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     376  0 Kommentare Heibel-Ticker Leserfragen über den Jahreswechsel

    Ich beantworte eine Menge Leserfragen zu Cisco, Aixtron, Pinterest, Biontech, BASF, Birkshire Hathaway, Apple, Gilead, Teva, Lufthansa, Royal Caribbean, Commerzbank, Deutsche Bank & Alibaba

     

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    Es gab eine Menge Leserfragen in den vergangenen Wochen, die ich in der heutigen Ausgabe beantworte: Cisco, Aixtron, Pinterest, Biontech, BASF, Berkshire Hathaway, Apple, Gilead, Teva, Lufthansa, Royal Caribbean, Commerzbank, Deutsche Bank & Alibaba beschäftigen meine Leser, ich habe in Kapitel 03 jeweils eine kurze Einschätzung zu diesen Titeln abgegeben.

    • So kommen Börsenkurse zustande

    • Cisco & Aixtron

    • Social Media: Pinterest

    • BioNTech

    • BASF, Berkshire Hathaway & Apple

    • Gilead Sciences, Teva, Lufthansa, Royal Caribbean, Commerzbank & Deutsche Bank

    • Alibaba leidet unter Monopolproblemen der Tochter Ant Financial

     

     

    So kommen Börsenkurse zustande



    Mo, 28. Dezember um 10:02 Uhr


    Guten Abend, Herr Heibel!

    Gerne habe ich Ihren Börsenbrief wieder gelesen incl. der Leserfragen und Antworten – besten Dank auch für die „öffentliche” Beantwortung der Fragen.

    Wie kommen die Börsenkurse zustanden: Bei xetra und den Parkettbörsenplätzen mit ihren Teilausführungen verstehe ich dies; wobei es mir dennoch ein Rätsel ist, wie der Kurs gemacht wird, wenn ein höheres Kauflimit auf ein niedrigeres Verkaufslimit trifft, spricht wann von welchem Limit für eine Kursfestsetzung abgewichen wird.

    Dieses Wissenslücke steigert sich nur noch, wenn ich an die Kursfindung bei tradegate oder gettex denke. Diese kommt mir wie ein versiegeltes Buch vor. Hier habe ich es gehabt, dass mein Kauf nicht ausgeführt wurde, obwohl ein anderer Abschluss mit niedrigeren Kursen getätigt wurde, und mein Verkauf liegen blieb, obwohl ein anderes Geschäft mit einem höheren Kurs angezeigt wurde. Angeblich hat meine Stückzahl nicht gepasst, ließ ich mir erklären. Aber verstanden in einer Weise, dass ich damit umgehen und „kalkulieren” könnte, habe ich die Vorgehensweise an diesen Handelsplätzen nicht.

    Haben Sie hier eine gut nachvollziehbare Erklärung zu diesem Reglement an diesen Plätzen?

    Herzlichen Dank und eine frohe Weihnachtszeit und einen entspannten Jahresausklang mit einem guten Hinübergleiten in ein mit Gesundheit geprägtes Jahr 2021.

    Viele Grüße aus dem Süden

    Gerhard aus München

    ANTWORT


    Größere Unternehmen haben für ihre Aktien einen „Market Maker”: Ein Broker, der einen eigenen Bestand der Aktien dieses Unternehmens hat und je nach Angebot und Nachfrage in den eigenen Bestand kauft bzw. aus dem eigenen Bestand verkauft, damit keine entsprechenden Spitzen entstehen und - wie bei Ihnen - nicht ausgeführt werden. Wenn die Kurse durch Ihr Limit durchrauschen und Ihre Order dennoch nicht ausgeführt wird, dann haben die Börsenplätze als Standarderklärung auch den Begriff „Fast Market”, was soviel heißt wie „es gab keine Zeit, diesen Spitzenausgleich herzustellen”. Damit können dann Orders liegen bleiben, die eigentlich hätten ausgeführt werden müssen, für die es mangels Volumen aber keine Vertragspartner gab. Das geschieht meines Wissens aber nur bei kleinen Titeln, die zudem keinen designierten Market Maker haben.

    Im Heibel-Ticker finden nur Aktien Eingang, deren Marktkapitalisierung über 100 Mio. Euro liegt. Dadurch werden viele Probleme, die bei dünnem Handelsvolumen immer wieder zu Verwirrung und Streit führen, vermieden.

    Vielleicht hilft diese Seite noch ein wenig zum Verständnis:
    https://www.bankazubi.de/wissenspool/artikel.php?fachid=1&artikeli ...

    Auch Ihnen wünsche ich einen guten Start ins neue Jahr 2021, bleiben Sie gesund :-).

     

     

     

    Cisco & Aixtron

    Mo, 28. Dezember um 14:38 Uhr


    Guten Morgen, Herr Heibel!

    Ich habe gerade diesen Artikel gelesen, siehe Link. https://seekingalpha.com/article/4396353-cisco-to-benefit-from-expanded-monitoring-and-security-markets?utm_medium=email&utm_source=seeking_alpha&mail_subject=csco-cisco-to-benefit-from-expanded-it-monitoring-and-security-markets&utm_campaign=rta-stock-article&utm_content=link-0

    Es ist schon lange her, dass Sie Cisco zum Kauf empfohlen hatten - ich hatte die Aktie auch eine Zeitlang im Depot (es war zwischen 2008 und 2010 allerdings ziemlich unbefriedigend). Wie stehen Sie derzeit zu diesem Titel?

    Wäre nicht auch Aixtron eine Empfehlung? - Ich glaube, hier sind wir erst am Beginn eines neuen Produktzyklusses, für eine Spekulation immer gut, auch weil man die Volatilität sehr gut ausnützen könnte.

    Ich würde mich über Ihre Einschätzungen sehr freuen, die ich gerne seit Jahren lese und für meine Entscheidungen heranziehe!

    Ihnen, Ihren Mitarbeitern und Ihrer Familie das Allerbeste für das neue Jahr!

    Herzliche Grüße aus Oberösterreich

    Martha Rieß

     

    ANTWORT


    Cisco ist ein solides Wachstumsunternehmen mit attraktiver Dividende (3,2%). Das Desaster von Solarwinds wird auch Cisco neue Kunden ins Portfolio spülen, Bestandskunden werden aufrüsten. Doch ob das bei diesem Konzern zu einer spürbaren Gewinnsteigerung führen wird, ist zweifelhaft: Die Gewinnmarge ist schon bei 28%, der Gewinn wächst jedoch nur noch mit 7% p.a. Entsprechend ist das KGV 2021e von 14 für Cisco angemessen.

    Cisco ist damit kein Wachstumsunternehmen mehr, sondern ein Dividendentitel. Wenn Sie für diesen Dividendentitel durch das Solarwinds-Desaster nun zusätzlich zur Dividende einen kleinen Umsatz- und Gewinnsprung mitnehmen wollen, dann ist das in meinen Augen eine sehr gute Idee :-).

    Aixtron ist ein Maschinenbauer. Ich habe für mich festgestellt, dass Maschinenbauer meiner Einschätzung nach fast immer kurz vor einem neuen Produktionszyklus stehen und die Wartezeit, bis dieser neue Produktionszyklus dann endlich für volle Auftragsbücher bei Aixtron und anderen Maschinenbauern führt, hat bislang immer länger auf sich warten lassen, als ich Geduld hatte. Daher meide ich Aixtron, sorry.

    Vielen Dank für die Wünsche, die ich gerne erwidere :-).

     

     

     

    Social Media: Pinterest



    Mo, 28. Dezember um 14:43 Uhr


    Hallo Herr Heibel,

    eine Frage die Aktie Pinterest (ISIN: US72352L1061) betreffend. Wie schätzen Sie das Potential der Aktie ein. Mir fiel auf das Flosbach von Storch in nicht unerheblichem Ausmaß investiert ist.

    Mit freundlichem Gruß und den besten Wünschen für die Feiertage und das Neue Jahr aus Berlin

    Burkhard

     

    ANTWORT


    Twitter, Snap, Pinterest und Facebook sind alles super Unternehmen, die im Bereich der Social Media exorbitante Werbeeinnahmen generieren. Facebook ist in meinen Augen am besten positioniert und derzeit auch am günstigsten bewertet, daher haben wir Facebook den Vorzug gegeben.

    Danke für die guten Wünsche, die ich gerne erwidere :-).

     

     

     

    Biontech



    Di, 29. Dezember um 10:48 Uhr


    Hallo Herr Heibel,

    ich fasse mich kurz: was ist eigentlich mit Biontech los?
    Habe gekauft kurz vor der Impf-Zulassung für 89 €.
    Jetzt ist die Aktie regelrecht abgestürzt auf 66€. Ist dies in der Form 'gerechtfertigt'?
    Es kommen Gedanken an Wirecard auf... gibt es eine Erholung oder geht es noch weiter bergab?

    Wie ist ihre aktuelle Einschätzung? Vielen Dank und alles Gute für 2021!

    Mit freundlichen Grüßen,
    Knut aus Friedrichshafen

     

    ANTWORT


    Von 108 Mio. EUR Umsatz im Jahr 2019 springt der Umsatz 2020 auf 470 Mio. Euro, der wirkliche Sprung dürfte jedoch im Jahr 2021 mit dem Durchimpfen der Weltbevölkerung erfolgen, es wird ein Umsatz von 5,1 Mrd. EUR erwartet. Dieser Umsatz wird aktuell mit 15 Mrd. Euro Marktkapitalisierung bewertet, das KGV 2021e liegt bei 9.

    Was passiert danach? Wird Biontech regelmäßig so revolutionäre Medikamente auf den Markt bringen? Die Technologie ist tatsächlich revolutionär, doch Biontech hat sicherlich auch davon profitiert, dass die ganze Welt der Wissenschaftler an einem Strang gezogen hat. In dieser Form lässt sich der Erfolg nicht wiederholen.

    Überhaupt ist es fraglich, ob die 5,1 Mrd. Euro Jahresumsatz im Jahr 2022 wiederholt werden können. Wenn es für 2022 eine im Vergleich zum Ausnahmejahr 2021 rückläufige Entwicklung geben sollte, wie es von Analysten erwartet wird, dann ist die aktuelle Bewertung vielleicht doch zu hoch?

    Also: Die Aktie von Biontech war in den Himmel geschossen, solange der Impfstoff gegen Corona gesucht wurde. Nun ist er da, ein entsprechender Umsatz ist im Bewertungsniveau eingepreist und Analysten schauen auf die zeit nach Corona: Darüber gibt es noch zu wenig Informationen, um das aktuell hohe Bewertungsniveau zu halten.

     

     

     

    BASF, Berkshire Hathaway & Apple



    Di, 29. Dezember um 18:12 Uhr


    Guten Tag Herr Heibel,

    ein Blick auf den BASF-Aktienkurs weckt zunächst Freude, denn dank Ihrer Empfehlung, in BASF zu investieren, verzeichne ich einen Kursanstieg seit August von 50,- € auf derzeit über 65,- €. Soweit habe ich dank Ihrer Empfehlung alles richtig gemacht. Aber bei aktueller Recherche stimmt mich doch die aktuelle Haltung mancher Analysten nachdenklich. Ich überlege daher, meinen BASF-Aktienbestand von derzeit über 7% auf die Hälfte zu kappen, oder ihn sogar vollständig aus dem Portfolio zu nehmen und mich über den schönen Kursgewinn zu freuen. Beispielhaft für die Skepsis mancher Analysten möchte ich hier die BASF-Analyse von "Aktienfinder.net" nennen.
    Dort stellt man sich die Frage, wie lange BASF die Dividenden auch weiterhin aus sinkenden Gewinnen und rückläufigen cashflows bestreiten kann. Der sprunghafte Anstieg des Gewinns Anfang 2020 kam nur durch den Verkauf des Öl und Gasgeschäfts zustande, und nichts lasse erkennen, dass BASF die sinkenden Umsätze in den Griff bekommt. Per "Dynamischer Aktienbewertung" hat Aktienfinder im Juli einen fairen Wert der Aktie zwischen 40 und 81 € ermittelt, welchem der aktuelle Kurs enspricht. Aber die Rendite und die Kursgewinne seien unsicher, und man müsse die fundamentale Entwicklung im Auge behalten.
    - Bitte werfen Sie doch jetzt, nach der zwischenzeitlich so positiven Entwicklung des Aktienkurses, einen neuerlichen Blick auf BASF.
    Weiterhin würde ich mich freuen, wenn Sie eine Einschätzung der Berkshire Hathaway B-Aktie vornehmen könnten. - Ihrem Ratschlag folgend, habe ich direkt spekulativ in Apple investiert, aber zudem habe ich Berkshire Hathaway Aktien gekauft, um meinen Wachstumsbereich auszubalancieren. Bekanntermaßen enthält das Portfolio zu über 45% Apple-Aktien.

    Haben Sie vielen Dank, bleiben Sie gesund und kommen Sie gut ins Neue Jahr.

    Ihr Heinrich aus Neuss

     

    ANTWORT


    Die Analyse geht nur auf BASF ein, nicht auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Ich habe BASF ins Depot geholt, weil ich von einem Aufschwung nach Corona ausgehe, der insbesondere die konjunktursensitiven Aktien mit sich ziehen dürfte - und das ist die Chemie. Außerdem brauchen wir Dividendenaktien und eine bessere habe ich nicht gefunden.

    Berkshire Hathaway: Ich kann mir vorstellen, dass Banken in den kommenden Monaten gut laufen werden, wenn sich die Konjunkturerholung weiter beschleunigt. Damit ist Berkshire bestens positioniert, um davon zu profitieren, denn Buffet hat schon immer ein starkes Übergewicht in Finanztiteln gehabt.

    Die Apple-Position ist auf 45% gestiegen? Ups, na dann reicht natürlich das eine oder das andere :-).


     

     

     

    Gilead, Teva, Lufthansa, Royal Caribbean, Commerzbank & Deutsche Bank



    Mi, 30. Dezember um 10:47 Uhr


    Hallo Herr Heibel,

    zunächst einmal hoffe ich, dass Sie mit Ihrer Familie -trotz schwerer Zeiten😷, insbesondere auch für Kinder- ein schönes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Lieben verbringen konnten.


    Über die Festtage habe ich mir diverse "gefallene" Werte angesehen und Gedanken bezüglich eines Kaufes derselben (bzw. einiger dieser Werte) gemacht.

    Dies möchte ich jedoch nicht ohne Ihre hochgeschätzte Meinung tun verbunden mit der Hoffnung, dass einige Aspekte ggfls. auch für Ihre Leserschaft von Interesse sein könnte.

    Hier meine Überlegungen/Fragen:

    1. Silead Sciences (885823) wurde noch vor wenigen Jahren als die "profitabelste Biotech-Aktie" weltweit gelobt. Dieser Wert ist jedoch insbesondere in den letzten 7 Monaten gnadenlos gefallen und die Aktie hat derzeit ein KGV von 8,7. Das Unternehmen zahlt jedoch immer noch 4,77 % Dividende !!
    Der "Absturz" hat wahrscheinlich etwas mit dem Mittel "Remdesivir" zu tun, welches jüngst als nicht wirksam im Zusammenhang mit Corona-Medikamentation eingestuft wurde. Offensichtlich hat es nur Herrn Trump geholfen 😉

    Frage: Wäre die Aktie nunmehr wieder eine Kaufempfehlung - auch wegen der guten Dividende??

    2. Wie sieht Ihre Einschätzung zu "Teva-Pharma" (883035) aus? Auch hier liegt ein gnadenlosen Absturz bereits schon seit 2016 vor (KGV bei 4), welcher sich ja nicht alleine aufgrund der Abstrafung wegen unerlaubter Preisabsprachen erklären lässt. Könnte hier ein Boden bereits ausgebildet sein??

    3. Da nunmehr offensichtlich in der Pandemie mit den in absehbarer Zeit zunehmend mehr zur Verfügung stehenden Impfstoffen ein Licht am Ende des Tunnels greifbar ist, wird es auch in Kürze wieder zu vermehrten Urlaubsbuchungen und verstärkten Reiseaktivitäten kommen.
    Hierbei sind mir zwei stark gebeutelte aber weltweit tätige Unternehmen besonders aufgefallen: Die Lufthansa (823212) und das Kreuzfahrtunternehmen Royal Caribbean (8862869). Letzteres profitiert auch besonders stark von reiselustige Cruiser aus Asien.
    Können Sie meine Überlegungen teilen und wenn ja, welches dieser Unternehmen würden Sie bevorzugen bzw. welche Alternativen sehen Sie als noch "besser" an (außer TUI - hier bin ich bereits hinreichend investiert)??

    4. heute wurden zu meinem Erstaunen von einem bekannten Fondsmanager in der Telebörse wieder für 2021 Bankwerte empfohlen, welche als "zyklische Werte" eine "Auferstehung" feiern würden. Teilen Sie diese Ansicht und wenn ja- welches (deutsche) Unternehmen (Commerzbank oder Dt. Bank) würden Sie dann favorisieren??

    Ich würde mich über Ihre werthaltige Einschätzung (wie immer) SEHR freuen insbesondere auch dann, wenn meine Frage auch Ihnen einen "Hinweis" für Ihre Leserschaft bieten könnte.

    Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich einen guten Start in ein hoffentlich zufriedenes und gesundes sowie zunehmend Pandemie freies Neues Jahr 2021

    Karl aus dem romantischen Ahrtal
    (mit den bekanntlich besten Rotweinen in Deutschland)🍷

     

    ANTWORT


    Vielen Dank, ja, wir haben dieses Jahr zwar ohne Großeltern, aber dennoch ein sehr schönes Weihnachtsfest gehabt.

    Rotwein aus Deutschland: Unter den Blinden ist der Einäugige König. Tut mir leid, ich bevorzuge portugiesische Rotweine :-).

    Zu 1.: Gilead ist Opfer seines Erfolges, wie ich schon vor einigen Jahren schrieb: Das Unternehmen hat erfolgreich Hepatitis-C besiegt. Es wurde ein Medikament auf den Markt gebracht, das Hepatitis-C nicht nur in Schach hält, sondern beseitigt. Nach der Behandlung sind keine weiteren Medikamente mehr nötig und somit hat sich Gilead da keinen kontinuierlichen Einnahmestrom erschlossen, sondern ihn beendet - zum Wohle der Menschen. Seither sucht das Unternehmen nach neuen Medikamenten, doch ein ähnlicher Erfolg ist bislang nicht mehr gelungen. Entsprechend schwer hat es der Aktienkurs, das hohe Niveau des früheren Erfolges zu halten.

    Nun wurde zwischenzeitlich Remdesivir als Corona-Medikament hochgejubelt: Das Medikament war ursprünglich gegen Ebola entwickelt worden. Letztlich konnten die Tests nicht überzeugen, so dass die anfängliche Euphorie, mit der Gildas Kurs hochgejubelt wurde, wieder verflogen ist.

    Nun notiert Gilead auf einem KGV von 8 und schüttet 4,8% Dividende aus, sieht attraktiv aus. Aber es fehlt die Perspektive auf ein neues, erfolgreiches Medikament. Und Pharma- und Biotech-Aktiven bewegen sich in erster Linie gemäß den Erwartungen hinsichtlich neuer Medikamente.

    Zu 2.: Teva Pharma: das Unternehmen ist immer „günstig” bewertet, erfüllt aber niemals die Erwartungen, weil das Management immer wieder schlecht ist. Gut, das ist jetzt keine tiefe Analyse, aber das ist meiner Erfahrung mit Teva, die sich wiederholt diesen Ruf bei mir verdient haben. Es gibt bessere Pharma-Aktien.

    Zu 3.: Unsere TUI-Aktie ist um die Weihnachtstage um 17% angesprungen, Lufthansa um immerhin 12% und Royal Caribbean gab ein halbes Prozent ab. Alle drei profitieren vom Impfstoff, alle drei werden meines Erachtens im Jahr 2021 ordentliche Kurszuwächse verzeichnen. Zwischen Lufthansa und Airbus habe ich mich für Airbus (+4%) entschieden, weil deren Geschäft weltweit stärker diversifiziert ist und somit weniger von den Corona-Problemen der westlichen Welt abhängt. In Asien werden schon wieder die meisten Flugstrecken betrieben. Zwischen Royal Caribbean und TUI habe ich mich für TUI entschieden, weil TUI meines Erachtens stark von Insolvenzen bei kleinen Reisebüros profitieren wird, während Royal Caribbean kaum Wettbewerber aufkaufen kann.

    Zu 4.: Commerzbank oder Deutsche Bank? Pest oder Cholera? Warum nicht Banco Santander? Alle Banken werden profitieren, wenn die Konjunktur anzieht und somit Insolvenzrisiken abnehmen. Ein steigendes Zinsniveau wäre dann nur noch ein Bonus obendrauf.


     

     


     

    Alibaba leidet unter Monopolproblemen der Tochter Ant Financial



    Mi, 30. Dezember um 10:55 Uhr


    Hallo Herr Heibel,

    sorry für die Störung im Weihnachtsurlaub, vielleicht erlauben Sie mir trotzdem ein Frage nach Ihrer Meinung zu Alibaba, A2PVFU:

    Wie sehen Sie den jüngsten Einbruch auf 23€, sind das aus Ihrer Sicht Kaufkurse oder steckt ein ernsthaftes Problem dahinter ?

    Vielen Dank für Ihre Einschätzung, falls Sie sich da antun wollen, in jedem Fall aber alles Gute für Sie und Ihre Familie und Glück und Erfolg im Neuen Jahr.

    Beste Grüße
    Ralf aus Leonberg

     

    ANTWORT


    In China gibt es nun Bestrebungen, etwaige Monopolstellungen der dortigen Internetkonzerne zu beschneiden. So hat die chinesische Zentralbank den Finanzdienstleister Ant Financial aufgefordert, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren (Zahlungsabwicklung) und bei Versicherungen, Vermögensverwaltung und Kreditvergabe kürzer zu treten.

    Ant ist eine Tochter von Alibaba und trug eine Menge Kursphantasie mit sich. Der Börsengang Anfang November war jedoch in letzter Sekunde verhindert worden und nun kommen Auflagen auf Ant Financial zu, so dass es fraglich ist, ob der zuvor erwartete Wert inzwischen noch erzielbar ist.

    Ich würde abwarten, wie sich diese Geschichte weiter entwickelt, bevor ich da investiere.

     

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    Stephan Heibel
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    Seit 1998 verfolge ich begeistert die Börsen der USA und Europas. Mittlerweile schreibe ich wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über Hintergründe zum Aktienmarkt und Ursachen für Kursbewegungen von Aktien. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung.
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    Verfasst von Stephan Heibel
    Heibel-Ticker Leserfragen über den Jahreswechsel Ich beantworte in meiner aktuellen Ausgabe eine Menge Leserfragen zu Cisco, Aixtron, Pinterest, Biontech, BASF, Berkshire Hathaway, Apple, Gilead, Teva, Lufthansa, Royal Caribbean, Commerzbank, Deutsche Bank & Alibaba.

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