Zwei Pharma-Werte ganz vorne!
Volkskrankheit Übergewicht? Diese Pharmakonzerne tüfteln an der Lösung
Können Medikamente gegen krankhaftes Übergewicht helfen? Pharmakonzerne investieren große Summen in die Entwicklung neuer Präparate. Das lässt auch Anleger aufhorchen. Die Berenberg Bank hat zwei Favoriten in dem Sektor!
Ab einem Body Mass Index (BMI) von 30 gelten Menschen als fettleibig. Adipositas betrifft in den USA etwa einen von drei Erwachsenen und eines von fünf Kindern. Ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung zählen häufig zu den Gründen für das krankhafte Übergewicht. Weitere gesundheitliche Probleme sind häufig die Folge.
"Zu den mit Fettleibigkeit zusammenhängenden Krankheiten gehören Herzkrankheiten, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten. Diese gehören zu den führenden Ursachen für vermeidbare, vorzeitige Todesfälle", schreibt die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC. Fettleibigkeit gefährdet nicht nur die Gesundheit und schränkt die Lebensqualität ein, sondern verursacht auch riesige Kosten für das US-Gesundheitssystem.
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"Die geschätzten jährlichen medizinischen Kosten der Fettleibigkeit in den Vereinigten Staaten beliefen sich 2019 auf fast 173 Milliarden US-Dollar. Die medizinischen Kosten für Erwachsene mit Fettleibigkeit waren um 1.861 US-Dollar höher als die medizinischen Kosten für Menschen mit gesundem Gewicht", so die CDC weiter.
Neuer Milliarden-Markt für die Pharma-Industrie
Können Medikamente hier Abhilfe schaffen? Bei Pharmakonzernen und auch bei Investoren wird das Thema immer wichtiger, wie ein Team von Berenberg-Analysten um die Analystin Kerry Holford in einer neuen Studie schreiben. "Wie groß kann der globale Adipositasmarkt sein? Wir sagen 85 Milliarden US-Dollar bis 2030", so die Analysten. "Heute, sind etwa 100 Millionen Menschen in den USA fettleibig, aber nur etwa drei Millionen werden derzeit medikamentös behandelt. Wir gehen davon aus, dass diese Zahl bis 2030 auf etwa 17 Millionen ansteigen wird, da 1,5 bis 2 Millionen neue Patienten (die meisten infolge von Herz-Kreislaufproblemen) jedes Jahr eine Inkretin-Therapie erhalten werden."
Inkretin-Medikamente senken den Blutzuckerspiegel und werden zur Behandlung gegen Diabetes eingesetzt.
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In diesem Jahrzehnt dürften vor allem die Adipositas-Präparate der ersten Generation das Wachstum antreiben. Dazu gehören Wegory von Novo Nordisk sowie Trulicity und Mounjaro von Eli Lilly. "Mehr Innovation erforderlich ist und wir erwarten umfangreiche Investitionen in die Pipeline der nächsten Generation. Die Wirkstoffe der zweiten Generation Cagrisema (Novo), Retatrutid und Orforglipron (beide Lilly) dürften zwischen 2026 und 2027 auf den Markt kommen", so die Berenberg-Analysten.
Umsatz verdoppelt in fünf Jahren?
Besonders Eli Lilly gehe auf dem Zukunftsmarkt in die Vollen, schreibt Berenberg. Mittlerweile sei die Sparte Diabetes und Adipositas für 70 Prozent des Kapitalwerts verantwortlich. Dank einer starken Pipeline, die größtenteils in der letzten Entwicklungsphase stecke, könnten sich die Umsätze bis 2025 im Vergleich zu 2020 verdoppeln.
Selbst die mit einem KGV von 30 recht hohe Bewertung sei kein Problem. "Wir argumentieren, dass dies angesichts des überlegenen Wachstumsprofils und diversifizierten Portfolios gerechtfertigt ist." Berenberg hebt das Kursziel auf 500 US-Dollar an und rät zum Kauf.
Bei Novo Nordisk lautet das Votum der Analysten "Halten" mit einem Kursziel von 1.150 Dänischen Kronen.
Allerdings schlafe auch die Konkurrenz nicht. "Novo und Lilly haben einen komfortablen Vorsprung auf diesem Markt und können ihre bestehenden Positionen im Bereich Diabetes nutzen. Dennoch ist es angesichts der Größe des Marktes für Adipositas keine Überraschung, dass andere folgen sollten. Es gibt viel Platz für weitere Teilnehmer."
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion