Investments
Buffetts Berkshire Hathaway setzt auf Fintechs
Die Investmentfirma von Starinvestor Warren Buffett hat rund 600 Millionen US-Dollar in zwei große, auf Schwellenländer fokussierte Finanztechnologieunternehmen (Fintechs) investiert.
Laut dem "Wall Street Journal" handelt es sich um den brasilianischen Zahlungsdienstleister StoneCo sowie Indiens größtem mobilen Zahlungsdienstleister Paytm. Beide sollen führend in ihren lokalen Märkten und in regulierten Branchen tätig sein. Laut dem Marktforschungsunternehmen KalaGato hält Paytm 68 Prozent der Anteile des indischen Zahlungsdienstleister-Marktes. StoneCo kommt dagegen nur auf einen Anteil von 4,5 Prozent an Brasiliens viel fragmentierterem Markt.
Laut "Reuters" investierte Berkshire Hathaway bereits im August 356 Millionen US-Dollar in die Muttergesellschaft von Paytm, One97. Alibaba und SoftBank sind ebenfalls Investoren von One97. Die Beteiligung an StoneCo wurde erst in der letzten Woche im Rahmen des Börsengangs des Unternehmens erworben, berichtet die US-amerikanische Wochenzeitung "Barron`s".
Deutet sich hier ein Richtungswechsel bei den Investitionsentscheidungen von Berkshire Hathaway an? Bei den beiden Fintech-Deals hatte nicht Warren Buffett sondern Berkshire Hathaway-Manager Todd Combs den Hut auf. Buffett's Sekretärin, Debbie Bosanek, schrieb in einer E-Mail: "Das ist ganz und gar Todds Sache". Im Hinblick auf Combs und seinen Berkshire-Kollegen, Portfoliomanager Ted Weschler, schrieb sie, dass Warren Buffett "nie etwas kommentiere, was Todd oder Ted tun. Sie haben völlige Autonomie".
Berkshire Hathaway hält zwar bereits Anteile an eher traditionell ausgerichteten Zahlungsanbietern wie American Express, Mastercard und Visa, sowie Anteile an US-amerikanischen Großbanken Wells Fargo, Bank of America sowie Goldman Sachs, aber bislang hat Buffet einen Bogen um technologielastige Firmen gemacht. Mit der Ausnahme von Apple, an der Berkshire laut "Bloomberg"-Daten etwa 5,4 Prozent der Anteile hält, waren Technologiefirmen bislang nicht das vorherrschende Investment-Ziel von Buffett und Co.
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Aber schon im Mai machte Buffett, im Rahmen des jährlichen Treffens der Anteilseigner von Berkshire Hathaway, eine Andeutung. Er erklärte, dass die Payment-Branche weltweit eine große Sache sei. Der Mut, in aus Sicht von Berkshire Hathaway neuere Formen von Zahlungsdienstleistern zu investieren, hängt sicher auch damit zusammen, dass die zwei Traditionellen, Mastercard und Visa, der Investmentfirma in den vergangenen Monaten jeweils zweistellige Zuwächse eingebracht haben. Und nicht zuletzt sitzen die Investmentmanager von Berkshire Hathaway auf einem riesigen Geldberg. Buffett zufolge hatte der Konzern Mitte dieses Jahres 111 Milliarden US-Dollar angehäuft, berichtet "t3n".
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