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    Aktienmarkt  557  0 Kommentare Wer A sagt, der muss nicht B sagen

    „Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“. Man mag von Bertolt Brecht halten was man will, dieses Zitat von ihm ist jedoch derzeit an Aktualität nicht leicht zu übertreffen. Die 2010er Jahre werden vermutlich als das Zeitalter der Populisten in die Geschichte eingehen. In Italien, Ungarn oder den USA stellen Populisten sogar die Regierung. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge der Globalisierung und der schleichenden Änderung der politischen Machtverhältnisse.

    Die Schwellenländer, allen voran China, gehören zu den eindeutigen Gewinnern dieser Entwicklung. In der „alten“ Welt, Europa und den USA, kämpft dagegen die klassische Mittelschicht mit Abstiegsängsten. Wer viel hat, kann viel verlieren. Das ideale Umfeld für den Aufstieg der Populisten. Leider gehört das kritische Hinterfragen von eigenen Positionen nicht zur populistischen DNA. Sturheit dagegen schon.

    Populismus löst keine Probleme

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    Die vermeintlich einfachen Lösungen für die komplexen Probleme unserer Zeit kosten viel Geld und treiben die Staatsverschuldung weiter in ungeahnte Höhen. Die Umsetzung von teuren Wahlversprechen gefährdet langfristig die Stabilität ganzer Wirtschaftsräume. Die italienische Regierung macht eine notwendige Rentenreform rückgängig und verspricht ein bedingungsloses Grundeinkommen. In England steuern die „Brexianer“ stur und erschreckend unvorbereitet auf einen ungeordneten Ausstieg aus Europa zu und ignorieren dabei die sich bereits abzeichnenden Gefahren. Donald Trump nimmt die USA in Geiselhaft, um sein Wahlversprechen einer sinnlosen Mauer zu Mexico um jeden Preis umzusetzen. Dabei sind die Kollateralschäden durch den längsten Shutdown der Regierung mittlerweile höher, als sein Prestigeprojekt allein kosten würde. Sein Starrsinn schwächte die Wirtschaft der USA nach Schätzungen des Haushaltsbüros des Kongresses im Volumen von etwa elf Milliarden US-Dollar.

    Notenbanken werden zu einem Erfüllungsgehilfen der Politik

    In dieser politischen Gemengelage entscheiden die Notenbanken über die weitere Zinspolitik. Formal zwar unabhängig, werden sie zusehends unfreiwillig zu einem Erfüllungsgehilfen der Politik. Ohne das berühmte „whatever it takes“ von EZB-Präsident Mario Draghi am 26. Juli 2012 wäre die europäische Gemeinschaftswährung vielleicht heute schon Geschichte. Das uneingeschränkte Bekenntnis der Notenbank zum Euro entschärfte die Situation. Seitdem leiht die EZB den Banken, praktisch ohne Zinsen zu berechnen, nahezu unbegrenzt Geld. Ein durchaus angenehmer Zustand für Schuldner. Politik und Wirtschaft haben es sich bequem eingerichtet. Eigentlich sollte in diesem Jahr erstmalig in der Amtszeit von Mario Draghi eine Erhöhung des Leitzinses durchgeführt werden. Wegen drohendem Brexit, Italien und Frankreich rückt diese Erhöhung aber in weite Ferne. Einer Analyse von Bloomberg zufolge erwarten die meisten Marktteilnehmer mittlerweile vielmehr, dass die EZB ihren Leitzins erst Mitte 2020 wieder erhöhen wird.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    Aktienmarkt Wer A sagt, der muss nicht B sagen „Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“. Man mag von Bertolt Brecht halten was man will, dieses Zitat von ihm ist jedoch derzeit an Aktualität nicht leicht zu übertreffen. Die 2010er Jahre werden vermutlich als das Zeitalter der Populisten in die Geschichte eingehen. In Italien, Ungarn oder den USA stellen Populisten sogar die Regierung. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge der Globalisierung und der schleichenden Änderung der politischen Machtverhältnisse.

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