Die neue Reiselust?! Oder wenn Omikron Corona killt... - Seite 2
Hoffnungsvolles erstes Halbjahr
Das Geschäft von Airbnb war im 2. Quartal 2020 stark eingebrochen, als weltweit Ausgangssperren verhängt und so gut wie alle Reisen eingestellt wurden. Die negativen Auswirkungen auf die Freizeit- und Reiseindustrie in 2020 hat das Geschäft von Airbnb stark zurückgeworfen, aber im 2. und vor allem im 3. Quartal 2021 erlebte die Buchungsplattform ein starkes Comeback. Mit zunehmenden Lockerungen der Corona-Beschränkungen verzeichnete Airbnb ein Wachstum bei allen wichtigen Kennzahlen seines Buchungsgeschäfts.
Im 3. Quartal legten die Erlöse gegenüber dem Vorjahreswert um fast 70 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar zu. Damit setzte Airbnb sogar 36 Prozent mehr um als im Vergleichszeitraum 2019 vor der Pandemie. Der Nettogewinn betrug 834 Millionen US-Dollar und fiel somit 280 Prozent höher aus als vor einem Jahr.
Doch auf den Sommer der Hoffnung folgte der Winterkater mit neuerlichen explosionsartigen Infektionszahlen, Kontaktbeschränkungen und Lockdowns. Statt des verheißungsvollen Jahresausklangs ist wieder Tristesse angesagt – aber es besteht Hoffnung für ein deutlich besseres 2022.
Die Entwicklung des letzten Sommers zeigt, welche Potenziale Airbnb entwickelt, wenn die Welt sich wieder normal(er) dreht. Die Analysten erwarten für 2022 einen Umsatz von 7,3 Milliarden US-Dollar und damit 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Sofern 2022 wirklich weitgehend ohne Corona-Beschränkungen verlaufen könnte, könnte das Wachstum in diesem Jahr auch deutlich darüber liegen.
Beim Börsengang hatte Airbnb 3,5 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Noch beeindruckender ist die Netto-Cash-Position von rund 6,2 Milliarden US-Dollar, denn das ist der Betrag an verfügbaren Barmitteln und Wertpapieren, der Airbnb verbleiben würde, wenn das Unternehmen seine gesamten Schulden sofort tilgen würde.
Mit anderen Worten: Airbnb steht finanziell sehr solide da und es fließt so viel Geld in die Kasse, dass hieraus weitere Investitionen und Expansionsschritte finanziell abgesichert sind. Alternativ könnte Airbnb auch irgendwann anfangen, Dividenden zu zahlen oder massiv eigene Aktien zurückkaufen. Und das, obwohl die Reise-Branche noch auf Sparflamme läuft. Stark!
Bewertung
Diese Stärke und Solidität bleibt natürlich auch dem Markt nicht verborgen. Im Vergleich zu den Wettbewerbern ist Airbnb daher relativ hoch bewertet. Obwohl der Kurs seit Mitte November deutlich korrigiert hat, kommt Airbnb noch immer auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 14.