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    Egbert Prior  358  0 Kommentare Merck bleibt auf Wachstumskurs

    Am Montag erreichte unsere Dauerempfehlung ein neues Allzeithoch. 128,45 Euro. Seit dem Tief im Corona-Crash ist Merck um gut 50% gestiegen. Der schöne Aufwärtstrend sollte sich fortsetzen. Das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt „ist auch im Jahr 353 topfit“. Die Darmstädter haben sich profitables Wachstum auf die Fahne geschrieben. Trotz der Pandemie stellt Vorstandschef  Stefan Oschmann leichte Zuwächse in Aussicht. Nach der Prognose soll der Umsatz 2020 in einer Range zwischen 16,9 und 17,7 Milliarden Euro landen, im Vorjahr waren es 16,2 Milliarden. Der operative Gewinn wird in einer Spanne von 4,45 bis 4,85 Milliarden erwartet, 2019 hatte das bereinigte Ebitda 4,39 Milliarden erreicht. Im August hatte Merck die Latte etwas höher gelegt, weil das durch den Corona-Schock gebeutelte Geschäft seit Juni wieder deutlich anzieht. Das Virus hatte sämtliche Unternehmensbereiche tangiert. Das Pharmageschäft verzeichnete Umsatzausfälle, weil Behandlungen verschoben wurden, die Laborsparte erlebte Einbußen, weil akademische Forschungseinrichtungen ihre Arbeit unterbrochen hatten. Erfreulich war allerdings, daß das Geschäft mit Flüssigkeitskristallen sein zyklisches Tief hinter sich ließ und nun wieder anzieht. Summa summarum schrumpften aber Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal. Phantasie steckt in zahlreichen Impfstoffprojekten, bei denen Merck für Kunden  den Produktionsprozeß aufbaut oder Material zuliefert. Sollte es tatsächlich zu erfolgversprechenden Impfstoffentwicklungen bei Corona kommen, dürften die Hessen am Boom der Impfstoffhersteller partizipieren. Akquisitionen gehören zum Geschäftsmodell. Seit 2007 haben die Darmstädter für Zukäufe ca. 40 Milliarden auf den Tisch geblättert. Größte Brocken der Laborspezialist Sigmar Aldrich (13 Milliarden), das Biotechnologieunternehmen Serono (10 Milliarden) und das Life Science Unternehmen Millipore (5 Milliarden). Letztes Jahr griff der DAX-Konzern für 6,5 Milliarden Dollar bei Versum Materials zu, einem Ausrüster für die Mikrochipindustrie. Jetzt müssen die Milliardenübernahmen erst einmal verdaut werden, meint Unternehmenslenker Oschmann und kündigt eine Konsolidierungsphase bis 2022 an. Der Fokus liegt auf organischem Wachstum und Schuldenabbau. Wachstumstreiber sollen in den nächsten Jahren neue Medikamente sein, Produkte und Dienstleistungen für die Arzneimittelproduktion sowie das Halbleitergeschäft. Der Trend zu aufwendigen, biopharmazeutischen Arnzneimitteln sorgt für gute Geschäfte wie auch die wachsende Zahl pharmazeutischer Wirkstoffe. Auch in neuen Gen- und Zelltherapien steckt viel Wachstumspotential. Der Konzern ist in drei Sparten gegliedert: Healthcare (Arzneimittel), Life Science (Laborausrüstung und -materialien) sowie Performance Materials (Spezialchemikalien, darunter Flüssigkeitskristalle – hier sehen sich die Darmstädter als Weltmarktführer. Aber auch Materialien für Mikrochips zählen dazu). Das breit diversifizierte Portfolio ist nicht so konjunkturanfällig. Aktueller Börsenwert rund 17 Milliarden. Das KGV (2021) schätzungsweise 27. Nicht zu viel für eine Qualitätsaktie mit Wachstumsphantasie. Die Mehrheit der Aktie liegt beim Merck Familienclan. Fazit: Kaufen und liegenlassen.




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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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