Enttäuschende Ertragslage

Wasserstoff-Aktie Ballard Power knickt nach Zahlen ein!

Trotz vielerorts schwacher Quartalszahlen gelang Wasserstoff-Aktien in den vergangenen Tagen zumindest eine kleine Zwischenerholung. Begünstigt durch fallende Anleiherenditen, vor allem am langen Ende der Zinskurve, sahen Anleger über gemischte Ergebnisberichte, etwa bei Plug Power, hinweg und setzten ihre Hoffnungen einmal mehr auf Zinssenkungen.

Kräftiges Umsatzwachstum hilft nicht

Am Montag allerdings legen die Papiere vieler Wasserstoff-Player wieder den Rückwärtsgang ein. Grund dürfte neben dem insgesamt schwächeren Gesamtmarktumfeld auch der Ergebnisbericht des kanadischen Brennstoffzellenherstellers Ballard Power sein.

Der steckt wie viele Newcomer tief in der Verlustzone und kämpft mit anhaltenden Problemen auf dem Weg zu Profitabilität. Zwar steigerte das Unternehmen seinen Quartalsumsatz im Vorjahresvergleich um beeindruckende 132 Prozent auf knapp 47 Millionen US-Dollar und verzeichnete einen starken Auftragseingang – der Backlog liegt bei Aufträgen im Wert von 130,5 Million US-Dollar.

Etwas weniger Verluste als noch im Vorjahr

Allerdings stand unter dem Strich erneut ein Nettoverlust in Höhe von 144 Millionen US-Dollar in den Büchern. Einziger Lichtblick ist, dass hier eine Verbesserung erzielt und 16 Millionen US-Dollar weniger als im Vorjahr verbrannt wurden. Für die Zukunft gibt allerdings zu denken, dass die Bruttomarge von -16 auf -21 Prozent gesunken ist. Grund hierfür sind gestiegene Kosten.

Noch nicht zu denken gibt hingegen der Cash-Bestand. Noch verfügt Ballard Power über liquide Mittel in Höhe von 751 Millionen US-Dollar. Das genügt ohne Kapitalmaßnahmen bei der aktuellen Run-Rate für fünf weitere Jahre.

Profitabilität? Nicht in Sicht!

Wirklich auf Besserung dürfen Anleger allerdings nicht hoffen, denn das Unternehmen verzichtete einerseits wie üblich auf eine Prognose für das kommende Quartal beziehungsweise Jahr und stellte nur seine Prognose für die Ausgaben vor. Die sollen etwa 155 Millionen US-Dollar (Midpoint-Guidance) betragen. Der dringend benötigten Profitabilität und einem positiven Cashflow dürfte man so kaum ein Stück näher kommen.

Ballard Power Systems

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Markt reagiert enttäuscht, schickt Peers mit auf Talfahrt

Anleger machen am Montag aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl und bestrafen das Papier mit deutlichen Abschlägen. Zeitweise bricht die Aktie zweistellig ein, kann ihre Verluste zur Stunde aber etwas eingrenzen und notiert rund sieben Prozent tiefer.

Von einem neuen Mehrjahrestief ist Ballard Power dadurch nur noch rund sechs Prozent entfernt, von einem neuen technischen Verkaufssignal trennt die Aktie aktuell nur die psychologisch wichtige Marke von drei US-Dollar. Spätestens hier müssen die Bullen Zähne zeigen, soll ein solches noch vermieden werden.

Auch bei der Konkurrenz kommt das von den Kanadiern vorgelegte Zahlenwerk nicht gut an. Plug Power verliert am Montagnachmittag rund vier Prozent, für Nel geht es zwei Prozent bergab, während Powercell und ITM Power um ein positives Vorzeichen kämpfen.

Fazit: Auch Ballard Power läuft die Zeit davon

Die Unternehmen sind austauschbar, das Problem ist überall dasselbe: Es will einfach keine Profitabilität gelingen, auch beim kanadischen Brennstoffzellenhersteller Ballard Power nicht, wie das am Montag vorgelegte Quartalsergebnis zeigt. Die Verluste konnten gegenüber dem Vorjahr trotz einer deutlichen Umsatzsteigerung nur um zehn Prozent reduziert werden.

Einziger Lichtblick ist die üppige Liquiditätsreserve der Kanadier, für einen nachhaltigen Turnaround der Aktie dürfte diese aber nicht sorgen. Eine Übersicht geeigneter(er) Anlageinstrumente zum Thema Wasserstoff finden interessierte Leserinnen und Leser an dieser Stelle: Grüner Wasserstoff: Aussichten und die bedeutendsten Aktien, ETFs und Fonds.

Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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