Aktienmarkt
Wer A sagt, der muss nicht B sagen - Seite 2
Keine guten Aussichten für Tagesgeldsparer
Für Sparer sind das keine guten Aussichten. Beim Tagesgeld erreichen die Zinsen bei wenigen Banken in der Spitze Werte von 0,5 oder 0,6 Prozent und liegen im Schnitt bei rund 0,15 Prozent. Nur wer sich die Mühe macht und seine Bank regelmäßig wechselt bekommt etwas mehr. Denn Neukunden locken die Institute bekanntlich mit deutlich besseren, aber stets zeitlich begrenzten, Konditionen von gegenwärtig bis zu einem Prozent. Experten haben errechnet, das kaufkraftbereinigt, also unter Berücksichtigung der jeweiligen Inflationsrate, eine Bankeinlage in der Euro-Zone über die vergangenen 20 Jahre insgesamt lediglich 1,5 Prozent an Ertrag gebracht hat. Anleger, die ihr Vermögen vermehren wollen, sind also gezwungen, ihren Blick auf andere Anlageformen zu werfen, die mehr Rendite versprechen.
Die Wachstumsaussichten fallen derzeit alles andere als euphorisch aus
Leider war das letzte Jahr an den Kapitalmärkten auch keine Werbeveranstaltung für Investitionen in Aktien. Allein der Dax hat im letzten Kalenderjahr etwas mehr als 18 Prozent an Wert verloren. Skeptiker der Aktienanlage sehen sich dadurch in ihren Vorurteilen bestätigt und bleiben den Investitionen fern. Auch Anleger in Indexfonds mussten die schmerzhafte Erfahrung machen, was es bedeutet in einem passiven Produkt investiert zu sein. Wenn die Kurse einbrechen, verliert auch der entsprechende ETF an Wert. Niedrigere Kosten allein nützen dann wenig. Hinzu kommt, dass die Wachstumsaussichten derzeit alles andere als euphorisch ausfallen. Das US-Wachstum wird im kommenden Jahr sicherlich schwächer ausfallen. Der positive Effekt der Steuerreform entfällt. Auch die EZB hat für Europa die Wachstumsprognose bereits von 1,9 auf 1,7 Prozent herabgesetzt. Für viele Beobachter ist diese angepasste Prognose immer noch zu optimistisch. Selbst China erwartet für 2019 nur noch ein Wachstum von 6,2 Prozent. Im letzten Jahr betrug das Wachstum noch, sofern die offiziellen Zahlen stimmen, 6,6 Prozent.
Kaufen, wenn die Kanonen donnern
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Trotzdem bleiben Investitionen in Aktien die erste Wahl, wenn man langfristig sein Kapital vermehren will. „Kaufen, wenn die Kanonen donnern.“ So lautet ein berühmter Ausspruch des Bankiers Carl Mayer von Rothschild. Er besagt, dass Anleger genau dann investieren sollten, wenn der Ausblick gerade besonders düster ist. Erfolgreiche Anleger schwimmen gegen den Strom und investieren genau dann, wenn die Wirtschaft einbricht und die Aktienkurse in den Keller rauschen. Die Kursrückgänge der vergangenen Monate haben die Attraktivität von vielen Titeln wieder erhöht. Allerdings ist nicht jeder auf den ersten Blick günstige Titel auch langfristig der Richtige. Anleger sollten ihr Depot nicht „populistisch“ managen und mit dem Strom schwimmen. Das Hinterfragen von jeder Position ist in diesen Tagen fundamental. Nur Papiere, die man auch zu dem jetzigen Zeitpunkt kaufen würde, sollten im Depot eine Zukunft haben. Denn wenn man erkennt, das A falsch war, dann muss man nicht B sagen.
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