Rekord bei Innovationsprämie
E-Auto-Boom ist da — Dudenhöffer kritisiert Elektro-Prämie
Im Juli wurden so viele Anträge für die Förderung von E-Autos gestellt wie nie zuvor. Bis zu 9.000 Euro Zuschuss erhalten Käufer von neuen Batterieelektro- oder Brennstoffzellenautos mit einem Nettolistenpreis von unter 40.000 Euro. Aber auch Plug-in-Hybride, teurere E-Autos und bestimmte Elektro-Gebrauchtwagen werden gefördert. Autopapst Dudenhöffer übt indes scharfe Kritik an der bis Ende 2021 befristeten staatlichen E-Auto-Subvention.
Noch nie wurden in einem Monat so viele Anträge für die sogenannte Innovationsprämie gestellt wie im vergangenen Monat. „19.993 Mal wurde im Juli die Innovationsprämie für den Kauf eines E-Autos oder Plug-in-Hybrids beantragt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vom Montag. Seit Jahresbeginn seien 69.606 Anträge eingegangen. Das entspreche einer Steigerung von mehr als 78 Prozent gegenüber der Vorjahreszeitraum.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erklärte: „Die Innovationsprämie wirkt und treibt die Elektromobilität in Deutschland voran. Davon profitieren die Verbraucherinnen und Verbraucher, die Unternehmen und die Umwelt. Die erhöhte Förderung gibt weiteren konjunkturellen Schwung zum richtigen Zeitpunkt. Unser Ziel ist es, dass der Aufschwung im Herbst deutlich an Fahrt gewinnt – die Rekordzahlen bei der Innovationsprämie zeigen, wie das geht.“
Bereits seit 2016 fördert die Bundesregierung den Kauf von Elektroautos und Plug-in-Hybriden. Im Rahmen des jüngsten Konjunkturprogramms wurde der staatliche Anteil an der Kaufprämie verdoppelt. Der Herstelleranteil blieb gleich. Die neuen Fördersätze für Elektrofahrzeuge gestalten sich wie folgt:
Bundesanteil | Herstelleranteil | Kaufprämie | |
---|---|---|---|
Batterieelektro- oder Brennstoffzellenfahrzeug | 6.000 EUR | 3.000 EUR | 9.000 EUR |
von außen aufladbares Hybridelektrofahrzeug | 4.500 EUR | 2.250 EUR | 6.750 EUR |
Bundesanteil | Herstelleranteil | Kaufprämie | |
---|---|---|---|
Batterieelektro- oder Brennstoffzellenfahrzeug | 5.000 EUR | 2.500 EUR | 7.500 EUR |
von außen aufladbares Hybridelektrofahrzeug | 3.750 EUR | 1.875 EUR | 5.625 EUR |
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Autopapst Dudenhöffer sieht die Innovationsprämie kritisch. Exklusiv gegenüber wallstreet:online erklärte er: „Mit der zusätzlichen staatlichen Elektro-Prämie wurden bisher nie da gewesene
Rabatte für kleine und kompakte Elektroautos in den Markt gebracht. Ein E-Smart für 12.600 Euro oder VW e-up für 11.200 Euro führt die Preisstrategie ad absurdum und zeigt, wie laienhaft in der
Bundesregierung Konjunktur- und Umweltprogramme gemacht werden. Jetzt haben wir Lieferengpässe, machen im unteren Marktsegment Bazar-Preise, die in Zukunft wieder sehr schwer einzufangen sind.“
Autor: Ferdinand Hammer