Unsicherheit durch den USA-China Handelskonflikt kostet mehr Wachstum als Zölle - Seite 2
"Es ist wie eine Art Countdown", sagt Ron van het Hof, CEO von
Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Die Uhr
zählt allerdings nicht die Zeit herunter bis zu einem großen Event,
sondern das Wachstum bei Welthandel und Weltwirtschaft. Man kann es
regelrecht schwinden sehen: Jede weiteren zwei Monate der
Unsicherheit im Handelskonflikt zwischen den USA und China kosten den
Welthandel etwa 0,1pp an Wachstum. Bei der Weltwirtschaft sind es
etwa 0,1pp alle vier Monate. Exportnationen wie Deutschland sind von
dieser Entwicklung besonders stark betroffen, denn ihre Exportrisiken
steigen erheblich: Weniger Wachstum bei gleichzeitig steigenden
Kreditrisiken und Insolvenzen sind ein ungünstiger Risiko-Cocktail."
Die mangelnde Planbarkeit ist der Haupttreiber hinter den Einbußen
- und diese äußert sich über vier verschiedene Kanäle: Investitionen
der Unternehmen werden auf Eis gelegt, der Konsum schwächt sich ab da
Anschaffungen verschoben werden. Hinzu kommen hohe Lagerbestände und
sinkende Preise.
Teufelskreis: Steigende Lagerbestände, sinkende Produktion und
Kampfpreise
"Wenn sich das Wachstum abschwächt und Handelsbarrieren in den
größten Volkwirtschaften zunehmen, trifft es die Schwächsten zuerst",
sagt Van het Hof. "Weniger wettbewerbsfähige Unternehmen haben dann
Probleme, ihre Waren an den Mann zu bekommen. Dann fängt ein
Teufelskreis an: steigende Lagerbestände, eine verlangsamte
Produktion und sinkende Preise. Das wiederum geht auch an anderen
Unternehmen nicht spurlos vorbei, auch wenn sie größere Puffer haben.
Es zeigt sich einmal mehr, dass es bei Protektionismus und
andauernden Handelskonflikten nur Verlierer gibt."
Im ersten Halbjahr 2019 rechnet der führende Kreditversicherer mit
einem Wachstum des Welthandels unterhalb der 2%-Marke. Erst im
zweiten Halbjahr erwarten die Experten eine leichte Erholung mit 2-4%
Zuwachs. Allerdings ist der nächste Einbruch im ersten Halbjahr 2020
bereits in Sicht, wenn sich die Wirtschaft in China und den USA
weiter abschwächt.
Einigung muss her, um Schlimmeres zu vermeiden
"Die Aussichten für deutsche Exporteure sind also weiterhin alles
andere als rosig", sagt Van het Hof. "Sie sind diejenigen, die die
Unsicherheiten am stärksten zu spüren bekommen. Meist auch ohne
zeitlichen Verzug. Das Wachstum bei Investitionen in führenden
Exportnationen wie Japan, Deutschland oder Südkorea ist parallel zur
Eskalation des Handelskonflikts im zweiten Halbjahr 2018 eingebrochen
und dümpelt seither vor sich hin. Der Streit schwelt nun seit einem
Jahr. Eine Einigung wäre also überfällig, damit 2019 wenigstens die
Kampfpreise
"Wenn sich das Wachstum abschwächt und Handelsbarrieren in den
größten Volkwirtschaften zunehmen, trifft es die Schwächsten zuerst",
sagt Van het Hof. "Weniger wettbewerbsfähige Unternehmen haben dann
Probleme, ihre Waren an den Mann zu bekommen. Dann fängt ein
Teufelskreis an: steigende Lagerbestände, eine verlangsamte
Produktion und sinkende Preise. Das wiederum geht auch an anderen
Unternehmen nicht spurlos vorbei, auch wenn sie größere Puffer haben.
Es zeigt sich einmal mehr, dass es bei Protektionismus und
andauernden Handelskonflikten nur Verlierer gibt."
Im ersten Halbjahr 2019 rechnet der führende Kreditversicherer mit
einem Wachstum des Welthandels unterhalb der 2%-Marke. Erst im
zweiten Halbjahr erwarten die Experten eine leichte Erholung mit 2-4%
Zuwachs. Allerdings ist der nächste Einbruch im ersten Halbjahr 2020
bereits in Sicht, wenn sich die Wirtschaft in China und den USA
weiter abschwächt.
Einigung muss her, um Schlimmeres zu vermeiden
"Die Aussichten für deutsche Exporteure sind also weiterhin alles
andere als rosig", sagt Van het Hof. "Sie sind diejenigen, die die
Unsicherheiten am stärksten zu spüren bekommen. Meist auch ohne
zeitlichen Verzug. Das Wachstum bei Investitionen in führenden
Exportnationen wie Japan, Deutschland oder Südkorea ist parallel zur
Eskalation des Handelskonflikts im zweiten Halbjahr 2018 eingebrochen
und dümpelt seither vor sich hin. Der Streit schwelt nun seit einem
Jahr. Eine Einigung wäre also überfällig, damit 2019 wenigstens die