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    Pressemeldung  249  0 Kommentare Union Investment: MarktTicker 18. Kalenderwoche

    Hoffnung auf Medikament treibt die Aktienmärkte

    30.04.2020 -

    Hoffnung auf Medikament treibt die Aktienmärkte

    Remdesivir soll zur Standardbehandlung werden

    Getrieben von der Hoffnung auf weitere Lockerungsmaßnahmen und der schnellen Zulassung eines Medikaments gegen das Corona-Virus verbuchten Aktien in dieser Woche kräftige Kursgewinne. Dabei gelang es dem DAX am Mittwoch, die Marke von 11.000 Zähler kurzfristig zurückzuerobern. Auf Wochensicht bedeutet das – mit Stand per Donnerstagnachmittag – ein Plus von 3,9 Prozent. Auch andere europäische Indizes (Stoxx 600 Europe, 2,7 Prozent) und die US-Märkte (S&P 500, 4,7 Prozent) legten deutlich zu. Einer Studie zufolge zeige das Medikament Remdesivir des Biotechunternehmens Gilead ermutigende Ergebnisse bei Test an Corona-Patienten. Erkrankten, denen das Mittel verabreicht wurde, erholten sich schneller. Zudem sank die Sterblichkeitsrate. Ein großer Durchbruch wurde zwar dadurch noch nicht erzielt, das Mittel könnte aber helfen, die Krankenhäuser bei einer möglichen zweiten Infektionswelle zu entlasten.

    Für zusätzlichen Rückenwind sorgten auch die besser als zunächst befürchtet ausgefallenen Daten zu den Öllagerbeständen in den USA, die auch die Ölpreise deutlich in die Höhe trieben. Darüber hinaus erholte sich die Nachfrage nach Benzin leicht. Die Sorte WTI holte zum Wochenschluss die Verluste von Montag wieder komplett auf. Für Brent ging es gegenüber der Vorwoche um 20 Prozent aufwärts. Momentan handelt es sich jedoch zunächst nur um eine Zwischenerholung, denn das Angebot übersteigt noch immer die Nachfrage deutlich.

    Konjunkturdaten bleiben schwach – Ausblick verbessert sich leicht

    Von konjunktureller Seite gab es eine Vielzahl schlechter Nachrichten, die aber kaum Berücksichtigung fanden. Zudem war die Erwartungshaltung im Vorfeld gering. In den USA etwa brach die Wirtschaft im ersten Quartal um 4,8 Prozent ein. Dabei ging der private Konsum um 7,6 Prozent zurück. In dieses Bild passte dann auch das US-Verbrauchervertrauen. Bei der Beurteilung der aktuellen Lage kam es zum größten Einbruch seit Erhebung der Daten. Die Erwartungskomponente verbesserte sich jedoch auf niedrigem Niveau überraschend. US-Konsumenten sehen offenbar nur kurzfristig negative Effekte, trotz der schon hohen Jobverluste.

    Aktien: Wirecard wird zum Spielball von Spekulanten

    Entgegen der freundlichen Stimmung musste der Zahlungsdienstleister Wirecard einen heftigen Kurseinbruch hinnehmen. Wirecard sah sich bereits Anfang Februar 2019 harten Vorwürfen der Manipulation und Geldwäsche durch die Zeitung „Financial Times“ („FT“) ausgesetzt. Die „FT“ warf dem Unternehmen vor, ein Teil der Einnahmen seien durch „Luftbuchungen“ mit Drittpartnerunternehmen entstanden und es wäre so zu einer gravierenden Bilanzfälschung gekommen. Es folgten weitere Untersuchungen. Klarheit sollte eine Sonderprüfung durch einen weiteren Wirtschaftsprüfer bringen. Nach langem Warten und mehrmaligen Terminverschiebungen wurde nun endlich der ersehnte Sonderbericht von KPMG veröffentlicht. Er brachte jedoch nicht die erhoffte Klarheit. Nach monatelanger Sisyphusarbeit fanden die Wirtschaftsprüfer zwar keinerlei Hinweise auf die erhobenen Vorwürfe der „FT“, konnten die Unternehmensführung von Wirecard aber auch nicht entlasten. Vielmehr deckte der Bericht zugleich Mängel in der Organisation und der Dokumentation der Wirecard-Geschäfte auf.

    Seit Monaten schon umkreisen etliche Hedgefonds wie Geier die Aktien von Wirecard und setzten auf fallende Kurse. Der Bericht wurde nun zu einem gefundenen Fressen. Unter hohem Handelsvolumen brach der Kurs deutlich ein. Stand die Notierung vergangene Woche noch bei über 140 Euro, kostete eine Aktie am Mittwoch zwischenzeitlich nur noch etwas mehr als 80 Euro. Vor dem langen Wochenende erholte sich der Kurs etwas.

    Renten: Fitch stuft Kreditwürdigkeit Italiens herab

    S&P wartet ab, Fitch überrascht mit Bonitätsverschlechterung

    Am Freitag vergangener Woche stand die Ratingüberprüfung Italiens durch Standard & Poors (S&P) auf der Agenda. Die Bonitätswächter zeigten sich noch einmal gnädig und stuften Italien nicht herab. Schon lange sind die hohen Staatsschulden ein Problem. Angesichts der niedrigen Zinsen und der Unterstützung durch die Europäische Zentralbank (EZB) wartet S&P jedoch vorerst ab. Viele Marktteilnehmer reagierten erleichtert. Am Dienstagabend stufte dann aber die Ratingagentur Fitch die Bonitätsnote Italiens außerplanmäßig und durchaus überraschend von „BBB“ auf „BBB-‘‘ herunter. Ein Grund hierfür ist die starke wirtschaftliche Belastung durch die Corona-Krise, die signifikante Auswirkungen auf die Verschuldung des Landes hat. Schon vor der Krise litt Italien unter einem stagnierenden Wirtschaftswachstum. Durch die Ausgangssperren und den Lockdown wurde die Wirtschaft heruntergefahren. Deshalb geht Fitch davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2020 um acht Prozent sinken wird. Dementsprechend verändert sich laut Fitch der Schuldenstand, welcher vor der Krise schon als zweithöchster in Europa galt, auf ca. 156 Prozent des BIP. Fitch sieht darin ein Stabilitätsrisiko und stufte Italien herab. Die Rendite italienischer Staatsanleihen stieg daraufhin aber nur kurz an. Auf Wochensicht zeigte sich das Marktgeschehen angesichts der höheren Risikofreude der Anleger und der Unterstützung durch die Notenbanker freundlich. Dementsprechend kam es bei Anleihen aus den Peripherieländern zu Kursgewinnen.

    Notenbanken stehen notfalls für weitere Maßnahmen bereit

    Es war die Woche der Notenbanken. Schon am Montag tagte die Bank of Japan und verabschiedete weitere Maßnahmen. Die Ankaufprogramme für Unternehmensanleihen wurden deutlich aufgestockt, bei Staatsanleihen fiel die Obergrenze sogar gänzlich weg. Wenig Neues gab es von der US-Notenbank. Die Währungshüter um Jerome Powell verabschiedeten zwar keine neuen Programme, betonten jedoch abermals dass sie notfalls bereit stünden einzugreifen. Ferner sehen die US-Notenbanker hohe Belastungen auf die US-Wirtschaft zukommen und zeichneten ein eher düsteres Bild der US-Konjunktur.

    Den Abschluss bildete das heutige Treffen der Europäischen Zentralbank. Die EZB verzichtete auf ihrer heutigen Sitzung auf eine Aufstockung ihrer Kaufprogramme und justierte stattdessen ihre langfristigen Refinanzierungsoperationen. Banken werden nun auch langfristige Kredite zu sehr günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus verdeutlichte Lagarde die große Bereitschaft und Flexibilität der EZB, im Bedarfsfalle das Ankaufprogramm PEPP anzupassen. Italienische Anleihen reagierten darauf mit Kursverlusten. Viele Marktteilnehmer hatten schon jetzt mit einer Erhöhung des Kaufprogramms gerechnet, gerade mit Blick auf die schlechtere Bonität. Andere Stimmen hießen das jedoch auch gut, weil so der Reformdruck auf die Regierung in Rom hoch bleibt.



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    Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 30. April 2020, soweit nicht anders angegeben.



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