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    100 Jahre Oktoberrevolution  2556  4 Kommentare Stalin und seine intellektuellen Bewunderer - Seite 2

    • Exekution von zehntausenden Geiseln und Gefangenen ohne Gerichtsverfahren,
    • Ermordung von hunderttausenden rebellischen Arbeitern und Bauern von 1918 bis 1922,
    • Hungersnot von 1922, die 5 Millionen Tote verursacht habe,
    • Ausrottung und Deportation der Kosaken 1920,
    • Ermordung von Zehntausenden in Konzentrationslagern von 1918 bis 1930,
    • Liquidierung von fast 690.000 Menschen im "Großen Terror" von 1937 bis 1938,
    • Deportation von 2 Millionen Kulaken und so Genannten von 1930 bis 1932,
    • Vernichtung von 4 Millionen ukrainischen und 2 Millionen russischen und anderen Bauern sowie kasachischen und kirgisischen Nomaden durch eine künstliche und systematisch verlängerte Hungersnot von 1932 bis 1933,
    • Deportation von hunderttausenden Polen, Ukrainern, Balten, Moldawiern und Bewohnern Bessarabiens von 1939 bis 1941 und erneut 1944 bis 1945,
    • Deportation der Wolgadeutschen 1941,
    • Deportation der Krimtataren 1943,
    • Deportation der Tschetschenen 1944,
    • Deportation der Inguschen 1944.


    Wladimir Putin bestreitet zwar nicht diese Verbrechen, wendet sich jedoch gegen eine "unnötige Dämonisierung" Stalins und rechtfertigte den Diktator 2009 mit der Bemerkung: "Was man auch immer sagen mag - der Sieg [im Krieg] wurde erreicht. Niemand kann heute einen Stein auf jene werfen, die das Land zu diesem Sieg führten." Im gleichen Jahr wurde in der Moskauer Metrostation eine alte Inschrift wiederhergestellt, die 50 Jahre zuvor entfernt worden war: "Uns erzog Stalin zur Treue zum Volk, zu Arbeit und Heldentaten regte er uns an." Das war eine Strophe aus der Sowjethymne, die Putin in seinem ersten Amtsjahr wieder einführte (allerdings natürlich mit anderem Text). Man stelle sich einen Moment vor, in Deutschland würden wieder Denkmäler von Adolf Hitler aufgestellt oder im Deutschen Bundestag würde (wie im Chinesischen Volkskongress, wo ein großes Bild von Mao prangt) ein Bild Adolf Hitlers prangen. Zum Glück ist das unvorstellbar.

    Führende Linksintellektuelle im Westen priesen Stalin
    Nicht aufgearbeitet wurden vor allem die systematische Beschönigung kommunistischer Verbrechen und die Lobpreisung Stalins durch führende westliche Intellektuelle. Ihrem guten Ruf war es kaum abträglich, dass sie den sowjetischen Diktator priesen. Ich spreche hier nicht von irgendwelchen Außenseitern oder Sonderlingen, sondern von führenden Intellektuellen ihrer Zeit. Zwei Beispiele, die für ungezählte andere stehen, sind die französischen Schriftsteller Henri Barbusse und Jean-Paul Sartre. Barbusse war durch sein 1916 erschienenes Kriegstagebuch "Das Feuer" weltberühmt geworden. Es wurde in mehr als 60 Sprachen übersetzt und Barbusse erhielt dafür den Prix Goncourt, den angesehensten französischen Literaturpreis. Später war er einer der fanatischsten Verehrer des sowjetischen Diktators Stalin und schrieb über ihn: "Die Geschichte seines Lebens ist eine Reihe ungezählter Siege über gewaltige Schwierigkeiten. Es verging kein Jahr seit 1917, in dem er nicht große Taten vollbrachte, von denen eine einzige genügt hätte, um ewigen Ruhm zu ernten. Stalin, das ist ein eiserner Mensch. Er macht seinem Namen alle Ehre: Stalin, der Stählerne."


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Seite 2 von 4
    Verfasst von Rainer Zitelmann
    100 Jahre Oktoberrevolution Stalin und seine intellektuellen Bewunderer - Seite 2 Vor 100 Jahren begann mit der Russischen Oktoberrevolution ein Experiment, das weltweit schätzungsweise 100 Millionen Menschen das Leben kostete - der Kommunismus.

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