Rallye heißgelaufen?
"Der Start ins Jahr 2024 ist an der Wall Street richtig schief gegangen"
Für Anleger startet das neue Börsenjahr mit einer kalten Dusche. Ein schwacher Start der US-Märkte hat die Rallye der vergangenen Wochen ausgebremst. Ein schlechter Vorbote für das Börsenjahr 2024?
- Anleger erleben schlechten Jahresstart für Aktien und Anleihen.
- DAX positiv gestartet, Wall Street mit Problemen.
- Zentralbanken zögern bei Kampf gegen Inflation.
Anleger, die auf eine Fortsetzung der breit angelegten Jahresendrallye gehofft hatten, erlebten am ersten Handelstag des Jahres 2024 eine böse Überraschung. Sie wurden Zeugen eines der schlechtesten Jahresstarts von Aktien und Anleihen zu Jahresbeginn. Der Tech-Index Nasdaq 100 verzeichnete am Dienstag den stärksten Rückgang seit über zwei Monaten. Auch der S&P 500 rutschte am ersten Handelstag leicht ins Minus.
"Der DAX ist eine der großen Ausnahmen. Als einer von wenigen Indizes ist der DAX positiv ins Börsenjahr 2024 gestartet". schreibt Thomas Altmann von QC Partners. "Dagegen ist der Start ins Jahr 2024 an der Wall Street richtig schiefgegangen."
In den USA fielen die Anleihekurse, teilweise bedingt durch Zweifel daran, dass die Politik das Ausmaß der von den Geldmärkten erwarteten geldpolitischen Lockerung umsetzen wird. Die Zentralbanken zeigen sich weiterhin zögerlich, den Kampf gegen die Inflation zu früh aufzugeben.
"Das Jahr 2024 hat mit einer Risikoreduzierung begonnen - Aktien und Anleihen fallen gegenüber einem wiedererstarkten US-Dollar", so Vishnu Varathan, Chefökonom für Asien (ex Japan) bei der Mizuho Bank in einer Notiz. "Es ist unklar, ob es sich dabei um eine dauerhafte Bereinigung des Überschwangs oder lediglich um Gewinnmitnahmen im Vorfeld der US-Arbeitsmarktdaten handelt, die im Laufe dieser Woche veröffentlicht werden sollen.
Obwohl die Performance am ersten Tag wenig darüber aussagt, was die Märkte für den Rest des Jahres 2024 tun werden, signalisiert der synchronisierte Rückzug zumindest ein gewisses Zögern unter den Anlegern, einer Rallye im vierten Quartal nachzujagen, die sowohl US-Aktien als auch langfristige Staatsanleihen um mehr als zehn Prozent steigen ließ.
"Das häufigste Bedenken oder die verbreitetste Meinung, die wir von Investoren gehört haben, ist, dass überkaufte Bedingungen und euphorische Stimmung eine Wende zu Beginn des Jahres 2024 sowohl bei den Anleiherenditen als auch bei den Aktien einleiten könnten", sagte Dennis DeBusschere, Gründer von 22V Research, gegenüber Bloomberg.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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