"Fluchursachen beseitigen?"
Warum Merkels Afrika-Politik scheitern wird - Seite 4
Entwicklungshilfe hilft den korrupten Eliten mehr als den Armen
James Shikwati, Gründer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft "Inter Region Economics" in Nairobi (Kenia), meint: "Würde die Entwicklungshilfe abgeschafft, bekäme das der kleine Mann gar nicht mit.
Nur die Funktionäre wären schockiert." Sein Fazit zum Thema Entwicklungshilfe: "Es werden riesige Bürokratien finanziert, Korruption und Selbstgefälligkeit gefördert, Afrikaner zu Bettlern erzogen
und zur Unselbstständigkeit. Zudem schwächt die Entwicklungshilfe überall die lokalen Märkte und den Unternehmergeist, den wir so dringend brauchen. Sie ist einer der Gründe für Afrikas Probleme,
so absurd dies klingen mag."
William Easterly, Professor für Ökonomie und Afrikastudien an der New York University, hält Entwicklungshilfe für weitgehend nutzlos, oft sogar kontraproduktiv. In zwei Jahrzehnten wurden in Tansania zwei Milliarden Dollar an Entwicklungshilfemitteln für den Straßenbau ausgegeben, aber das Straßennetz ist nicht besser geworden, so berichtet er. Weil die Straßen nicht instand gehalten wurden, verfielen sie schneller, als die Geldgeber neue bauen konnten. Was sich wirkungsvoll in Tansania entwickelte, war eine gigantische Bürokratie. "Für seine Geldgeber, die das Empfängerland mit tausend Missionen von Entwicklungshilfevertretern im Jahr überfluten, produziert Tansania jedes Jahr 2.400 Berichte." Die Entwicklungshilfe habe also nicht geliefert, was die Armen benötigten (Straßen), sondern stattdessen vieles, was den Armen wenig nützt.
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