Fallende Zinsen lassen US-REITs wieder aufblühen - Seite 3
Der Aktienkurs hat (trotzdem) in den letzten 5 Jahren gut 25% verloren und dieses Minus geht auf den Einbruch in den letzten 12 Monaten zurück. Alleine seit dem Jahresstart summiert sich das Minus auf fast 13%. Dazu beigetragen hat vermutlich auch die Entscheidung, sein CRE-Engagement abzuspalten und als Net Lease Office Properties (NLOP) via Spin-off an seine Aktionäre zu verschenken. Eine Entscheidung mit Nebenwirkungen.
Denn W.P. Carey hatte sich Mitte 2023 gerade erst den Status als Dividendenaristokrat erkämpft, nachdem man 25 Jahre lang jedes Jahr die Dividenden erhöht hatte. Doch man beschloss, sich von der Sparte der Büroimmobilien zu trennen; diese machten 2015 noch 30% der annualisierten Basismiete des Unternehmens aus, zuletzt waren es nur noch 15%. Anfang November 2023 wurde nun die Ausgliederung von 59 der höherwertigen Office-Immobilien in die neu geschaffene Tochter Net Lease Office Properties abgeschlossen und W.P. Carey-Aktionäre erhielten für je 15 WPC-Aktien eine Aktie von Net Lease Office Properties. Darüber hinaus hat WPC den Rest seiner 87 verbliebenen Büroimmobilien verkauft.
Durch diese Aktion hat W.P. Carey seine Bilanz verkürzt, indem man Werte und Schulden ausgegliedert hat. Allerdings verlor man auch die dazugehörigen Mieteinnahmen, was den FFO (Funds from Operations) reduzierte. Und der ist maßgeblich für die Dividendenausschüttungen. Folgerichtig hat WPC seine Dividenden für das 4. Quartal um annähernd ein Fünftel gekürzt – und damit den soeben erst erreichten Titel des Dividendenaristokraten sofort wieder verloren. Oder unnötig verspielt, wie Kritiker monieren.
Der Verlust des Dividendenaristokratenstatus wiegt schwer, die finanziellen Auswirkungen halten sich jedoch in Grenzen. Denn WPC-Aktionäre nehmen neben der gesenkten Quartalsdividende auch noch die Dividende ein, die die neu in ihrem Depot befindlichen NLOP-Aktien abwerfen. Das waren im letzten Quartal 0,34 US-Dollar.
Zuletzt hat W.P. Carey angekündigt, seine Quartalsdividende wieder zu erhöhen. Zwar nur um magere 0,6%, aber unterm Strich liegt die annualisierte Dividendenrendite nun bei 6,2%. Das ist schon sehr ordentlich und könnte zusammen mit einer perspektivischen Erholung der Immobilienwerte und damit des Aktienkurses zu einer attraktiven Gesamtrendite über die nächsten Jahre führen.
*Dieser Text ist ein Auszug aus meinem kostenfreien Geldanlage-Report.*
Die heutige Ausgabe entstand wieder in Zusammenarbeit mit Michael C. Kissig, Value Investor und Betreiber des Blogs iNTELLiGENT iNVESTiEREN.
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Blackstone
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Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht Ihnen
Ihr Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
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