Bargeld
„Nur Bares ist Wahres“ - Seite 2
Der Bundesbankbunker in Cochem
Die deutsche Bundesbank ergriff vermutlich aus diesen Überlegungen heraus im kalten Krieg Vorkehrungen gegen einen Angriff auf das deutsche Währungssystem. Mitten in einem biederen Wohngebiet im beschaulichen Cochem an der Mosel, errichtet die Bundesbank Anfang der 60er Jahre einen Atombunker. Er diente als geheimes Ausweichlager der Deutschen Bundesbank und war dafür vorgesehen, im Fall eines Angriffs auf das deutsche Währungssystem als zentraler Lagerort für den Austausch der deutschen Währung zu dienen. Im Bunker wurden 15 Milliarden Deutsche Mark der „Banknotenreihe II“ gelagert. Dies entsprach etwa der Hälfte des damaligen Bargeldumlaufs in Westdeutschland. Pläne sahen vor, innerhalb von 14 Tagen den gesamten Bargeldbestand in Deutschland zu ersetzen. Die Banknoten der Reihe II waren in ihrem Design lediglich auf der Rückseite etwas anders gestaltet, um eine Unterscheidung zu ermöglichen.
15 Milliarden landeten im Schredder
Die genauen Kosten für die Herstellung und Lagerung der Banknotenreihe II sind nicht öffentlich bekannt. Die Bundesbank hüllt sich in Schweigen. Durch das schnelle Wirtschaftswachstum in Deutschland war die hinterlegte Notfallreserve an neuer Währung auch bald nicht mehr ausreichend. Der Bunker in Cochem jedoch war zu klein, die Errichtung weiterer Anlagen wurde aufgrund einer veränderten geopolitischen Lage schnell verworfen. Trotzdem hielt man bis 1988 die Anlage in Betrieb. Am Ende landeten 15 Milliarden Deutsche Mark der „Banknotenreihe II“ im Schredder und wurden anschließend verbrannt. Das Kuriosum der deutschen Wirtschaftsgeschichte steht jetzt in Cochem Besuchern offen. Wer die Anlage besucht, dem wird eindrücklich vor Augen geführt, dass Bargeld am Ende nur eine scheinbare Sicherheit bietet. Es beruht auf einer gesellschaftlichen Verabredung, die nur auf Glauben und Hoffen basiert.
Bargeld ist keine geprägte Freiheit
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Denn Bargeld ist nichts weiter als bedrucktes Papier, dem eine Bedeutung verliehen wird. Der Wert des Geldes sollte eigentlich aus der Güterproduktion und den Dienstleistungen einer Volkswirtschaft errechnet werden. Das Wort Gold entstammt dem indogermanischen Wort „ghel“ aus dem sich auch das Wort Geld entwickelte. Der Goldstandard allerdings wurde abgeschafft, weil die Menge an Gold begrenzt ist, man aber unbegrenzt Geld machen wollte. Dabei sagt doch schon der Volksmund treffend „willst du was gelten, mach dich selten“. In den letzten Jahren pumpten die Notenbanken weltweit jeden Monat Milliarden von neuem Geld in die Märkte. Kritiker befürchten, dass sich die Finanzwirtschaft schon lange von der Realwirtschaft abgekoppelt hat und große Teile der Welt einen Wohlstand auf Kredit leben. Wahre Werte erhält man in dieser Welt nur mit Sachwerten. Sachwerte sind Wirtschaftsgüter mit einem hohen Gebrauchswert, der unabhängig von Geldwertschwankungen ist. Die höchsten Gebrauchswerte findet man bei Aktien.