Elektroautos
Hochspannung: Öffnet China seinen Mega-Markt für ausländische Batteriehersteller?
Das chinesische Wirtschaftsministerium will Hersteller von Elektroauto-Batterien nicht mehr empfehlen. Eine entsprechende Liste werde auf Eis gelegt. Chance für deutsche Autobauer?
Jetzt könnte sich eine günstige Gelegenheit für Batteriehersteller ergeben, auf dem lukrativen, chinesischen Riesenmarkt Fuß zu fassen: So will die chinesische Regierung keine Batterie-Lieferanten mehr explizit empfehlen. Eine Liste mit bevorzugten Batterien-Herstellern werde abgeschafft, teilte das chinesische Wirtschaftsministerium laut "Reuters" heute mit.
Jetzt keimt die Hoffnung unter nicht-chinesischen Unternehmern, dass China den weltgrößten Markt für E-Auto-Batterien öffnen könnte. "Wir sind erleichtert, dass diese Listen verschwinden, aber wir können nicht sicher sein, dass die Regierung die Subventionen abschafft, bis sie es tatsächlich getan hat", meinte ein Vertreter eines ausländischen Batterie-Produktionsunternehmens.
Die Empfehlungsliste sei im Rahmen einer Verwaltungsreform aus der Welt geschafft worden, so das Ministerium. Die Liste sei im Jahr 2015 erstmals veröffentlicht worden. Auf Basis der Aufzählung wollte die chinesische Regierung einheimische Batterie-Produktionsfirmen fördern. Auf der Liste standen fast ausschließlich chinesische Unternehmen wie CATL oder BYD. Ausländische Batterie-Firmen kritisierten die Liste oft als wettbewerbsverzerrend.
Unterdessen haben die südkoreanischen Batterie-Produzenten LG Chem und Samsung ihre Investitionen in China bereits erhöht, weil sie eine Lockerung der Vorgaben bereits eingeplant hatten.
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Die Produktion von Batterien für Elektroautos gilt als aussichtsreiche Zukunftsbranche und Chance für Autobauer und Zulieferer. Aber noch sucht man vergeblich nach deutschen Firmen auf der Liste der größten Batteriehersteller. Einige Analysten sind bereits der Ansicht, dass deutsche Firmen den Anschluss verloren haben. Die deutschen Autokonzerne sind derzeit abhängig von Batterie-Lieferanten aus Asien.
Quelle:
Reuters