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    Immer mehr Banken  11142  2 Kommentare Strafzinsen-Virus grassiert: Targobank-Chefvolkswirt stemmt sich noch gegen Minuszinsen

    Immer mehr Banken, darunter auch die Volks- und Raiffeisenbanken, erheben Strafzinsen für Privatkunden. Der jüngste Strafzinsen-Hammer kam von der Commerzbank. Otmar Lang, Chefvolkswirt der Targobank, will gegen den Strafzins-Strom schwimmen.

    Auf die Frage, wie lange wird es Minuszinsen geben, sagte Otmar Lang im Exklusivgespräch mit wallstreet:online: "Ob das Schreckgespenst negativer Zinsen für Sparer dauerhaft spuken wird? Wir meinen nein." Und Lang weiter: "Für die Targobank jedenfalls ist festzuhalten, dass wir – im Gegensatz zu immer mehr Mitbewerbern – keine negativen Zinsen erheben und dies auch nicht planen."

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    Generell beobachtet Otmar Lang, dass "die politischen Risiken kleiner geworden" seien und "sich auch konjunkturell eine vorsichtige Trendwende" abzeichne. Der Targobank-Chefvolkswirt führt aus: "Die Aktien- und Bondmärkte diskontieren bereits mehr Chancen als Risiken. So hat zum Beispiel der DAX seit Ende August mehr als zehn Prozentpunkte – trotz prognostizierter schwachen Konjunkturaussichten – zugelegt, wogegen die Renditen für deutsche Staatsanleihen von ihrem Jahrestief bei rund 0,70 Prozent im zehn Jahresbereich inzwischen auf 0,25 Prozent gestiegen sind, obgleich die EZB die geldpolitischen Zügel im Herbst weiter gelockert hat."

    Diese Tendenzen will Otmar Lang aber nicht zu hoch bewerten. "Für eine Notenbank wäre es vermessen, aufgrund dieser jüngsten politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen bereits jetzt die geldpolitische Ausrichtung komplett zu ändern." Trotzdem sieht der Chefvolkswirt Licht am Ende des Tunels. "Frau Lagarde, die neue EZB-Chefin, kann aufgrund der konjunkturellen Aufhellung in Europa auch die geldpolitische Linie vorsichtig korrigieren. Das wäre für Draghi, ihrem Vorgänger, ohne Gesichtsverlust nicht mehr möglich gewesen."

    Was sich Sparer und Bankkunden fragen, ist, wann kommt die zinspolitische Wende bei der EZB, damit sie nicht weiter enteignet werden? Otmar Lang sagte: "Wir erwarten weder in Europa noch in den USA weitere Zinssenkungen." Sein Ausblick lautet: "Möglicherweise wird es zwar noch dauern, bis die Leitzinsen wieder steigen, doch das Thema Zinssenkung dürfte der Diskussion weichen, wann es zum ersten Zinsschritt nach oben kommt. In einem solchen Umfeld könnte sich das Gespenst negative Zinsen für Sparer vielleicht doch bald wieder verziehen."

    Einen anderen Standpunkt vertritt der Vermögensverwalter Bert Flossbach. Es rechne damit, dass viele Banken nicht mehr um Negativzinsen herumkommen, so ARD. "Wir stehen vor einem Permafrost beim Zins", warnte Flossbach.

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    "Schon über 130 Banken verlangen Negativzinsen", diese Schlagzeile - auf der Grundlage einer Studie von Biallo - geistert seit Wochen durch die Medien. Dazu gab es die steile These von einigen Ökonomen, dass uns mit der neuen EZB-Chefin Christine Lagarde Minuszinsen von Minus drei bis Minus fünf Prozent bevorstehen könnten. Und die Commerzbank sorgte gestern mit der Ankündigung, dass sie nun auch Privatkunden Strafzinsen auferlegen wird, für ein erhebliches Echo. Was bei Firmenkunden bereits gang und gäbe ist, soll nun auch den "vermögenden" bzw. "wohlhabenden" Sparer treffen. Auch die Deutsche Bank hatte ihre Privatkunden auf mögliche Negativzinsen vorbereitet und Konzernvize Karl von Rohr erklärte dazu, dass man die Kosten für negative Zinsen nicht an durchschnittliche Privatkunden weitergebe werde.





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