Dystopia & Metaversum
Hinter dem Kampf zwischen Apple und Epic steckt mehr als nur Geld - Seite 3
Die Herausforderungen für Altria werden in diesen Tagen nicht kleiner. Das 12,8 Mrd. USD schwere Kronjuwel verliert Geld und steht vor enormen regulatorischen Problemen.
Doch nicht nur Altria hat viel Arbeit vor der Brust. In Zeiten der Corona-Krise steigt das Emissionsvolumen der sogenannten „Junk Bonds“ enorm. Dies verriet ich Ihnen bereits am vergangenen Montag. Analysten von Standard & Poor’s haben nun aktuelle Zahlen zusammengetragen. Demnach reden wir hier von einem Anleihevolumen von 320 Mrd. USD bis Mitte Juli 2020. Zum Vergleich: Im gesamten Krisenjahr 2009 erreichte der Berg der „Schrottanleihen“ 308 Mrd. USD.
Zocker und High-Yield-Jäger fühlen sich wie im Paradies. Langfristinvestoren auf der Suche nach verlässlichem Wachstum haben es jedoch schwerer.
APPLE INVESTIERT WEITER
Nun betreibt der IT-Gigant sein erstes Rechenzentrum in Europa. Das 45.000 Quadratmeter große Center im dänischen Viborg ist ab sofort in Betrieb und soll Apple-Dienste wie iMessage, Siri und Musik-Streaming sowie den App Store in Europa versorgen.
App Store? Da war doch was…
Richtig. Der Streit mit dem Spieleentwickler Epic Games zieht weitere Kreise. Neueste Entwicklung: Auch das deutsche Bundeskartellamt verfolgt nun die Auseinandersetzung zwischen den Unternehmen.
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Natürlich geht es ums Geld – auf den ersten Blick: Die Apple-Richtlinien sehen vor, dass App-Entwickler 30 Prozent Provisionsabgaben entrichten müssen. Dies gilt insbesondere auch für In-App-Käufe. Dagegen wehrte sich Epic Games und setzte kurzerhand eine eigene Bezahl-Option in seinem Spiele-Klassiker „Fortnite“ ein, was wiederum gegen Apples Richtlinien verstößt und den Rauswurf des Entwickler-Kontos zur Folge hatte. Das Ganze geht nun den juristischen Weg.
Auf den zweiten Blick geht es womöglich um mehr als nur den schnöden Mammon: Kennen Sie den Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson?
Amazon-Gründer Jeff Bezos soll mit Stephenson befreundet und von diesem 1999 zur Gründung seiner Space-Firma Blue Origin ermutigt worden sein. „Snow Crash“ handelt von einer dystopischen, durchtechnisierten Zukunft. Megakonzerne herrschen, der Staat hat sich zurückgezogen. Ein zentrales Konzept ist das „Metaversum“, eine digitale Zwischenwelt, in die die Menschen eintauchen, um aus der deprimierenden Realität zu fliehen.