Handelskrieg
Alarmsignal: Europäische Auto-Industrie sinkt in der Gunst der Anleger
Nachdem US-Präsident Donald Trump am Wochenende drastisch höhere Zölle auf chinesische Waren angedroht hatte, geht an den Börsen wieder die Angst vor einer Eskalation des Handelsstreits um. Anleger mit europäischen Automobil-Werten zeigen Nerven.
Sehr feinfühlig reagierte der Branchenindex STOXX Europe 600 Automobiles & Parts. Dieser sank am Montag um rund 3,4 Prozent von 534 Punkten auf zweitweise 513 und steht derzeit bei rund 519 Punkten. Der Index umfasst die sechszehn europäischen Automobilbranchen-Werte Daimler, Volkswagen, BMW, Michelin, Continental, Fiat Chrysler, Ferrari, Peugeot, Renault, Porsche, Valeo, Knorr Bremse, Nokian Renkaat, Faurecia, Pirelli und Hella.
Zwar legte der Index seit Jahresanfang um 17,9 Prozent zu - was er sicherlich die gewachsene Hoffnung auf eine Deeskalation im Zollkrieg widerspiegelt – aber auf Jahressicht notiert er mit über 18 Prozent im Minus. Der Pessimismus gegenüber Investments in die europäische Autoindustrie überwiegt auch auf längere Sicht.
Auch die drei Auto-Aktien im DAX reagieren sensibel auf die Ankündigungen Trumps. Daimler ist auf Wochenbasis mit 2,7 Prozent im Minus, BMW mit 4,8 Prozent und Volkswagen mit 1,1 Prozent.
Der Grund dafür, dass Anleger mit europäischen Auto-Werten Papiere abstoßen, liegt auf der Hand. Sie befürchten, dass Trump zusätzlich zum Streit USA vs. China auch den Zollkrieg USA vs. Europa eskalieren lassen könnte. Das würde der Fall sein, wenn Trump Strafzölle auf europäische Autos erneut androht oder tatsächlich einführt. Der US-Präsident will bis Mitte Mai darüber entscheiden, ob Strafzölle auf EU-Autos verhängt werden. Diese würden die europäische und deutsche Automobilindustrie hart treffen.
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