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    Notenbanken  5386  0 Kommentare Kommt der „Draghi Crash“?

    Für Volkswirt und Bankenberater Markus Krall ist der Zusammenbruch des Europäischen Finanzsystems nur noch eine Frage der Zeit. Unter dem hoch provokanten Titel „Der Draghi Crash“ kritisiert er in seinem Buch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und skizziert die Folgen einer seiner Meinung nach völlig aus den Fugen geratenen Politik. Er warnt eindringlich vor einem Kollaps der europäischen Banken, die durch zunehmende Regulierung und Negativzinsen ausgehöhlt werden.

    Vollgeld als Lösung?

    Am letzten Wochenende hatten die Schweizer die Möglichkeit, durch einen radikalen Wechsel des Geldsystems einen eigenen Weg zu gehen. In einer Volksabstimmung wurde über den Wechsel zu einem Vollgeld abgestimmt. Zumindest bei der Wahl des Begriffes haben die Initiatoren der Abstimmung alles richtig gemacht. Vollgeld klingt solide, ähnlich wie „Vollgummireifen“ oder „Volljurist“ strahlt es Sicherheit und Kompetenz aus. Dabei ist die Idee gar nicht mal so neu. Bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden durch bedeutende US-Ökonomen wie Irving Fisher oder Milton Friedman Aufsätze zu einem „100-Prozent-Geld“ veröffentlicht.

    Für die Vollgeld Ideologen ist ein Wechsel des Geldsystems zwingend notwendig. Sie stützen sich dabei auf die Drei-Krisen-Theorie. Die erste Krise war die Bankenkrise. Durch eine ausufernde Kreditvergabe mussten die Banken durch die Staaten gerettet werden. In der zweiten Krise mussten dann die Staaten ihrerseits durch die EZB aufgefangen werden. Das war die Euro-Krise. Zwangsläufig, so die Folgerung der Initiatoren, wird die nächste Krise eine Ebene höher stattfinden, dann kommt die Krise des Geldes selbst. Dabei steht die Geldschöpfung im derzeitigen System im Mittelpunkt der Kritik.

    Geld wird durch Kreditvergabe geschaffen

    Spätestens seit 1971, als durch den damaligen US-Präsidenten Nixon der bis dahin geltende Goldstandard für den US-Dollar aufgehoben wurde, spricht man vom FIAT (Giralgeld/Buchgeld) Geldsystem. Der Name FIAT leitet sich dabei nicht von dem italienischen Autobauer oder dessen Qualität ab, sondern kommt aus dem lateinischen (fiat = es werde bereitet).

    Statt FIAT Geld spricht man auch vom ungedeckten Geldsystem. Dabei wird Geld aus dem Nichts, durch Kreditvergabe in beliebiger Höhe, durch Banken neu geschaffen. Zunächst stellen Notenbanken der Finanzwirtschaft Geld (sogenanntes fiat-money als elektronisches Buchgeld oder über die Notenpresse) zur Verfügung. Durch die Weitergabe dieses Zentralbankgeldes durch die Geschäftsbanken an Unternehmen und Privathaushalte in Form von Krediten, wird das Geld dem realen Wirtschaftskreislauf zugeführt. Nun handelt es sich um Giralgeld bzw. Buchgeld. Dabei schaffen die Geschäftsbanken durch Kreditvergabe neues Geld.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    Notenbanken Kommt der „Draghi Crash“? Für Volkswirt und Bankenberater Markus Krall ist der Zusammenbruch des Europäischen Finanzsystems nur noch eine Frage der Zeit. Unter dem hoch provokanten Titel „Der Draghi Crash“ kritisiert er in seinem Buch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und skizziert die Folgen einer seiner Meinung nach völlig aus den Fugen geratenen Politik. Er warnt eindringlich vor einem Kollaps der europäischen Banken, die durch zunehmende Regulierung und Negativzinsen ausgehöhlt werden.

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