explizit zu nennen. Damit entzieht sich die Analyse von M. Stanley jeder Überprüfung!!! Der behauptete Bewertungsabschlag, den M. Stanley für SAP unterstellt, wird nicht von allen Analysten geteilt. So verfügt beispielsweise SAP gem. Wirtschaftswoche vom 18.09.2006, Nr. 38, S. 119, über einen Bewertungsaufschlag.

Fazit: Analystenmeinungen sind mit äußerster Vorsicht zu bewerten!

[bluumoon]

23.01.2007 11:02
ANALYSE: Morgan Stanley hebt SAP auf 'Overweight' - Ziel 48 (vorher 41,75) Euro

Morgan Stanley hat SAP-Aktien <SAP.ETR> (Nachrichten/Aktienkurs) von "Equal-weight" auf "Overweight" hochgestuft. Das Kursziel wurde in einer Studie vom Dienstag von 41,75 Euro auf 48,00 Euro erhöht. Den Bewertungsmodellen zufolge sollten Anleger die Aktien derzeit im Depot haben, schreiben die Analysten. "Sie wird nicht lange so günstig bleiben", hieß es.

So werde die Aktie derzeit mit einem Abschlag von 20 Prozent zu dem nach Meinung der Analysten als konservativ einzuschätzenden Unternehmenswert gehandelt. Es gebe allerdings zwei Szenarien für die Aktie: Im schlechtesten Fall (Bear Case) könnte die Aktie nach einem schwachen Ausblick für 2007 bis auf 33 Euro fallen. Im besten Fall (Bull Case) könnte die Aktie bis auf 78 Euro steigen.

Gemäß der Einstufung "Overweight" erwartet Morgan Stanley einen überdurchschnittlichen Gesamtertrag der Aktie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten derselben Branche. Zugrunde gelegt wird ein Zeitraum zwischen 12 und 18 Monaten./dr/tw

Analysierendes Institut Morgan Stanley Dean Witter.

ISIN DE0007164600

AXC0055 2007-01-23/10:56

[Cubitus]

Antwort auf Beitrag Nr.: 27.128.869 von Lupin65 am 23.01.07 13:55:40

Gutes Zeichen ?... ein paar Leereindeckungen.
Sollte ORACLE irgendetwas negatives von sich geben, dann rauscht es man nur so runter. Die 37 sollten halten, ansonsten kann sich jeder im langen Chart eine neue Unterstützung herleiten.

[Lupin65]

SAP stellt sich heute mal gegen den Trend, das haben wir in den letzten Tagen schon anders gesehen. Gutes Zeichen!

[bluumoon]

23.01.2007 10:20
AKTIE IM FOKUS: SAP fest - Morgan Stanley stützt, Erholung nach Kursrückgang

Aktien von SAP <SAP.ETR> (Nachrichten/Aktienkurs) haben sich am Dienstag in Reaktion auf eine positive Studie von Morgan Stanley fest an der DAX-Spitze <DAX.ETR> bewegt. Die Titel des Softwareherstellers legten gegen 10.05 Uhr um 1,81 Prozent auf 38,28 Euro zu. Der Leitindex gewann zur gleichen Zeit 0,12 Prozent auf 6.695,40 Zähler.

Händler verwiesen auf einen aktuellen Kommentar von Morgan Stanley, in der die Titel von "Equal-weight" auf "Overweight" hochgestuft wurden. Das Kursziel erhöhten sie von 41,75 Euro auf 48,00 Euro. Den Bewertungsmodellen zufolge sollten Anleger die Aktien derzeit im Depot haben, schreiben die Analysten. "Sie wird nicht lange so günstig bleiben", hieß es. So werde die Aktie mit einem Abschlag von 20 Prozent zu dem nach Meinung der Analysten als konservativ einzuschätzenden Unternehmenswert gehandelt. Am Vortag hatte Merrill Lynch die Titel mit "Buy" und dem Kursziel 57,50 Euro bestätigt.

Marktteilnehmer verwiesen zudem auf eine gewisse Erholung nach dem Kursrückgang der Titel nach den Zahlen in der vorvergangenen Woche. Auch positive Aussagen von SAP-Mitgründer Dietmar Hopp vom Vortag, wonach er sich optimistisch bezüglich der Wachstumschancen 2007 zeigte, stützten weiter. Die Lizenzumsätze würden "mit Sicherheit" in diesem Jahr prozentual zweistellig wachsen, hatte Hopp in einem Interview gesagt. Nicht zuletzt sei der Markt auch optimistisch im Hinblick auf die Veröffentlichung der ausführlichen Zahlen von SAP an diesem Mittwoch./sc/dr

ISIN DE0007164600

AXC0048 2007-01-23/10:15

[bluumoon]

richtig, eine Analystenmeinung ist keinesfalls ein Kontraindikator. Selbst wenn Bankhaeuser durch Kaufempfehlungen eigene Preise absichern sollten... Aber Kaufempfehlungen beruhen nichtsdestotrotz auf den Einschaetzungen der Daten. Die Broker koennten sich viele Fehleinschaetzungen nicht leisten, da sich grosse Anleger auch darauf verlassen und somit Vertrauen verspielt wuerde. Insofern sollte man Analystenempfehlungen durchaus kritisch sehen und nicht blind vertrauen, jedoch steht immer ein erfahrener Analyst dahinter, erfahrener als jeder Post-Mensch hier.

[TypischMann]

Antwort auf Beitrag Nr.: 27.112.679 von amok66 am 22.01.07 16:28:11

Bei aller Vorsicht, die bei den Empfehlungen der Analysten geboten ist, kann man sie jedoch keinesfalls als Kontraindikator deuten. Denn in diesem Falle wäre ja Börse extrem einfach. Man bräuchte dann nur noch das Gegenteil von dem machen, was die Mehrheit der Analysten empfiehlt und wäre damit stets auf der richtigen Seite. Ich rate dir, noch einmal über deine Hypothese, die Konsensmeinung der Analysten als Kontraindikator zu klassifizieren, nachzudenken.

[terzert]

wenn eine nette Äußerung von Herrn Hopp ausreicht, um die Aktie 1,1% anzuheben, kann sie am 24.1. eigentlich nur steigen. Denn die schlechten Nachrichten sind ja wohl schon eingepreist.

[hinkelstone]

Antwort auf Beitrag Nr.: 27.112.679 von amok66 am 22.01.07 16:28:11

...............................hi amok

im Grunde geht es eigentlich mehr darum das es eine positive Meldung ist !

Als Investor möchte ich gerne das der Kurs der Aktie steigt!

Wäre Dir ein sell out lieber ?

MfG hinkelstone