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    Egbert Prior  1627  1 Kommentar Merck: Topfit auch nach 351 Jahren

    Die Aktie trotzt den Sommerturbulenzen. Seit Ende Mai kletterte die Notiz von 86 auf aktuell 98 Euro. Mit Kurs auf ein neues Allzeithoch, das im Mai 2017 mit 111 Euro markiert wurde. Das „älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt“ ist auch im 352. Jahr topfit. Im zweiten Quartal sprang das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) um 24% auf 1,1 Milliarden. Besonders die Pharmasparte (HealthCare) machte Freude. Hier zog der Gewinn sogar um 37% an, ausschlaggebend waren Forschungserfolge und damit verbunden Meilensteinzahlungen von Partnerunternehmen. Beispielsweise überwiesen Pfizer und Glaxo Smith Kline 35 bzw. 31 Millionen für Fortschritte bei gemeinsamen Krebsmedikamenten. Auch Biomarin Pharmaceutical leistete an Merck eine Meilensteinzahlung in Höhe von 75 Millionen Dollar. Größter Hoffnungsträger in der Forschungspipeline ist Avelumab, ein Medikamentenkandidat auf dem Feld der Krebsimmuntherapie, das Merck gemeinsam mit dem Kooperationspartner Pfizer klinisch testet. Rebif, ein Mittel gegen Multiple Sklerose, war im zweiten Quartal mit 231 Millionen das umsatzstärkste auf dem Markt befindliche Medikament. Gefolgt vom Diabetespräparat Glucophage (237 Millionen) und der Krebsarznei Erbitux (212 Millionen). Auch die Sparte Life Science (Laborgeräte) reüssiert. Im Zeitraum zwischen Anfang April und Ende Juni zog der operative Gewinn um 17% auf 533  Millionen an. Nur das dritte Segment Flüssigkeitskristalle (Performance Materials) schwächelt – auf diesem Feld sehen sich die Hessen als Weltmarktführer. Der Quartalsgewinn schrumpfte um 3% auf 190 Millionen. Zwar ist die Nachfrage nach Materialien für organische Leuchtdioden unverändert hoch, doch litt das Geschäft mit „klassischen“ Flüssigkeitskristallen unter dem Preisdruck. Insgesamt sind die Darmstädter profitabler geworden. Die Erträge kletterten weit stärker als der Umsatz, der konzernweit um 6,9% auf 4 Milliarden voran kam. Unter dem Strich blieben im zweiten Quartal 471 Millionen. Traumhafte 12% Nettomarge! Im Frühjahr schnappte sich die DAX-Gesellschaft für 6,5 Milliarden Dollar Versum Materials, ein Zulieferer für die Mikrochipindustrie. Merck hat nämlich den Ehrgeiz, ein „führender Anbieter im Bereich der Elektronikmaterialien“ zu werden. Im Mai legten die Hessen 2,2 Milliarden Dollar für Peloton Therapeutics auf den Tresen. Die US-Firma hat sich auf eine neuartige Krebstherapie spezialisiert. Wichtigster Medikamentenkandidat ist ein Wirkstoff gegen Nierenkrebs. Größte Übernahme war bislang Sigma Aldrich, ein Hersteller von Laborgeräten, der 2015 für 17 Milliarden Dollar den Besitzer wechselte. Für das Gesamtjahr stellt der Vorstand ein organisches Umsatzplus von 3 bis 5% auf 15,3 bis 15,9 Milliarden in Aussicht. Der operative Gewinn soll um 10% bis 13% auf 4,15 bis 4,35 Milliarden erreichen. Nach dem starken Q2 winkt möglicherweise eine Prognoseanhebung. Börsenwert rund 13 Milliarden. Das KGV (2019) schätzungsweise 17. Moderat. Fazit: Die Aktie bietet profitables Wachstum zum attraktiven Preis.




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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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