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    Moventum S.C.A. Marktkommentar 28.03.2018  493  0 Kommentare Drohender Handelskonflikt trübt Stimmung

    Die vergangene Handelswoche war vollgepackt mit einer Vielzahl von Frühindikatoren. Dabei war allen Ergebnissen die Unsicherheit bezüglich eines möglichen Handelskonflikts anzumerken. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gingen im März deutlich zurück. Neben der Sorge um einen Handelskonflikt belastete der stärkere Euro die Konjunkturaussichten für Deutschland. Die Bewertung der konjunkturellen Lage verschlechterte sich hingegen nur leicht. Eine ähnliche Entwicklung war bei den Ergebnissen des ifo-Geschäftsklimaindex festzustellen. Die Unternehmer waren etwas weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage, der Optimismus mit Blick auf die kommenden Monate nahm ab. Der drohende Protektionismus drückte auch hier auf die Stimmung. In der Eurozone waren die Werte für die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes im verarbeitenden Gewerbe ebenfalls rückläufig. Die Indizes mussten zwar deutliche Rückgänge hinnehmen, jedoch hatten die Werte im Januar noch den höchsten Stand seit 2006 erreicht, sodass sich diese weiterhin klar im expansiven Bereich befinden. Beim FOMC-Zinsentscheid kam es wie erwartet zu einer Anhebung der Fed Fund Rate um 25 Basispunkte. Damit liegt die Bandbreite nun zwischen 1,50 bis 1,75 Prozent. Zudem wurden die Perspektiven für das BIP-Wachstum in den Jahren 2018 und 2019 angehoben und die erwartete Arbeitslosenquote für die nächsten drei Jahre nach unten revidiert. Unter dem neuen Fed-Chef Powell werden für das laufende Jahr zwei weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt. Für 2019 sind drei, für 2020 zwei Schritte geplant.

    Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent sprang in der vergangenen Handelswoche nach oben und schloss bei 70,45 US-Dollar. Der US-Dollar gab gegenüber dem Euro um etwa 0,7 Prozent nach und verharrte unterhalb von 1,23 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen gab der Euro um 0,5 Prozent nach.

    In diesem Umfeld entwickelte sich für den Euro-Anleger der europäische Aktienmarkt, gefolgt von japanischen und US-amerikanischen Titeln, am besten. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone eine schwächere Entwicklung auf, während Titel aus den Emerging Markets besser abschnitten als Werte aus den Industrienationen. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Öl & Gas, Energie und Versorger am besten. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche IT, Finanzen und Telekom auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Energie, Versorger und nicht-zyklischer Konsum zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche IT, Finanzen und Gesundheitswesen am schwächsten. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und in den USA besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich in Europa der Growth-Bereich besser, in den USA lief der Value-Bereich besser.

    Im Rentenbereich entwickelten sich europäische Staatsanleihen wiederholt am besten. Es folgten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen. Anleihen aus den Schwellenländern schlossen die Handelswoche schwächer ab als europäische Staatsanleihen.





    Carsten Gerlinger
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    Carsten Gerlinger ist mit über 30 Jahren Berufserfahrung – davon allein gut zwanzig Jahre in den Bereichen Private Banking und Portfoliomanagement am Finanzplatz Luxemburg – ein ausgewiesener Kenner der internationalen Finanzmärkte. Vor seinem Wechsel 2015 zu Moventum arbeitete der Certified European Financial Analyst (CEFA) bei der Luxemburger Kapitalverwaltungsgesellschaft Quint:Essence Capital S.A. Weitere berufliche Stationen waren die Commerzbank, die DZ Bank und die Deutsche Bank.
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    Verfasst von Carsten Gerlinger
    Moventum S.C.A. Marktkommentar 28.03.2018 Drohender Handelskonflikt trübt Stimmung Allen Ergebnissen der gerade erschienenen Frühindikatoren war die Unsicherheit bezüglich eines möglichen Handelskonflikts anzumerken: Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gingen deutlich zurück. Auch beim ifo-Geschäftsklimaindex waren die Unternehmer etwas weniger zufrieden mit ihrer Geschäftslage, der Optimismus nahm ab. In der Eurozone waren die Werte für die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes im verarbeitenden Gewerbe ebenfalls rückläufig.

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