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    Marktkommentar  137  0 Kommentare Prof. Dr. Jan Viebig (Oddo BHF): 7 Fragen zu den Anleihemärkten

    Seit etwa Ende 2021 hat sich an den Anleihemärkten der großen Industrieländer eine radikale Umkehrung der Verhältnisse vollzogen.

    13.10.2023 -

    Die Zeit der Null- und Negativzinssätze ist vorerst vorbei. Seit etwa Ende 2021 hat sich an den Anleihemärkten der großen Industrieländer eine radikale Umkehrung der Verhältnisse vollzogen. In den USA stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen in diesem Zeitraum um rund 330 Basispunkte, also um 3,3 Prozentpunkte. In der Spitze lag die Rendite bei 4,80 Prozent. Ein solches Niveau war zuletzt im Juli 2007 in der Frühphase der Finanzkrise gesehen worden. Die Anleiherenditen in den USA sind damit so hoch wie zuletzt vor 16 Jahren. Die Rendite vergleichbarer Bundesanleihen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 315 Basispunkte auf ein Hoch von 2,97 Prozent. Die „Bunds“, wie die Bundesanleihen im internationalen Finanzjargon genannt werden, waren zuletzt im Juli 2011 mit solchen Renditen gehandelt worden. Gerne beantworten wir nachfolgend einige Fragen, die unsere Kundinnen und Kunden angesichts der veränderten Marktbedingungen derzeit zum Anleihemarkt stellen: 

    1. Warum sind die Anleiherenditen zuletzt so stark gestiegen?  

    Die nach unserer Einschätzung wichtigsten Gründe für den jüngsten Renditeanstieg sind:  

    • Die Notenbanken in den USA und Europa haben die Leitzinssätze kräftig erhöht.
    • Insbesondere in den USA fiel die Bremswirkung der Geldpolitik auf Nachfrage und Beschäftigung bisher gering aus. Die Arbeitsmärkte sind weiter sehr fest. Die Federal Reserve und die EZB signalisieren, dass die Leitzinssätze daher „für längere Zeit höher“ bleiben dürften.
    • Die Marktteilnehmer erwarten mehrheitlich, dass die Inflation im langfristigen Durchschnitt höher ausfallen wird als in den vergangenen Jahren.
    • Das Angebot an Anleihen steigt infolge der hohen staatlichen Defizite und des Abbaus der Anleihebestände der Notenbanken. Die Nachfrage insbesondere der ausländischen Währungsbehörden (China, Japan) hat sich gleichzeitig aufgrund rückläufiger Leistungsbilanzüberschüsse verringert.
    • Die Laufzeitprämie (Ausgleich für die Risiken einer langfristigen Bereitstellung von Kapital) ist aufgrund der hohen Staatsverschuldung und vermehrter Haushaltsrisiken gestiegen.

    (...)

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