52-Wochen-Hoch im Visier
Goldpreis klettert – Ist der Anstieg nachhaltig?
Nachdem bis gestern alle Anzeichen für einen Wochenverlust für Gold gesprochen haben, ist der Preis für das Edelmetall zuletzt kräftig gestiegen. Experten rechnen mit einem weiteren Anstieg.
- Goldpreis steigt kräftig, Experten erwarten weiteren Anstieg
- US-Luftangriffe im Jemen erhöhen Nachfrage nach sicheren Häfen
- Eskalation der Kämpfe im Nahen Osten treibt Goldpreise in die Höhe
Der Goldpreis stieg leicht an, da die von den USA angeführten Luftangriffe auf Ziele der Huthi-Rebellen im Jemen die Nachfrage nach sicheren Häfen ankurbelten.
Der Militäraktion gegen die von Iran unterstützte Gruppe folgte eine Reihe von Angriffen auf Schiffe im Roten Meer. Die Angriffe stellen eine deutliche Eskalation der Kämpfe im Nahen Osten dar, die mit dem Angriff der Hamas auf Israel Anfang Oktober begannen, und könnten die Goldpreise in die Höhe treiben, wenn sich der Konflikt ausweitet.
Die Huthi-Rebellengruppe versprach, weiterhin israelische Schiffe und alle Schiffe, die in Richtung des Landes unterwegs seien, anzugreifen. Huthi-Kämpfer haben eine Antwort auf die Luftangriffe der USA und Großbritanniens angekündigt und wollen ihre Aktionen "sehr bald" ausweiten, sagte der Sprecher der Gruppe, Mohammed Abdulsalam, ohne weitere Einzelheiten zur Reaktion zu nennen. Der Ölpreis zog daraufhin ebenfalls an.
Das Edelmetall ist auf dem Weg zu einem wöchentlichen Gewinn, nachdem es zuvor durch die unerwartet hohe US-Inflation im Dezember belastet worden war. Der anhaltende Preisauftrieb könnte den Schwenk der Federal Reserve zur Senkung der Kreditkosten verzögern. Die Swap-Märkte preisen im Vergleich zum Ende des letzten Jahres eine geringere Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen bis März ein. Höhere Kreditkosten wirken sich gewöhnlich negativ auf Gold aus, das keine Zinsen bietet.
"Ein weiterer Anstieg des geopolitischen Risikos im Nahen Osten sowie ein langsamer Rückgang der Realrendite zehnjähriger US-Staatsanleihen unter 1,82 Prozent werden wahrscheinlich einen Aufwärtstrend beim Spot-Gold unterstützen, wobei ein kurzfristiger Widerstand bei 2.060 US-Dollar im Auge behalten werden sollte", sagte Kelvin Wong, leitender Marktanalyst bei Oanda Asia Pacific.
Spot-Gold sei beim gleitenden 50-Tage-Durchschnitt, der als wichtige kurzfristige Unterstützung bei 2.015 US-Dollar fungiere, immer noch gut unterstützt, fügte er hinzu.
Gold stieg zuletzt um 0,9 Prozent auf 2.044,60 US-Dollar pro Unze, was einem Wochengewinn von etwa 0,5 Prozent entspricht. Damit rückt wieder das 52-Wochen-Hoch von 2.084,39 US-Dollar in greifbare Nähe. Die Preise für Silber, Platin und Palladium stiegen nach Daten von Bloomberg ebenfalls.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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