Erst CPI, dann EZB, dann Fed
EZB rechnet 2024 mit Inflation über drei Prozent: Zinspause rückt in weite Ferne
Vor dem wichtigen Zinsentscheid der EZB am Donnerstag sorgt ein Reuters-Bericht für Aufsehen. Demnach geht die Notenbank davon aus, dass die Inflation auch im kommenden Jahr hoch bleibt. Wie reagieren die Märkte?
- EZB erwartet hohe Inflation im kommenden Jahr
- Wahrscheinlichkeit für Zinserhöhung steigt auf über 50 Prozent
- Neue Inflationszahlen aus den USA im Fokus der Märkte
- Ölpreis steigt weiter und schürt Angst vor längerer hoher Inflation
Die Europäische Zentralbank beginnt am Mittwoch ihre zweitägige Sitzung, bei der die Währungshüter den weiteren Kurs in der Geldpolitik festlegen werden.
Wie Reuters vorab unter Berufung auf Insider berichtet, rechnet die EZB mit einer Inflation über drei Prozent im kommenden Jahr. Die zehnte Zinserhöhung in Folge am Donnerstag werde damit wahrscheinlicher. Die nach oben korrigierte Inflationsprognose soll demnach über dem Wert von drei Prozent liegen, der im Juni veröffentlicht wurde.
Die Zinsentscheidung bleibe jedoch eine sehr enge Entscheidung, wie der Insider weiter berichtet. Die Stimmung an den Märkten hat sich mit Blick auf die Entscheidung in den vergangenen zwei Tagen aber deutlich eingetrübt. "Mittlerweile preisen die Börsen eine erneute Zinserhöhung mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent ein", schreibt Thomas Altmann von QC Partners. "Vor einer Woche war diese Wahrscheinlichkeit noch in etwa halb so hoch."
US-Inflation im Fokus
Bevor Christine Lagarde vor die Kameras tritt, stehen am Mittwoch erst einmal die neuen Inflationszahlen aus den USA im Fokus. "Anleger und Analysten rechnen sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich wieder mit einer höheren Inflationsrate. Das ist am Markt aber eingepreist", so Altmann. "Wichtig für die Börsen ist vor allem, dass die Inflation nicht noch stärker angestiegen ist als aktuell erwartet."
Ölpreis auf Zehn-Monatshoch
Unterdessen markieren die Ölpreise sei einigen Tagen immer neue Höchststände seit November. Große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland verknappen seit längerem ihre Lieferungen, was zu steigenden Preisen führt. Diese Entwicklung "schürt die Angst vor einer länger hoch bleibenden Inflationsrate", meint Altmann. "Und diese Angst lässt wiederum die Zinsen steigen. Es ist dieser Teufelskreis aus Inflation und Zinsen, der die Aktienmärkte im Moment ausbremst."
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Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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