Wie Chinas Energiehunger die Vanadiumnachfrage anschiebt
Seit Anfang 2016 befindet sich der Vanadiumpreis in einem langfristigen Aufwärtstrend. Die jüngsten Rückschläge scheinen aber nur eine Atempause zu sein. Denn China treibt die Nachfrage mit seinem Hunger nach Erneuerbaren Energien voran.
Was war das für ein Abgesang, als Chinas Regierung nicht mehr Wachstumsraten von 8% oder 9% als Ziel ausgab, sondern nur von 6% oder 7%. Die Wachstumsstory sei am Ende, hieß es unisono. Insbesondere die USA sehen die Volksrepublik als schärfsten Konkurrenten im 21. jahrhundert. Da war es nicht überraschend, dass speziell US-Medien das Lied vom Ende des chinesischen Wachstums sangen. Doch die Wahrheit scheint eher, dass das Reich der Mitte derzeit große Fortschritte macht. Beijing besitzt die größten Goldreserven der Welt, gibt beim Thema Elektroauto den Takt an und produziert inzwischen fast alle zwei Tage einen neuen Milliardär. Manch Beobachter meint, die besseren Kapitalisten säßen in Beijing und nicht in Washington.
Bekenntnis zu Erneuerbaren Energien
Im Zuge des jüngsten Parteikongresses der KP Chinas konzentrierte sich die Berichterstattung hier im Westen fast nur auf den Weltmachtstatus, den die Volksrepublik nun beanspruchen würde, sowie die Machtfülle des Partei- und Staatschefs Xi Jinping. Für Investoren sind aber andere Töne viel interessanter, insbesondere wenn es um Erneuerbare Energien geht. Denn die Regierung bekennt sich klar zum Ausbau von Solar-, Wind-, Kern- und Wasserenergie. China will weg vom Dreck der Kohleindustrie. Je schneller, desto besser. Dabei ist das Land schon jetzt die Nummer Eins, wenn es um Renewables geht. Laut Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) baut seit dem Jahr 2011 niemand seine Kapazitäten für Erneuerbare Energien so schnell aus wie China (siehe Graphik oben). 2016 wurde allein die Hälfte der globalen Solarleistung zwischen dem Gelben Meer und dem Himalaya installiert, wie aus dem aktuellen IEA-Report hervorgeht. Un din diesem Tempo soll es weitergehen: Bis zum Jahr 2022 erwartet IEA-Boss Fatih Birol eine installierte Leistung der Erneuerbaren Energien von 1.000 Gigawatt.